[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauwerk, insbesondere Stützbauwerk, mit gleichartigen,
aufeinandergeschichteten vorfabrizierten Bauelementen, die quer zu ihrer Stapelrichtung
ineinandergreifen und an den ineinandergreifenden Stellen miteinander gekuppelt sind.
Ein solches Bauwerk ist bekannt aus der EP-PS 0 006 828. Die Bauelemente dieses bekannten
Bauwerks sind sternförmig ausgebildet, und in einer Ausführungsform sind sie an den
ineinandergreifenden Stellen mit flachen Vertiefungen versehen, in welche besondere
Kupplungselemente eingreifen. Ein gewisser Nachteil dieser bekannten Ausführung besteht
darin, dass bei der Herstellung der Bauelemente mit den flachen Vertiefungen Schwierigkeiten,
besonders beim Ausformen der Elemente auftreten, und dass die Gefahr der Beschädigung
durch zu hohe Kantenpressung im Bauwerk besteht.
[0002] Es ist das Ziel vorliegender Erfindung, entsprechende Bauwerke mittels Bauelementen
einfacherer Form und geringerer Gefahr der Beschädigung vorzusehen. Dieses Ziel wird
dadurch erreicht, dass zwischen die Bauelemente Kupplungs- oder Lagerelemente eingelegt
sind, die aus einem anderen Material als die Bauelemente bestehen, und die eine den
Druck in Stapelrichtung aufnehmende Scheibe sowie in Löcher der Bauelemente eingreifende
Zapfen aufweisen. Diese Kupplungselemente aus einem geeigneten Material, insbesondere
Kunststoff, gestatten Kantenpressung zwischen den vorzugsweise aus Beton bestehenden
Bauelementen und damit Beschädigungen derselben zu vermeiden. Das Material der Kupplungselemente
soll aber so fest sein, dass deren Scheibe und deren in Löcher der Bauelemente eingreifende
Zapfen Schubkräfte sicher übertragen und eine stabile Kupplungs zwischen den Bauelementen
ergeben, ohne dass dieselben Vertiefungen aufzuweisen brauchen. Die Bauelemente können
somit ebene Flachseiten aufweisen, was ihre Herstellung erheblich vereinfacht. Dank
den höheren zulässigen Drükken an den ineinandergreifenden Kupplungsstellen der Bauelemente
können höhere Stützmauern bis über 5 m Höhe erstellt werden als mit den oben erwähnten
bekannten Elementen. Es ist ausserdem möglich, die Bauelemente nicht nur in ihrer
Oberflächengestaltung, sondern auch in ihrer generellen Form zu vereinfachen. Während
beim erwähnten bekannten Bauwerk sternförmige Grundelemente verhältnismässig hohen
Gewichts vorhanden waren, kann das erfindungsgemässe Bauwerk ausschliesslich aus
geraden, stabförmigen Bauelementen erstellt werden, was allerdings nicht ausschliesst,
dass auch andere Bauelemente verwendet werden können.
[0003] Die Erfindung wird nun anhand verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Stützbauwerk in Vorderansicht,
Fig. 2 zeigt ein Draufsicht, und
Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1.
Fig. 4 zeigt einen vergrösserten Teilschnitt durch übereinanderliegende Kupplungsstellen
des Bauwerks,
Fig. 5 zeigt ein Kupplungselement in natürlicher Grösse,
Fig. 6 und 7 zeigen Ausführungsvarianten des Stützbauwerks,
Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf eine Lärmschutzwand,
Fig. 9 zeigt eine Draufsicht auf ein weiteres Bauwerk,
Fig. 10 zeigt einen Schnitt durch das Bauwerk nach Fig. 9, und
Fig. 11 bis 13 zeigen Ausführungsvarianten des Bauwerks.
[0004] Das Bauwerk nach Fig. 1 bis 3 besteht aus flachen, geraden Betonelementen 1, die
an den Enden je ein Loch 2 aufweisen. Das Bauwerk weist gemäss Fig. 2 und 3 einen
vorderen und ei nen hinteren Stapel von parallelen Bauelementen 1 auf, und diese
Stapel sind durch rechtwinklig zur Längsrichtung des Bauwerks verlaufende Elemente
1 miteinander gekuppelt. Wie insbesondere auch aus Fig. 4 ersichtlich, liegen an den
Kupplungsstellen, an welchen die Elemente 1 quer zur Stapelrichtung ineinandergreifen,
nacheinander je ein in Längsrichtung verlaufendes Element, ein in Querrichtung laufendes
Element 1, dann wieder ein in entgegengesetzter Längsrichtung verlaufendes Element
1, dann ein scheibenförmiges Distanzelement 3 mit einem gleichartigen durchgehenden
Loch 4, dann wieder ein in Längsrichtung verlaufendes Element 1, ein in Querrichtung
verlaufendes Element 1, ein in entgegengesetzter Längsrichtung verlaufendes Element
1 und dann wieder ein Distanzelement 3 vorgesehen. In dieser Weise wird ein Bauwerk
erzielt, in welchem die quer verlaufenden Elemente 1 in angemessenem gegenseitigem
Abstand liegen. Das untere Ende des Stapels ruht gemäss Fig. 3 auf einem Ortsbeton-Fundament
oder Kiesbett, um eine besonders stabile Fundierung zu erzielen. In Fig. 3 ist ebenfalls
durch eine punktierte Linie 5 die Hinterfüllung des Stützbauwerks angedeutet.
[0005] Die gegenseitige Kupplung der Bauelemente 1 und Distanzelemente 3 gegen seitliche
Verschiebung im Stapel erfolgt mittels Kupplungselementen 6, welche gemäss Fig. 5
eine Schiebe 7 aufweisen, welche die Bauelemente und Distanzelemente in einem geeigneten
Abstand von beispielsweise 3 mm voneinander stützen und symmetrisch zur Scheibe 7
angeordnete hohle Zapfen 8 aufweisen. Die Kupplungselemente 6 sind einteilig aus
Kunststoff hergestellt, beispielsweise aus dem unter der Bezeichnung COPOLYMER bekannten
Kunststoff. Die Scheibe 7 der Kupplungselemente weist gerillte bzw. gerippte Flächen
auf. Diese Rippung der Scheibenoberflächen verbessert einerseits die Reibung zwischen
dieser Scheibe und den anliegenden, ebenen Flachseiten der Bauelemente 1 und der
Distanzelemente 3, und anderseits setzt diese Rippung der Scheibenflächen die höchstmöglichen
spezifischen Drücke, die durch eine gewisse Schiefstellung der Bauelemente und/oder
Distanzelemente entstehen können, herab.
[0006] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine mögliche Ausführungsvariante einer aus den
Bauelementen gemäss Fig. 1 bis 4 hergestellten Stützmauer. Die Elemente sind in diesem
Falle zickzack-förmig angeordnet, wobei die gegenseitige Vertikaldistanz zwischen
den Elementen durch geeignete Distanzelemente erreicht werden kann, wobei auch Distanzelemente
vorhanden sein können, deren axiale Länge die Dicke der Bauelemente 1 übertrifft.
[0007] Fig. 7 zeigt eine Doppelmauer aus Bauelementen 1 und nicht dargestellten geeigneten
Distanzelementen, wo erforderlich. Wie Fig. 7 gewissermassen andeutet, könnte diese
Mauer teils aus Elementen erstellt werden, welche koppelte Länge der Elemente 1 und
je ein Loch 2 an den Enden und in der Mitte aufweisen.
[0008] Fig. 8 zeigt eine Lärmschutzwand aus Elementen 1. Auch in diesem Falle könnten je
zwei in gleicher Richtung hintereinander angeordnete Elemente 1 durch ein Element
doppelter Länge ersetzt werden. Die vertikalen Abstände müssten in diesem Falle durch
geeignete Distanzelemente 3 sichergestellt werden.
[0009] Die Fig. 9 und 10 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Bauelemente und des
damit erstellten Bauwerks. Die Bauelemente 11 sind winkelförmig oder V-förmig mit
je einem durchgehenden Loch 12 an den Enden der Schenkel und an der Spitze ausgeführt.
Wie Fig. 10 zeigt, sind die Bauelemente 11 mittels Distanzelementen 3 auf der Vorderseite
und mittels Distanzelementen 13 etwa dreifacher Höhe in den gewünschten Abständen
gestapelt. Es werden in den Fig. 9 und 10 nicht dargestellte Kupplungselemente 6
gemäss Fig. 5 verwendet.
[0010] Die Fig. 11 bis 13 zeigen weitere Anwendungsmöglichkeiten der V-förmigen Bauelemente
11 gemäss Fig. 9 zur Erstellung von Bauwerken in verschiedenartiger ästhetischer Gestaltung
auf der Sichtseite und verschiedenartiger Festigkeit.
[0011] Wie bereits erwähnt, ist die Herstellung der einzelnen Bauelemente 1 bzw. 11 besonders
einfach, weil die Flachseiten dieser Elemente eben gestaltet sind. Es ist hierbei
auch besonders einfach, eine Armierung einzuformen. Da das Ausformen der Elemente
keine Probleme bietet, ist man auch frei in der Verwendung eines bezüglich Festigkeit
besonders geeigneten Beton- oder Zementgemisches. Es sind andere Formen der Bauelemente
möglich, doch weisen die oben beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Elemente
1 den Vorteil besonderer Einfachheit und geringen Gewichts auf, während die Bauelemente
11 infolge ihrer Dreipunkt-Auflage besonders günstig sind bezüglich statischer Bestimmtheit
und Stabilität des Bauwerks.
[0012] Die durchgehenden Löcher der Bauelemente 1 bzw. 11 und der Kupplungselemente 6 erlauben
das Durchstecken von Kupplungs- oder Verankerungsstangen durch alle Kupplungsstellen
des Bauwerks. Die Ankerstangen können dabei in den Boden eingetrieben sein um das
Bauwerk zu verankern.
[0013] Wie erwähnt ist es wichtig, dass die Kupplungs- oder Lagerelemente dank der Wahl
ihres Materials, das vorzugsweise etwas weicher als der Beton der Bauelemente sein
kann, und durch die Oberflächengestaltung der Scheibe 7 zugleich Auflager für die
Bauelemente bilden, welche zu Beschädigungen derselben führende Kantenpressungen
vermeiden, die aber doch hart genug sind, um zwischen den Bauelementen wirkende Schubkräfte
sicher zu übertragen. Anstelle von Kunststoff könnte z.B. auch ein bezüglich mechanischer
Eigenschaften und Witterungsbeständigkeit geeignetes Metall verwendet werden.
[0014] Es können Kupplungs- oder Lagerelemente 6 vorgesehen sein, deren Zapfen praktisch
spielfrei in die Löcher der Bauelemente 1 und Distanzelemente 3 passen, um eine möglichst
gute Stabilität des Stapels zu erzielen. Es können jedoch auch Kupplungs- oder Lagerelemente
6 vorgesehen sein, deren Zapfen mit erheblichem Spiel von bis zu 1 cm in die Löcher
der Bau- und Distanzelemente greifen, damit diese Elemente mit treppenartiger, seitlicher
Versetzung gestapelt werden können, um dem Stützbauwerk eine Neigung, bzw. einen Anzug
zu geben, ohne dass die Elemente selbst geneigt sind. Um etwas andere ästhetische
Effekte zu erzielen, können die Distanzelemente 3 auch vieleckig, vorzugsweise achteckig
ausgeführt sein, und die Enden der Bauelemente können entsprechend nicht gerundet
sondern vieleckig gestaltet sein.
1. Bauwerk mit gleichartigen, aufeinandergeschichteten vorfabrizierten Bauelementen,
die quer zu ihrer Stapelrichtung ineinandergreifen und an den ineinandergreifenden
Stellen miteinander gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die Bauelemente
(1, 11) Kupplungs- oder Lagerelemente (6) eingelegt sind, die aus einem anderen Material
als die Bauelemente bestehen, und die eine den Druck in Stapelrichtung aufnehmende
Scheibe sowie in Löcher (2, 12) der Bauelemente eingreifende Zapfen (8) aufweisen.
2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (7) des Kupplungselementes
(6) aufgerauht, z.B. gerillt ist.
3. Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungselemente
(6) eine in Achsrichtung durchgehende Oeffnung aufweisen, durch die Kupplungs- oder
Ankerstäbe durchragen können.
4. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass gerade, stabförmige
Bauelemente (1) mit je einem Loch (2) an ihrem Ende vorgesehen sind.
5. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass V-förmige
Bauelemente (11) vorgesehen sind, die mit den Enden ihrer Schenkel und/oder mit ihrer
Spitze ineinandergreifen.
6. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass Distanzelemente
(3, 13) mit einer Zapfen von Kupplungselementen aufnehmenden Bohrung zwischen ineinandergreifende
Teil von Bauelementen (1, 11) eingesetzt sind.
7. Satz von Zubehör zur Erstellung von Bauwerken, mit stapelbaren, vorfabrizierten
Bauelementen die an mindestens zwei Stellen Löcher aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass Kupp lungs- oder Lagerelemente (6) aus einem anderen Material als dasjenige
der Bauelemente vorgesehen sind, die an den genannten Stellen eine zwischen gestapelte
Bauelemente (1, 11) legbare Scheibe (7) und in die Löcher (2, 12) der Bauelemente
(1, 11) einführbare Zapfen (8) aufweisen.
8. Satz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente aus Beton und
die Kupplungselemente (6) aus Kunststoff bestehen.
9. Satz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1, 11)
ebene stapelbare Flachseiten aufweisen.
10. Satz nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe
(7) der Kupplungselemente (6) gerauhte, z.B. gerippte Flächen aufweist.
11. Satz nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungs-
oder Lagerelemente (6) vorhanden sind, deren Zapfen (8) geringeren Durchmesser aufweisen
als die Löcher (2, 12) der Bauelemente, derart, dass die Bauelemente mit gegenseitiger
seitlicher Versetzung gestapelt werden können.
12. Satz nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass kreisförmige
oder vieleckige Distanzelemente (3) vorgesehen sind.