(19)
(11) EP 0 231 469 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1987  Patentblatt  1987/33

(21) Anmeldenummer: 86116663.5

(22) Anmeldetag:  01.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 9/54, H01H 9/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 31.01.1986 CH 369/86

(71) Anmelder: BBC Brown Boveri AG
CH-5401 Baden (CH)

(72) Erfinder:
  • Mauthe, Gerhard
    CH-5413 Birmenstorf (CH)
  • Niemeyer, Lutz, Dr.
    CH-5442 Birr (CH)
  • Pinnekamp, Friedrich, Dr.
    CH-5301 Siggenthal-Station (CH)
  • Wiegart, Norbert, Dr.
    CH-5400 Baden (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leistungsschalter


    (57) Der Leistungsschalter weist eine Kommutationsvorrichtung (4) auf, sowie eine parallel zur Kommutationsvorrichtung (4) geschaltete Halbleiterventilanordnung (6), eine in Serie zur Halbleiterventilanordnung (6) geschaltete Trennschaltstelle (5) und eine Steuerschaltung (11). Die Steuerschaltung erfasst die Polarität des abzuschal­tenden Stromes und gibt zusammen mit einem Ausschaltbe­fehl (24) an die Kommutationsvorrichtung (4) einen An­sprechbefehl ab, wenn der erfasste Strom in Durchlass­richtung der Halbleiterventilanordnung (6) fliesst. Wenn der abzuschaltende Strom nach dem Ansprechen der Kommutationsvorrichtung (4) in der Halbleiterventilan­ordnung (6) unterbrochen ist, gibt die Steuerschaltung (11) einen Auslösebefehl an die eine Trennstrecke bildende Trennschaltstelle (5) ab. Hierdurch wird die Halbleiter­ventilanordnung (6) isoliert und der Abschaltvorgang beendet.
    Dieser Leistungsschalter soll trotz einer vergleichs­weise geringen Anzahl an Halbleiterventilen (Diode 10) einfach gesteuert sein.
    Dies wird dadurch erreicht, dass die Halbleiterventil­anordnung (6) höchstens ein Halbleiterventil (Diode 10) oder eine Serienschaltung mehrerer Halbleiterventile (Dioden 10, 18) gleicher Durchlassrichtung enthält, und dass die Kommutationsvorrichtung (4) und die Trenn­schaltstelle (5) mechanisch derart miteinander gekoppelt sind, dass die Trennschaltstelle (5) mit einer vorge­gebenen Zeitverzögerung nach dem Ansprechen der Kommu­tationsvorrichtung (4) öffnet.




    Beschreibung


    [0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Leistungs­schalter gemäss dem ersten Teil von Patentanspruch 1.

    [0002] Hierbei nimmt die Erfindung auf einen Stand der Technik von Leistungsschaltern Bezug, wie er etwa in US-A-4,209,814 und US-A-4,459,629 beschrieben ist. Bei den bekannten Leistungsschaltern werden Halbleiterventile als schnelle Schaltelemente verwendet. Hierbei wirken mindestens zwei zueinander parallel oder in Serie geschaltete Halb­leiterventile entgegengesetzter Durchlassrichtung mit mechanisch arbeitenden Vorrichtungen zusammen, welche zur Kommutation des abzuschaltenden Stroms und zur Iso­lation der Halbleiterventile vorgesehen sind.

    [0003] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen angegeben ist, löst die Aufgabe, einen Leistungsschalter der gattungsge­mässen Art anzugeben, bei dem trotz einer vergleichsweise geringen Anzahl an Halbleiterventilen eine einfache Steuerung der die Kommutation des abzuschaltenden Stroms und der die Isolation der Halbleiterventile bewirkenden Vorrichtung möglich ist.

    [0004] Der erfindungsgemässe Leistungsschalter zeichnet sich dadurch aus, dass bereits ein einziges Halbleiterventil ausreicht, um in Kombination mit der die Kommutation des abzuschaltenden Stromes und der die Isolation dieses Halbleiterventils bewirkenden Vorrichtung die vorge­schriebenen Schaltfunktionen zu erfüllen. Darüber hinaus ist er wegen der mechanischen Kopplung der Kommutations- ­und der Isolationsvorrichtung sehr einfach steuerbar.

    [0005] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0006] Hierbei zeigt:

    Fig. 1 ein Prinzipschaltbild des erfindungsgemässen Leistungsschalters mit einer Kommutationsvorrich­tung 4 und einer Trennschaltstelle 5,

    Fig. 2 eine Ansicht des konstruktiven Aufbaus der Kommu­tationsvorrichtung 4 und der Trennschaltstelle 5 einer ersten Ausführungsform des erfindungsge­mässen Leistungsschalters,

    Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Wirkungsweise des Lei­stungsschalters nach Fig. 2 dargestellt ist, und

    Fig. 4 eine Ansicht des konstruktiven Aufbaus der Kommu­tationsvorrichtung 4 und der Trennschaltstelle 5 einer zweiten Ausführungsform des erfindungsge­mässen Leistungsschalter.



    [0007] In allen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugs­zeichen versehen. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Prinzip­schaltbild des erfindungsgemässen Leistungsschalters befinden sich zwischen zwei Stromanschlüssen 1, 2 in Serie geschaltet eine Vorrichtung 3 zum Messen des zwi­schen den Stromanschlüssen 1 und 2 fliessenden Stromes, eine Kommutationsvorrichtung 4 und eine Trennschaltstelle 5. Parallel zur Kommutationsvorrichtung 4 sind jeweils eine Halbleiterventilanordnung 6 und ein Schutzelement 7 geschaltet.

    [0008] Die Strommessvorrichtung 3 enthält einen die Polarität des abzuschaltenden Stromes erfassenden Sensor.

    [0009] Die Kommutationsvorrichtung enthält hingegen mindestens eine von mechanisch angetriebenen Schaltstücken betätigte Kommutationsschaltstelle 8. Hierbei wird mit Hilfe eines bei einem Schaltvorgang entstehenden Schaltlichtbogens 9 eine Kommutierung des abzuschaltenden Stromes in die Halbleiterventilanordnung 6 erreicht. Die Kommutations­vorrichtung 4 kann zusätzlich noch einen (im Zuge der Betätigung der Schaltstücke der Kommutationsschaltstelle 8 sich in seinem Werte verändernden) Widerstand, eine Induktivität, wie etwa einen Transduktor, oder einen Kondensator jeweils paralle zum oder in Serie mit der mindestens einen Kommutationsschaltstelle 8 aufweisen. Als Trennschaltstelle 5 kann ein mechanisch angetriebener Schnellschalter eingesetzt werden.

    [0010] Die Halbleiterventilanordnung 6 kann etwa ein einziges Halbleiterventil umfassen, wie eine Diode 10 oder eine Serienschaltung mehrerer Halbleiterventile gleicher Durchlassrichtung. Hierbei kann selbstverständlich ein Halbleiterventil ohne weiteres aus mehreren Dioden glei­ cher Durchlassrichtung aufgebaut sein, deren p-n-Ueber­gänge zueinander parallelgeschaltet sind. Zur Erzielung eines günstigen Nachstroms beim Ausschalten ist es zweck­mässig, die Diode 10 als Scheibe aus speziell dotiertem Material und vorgegebener Dicke auszubilden. Um eine einfache Druckkontaktierung zu ermöglichen, empfiehlt es sich, die Scheibe mit einem Zentralloch zu versehen.

    [0011] Das Schutzelement 7 kann von einer Schaltungsanordnung gebildet sein, welche vorzugsweise ein RC-Glied und/oder einen Ueberspannungsableiter auf der Basis Metalloxid enthält.

    [0012] Das von der Strommessvorrichtung 3 abgegebene Ausgangssig­nal wird von einer ggfs. programmierbare Bauelemente enthaltenden Steuerschaltung 11 erfasst, deren Ausgang über einen Antrieb 12 auf die Kommutationsvorrichtung 4 und über ein Zeitverzögerungsglied 13 auf die Trennschalt­stelle 5 wirkt.

    [0013] In der Einschaltposition des Leistungsschalters fliesst der abzuschaltende Strom überwiegend durch die die Halb­leiterventilanordnung 6 überbrückende Kommutationsvorrich­tung 4. Wenn der Strom abgeschaltet werden soll, und eine der Durchlassrichtung der Halbleiterventilanordnung 6 entsprechende Polarität aufweist, gibt die Steuer­schaltung 11 ein Signal an den Antrieb 12 ab, welches ein Ansprechen der Kommutationsvorrichtung 4 und somit durch Bildung des Schaltlichtbogens 9 eine Erhöhung des Widerstandes in dem die Kommutationsvorrichtung 4 enthaltenden Strompfad bewirkt. Sobald der Spannungsabfall des abzuschaltenden Stromes in der Kommutationsvorrichtung 4 die Durchlassspannung der Halbleiterventilanordnung 6 wesentlich übersteigt, kommutiert der abzuschaltende Strom überwiegend in den die Halbleiterventilanordnung 6 enthaltenden Strompfad und wird sodann nach dem Strom­ nulldurchgang in der wegen des Polaritätswechsels nun nicht mehr in Sperrichtung betriebenen Halbleiterventil­anordnung 6 unterbrochen. Die Trennschaltstelle 5 ist hierbei über den Antrieb 12 und das Zeitverzögerungsglied 13 mechanisch derart gesteuert, dass sie kurz nach dem Stromnulldurchgang zu einem Zeitpunkt öffnet, an welchem ein durch die Halbleiterventilanordnung 6 fliessender Ausräumstrom abgeklungen ist.

    [0014] In Fig. 2 ist der konstruktive Aufbau der Kommutations­vorrichtung 4 und der Trennschaltstelle einer ersten Ausführungsform des in Fig. 1 im Prinzip dargestellten Leistungsschalters nach der Erfindung angegeben. Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass die Kommutationsvorrich­tung 4 und die Trennschaltstelle 5 aus drei Schaltstücken 14, 15, 16 bestehen, von denen das Schaltstück 14 mit dem Stromanschluss 1 und der Anode der die Halbleiterven­tilanordnung 6 bildenden Diode 10 verbunden ist, das Schaltstück 15 mit der Kathode der Diode 10 und das Schaltstück 16 schliesslich mit dem Stromanschluss 2.

    [0015] Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform des erfindungs­gemässen Leistungsschalters ist nun wie folgt:

    [0016] In der in Fig. 2 teilweise gestrichelt dargestellten Einschaltposition kontaktieren die Schaltstücke 14 und 16 einander, so dass der abzuschaltende Strom vom Strom­anschluss 1 über die Schaltstücke 14 und 16 zum Stroman­schluss 2 fliesst. Die Diode 10 ist hierbei freigeschaltet und daher in der Einschaltposition des Schalters vor unerwünschten Teilströmen geschützt. Die Steuerschaltung 11 veranlasst beim Auftreten eines Ausschaltbefehls 24 an einem durch die Polarität des abzuschaltenden Stromes bestimmten Zeitpunkt über den Antrieb 12 die durch einen Pfeil bezeichnete Abwärtsbewegung des Schaltstückes 16. Die Schaltstücke sind hierbei so ausgebildet, dass das bewegte Schaltstück 16 mit dem Schaltstück 15 kontaktiert ist, sobald sich die Schaltstücke 14 und 16 voneinander trennen. Ein zwischen den Schaltstücken 14 und 16 vorüber­gehend gebildeter, in Fig. 2 nicht eingezeichneter Schalt­lichtbogen bewirkt die Kommutierung des abzuschaltenden Stromes in den die Diode 10 umfassenden Strompfad. Der Schaltlichtbogen erlischt kurze Zeit nach der Kommutierung dadurch, dass die Vorwärtsspannung der Diode 10 geringer ist als der Spannungsabfall am Lichtbogen. Nach einer geeigneten Verzögerungszeit, welche im wesentlichen dadurch bestimmt ist, dass die Diode 10 sperrt und der Nachstrom weitgehend abgeklungen ist, kommt das Schalt­stück 16 ausser Eingriff mit dem Schaltstück 15, wodurch eine Trennstrecke gebildet wird.

    [0017] Der in Funktion der Zeit t beim vorstehend beschriebenen Abschaltvorgang auftretende Verlauf der Ströme i und der Spannungen u sowie des Hubes s des Schaltstückes 16 ist nachfolgend für einen im wesentlichen induktiven Strom anhand der Fig. 3 näher erläutert. Hierbei ist eine an den Stromanschlüssen 1 und 2 anliegende einge­prägte Spannung u₀ gegenüber dem über die beiden Schalt­stücke 14 und 16 fliessenden Abschaltstrom i₀ um 90° phasenverschoben. Zum Zeitpunkt tK, der - wie bei der Erläuterung des prinzipiellen Aufbaus des erfindungsge­mässen Leistungsschalters vorstehend beschrieben wurde - ­in einer im Sinne der Durchlassrichtung der Diode 10 positiven Halbwelle des zu unterbrechenden Stromes liegt, kommt das Schaltstück 16 ausser Eingriff mit dem Schalt­stück 14 und kontaktiert zugleich das Schaltstück 15. Der abzuschaltende Strom kommutiert nun in den die Diode 10 enthaltenden Strompfad. Hierbei sinkt ersichtlich der über die Schaltstücke 14 und 16 fliessende Teil des Abschaltstromes i₀ innerhalb kurzer Zeit auf nahezu Null ab, während der in der Diode 10 als Diodenstrom iD fliessende, verbleibende Teil des (ab dem Zeitpunkt tK gestrichelt gezeichneten) Abschaltstroms i₀ rasch an­steigt. Gleichzeitig fällt nun über die vor dem Zeitpunkt tK kurzgeschlossene Diode 10 als Spannung uD die Dioden­vorwärtsspannung UDV ab.

    [0018] Nach dem Stromnulldurchgang des nunmehr ausschliesslich als Diodenstrom iD fliessenden Abschaltstromes i₀ sperrt die Diode 10. Als Diodenstrom fliesst nun lediglich noch ein vergleichsweise kleiner Ausräumstrom iA. Zugleich schwingt sich die Spannung uD über der Diode auf die nunmehr als Sperrspannung wirkende eingeprägte Spannung uO ein. Ggfs. auftretende Ueberspannungen (gestrichelt gezeichnet) werden hierbei durch das Schutzelement 7 auf zulässige Werte begrenzt. Nachdem der Ausräumstrom iA abgeklungen ist und durch die Diode 10 nurmehr ein geringer (und daher nicht dargestellter) Sperrstrom fliesst, kommt das Schaltstück 16 zum Zeitpunkt tT ausser Eingriff mit dem Schaltstück 15, so dass die Spannung uD über der Diode 10 infolge Entladung der Sperrschicht­kapazitäten und der Kapazitäten des Schutzelements 7 verschwindet und entsprechend die Spannung uT in der zwischen den Schaltstücken 15 und 16 gebildeten Trenn­strecke die Wert der eingeprägten Spannung u₀ annimmt.

    [0019] Der Hub s des vom Antrieb 12 bewegten Schaltstückes 16 wird hierbei so bemessen sein, dass der zum Zeitpunkt tT vom Schaltstück 16 erbrachte Hub sK demjenigen Abstand zwischen den Schaltstücken 14 und 15 entspricht, bei dem das Schaltstück 16 zu den Zeitpunkten tK und tT ausser Eingriff zunächst mit dem Schaltstück 14 und dann mit dem Schaltstück 15 kommt, und dass der zum Zeitpunkt tM des auf die Stromunterbrechung folgenden Spannungsmaximums der eingeprägten Spannung u₀ ab dem Zeitpunkt tT erbrachte Hub sT ausreichend gross ist, um die in der zwischen den Schaltstücken 15 und 16 gebildeten Trennstrecke abfallende maximale eingeprägte Spannung zu halten.

    [0020] In Fig. 4 1st der konstruktive Aufbau der Kommutations­vorrichtung 4 und der Trennschaltstelle 5 einer zweiten Ausführungsform des in Fig. 1 im Prinzip dargestellten Leistungsschalters nach der Erfindung angegeben. Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass die Kommutationsvor­richtung 4 und die Trennschaltstelle 5 von den drei Schaltstücken 14, 15 und 16 sowie einem vierten Schalt­stück 17 gebildet sind, von denen das Schaltstück 14 mit dem Stromanschluss 1 und der Anode der in der Halb­leiterventilanordnung 6 vorgesehenen Diode 10 verbunden ist, das Schaltstück 15 mit der Kathode einer in der Halbleiterventilanordnung 6 vorgesehenen weiteren Diode 18, welche gleichsinnig in Serie zur Diode 10 geschaltet ist, das Schaltstück 16 mit dem Stromanschluss 2 und das Schaltstück 17 schliesslich mit dem Verbindungspunkt der beiden Dioden 10 und 18. Die Schaltstücke 14, 15, 16, 17 sind tellerförmig ausgebildet und stapelförmig angeordnet. Zwischen je zwei der Schaltstücke befinden sich Druckfedern 19, die gegen mindestens eines der beiden benachbarten Schaltstücke elektrisch isoliert sind. Das Schaltstück 16 weist einen von einer Feder 20 angetriebenen Nachlaufkontakt 21 auf, dessen Nachlauf­hub an das gegenüber den Kommutationsschaltstellen 8 zeitverzögerte Oeffnen der Trennschaltstelle 5 angepasst ist. Der Nachlaufkontakt 21 ist in einem feststehenden Kontaktteil 22 des Schaltstückes 16 geführt. Auf das Kontaktteil 22 stützen sich diejenigen Druckfedern 19 ab, welche zwischen den Schaltstücken 15 und 16 ange­ordnet sind.

    [0021] Diese Ausführungsform des erfindungsgemässen Leistungs­schalters wirkt wie folgt: In der in der rechten Hälfte von Fig. 4 dargestellten Einschaltposition kontaktieren die Schaltstücke 14 und 17 bzw. 17 und 15 sowie das Schaltstück 15 und der Nachlaufkontakt 21 einander. Der abzuschaltende Strom fliesst hierbei vom Stromanschluss 1 über eine flexible Stromverbindung, die Schaltstücke 14, 17 und 15 sowie den Nachlaufkontakt 21, einen Gleit­kontakt und das feststehende Kontaktteil 22 zum Stroman­schluss 2. Die Druckfedern 19 sind ebenso wie die Feder 20 gespannt. Beim Ausschalten wird eine Totpunktverrie­gelung 23 des Antriebs 12 aufgehoben. Die gespannten Druckfedern 19 beschleunigen die Schaltstücke 15, 17 und 14 gegeneinander. Dadurch werden zunächst die Schalt­stücke 15 und 17 sowie 17 und 14 voneinander getrennt und bilden sich zwischen ihnen die in der linken Hälfte von Fig. 4 dargestellten Schaltstrecken, in denen durch gezackte Pfeile angedeutete Schaltlichtbögen brennen, welche die Kommutation des abzuschaltenden Stromes auf den die Dioden 10, 18 enthaltenden Strompfad bewirken. Der Nachlaufkontakt 21 und das Schaltstück 15 bleiben auch nach der Kommutation des abzuschaltenden Stromes zunächst noch miteinander in Eingriff, da die Feder 20 den Nachlaufkontaktes 21 dem Schaltstück 15 nachführt. Nach einer vorgegebenen Verzögerungszeit, innerhalb welcher der abzuschaltende Strom in der von den Dioden 10 und 18 gebildeten Halbleiterventilanordnung 6 unter­brochen wird und der verbleibende Ausräumstrom abgeklungen ist, schlägt der Nachlaufkontakt 21 auf das feststehende Kontaktteil 22 auf. Ab dem Aufschlagzeitpunkt trennt sich nun auch der Nachlaufkontakt 21 vom Schaltstück 15 unter Bildung der erwünschten Trennstrecke der Trenn­schaltstelle 5. Die erwünschte Verzögerungszeit lässt sich hierbei durch geeignete Bemessung des Nachlaufhubes des Nachlaufkontaktes 21 einstellen.

    [0022] In weiterer Ausbildung des in Fig. 1 beschriebenen Aus­führungsbeispiels ist es denkbar, anstelle zweier durch die Schaltstücke 14, 17 und 17, 15 gebildeter Kommuta­tionsschaltstellen durch entsprechende Anordnung weiterer Schaltstücke und weiterer Dioden drei und mehr Kommu­tationsschaltstellen zu bilden. Darüber hinaus können die Kommutationsvorrichtung 4 und die Trennschaltstelle 5 bei allen Ausführungsformen der Erfindung in einem Gehäuse untergebracht sein, welches mit einem gasförmigen und/oder flüssigen Isoliermittel gefüllt ist oder ein Vakuum enthält.


    Ansprüche

    1. Leistungsschalter mit
    - einer Kommutationsvorrichtung (4),
    - einer parallel zur Kommutationsvorrichtung (4) geschalteten Halbleiterventilanordnung (6),
    - einer in Serie zur Halbleiterventilanordnung (6) geschalteten Trennschaltstelle (5), und mit
    - einer Steuerschaltung (11)
    - - zum Erfassen der Polarität des abzuschaltenden Stromes,
    - - zum Erfassen eines Ausschaltbefehls (24),
    - - zur Abgabe eines auf die Kommutationsvorrichtung (4) wirkenden Ansprechbefehls, wenn der erfasste Strom in Durchlassrichtung der Halbleiterventil­anordnung (6) fliesst, und
    - - zur Abgabe eines auf die Trennschaltstelle (5) wirkenden Auslösebefehls, wenn der abzuschal­tende Strom nach dem Ansprechen der Kommutations­vorrichtung (4) in der Halbleiterventilanordnung (6) unterbrochen ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterventilan­ordnung höchstens ein Halbleiterventil (Diode 10) oder eine Serienschaltung mehrerer Halbleiterventile (Dioden 10, 18) gleicher Durchlassrichtung enthält, und dass die Kommutationsvorrichtung (4) und die Trennschaltstelle (5) durch mechanische Kopplung derart gesteuert sind, dass die Trennschaltstelle (5) an einem Zeitpunkt (tK) öffnet, an welchem ein nach einem Nulldurchgang des abzuschaltenden Stromes durch die Halbleiterventilanordnung (6) fliessender Ausräumstrom (iA) abgeklungen ist.
     
    2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Kommutationsvorrichtung (4) mindestens eine Kommutationsschaltstelle (8) enthält, und dass die mindestens eine Kommutationsschaltstelle (8) und die Trennschaltstelle (5) von mechanisch angetriebe­nen Schaltstücken (14, 15, 16) betätigbar und derart steuerbar sind, dass die Trennschaltstelle (5) nach einem in einer vorgegebenen Zeitverzögerung ausge­führten Hub der Schaltstücke (14, 16) der mindestens einen Kommutationsschaltstelle (8) öffnet.
     
    3. Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, dass die mindestens eine Kommutations (8)- und die eine Trennschaltstelle (5) von mindestens drei Schaltstücken (14, 15, 16) gebildet sind, von denen ein erstes (14) verbunden ist mit einem ersten Strom­anschluss (1) und einem ersten Anschluss der Halblei­terventilanordnung (6), ein zweites (15) mit einem zweiten Anschluss der Halbleiterventilanordnung (6) und ein drittes (16) mit einem zweiten Stromanschluss (2).
     
    4. Leistungsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass das erste (14) und das dritte Schaltstück (16) einander in der Einschaltposition kontaktieren, und dass das zweite (15) und das dritte Schaltstück (16) nach dem Oeffnen der mindestens einen Kommutions­schaltstelle (8) vorübergehend miteinander kontaktiert sind.
     
    5. Leistungsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass das erste (14), das zweite (15) und das dritte Schaltstück (16) in der Einschaltposition im Pfad des abzuschaltenden Stromes liegen, und dass das zweite (15) und das dritte Schaltstück (16) nach dem Oeffnen der mindestens einen Kommutationsschalt­stelle (8) miteinander kontaktiert sind.
     
    6. Leistungsschalter nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, dass mindestens ein mit dem mindestens einen Verbindungspunkt mindestens zweier in Serie geschalteter Halbleiterventile (Dioden 10, 18) der Halbleiterventilanordnung (6) verbundenes viertes Schaltstück (17) vorgesehen ist, welches in der Ein­schaltposition mit dem ersten (14) und dem zweiten Schaltstück (15) kontaktiert ist.
     
    7. Leistungsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Schaltstücke (14, 15, 16, 17) tellerförmig ausgebildet und aneinander gestapelt angeordnet sind, wobei zwischen je zwei der Schalt­stücke (z.B. 17, 15) Druckfedern (19) vorgesehen sind.
     
    8. Leistungsschalter nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass das dritte Schaltstück (16) ein die zwischen sich und dem zweiten Schaltstück (15) befind­liche Druckfeder (19) abstützendes feststehendes Kontaktteil (22) aufweist sowie einen im feststehenden Kontaktteil (22) geführten Nachlaufkontakt (20), dessen Nachlaufhub an das gegenüber der mindestens einen Kommutationsstelle (8) zeitverzögerte Oeffnen der Trennschaltstelle (5) angepasst ist.
     
    9. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Halbleiterven­tilanordnung (6) mindestens ein Schutzelement (7) geschaltet ist.
     
    10. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kommutations (8)- und die Trennschaltstelle (5) in einem isoliermittelgefüllten oder evakuierten Gehäuse angeordnet sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht