Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zusatzstoffes für Schmiermittel
sowie für wässrige Kraftstoffgemische und Heizmittel, bei dem eine alkalische wässrige
Lösung eins invertierten Rohrzuckers als Hauptbestandteil mit einem Gehalt an einem
Kohlenwasserstoff und einem Alkohol erwärmt und darauf abgekühlt wird, die bereits
angesprochenen Verwendungsmöglichkeiten sowie die Verwendung als Tränkmasse für Luftfilter
von Kraftfahrzeugen und beliebigen Verbrennungsanlagen.
Stand der Technik
[0002] Das Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist aus der DE-OS 32-05-594 bekannt.
Nach den konkreten Angaben dieser DE-OS wird eine Mischung aus 50%iger Natronlauge,
Petroleum, Essigsäure, Glyzerin, einem Ethanol/Propanol-Gemisch sowie als Hauptmasse
aus einem invertierten Flüssigzucker, insbesondere einem auf Rohrzucker zurückgehenden
Flüssigzucker, 10 Minuten lang auf einer Temperatur von etwa 6o bis
65°C gehalten. Nach dem Abkühlen bildet sich ein Mittel, das, Gemischen aus Wasser,
Alkohol und Benzin (z.B. im Volumenverhältnis i :
5 :
4) in einer Menge von einigen Promille zugegeben, eine Flüssigkeit liefert, die in
beliebigen Verbrennungsanlagen, aber auch in Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden kann. Dieses bekannte Verfahren führt zwar zu erstaunlichen vorteilhaften
Ergebnissen, erfordert jedoch eine sorgfältige Abstimmung der genannten Einzelbestandteile.
So sollen besonders günstige Ergebnisse mit einem Zusatzstoff erhalten werden, der
wie folgt hergestellt wird: zunächst wird ein Gemisch aus
20 bis
45 Gew.-% 50%iger Natronlauge,
3 bis 15 Gew.-% Petroleum,
3 bis 15 Gew.-%
5%iger Essigsäure, 25 bis 8o Gew.-% Glyzerin und 20 bis 45 Gew.-% eines Gemisches aus
Ethanol und Propanol hergestellt. Anschließend wird dieses Gemisch mit der io-fachen
Menge eines
73%igen wässrigen invertierten FlUssigzuckers (Rohrzucker) gemischt. Dieses wird zu
dem wirksamen Zusatzstoff von wässrigen Kraftstoffen etc. in der beschriebenen Weise
erhitzt. Die Wirksamkeit eines derartigen Zusatzstoffes soll durch die Zugabe von
Spuren von Calciumsulfathalbhydrat (CaSO '1/2 H
20) gesteigert werden können.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so zu verbessern,
daß es eine einfache und flexiblere Herstellung des angestrebten Verfahrenserzeugnisses
ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Rohrzucker eines Inversionsgrades
von etwa
5o bis 8
0 %, insbesondere von etwa
55 bis
75 % verwendet und bis zur Ausbildung eines roten Farbtons auf etwa
75 bis 100°C erhitzt wird.
[0005] Das Wesen der Erfindung besteht demzufolge darin, daß kein vollständig invertierter
Rohrzucker eingesetzt wird, sondern ein solcher eines Inversionsgrades von etwa 50
bis 80%, insbesondere von etwa 55 bis 75 %, besonders bevorzugt von etwa 60 bis
70% und besonders bevorzugt ein solcher von etwa 66% zu den gewünschten Ergebnissen
führt. Die Erfindung erweist sich im Hinblick auf die Wahl des speziellen invertierten
Rohrzuckers als eine Auswahlerfindung. Es zeigt sich im Zusammenhang mit dieser Wahl
als zwingend erforderlich, das Erhitzen der Ausgangsmischung so lange fortzusetzen,
bis sich ein roter Farbton eingestellt hat. Auch diese bedeutsame Angabe läßt sich
aus dem Stand der Technik nicht herleiten. Dabei ist es von Vorteil, daß sich dieser
rote Farbton möglichst schnell einstellt, was durch Erhitzen des Ausgangsgemisches
auf eine Temperatur von mehr als etwa 75°C oder vorzugsweise mehr als etwa 80°C, insbesondere
mehr als 90°C erreicht werden kann. Besonders günstige Eigenschaften werden bei dem
Verfahrenserzeugnis erhalten, wenn es auf etwa Siedetemperatur, insbesondere etwa
100°C einige Zeit gehalten wird, um den erwähnten roten Farbton einzustellen. Die
Temperatur von 100°C sollte möglichst nicht überschritten werden. Nach dem Erhitzen
wird auf Raumtemperatur abgekühlt.
[0006] Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäß angestrebte Erzeugnis ist stets eine konzentrierte
wässrige Lösung des Rohrzuckers des genannten Inversionsgrades. Hierbei sollte die
Konzentration dieses Rohrzuckers vorteilhafterweise mindestens
5o Gew.-% betragen, insbesondere nahe an den Sättigungsgrad gehen. Besonders günstige
Ergebnisse werden erhalten, wenn in dem wässrigen Ausgangsmedium etwa 6o bis
75 Gew.-% des partiell invertierten Rohrzuckers enthalten sind. In der Praxis hat sich
eine Konzentration von
72 Gew.-% als sehr nützlich gezeigt. Diese Lösung wird nun mittels organischer oder
anorganischer Basen, wie Natronlauge, Kalilauge, und/oder Calciumhydroxid, oder auch
durch Protolyse alkalisch wirkende Salze, insbesondere Carboxylate sowie Salze schwacher
Säuren mit starken Basen, wie Natriumacetat und Natriumcarbonat, schwach alkalisch
eingestellt. Dabei hat es sich gezeigt, daß der erstrebenswerte schwach alkalische
Bereich, insbesondere eines pH-Wertes von etwa 8 bis
10, mit besonderem Vorteil durch Zugabe von alkalisch puffenden Carboxylaten, insbesondere
von Natriumacetat, durch deren Pufferwirkung konstant gehalten wird.
[0007] Des weiteren werden etwa 1000 Gew.-Teile der wässrigen Lösung des partiell invertierten
Rohrzuckers vorzugsweise einige Promille eines Kohlenwasserstoffs, insbesondere etwa
2 bis
25 Gew.-Teile, zugesetzt. Bei diesem Kohlenwasserstoff kann es sich um verschiedene
Materialien handeln. Es sollte insbesondere ein flüssiger Kohlenwasserstoff sein.
Hier unterliegt die Erfindung keinen wesentlichen Beschränkungen. Es kann sich dabei
um verschiedene Erdölfraktionen aliphatischer und/oder aromatischer Herkunft handeln.
Beispiele sind Rohbenzin, Petroleum, Leichtbenzin, Ligroin, Schwerbenzin, Leuchtöl,
Gasöl (Dieselöl bzw. Heizöl), cyclische Kohlenwasserstoffe (Naphthene) und deren Fraktionen
in Form von Cyclopentan und Cyclohexan sowie Erdölfraktionen, die bezüglich ihrer
Zusammensetzung eine Mittelstellung zwischen "paraffinischen" und den "naphthenischen"
Erdölen einnehmen.
[0008] Schließlich wird der wässrigen Lösung des partiell invertierten Rohrzuckers eine
Verbindung beigegeben, die alkoholischen Charakter zeigt, insbesondere ein niederer
primärer, sekundärer oder tertiärer ein- oder mehrwertiger Alkohol. Hier stehen Methanol,
Ethanol, Propanol, Butanol, Glykol und Glyzerin im Vordergrund. Diese Verbindungen
werden vorteilhafterweise in einer solchen Menge eingesetzt, daß auf 1000 Gew.-Teile
der Lösung des partiell invertierten Rohrzuckers etwa
5 bis
100 Gew.-Teile hiervon entfallen. Der Bereich von etwa io bis 6o Gew.-Teilen gilt als
besonders bevorzugt. Ganz besonders günstige Ergebnisse werden regelmäßig dann erhalten,
wenn etwa 50 Gew.-Teile des Alkohols, Aldehyds und/oder Ketons auf 1000 Gew.-Teile
des Flüssigzuckers entfallen. Die Funktion dieser Verbindungen ist noch nicht eindeutig
geklärt. Möglicherweise haben sie die Funktion eines Dispersionsvermittlers. Hierzu
ist es erforderlich, daß sie in der wässrigen Lösung des partiell invertierten Rohrzuckers
gut löslich sind. Die oben im einzelnen genannten Verbindungen erfüllen dieses Erfordernis.
[0009] Auch im Rahmen des vorstehend beschriebenen bekannten Verfahrens soll es sich als
vorteilhaft erwiesen haben, zusätzlich geringe Mengen Gips (CaSO
4 1/2 H
20) beizumengen. Hierzu reichen Spuren aus. Unter "Spuren" sollen Mengen von io
2 bis 10
-4 ppm verstanden werden. Der Zusatz von Gips verbessert allerdings nicht die spezielle
Eignung der nachfolgend noch detailliert beschriebenen brennbaren wässrigen Gemische.
Vielmehr führt er zur Reduzierung geringer Anteile toxischer Stoffe, wenn die wässrigen
Gemische verbrannt werden. Bei diesen Temperaturen zerfällt Gips in Calciumoxid und
Schwefeltrioxid. Die Zerfallprodukte bedingen die Ausschaltung unerwünschter Toxine
im Verlaufe des Verbrennungsvorganges.
[0010] Das anhand des vorstehend beschriebenen erfindungsegmäßen Verfahrens erhaltene Erzeugnis
zeigt die interessante und gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Eigenschaft,
zusammen mit Kohlenwasserstoffen, Alkoholen und Wasser ein brennbares Gemisch zu liefern,
das als Kraftstoff in beliebigen Verbrennungsanlagen, insbesondere in Motoren von
Kraftfahrzeugen eingesetzt werden kann. Dabei wird es den Gemischen aus Wasser, Alkohol
und Benzin nur in vergleichsweise geringen Mengen beigefügt. Die Menge des Wasseranteils
ist wesentlich dafür, ob dieses Gemisch als "Normalbenzin" oder als "Super-Kraftstoff"
eingesetzt wird. Bei erhöhtem Wasseranteil sinkt die Klopffestigkeit. So hat es sich
gezeigt, daß ein Gemisch aus etwa i Gew.-Teil Wasser,
5 Gew.-Teilen Ethanol und 4 Gew.-Teilen Benzin, versetzt mit etwa 0,1 Gew.-Teil erfindungsgemäßem
Zusatzstoff (z.B. aus
5 g Natriumhydroxid,
5 g Petroleum, 0,001 g Natriumacetat,
38 g Glyzerin,
27 g Ethanol und 1000 g 75%igen invertierten Rohrzuckers (Inversionsgrad 66%)
10 1 Normalkraftstoff bzw. "Normalbenzin" liefern. Dieser Kraftstoff erfüllt die Anforderungen,
die gemäß DIN 51 6oo an Normalbenzin gestellt werden, d.h. seine Klopffestigkeit reicht
aus, um als Ottokraftstoff in Kraftfahrzeugen eingesetzt zu werden, die an sich mit
Normalbenzin betrieben werden. Das oben beschriebene Erzeugnis läßt sich in einen
"Super-Kraftstoff" überführen, wenn lediglich etwa 1/4 des genannten Wasseranteils
eingesetzt wird. Dabei kommt ein solches Erzeugnis einem Super-Kraftstoff gleich,
der den Anforderungen nach der genannten DIN-Vorschrift genügt. In Abhängigkeit von
den Betriebsbedingungen verschiedener Verbrennungsanlagen von Heizöl und dergleichen
läßt sich anhand einfacher Versuche die optimale Mischung für derartige Zwecke ermitteln.
[0011] Darüberhinaus hat es sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße Additiv auch zu einer
vorteilhaften Verbesserung der Schmiereigenschaft von Schmiermitteln führt. Der Begriff
"Schmiermittel" soll hier weitestgehend verstanden werden. Als Schmiermittel kommen
insbesondere in Frage: Schmieröle für die spanabhebende Verarbeitung, wie Schneid-
und Bohröle, und Öle für die plastische spanlose Verformung, wie sie z.B. beim Kaltwalzprozeß
eingesetzt werden.
[0012] Besonders überraschen muß es, daß die Filterwirkung von Luftfiltern von Kraftfahrzeugen
sowie auch von Verbrennungsanlagen ganz deutlich gesteigert wird, wenn die Filtermassen
mit dem erfindungsgemäßen Zusatzstoff imprägniert werden. Diese Wirkung läßt sich
steigern, wenn über die vorstehend beschriebenen Maßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
hinaus bzw. nachfolgend so verfahren wird, daß das den roten Farbton aufweisende Gemisch
in überschüssiges Wasser gegeben und mehrere Tage unter Luftabschluß bei Raumtemperatur
aufbewahrt, das hierbei erhaltene Produkt mit einer geringen Menge Eidotter, insbesondere
Hühnereidotter (als eiweißhaltige Nährbodengrundlage bzw. Nährmittel für Mikroorganismen),
versehen und erneut mehrere Tage bei Raumtemperatur aufbewahrt wird. So wurden in
einem Einzelfall etwa
30 g des erfindungsgemnäßen Zusatzstoffes mit 4 I Wasser gemischt. Die gesamte Masse
wurde dann
16 Tage lang luftdicht verschlossen bei Raumtemperatur aufbewahrt. Anhand mikrobiologischer
Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß Mikroorganismen entstanden waren. Es
kann also von einer Art Nährlösung gesprochen werden. Gab man zu dieser Nährlösung
Hühnereidotter, dann schien das Mikrobenwachstum weiter begünstigt zu werden. Dabei
stellt es sich heraus, daß der biologische Prozeß nach etwa
23 Tagen abgeschlossen war. In der erhaltenen Masse ließen sich unter anderem Phosphorproteide
nachweisen. Die derartig erhaltene Masse läßt sich besonders gut als Imprägniermittel
von Luftfiltern von Kraftfahrzeugen und Verbrennungsanlagen einsetzen. Der Effekt
wird dadurch gesteigert, daß diesem Zusatzstoff ein niederer Alkohol, wie Methanol,
Ethanol, Propanol und/oder Butanol oder auch Glykol oder Glyzerin, einverleibt wird,
wobei zwei Teile Zusatzstoff auf etwa i Teil Alkohol entfallen können.
[0013] Worauf die mit der Erfindung erzielbaren Erfolge tatsächlich zurückgehen, läßt sich
im einzelnen noch nicht sagen. Es ist zu vermuten, daß der eingesetzte Rohrzucker
des genannten Inversionsgrades unter den geschilderten Verfahrensbedingungen gewißen
mikrobiologischen Abläufen unterliegt, die zur Bildung spezieller Mikroorganismen
führen. Für die Ausführbarkeit der Erfindung sind diese technologischen Gesichtspunkte
jedoch nicht bedeutsam.
[0014] Wird anhand des erfindungsgemäßen Zusatzstoffes ein Kraftstoff hergestellt, dann
zeigt sich dieser gegenüber den Super-Kraftstoffen nach DIN
51 6oo unter vielfältigen Gesichtspunkten überlegen. Dies gilt insbesondere für den
Anteil von umweltbelastenden Schadstoffen. Dies zeigt sich durch die Gegenüberstellung
des erfindungsgemäßen Mehrkomponententreibstoffes aus
200 ml Wasser,
0,
4 g erfindungsgemäßem Zusatzstoff,
3000 ml Isopropylalkohol und
700 ml Superbenzin (erfindungsgemäßer MTS-Treibstoff) und normalem Superbenzin einer
Oktanzahl von mehr als
98.
[0015] Superkraftstoff bei
48
0 U/min. / CO-Wert
3,
5 Vol.-%.; Erfindungsgemäßer MTS-Kraftstoff " CO-Wert o,2 Vol.-%. (MTS=Mehrkomponententreibstoff)).
[0016] Der CO-Wert wird demzufolge bei dem erfindungsgemäßen MTS-Kraftstoff um etwa 95 %
herabgesetzt. Sein weiterer Vorteil liegt darin, daß er keine besonderen Mittel zur
Steigerung der Klopffestigkeit, insbesondere auch keine Bleiverbindungen benötigt.
Werden nun die Filter von Kraftfahrzeugen mit dem erfindungsgemäßen Zusatzstoff, insbesondere
gemäß der vorstehend geschilderten weiteren Verfahrensweise behandelt (zusätzliche
Behandlung mit speziellen Eiweißen), dann läßt sich bei üblichen Super-Kraftstoffen
die Herabsetzung des CO-Wertes um etwa 1/3 feststellen.
[0017] Die Erfindung soll nachfolgend anhand verschiedener Beispiele noch näher erläutert
werden.
Beispiel I
[0018] Zunächst wurde ein erfindungsgemäßer Zusatzstoff wie folgt hergestellt: Mischen und
Erhitzen von

(etwa 10 min. bis zur Einstellung eines roten Farbtons auf etwa 100°C erhitzt).
[0019] 2 g des im Beispiel beschriebenen erfindungsgemäßen Zusatzstoffes wurden mit I 1 Leitungswasser
gemischt.
3 I Isopropanol wurden darauf mit
200 ml dieser Lösung versetzt und verrührt. Die erhaltenen
3,
2 1 wurden dann mit
7 I Super-Kraftstoff einer Realkauf-Tankstelle gut vermischt. Das so hergestellte Treibstoffgemisch
von 10,2 1 wurde darauf in einen vorher vollständig entleerten Tank eines VW-Kastenwagens
(Typ
21, 50 PS sowie 1570 ccm Hubraum) als Testfahrzeug gefüllt. Das Testfahrzeug wurde dann
50 km lang gefahren. Das Fahrverhalten konnte als ausgezeichnet bezeichnet werden.
Es zeigten sich bezüglich der Fahrleistungen keine Unterschiede gegenüber üblichem
Superbenzin.
Beispiel 2
[0020] Das unter Beispiel τ bereits beschriebene Additiv wurde mit Superkraftstoff anhand
verschiedener Autotypen im Hinblick auf den CO-Wert überprüft. Die Messungen wurden
mit einem IR-Abgastester MHC
220 (hergestellt und vertrieben von der Firma Hermann Electronic) ausgeführt. An der
Motoreinstellung der Testfahrzeuge wurde während der Überprüfung keine Veränderung
vorgenommen. Testfahrzeuge waren ein Opel Ascona (Hubraum
1,6 I und 75 PS) sowie ein Mercedes
200 (
94 PS). Bei der Überprüfung anhand des Mercedes
200 wurde bei zwei Messungen auch die Steigerung der Wirksamkeit des 'Luftfilters durch
Imprägnierung mit dem erfindungsgemäßen Mittel getestet. Im einzelnen ergaben sich
folgende Ergebnisse:
1) Opel Ascona
a) normaler Superkraftstoff
800 U/min. CO-Wert 2,0 Vol.-%
1600 "" 2,0 "
4800 " " 3,5 "
b) Messung mit erfindungsgemäßen MTS-Kraftstoff gemäß Beispiel I
800 U/min. CO-Wert o,2 Vol.-%,
1600" " 0,5 "
4800 " 0,2
[0021] Der erfindungsgemäße MTS-Kraftstoff lieferte demzufolge eine Reduzierung des CO-Wertes
um etwa
95 %.
[0022]
2) Versuch mit Mercedes 200
a) Messung mit normalem Superkraftstoff (Originalluftfilter)
700 U/min. CO-Wert 2,2 Vol.-%
4500 " " 1,2 "
b) Messung mit normalem Superkraftstoff, bei dem die Filtermasse erfindungsgemäß mit
dem in Beispiel r beschriebenen Zusatzstoff imprägniert wurde 700 U/min. CO-Wert 1,5 Vol.%
4500 " " 0,8 "
c) Messung mit erfindungsgemäßen MTS-Kraftstoff (Originalluftfilter)
700 U/min. CO-Wert 0,25 Vol.-%
4500 " " 0,20 "
d) Messung mit MTS-Kraftstoff und mit einem mit dem erfindungsgemäßen Zusatzstoff
imprägniertem Luftfilter
700 U/min. CO-Wert 0,20 Vol.-%
4500 " " 0,18 "
[0023] Durch die genannte erfindungsgemäße Imprägnierung kann der CO-Wert noch merklich
herabgesetzt werden. Die Probefahrten mit den einzelen Fahrzeugen zeigten, daß der
erfindungsgemäße MTS-Kraftstoff sowie der zum Vergleich herangezogene normale Superkraftstoff
bezüglich der Leistung absolut vergleichbar waren.
τ. Verfahren zur Herstellung eines Zusatzstoffes für Schmiermittel sowie für wässrige
Kraftstoffgemische und Heizmittel, bei dem eine alkalische wässrige Lösung eines invertierten
Rohrzuckers als Hauptbestandteil mit einem Gehalt an einem Kohlenwasserstoff und einem
Alkohol erwärmt und darauf abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß invertierter
Rohrzucker eines Inversionsgrades von etwa 50 bis 80 %, insbesondere von etwa 55 bis 75 % verwendet und bis zur Ausbildung eines roten Farbtons auf etwa 75 bis 100°C erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohrzucker eines Inversionsgrades
von etwa 66 % verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene, einen roten Farbton aufweisende Gemisch
in überschüssiges Wasser gegeben und mehrere Tage unter Luftabschluß bei Raumtemperatur
aufbewahrt wird, das hierdurch anfallende Produkt mit einer geringen Menge Eidotter
versehen und erneut mehrere Tage bei Raumtemperatur aufbewahrt wird.
4. Verwendung des nach dem Verfahren eines der vorausgehenden Ansprüche hergestellten
Erzeugnisses in Schmiermitteln, als Tränkmasse für Luftfilter von Kraftfahrzeugen
und Verbrennungsanlagen oder in Vermischung mit Wasser, Alkoholen und Erdölfraktionen
als Kraftstoff für Kraftfahrzeuge oder als Heizmittel.
5. Zusatzstoff für Schmiermittel sowie für wässrige Heizmittel- und Kraftstoffsysteme,
erhalten nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5.
6. Tränkmasse für Luftfilter von Kraftfahrzeugen und Verbrennungsanlagen, erhalten
nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5.