[0001] Die Erfindung betrifft eine Becherkette zum Zuführen von Patronen aus einem Munitionsbehälter
durch einen Patronenzuführkanal zu einer automatischen Feuerwaffe, bestehend aus einer
Anzahl Glieder, welche gelenkig miteinander verbunden sind, wobei jedes einzelne Glied
einen Becher zur Aufnahme einer Patrone aufweist, an dem zwei Ösen befestigt sind,
um das Glied mit dem vorhergehenden und mit dem nächstfolgenden Glied zu verbinden
und an dem Führungsorgane befestigt sind, an denen das Glied der Becherkette im Patronenzuführkanal
gleitet.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung zum Zuführen von Patronen aus einem Munitionsbehälter
zu einer Feuerwaffe (siehe EP-A-0152549) ist zwischen Munitionsbehälter und Feuerwaffe
ein Patronenzuführkanal und ein Scheibenkanal angeordnet, in denen sich eine endlose
Förderkette befindet, welche auf einer Führungsschiene vom Munitionsbehälter bis zur
Feuerwaffe geführt ist. Diese Führungsschiene weist eine T-förmige Nut auf, in welche
ein entsprechender T-förmiger Ansatz der Förderkette hineinragt. Diese Förderkette
ist verlängerbar und verkürzbar, um die am Anfang und am Ende eines Feuerstosses erforderlichen
Beschleunigungskräfte für die Munitionszufuhr klein zu halten.
[0003] Diese bekannte Förder- oder Becherkette hat den Nachteil, dass sie einerseits aufwendige
Führungsschienen benötigt und dass sie andererseits keine Mittel aufweist, um die
bis zur Feuerwaffe transportierten Patronen in die Waffe hineinzuschieben.
[0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung einer Becherkette, welche die erwähnten Nachteile nicht aufweist, die
im Patronenzuführkanal keine separate Führungsschiene zur Führung der Becherkette
benötigt, die keine besonderen Mittel zum Auskämmen der Patronen aus der Becherkette
benötigt und welche sich leicht auch durch einen stark gekrümmten Patronenzuführkanal
hindurchführen lässt.
[0005] Die erfindungsgemässe Becherkette, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch
gekennzeichnet, dass
- jedes Glied der Becherkette einen Nocken aufweist, mit dem die Patronen in die Feuerwaffe
eingeschoben werden,
- jedes Glied der Becherkette ein Schwert aufweist, das in eine Nut des Patronenkanals
hineinragt,
- jedes Glied der Becherkette an zwei gegenüberliegenden Wänden des Patronenzuführkanals
geführt ist.
[0006] Vorzugsweise liegt der Nocken des einen Gliedes, das Schwert des vorhergehenden Gliedes
und die gemeinsame Gelenkachse in einer quer zur Bewegungsrichtung der Becherkette
angeordneten Ebene.
[0007] Ferner ragt vorzugsweise je eine Öse eines Gliedes zwischen zwei Ösen des benachbarten
Gliedes hinein, wobei ein Bolzen, der durch diese drei Ösen hindurchragt, durch ein
Kugelgelenk in dieser mittleren Öse gehalten ist und in Langlöcher der beiden äusseren
Ösen hineinragt.
[0008] Diese erfindungsgemässe Becherkette hat folgende Vorteile:
a) Die Becherkette kann ohne Schwierigkeiten durch einen stark gekrümmten Patronenzuführkanal
hindurchgeführt werden, da der Nocken des einen Gliedes, das Schwert des vorhergehenden
Gliedes und die gemeinsame Gelenkachse in einer quer zur Bewegungsrichtung der Becherkette
angeordneten Ebene liegen.
b) Eine besondere Führungsschiene für die Becherkette ist nicht erforderlich, da sich
die einzelnen Glieder der Becherkette an zwei gegenüberliegenden Wänden des Patronenzuführkanals
abstützen und da ein Schwert der Becherkette in einer Nut des Patronenzuführkanales
geführt ist.
c) Das Auskämmen der Patronen aus den einzelnen Bechern der Becherkette bei der Feuerwaffe
wird dadurch erleichtert, dass jedes Glied der Becherkette einen Nocken aufweist,
mit dem die Patronen in die Feuerwaffe eingeschoben werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Becherkette ist anhand der beigefügten
Zeichnung im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigt:
Fig.1 einen Schnitt nach Linie I-I in Fig.2, teilweise in Ansicht, einer über eine
Umlenkrolle geführten Becherkette neben einer Feuerwaffe;
Fig.2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig.1;
Fig.3 ein einzelnes Glied der Becherkette in Seitenansicht;
Fig.4 das selbe Glied der Becherkette wie in Fig.3, in einer Ansicht von vorne (Pfeil
IV in Fig.3);
Fig.5 das selbe Glied der Becherkette wie in Fig.4, in einer Ansicht von oben (Pfeil
V in Fig.4).
[0010] Gemäss Fig.1 ist von einer Feuerwaffe 10 nur die Eintrittsöffnung 11 für die Patronen
12 dargestellt, welche mit Hilfe einer Becherkette 13 der Feuerwaffe 10 zugeführt
werden. Diese Becherkette 13 ist über eine Umlenkrolle 14 geführt, welche vier Zähne
15 aufweist, die zwischen die einzelnen Glieder 16 der Becherkette 13 eingreifen.
Diese Umlenkrolle 14 dreht sich in Richtung des Pfeiles A und die Becherkette 13 bewegt
sich dementsprechend in Richtung des Pfeiles B, wobei sie Patronen 12 aus einem nicht
dargestellten Munitionsbehälter der Feuerwaffe 10 zuführt. Eine Führungsschiene 17
dient zum Auskämmen der Patronen 12 aus den einzelnen Gliedern 16 der Becherkette
13. Die ganze Becherkette 13 ist durch einen Scheibenkanal 18 hindurchgeführt, der
gemäss Fig.2 zwei Aussparungen 19 und 20 aufweist. Die mit Patronen 12 gefüllten Glieder
16 der Becherkette 13 bewegen sich durch die obere Aussparung 20 und die leeren Glieder
16 der Becherkette 13 gelangen durch die untere Aussparung 19 zum Munitionsbehälter.
[0011] Gemäss Fig.3,4 und 5 weist jedes Glied oder jeder Becher 16 der Becherkette 13 zwei
erste Ösen 21 auf, an welche das vorhergehende Glied 16 angelenkt wird und eine zweite
Öse 22, an welche das nächstfolgende Glied 16 der Becherkette 13 angelenkt wird. Beim
Zusammenfügen der einzelnen Glieder 16 zu einer Becherkette 13 gelangt jeweils die
zweite Öse 22 eines Gliedes 16 zwischen die beiden ersten Ösen 21 des nächsten Gliedes
16 (siehe Fig.4). Zwischen diesen beiden Ösen 21 und 22 befindet sich der eigentliche
Becher 23 zur Aufnahme einer Patrone 12. Dieser Becher 23 weist an seinem vorderen
Ende einen Kragen 24 auf, an welchem die Schulter einer Patronenhülse anliegt. Dieser
Kragen 24 verhindert, dass die Patrone 12 vorne aus dem Becher 23 herausgleiten kann.
Ferner sind am Becher 23 noch zwei Zuführnocken 25 befestigt, deren Bedeutung weiter
unten, anhand der Fig. 1 und 2, erläutert wird. Ausserdem ist an beiden Enden des
Bechers 23 je eine kreisbogenförmige Rippe 26 vorhanden. Schliesslich ist an der zweiten
Öse 22 noch ein Schwert 27 angeordnet, durch welches die Becherkette 13 in einer entsprechenden
Führungsnut 28,29 des Scheibenkanals 18 geführt ist.
[0012] Gemäss Fig.1 und 2 wird der Scheibenkanal 18 durch eine Anzahl Scheiben gebildet,
welche um eine gemeinsame Achse 35 schwenkbar gelagert sind. In einem Langloch 37
des Scheibenkanals 18 ist eine Stange 36 geführt, welche dafür sorgt, dass sich bei
der Elevation der Waffe die einzelnen Scheiben des Scheibenkanals 18 gleichmässig
auffächern. Dies wird jedoch als bekannt vorausgesetzt und daher hier nicht weiter
erläutert.
[0013] Gemäss Fig.2 stützen sich die beiden Nocken 25 eines Gliedes 16 der Becherkette 13
auf einer Führungsfläche 31 der Aussparung 19 des Scheibenkanals 18 ab, bzw. auf einer
Führungsfläche 32 der Aussparung 20 des selben Scheibenkanals 18. Andererseits stützen
sich die beiden ersten Ösen 21 auf Führungsflächen 33 und 34 der Aussparungen 19 bzw.
20 des Scheibenkanals 18 ab. Die Glieder 16 der Becherkette 13 sind somit an zwei
einander gegenüberliegenden Führungsflächen 31 und 33 bzw. 32 und 34 (siehe Fig.1)
geführt, wodurch keine zusätzlichen Führungsschienen erforderlich sind.
[0014] Gemäss Fig.1 sind die einzelnen Glieder 16 der Becherkette 13 durch Bolzen 30 miteinander
verbunden. Dieser Bolzen 30 ist in einem Kugelgelenk 38 in der Öse 22 befestigt (Fig.3)
und ragt in die Langlöcher 39 der beiden Ösen 21 des benachbarten Gliedes 16.
[0015] Die Wirkungsweise der beschriebenen Becherkette zum Zuführen der Patronen aus dem
Munitionsbehälter, durch den Patronenzuführkanal, zu einer automatischen Feuerwaffe
ist wie folgt:
Gemäss Fig.1 befindet sich der Bolzen 30, der zwei Glieder 16 der Becherkette 13 miteinander
verbindet, zwischen dem Schwert 27 des einen Gliedes 26 und dem Nocken 25 des anderen
Gliedes 26, annähernd in einer Ebene. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass die
Becherkette 13 sich auch durch einen stark gekrümmten Patronenzuführkanal 18 hindurchführen
lässt, ohne dass der Durchtrittsquerschnitt in ungünstiger Weise vergrössert werden
müsste. Der Kragen 24 am Becher 23 verhindert, dass die Patrone 12, mit ihrer Spitze
voran, aus dem Becher 23 herausgleiten kann und mit ihrer Spitze gegen den Patronenzuführkanal
18 stossen kann. Dies ist notwendig, damit die Patronenspitze nicht beschädigt wird.
Eine Führungsfläche 40 verhindert, dass die Patrone 12 in der entgegengesetzten Richtung
aus dem Becher 23 der Becherkette 13 herausfallen kann. Gemäss Fig.1 gelangen die
zugeführten Patronen 12, kurz vor Erreichen der Waffe 10, auf die Führungsschiene
17 und gleiten auf dieser zur Eintrittsöffnung 11 der Waffe 10, wobei der Nocken 25
des Gliedes 16 der Becherkette 13 die Patrone 12 in die Waffe 10 hineinschiebt.
1. Becherkette (13) zum Zuführen von Patronen (12) aus einem Munitionsbehälter durch
einen
Patronenzuführkanal (18) zu einer automatischen Feuerwaffe (10), bestehend aus einer
Anzahl Glieder (16), welche gelenkig miteinander verbunden sind, wobei jedes einzelne
Glied (16) einen Becher (23) zur Aufnahme einer Patrone (12) aufweist, an dem zwei
Ösen (21,22) befestigt sind, um das Glied (16) mit dem vorhergehenden und mit dem
nächstfolgenden Glied (16) zu verbinden und an dem Führungsorgane befestigt sind,
an denen das Glied der Becherkette (13) im Patronenzuführkanal gleitet, dadurch gekennzeichnet,
dass:
- jedes Glied (16) der Becherkette (13) einen Nocken (25) aufweist, mit dem die Patronen
(12) in die Feuerwaffe (10) eingeschoben werden,
- jedes Glied (16) der Becherkette (13) ein Schwert (27) aufweist, das in eine Nut
(28,29) des Patronenzuführkanales (18) hineinragt,
- jedes Glied (16) der Becherkette (13) an zwei gegenüberliegenden Wänden des Patronenzuführkanales
(18) geführt ist.
2. Becherkette (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (25)
des einen Gliedes (16), das Schwert (27) des vorhergehenden Gliedes (16), und die
gemeinsame Gelenkachse (20) in einer quer zur Bewegungsrichtung der Becherkette (13)
angeordneten Ebene liegen.
3. Becherkette (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Öse (22)
eines Gliedes (16) zwischen die zwei Ösen (21) des benachbarten Gliedes (16) hineinragt
und dass ein Bolzen (30), der durch die drei Ösen (21,22) hindurchragt, durch ein
Kugelgelenk (38) in dieser mittleren Öse (22) gehalten ist und in Langlöcher (39)
der beiden äusseren Ösen (21) hineinragt.