[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachpalette aus Kunststoff mit im wesentlichen
rechteckiger Grundfläche, insbesondere zur Verwendung in Hochregalen, welche obere
und untere Längsriegel sowie obere Querriegel umfaßt, die im wesentlichen orthogonal
zueinander verlaufen, sowie wenigstens vier der Auflagerung der Flachpalette dienende
Tragkästen, an die die Längs- und Querriegel angeschlossen sind, sowie eine Mehrzahl
von seitlichen Hebeöffnungen.
[0002] Flachpaletten, die zu Lagerzwecken mit auf ihnen angeordneten Lagergütern (Auflasten)
versehen sind, werden in zunehmendem Maße in Hochregalen zusammen mit der Auflast
gelagert. Die Hochregale sind im wesentlichen so aufgebaut, daß die Flachpaletten
lediglich im Bereich ihrer äußeren Tragkästen aufgelagert werden, ansonsten aber
während des Lagervorganges in derartigen Hochregalen nicht weiter tragend unterstützt
werden.
[0003] Bisherige Flachpaletten aus Kunststoff sind zur Lagerung in solchen Hochregalen bei
gleichzeitiger Aufnahme einer Auflast in der Regel völlig ungeeignet, da diese den
nach DIN oder ISO vorgeschriebenen maximal zulässigen Durchbiegungen nicht entsprechen,
da bei ihnen die Durchbiegung größer ist als die vorgegebenen Werte sind und die
Gabeln der Hubgeräte die Paletten wegen der zu großen Durchbiegung nicht mehr unterfahren
können. In der Regel werden derartige Flachpaletten aus Kunststoff allein aus Kostengründen
aus Hochdruckpolyäthylen HDPE hergestellt, was einerseits zwar sehr gut formbar ist
und eine hohe Standzeit der aus diesem Werkstoff hergestellten Flachpalette zur Folge
hat, das HDPE weist jedoch ein sehr niedriges Dauerelastizitätsmodul (Dehnungsmodul)
auf. Eine Änderung des Werkstoffs in einen Kunststoffwerkstoff mit höherem Dauerelastizitätsmodul
ist jedoch aus den vorgenannten Kostengründen nicht möglich.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flachpalette aus Kunststoff zu schaffen,
die lediglich im Bereich ihrer Tragkästen aufgelagert werden kann, ohne daß ihre Durchbiegung
eine vorgeschriebene maximale Größe überschreitet, die aus bisher für diesen Zweck
verwendeten Kunststoffwerkstoffen leicht und damit kostengünstig hergestellt werden
kann bei gleichzeitig minimiertem Werkstoffeinsatz zur Herstellung der Flachpalette.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe gem. der Erfindung dadurch, daß die oberen Längsriegel durch
einen Untergurt und einen im wesentlichem zu ihm parallelen Obergurt gebildet werden,
wobei die Längsriegel derart mit vollem Querschnitt an Längsscheiben der Tragkästen
angeschlossen sind, daß der Obergurt ein ebenes Topplattenteil der Flachpalette bildet
und den an ihn angrenzenden Tragkasten wenigstens teilweise oben begrenzt, während
der Untergurt im Bereich der Tragkästen gegenüber seiner Anordnung im Bereich der
Hebeöffnungen über einen winklig zum Untergurt verlaufend verbundenen Kniegurt vom
Obergurt weg parallel verschwenkt ist.
[0006] Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, daß der Lastfall, d. h. die Auflagerung der
Flachpalette lediglich im Bereich der Tragkästen bei vorgegebener, auf die Flachpalette
wirkender Auflast vollständig beherrscht wird, u. z. lediglich durch konstruktive
Mittel bei gleichzeitig minimiertem Werkstoffeinsatz und insgesamt geringerem Eigengewicht
der so ausgebildeten Flachpalette.
[0007] Gem. einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Flachpalette in den Tragkästen
eine Mehrzahl von im wesentlichen parallel zueinander ausgebildeten Längsscheiben
auf, die im wesentlichen orthogonal zum Obergurt verlaufen und an diesen angeschlossen
sind. Eine Mehrzahl von Längsscheiben verbessert den Übergang der durch eine auf die
Flachpalette wirkende Auflast hervorgerufene Querkraft über die oberen Längsriegel
in die Tragkästen und damit in die Auflager hinein.
[0008] Vorzugsweise ist der im Bereich der Hebeöffnungen verlaufende Teil des Untergurts
im Anschlußpunkt des winkligen Kniegurts mit einem Quer zur Längsrichtung der Gurte
angeordneten Steg versehen, wobei vorteilhafterweise die Längsscheiben im an den Kiegurt
angrenzenden Bereich eckknieartig ausgebildet und an den Kniegurt sowie am benachbarten,
am Anschlußpunkt des Kniegurts am Untergurt angeordneten Steg angeschlossen sind.
Dadurch können in dem Umlenkpunkten im Bereich der Eckknie die resultierenden Abziehkräfte
von dem jeweils dort angeordneten Steg aufgenommen werden.
[0009] Bei bestimmten Einsatzfällen ist es auch denkbar, daß die hier vorgeschlagene Flachpalette
nicht in Längsrichtung sondern in Querrichtung aufgelagert werden soll. Für diese
Zwecke ist es vorteilhaft, daß die oberen Querriegel durch einen Untergurt und einen
mit ihm durch Stege verbundenen, im wesentlichen zu ihm parallelen Obergurt gebildet
werden, wobei die Querriegel mit vollem Querschnitt an Querscheiben der Tragkästen
angeschlossen sind und der Obergrut ein ebenes Topplattenteil bildet. Auf diese Weise
ist das konstruktive Grundprinzip zur Beherrschung des Lastfalles bei Lagerung der
Flachpalette in Längsrichtung auf die Konstruktion in Querrichtung übertragen worden,
so daß lediglich durch konstrukive Maßnahmen ohne zusätzlichen verteuernden Werkstoffeinsatz
auch eine vorgeschriebene maximale Durchbiegung in Querrichtung nicht überschritten
wird.
[0010] Um darüberhinaus im Falle der Regallagerung der Flachpalette in Querrichtung die
Durchbiegung so gering wie möglich zu halten, ist der Untergurt des Querriegels an
den Tragkästen in gleichem Abstand zum Obergurt angeschlossen und durchläuft diese
in gleichem Abstand, was bedeutet, daß die Querriegel der Tragkästen in den Endbereichen
der Flachpalette zu durchlaufenden Trapezprofilen ausgebildet sind.
[0011] Vorteilhafterweise sind die unteren Längsriegel als Zugband wenigstens im Bereich
der Hebeöffnungen durch wenigstens einen Obergurt und einen Längssteg gebildet, wodurch
mit einer verhältnismäßig einfachen konstruktiven Maßnahme die Durchbiegung der Flachpalette
bei Lagerung in Längsrichtung zusätzlich vermindert wird.
Um die Flachpalette in sich verbindungssteif auszugestalten, sind im zwischen den
in Längs- und Querrichtung verlaufenden Obergurten gebildeten Teil der Topplatte vorteilhafterweise
schachbrettartig eine Mehrzahl von Vertiefungen ausgebildet, wobei die Boden- und
Seitenflächen der Vertiefungen zusammen mit der Topplatte im Querschnitt ein Z-förmiges
Profil bilden. Bei Vertiefungen mit achteckig ausgebildetem Querschnitt wird somit
eine gute Verwindungsfestigkeit der Flachpalette in Richtung aller Verwindungshauptachsen
geschaffen.
[0012] Gem. einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Flachpalette an den hebeöffnungsfreien
Seiten im wesentlichen mittig zwischen den in den Ecken angeordneten Tragkästen wenigstens
einen zusätzlichen Tragkasten auf, der im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die
in den Ecken angeordneten Tragkästen aufweist. Darüberhinaus können vorzugsweise auch
in diesem Mitten bereich der Flachpalette zwei unmittelbar aneinandergrenzende Tragkästen
mit entsprechend angeordneten Längs- und Querriegeln entsprechend deren Anschlüsse
an den Tragkästen in den Eckbereichen der Flachpalette vorgesehen sein. Durch diese
Maßnahme wird insbesondere die Durchbiegung der Flachpalette im Lastfall bei Lagerung
in Längsrichtung nochmals vermindert.
[0013] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden schematischen Zeichnungen
anhand eines Ausführungsbeispieles eingehend beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 in perspektivisher Darstellung eine Gesamtansicht der Flachpalette,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Viertel der in Fig. 1 dargestellten Flachpalette,
wobei die Flachpalette in Quer- und Längsrichtung symetrisch zu ihren Quer-Längsmittenachsen
aufgebaut ist,
Fig. 3 einen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten Flachpalettenausschnitt entsprechend
der Linie C-C,
Fig. 4 einen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten Flachpalettenausschnitt entsprechend
der Linie B-3,
Fig. 5 einen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten Flachpalettenausschnitt entsprechend
der Linie A-A,
Fig. 6 eine gegenüber Fig. 5 vereinfachte Darstellung des Tragkastenrandbereiches
zur Erläuterung der statischen Zusammenhänge,
Fig. 7 eine Flachpalette, die in Längsrichtung auf den Tragkästen aufgelagert ist
zur Erläuterung der statischen Zusammenhänge in Verbindung mit Fig. 6,
Fig. 8 einen Ausschnitt in vergrößertem Maßstab zur Erläuterung der Kraftverhältnisse
im Bereich des an einen Tragkasten angeschlossenen Längsriegels,
Fig. 9 einen Schnitt durch die Darstellung von Fig. 8 entsprechend der Linie D-D und
Fig. 10 einen Schnitt durch die Darstellung von Fig. 8 entsprechend der Linie E-E.
[0014] Die Flachpalette 15 besteht im wesentlichen aus einem rechteckigen Grundkörper mit
im wesentlichen rechteckiger Grundfläche. In den Ecken 150, 151, 152, 153 der Flachpalette
15 sind Tragkästen 19, 20, 21, 22 angeordnet, u. z. bei der hier beschriebenen Ausführungsform
einstückig mit dem Grundkörper der Flachpalette 15. Die Flachpalette 15 wird oben
von einer Topplatte 29 begrenzt, die als Auflagefläche zur Aufnahme von Lasten dient.
Im wesentlichen rechtwinklig zur Topplatte 29 werden vier Palettenseiten 190, 191,
192, 193 gebildet, wobei an jeweils gegenüberliegenden Seiten 190, 192 Hebeöffnungen
23, 24, 25, 26 vorgesehen sind, in die beispielsweise die Gabeln von Gabelstaplern
eingefahren werden können, so daß die Flachpalette 15 dann auf sichere Weise angehoben
und transportiert werden kann. An den beiden jeweils angrenzenden huböffnungsfreien
Palettenseiten 191, 193 sind im wesentlichen mittig zwischen den jeweiligen Ecken
150, 153 und 151, 152 Tragkästen 39 vorgesehen, die im wesentlichen den gleichen Aufbau
wie die in den Ecken 150, 151, 152, 153 ausgebildeten aufweisen. Bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Tragkästen 39 jeweils im wesentlichen doppelt ausgebildet.
[0015] Die Tragkästen 19, 20, 21, 22 sind jeweil mit ihrem benachbarten Tragkasten in Längsrichtung
durch obere Längsriegel 16 und in Querrichtung durch obere Querriegel 31 verbunden,
wobei in Querrichtung der jeweilig dort angeordnete Tragkasten 39 mit den Tragkästen
in den Eckbereichen durch obere Querriegel 31 verbunden ist.
[0016] Die Topplatte 29 wird im Bereich der oberen Längsriegel 26 und der oberen Querriegel
31 durch Obergurte 162 in Längsrichtung und Obergurte 312 in Querrichtung gebildet,
die jeweils die obere Begrenzung der oberen Längsriegel 16 bzw. der oberen Querriegel
31 sind.
[0017] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind auch die Tragkästen 39 auf gleiche
Weise wie die benachbarten Tragkästen 19, 20 bzw. 21, 22 in den Randbereichen der
Flachpalette 15 mit entsprechend ausgebildeten oberen Längsriegeln verbunden, wobei
auch dort die Obergurte 162 der dortigen oberen Längsriegel an der Stelle die Topplatte
29 bilden. Der zwischen den in Längs- und Querrichtung verlaufenden Obergurten 162,
312 gebildete Teil der Topplatte 29 ist schachbrettartig mit einer Mehrzahl von Vertiefungen
35 versehen, wobei der Boden 36 und die Seitenflächen 37, 38 der Vertiefungen zusammen
mit der dortigen Topplatte 29 im Querschnitt Z-förmiges Profil bilden. Bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Vertiefungen 35 mit einem achteckigen Querschnittsprofil
ausgebildet, so daß sich ein Z-förmiges Profil der Topplatte 29 auf einfache Weise
in allen Hauptverdrehungsachsen der Topplattenebene ausbilden läßt. Darüberhinaus
sind aber auch beliebige andere Querschnittsformen der Vertiefungen 35 möglich, ebenso
wie die Gesamtzahl der Vertiefungen 35 in der Topplatte 29 auf gewünschte Weise variiert
werden kann.
[0018] Die Flachpalette 15 ist insgesamt symetrisch zu ihrer Längs- und Quermittenachse
aufgebaut, so daß im Zusammenhang mit dem Aufbau der an die Tragkästen 19, 20, 21,
22 angeschlossenen oberen und unteren Längsriegel 16, 17 sowie dem oberen Querriegel
31 lediglich ein Viertel der Flachpalette 15 betrachtet zu werden braucht wie es
aus den Fig. 2 bis 6 und 8 bis 10 ersichtlich ist. Wie insbesondere aus Fig. 2 in
Verbindung mit den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, besteht der obere Längsriegel, der
einen Teil der Topplatte 29 bildet, aus einem Obergurt 162, einem Untergurt 160 sowie
einer Mehrzahl von beide Gurte im Bereich des Tragkastens 22 und im Bereich der Hebeöffnung
26 verbindenden Stegen. Es sei noch einmal hervorgehoben, daß die Betrachtung und
Beschreibung dieses Viertels der Flachpalette 15 für die übrigen drei Viertel entsprechend
gilt. Obergurt 162 und Untergurt 160 sind im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet.
Der Tragkasten 22, an dem der Obergurt 162 in Form eines Topplattenteils angeschlossen
ist, weist mehrere im wesentlichen parallel zueinander und orthogonal zum Obergurt
162 verlaufende Längsscheiben 27, 28 auf, wobei die Anzahl der Längsscheiben bedingt
durch die angestrebten Auflasten variieren kann. Im wesentlichen quer zur Ebene der
Längsscheiben 27, 28 sind im Tragkasten 22 Querscheiben 32, 33 angeordnet, die ebenfalls
parallel zueinander und orthogonal zu oberen Querriegeln 31 bzw. zu deren Obergurt
312 und deren Untergurt 310 verlaufen. Auch die Anzahl der Querscheiben 32, 33 kann
in Abhängigkeit von der gewünschten Auflast variiert werden.
[0019] Die an den Tragkasten 22 angrenzende Hebeöffnung 26 ist zur Topplatte hin durch den
Untergurt 160 begrenzt und zum Boden der Flachpalette 15 hin durch einen unteren Längsriegel
17, der in Form eines mit einem Längssteg 34 versteiften Gurts, der die eigentliche
untere Begrenzung der Hebeöffnung 26 darstellt, ausgebildet ist. Die seitliche Begrenzung
der Hebeöffnung 26 wird durch seitliche Begrenzungsstege 230, 231, die im wesentlichen
orthogonal zur Topplatte 29 verlaufen, begrenzt. Bei dem hier beschreiebenen Ausführungsbeispiel
bildet der Begrenzungssteg 230 im wesentlichen die zur Mitte der Flachpalette 15 hin
gerichtete Begrenzung des Tragkastens 22.
[0020] Der Abstand zwischen Obergurt 162 und Untergurt 160 ist im Bereich der Hebeöffnung
26 vorgegeben bei gegebener Gesamthöhe der Flachpalette 15. Über einen Kniegurt 30
ist der Untergurt 160 parallel versetzt an den Untergurt 160 angeschlossen, der im
Tragkasten 22 in größerem Abstand zum Obergurt 162 gegenüber dem Abstand zwischen
Untergurt 160 und Obergurt 162 im Bereich der Hebeöffnung 26 verläuft. Der Untergurt
160 ist darüberhinaus im Bereich des Tragkastens 22 an die dort ausgebildeten Längsscheiben
27, 28 angeschlossen. Die Längsscheiben sind im an den Kniegurt angrenzenden Bereich
eckknieartig ausgebildet und an den Kniegurt 30 sowie an den benachbarten, den Ober-
und Untergurt 162, 160 verbindenden Steg 163 angeschlossen. Der Steg 161, der im wesentlichen
orthogonal zum Obergurt 162 und somit ebenfalls zum Untergurt 160 angeordnet ist,
ist im Schnittpunkt der Winkel zwischen Untergurt und Kniegurt angeordnet. Der Neigungswinkel
des Kniegurtes 30 gegenüber dem Untergurt 160 nach unten beträgt ca. 45 °.
[0021] Unter Berücksichtigung der vereinfachten Darstellung des Verlaufes des oberen und
unteren Längsriegels 16, 17 und seinen Anschluß an den Tragkasten 22 gem. der Darstellung
in den Fig. 6 bis 8 ist ersichtlich , daß bei Lagerung der Flachpalette 15 in Längsrichtung
in einem bestimmten Abstand a vom Auflagerpunkt ein Moment
M = P x a
erzeugt wird, wobei ein Auflager durch die Dreiecke symbolisiert wird. Statische
Berechungen haben ergeben, daß die Auflast P zu 95 % als Querkraft direkt über die
oberen Längsriegel 16 in die Längsscheiben 27, 28 des aufgelagerten Tragkastens
22 und damit in das Auflager 41 geht. Das auf der Querkraft Q resultierende Biegemoment
im oberen Längsriegel 16 wird als Kräftepaar in den Obergurt 162 und den Untergurt
160 eingeleitet.
[0022] Im Obergurt 162 baut sich so eine Zugkraft Z
k im Bereich des Längsriegels 16 auf, die im Bereich der Längsscheibe 27, 28 von dieser
über Schubfluß aufgenommen wird. Im Untergurt 160 baut sich eine gleich große entgegengesetzte
Druckkraft D
k auf. In den Umlenkpunkten im Bereich der Eckknie werden die resultierenden Abziehkräfte
von dem hierfür angeordneten Steg 161 aufgenommen. Der über den Kniegurt 30 kontinuierlich
in vollem Querschnitt durchlaufende Untergurt 160 gibt die in ihm gespeicherte Druckkraft
D
k über Schubfluß in die Längsscheibe 27, 28 des Tragkastens 22 ab.
[0023] Das so kontinuierlich eingeleitete Kräftepaar Z
k und D
k, resultierend aus dem Biegemoment der Querkraft Q entsprechend der Beziehungen

wird somit von einer optimal verformungssteifen Kragarm-Konstruktion entsprechend
der Beziehung

aufgenommen und in die Längsscheiben 27, 28 des Tragkastens 22 eingeleitet.
[0024] Auf diese Weise wird lediglich mit konstruktiven Mitteln eine Flachpalette 15 geschaffen,
die bei ihrer Auflagerung nur im Bereich ihrer äußeren Tragkästen imstande ist, eine
nach DIN oder ISO vorgeschriebene maximale Durchbiegung einzuhalten u. z. auch dann,
wenn die Flachpalette aus Kunststoff wie HDPE hergestellt ist.
[0025] Die Flachpalette 15 kann entsprechend dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
ebenfalls in Querrichtung mit Auflagerbedingung und Auflast wie in Längsrichtung
gelagert werden.
[0026] Wie insbesondere aus der Fig. 1 ersichtlich ist, kann die Flachpalette im Bereich
ihrer oberen Längs- und Querriegel 16, 31 mit zur Topplatte 19 hin offenen Vertiefungen
versehen sein, die einerseits versteifende Stege zwischen den Obergurten und Untergurten
bilden, bei andererseits erheblich vermindertem Werkstoffaufwand zur Herstellung der
Flachpalette 15 insgesamt. Die Flachpalette 15 ist bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
vorzugsweise einstückig hergestellt, so daß problematisches Verschweißen oder Verkleben
gesondert hergestellter Einzelteile vollständig entfällt. Es sind aber auch Ausführungsformen
dieser Flachpalette 15 denkbar, bei denen zunächst Einzelteile wie Ober- und Unterteil
des Flachpalettengrundkörpers gesondert hergestellt werden, und diese dann nachfolgend
fest zusammengefügt werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
15 Flachpalette
150 Palettenecke
151 Palettenecke
152 Palettenecke
153 Palettenecke
16 oberer Längsriegel
160 Untergurt
161 Steg
162 Obergurt, 163 Steg
17 unterer Längsriegel
18
19 Tragkasten
190 Palettenseite
191 Palettenseite
192 Palettenseite
193 Palettenseite
20 Tragkasten
21 Tragkasten
22 Tragkasten
23 Hebeöffnung
24 Hebeöffnung
25 Hebeöffnung
26 Hebeöffnung
27 Längsscheibe
270 Längsscheibe
28 Längsscheibe
280 Längsscheibe
90 Topplatte
30 Kniegurt
30 oberer Querriegel
310 Untergurt
311 Steg
312 Obergurt
32 Querscheibe
320 Querscheibe
33 Querscheibe
330 Querscheibe
34 Längssteg
35 Vertiefung
36 Vertiefungsboden
37 Seitenfläche der Vertiefung
38 Seitenfläche der Vertiefung
39 Tragkasten
40 Tragkasten
41 Auflager
1. Flachpalette aus Kunststoff mit im wesentlichen rechteckiger Grundfläche, insbesondere
zur Verwendung in Hochregalen, welche obere und untere Längsriegel sowie obere Querriegel
umfaßt, die im wesentlichen orthogonal zueinander verlaufen, sowie wenigstens vier
in den Eckbereichen der Flachpalette angeordnete, der Auflagerung der Flachpalette
dienende Tragkästen, an die die Längs- und Querriegel angeschlossen sind, sowie eine
Mehrzahl von seitlichen Hebeöffnungen, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Längsriegel
(16) durch einen Untergurt (160) und einen im wesentlichen zu ihm parallelen Obergurt
(162) gebildet werden, wobei die Längsriegel (16) derart mit vollem Querschnitt an
Längsscheiben (27, 28) der Tragkästen (19, 20, 21, 22) angeschlossen sind, daß der
Obergurt (162) ein ebenes Topplattenteil (29) der Flachpalette (15) bildet und den
an ihn angrenzenden Tragkasten (19, 20, 21, 22) wenigstens teilweise oben begrenzt,
während der Untergurt (160) im Bereich der Tragkästen (19, 20, 21, 22) gegenüber
seiner Anordnung im Bereich der Hebeöffnungen (23, 24; 25, 26) über einen winklig
zum Unter gurt (160) verlaufend verbundenen Kniegurt (30) vom Obergurt (162) weg
parallel versetzt ist.
2. Flachpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Tragkästen (19,
20, 21, 22) eine Mehrzahl von im wesentlichen parallel zueinander ausgebildeten Längsscheiben
(17, 270, 28, 280) aufweisen, die im wesentlichen orthogonal zum Obergurt verlaufen
und an diesem angeschlossen sind.
3. Flachpalette nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der im Bereich der Hebeöffnungen (23,24; 25,26) verlaufende Teil des Untergurts
(160) im Anschlußpunkt des winkligen Kniegurts (30) mit einem quer zur Längsrichtung
der Gurte (160,162) angeordneten Steg (161) versehen ist.
4. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsscheiben (27, 270, 28, 280) im an den Kniegurt (30) angrenzenden Bereich
eckknieartig ausgebildet und an den Kniegurt (30) sowie an den benachbarten, am Anschlußpunkt
des Kniegurts (30) am Untergurt (160) angeordneten Steg (161) angeschlossen sind.
5. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Querriegel (31) durch einen Untergurt (310) und einen mit ihm durch
Stege (311) verbundenen, im wesentlichen zu ihm parallelen Obergurt (312) gebildet
werden, wobei die Querriegel (31) mit vollem Querschnitt an Querscheiben (32, 320,
33, 330) der Tragkästen (19, 20, 21, 22) angeschlossen sind, und der Obergurt (312)
ein ebenes Topplattenteil (29) bildet.
6. Flachpalette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergurt (310) des
Querriegels (31) in gleichem Abstand zum Obergurt (312) an den Tragkästen (19, 20,
21, 22) angeschlos sen ist und diese in gleichem Abstand durchläuft.
7. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die unteren Längsriegel (17) als Zugband wenigstens im Bereich der Hebeöffnungen
(23, 24, 25, 26) durch wenigstens einen Obergurt (312) und einen Längssteg (34) gebildet
werden.
8. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im zwischen den in Längs- und Querrichtung verlaufenden Obergurten (162, 312)
gebildeten Teil der Topplatte (29) schachbrettartig eine Mehrzahl von Vertiefungen
(35) ausgebildet ist, wobei der Boden (36) und die Seitenflächen (37, 38) der Vertiefungen
(35) zusammen mit der Topplatte (29) im Querschnitt ein Z-förmiges Profil bilden.
9. Flachpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß diese an den hebeöffnungsfreien Seiten (191, 193) im wesentlichen mittig zwischen
den in den Ecken (150, 151, 152, 153) angeordneten Tragkästen (19, 20, 21, 22) jeweils
wenigstens einen zusätzlichen Tragkasten ( 39, 40) aufweist, der im wesentlichen den
gleichen Aufbau wie die in den Ecken (150, 151, 152, 153) angeordneten Tragkästen
(19, 20, 21, 22) aufweist.