(19)
(11) EP 0 231 912 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1987  Patentblatt  1987/33

(21) Anmeldenummer: 87101352.0

(22) Anmeldetag:  02.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 15/024
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.02.1986 DE 3603232

(71) Anmelder: Buchtal Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-92521 Schwarzenfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Cremer, Gottfried Dr.
    D-5000 Köln 40 (DE)
  • Bard, Martin
    D-8450 Amberg (DE)

(74) Vertreter: Bockhorni, Josef, Dipl.-Ing. et al
Herrmann-Trentepohl, Kirschner, Grosse, Bockhorni & Partner Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Doppelbodenkonstruktion


    (57) Es wird eine Doppelbodenkonstruktion, bestehend aus in vorgegebenen Abständen auf einer tragfähigen Unterkonstruktion aufgestellten Stützen und aus auf diesen Stützen direkt oder indirekt aufgelagerten plattenartigen Bodenelementen, die jeweils durch einen Verbund mehrerer übereinander gelagerter Schichten unterschiedlicher Werkstoffe gebildet sind, vorgeschlagen bei der der Verbund aus einer aus keramischen Material bestehenden Deckplatte, einer aus biegesteifem Material geringen Raumgewichts bestehenden Kernschicht und einer dünnen Unterschicht mit hohen Zugfestigkeitseigenschaften zusammengesetzt ist. Mit dieser Doppelbodenkonstruktion wird die Aufgabe gelöst, daß die einzelnen plattenartigen Bodenelemente hinsichtlich ihrer Abmessungen, insbesondere ihrer Dickenabmessungen optimal gewählt werden können und trotzdem die Aufnahme hoher Traglasten möglich ist. Außerdem wird noch erreicht, daß die Beständigkeit der Oberflächen gegen organische Lösungsmittel und andere Chemikalien gegeben ist. Schließlich benötigen die Bodenbeläge zu ihrer Verbindung mit dem Unterboden keinen Kleber, der hinsichtlich seiner Stabilität bedenklich sein könnte.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Doppelbodenkonstruktion, bestehend aus in vorgegebenen Abständen auf einer tragfähigen Unterkonstruktion aufgestellten Stützen und aus auf diesen Stützen direkt oder indirekt aufgelagerten plattenartigen Bodenelementen, die jeweils durch einen Verbund mehrerer übereinander gelagerter Schichten unterschiedlicher Werkstoffe gebildet sind.

    [0002] Einer überwiegend angewendeten Gruppe solcher Bodenelementen ist gemeinsam, daß sie aus wannenartigen Gebilden bestehen, die aus Blech oder Stahlrahmen kombiniert mit einem Blechboden hergestellt sind. Die Füllung dieser Wannen besteht aus unterschiedlichen Werkstoffen, wie Gips, Beton, Holzfaserstoffen od. dgl.. Auch die Weiterführung der Wannenummantelung um einen als Füllung dienenden Spanplattenkern findet Anwendung. Eine andere Gruppe solcher Bodenelemente besteht in Stahlrohrprofilen oder Alu-Druckgußplatten.

    [0003] Beide Gruppen weisen aus obersten Abschluß entweder Teppichboden- oder Hart-PVC-Beläge auf. Sämtliche auftretenden statischen Beanspruchungen müssen also von den Wannenkonstrultionen aufgenommen werden, da die Abschlußbeläge hierzu nichts beitragen können.

    [0004] In jüngerer Zeit werden aber Anforderungen an Doppelbodenkonstruktionen gestellt, bei denen bis zu 1000 kg/Element von 60 x 60 cm Abmessungen gefordert werden. Solche Anforderungen erzwingen aber eine erhebliche Vergrößerung der Dickenabmessungen der Elemente, die zu einer Verteuerung der gesamten Konstruktion und Sohierigkeiten bei der Geschoßhöhenbemessung führen können. Außerdem werden solche Elemente dann selbstverständlich erheblich schwerer, was sich auf die Dimensionierung der tragfähigen Unterkonstruktion nachteilig auswirkt.

    [0005] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Doppelbodenkonstruktion zu entwickeln, bei der die einzelnen plattenartigen Bodenelemente hinsichtlich ihrer Abmes- sungen insbesondere ihrer Dickenabmessungen optimal gewählt werden können und trotzdem die Aufnahme hoher Traglasten möglich ist. Außerdem sollte Beständigkeit der Oberfläche gegen organische Lösungsmittel und andere Chemikalien gegeben sein und schließlich sollen die Bodenbeläge zu ihrer Verbindung mit dem Unterboden keine Kleber benötigen, die hinsichtlich ihrer Stabilität bedenklich sind.

    [0006] Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Verbund aus einer aus keramischem Material bestehenden Deckplatte, einer aus biegesteifem Material geringen Raumgewichtes bestehenden Kernschicht und einer dünnen Unterschicht mit hohen Zugfestigkeitseigenschaften zusammengesetzt ist. Man erreicht mit einer solchen Konstruktion eine erhebliche Gewichtsreduzierung gegenüber den bekannten Konstruktionen, eine erheblich höhere statische Festigkeit, eine Höheneinsparung der Bodenkonstruktion bei gleichem Zwischenraum oder bei gleicher Höhe einen grösseren Zwischenraum. Außerdem ist kein metallisches Element vorhanden, das gegebenenfalls korrodieren könnte.

    [0007] Vorzugsweise sind die verschiedenen Schichten des Verbundes unter Verwendung eines Klebers, gegebenenfalls unter Druckeinwirkung miteinander verbunden. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Deckplatte aus einer aus plastischem, keramischen Ausgangsmaterial gepreßten, gewalzten und gebrannten Platte hoher Druckfestigkeit besteht, deren Dicke im Verhältnis zur Oberfläche 1:45000 bei einer flächenmäßigen Erstrekkung der Platte annähernd 30 x 30 cm beträgt.

    [0008] Als Kernschicht verwendet man vorteilhaft ein hochporöses Material oder ein wabenartiges Material, wobei im letzteren Fall die Wabenachsen senkrecht zur Deckplatte anzuordnen sind. Auch bei der Kernschicht kann es sich an sich um keramisches Material handeln, das ohne Schwierigkeiten zu einem hochporösen Formkörper oder zu einem Wabenkörper verarbeitbar ist. Die Unterschicht besteht vorzugsweise aus einem Glas-, Mineral-, Kohle- oder Kunststoff-Fasergewebe oder -vlies. Bei Verwendung von keramischem Material für die Kernschicht und/oder Glas-, Mineral- oder Kohlefasern als Material für die Unterschicht erfolgt die Verbindung zweckmäßig durch ein glasurartiges Material, dessen Schmelzpunkt unterhalb des Quarzumwandlungspunktes (573°C) liegt. Die Zeichnung zeigt in einer einzigen Figur einen Schnitt durch ein Bodenelement, wie es zum Aufbau der erfindungsgemäßen Doppelbodenkonstruktion Verwendung finden kann.

    [0009] Mit 1 ist dabei allgemein der Verbund bezeichnet, der aus einer aus keramischem Material bestehenden Deckplatte 2, einer aus biegesteifem Material geringen Raumgewichtes bestehenden Kernschicht 3 und einer dünnen Unterschicht 4 mit hohen Zugfestigkeitseigenschaften zusammengesetzt ist.

    [0010] Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel besteht die Kernschicht aus einem keramischen Wabenkörper, dessen Wabendurchbrüche mit 5 bezeichnet sind.


    Ansprüche

    1. Doppelbodenkonstruktion, bestehend aus in vorgegebenen Abständen auf einer tragfähigen Unterkonstruktion aufgestellten Stützen und aus auf diesen Stützen direkt oder indirekt aufgelagerten plattenartigen Bodenelementen, die jeweils durch einen Verbund mehrerer übereinander gelagerter Schichten unterschiedlicher Werkstoffe gebildet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Verbund aus einer aus keramischem Material bestehenden Deckplatte, einer aus biegesteifem Material geringen Raumgewichtes bestehenden Kernschicht und einer dünnen Unterschicht mit hohen Zugfestigkeitseigenschaften zusammengesetzt ist.
     
    2. Doppelbodenkonstruktion nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die verschiedenen Schichten des Verbundes unter Verwendung eines Klebers, gegebenenfalls unter Druckeinwirkung miteinander verbunden sind.
     
    3. Doppelbodenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Deckplatte aus einer aus plastischem keramischen Ausgangsmaterial gepreßten, gewalzten und gebrannten Platte hoher Druckfestigkeit besteht, deren Dicke im Verhältnis zur Oberfläche 1:45000 bei einer flächenmäßigen Erstreckung der Platte von annähernd 30 x 30 cm beträgt.
     
    4. Doppelbodenkonstruktion nach Anspruch 1, 2 und 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kernschicht aus homchporösem Material besteht.
     
    5. Doppelbodenkonstruktion nacch Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kernschicht aus eirnem wabenartigen Material besteht, dessen Wabenachsemsenkrecht zur Deckplatte angeordnet sind.
     
    6. Doppelbodenkonstruktion nacch einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Unterschicht aus eninem Glas-, Mineral-, Kohle- oder Runststöff-Fassergewebe oder -vlies besteht.
     
    7. Doppelbodenkonstruktion nacch einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei Verwendung von kersamischem Material für die Kernschicht und/oder Glas- , Mineral- oder Kohlefasern als Material für die Untereschicht der Verbindung durch ein glasurartiges Marterial erfolgt ist, dessen Schmelzpunkt unterhalb des Quarzumwandlungspunktes (573°C) liegt.
     




    Zeichnung