(19)
(11) EP 0 231 529 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1987  Patentblatt  1987/33

(21) Anmeldenummer: 86118170.9

(22) Anmeldetag:  30.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24C 15/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 04.01.1986 DE 3600109

(71) Anmelder:
  • Schott Glaswerke
    55122 Mainz (DE)

    CH FR IT LI SE AT 
  • CARL-ZEISS-STIFTUNG
    D-55122 Mainz (DE)

    GB 

(72) Erfinder:
  • Scheidler, Herwig, Dipl.-Ing.
    D-6500 Mainz 21 (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Luderschmidt & Partner Patentanwälte 
Postfach 46 60
65036 Wiesbaden
65036 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kochfläche aus Glaskeramik oder vergleichbarem Material mit strukturierter Oberfläche


    (57) Bei einer Kochfläche aus Glaskeramik oder vergleichbarem Material, insbesondere einer solchen, die mit einer Dekorfarbe dekoriert ist, sind bestimmte Bereiche der Oberseite relativ zu ihrer Umgebung um mindestens 0,01 mm, bevorzugt um mindestens 0,025 mm überhöht, damit durch geschobene Töpfe und/oder durch Reinigungsmittel die Dekorfarbe nicht in einer optisch störenden Weise abgerieben wird.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Kochflächen aus Glaskeramik oder einem vergleichbaren Material.

    [0002] Kochflächen aus Glaskeramik haben sich millionenfach bewährt. Besonders erfolgreich sind Kochflächen mit einer bei Aufsicht schwarzen Grundfarbe, die zur Kennzeichnung der Kochzonen und/oder zur designerischen Gestaltung mit unterschiedlichen Dekorfarben in verschiedenen Designs dekoriert sind.

    [0003] Je nach Qualität der Dekorfarbe und je nach Art des Dekor-Designs kommt es in der Praxis mitunter zu ästhetischen Problemen insofern, als die relativ dünne Dekorfarbe durch geschobene Töpfe und/oder durch scheuernde Reinigungsmittel partiell oder vollständig abgerieben wird. Hierdurch kann die Kochfläche unansehnlich werden.

    [0004] Andererseits werden mitunter vom Markt Kochflächen verlangt mit nur wenig dekorierten Bereichen, wodurch die übrige Kochfläche frei von Dekorfarbe bleibt und diese Bereiche infolge der glatten Oberfläche und der schwarzen Farbe wie ein Spiegel wirken. Leichte Kratzer, Verschmutzungen und Fingerabdrücke stören daher relativ stark auf einer solchen, relativ wenig dekorierten Oberfläche.

    [0005] Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine Kochfläche aus Glaskeramik oder vergleichbarem Material, die so beschaffen ist, daß durch geschobene Töpfe und/oder durch Reinigungsmittel die Dekorfarbe nicht in einer optisch störenden Weise abgerieben wird, und auf deren Oberfläche Kratzer, Verschmutzungen und Fingerabdrücke nicht auffallen.

    [0006] Dieses Ziel wird mit einer Kochplatte gemäß dem Hauptanspruch erreicht.

    [0007] Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 und 7 und 8 beschrieben.

    [0008] Besonders vorteilhaft ist, daß das Ziel der Erfindung erreicht wird unter Beibehaltung der bisherigen Dekorationsmöglichkeiten.

    [0009] Durch die Oberflächenstrukturierung wird eine nicht oder nur geringfügig dekorierte Kochfläche ästhetisch unempfindlich gegenüber Kratzern, Verschmutzungen und Fingerabdrücken, da diese auf einer strukturierten Oberfläche wesentlich weniger als auf einer glatten, glänzenden Oberfläche auffallen.

    [0010] Die Töpfe haben nur noch mit den Überhöhungen unmittelbaren Kontakt und führen allenfalls nur dort zum Abrieb, während der übrige Bereich unbelastet und damit völlig unzerstört bleibt: Die Überhöhungen können statistisch oder nach einem beliebigen Muster über die Fläche verteilt sein. Durch geeignete Wahl der Geometrie der Überhöhungen und/oder durch deren Farbgebungen fallen Verkratzungen wesentlich weniger auf als auf einer glatten Kochfläche, wodurch insgesamt die Gebrauchstauglichkeit der Kochfläche erhöht wird bzw. das Aussehen auf lange Zeit ansprechend gehalten werden kann.

    [0011] Zweckmäßigerweise werden die erfindungsgemäßen Überhöhungen bei der Formgebung der Kochplatten durch Anwendung entsprechend ausgebildeter Walzen erzeugt.

    [0012] Andererseits können diese Überhöhungen z.B. dadurch erzeugt werden, daß geeignete Dekorfarben oder Emailflüsse auf die Kochfläche aufgebracht und ggf. eingebrannt werden.


    Ansprüche

    1. Kochfläche aus Glaskeramik oder vergleichbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Kochfläche so strukturiert ist, daß bestimmte Oberflächenbereiche relativ zu ihrer Umgebung um mindestens 0,01 mm überhöht sind.
     
    2. Kochfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Oberflächenbereiche relativ zu ihrer Umgebung um mindestens 0,025 mm überhöht sind.
     
    3. Kochfläche nach einem der Ansprüche 1 bis s 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Überhöhungen voneinander so bemessen ist, daß ein Topf mit einem Bodendurchmesser von 120 mm immer mindestens auf drei Überhöhungen aufsitzt.
     
    4. Kochfläche nach einem der Ansprüche 1 bis s 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überhöhungen im Bereich der Kochzonen eine andere Gestalt aufweisen als die Überhöhungen im nicht-beheizten Bereich der Kochfläche.
     
    5. Kochfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Überhöhungen durch entsprechend ausgebildete Walzen bei der Formgebung der Kochflächen erzeugt worden sind.
     
    6. Kochfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Überhöhungen durch geeignete Dekorationsverfahren mit geeigneten Dekorfarben oder Emailflüssen aufgebracht und eingebrannt worden sind.
     
    7. Kochfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer dekorierten Kochfläche die Überhöhungen frei von Dekorfarben sind.
     
    8. Kochfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer durch Mehrfarbendruck dekorierten Kochfläche Überhöhungen mit gebrauchsfreundlichen Farben bedruckt sind, während die nicht überhöhten Bereiche mit weniger gebrauchsfreundlichen Farben bedruckt sind.