(19)
(11) EP 0 231 792 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1987  Patentblatt  1987/33

(21) Anmeldenummer: 87100543.5

(22) Anmeldetag:  16.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 19/24, B65D 19/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.01.1986 DE 3602624

(71) Anmelder: Klowski, Reinhold, Dipl.-Ing.
D-2000 Wedel (DE)

(72) Erfinder:
  • Klowski, Reinhold, Dipl.-Ing.
    D-2000 Wedel (DE)

(74) Vertreter: Schöning, Hans-Werner, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Niedmers & Schöning Stahltwiete 23
D-22761 Hamburg
D-22761 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flachplatte


    (57) Flachpaletten aus Kunststoff biegen sich infolge des geringen Dauerelastizitätsmoduls bisher verwendeter Kunststoffwerk­stoffe über zulässige Werte durch, wenn sie in Längsrichtung nur an ihren äußeren Tragkästen aufgelagert werden. Eine Hoch­regallagerung derartiger Flachpaletten aus Kunststoff ist des­halb nicht möglich. Zur Behebung dieses Umstandes wird deshalb eine Flachpalette vorgeschlagen, welche obere und untere Längs­riegel sowie obere Querriegel umfaßt, die zueinander im wesent­lichen orthogonal verlaufen, sowie wenigstens vier der Auflage­rung der Flachpalette dienende Tragkästen, an die die Längs- und Querriegel angeschlossen sind, sowie eine Mehrzahl von seitlichen Hebeöffnungen. Um eine geringe Durchbiegung zu er­reichen, sind die oberen Längsriegel (16) der Flachpalette (15) durch einen Untergurt (160) und einen mit ihm durch Stege verbundenen Obergurt (162) gebildet, wobei die Längsriegel (16) mit vollem Querschnitt an Längsscheiben (27, 28) der Tragkästen (19, 20, 21, 22) angeschlossen sind. Der Obergurt (162) bildet ein ebenes Topplattenteil (29) der Flachpalette (15) und be­ grenzt den an ihn angrenzenden Tragkasten (19, 20, 21, 22) wenigstens teilweise. Der Untergurt (160) ist im Bereich der Tragkästen gegenüber seiner Anordnung im Bereich der Hebe­öffnungen (23, 24; 25, 26) über einen winklig zum Untergurt (160) verlaufend verbundenen Kniegurt (30) vom Obergurt (162) weg parallel versetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachpalette aus Kunst­stoff mit im wesentlichen rechteckiger Grundfläche, insbeson­dere zur Verwendung in Hochregalen, welche obere und untere Längsriegel sowie obere Querriegel umfaßt, die im wesentlichen orthogonal zueinander verlaufen, sowie wenigstens vier der Auflagerung der Flachpalette dienende Tragkästen, an die die Längs- und Querriegel angeschlossen sind, sowie eine Mehrzahl von seitlichen Hebeöffnungen.

    [0002] Flachpaletten, die zu Lagerzwecken mit auf ihnen angeordneten Lagergütern (Auflasten) versehen sind, werden in zunehmendem Maße in Hochregalen zusammen mit der Auflast gelagert. Die Hochregale sind im wesentlichen so aufgebaut, daß die Flach­paletten lediglich im Bereich ihrer äußeren Tragkästen auf­gelagert werden, ansonsten aber während des Lagervorganges in derartigen Hochregalen nicht weiter tragend unterstützt wer­den.

    [0003] Bisherige Flachpaletten aus Kunststoff sind zur Lagerung in solchen Hochregalen bei gleichzeitiger Aufnahme einer Auflast in der Regel völlig ungeeignet, da diese den nach DIN oder ISO vorgeschriebenen maximal zulässigen Durchbiegungen nicht ent­sprechen, da bei ihnen die Durchbiegung größer ist als die vor­gegebenen Werte sind und die Gabeln der Hubgeräte die Paletten wegen der zu großen Durchbiegung nicht mehr unterfahren können. In der Regel werden derartige Flachpaletten aus Kunststoff allein aus Kostengründen aus Hochdruckpolyäthylen HDPE hergestellt, was einerseits zwar sehr gut formbar ist und eine hohe Standzeit der aus diesem Werkstoff hergestellten Flachpalette zur Folge hat, das HDPE weist jedoch ein sehr niedriges Dauerelastizitätsmodul (Dehnungsmodul) auf. Eine Änderung des Werkstoffs in einen Kunst­stoffwerkstoff mit höherem Dauerelastizitätsmodul ist jedoch aus den vorgenannten Kostengründen nicht möglich.

    [0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flachpalette aus Kunststoff zu schaffen, die lediglich im Bereich ihrer Tragkästen aufgelagert werden kann, ohne daß ihre Durchbiegung eine vorgeschriebene maximale Größe überschreitet, die aus bis­her für diesen Zweck verwendeten Kunststoffwerkstoffen leicht und damit kostengünstig hergestellt werden kann bei gleichzei­tig minimiertem Werkstoffeinsatz zur Herstellung der Flachpalette.

    [0005] Gelöst wird die Aufgabe gem. der Erfindung dadurch, daß die oberen Längsriegel durch einen Untergurt und einen im wesent­lichem zu ihm parallelen Obergurt gebildet werden, wobei die Längsriegel derart mit vollem Querschnitt an Längsscheiben der Tragkästen angeschlossen sind, daß der Obergurt ein ebenes Top­plattenteil der Flachpalette bildet und den an ihn angrenzenden Tragkasten wenigstens teilweise oben begrenzt, während der Unter­gurt im Bereich der Tragkästen gegenüber seiner Anordnung im Bereich der Hebeöffnungen über einen winklig zum Untergurt ver­laufend verbundenen Kniegurt vom Obergurt weg parallel ver­schwenkt ist.

    [0006] Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, daß der Lastfall, d. h. die Auflagerung der Flachpalette lediglich im Bereich der Tragkästen bei vorgegebener, auf die Flachpalette wirkender Auflast vollständig beherrscht wird, u. z. lediglich durch konstruktive Mittel bei gleichzeitig minimiertem Werkstoff­einsatz und insgesamt geringerem Eigengewicht der so ausge­bildeten Flachpalette.

    [0007] Gem. einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Flachpa­lette in den Tragkästen eine Mehrzahl von im wesentlichen pa­rallel zueinander ausgebildeten Längsscheiben auf, die im we­sentlichen orthogonal zum Obergurt verlaufen und an diesen an­geschlossen sind. Eine Mehrzahl von Längsscheiben verbessert den Übergang der durch eine auf die Flachpalette wirkende Auf­last hervorgerufene Querkraft über die oberen Längsriegel in die Tragkästen und damit in die Auflager hinein.

    [0008] Vorzugsweise ist der im Bereich der Hebeöffnungen verlaufen­de Teil des Untergurts im Anschlußpunkt des winkligen Knie­gurts mit einem Quer zur Längsrichtung der Gurte angeordneten Steg versehen, wobei vorteilhafterweise die Längsscheiben im an den Kiegurt angrenzenden Bereich eckknieartig ausgebildet und an den Kniegurt sowie am benachbarten, am Anschlußpunkt des Kniegurts am Untergurt angeordneten Steg angeschlossen sind. Dadurch können in dem Umlenkpunkten im Bereich der Eck­knie die resultierenden Abziehkräfte von dem jeweils dort an­geordneten Steg aufgenommen werden.

    [0009] Bei bestimmten Einsatzfällen ist es auch denkbar, daß die hier vorgeschlagene Flachpalette nicht in Längsrichtung sondern in Querrichtung aufgelagert werden soll. Für diese Zwecke ist es vorteilhaft, daß die oberen Querriegel durch einen Untergurt und einen mit ihm durch Stege verbundenen, im wesentlichen zu ihm parallelen Obergurt gebildet werden, wobei die Querriegel mit vollem Querschnitt an Querscheiben der Tragkästen angeschlos­sen sind und der Obergrut ein ebenes Topplattenteil bildet. Auf diese Weise ist das konstruktive Grundprinzip zur Beherrschung des Lastfalles bei Lagerung der Flachpalette in Längsrichtung auf die Konstruktion in Querrichtung übertragen worden, so daß lediglich durch konstrukive Maßnahmen ohne zusätzlichen verteu­ernden Werkstoffeinsatz auch eine vorgeschriebene maximale Durchbiegung in Querrichtung nicht überschritten wird.

    [0010] Um darüberhinaus im Falle der Regallagerung der Flachpalette in Querrichtung die Durchbiegung so gering wie möglich zu hal­ten, ist der Untergurt des Querriegels an den Tragkästen in gleichem Abstand zum Obergurt angeschlossen und durchläuft die­se in gleichem Abstand, was bedeutet, daß die Querriegel der Tragkästen in den Endbereichen der Flachpalette zu durchlaufen­den Trapezprofilen ausgebildet sind.

    [0011] Vorteilhafterweise sind die unteren Längsriegel als Zugband wenigstens im Bereich der Hebeöffnungen durch wenigstens einen Obergurt und einen Längssteg gebildet, wodurch mit einer ver­hältnismäßig einfachen konstruktiven Maßnahme die Durchbiegung der Flachpalette bei Lagerung in Längsrichtung zusätzlich ver­mindert wird.
    Um die Flachpalette in sich verbindungssteif auszugestalten, sind im zwischen den in Längs- und Querrichtung verlaufenden Obergurten gebildeten Teil der Topplatte vorteilhafterweise schachbrettartig eine Mehrzahl von Vertiefungen ausgebildet, wobei die Boden- und Seitenflächen der Vertiefungen zusammen mit der Topplatte im Querschnitt ein Z-förmiges Profil bilden. Bei Vertiefungen mit achteckig ausgebildetem Querschnitt wird somit eine gute Verwindungsfestigkeit der Flachpalette in Rich­tung aller Verwindungshauptachsen geschaffen.

    [0012] Gem. einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Flachpalette an den hebeöffnungsfreien Seiten im wesentlichen mittig zwischen den in den Ecken angeordneten Tragkästen wenig­stens einen zusätzlichen Tragkasten auf, der im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die in den Ecken angeordneten Tragkästen aufweist. Darüberhinaus können vorzugsweise auch in diesem Mitten­ bereich der Flachpalette zwei unmittelbar aneinandergrenzende Tragkästen mit entsprechend angeordneten Längs- und Querrie­geln entsprechend deren Anschlüsse an den Tragkästen in den Eckbereichen der Flachpalette vorgesehen sein. Durch diese Maßnahme wird insbesondere die Durchbiegung der Flachpalette im Lastfall bei Lagerung in Längsrichtung nochmals vermindert.

    [0013] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden schematischen Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispieles eingehend beschrieben. Darin zeigen:

    Fig. 1 in perspektivisher Darstellung eine Gesamtansicht der Flachpalette,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Viertel der in Fig. 1 dar­gestellten Flachpalette, wobei die Flachpalette in Quer- und Längsrichtung symetrisch zu ihren Quer-­Längsmittenachsen aufgebaut ist,

    Fig. 3 einen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten Flachpalettenausschnitt entsprechend der Linie C-C,

    Fig. 4 einen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten Flachpalettenausschnitt entsprechend der Linie B-3,

    Fig. 5 einen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten Flachpalettenausschnitt entsprechend der Linie A-A,

    Fig. 6 eine gegenüber Fig. 5 vereinfachte Darstellung des Tragkastenrandbereiches zur Erläuterung der stati­schen Zusammenhänge,

    Fig. 7 eine Flachpalette, die in Längsrichtung auf den Tragkästen aufgelagert ist zur Erläuterung der sta­tischen Zusammenhänge in Verbindung mit Fig. 6,

    Fig. 8 einen Ausschnitt in vergrößertem Maßstab zur Er­läuterung der Kraftverhältnisse im Bereich des an einen Tragkasten angeschlossenen Längsriegels,

    Fig. 9 einen Schnitt durch die Darstellung von Fig. 8 entsprechend der Linie D-D und

    Fig. 10 einen Schnitt durch die Darstellung von Fig. 8 entsprechend der Linie E-E.



    [0014] Die Flachpalette 15 besteht im wesentlichen aus einem rechtecki­gen Grundkörper mit im wesentlichen rechteckiger Grundfläche. In den Ecken 150, 151, 152, 153 der Flachpalette 15 sind Trag­kästen 19, 20, 21, 22 angeordnet, u. z. bei der hier beschrie­benen Ausführungsform einstückig mit dem Grundkörper der Flach­palette 15. Die Flachpalette 15 wird oben von einer Topplatte 29 begrenzt, die als Auflagefläche zur Aufnahme von Lasten dient. Im wesentlichen rechtwinklig zur Topplatte 29 werden vier Pa­lettenseiten 190, 191, 192, 193 gebildet, wobei an jeweils ge­genüberliegenden Seiten 190, 192 Hebeöffnungen 23, 24, 25, 26 vorgesehen sind, in die beispielsweise die Gabeln von Gabel­staplern eingefahren werden können, so daß die Flachpalette 15 dann auf sichere Weise angehoben und transportiert werden kann. An den beiden jeweils angrenzenden huböffnungsfreien Paletten­seiten 191, 193 sind im wesentlichen mittig zwischen den jewei­ligen Ecken 150, 153 und 151, 152 Tragkästen 39 vorgesehen, die im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die in den Ecken 150, 151, 152, 153 ausgebildeten aufweisen. Bei dem hier dargestell­ten Ausführungsbeispiel sind die Tragkästen 39 jeweils im we­sentlichen doppelt ausgebildet.

    [0015] Die Tragkästen 19, 20, 21, 22 sind jeweil mit ihrem benachbar­ten Tragkasten in Längsrichtung durch obere Längsriegel 16 und in Querrichtung durch obere Querriegel 31 verbunden, wobei in Querrichtung der jeweilig dort angeordnete Tragkasten 39 mit den Tragkästen in den Eckbereichen durch obere Querriegel 31 verbunden ist.

    [0016] Die Topplatte 29 wird im Bereich der oberen Längsriegel 26 und der oberen Querriegel 31 durch Obergurte 162 in Längs­richtung und Obergurte 312 in Querrichtung gebildet, die je­weils die obere Begrenzung der oberen Längsriegel 16 bzw. der oberen Querriegel 31 sind.

    [0017] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind auch die Tragkästen 39 auf gleiche Weise wie die benachbarten Tragkäs­ten 19, 20 bzw. 21, 22 in den Randbereichen der Flachpalette 15 mit entsprechend ausgebildeten oberen Längsriegeln verbun­den, wobei auch dort die Obergurte 162 der dortigen oberen Längsriegel an der Stelle die Topplatte 29 bilden. Der zwischen den in Längs- und Querrichtung verlaufenden Obergurten 162, 312 gebildete Teil der Topplatte 29 ist schachbrettartig mit einer Mehrzahl von Vertiefungen 35 versehen, wobei der Boden 36 und die Seitenflächen 37, 38 der Vertiefungen zusammen mit der dortigen Topplatte 29 im Querschnitt Z-förmiges Profil bilden. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Vertiefungen 35 mit einem achteckigen Querschnittsprofil ausgebildet, so daß sich ein Z-förmiges Profil der Topplatte 29 auf einfache Weise in allen Hauptverdrehungsachsen der Top­plattenebene ausbilden läßt. Darüberhinaus sind aber auch be­liebige andere Querschnittsformen der Vertiefungen 35 möglich, ebenso wie die Gesamtzahl der Vertiefungen 35 in der Topplatte 29 auf gewünschte Weise variiert werden kann.

    [0018] Die Flachpalette 15 ist insgesamt symetrisch zu ihrer Längs- und Quermittenachse aufgebaut, so daß im Zusammenhang mit dem Aufbau der an die Tragkästen 19, 20, 21, 22 angeschlossenen oberen und unteren Längsriegel 16, 17 sowie dem oberen Quer­riegel 31 lediglich ein Viertel der Flachpalette 15 betrach­tet zu werden braucht wie es aus den Fig. 2 bis 6 und 8 bis 10 ersichtlich ist. Wie insbesondere aus Fig. 2 in Verbindung mit den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, besteht der obere Längs­riegel, der einen Teil der Topplatte 29 bildet, aus einem Ober­gurt 162, einem Untergurt 160 sowie einer Mehrzahl von beide Gurte im Bereich des Tragkastens 22 und im Bereich der Hebeöff­nung 26 verbindenden Stegen. Es sei noch einmal hervorgehoben, daß die Betrachtung und Beschreibung dieses Viertels der Flach­palette 15 für die übrigen drei Viertel entsprechend gilt. Obergurt 162 und Untergurt 160 sind im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet. Der Tragkasten 22, an dem der Ober­gurt 162 in Form eines Topplattenteils angeschlossen ist, weist mehrere im wesentlichen parallel zueinander und orthogonal zum Obergurt 162 verlaufende Längsscheiben 27, 28 auf, wobei die An­zahl der Längsscheiben bedingt durch die angestrebten Auflasten variieren kann. Im wesentlichen quer zur Ebene der Längsscheiben 27, 28 sind im Tragkasten 22 Querscheiben 32, 33 angeordnet, die ebenfalls parallel zueinander und orthogonal zu oberen Querrie­geln 31 bzw. zu deren Obergurt 312 und deren Untergurt 310 ver­laufen. Auch die Anzahl der Querscheiben 32, 33 kann in Abhän­gigkeit von der gewünschten Auflast variiert werden.

    [0019] Die an den Tragkasten 22 angrenzende Hebeöffnung 26 ist zur Topplatte hin durch den Untergurt 160 begrenzt und zum Boden der Flachpalette 15 hin durch einen unteren Längsriegel 17, der in Form eines mit einem Längssteg 34 versteiften Gurts, der die eigentliche untere Begrenzung der Hebeöffnung 26 darstellt, aus­gebildet ist. Die seitliche Begrenzung der Hebeöffnung 26 wird durch seitliche Begrenzungsstege 230, 231, die im wesentlichen orthogonal zur Topplatte 29 verlaufen, begrenzt. Bei dem hier beschreiebenen Ausführungsbeispiel bildet der Begrenzungssteg 230 im wesentlichen die zur Mitte der Flachpalette 15 hin ge­richtete Begrenzung des Tragkastens 22.

    [0020] Der Abstand zwischen Obergurt 162 und Untergurt 160 ist im Be­reich der Hebeöffnung 26 vorgegeben bei gegebener Gesamthöhe der Flachpalette 15. Über einen Kniegurt 30 ist der Untergurt 160 parallel versetzt an den Untergurt 160 angeschlossen, der im Tragkasten 22 in größerem Abstand zum Obergurt 162 gegen­über dem Abstand zwischen Untergurt 160 und Obergurt 162 im Be­reich der Hebeöffnung 26 verläuft. Der Untergurt 160 ist darüberhin­aus im Bereich des Tragkastens 22 an die dort ausgebildeten Längsscheiben 27, 28 angeschlossen. Die Längsscheiben sind im an den Kniegurt angrenzenden Bereich eckknieartig ausgebildet und an den Kniegurt 30 sowie an den benachbarten, den Ober- und Untergurt 162, 160 verbindenden Steg 163 angeschlossen. Der Steg 161, der im wesentlichen orthogonal zum Obergurt 162 und somit ebenfalls zum Untergurt 160 angeordnet ist, ist im Schnittpunkt der Winkel zwischen Untergurt und Kniegurt ange­ordnet. Der Neigungswinkel des Kniegurtes 30 gegenüber dem Untergurt 160 nach unten beträgt ca. 45 °.

    [0021] Unter Berücksichtigung der vereinfachten Darstellung des Ver­laufes des oberen und unteren Längsriegels 16, 17 und seinen Anschluß an den Tragkasten 22 gem. der Darstellung in den Fig. 6 bis 8 ist ersichtlich , daß bei Lagerung der Flachpalette 15 in Längsrichtung in einem bestimmten Abstand a vom Aufla­gerpunkt ein Moment
    M = P x a
    erzeugt wird, wobei ein Auflager durch die Dreiecke symboli­siert wird. Statische Berechungen haben ergeben, daß die Auf­last P zu 95 % als Querkraft direkt über die oberen Längsrie­gel 16 in die Längsscheiben 27, 28 des aufgelagerten Tragkas­tens 22 und damit in das Auflager 41 geht. Das auf der Quer­kraft Q resultierende Biegemoment im oberen Längsriegel 16 wird als Kräftepaar in den Obergurt 162 und den Untergurt 160 eingeleitet.

    [0022] Im Obergurt 162 baut sich so eine Zugkraft Z k im Bereich des Längsriegels 16 auf, die im Bereich der Längsscheibe 27, 28 von dieser über Schubfluß aufgenommen wird. Im Untergurt 160 baut sich eine gleich große entgegengesetzte Druckkraft D k auf. In den Umlenkpunkten im Bereich der Eckknie werden die resultierenden Abziehkräfte von dem hierfür angeordneten Steg 161 aufgenommen. Der über den Kniegurt 30 kontinuierlich in vollem Querschnitt durchlaufende Untergurt 160 gibt die in ihm gespeicherte Druckkraft D k über Schubfluß in die Längs­scheibe 27, 28 des Tragkastens 22 ab.

    [0023] Das so kontinuierlich eingeleitete Kräftepaar Z k und D k, resultierend aus dem Biegemoment der Querkraft Q entsprechend der Beziehungen

    wird somit von einer optimal verformungssteifen Kragarm-Kon­struktion entsprechend der Beziehung

    aufgenommen und in die Längsscheiben 27, 28 des Tragkastens 22 eingeleitet.

    [0024] Auf diese Weise wird lediglich mit konstruktiven Mitteln eine Flachpalette 15 geschaffen, die bei ihrer Auflagerung nur im Bereich ihrer äußeren Tragkästen imstande ist, eine nach DIN oder ISO vorgeschriebene maximale Durchbiegung einzuhalten u. z. auch dann, wenn die Flachpalette aus Kunststoff wie HDPE hergestellt ist.

    [0025] Die Flachpalette 15 kann entsprechend dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ebenfalls in Querrichtung mit Auflagerbe­dingung und Auflast wie in Längsrichtung gelagert werden.

    [0026] Wie insbesondere aus der Fig. 1 ersichtlich ist, kann die Flachpalette im Bereich ihrer oberen Längs- und Querriegel 16, 31 mit zur Topplatte 19 hin offenen Vertiefungen versehen sein, die einerseits versteifende Stege zwischen den Obergurten und Untergurten bilden, bei andererseits erheblich vermindertem Werkstoffaufwand zur Herstellung der Flachpalette 15 insgesamt. Die Flachpalette 15 ist bei dem hier beschriebenen Ausführungs­beispiel vorzugsweise einstückig hergestellt, so daß problema­tisches Verschweißen oder Verkleben gesondert hergestellter Einzelteile vollständig entfällt. Es sind aber auch Ausführungs­formen dieser Flachpalette 15 denkbar, bei denen zunächst Ein­zelteile wie Ober- und Unterteil des Flachpalettengrundkörpers gesondert hergestellt werden, und diese dann nachfolgend fest zusammengefügt werden.

    Bezugszeichenliste



    [0027] 

    15 Flachpalette

    150 Palettenecke

    151 Palettenecke

    152 Palettenecke

    153 Palettenecke

    16 oberer Längsriegel

    160 Untergurt

    161 Steg

    162 Obergurt, 163 Steg

    17 unterer Längsriegel

    18

    19 Tragkasten

    190 Palettenseite

    191 Palettenseite

    192 Palettenseite

    193 Palettenseite

    20 Tragkasten

    21 Tragkasten

    22 Tragkasten

    23 Hebeöffnung

    24 Hebeöffnung

    25 Hebeöffnung

    26 Hebeöffnung

    27 Längsscheibe

    270 Längsscheibe

    28 Längsscheibe

    280 Längsscheibe

    90 Topplatte

    30 Kniegurt

    30 oberer Querriegel

    310 Untergurt

    311 Steg

    312 Obergurt

    32 Querscheibe

    320 Querscheibe

    33 Querscheibe

    330 Querscheibe

    34 Längssteg

    35 Vertiefung

    36 Vertiefungsboden

    37 Seitenfläche der Vertie­fung

    38 Seitenfläche der Vertie­fung

    39 Tragkasten

    40 Tragkasten

    41 Auflager




    Ansprüche

    1. Flachpalette aus Kunststoff mit im wesentlichen rechtecki­ger Grundfläche, insbesondere zur Verwendung in Hochregalen, welche obere und untere Längsriegel sowie obere Querriegel um­faßt, die im wesentlichen orthogonal zueinander verlaufen, so­wie wenigstens vier in den Eckbereichen der Flachpalette ange­ordnete, der Auflagerung der Flachpalette dienende Tragkästen, an die die Längs- und Querriegel angeschlossen sind, sowie ei­ne Mehrzahl von seitlichen Hebeöffnungen, dadurch gekennzeich­net, daß die oberen Längsriegel (16) durch einen Untergurt (160) und einen im wesentlichen zu ihm parallelen Obergurt (162) gebildet werden, wobei die Längsriegel (16) derart mit vollem Querschnitt an Längsscheiben (27, 28) der Tragkästen (19, 20, 21, 22) angeschlossen sind, daß der Obergurt (162) ein ebenes Topplattenteil (29) der Flachpalette (15) bildet und den an ihn angrenzenden Tragkasten (19, 20, 21, 22) wenigstens teilweise oben begrenzt, während der Untergurt (160) im Bereich der Trag­kästen (19, 20, 21, 22) gegenüber seiner Anordnung im Bereich der Hebeöffnungen (23, 24; 25, 26) über einen winklig zum Unter­ gurt (160) verlaufend verbundenen Kniegurt (30) vom Obergurt (162) weg parallel versetzt ist.
     
    2. Flachpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Tragkästen (19, 20, 21, 22) eine Mehrzahl von im we­sentlichen parallel zueinander ausgebildeten Längsscheiben (17, 270, 28, 280) aufweisen, die im wesentlichen orthogonal zum Obergurt verlaufen und an diesem angeschlossen sind.
     
    3. Flachpalette nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Bereich der Hebeöffnungen (23,24; 25,26) verlaufende Teil des Untergurts (160) im An­schlußpunkt des winkligen Kniegurts (30) mit einem quer zur Längsrichtung der Gurte (160,162) angeordneten Steg (161) versehen ist.
     
    4. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsscheiben (27, 270, 28, 280) im an den Kniegurt (30) angrenzenden Bereich eckknieartig aus­gebildet und an den Kniegurt (30) sowie an den benachbarten, am Anschlußpunkt des Kniegurts (30) am Untergurt (160) ange­ordneten Steg (161) angeschlossen sind.
     
    5. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Querriegel (31) durch einen Untergurt (310) und einen mit ihm durch Stege (311) ver­bundenen, im wesentlichen zu ihm parallelen Obergurt (312) ge­bildet werden, wobei die Querriegel (31) mit vollem Querschnitt an Querscheiben (32, 320, 33, 330) der Tragkästen (19, 20, 21, 22) angeschlossen sind, und der Obergurt (312) ein ebenes Topplat­tenteil (29) bildet.
     
    6. Flachpalette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergurt (310) des Querriegels (31) in gleichem Abstand zum Obergurt (312) an den Tragkästen (19, 20, 21, 22) angeschlos­ sen ist und diese in gleichem Abstand durchläuft.
     
    7. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Längsriegel (17) als Zugband wenigstens im Bereich der Hebeöffnungen (23, 24, 25, 26) durch wenigstens einen Obergurt (312) und einen Längs­steg (34) gebildet werden.
     
    8. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im zwischen den in Längs- und Querrichtung verlaufenden Obergurten (162, 312) gebildeten Teil der Topplatte (29) schachbrettartig eine Mehrzahl von Ver­tiefungen (35) ausgebildet ist, wobei der Boden (36) und die Seitenflächen (37, 38) der Vertiefungen (35) zusammen mit der Topplatte (29) im Querschnitt ein Z-förmiges Profil bilden.
     
    9. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß diese an den hebeöffnungsfreien Seiten (191, 193) im wesentlichen mittig zwischen den in den Ecken (150, 151, 152, 153) angeordneten Tragkästen (19, 20, 21, 22) jeweils wenigstens einen zusätzlichen Tragkasten ( 39, 40) aufweist, der im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die in den Ecken (150, 151, 152, 153) angeordneten Tragkästen (19, 20, 21, 22) aufweist.
     




    Zeichnung