[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen austenitischen stickstoffhaltigen CrNiMoMn-Stahl
sowie auf ein Verfahren zu seiner Herstellung und auf seine Verwendung.
[0002] Aus der AT-PS 277 301 ist ein stickstoffhaltiger Stahl mit hoher Streckgrenze und
guten Zähigkeitseigenschaften bekannt, der bis zu 0,6 % Kohlenstoff, 5 bis 40 % Chrom,
bis zu 30 % Mangan, bis zu 5 % Molybdän, bis zu 20 % Nickel, 1,5 bis 5 % Stickstoff
und Rest Eisen enthält und ein austenitischesGefüge aufweist. Der Stickstoffgehalt
wird in den Stahl dadurch eingebracht, daß der Schmelze zunächst stickstoffhaltige
Eisen-Chrom-bzw. Eisen-Mangan-Legierungen zugegeben werden und daß dann gasförmiger
Stickstoff in die Schmelze oder in die Schlacke eingeleitet wird. Die Lehre der AT-PS
277 301 beruht auf der seit langem bekannten Erkenntnis, daß in austenitischen Chrom-Nickel-und
Chrom-Mangan-Legierungen durch Stickstoff die Austenitstabilität erhöht wird und daß
in halbferritischen und ferritischen Chromstählen mit über 18 % Chrom Stickstoff zum
Auftreten von Austenit bzw. zur Vergrößerung des umwandlungsfähigen Gefügeanteils
führt, wobei bezüglich einer Austenitstabilisierung 0,1 % Stickstoff 2 % Nickel ersetzen
können (siehe E. Houdremont, Handbuch der Sonderstahlkunde, 1956, Seiten 1327 bis
1331).
[0003] Durch das Einbringen von Stickstoffgehalten, die unterhalb oder nahe an der jeweiligen
Stickstofflöslichkeitsgrenze der CrNiMoMn-Stähle liegen, kann' eine Verbesserung der
mechanisch-technologischen Eigenschaften erzielt werden. So weist ein Stahl mit der
Zusammensetzung 0,04 % C, 9,9 % Mn, 17,6 % Cr, 10,2 % Ni, 2,4 % Mo, 0,29 % N und Rest
Eisen bei 20°C und bei 600 °C eine Streckgrenze R
p0,2von 390 N/mm
2 bzw. 200 N/mm
2 auf. Auch im Hinblick auf das Langzeitverhalten bei Raumtemperatur unter mechanischer
Beanspruchung wirkt sich das Zulegieren von Stickstoff positiv aus. So weist ein austenitischer
CrNiMoMn-Stahl mit einem Stickstoffgehalt von 0,03 % eine Streckgrenze R
p0,2 220 N/mm
2 und eine Biegewechselfestigkeit 5
bw von 260 N/mm
2 auf. Bei einem Stickstoffgehalt von 0,32 % wird eine Streckgrenze Rp
o,
2 von 380 N/mm
2 und eine Biegewechselfestigkeit b
bw von ± 360 N/mm
2 erzielt.
[0004] Die Entwicklung von stickstofflegierten CrNiMoMn-Stählen wurde auch dadurch weitergeführt,
daß in den Stählen eine Anhebung des Chromgehalts auf 25% und des Mangangehalts auf
10 % erfolgte, wodurch Stickstoffgehalte bis zu 0,5 % realisierbar waren. Derartige
Stähle haben im lösungsgeglühten Zustand bei Raumtemperatur eine Streckgrenze R
p0,2von 500 N/mm
2. So hat der Stahl Nr. 1.3974 folgende Zusammensetzung: < 0,05 % C, < 1 % Si, 4,5 bis
6,5 % Mn, 21 bis 25 % Cr, 2,7 bis 3,7 % Mo, 15 bis 18 % Ni, 0,30 bis 0,50 % N, < 0,3
% Nb und Rest Fe. Bei Raumtemperatur besitzt dieser Stahl eine Streckgrenze R
p0,2 von 510 N/mm
2. Dieser Stahl hat den Nachteil, daß er in einem Temperaturbereich oberhalb 600 °C
eine zu geringe Festigkeit besitzt.
[0005] Schließlich ist aus der Veröffentlichung von Frehser und Kubisch, Berg-und Hüttenmännische
Monatshefte, 108. Jahrgang, 1963, Heft 11, Seiten 369 bis 380, bekannt, daß in CrNiMoMn-Stähie
Stickstoffgehalte eingebracht werden können, die oberhalb der Stickstofflöslichkeitsgrenze
liegen. In dieser Veröffentlichung ist gesagt, daß in einen Stahl, der 18.5 % Cr und
10 % Ni enthält, unter Druck 0,76 % Stickstoff eingebracht werden kann. Dieser Stahl
hat bei Raumtemperatur eine Streckgrenze R
p0,2 von 550 N/mm
2, während die Streckgrenze R
p0,2 bei 800 °C 200 N/mm
2 beträgt.
[0006] Die bekannten austenitischen, stickstoffhaltigen CrNiMoMn-Stähie werden bei Temperaturen
oberhalb 500 °C nicht verwendet, da sie ein ungenügendes Zeitstandverhalten aufweisen.
In der Veröffentlichung von Okamoto et al, Tetsu-to-Hagane Overseas, Vol. 2, Nr. 1,
1962, Seiten 25 bis 37, wird auf Seite 34 darauf hingewiesen, daß bei einem austenitischen
stickstoffhaltigen Stahl das Zeitstandverhalten bei 700 °C dann ein Maximum aufweist,
wenn der Stickstoffgehalt 0,33 % beträgt. Bei weiterer Erhöhung des Stickstoffgehalts
verschlechtert sich das Zeitstandverhalten erheblich.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen austenitischen, stickstoffhaltigen
CrNiMoMn-Stahl zu schaffen, der bei hohen Temperaturen ein Zeitstandverhalten hat,
das mit Nickel-Basislegierungen vergleichbar ist und der bei tiefen Temperaturen Eigenschaftswerte
besitzt, die mit den Eigenschaften kaltverformter CrNiMoMn-Stähle vergleichbar sind.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung des
austenitischen, stickstoffhaltigen CrNiMoMn-Stahls zu schaffen und besonders vorteilhafte
Verwendungsmöglichkeiten für diesen Stahl aufzuzeigen.
[0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Schaffung eines Stahls
gelöst, der alle im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Femer wird die Aufgabe
durch die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung dieses Stahls gelöst, das durch
alle im Anspruch 11 genannten Merkmale gekennzeichnet ist. Schließlich wird die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß der Stahl in der Weise verwendet
wird, wie es im Anspruch 2 vorgeschlagen ist.
[0009] Der erfindungsgemäße Stahl hat den Vortiel, daß er im lösungsgeglühten Zustand bei
hohen Temperaturen hochwarmfeste Nickel-Basislegierungen ersetzen kann und daß seine
mechanisch-technologischen Eigenschaften bei tiefen Temperaturen mit den Eigenschaften
kaltverformter austenitischer CrNiMoMn-Stähle vergleichbar sind. Das erfindungsgemäße
Verfahren hat sich zur Herstellung des Stahls als besonders geeignet erwiesen, da
durch seine Anwendung ein sehr gleichmäßiges Gefüge erreicht wird, das die guten Eigenschaften
des Stahls letztlich gewährleistet. Durch die nach der Erfindung vorgesehene Verwendung
des Stahls werden Bauteile verfügbar, die insbesondere bei hohen und tiefen Temperaturen
großen Belastungen ausgesetzt werden können.
[0010] Obwohl aus der DE-OS 3 310 693 ein korrosionsbeständiger Chromstahl bekannt ist,
der aus 3 bis 45 % Cr, 0 bis 10 % Mn, 0,001 bis 0,5 % C, 0,2 bis 5 % N, 0 bis 2 %
Si, 0 bis 10 % Ni, 0 bis % Mo, 0 bis 5 % V, 0 bis 2 % Ti, Nb und/oder Ta, 0 bis 0,3
% Al, 0 bis 1 % Ce und Rest Fe besteht, dessen Gefüge mindestens 50 % ferromagnetische
Gefügeanteile enthält und der bei 400 °C eine Streckgrenze Rp
o,
2 von mehr als 400 N/mm
2 sowie bei 600 °C eine Streckgrenze Rp
o,
2 von mehr als 250 N/mm
2 hat, und obwohl in der gleichen Druckschrift ein Verfahren zur Herstellung dieses
Stahls beschrieben ist, bei dem in eine Vorlegierung durch Aufstickung unter Druck
ein Stickstoffgehalt eingebracht wird, der zwischen 0,2 und 5 % liegt sowie mindestens
10% größer sein muß als die Stickstofflöslichkeitsgrenze der Vorlegierung bei 1 bar
und 20 °C, bei dem die aufgestickte Legierung dann warmverformt wird, und bei dem
die aufgestickte warmverformte Legierung schließlich bei 800 bis 1250 °C geglüht und
anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt wird, war nicht zu erwarten, daß durch eine
gezielte Auswahl ein rein austenitischer, stickstoffhaltiger Stahl geschaffen werden
konnte, der bei hohen Temperaturen ein besonders gutes Zeitstandverhalten und gleichzeitig
bei tiefen Temperaturen gute Eigenschaften hat sowie unmagnetisch ist. Insbesondere
konnte im Hinblick auf die von Okamoto et al beobachteten Tatsachen nicht erwartet
werden, daß durch das Einbringen eines hohen Stickstoffgehalts von mehr als 0,33 %
ein außerordentlich gutes Zeitstandverhalten bei hohen Temperaturen erreicht wird.
Ferner war es im Hinblick auf die von Frehser und Kubisch zur Biegewechselfestigkeit
eines Stahls mit einem Chromgehalt von 18 % und einem Nickelgehalt von 8 % gemachten
Angaben außerordentlich überraschend, daß der erfindungsgemäße Stahl eine wesentlich
höhere Biegewechselfestigkeit aufweist, die oberhalb ± 450 N/mm
2 liegt.
[0011] Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstands der Erfindung sind in
den Ansprüchen 3 bis 9 angegeben.
[0012] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
erläutert.
Beispiel 1
[0013] Ein CrNiMoMn-Stahl mit der Zusammensetzung 0,021 % C, 1,18 % Si, 5,25 % Mn, 19,4
% Cr, 15,5 % Ni, 3,2 % Mo, 0,12 % V, 0,18 % Nb und Rest Fe, dessen Stickstofflöslichkeitsgrenze
bei Normaldruck 0,304 % beträgt, wurde beim Elektroschlackeumschmelzen unter Druck
mit Hilfe von Siliziumnitrid auf 0,66 % N aufgestickt. Der Stahl weist folgende mechanischtechnologischen
Eigenschaften auf:
bei -196 °C

bei 20 °C

bei 600 °C

bei 800 °C

[0014] Der Stahl eignet sich insbesondere zur Herstellung von Bauteilen, die beim Bau von
Kryogeneratoren und Dampfturbinen verwendet werden.
Beispiel 2
[0015] Ein CrNiMoMn-Stahl mit der Zusammensetzung 0,019 % C, 1,01 % Si, 4,2 % Mn, 20 % Cr,
4.21 % Ni, 3,03 % Mo, 0.25 % V, 0,19 % Nb, 0,08 % Ce und Rest Fe, dessen Stickstofflöslichkeitsgrenze
bei Normaldruck bei 0,41 % liegt, wurde auf 0,77 % N aufgestickt. Der Stahl weist
folgende Eigenschaften auf:
bei 20 °C

bei 600 °C

[0016] Der Stahl eignet sich insbesondere zur Herstellung von Bauteilen, die im Gas-und
Dampfturbinenbau verwendet werden.
Beispiel 3
[0017] Ein CrNiMoMn-Stahl mit der Zusammensetzung 0,045 % C, 1,2 % Si, 3,5 % Mn, 13,8 %
Ni, 19,6 % Cr, 3,8 % Mo, 0,1 % V, 0,2 % Nb, 0,05 % Ce und Rest Fe, dessen Stickstofflöslichkeitsgrenze
bei
'Normaldruck bei 0,30 % liegt, wurde auf 0,72 % N aufgestickt. Der Stahl weist folgende
Eigenschaften auf:
bei 20 °C

bei 800 °C

[0018] Der Stahl eignet sich insbesondere zur Herstellung von Bauteilen, die im Gasturbinenbau
verwendet - werden.
Beispiel 4
[0019] Ein CrNiMoMn-Stahl mit der Zusammensetzung 0,075 % C, 1,85 % Si, 8,5 % Mn, 12,5 %
Ni, 21,6 % Cr, 2,8 % Mo, 0,08 % Nb, 0,12 % V und Rest Fe, dessen Stickstoff löslichkeitsgrenze
bei Normaldruck bei 0,456 % liegt, wurde auf 0,86 % N aufgestickt. Der Stahl weist
folgende Eigenschaften auf.
bei -196 °C

bei 20 °C

[0020] Der Stahl eignet sich insbesondere zur Herstellung von Bauteilen, die in Kryogeneratoren
verwendet werden.
[0021] Das Druckelektroschlackeumschmelzen (Elektroschlackeumschmelzen unter Druck) ist
ein an sich bekanntes Verfahren, das beispielsweise in der DE-OS 2 924 415 beschrieben
wird. Entsprechend den dort gemachten Angaben wird auch beim erfindungsgemäßen Verfahren
während des Elektroschlackeumschmelzens gleichzeitig mit dem Si
3N
4 ein Desoxidationsmittel, z. B. CaSiMg, in die Schlacke gegeben. Der Stickstoffgehalt
der Vorlegierung, die durch Druckelektroschlackeumschmelzen umgeschmolzen wird, kann
durch Zugabe metallischer Stickstoffträger, z. B. Chromnitrid oder Mangannitrid, in
die Vorlegierung eingebracht werden.
[0022] Bei den vorstehend genannten Prozentzahlen handelt es sich um Gew.-%. Die verwendeten
Symbole haben folgende Bedeutung:
Rp0,2 = 0,2-Dehngrenze oder Streckgrenze [N/mm2]
Rm = Zugfestigkeit [N/mm2]
A5 = Bruchdehnung [%]
Z = Kontraktion [%]
aK = Kerbschlagzähigkeit [J]

bw = Biegewechselfestigkeit [± N/mm2]

Zdw = Wechselfestigkeit unter Zug-/Druck-Beanspruchung [± N/mm2]

5 1-10000 = 1 %-Zeitdehngrenze nach 10000 h [N/mm2]
1. Austenitischer, stickstoffhaltiger CrNiMoMn-Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß
er aus 0,015 bis 0,25 % C, 0,3 bis 2,5 % Si, 0,5 bis 15% Mn, 3 bis 17 % Ni, 13 bis
25 % Cr, 0,5 bis 6 % Mo, 0 bis 3 % Co, 0 bis 2 % V, 0 bis 2 % W, 0 bis 0,5 % Ce, 0 bis 0,5 % B, 0 bis 0,5 % La, 0 bis 0,5 % Nb, 0,5 bis 1,1 % N sowie Rest Fe
besteht und daß der Stickstoffgehalt in den Stahl während des Druckelektroschlackeumschmelzens
der Vorlegierung durch Zugabe von Si3N4 eingebracht wird.
2. Verwendung des Stahls nach Anspruch 1 zur Herstellung von Gegenständen, die bei
Temperaturen von -200 bis 900 °C eingesetzt werden und im lösungsgeglühten Zustand
folgende Eigenschaften aufweisen müssen:
bei -196 °C: Rpo,2 >1200 N/mm2
: A5 >15 %
bei 20 °C : Rpo,2 >580 N/mm2
: As >40 %
:

zdw >± 450 N/mm2
bei 600 °C :

1-10000 >230 N/mm2
bei 800 °C :

1-10000 >30 N/mm2
3. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,015 bis 0,10 % C, 0,6
bis 2,5 % Si, 2 bis 8 % Mn, 7 bis 17 % Ni, 16 bis 22 % Cr, 2 bis 6 % Mo, 0 bis 3 %
Co, 0 bis 0,5 % V, 0 bis 0,5 % Nb, 0 bis 0,5 % Ce, 0,5 bis 1 % N und Rest Fe besteht.
4. Verwendung des Stahls nach Anspruch 3 zur Herstellung von Gegenständen, die bei
Temperaturen von -200 bis 600 °C eingesetzt werden, korrosionsbeständig sind sowie
im lösungsgeglühten Zustand folgende Eigenschaften aufweisen müssen:
bei -196 °C : Rp0,2 >1280 N/mm2
: Rm >1700 N/mm2
: A5 >20 %
bei 20 °C : Rpo,2 >580 N/mm2
: Rm >950 N/mm2 -
: As >40 %
:

zdw >± 450 N/mm2
bei 600 °C : 5 1-1000 >230 N/mm2
5. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,015 bis 0,25 % C, 0,6
bis 2,5 % Si, 3 bis 8 % Mn, 3 bis 7 % Ni, 16 bis 22 % Cr, 2 bis 6 % Mo, 0 bis 3 %
Co, 0 bis 0,5 % V, 0 bis 0,5 % Nb, 0 bis 0,5 % Ce, 0 bis 0,5 % B, 0 bis .0,5 % La,
0,5 bis 1 % N sowie Rest Fe besteht.
6. Verwendung des Stahls nach Anspruch 5 zur Herstellung von Gegenständen, die bei
Temperaturen von 500 bis 700 °C eingesetzt werden und im lösungsgeglühten Zustand
folgende Eigenschaften aufweisen müssen:
bei 600 °C : Rpo,2 >300 N/mm2
: Rm >600 N/mm2
: A5 >35 %
:

1-10000 >300 N/mm2
7. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,015 bis 0,25 % C, 0,6
bis 2,5 % Si, 3 bis 8 % Mn, 13 bis 17 % Ni, 16 bis 22 % Cr, 2 bis 6 % Mo, 0 bis 3
% Co, 0 bis 0,5 % V, 0 bis 0,5 % Nb, 0 bis 0,5 % Ce, 0 bis 1,5 % W, 0 bis 0,1 % B,
0 bis 0,5 % La, 0,5 bis 0,9 % N sowie Rest Fe besteht.
8. Verwendung des Stahls nach Anspruch 7 zur Herstellung von Gegenständen, die bei
Temperaturen von 700 bis 900 °C eingesetzt werden und im lösungsgelühten Zustand folgende
Eigenschaften aufweisen müssen:
bei 800 °C : Rpo,2 >280 N/mm2
: Rm >550 N/mm2
:

>30 %
:

1-10000 >40 N/mm2
9. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,015 bis 0,12 % C, 0,6
bis 2,5 % Si, 7 bis 12 % Mn, 8 bis 13 % Ni, 17 bis 24 % Cr, 2 bis 4 % Mo, 0 bis 0,5
% V, 0 bis 0,1 % B, 0 bis 0,5 % Nb, 0,5 bis 1,1 % N und Rest Fe besteht.
10. Verwendung des Stahls nach Anspruch 9 zur Herstellung von Gegenständen, die bei
Temperaturen von -200 bis 100 °C eingesetzt werden sowie im lösungsgelühten Zustand
folgende Eigenschaften aufweisen müssen:
bei -196 °C : Rp0,2 > 1400 N/mm2
: Rm >1800 N/mm2
: A5 >15%
bei 20 °C : Rp0,2 >620 N/mm2
: Rm >1000 N/mm2
: A5 >40 %
:

bw >± 500 N/mm2
11. Verfahren zur Herstellung des Stahls nach den Ansprüchen 1, 3, 5, 7 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß aus Metallen eine Vorlegierung erschmolzen wird, die aus 0,015
bis 0,25 % C, 0,3 bis 1,5 % Si, 0,5 bis 15 % Mn, 3 bis 17 % Ni, 13 bis 25 % Cr, 0,5
bis 6 % Mo, 0 bis 3 % Co, 0 bis 2 % V, 0 bis 2 % W, 0 bis 0,5 % Ce, 0 bis 0,5 % B,
0 bis 0,5 % La, 0 bis 0,5 % Nb, 0,2 bis 0,4 % N sowie Rest Fe besteht, daß aus der
geschmolzenen Vorlegierung eine Elektrode gegossen wird, daß die Elektrode durch Druckelektroschlackeumschmelzen
umgeschmolzen wird, wobei der flüssigen Schlacke Si3N4 zugegeben wird, daß der umgeschmolzene, stickstoffhaltige Block bei 1050 bis 1200
°C geschmiedet wird, daß der geschmiedete Block bei 1050 bis 1200 °C lösungsgelüht
wird und daß der geglühte Block mit Wasser abgeschreckt und dabei auf Raumtemperatur
abgekühlt wird.