Gebiet der TechniK
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Maschinenbau und betrifft insbesondere
einen Vibrations-Rohrschlüssel.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Es ist ein Vibrations-Rohrschlüssel (siehe z.B. SU-Urheberschein 647103, IPK B25B
13/50, Priorität vom 14.02.77, veröffentlicht am 15.02.79 im Bulletin "Entdeckungen,
Erfindungen, Geschmacksmuster, Warenzeichen" Nr.6, S. 39) bekannt, der einen hohlen
Handgriff mit einem Vibrator und einem Uberwurfbügel enthält. Der Vibrator ist im
Hohlraum des Handgriffes angeordnet und weist einen Anschlag auf, der einen zur Kontaktierung
mit einem festzuschraubenden Rohr vorgesehenen Aufsatz aus verschleißfestem Werkstoff
darstellt.
[0003] Der Vibrator ist aus Piezoelektrikum hergestellt und an einen Generator zur Erzeugung
von elastischen Schwingungen in ihm elektrisch angeschlossen, die auf das Rohr in
Form von zur Rohrfläche unter einem spitzen Winkel gerichteten Stößen übertragen werden.
Der Vibrator ist auf Stützen aus schwachelastischem Werkstoff, beispielsweise aus
Gummi, gelagert, die ein Durchdringen der Schwingungen des Vibrators in den Hanagriff
verhindern.
[0004] Der Überwurfbügel ist am Handgriff angelenkt und mit zwei Rollen zum Festhalten des
Rohres versehen, die auch als Anschläge dienen.
[0005] Der bekannte Vibrations-Rohrschlüssel weist eine geringe Zuverlässigkeit wegen eines
eventuellen Bruchs des aus spröder Piezokeramik hergestellten Vibrators auf, wenn
die Bedienungsperson den zulässigen Anpreßdruck überschreitet.
[0006] Außerdem reicht das unter der Wirkung des Vibrators entwickelte Drehmoment des öfteren
nicht aus, um eine Gewindeverbindung endgültig festzuziehen, weil das Drehmoment zur
Scnwingungsamplitude des Vibrators proportional ist, die durch eine niedrige mechanische
bruchfestigkeit des Werkstoffes besohränkt ist, aus dem er besteht.
[0007] Hierbei werden die Schwingungsamplitude des Vibrators und also auch die mechanischen
Wechselspannungen in diesem im Leerlaufbetrieb des Vibrations-Rohrschlüssels, wenn
der Anschlag des Vibrators das festzuschraubende Rohr nicht berührt und keine Energie
an dieses überträgt, viel höher sein, als wenn der Anschlag des Vibrators im Lastbetrieb
mit dem Rohr kontaktiert und die akustische Energie zum Teil auf das Rohr übertragen
wird. Da aber die im Leerlaufbetrieb des Vibrators maximal erreichbaren mechanischen
Spannungen die zulässigen Spannungen des Werkstoffes, aus dem er hergestellt ist,
nicht überschreiten dürfen, so werden die mechanischen Wechselspannungen und also
auch das Drehmoment im Lastbetrieb, d.h. beim Drehen des Rohres, viel niedriger als
die für die betreffende Konstruktion maximal erreichbaren liegen.
[0008] Darüber hinaus wird der Vibrator bei beträchtlichen Schwingungsamplituden aufgrund
elektrischer und mechanischer Verluste in diesem überhitzt, was dem durch den bekannten
Vibrations-Rohrschlüssel erzeugten Drehmoment zusätzliche Grenzen setzt.
[0009] Außerdem ändert sich die Resonanzfrequenz des Vibrators beim Betrieb in AbhängigKeit
vom Verscaleißgrad seines Anschlages und von dem sich ändernden Anpreßdruck des letzteren
gegen das Rohr, was eine ständige Nachstimmung der Generatorfrequenz notwendig macht,
die den Betrieb des bekannten Vibrations-Rohrscalüssels erschwert.
Offenbarung der Erfindung
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vibrations-Rohrschlüssel zu schaffen,
dessen Konstruktion eine Erhöhung seiner Zuverlässigkeit bei erheblicher Größe des
an das Rohr zu übertragenden Drehmoments sichert, sowie dessen Betrieb zu vereinfachen.
[0011] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Vibrations-Rohrschlüssel, der einen hohlen
Handgriff mit einem Überwurfbügel und mit einem im Hohlraum des Handgriffes angeordneten
Vibrator enthält, der an einen Wechselspannungsgenerator elektrisch angeschlossen
ist und einen zur Zusammenwirkung mit einem Rohr samt dem Überwurfbügel vorgesehenen
Anschlag aufweist, gemäß der Erfindung der Vibrator längsverschiebbar angeordnet und
am Handgriff ein zusätzlicher Anschlag verfügbar ist, der zur Zusammenwirkung mit
dem Rohr bei dem von diesem abgehobenen Anschlag des Vibrators bestimmt ist, und ein
Rückkopplungskreis vorhanden ist, der den Vibrator mit dem Wechselspannungsgenerator
elektrisch verbindet.
[0012] Dadurch, daß der Vibrator längsverschiebbar angeordnet und am Handgriff ein zusätzlicher
Anschlag ausgeführt ist, geht der Vibrator bei einer Erhöhung des Anpreßdrucks vom
Rohr ab, wodurch der zusätzliche Anschlag befähigt wird, das Hohr festzuhalten und
hierbei an dieses ein beträchtliches Drehmoment zu übertragen, das durch die Bedienungskraft
beim endgültigen Festziehen der Gewindeverbindung erzeugt wird. Hierbei befindet sich
der Vibrator vollständig im Hohlraum des Handgriffs, was diesen vor einer eventuellen
Zerstörung schützt und folglich die Zuverlässigkeit des Vibrations-Rohrschlüssels
erhöht.
[0013] Das Vorhandensein des den Vibrator mit dem Wechselspannungsgenerator elektrisch verbindenden
Rückkopplungskreises gestattet es, die Frequenz des Wechselspannungsgenerators während
des Betriebs automatisch zu regeln, inaem diese gleich der Resonanzfrequenz des Vibrators
gehalten wird, was eine maximale Schwingungsamplitude des Vibrators und also auch
ein maximales Drehmoment sicherstellt sowie den Umgang mit aem Vibrations-Rohrschlüssel
vereinfacht.
[0014] Empfehlenswert ist es, die Längsverschiebung des Vibrators mit Hilfe einer Feder
zu bewerkstelligen.
[0015] Dank der vorhandenen Feder bleibt der maximale AnpreBdruck des Anschlages des Vibrators
gegen das festzuschraubende Rohr unter dem zulässigen Wert unabhängig von der Kraft
, die von der Bedienungskraft angelegt wird.
[0016] Es ist zweckmäßig, daß der Wechselspannungsgenerator hintereinander angeordnet einen
Stromregler, einen Steuergenerator, einen Modulator und einen Leistungsverstärker
enthält, dessen Ausgang an den Vibrator angeschlossen ist, und daß der Rückkopplungskreis
mit dem Eingang des Stromreglers und mit dem Eingang des Steuergenerators elektrisch
verbunden ist.
[0017] Das Vorhandensein des den Vibrator mit dem Wechselspannungsgenerator elektrisch verbindenden
Rückkopplungskreises gibt die Möglichkeit, den Stromregler zu benutzen, der es gestattet,
im Vibrator mechanische Wechselspannungen zu erzeugen, die bei beliebigen Betriebsarten
des Vibrations-Rohrschlüssels gleich sind und den höchstzulässigen Werten nahekommen.
Infolgedessen wird der belastete Vibrations-Rohrschlüssel, d.h. beim Drehen des Rohres,
ein für die betreffende Konstruktion größtmögliches Drehmoment entwickeln.
[0018] Hierbei nehmen aber die elektrischen und akustischen Verluste im Vibrator zu, weshalb
auch dessen Erwärmung vergröBert wird. Daher ist es erwünscht, daß gleichzeitig mit
dem Stromregler auch ein Modulator eingesetzt wird, der aus einer kontinuierlichen
Wechselspannung eine Reihe aufeinanderfolgender Impulse formiert.
[0019] Falls dabei die am Generator ankommenden Impulse eine erhebliche Leistung tragen,
die es gestattet, ein großes Drehmoment zu entwickeln,wird die für die Impulsfolgeperiode
mittlere Leistung nicht hoch sein und keine beträchtliche Erwärmung des Vibrators
hervorrufen.
[0020] Der gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführte Vibrations-Rohrschlüssel weist also
eine recht hohe Zuverlässigkeit bei einem beträchtlichen Wert des an das Rohr zu übertragenden
Drehmomentes auf.
[0021] Außerdem vereinfacht die erfindungsgemäße Konstruktion des Vibrations-Rohrschlüssels
dessen Betrieb, erhöht die Arbeitsleistung und die Qualität der Mont
a- gearbeiten in bedeutendem Maße.
[0022] Nachstehend wird die Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf beigefügte Zeichnungen aufgeführt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Fig.1 zeigt schematisch einen erfindungsgemäß ausgeführten Vibrations-Rohrschlüssel
im Längsschnitt;
[0024] Fig.2 ein Zeitdiagramm der Spannung am Eingang des Leistungsverstärkers.
Beste Ausführungsform der Erfindung
[0025] Der-erfindungsgemäße Vibrations-Rohrschlüssel enthält einen hohlen zylindrischen
Handgriff 1 (Fig.1) mit einem Überwurfbügel 2, der ein Gewindeteil 3 aufweist, das
durch eine (nicht angedeutete) Bohrung eines Angusses 4 durchgeht, der an dem dem
Überwurfbügel 2 zu - gekehrten Ende des Handgriffes 1 gebildet ist. In einem Anschlages
Abstand vom Anguß 4 ist am Handgriff 1 ein Anguß 5 mit einem (nicht gezeigten) Sitz
vorhanden, in dem das Gewindeteil 3 des Überwurfbügels 2 liegt.
[0026] Zwischen den Angüssen 4 und 5 ist eine Mutter 6 bekannter Konstruktion angeordnet,
die auf das Gewindeteil 3 aufgeschraubt und zur Einstellung der Lage des Überwurfbügels
2 bezüglich des Handgriffs 1 vorgesehen ist. Der (nicht eingezeichnete) Biegewinkel
des überwurfbügels 2 beträgt ca. 60°, in anderen Fällen kann er davon abweichen.
[0027] An aen Kontaktstellen mit einem zu umschließenden Rohr 7 weist der Überwurfbügel
2 Beläge 8 auf, die aus einem Werkstoff mit einem niedrigen heibfaktor bestehen und
in den Körper des Überwurfbügels 2 eingelassen sind. In einer Weiterbildung des Vibrations-Ronrschlüssels
können anstelle der Beläge 8 Rollen verwendet werden, die auf der Innenfläche des
Bügels 2 angebracht und zum Festhalten des Rohres bestimmt sind.
[0028] Im Hohlraum des Handgriffs 1 ist ein Vibrator 9 untergebracht, der an einen Wechselspannungsgenerator
10 angeschlossen und zur Erzeugung von Schallschwingungen sowie zu deren Übertragung
auf das Rohr 7 vorgesehen ist.
[0029] Der Vibrator 9 ist durch einen Satz von aus Piezoelektrikum hergestellten Ringen
11 und aus stromleitendem Werkstoff ausgeführten und zwischen diesen angeordneten
Scheiben 12 gebildet. Die piezoelektrischen Ringe 11 und die stromleitenden Scheiben
12 sind auf einen Bolzen 13 aufgesetzt, der im Vibrator 9 in dessen Achse 14 liegt.
[0030] Die Achse 14 schneidet die Oberfläche des Rohres 7 in einem Winkel von ca. 45° (nicht
gezeigt), in anderen Fällen kann dieser Winkel anders sein. Auf das (nicht bezeichnete)
mit Gewinde versehene Ende des Bolzens sind eine Mutter 15 bekannter Konstruktion
aufgeschraubt und eine Metallscheibe 16 aufgebracht. Der Bolzen 13 weist einen Kopf
17 auf, zwischen dem und dem Satz 11 der Ringe 11 eine aus Dielektrikum ausgeführte
Scheibe 18 angeordnet ist. Der Bolzen 13 und die Mutter 15 sind zum Zusammendrücken
des Satzes 11 der piezoelektrischen Ringe 11a, 11b, 11c, bei der Montage vorgesehen.
Am Kopf 17 des Bolzens 13 ist ein Stab 19 starr befestigt, der in der Achse 14 liegt
und als Konzentrator der vom Vibrator 9 zum Rohr 7 zu übertragenden Schallschwingungen
auftritt.
[0031] In anderen Ausführungsformen des Vibrations-Rohrschlüssels kann der Stab 19 eine
nach der Länge veränderliche Querschnittsfläche aufweisen.
[0032] Am freien Ende des Stabes 19 ist ein Anschlag 20 in Form einer Platte ausgeführt,
die aus verschleißfestem Werkstoff hergestellt und unter einem (nicht gezeigten) Winkel
von ca. 45° zur Achse 14 des Vibrators 9 und tangential an die Oberfläche des Rohres
7 angeordnet ist.
[0033] Der Anschlag 20 ist zur Zusammenwirkung mit dem Rohr 7 gemeinsam mit dem Uberwurfbügel
2 vorgesehen.
[0034] Der Vibrator 9 ist mit der Möglichkeit einer Längsverschiebung entlang der Achse
14 angeordnet, die durch eine Schraubenfeder 21 bewirkt wird. Die Feder 21 befindet
sich im Hohlraum des Handgriffs 1 an dessen den Angüssen 4, 5 entgegengesetztem Ende.
Mit dem einen Ende drückt die Feder 21 gegen den Boden 1a des Handgriffs 1 und mit
dem anderen gegen eine Laufbüchse 22, die innerhalb des Hohlraumes des Handgriffs
1 angeordnet ist und an dessen innerer Seitenwand anliegt.
[0035] Der (nicht bezeichnete) Boden der Laufbüchse 22 ist am Kopf 17 des Bolzens 13 mittels
Schrauben 23 befestigt. Im Boden der Laufbüchse 22 ist eine Bohrung (nicht bezeichnet)
ausgeführt, durch welche der Stab 19 hindurchgeht, während der übrige Teil des Vibrators
9 innerhalb der Laufbüchse 22 liegt.
[0036] Der Handgriff 1 weist einen zusätzlichen Anschlag 24 auf, der zur Zusammenwirkung
mit dem Rohr 7 bei dem von diesem abgehobenen Anschlag 20 des Vibrators 9 vorgesehen
ist.
[0037] Der zusätzliche Anschlag 24 stellt einen Zahnkranz dar, der auf einem Abschnitt des
Endes des Handgriffs 1 ausgeführt ist, der dem Rohr 7 zugewandt und tangential an
die Oberfläche des Rohres 7 gestreckt ist . Die Vielzahl gleicher (nicht bezeichneter)
Zähne des zusätzlichen Anschlages 24 sind in Drehrichtung des Rohres 7 geneigt, die
durch einen Pfeil A angedeutet ist.
[0038] An der Seitenwand des Handgriffs 1 ist in der Nähe des Endes, wo der zusätzliche
Anschlag 24 ausgeführt ist, eine Schraube 25 angebracht, die als Raste dient, die
ein Ausfahren der Laufbüchse 22 mit dem Vibrator 9 aus dem Hohlraum des Handgriffs
1 unter der Wirkung der Feder 21 bei fenlendem Rohr 7 verhindert.
[0039] Der Handgriff kann einen Mantel (nicht gezeigt) aufweisen, der aus Gummi hergestellt
ist und an der Außenfläche des Handgriffs in der Zone des Kontaktes mit der Hand der
Bedienungskraft anliegt.
[0040] Es gibt einen Rückkopplungskreis 26, der den Vibrator 9, nämlich den piezoelektrischen
Ring 11a, mit dem Wechselspannungsgenerator 10 elektrisch verbindet.
[0041] Hierbei enthält der Wechselspannungsgenerator 10 hintereinander geschaltet einen
Stromregler 27, einen Steuergenerator 28, einen Modulator 29 und einen Leistungsverstärker
30, dessen Ausgang (nicht bezeichnet) an die piezoelektrischen Ringe 11b, 11c des
Vibrators 9 angeschlossen ist. Der Rückkopplungskreis 26 ist dabei mit dem (nicht
bezeichneten) Eingang des Stromreglers 27 und mit einem der (nicht bezeichneten) Eingänge
des Steuergenerators 28 elektrisch verbunden.
[0042] Die Gesamtlänge des Vibrators 9 ist gleich der Wel- .enlänge λ (in m) der akustischen
Schwingungen in diesem. In anderen Ausführungsformen des Vibrations-Rohrschlüssels
ist die Gesamtlänge des Vibrators 9 teilbar durch eine halbe Wellenlänge λ . Die Länge
des Stabes 19 gleich einem Viertel der Wellenlänge λ Die Wellenlänge λ wird nach bekannten
Formeln in Abhängigkeit von der in verschiedenen Medien unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit
der akustischen Schwingungen und von der Schwingungsfrequenz berechnet.
[0043] Die (durch Pfeile ohne Bezeichnungen angegebene) Richtung der vorläufigen Polarisation
der piezoelektrischen Ringe 11b fällt in einer der Halbperioden der vom Wechselspannungsgenerator
10 kommenden Wechselspannung mit der Richtung des in diesen entstehenden elektrischen
Feldes zusammen, während die der Ringe 11c dieser Richtung entgegengesetzt ist. Der
Abstand der zwischen den piezoelektrischen Ringen 11b und 11c liegenden stromleitenden
Scheibe 12a zu jedem der Enden des Vibrators 9 ist gleich einer halben Wellenlänge
λ.
[0044] Der erfindungsgemäß ausgeführte Vibrations-Rohrschlüssel arbeitet wie folgt.
[0045] Der Vibrations-Rohrschlüssel wird mit dem Überwurfbügel 2 auf das Rohr 7 aufgesetzt,
die Lage des Bügels 2 wird mittels der Mutter 6 in der weise geregelt, daß das Rohr
7 gleichzeitig in Kontakt mit dem Bügel 2 und dem Anschlag 20 des Vibrators 9 kommt,
worauf der Anschlag 20 durch Drehen des Handgriffs 1 an die Oberfläche des Rohres
7 derart angedrückt wird, daß sich die Laufbüchse 22 mit dem Vibrator 9 bezüglich
der durch die Schraube 25 bestimmten Anfangslage unter teilweiser Zusammendrückung
der Feder 21 verschiebt.
[0046] Die vom Generator 10 auf die piezoelektrischen Ringe 11b, 11c gelieferte elektrische
Wechselspannung erregt in ihnen akustische Schwingungen der Zusammendrückung bzw.
Ausdehnung längs der Achse 14, die an den Vibrator 9 vermittelt werden.
[0047] Hierbei versetzt der Anschlag 20 des Vibrators 9 auf die Oberfläche des Rohres 7
Stöße, die unter einem Winkel zu diesem gerichtet sind und das Rohr zwingen, sich
in Pfeilrichtung A zu drehen. Der Vibrations-Rohrschlüssel bleibt dabei unbeweglich.
[0048] Nacc dem Festschrauben des Rohres 7 wird das Drehmoment durch Vergrößerung der an
den Handgriff 1 angelegten Kraft erhöht. Hierbei bewegt sich die Laufbüchse 22 mit
dem Vibrator 9 unter der Einwirkung des Rohres 7 längs der Achse 14 in Richtung des
Bodens 1a des Handgriffs 1, wodurch die Feder 21 zusammengedrückt wird.
[0049] Das Rohr 7 tritt in Wechselwirkung mit dem zusätzlichen Anschlag 24, wonach durch
Drehen des Vibrations-Rchrschlüssels samt dem Rohr 7 dieses um einen kleinen Winkel
unter einem erhöhten Drehmoment festgezogen wird.
[0050] Der Vibrator 9 wird am Boden der Laufbüchse 22 in einem Abstand von einem Viertel
der Wellenlänge λ zum Ende des Stabes 19 befestigt, weil die Größe der Verschiebung
des Vibrators 9 bei der Schwingung in diesem Abstand gleicn Mull ist, was die Verluste
der akustischen Energie über den Boden der Laufbüchse 22 verhindert.
[0051] Angesichts dessen, daß die Länge des Vibrators 9 gleich der Wellenlänge λ der akustischen
Schwingungen ist, wird eine seiner Hälften (nicht bezeichnet) abwechselnd längs der
Achse 14 ausgedehnt,während die andere längs derselben Achse zusammengedrückt wird.
Die piezoelektrischen Ringe 11b und 11c, die sich in verschiedenen Hälften des Vibrators
9 befinden, sind daher mit einer dem angelegten elektrischen Feld entgegengesetzten
Richtung der vorläufigen Polarisation angeordnet, was die Entstehung von mechanischen
Kräften in diesen unter der Wirkung der angelegten elektrischen Wechselspannung ermöglicht,
die synchron zu den Wellen der Zusammendrückung und Ausdehnung in jedem Teil des Vibrators
9 sind.
[0052] Die akustischen Wellen lassen an dem als Geber einer Rückkopplung dienenden piezoelektrischen
Ring 11a im Vibrator 9 eine elektrische Wechselspannung entstehen, die zur mechanischen
Wechselspannung im Vibrator 9 proportional ist. Diese elektrische Wechselspannung
wird auf den Eingang des Rückkopplungskreises 26 gegeben, der einen Begrenzungsverstärker
darstellt, der den Steuergenerator 28 mit der Schwingungsfrequenz des Vibrators 9
auslöst.
[0053] Auf solche Weise erfolgt eine automatische Abstimmung der Frequenz des Wechselspannungsgenerators
10 auf die Resonanzfrequenz der mechanischen Schwingungen des Vibrators 9. Die durch
den Steuergenerator 28 geformte kontinuierliche rechteckförmige Wechselspannung gelangt
auf den (nicht bezeichneten) Eingang des Modulators 29, der eine kontinuierliche Reihe
von Kurzzeitimpulsen modulierter Schwingungen erzeugt.
[0054] In Fig.2 ist eine Abhängigkeit der Spannung U (V) an dem (nicht bezeichneten) Ausgang
des Modulators 29 vom Zeitwert t (s) aufgeführt. T
1 bedeutet die Impulsdauer, T2 die Taktperiode.
[0055] Vom Ausgang des Modulators 29 wird die Spannung in den Leistungsverstärker 30 eingespeist,
dessen Ausgangsstufen im Schalterbetrieb arbeiten, was die Wärmeverluste in diesen
fast vollkommen eliminiert. Die Ausgangsstufen des Leistungsverstärkers 30 sind mit
einem LC-Filter versehen, das von der rechteckförmigen Wechselspannung die Grundharmonische
abtrennt, die in die piezoelektrischen Ringe 11b, 11c des Vibrators 9 gelangt.
[0056] Die Schwingungsperiode τ
1 (s) (Fig.2) ist während der Impulszeit gleich der Periode von durch den Steuergenerator
28 erzeugten Schwingungen, deren Periode mit der der Resonanzschwingungen des Vibrators
9 zusammenfällt.
[0057] Die den mechanischen Wechselspannungen im Vibrator 9 proportionale elektrische Wechselspannung
gelangt vom Rückkopplangskreis 26 auf den Eingang des Stromreglers 27, der eine Spannung
erzeugt, die den Steuergenerator 28 durch Änderung der Dauer τ
2 einer der Halbperioden der durch diesen erzeugten Spannung steuert.
[0058] Hierbei bleibt die Periode τ
1 ohne Änderung. Dann ändert sich bei einer gleichbleibenden Amplitude der durch den
Steuergenerator 28 formierten Wechselspannung die Amplitude der Grundharmonischen
dieser Spannung.
[0059] Dabei ist der Stromregler 27 aerart geschaltet,-daß er beispielsweise bei einer Erhöhung
der am piezoelektrischen Ring 11a generierten Spannung die Amplitude der Grundharmonischen.der
Wechselspannung am Ausgang des Steuergenerators 28 und also auch am Ausgang des Wechselspannungsgenerators
10 verringert. Indem also der Stromregler 27 den Wert der mecnanischen Wechselspannungen
im Vibrator 9 automatisch konstant hält, sorgt er bei beliebigen Betriebsarten des
Vibrations-Rohrschlüssels für ein bei dieser Konstruktion größtmögliches Drehmoment.
[0060] Indem der Modulator 27 Impulse geringer Dauer T
1 mit großer Taktperiode T
2 formiert, gestattet er, die Schwingungsamplitude des Vibrators 9 beim Anliegen eines
Impulses an diesem ohne Gefahr seiner Überhitzung wesentlich zu vergrößern, was wiederum
das durch den Vibrations-Rohrschlüssel entwickelte Drehmoment erhöht.
[0061] Die erfindungsgemäß hergestellten Versuchsmuster des Vibrations-Rohrschlüssels bestanden
die Prüfungen erfolgreich, deren Ergebnisse eine zuverlässige Arbeit in einem weiten
Betriebsbereich zeigten.
[0062] Die Verwendung des erfindungsgemäßen Vibrations-Rohrschlüssels gestattet es, den
Raum innerhalb eines Aggregats effektiv auszunutzen, wo die Rohrleitungen zusammengebaut
werden, denn es ist möglich, eine Gewindeverbindung der Rohre durch ein einmaliges
Ansetzen des Vibrations-Rohrschlüssels daran zu verwirklichen, was auch die Arbeitsproduktivität
und die Qualität der Montagearbeiten verbessert.
Industrielle Anwendbarkeit
[0063] Am erfolgreichsten kann die vorliegende Erfindung für die Montage und Demontage der
Gewindeverbindungen von Rohren angewendet werden.
[0064] Der erfindungsgemäß ausgeführte Vibrations-Rohrschlüssel kann auch bei Montagearbeiten
im Schiff- und Flugzeugbau, in der Energetik, insbesondere der Kernenergetik; und
in anderen Industriezweigen sowie bei der Montage im Weltraum eingesetzt werden. Besonders
vorteilhaft ist die Anwendung der vorliegenden Erfindung unter den Bedingungen eines
begrenzten Raumes.
[0065] Darüber hinaus wird ein derartiger Vibrations-Rohrschlüssel in robotertechnischen
Montagesystemen Anwendung finden.
[0066] Der Vibrations-Rohrschlüssel kann auch für die Montage von nicht nur Rohrverschraubungen,
sondern auch von beliebigen anderen Gewindeverbindungen verwendet werben, wozu dieser,
falls erforderlich, mit einem Satz von auswechselbaren Aufsätzen zum Festhalten verschiedener
festzuschraubender Teile versehen werden kann.