[0001] Die Erfindung betrifft einen Flügelverschluß für Fenster, Türen od. dgl. mit schwergängig
verdrehbar an einer längsschiebbar geführten Treibstange befestigten, insbesondere
vernieteten, Riegelzapfen, deren Umfangsfläche an verschiedenen Umfangsstellen unterschiedliche
Abstände von der Drehachse hat, insbesondere exzentrisch hierzu gestaltet ist, die
mit einem Werkzeugangriff versehen sind, und die an ihrem Schaft eine festsitzenden
Ummantelung aus verschleißfestem Kunststoff, z.B. Polyamid oder Polycarbonat, aufweisen.
[0002] Derartige Flügelverschlüsse sind bereits bekannt durch die DE-OS 27 51 813. Hierbei
ist es vorteilhaft, daß die Riegelzapfen wegen ihrer Kunststoffummantelung ein besonders
leichtgängiges Zusammenwirken mit den Riegelstegen der blendrahmenseitigen Schließplatten
ermöglichen.
[0003] Unzulänglichkeiten ergeben sich bei diesen bekannten Flügelverschlüssen jedoch dadurch,
daß die Riegelzapfen an den der Treibstange zugewandten Enden ihrer Ummantelung nur
relativ kleine Flächenbereiche aufweisen, die neben den Längskanten von Führungslängsschlitzen
an der Stirnfläche von Stulpschienen zur Stützanlage kommen können.
[0004] Eine andere Unzulänglichkeit bei den bekannten Flügelverschlüssen liegt darin, daß
die Montage der exzentrischen Riegelzapfen an den Treibstangen insofern Schwierigkeiten
bereitet, daß die Richtung ihrer Exzentrizität relativ zur Längsrichtung der Treibstange
variieren kann, so daß nach der Fertigstellung der Fensterverschlüsse die hieran
vorgesehenen Riegelzapfen nicht alle die gleiche Grundeinstellung aufweisen. Diese
muß daher durch einen zusätzlichen Justiervorgang herbeigeführt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flügelverschluß für Fenster, Türen
od. dgl. der anfangs herausgestellen Art anzugeben, bei dem die Riegelzapfen nicht
nur relativ große Stützanlagen an der Stirnfläche der die Führungslängsschlitze enthaltenden
Stulpschienen neben deren Längskanten erhalten, sondern unmittelbar auch eine exakt
justierte Grund-Einstellage relativ zu den Treibstangen nach Beendigung des Befestigungsvorgangs
einnehmen.
[0006] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß nach dem Kennzeichen des Anspruchs
1 dadurch, daß die Ummantelung an oder nahe ihrem der Befestigungsstelle an der Treibstange
benachbarten Ende einstückig angeformt einen Bund oder eine Platte aufweist, der bzw.
die mit zwei zueinander parallelen Begrenzungsrändern versehen ist, deren Seitenflächen
einen kleineren Abstand voneinander haben als die Seitenflächen ihrer übrigen Begrenzungsränder.
[0007] Der Bund bzw. die Platte vergrößert nicht nur in vorteilhafter Weise die Stützauflage
zwischen dem Riegelzapfen und der Stulpschienen-Stirnfläche, weil er bzw. sie über
die mit den blendrahmenseitigen Schließplatten in Wirkverbindung tretenden Umfangsflächen
des Riegelzapfens hinausragt, sondern durch die beiden bereichsweise zueinander parallelen
Begrenzungsränder läßt sich jeder einzelne Riegelzapfen für den Montagevorgang sicher
durch ein Halte- und Einstellwerkzeug erfassen.
[0008] Darüberhinaus bieten die Seitenflächen der zwei zueinander parallelen Begrenzungsränder
am Bund oder an der Platte auch die Möglichkeit der Benutzung eines Maulschlüssels
od. dgl. zum Zwecke der Exzenterverstellung der Riegelzapfen relativ zu der sie tragenden
Treibstange.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Weiterbildungsmerkmal besteht nach Anspruch 2 auch noch darin,
daß die beiden parallelen Begrenzungsränder des Bundes bzw. der Platte sich parallel
zur Exzentrizitätsrichtung des Riegelzapfens erstrecken, so daß aus der Relativlage
des Bundes bzw. der Platte auf der Stirnfläche der Stulpschiene am Flügelverschluß
auch noch die Lage der Exzentriztät der Riegelzapfen leicht erkennbar wird.
[0010] Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn gemäß Anspruch 3 der Bund
bzw. die Platte eine rechteckige Umfangsbegrenzung hat und deren den kleinsten Abstand
voneinander aufweisenden Begrenzungsränder parallel zur Exzentrizitätsrichtung des
Riegelzapfens liegen.
[0011] Diese Ausgestaltung des Bundes bzw. der Platte macht es in vorteilhafter Weise möglich,
beim Montagevorgang der Riegelzapfen am Flügelverschluß zwei verschiedene Paare von
parallelen Begrenzungsrändern einerseits zum Zuführen der einzelnen Riegelzapfen in
die Montagevorrichtung sowie andererseits zum Erfassen derselben durch die Montagevorrichtung
in Benutzung zu nehmen.
[0012] Der Gebrauchswert für einen erfindungsgemäßen Flügelverschluß läßt sich durch die
Merkmale des Anspruchs 4 weiter verbessern, wonach sich an die Unterseite des Bundes
bzw. der Platte ein Hals aus Kunststoffmaterial einstückig anschließt, dessen Länge
der Dicke der zur Führung des Riegelzapfens dienenden Stulpschiene angepaßt ist,
und der in einen Führungslängsschlitz der Stulpschiene eingreift. Auch hierdurch
lassen sich die Gleit- und Führungseigenschaften für die einzelnen Riegelzapfen wesentlich
verbessern.
[0013] Schließlich wird eine gute Stabilität der Riegelzapfen noch dadurch erreicht, wenn
nach Anspruch 5 erfindungsgemäß der die Kunststoffummantelung tragende Schaftteil
des Riegelzapfens ein klobenartig verdicktes Kopfteil, vorzugsweise mit angefasten
Umfangskanten, aufweist.
[0014] In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Hierbei zeigt
Fig. 1 in vergrößerter, räumlicher Ansichtsdarstellung einen Teilabschnitt eines Flügelverschlusses
für Fenster, Türen od. dgl. mit einem Riegelzapfen,
Fig. 2 den Flügelverschluß nach Fig. 1 im Längsschnitt und
Fig. 3 den Flügelverschluß nach Fig. 1 in der Draufsicht.
[0015] In Fig. 1 der Zeichnung ist von einem Flügelverschluß für Fenster, Türen od. dgl.
ein Teilstück einer im Querschnitt flach-rechteckigen Stulpschiene 1 zu sehen, die
auf ihrer Längsmitte mit einem ausgestanzten Langloch 2 versehen ist.
[0016] Unterhalb der Stulpschiene 1 wird dabei eine im Querschnitt ebenfalls flachrechteckige
Treibstange 3 längsschiebbar geführt, an welcher ein Riegelzapfen 5 befestigt ist,
welcher das Langloch 2 in der Stulpschiene 1 nach oben durchgreift.
[0017] Der Riegelzapfen 5 ist mit Hilfe eines achsparallel, aber exzentrisch zu seiner Längsachse
6-6 angeformten Ansatzes 7 in einem Loch 8 der Treibstange 3 befestigt, und zwar
schwergängig verdrehbar vernietet oder verstemmt, wie das deutlich aus Fig. 2 ersichtlich
ist.
[0018] Fig. 2 zeigt weiterhin, daß sich der Riegelzapfen 5 oberhalb seines Ansatzes 7 mit
einem Hals 9 an den Längswandungen des Langloches 2 der Stulpschiene 1 führt und an
seinem über die Stirnfläche der Stulpschiene 1 hinausragenden Schaft 10 mit einer
Ummantelung 11 aus verschleißfestem Kunststoff, beispielweise Polyamid oder Polycarbonat,
versehen ist.
[0019] Der Schaftteil 10 des Riegelzapfens 5 bildet dabei ein klobenartig verdicktes Kopfteil,
daß vorzugsweise mit angefasten Umfangskanten versehen wird, und um welches herum
die Kunststoffummantelung 11, beispielsweise durch einen Spritzvorgang, herumgeformt
ist.
[0020] Während der obere Längenabschnitt 11a der Kunststoffummantelung 11 eine etwa zylindrische
Umrißform hat, ist ihr der Befestigungsstelle des Riegelzapfens 5 an der Treibstange
3 benachbarter Endabschnitt als einstückig angeformter Bund oder einstückig angeformte
Platte 11b ausgeführt, der bzw. die mit zwei zueinander parallelen Begrenzungsrändern
12a versehen ist, deren jeder parallel zur Längsachse 6-6 des Riegelzapfens 5 liegende
Seitenflächen 13 aufweist. Der Abstand 14 zwischen diesen Seitenflächen 13 ist dabei
kleiner bemessen als der Abstand 15 zwischen den übrigen Begrenzungsrändern 12b des
Bundes oder der Platte 11b, wie das deutlich der Fig. 3 zu entnehmen ist. Der Bund
bzw. die Platte 11b hat beispielsweise eine rechteckige Umfangsbegrenzung mit abgerundeten
Ecken, wobei sich die beiden parallelen Begrenzungsränder 12a bzw. die hieran anschließenden
Seitenflächen 13 auch parallel zur Exzentrizitätsrichtung 16 des Riegelzapfens 5 erstrecken.
[0021] Der Bund bzw. die Platte 11b bildet nicht nur eine relaitv großflächige Stützauflage
für den Riegelzapfen an der äußeren Stirnfläche der Stulpschiene 1, seitlich außerhalb
der Längsränder 2a des Langloches 2. Vielmehr kann der Bund oder die Platte 11b auch
noch als Ausrichtelement für den Riegelzapfen 5 bei dessen Verbindung mit der Treibstange
3 dienen. Die den parallelen Begrenzungsrändern 12a zugeordneten Seitenflächen 13
lassen sich nämlich zum Erfassen und Halten des Riegelzapfens 5 während der Durchführung
des Nietvorgangs benutzen, so daß sämtliche Riegelzapfen 5 mit gleicher Ausrichtlage
ihrer Exzentrizität 16 an der Treibstange 3 festgenietet werden können. Die Begrenzungsränder
12b lassen sich andererseits zum ausgerichteten Heranführen der einzelnen Riegelzapfen
5 in den Bereich der Nietvorrichtung benutzen.
[0022] Nach dem Einbau der Flügelverschlüsse in die Fenster, Türen od. dgl. ist es schließlich
möglich, den Bund oder die Platte 11b als Betätigungsangriff für einen Maulschlüssel
in Gebrauch zu nehmen, wenn sich eine exzentrische Verstellung der Riegelzapfen 5
als notwendig erweist. Der Maulschlüssel kann in diesem Falle ebenfalls mit den Seitenflächen
13 der Begrenzungsränder 12a in Eingriff gebracht werden.
[0023] Der Fig. 2 ist noch zu entnehmen, daß sich an die Unterseite des Bundes bzw. der
Platte 11b konzentrisch zur Längsachse 6-6 des Schaftteils 10 ein Hals 17 aus Kunststoffmaterial
einstückig anschließt, dessen Länge der Dicke der Stulpschiene 1 angepaßt ist. Dieser
Hals 17 bildet dabei den Führungsabschnitt 9 des Riegelzapfens 5, welcher reibungsmindernd
mit den Seitenflächen des Langlochs 2 an dessen Längsrändern 2a zusammenwirkt.
[0024] Die Länge des Halses 17 wird vorzugsweise so bemessen, daß in jedem Falle ein gewisses
Bewegungsspiel zwischen der Unterseite des Bundes bzw. der Platte 11b und der äußeren
Stirnfläche der Stulpschiene 1 erhalten bleibt, wenn der Riegelzapfen 5 mit der Treibstange
3 vernietet worden ist. Die auf die Treibstange 3 aufgepreßte Ring-Endfläche 17a des
Halses 17 wirkt zudem noch nach Art einer Reibungsbremse
1. Flügelverschluß für Fenster, Türen od. dgl. mit schwergängig verdrehbar an einer
längsschiebbar geführten Treibstange befestigten, insbesondere vernieteten, Riegelzapfen,
deren Umfangsfläche an verschiedenen Umfangsstellen unterschiedliche Abstände von
der Drehachse hat, insbesondere exzentrisch hierzu gestaltet ist, die mit Werkzeugangriffen
versehen sind, und die an ihrem Schaft eine festsitzende Ummantelung aus verschleißfestem
Kunststoff, z.B. Polyamid oder Polycarbonat, aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ummantelung (11 bzw. 11a, 11b) an oder nahe ihrem der Befestigungsstelle (7,
8) an der Treibstange (3) benachbarten Ende einstückig angeformt einen Bund oder eine
Platte (11b) aufweist, der bzw. die mit zwei zueinander parallelen Begrenzungsrändern
(12a) versehen ist, deren Seitenflächen (13) einen kleineren Abstand (14) voneinander
haben als die Seitenflächen ihrer übrigen Begrenzungsränder (12b).
2. Flügelverschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden parallelen Begrenzungsränder (12a) des Bundes bzw. der Platte (11b)
sich parallel zur Exzentrizitätsrichtung (16) des Riegelzapfens (5) erstrecken (Fig.
3).
3. Flügelverschluß nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bund bzw. die Platte (11b) eine rechteckige Umfangsbegrenzung (12a, 12b)
hat und deren den kleinsten Abstand (14) voneinander aufweisenden Begrenzungsränder
(12a) parallel zur Exzentrizitätsrichtung (16) des Riegelzapfens (5) liegen (Fig.
2).
4. Flügelverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die Unterseite des Bundes bzw. der Platte (11b) ein Hals (17) aus Kunststoffmaterial
einstückig anschließt, dessen Länge der Dicke einer zur Führung des Riegelzapfens
(5) dienenden Stulpschiene (1) angepaßt ist und der in einen Führungslängsschlitz
(2) der Stulpschiene (1) eingreift (Fig. 2).
5. Flügelverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Kunststoffummantelung (11) tragende Schaftteil (10) des Riegelzapfens
(5) ein klobenartig verdicktes Kopfteil, insbesondere mit angefasten Umfangskanten,
aufweist (Fig. 2).