[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit
in einem Wintergarten.
[0002] Unter einem Wintergarten ist ein weitestgehend durch Glas umgebener Raum zu verstehen,
der entweder getrennt von einem Wohnhaus angeordnet ist oder bevorzugt weitgehend
in das Wohnhaus integriert ist. Derartige Wintergärten ermöglichen die Pflege von
Pflanzen, die in der freien Natur nicht überwintern könnten.
[0003] Die Klimatisierung eines Wintergartens, d.h. insbesondere die Steuerung seiner Temperatur
und Luftfeuchtigkeit, stellt hohe bauphysikalische Anforderungen. Insbesondere ist
zu beachten, daß ein Wintergarten bei Sonneneinstrahlung sich auch dann erheblich
erwärmen kann, wenn in der freien Atmosphäre relativ tiefe Temperaturen vorliegen.
Ein besonderes Problem stellt die Regelung der Luftfeuchtigkeit in einem Wintergarten
dar. Herrscht im Inneren eines Wintergartens eine höhere Temperatur als in der äußeren
Atmosphäre, so beschlagen bei zu hoher Luftfeuchte die Scheiben des Wintergartens
mit Kondenswasser, was den Wohnwert des Wintergartens erheblich beeinträchtigt.
[0004] Soll ein Wintergarten ganzjährig bewohnbar sein, was insbesondere bei einer Integration
des Wintergartens in das Wohnhaus erwünscht ist, so stellen sich auch erhebliche energietechnische
Probleme. Zum einen erfordert der Wintergarten bei bestimmten klimatischen Bedingungen
erhebliche Energiekosten zwecks Heizung, zum anderen muß aber auch berücksichtigt
werden, daß ein Wintergarten bei wiederum anderen klimatischen Bedingungen umgekehrt
eine Energiequelle für das Wohnhaus darstellen kann. Insbesondere bei sonnigem, kaltem
Wetter nimmt der Wintergarten eine erhebliche Menge an Sonnenenergie auf, die nicht
vergeudet werden sollte.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die
Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit in einem Wintergarten ganzjährig steuerbar sind.
Insbesondere soll die erfindungsgemäße Vorrichtung es auch ermöglichen, bei bestimmten
klimatischen Bedingungen aus dem Wintergarten einem Wohnhaus Energie zuzuführen. Die
Vorrichtung soll als kompakte Einheit im Wintergarten installierbar sein und ohne
daß besondere Eingriffe seitens des Benutzers erforderlich wären, ganzjährig eine
vollautomatische Klimatisierung des Wintergartens ermöglichen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung zum Klimatisieren
des Wintergartens ein Gehäuse aufweist, das mit folgenden Merkmalen versehen ist:
- einer Ansaugöffnung, durch die Luft aus dem Wintergarten in das Gehäuse gesaugt
wird,
- einer Ausblasöffnung, durch die Luft aus dem Gehäuse in den Wintergarten gefördert
wird,
- zumindest einem ersten und einem zweiten Wärmetauscher im Haupt-Strömungsweg der
Luft zwischen der Ansaugöffnung und der Ausblasöffnung und
- einem Kompressor, der mit einem die beiden Wärmetauscher enthaltenden ersten Flüssigkeitskreislauf
verbunden ist.
[0007] Um mit einer derartigen Vorrichtung auch aus dem Wintergarten bei günstigen klimatischen
Bedingungen Energie für die Heizungsanlage oder die Warmwasserbereitung eines Wohnhauses
gewinnen zu können, ist bevorzugt ein dritter Wärmetauscher vorgesehen, der in einem
zweiten Kreislauf an den Kompressor angeschlossen ist. In diesem Falle dient der erste
Wärmetauscher der Vorrichtung als Verdampfer und der dritte Wärmetauscher als Verflüssiger
(Kondensator). Der zweite Wärmetauscher hat in diesem Fall keine Funktion.
[0008] Ermittelt ein Hygrostat bei bestimmten Außen- und Innentemperaturen eine zu hohe
Luftfeuchtigkeit im Wintergarten, so wird die Vorrichtung automatisch derart gesteuert,
daß der erste Wärmetauscher als Verdampfer und der zweite Wärmetauscher als Verflüssiger
dienen. In diesem Falle hat der dritte Wärmetauscher keine Funktion.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der Wintergarten bei Bedarf auch gekühlt
werden. Hierzu dient der erste Wärmetauscher als Verflüssiger und der zweite Wärmetauscher
als Verdampfer, wobei der Haupt-Strömungsweg zwischen den beiden Wärmetauschern unterbrochen
ist, der zweite Wärmetauscher Luft aus der freien Atmosphäre ansaugt und der erste
Wärmetauscher Luft in die freie Atmosphäre abgibt.
[0010] In einer bevorzugten Augestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine gesonderte
Heizung vorgesehen, die im Haupt-Strömungsweg unmittelbar hinter dem zweiten Wärmetauscher
angeordnet ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich auch im Wärmepumpenbetrieb einsetzen,
um z.B. den Wintergarten auch bei kühleren Außentemperaturen (von z.B. 12°C) zu erwärmen.
Hierzu ist vorgesehen, daß das Gehäuse für einen Wärmepumpenbetrieb eine in die äußere
Atmosphäre führende Ansaugöffnung sowie eine ebenfalls in die äußere Atmosphäre führende
Ausblasöffnung aufweist, wobei im Strömungsweg zwischen der Ansaugöffnung und der
Ausblasöffnung einer der Wärmetauscher als Verdampfer geschaltet ist, um Energie
aus dem aus der äußeren Atmosphäre in das Gehäuse und wieder in die äußere Atmosphäre
zirkulierenden Luftstrom zu entnehmen, und daß über den Kompressor die entnommene
Energie einem als Kondensator dienenden Wärmetauscher zugeführt wird, um in einen
Heizkreis des Wohnhauses oder des Wintergartens eingespeist zu werden.
[0012] Bei starker Sonneneinstrahlung müssen Wintergärten häufig abgeschattet werden. Beim
Stand der Technik liegt die für die Abschattung verwendete Markise außerhalb der
Glaswandung des Wintergartens. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine Anordnung
der Markise innenseitig der Glaswandung des Wintergartens, wobei die zwischen der
Wandung und der Markise durch Erwärmung der Luft gesammelte Sonnenenergie mittels
der Vorrichtung zur Heizung beispielsweise des Hauses verwendet wird und gleichzeitig
eine angenehme Temperierung des übrigen Wintergartens gewährleistet ist. Hierzu ist
vorgesehen, daß in Einstrahlrichtung der Sonnenstrahlung hinter der Glaswandung des
Wintergartens eine Markise derart ausfahrbar ist, daß zwischen der Wandung des Wintergartens
und der Markise ein in bezug auf das Gesamtvolumen des Wintergartens kleiner Raum
gebildet wird, in dem bei ansonsten abgeschaltetem Wintergarten die eingestrahlte
Sonnenenergie zur Erwärmung der Luft führt, und daß eine Vorrichtung zum Steuern der
Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit mit einer Ausblasöffnung sowie einer Ansaugöffnung
derart an den zwischen der Markise und der Wandung gebildeten Raum angeschlossen
ist, daß ein Luft-Kreislauf gebildet wird, der durch das Gehäuse der Vorrichtung
geht, wobei die im Raum erwärmte Luft zumindest einen der Wärmetauscher passiert,
welcher als Verdampfer wirkt, so daß der Luft die Wärme entzogen wird, welche über
den Kompressor zu einem weiteren Wärmetauscher überführt wird, wo die Energie in einen
Heizkreis eingespeist wird.
[0013] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen neben einem Wohnhaus angeordneten Wintergarten;
Fig. 2 und 3 Seitenansichten des Wintergartens mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Klimatisieren des Wintergartens
und zur Energieentnahme, und
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch einen Wintergarten mit einer Markise zur Abschattung
desselben.
[0014] Fig. 1 zeigt ein neben einem Wohnhaus 10, dessen Wand mit dem Bezugszeichen 12 angedeutet
ist, gelegenen Wintergarten 14. Im Wintergarten 14 ist mit einem kompakten Gehäuse
16 die Vorrichtung 18 zum Klimatisieren des Wintergartens sowie zum Gewinnen von
Energie für das Wohnhaus untergebracht. Der Wintergarten 14 weist in herkömmlicher
Weise eine Vielzahl von Glasscheiben 20 auf.
[0015] Die Fig. 2 und 3 zeigen den Wintergarten 14 sowie das Gehäuse 16 der Vorrichtung
18 zum Klimatisieren und zur Wärmegewinnung von der Seite.
[0016] Gemäß Fig. 4 ist im Gehäuse 16 eine Ansaugöffnung 22 vorgesehen, durch die Luft
aus dem Wintergarten 14 in das Gehäuse ansaugbar ist. Durch eine Ausblasöffnung 24
wird die Luft wieder in den Wintergarten 14 gefördert.
[0017] Das Gehäuse 16 enthält einen ersten, zweiten und dritten Wärmetauscher 26, 28 bzw.
30 sowie einen Kompressor 32, an den die Wärmetauscher wahlweise anschließbar sind.
Zum Entfeuchten und Kühlen des Wintergartens 14 wirken wahlweise einer oder mehrere
der Wärmetauscher derart mit dem Kompressor 32 zusammen, daß sie wahlweise entweder
als Verdampfer oder als Verflüssiger (Kondensator) dienen. Durch Kältemittel-Kreisläufe
34, 34ʹ und Ventile 35, 35ʹ sind wahlweise jeweils zwei der drei Wärmetauscher derart
mit dem Kompressor 32 verbindbar, daß sie wahlweise entweder als Verdampfer oder
Verflüssiger dienen können.
[0018] Eine Trennwand 36 liegt im Haupt-Strömungsweg 38 zwischen dem ersten und dem zweiten
Wärmetauscher. Durch die Trennwand 36 werden eine erste Kammer 42 und eine zweite
Kammer 44 gebildet, die durch eine schließbare Klappe 40 miteinander verbindbar sind.
[0019] Die erste Kammer 42 weist die Ansaugöffnung 22 auf und ist auf der der Ansaugöffnung
gegenüberliegenden Seite des ersten Wärmetauschers 26 mit einem Ventilator 46 versehen,
der Luft aus dem Inneren der ersten Kammer 42 in die äußere Atmosphäre 50 fördern
kann. Eine Verschlußklappe 48 kann diese Verbindung unterbrechen.
[0020] In der zweiten Kammer 44 sind im Haupt-Strömungsweg 38 stromab des zweiten Wärmetauschers
28 ein weiterer Ventilator 52 sowie eine Verschlußklappe 54 angeordnet, durch welche
Luft aus der zweiten Kammer 44 in den Wintergarten 14 gefördert werden kann.
[0021] Die erste Kammer 42 weist unterhalb des ersten Wärmetauschers 26 eine Kondenswasserwanne
56 auf. Weiterhin ist in der ersten Kammer 42 der Kompressor 32 sowie der dritte Wärmetauscher
angeordnet. Der dritte Wärmetauscher 30 ist über einen Vorlauf 58 und einen Rücklauf
60 mit der Heizanlage oder der Warmwasseranlage des Wohnhauses 10 verbunden. Im Vorlauf
58 ist eine Umwälzpumpe 62 vorgesehen.
[0022] Weiterhin ist die zweite Kammer 44 mit einer Klappe 66 versehen, welche die zweite
Kammer mit der äußeren Atmosphäre 50 verbindet. Ein Stellmotor 68 beaufschlagt über
Stellstangen 70 bzw. 72 die Klappen 40 bzw. 66.
[0023] Die gesamte Vorrichtung 18 zum Klimatisieren und Energiegewinnen ist elektrisch
gesteuert. Hierzu sind insbesondere Temperaturfühler (nicht gezeigt) vorgesehen,
welche die Temperatur im Inneren des Wintergartens 14, die Außentemperatur und gegebenenfalls
auch die Temperatur des Wasserkreislaufes 58, 60 der Heizanlage des Hauses 10 messen.
Ein Hygrostat 74 mißt die Feuchtigkeit der Luft im Wintergarten 14.
[0024] Nachfolgend sollen die unterschiedlichen Funktionsweisen der Vorrichtung 18 näher
erläutert werden.
1. Entfeuchten:
[0025] Ermittelt der Hygrostat 74 bei gegebenen Außen- und Innentemperaturen eine zu hohe
Luftfeuchtigkeit im Wintergarten 14, bei der die Bildung von Kondenswasser insbesondere
an den Scheiben 20 zu befürchten ist, so entfeuchtet die Vorrichtung 18 den Wintergarten
14. Hierzu werden durch Ventile der erste und der zweite Wärmetauscher in einen Kreislauf
mit dem Kompressor 32 geschaltet. Der erste Wärmetauscher 26 dient als Verdampfer.
Die durch die Ansaugöffnung 22 aus dem Wintergarten 14 in das Gehäuse 16 angesaugte
Luft (Haupt-Strömungsweg 38) passiert den ersten Wärmetauscher 26, wobei Wasser aus
der Luft am Wärmetauscher 26 kondensiert und dabei Wärme in das Kältemittel im Wärmetauscher
abgibt. Das Kondensat läuft in die Kondenswasserwanne 56. Am als Verdampfer dienenden
ersten Wärmetauscher 26 wird also durch die Kondensation der Feuchtigkeit aus der
Luft Energie aufgenommen. Das verdampfte Kältemittel (z.B. Frigen) wird in Richtung
des Pfeiles A in den Kompressor 32 gesaugt und dort verdichtet. Unter hohem Druck
gelangt es aus dem Kompressor 32 über die Leitung 34 (bei geöffnetem Ventil 35) zum
zweiten Wärmetauscher 28, welcher nunmehr als Verflüssiger (Kondensator) dient.
Am Verflüssiger wird die beim Übergang des Kältemittels aus der gasförmigen Phase
in die flüssige Phase gewonnene Energie nach außen abgegeben, d.h. die im Haupt-Strömungsweg
38 zum zweiten Wärmetauscher 28 gelangende Luft wird wieder erwärmt, damit keine kalte
Luft aus der Ausblasöffnung 24 in den Wintergarten 14 gefördert wird. Der vorstehend
beschriebene Entfeuchtungsvorgang entspricht thermodynamisch etwa einem Kompressorkühlschrank.
Zwischen dem Verdampfer und dem Verflüssiger ist ein Drosselorgan (nicht gezeigt)
angeordnet.
2. Wärmerückgewinnung:
[0026] Bei günstigem Wetter (starke Sonneneinstrahlung bei kalten Außentemperaturen) dient
die Vorrichtung 18 dazu, aus dem Wintergarten 14 durch die Sonneneinstrahlung gewonnene
Energie für das Wohnhaus 10 nutzbar zu machen. Hierzu sind der erste und der dritte
Wärmetauscher 26 bzw. 30 mit dem Kompressor 32 durch geeignete Leitungen (nicht gezeigt)
zu einem Kühlmittel-Kreislauf verbunden. Der erste Wärmetauscher 26 dient dabei als
Verdampfer und der zweite Wärmetauscher 30 als Verflüssiger. Die Luft strömt entlang
dem Haupt-Strömungsweg 38 durch das Gehäuse 16 (die Klappen 48 und 66 sind also geschlossen).
Die den ersten Wärmetauscher 26 (Verdampfer) passierende warme Luft aus dem Wintergarten
14 gibt Energie an den ersten Wärmetauscher 26 ab, so daß das Kältemittel verdampft.
Nach Passieren des ersten Wärmetauschers 26 ist die Luft also abgekühlt. Das verdampfte
Kältemittel gelangt in den Kompressor 32 und wird dort verdichtet. Im dritten Wärmetauscher,
welcher hier als Verflüssiger dient, wird das Kältemittel verflüssigt, wobei Energie
frei wird, die an den Heiz-Kreislauf 58, 60 des Hauses 10 abgegeben wird.
3. Be- und Entlüften:
[0027] Bei bestimmten Wetterverhältnissen, z.B. im Hochsommer, ist ein einfaches Be- und
Entlüften des Wintergartens erwünscht. Hierzu wird die Klappe 40 geschlossen und die
beiden Klappen 48 und 66 werden geöffnet. Der Haupt-Strömungsweg 38 ist somit unterbrochen.
Stattdessen entstehen zwei unabhängige Lüftungssysteme. Zum einen wird über den Ventilator
46 Luft aus dem Wintergarten 14 durch die Ansaugöffnung 22 in die erste Kammer 42
gesaugt und an der geöffneten Klappe 48 vorbei in die frei Atmosphäre 50 geblasen.
Hierdurch wird der Wintergarten 14 entlüftet.
[0028] Zum anderen wird mittels des Ventilators 52 Luft aus der freien Atmosphäre 50 an
der Klappe 66 vorbei zur Ausblasöffnung 24 gesaugt, so daß frische Luft in den Wintergarten
14 gefördert wird.
[0029] Die Steuerung der Klappen 40, 48, 54, 66 erfolgt automatisch durch die elektronische
Steuerung.
4. Kühlen:
[0030] Zum Kühlen des Wintergartens 14 wird die Klappe 40 geschlossen, während die übrigen
Öffnungen, also insbesondere die Klappen 48 und 66, geöffnet sind. Die beiden Ventilatoren
46 und 52 sind in Betrieb. Der zweite Wärmetauscher 28 und der erste Wärmetauscher
26 sind an den Kompressor 32 angeschlossen. Der zweite Wärmetauscher 28 dient als
Verdampfer: Aus der freien Atmosphäre 50 wird an der Klappe 66 vorbei warme Luft
zum zweiten Wärmetauscher (Verdampfer) gesaugt. Die warme Luft gibt am zweiten Wärmetauscher
28 Wärme ab, so daß das Kältemittel verdampft. Nach Passieren des zweiten Wärmetauscher
28 ist die Luft somit abgekühlt. Es gelangt also durch die Ausblasöffnung 24 kalte
Luft in den Wintergarten 14. Damit der Kältemittel-Kreislauf geschlossen ist, dient
in dieser Funktion der erste Wärmetauscher 26 als Verflüssiger. Die am zweiten Wärmetauscher
28 (Verdampfer) vom Kältemittel aufgenommene Energie wird am zweiten Wärmetauscher
26 (Verflüssiger) frei und an die Luft abgegeben, welche durch die Ansaugöffnung 22
bei geschlossener Klappe 40 zur geöffneten Klappe 48 strömt. Es wird also aus dem
Wintergarten 14 stammende Luft erwärmt in die äußere Atmosphäre 50 abgegeben. Das
System wirkt wie ein herkömmlicher Kompressor-Kühlschrank. Der dritte Wärmetauscher
30 ist in dieser Funktion nicht in Betrieb.
5. Heizen:
[0031] Um den Wintergarten 14 zu heizen, ist eine gesonderte Elektroheizung 64 vorgesehen.
Statt der Elektroheizung kann auch ein Wasser-Wärmetauscher vorgesehen sein. Die ersten,
zweiten und dritten Wärmetauscher 26, 28 bzw. 30 sind beim Heizen des Wintergartens
nicht in Betrieb. Die Klappen 48, 66 sind geschlossen, während die Klappe 40 geöffnet
ist. Mittels des Ventilators 52 wird Luft entlang dem Haupt-Strömungsweg 38 aus dem
Wintergarten 14 gesaugt und erwärmt aus der Ausblasöffnung 24 in denselben zurückgeführt.
[0032] Wie vorstehend beschrieben, ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung 18 mit einer
geringen Anzahl von Aggregaten, die unterschiedliche Funktionen übernehmen können,
sowohl eine Entfeuchtung des Wintergartens, eine Wärmegewinnung für das Wohnhaus,
ein Be- und Entlüften des Wintergartens, sowie dessen Kühlung und Heizung. Die gesamte
Anlage kann vollautomatisch gesteuert werden. Es sind also keinerlei Eingriffe seitens
der Hausbewohner erforderlich.
[0033] Fig. 5 zeigt einen Wintergarten, der mittels einer Markise 80 abgeschattet werden
kann. Zwischen der Markise 80 und der Glaswand 20 des Wintergartens 14 wird ein langgestreckter
flacher Raum 88 gebildet, der klein ist im Vergleich zum übrigen Volumen des Wintergartens
14. Die in Richtung 86 einfallende Sonnenstrahlung wird durch die Markise 80 vom
Inneren des Wintergartens 14 ferngehalten und erwärmt die Luft im Raum 88.
[0034] Vom Gehäuse 16 der Vorrichtung zum Steuern der Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit
im Wintergarten, wie sie vorstehend beschrieben ist, führt ein Kanal 90 zu einem oberen
Einlaß in den Raum 88 zwischen der Markise 80 und der Glaswand 20 des Wintergartens
(s. Fig. 5). Der Ventilator 52 und die Öffnungen im Gehäuse sind so geschaltet, daß
der Luftstrom aus der oberen Öffnung 24 des Gehäuses 16 in den Kanal 90 eintritt und
ein Luft-Kreislauf 82 gemäß Fig. 5 entsteht. Dieser Kreislauf 82 bewirkt, daß die
im Raum 88 durch die Sonneneinstrahlung erwärmte Luft in Richtung der Pfeile in die
Öffnung 22 in das Gehäuse 16 der Vorrichtung eintritt und dort am Wärmetauscher 26,
der als Verdampfer wirkt, abgekühlt wird. Die abgekühlte Luft wird durch die Öffnung
24 in den Kanal 90 geblasen, so daß der Kreislauf 82 geschlossen ist. Auf diese Weise
wird der Wintergarten angenehm beschattet und temperiert, wobei die zwischen der
Markise 80 und der Glaswand 20 eingefangene Sonnenenergie gleichzeitig in den Heizkreislauf
des Wohnhauses oder auch zur Heizung des Wintergartens selbst verwendet werden kann.
Wichtig ist, daß der Kanal 90 zum höher gelegenen Abschnitt des Raumes 88 führt.
Für eine gleichmäßige Verteilung des Kreislaufs 82 durch den Raum 88 sorgen geeignete
Führungen im Anschluß an den Kanal 90.
1. Vorrichtung zum Steuern der Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit in einem Wintergarten
(14),
gekennzeichnet durch
ein Gehäuse (16) mit
- zumindest einer Ansaugöffnung (22), durch die Luft aus dem Wintergarten (14) in
das Gehäuse (16) gesaugt wird,
- zumindest einer Ausblasöffnung (24), durch die Luft aus dem Gehäuse (16) in den
Wintergarten (14) gefördert wird,
- zumindest einem ersten und einem zweiten Wärmetauscher (26, 28) im Haupt-Strömungsweg
(38) der Luft zwischen der Ansaugöffnung (22) und der Ausblasöffnung (24) und
- einem Kompressor (32), der mit einem die beiden Wärmetauscher (26, 28) enthaltenden
ersten Flüssigkeitskreislauf (34) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Wärmegewinnung aus dem Wintergarten ein dritter Wärmetauscher (30) vorgesehen
ist, der in einem zweiten Kreislauf (34ʹ) an den Kompressor (32) anschließbar ist,
daß der zweite Kreislauf (34ʹ) parallel zum ersten Kreislauf (34) geschaltet ist und
daß der dritte Wärmetauscher (30) mit einem Vor- und einem Rücklauf (58, 60) der Heizungsanlage
eines Wohnhauses (10) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (16) zwei Kammern (42, 44) abgetrennt sind, daß in der ersten Kammer
(42) der erste Wärmetauscher (26) sowie eine Kondenswasserwanne (56) angeordnet sind,
daß in der zweiten Kammer (44) der zweite Wärmetauscher (28) angeordnet ist, daß
die erste Kammer die Ansaugöffnung (22) aufweist und durch einen Ventilator (46) und
eine Klappe (48) mit der freien Atmosphäre (50) verbunden ist, daß die erste und
die zweite Kammer durch eine schließbare Klappe (40) verbunden sind und daß die zweite
Kammer (44) durch einen Ventilator (52) und eine Klappe (54) mit der Ausblasöffnung
(24) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Entfeuchten des Wintergartens (14) der erste Wärmetauscher (26) als Verdampfer
und der zweite Wärmetauscher (28) als Verflüssiger (Kondensator) dienen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Wärmegewinnung aus dem Wintergarten (14) für das Wohnhaus (10) der erste
Wärmetauscher (26) als Verdampfer und der dritte Wärmetauscher (30) als Verflüssiger
dienen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Kühlen des Wintergartens (14) der erste Wärmetauscher (26) als Verflüssiger
und der zweite Wärmetauscher (28) als Verdampfer dienen, wobei der Haupt-Strömungsweg
(38) zwischen dem ersten und dem zweiten Wärmetauscher unterbrochen ist, der zweite
Wärmetauscher (28) Luft aus der freien Atmosphäre (50) ansaugt und der erste Wärmetauscher
(26) Luft in die freie Atmosphäre (50) abgibt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Heizen des Wintergartens (14) eine gesonderte Heizung (64) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (16) für einen Wärmepumpenbetrieb eine in die äußere Atmosphäre (50)
führende Ansaugöffnung sowie eine ebenfalls in die äußere Atmosphäre führende Ausblasöffnung
aufweist, wobei im Strömungsweg zwischen der Ansaugöffnung und der Ausblasöffnung
einer der Wärmetauscher (26) als Verdampfer geschaltet ist, um Energie aus dem aus
der äußeren Atmosphäre (50) in das Gehäuse (16) und wieder in die äußere Atmosphäre
zirkulierenden Luftstrom zu entnehmen, und daß über den Kompressor (32) die entnommene
Energie einem als Kondensator (30) dienenden Wärmetauscher zugeführt wird, um in einen
Heizkreis des Wohnhauses oder des Wintergartens eingespeist zu werden.
9. Wintergarten (14),
dadurch gekennzeichnet,
daß in Einstrahlrichtung (86) der Sonnenstrahlung hinter der Glaswand (20) des Wintergartens
eine Markise (80) derart ausfahrbar ist, daß zwischen der Glaswand (20) des Wintergartens
und der Markise (80) ein in bezug auf das Gesamtvolumen des Wintergartens kleiner
Raum (88) gebildet wird, in dem bei ansonsten abgeschattetem Wintergarten die eingestrahlte
Sonnenenergie die Luft erwärmt, und daß eine Vorrichtung zum Steuern der Temperatur
und/oder Luftfeuchtigkeit gemäß einem der Ansprüche 1-7 mit einer Ausblasöffnung
(24) sowie einer Ansaugöffnung (22) derart an den zwischen der Markise (80) und der
Wandung (20) gebildeten Raum (88) angeschlossen ist, daß ein Luft-Kreislauf (82) gebildet
wird, der durch das Gehäuse (16) der Vorrichtung geht, wobei die im Raum (88) erwärmte
Luft zumindest einen der Wärmetauscher (26) passiert, welcher als Verdampfer wirkt,
so daß der Luft Wärme entzogen wird, welche über den Kompressor (32) zu einem weiteren
Wärmetauscher (30) überführt wird, wo die Energie in einen Heizkreis eingespeist wird.
10. Wintergarten nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkreis die Heizung eines Wohnhauses, dessen Brauchwasser und/oder den
Wintergarten heizt.