(19)
(11) EP 0 231 757 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1987  Patentblatt  1987/33

(21) Anmeldenummer: 87100156.6

(22) Anmeldetag:  08.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 05.02.1986 DE 8602882 U

(71) Anmelder: Preh-Werke GmbH & Co. KG
97616 Bad Neustadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Karl-Heinz
    D-8740 Bad Neustadt/Saale (DE)
  • Eckert, Gerold
    D-8740 Bad Neustadt/Saale (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrisches Handschaltgerät


    (57) Bei einem elektrischen Handschaltgerät 19 soll dessen Platine 7 gegen Umwelteinflüsse geschützt sein. Es ist hierfür im Schaltergehäuse 1, 2 zwischen Schaltkontakten 9 und Tastern 3, 4, 5 eine sich durchgehend über die Platine 7 erstreckende Folie, 12, 15 vorgesehen. Die Folie 12, 15 kann ein Flächenteil oder ein tütenartiges Formteil sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Handschaltgerät mit einer in einem Gehäuse gelagerten Platine, auf der Schaltkontakte vorgesehen sind, welchen am Gehäuse angeordnete Tastelemente gegenüberstehen und welche über Leiterbahnen der Platine mit einem Anschlußkabel verbunden sind.

    [0002] Derartige Handschaltgeräte werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen zur Steuerung verschiedener Funktionen eingesetzt. Solche Handschaltgeräte sind Feuchtigkeits-, Nässe-, Staub-, Schwefel- und sonstigen atmos­phärischen Einflüssen nachteilig ausgesetzt. Bei bekannten Handschalt­geräten kann Feuchtigkeit oder Staub zu den Schaltkontakten und den Leiterbahnen ziehen. Dies kann zu erheblichen Funktionsstörungen führen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Handschaltgerät der eingangs genannten Art vorzuschlagen, dessen Platine gegen Umwelteinflüsse geschützt ist.

    [0004] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Handschaltgerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß im Schaltergehäuse zwischen den Schaltkontakten und den Tastschaltelementen eine sich durchgehend über die Platine erstreckende Folie angeordnet ist, daß die Folie aus einem nachgiebigen Material besteht und die Schaltkontakte mit den Leiterbahnen gegenüber dem Gehäuseinnenraum abdichtet.

    [0005] Durch die Folie ist erreicht, daß dann, wenn Feuchtigkeit, Nässe oder Staub in den Gehäuseinnenraum zieht, die Schaltkontakte und die Leiterbahnen von solchen Umwelteinflüssen freibleiben. Dadurch ist die Betriebssicherheit wesentlich verbessert. Die Folie stört das Schaltverhalten der Schaltkontakte nicht, da sie aus einem nachgiebigen Material besteht.

    [0006] In Ausgestaltung der Erfindung liegt die Folie als Flächenteil auf der Platine auf.

    [0007] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Folie schlauch- oder tütenförmig geformt. In sie ist die Platine mit den Schaltkontakten eingesteckt. Die Folie ist an ihren beiden Enden dicht geschlossen, wobei aus dem einen Ende das Anschlußkabel ragt.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von Ausführungs­beispielen. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 Gesamtansicht eines Handschaltgerätes,

    Figur 2 ein Handschaltgerät im Schnitt,

    Figur 3 eine Seitenansicht einer als Flächenteil ausgebildeten Folie nach Figur 2,

    Figur 4 eine Aufsicht der Folie nach Figur 3 und

    figur 5 eine Platine in einer schlauchförmigen Folie.



    [0009] Ein Gehäuse eines elektrischen Handschaltgerätes 19 besteht aus einem Gehäuseoberteil 1, in das ein Gehäuseunterteil 2 eingeschnappt ist. In dem Gehäuseoberteil 1 sind Taster 3, 4 und 5 gelagert. Zwischen dem dem Gehäuseunterteil 2 und dem Gehäuseoberteil 1 ist im Gehäuseinnen­raum 6 eine Platine 7 gehalten, auf deren Oberseite 8 nicht näher dar­gestellte Leiterbahnen angeordnet sind. Unter den Tastern 3, 4 und 5 sind auf der Oberseite 8 der Platine 7 Schaltkontakte 9 vorgesehen. An die Leiterbahnen ist an Lötaugen 10 ein Anschlußkabel 11 angeschlossen.

    [0010] Auf die Oberseite 8 der Platine 7 und über die Schaltkontakte 9 und die Lötaugen 10 ist eine Folie 12 gelegt.

    [0011] Die Folie 12 besteht aus einem geformten, weichen, anschmiegsamen Kunst­stoff oder Gummi. An der Folie 12 sind Erhebungen 12 für die Schaltkon­takte 9 ausgebildet. Außerdem ist eine Erhebung 14 für die Lötaugen 10 vorgesehen. Mit einem Rand 12ʹ umgreift die Folie 12 die Platine 7.

    [0012] Tritt nun Feuchtigkeit oder Staub durch die Fugen zwischen dem Gehäuseoberteil 1 und den Tastern 3, 4 und 5 oder dem Gehäuseunterteil 2 in den Gehäuseinnenraum 6, dann kann diese Feuchtigkeit nicht auf die Oberseite 8 der Platine 7 und zu den Schaltkontakten 9 gelangen. Denn die Folie 12 deckt die Oberseite 8 durchgehend ab. Da die Platine 7 keine offenen Durchbrechungen aufweist, kann Feuchtigkeit auch nicht von unten her zu den Schaltkontakten 9 gelangen.

    [0013] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist die Platine 7 mit den Schaltkontakten 9 und mit aktiven wie auch passiven elektrischen Komponenten, z.B. Festwiderstand 18, in eine tütenartig geformte Folie 15 eingesteckt. Die Folie 15 ist aus einer Schlauchfolie gefertigt und am Ende 16 dicht verschlossen. Das gegenüberliegende Ende 17 ist dicht an das Anschlußkabel 11 angelegt. Die so geschützte Platine 7 wird zwischen das Gehäuseoberteil 1 und das Gehäuseunterteil 2 eingesetzt, wie dies in Figur 2 zu sehen ist. Die Folie 12 entfällt in diesem Falle. Weder die Folie 12 noch die Folie 15 beeinträchtigen das Schaltverhalten der Schaltkontakte 9. Die Folie 15 ist noch wesentlich dünner als die Folie 12, z.B. kleiner 50 µ. Solche Folien, die frei sind von Zusätzen mit nachteiligem Einfluß auf elektrische Kontaktflächen, werden beispielsweise für die Lebensmittelverpackung verwendet. Eine solche Folie ist beispielsweise erstellt aus hochmole­kularem Niederdruck-Polyäthylen in einer Foliendicke von 10 bis 20 µ.

    [0014] In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ende 17 der Folie 15 bis zu einem Steckerelement verlängert und dort abge­dichtet. Das Abdichten kann in diesem Fall beispielsweise mittels einer elastischen Tülle, mittels eines Schrumpfschlauches oder auch durch eine Anpressverschraubung erfolgen.

    Bezugszeichenliste 01/86



    [0015] 

    1 Gehäuseoberteil

    2 Gehäuseunterteil

    3 Taster

    4 Taster

    5 Taster

    6 Gehäuseinnenraum

    7 Platine

    8 Oberseite

    9 Schaltkontakte

    10 Lötaugen

    11 Anschlußkabel

    12 Folie

    12ʹ Rand

    13 Erhebungen

    14 Erhebung

    15 Folie

    16 Folien-Ende

    17 Folien-Ende

    18 Festwiderstand

    19 Elektrisches Handschaltgerät




    Ansprüche

    1. Elektrisches Handschaltgerät mit einer in einem Gehäuse gelagerten Platine, auf der Schaltkontakte vorgesehen sind, welchen am Gehäuse angeordnete Tastelemente gegenüberstehen und welche über Leiterbahnen der Platine mit einem Anschlußkabel verbunden sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Gehäuse (1, 2) zwischen den Schaltkontakten (9) und den Tastschaltelementen (3, 4, 5) eine sich durchgehend über die Platine (7) erstreckende Folie (12, 15) angeordnet ist, daß die Folie (12, 15) aus einem nachgiebigen Material besteht und die Schaltkontakte (9) mit den Leiterbahnen gegenüber dem Gehäuseinnenraum (6) abdichtet.
     
    2. Handschaltgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Folie (12) als Flächenteil auf der Platine (7) aufliegt.
     
    3. Handschaltgerät nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Folie (12) Erhebungen (13) für die Schaltkontakte (9) ausgeformt sind.
     
    4. Handschaltgerät nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Folie (12) eine Erhebung (14) für Anschlußlötaugen (10) des Anschlußkabels (11) ausgeformt sind.
     
    5. Handschaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Folie (12) ein Rand (12ʹ) ausgebildet ist, der den Rand der Platine (7) übergreift.
     
    6. Handschaltgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Folie (15) schlauch- oder tütenförmig geformt ist und in die Folie (15) die Platine (7) mit den Schaltkontakten (9) eingesteckt ist.
     
    7. Handschaltgerät nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Folie (15) an den beiden Enden (16, 17) dicht geschlossen ist, wobei aus dem einen Ende das Anschlußkabel (11) ragt.
     
    8. Handschaltgerät nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Folie (15) mit dem Ende (17) in eine Steckverbindung geführt ist.
     




    Zeichnung