(19)
(11) EP 0 232 474 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1987  Patentblatt  1987/34

(21) Anmeldenummer: 86115501.8

(22) Anmeldetag:  08.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25C 5/15, B25C 1/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 07.12.1985 DE 3543375

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Buck, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-7440 Nürtingen (DE)
  • Kabatnik, Wilfried, Dipl.-Ing.
    D-7022 Leinfelden-Echterdingen (DE)
  • Fehrle, Siegfried
    D-7022 Leinfelden-Echterdingen (DE)
  • Schmid, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    D-7024 Filderstadt 4 (DE)
  • Hölzel, Martin
    D-7000 Stuttgart 75 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tacker mit Kraftantrieb


    (57) Es wird ein Tacker (1) mit Kraftantrieb (3, 4) und einer Freischußsicherung vorgeschlagen. Die Freischußsicherung umfaßt eine Vorrichtung mit einer Handhabe (33) zum Auslösen eines Treiberschlages und einem beim Ansetzen des Tackers (1) an ein Werkstück bewegbaren Taster (15). Mit dem Taster (15) ist eine Schlagwiederholsperre (59, 60) verbunden, die es erzwingt, den Tacker vor einem erneuten Schlag vom Werkstück abzuheben. So werden Betriebsstörungen durch das Aufeinanderschlagen von Heftmitteln vermieden, bei Tackern die Wiederholschläge ohne erneute Heftmittelzufuhr nicht ermöglichen.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung betrifft einen Tacker mit Kraftantrieb nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es sind solche Tacker bekannt, bei denen die Stärke des Eintreibschlages so eingestellt werden kann, daß Mehrfachschläge auf ein- und dasselbe Heftmittel nicht nötig sind. Ist ein Bedienender durch andere bekannte Tacker (z.B. gemäß DE-OS 32 32 137) gewöhnt, daß er Nachschläge auslösen kann ohne daß ein neues Heftmittel vom Heftmittelpaket abgetrennt wird, so besteht die Gefahr, daß er dies auch mit einem Tacker nach der vorliegenden Erfindung versucht. Weil hier aber Wert auf andere Gebrauchsvorteile gelegt ist sind solche Doppelschläge Fehlerquellen. Beim zweiten Schlag wird ein neues Heftmittel abgetrennt und eingeschlagen. Das sieht häßlich aus. Es kann auch zum Verklemmen des zweiten Heftmittels im Heftmittelkanal und im Extremfalle zur Beschädigung des Tackers kommen.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Der erfindungsgemäße Tacker mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, das Aufeinanderschlagen von zwei Befestigungsmitteln sicher zu verhindern ohne die Vorteile einer Freischußsicherung nach der Gattung des Hauptanspruchs zu schmälern. Durch die mit dem Taster verbundene Wiederholsperre wird der Bedienende gezwungen, die Einschlagstelle durch Abheben des Tackers vom Werkstück zu wechseln. Das schnelle Setzen einer Reihe von Heftmitteln kann demnach auch bei ständig betätigter Betätigungshandhabe ohne Hemmung erfolgen.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Tackers möglich. Vorteilhaft ist das Zusammenwirken der zwei vorhandenen Getriebezüge der Freischußsicherung, was eine wirksame Schlagwiederholsperre praktisch ohne Mehrkosten ermöglicht.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Figur zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Tacker.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] Ein Tacker 1 enthält in einem Gehäuse 2 eine Magnetspule 3 für einen Tauchmagnet 4, eine Platine 5 mit einer Schaltelektronik und einen Treiber 6. Ein Mitnehmer 7 verbindet den Tauchmagnet 4 mit dem Treiber 6 so, daß der Tauchmagnet 4 den Treiber 6 in Eintreibrichtung antreiben kann. Eine Rückführfeder 8 ist auf den Tauchmagneten 4 aufgeschoben und stützt sich einerseits an einer Stirnfläche der Magnetspule 3 andererseits am Mitnehmer 7 ab. Eine Führungsstange 9 gibt dem Tauchmagneten 4 eine sichere Führung. Sie ist hierzu selbst in Lagern 10 und 11 im Gehäuse 2 gehalten. Das in der Darstellung nach der Figur untere Ende des Treibers 6 kann in einem Kanal 12 im Kopf 13 eines Heftmittelmagazins 14 bewegt werden. Eine Nase 15 des Kopfes 13 überragt die Unterseite des Heftmittelmagazins 14. Ein Lappen 16 am Heftmittelmagazin 14 besitzt ein Langloch 17. Mit diesem Langloch 17 ist das Heftmittelmagazin 14 über eine gehäuseseitige Nabe 18 gehängt, die zugleich ein Gewinde- loch 19 hat. In dieses Gewindeloch 19 kann eine der Schrauben eingeschraubt werden, die die beiden Schalen des Gehäuses 2 des Tackers 1 zusammenhalten. Diese Schrauben sind mit 20 bezeichnet und an vier weiteren Stellen des Gehäuses 2 in der Figur gezeigt. An seinem vom Kopf 13 abgewendeten Ende besitzt das Heftmittelmagazin 14 einen Lappen 21, der in eine Gehäusetasche 22 eingreifen und mit dieser zusammen ein Gelenk bilden kann. Um dieses Gelenk ist das Heftmittelmagazin 14, wie durch einen Pfeil 23 angedeutet, schwenkbar. In eine napfförmige Vertiefung 24 im Gehäuse 2 ist eine Schraubenfeder 25 eingesetzt, deren aus der Vertiefung 24 herausragendes Ende sich am Heftmittelmagazin 14 abstützt. Damit die Schraubenfeder 25 an der Abstützfläche nicht verrutschen kann, ist aus'dem Gehäuse des Heftmittelmagazins 14 eine Nase 26 herausgebogen. Sie greift in den Innenraum der Schraubenfeder 25 ein. Die vorgespannte Schraubenfeder 25 sucht so das Heftmittelmagazin 14 stets mit dem oberen Rand des Langlochs 17 an die Nabe 18 anzulegen. An die gleiche Fläche des Heftmittelmagazins 14, an die sich die Schraubenfeder 25 anlegt, legt sich auch ein Hebelarm 27 eines Winkelhebels 28 an. Dieser Winkelhebel 28 lagert auf einem Bolzen 29 im Gehäuse 2. Er besitzt ein abgebogenes Ende 30. Der Hebelarm 27 tritt in der in der Figur gezeigten Stellung durch eine entsprechende Öffnung im Gehäuse 2 aus diesem Gehäuse 2 heraus. Der Winkelhebel 28 kann wie die Figur zeigt beim Andrücken des Heftmittelmagazin 14 an das Gehäuse 2 linksdrehend bewegt werden. Im Bewegungsbereich des Endes 30 dieses Winkelhebels 28 liegt ein Ende 31 eines Übertragungsgliedes 32. Das Übertragungsglied 32 ist gelenkig verbunden mit einer Handhabe 33 zum Auslösen eines Treiberschlages. Diese Handhabe 33 lagert ihrerseits schwenkbar in einer Mulde 34 im Gehäuse 2. Sie stützt sich mittels einer Schraubenfeder 35 in einem gehäusefesten Lager 36 ab. Im Beispielsfalle ist dieses Lager 36 Teil einer Aufnahme 37 für ein elektrisches Bauelement 38. In der Nähe der Aufnahme 38 befindet sich eine Vorrichtung 39 zum Festlegen eines Stromkabels 40, das durch eine Öffnung 41 im Gehäuse 2 in dieses eingeführt ist. Das Ende dieses Stromkabels 40 ist durch eine Brücke 42 vom Handgriffteil des Gehäuses 2 zum Unterteil des Gehäuses 2 hindurch geführt und mit seinen einzelnen Drähten an die Platine 5 angeschlossen. Die Platine 5 trägt außer Anschlußklemmen 43 und 44 eine Achse 45 für einen Einstellknopf 46. Mit ihm kann die Schlagstärke des Treiberschlags eingestellt werden. Einzelheiten hierzu sind für das Verständnis der Erfindung unwichtig. Die Platine 5 trägt auch einen Auslöser 47 mit dem der Versorgungsstromkreis für die Mag- • netspule 3 geschlossen werden kann. Hierzu sind isolierte Drähte 48 und 49 von der Platine 5 zur Magnetspule 3 geführt. Der Auslöser 47 hat eine Nase 50 mit einer schrägen Anlauffläche 51. Am Ende 31 des Übertragungsgliedes 32 befinden sich ein erster Vorsprung 52 und ein zweiter Vorsprung 53. Der erste Vorsprung 52 ist zum Zusammenwirken mit der Nase 50 des Auslösers 47 bestimmt und hat eine zur Anlaufschräge 51 passende Anlaufschräge. Der zweite Vorsprung 53 ist dem abgebogenen Ende 30 des Winkelhebels 28 gegenübergestellt. In eine Tasche 54 im Gehäuse 2 ist eine Blattfeder 55 eingelegt, deren freies Ende federnd gegen das Übertragungsglied 32 drückt. Die Blattfeder 55 sucht also das Übertragungsglied 32 mit seinem Ende 31 stets weg vom Auslöser 47 zu halten.

    [0006] Zum Arbeiten mit dem Tacker wird das Heftmittelmagazin 14 in bekannter Weise mit Heftmitteln bestückt und das Stromkabel 40 an das Netz angeschlossen. Die Nase 15 des Heftmittelmagazins 14 wird auf ein Werkstück gedrückt und mit dieser Andruckkraft die Kraft der Schraubenfeder 25 überwunden. Das Heftmittelmagazin 14 legt sich dabei an die Unterkante 56 des Gehäuses 2 an. Bei dieser Bewegung wird der Winkelhebel 28 gegen den Uhrzeigersinn um seinen Bolzen 29 verschwenkt. Dabei drückt das Ende 30 des Winkelhebels 28 das Ende 31 des Übertragungsgliedes 32 so weit zum Auslöser 47 hin, daß der erste Vorsprung 52 mit seiner Anlauffläche vor die Anlaufschräge 51 der Nase 50 des Auslösers 47 zu liegen kommt. Betätigt man nun die Handhabe 33 gegen die Wirkung der Schraubenfeder 35, so wird mit dieser Handhabe 33 das Übertragungsglied 32 in Richtung eines Pfeiles 57 gezogen. Dabei läuft der zweite Vorsprung 53 am Ende 31 des Übertragungsgliedes 32 am Ende 30 des Winkelhebels 28 an während der erste Vorsprung 52 des Endes 31 über die Nase 50 den Auslöser 47 mitnimmt. Damit wird der Auslöser 47 in die Stellung bewegt, in der er die Magnetspule 3 an Spannung legt.

    [0007] Beläßt man nun die Handhabe 33 in der betätigten Stellung und hebt nur den Tacker 1 vom Werkstück ab, so drückt die Schraubenfeder 25 das Heftmittelmagazin 14 weg vom Gehäuse 2, wobei es um das Gelenk 21/22 geschwenkt wird. Die Blattfeder 55 drückt über das Übertragungsglied 32 so auf den Winkelhebel 28, daß dieser im Uhrzeigersinne drehend mit seinem Hebelarm 27 am Heftmittelmagazin anliegend dessen Stellbewegung folgt. Dabei tritt auch das Ende 31 des Übertragungsgliedes 32 vom Auslöser 47 so weit zurück, daß dieser den Versorgungsstromkreis für die Magnetspule wieder öffnet. Sofort beim erneuten Ansetzen des Tackers 1 an ein Werkstück drückt das Heftmittelmagazin 14 über den Winkelhebel 28 das Übertragungsglied 32 wieder gegen den Auslöser 47 und bringt diesen wieder in Einschaltstellung. Die Magnetspule 3 verursacht einen neuen Treiberschlag. Auf diese Weise kann schnell nacheinander eine Reihe von Heftmitteln gesetzt werden. Der Bedienende braucht dabei die Handhabe 33 nicht loszulassen.

    [0008] Mit dieser Art der Freischußsicherung ist somit ohne Mehraufwand eine weitere Bedienungserleichterung erreicht.

    [0009] Um diese Vorteile ungetrübt nutzen zu können, ist eine Schlagwiederholsperre eingesetzt. Sie wirkt dann, wenn der Tacker 1 an ein Werkstück angesetzt bleibt und die Handhabe 33 ein zweites oder weiteres Mal betätigt wird. Das Übertragungsglied 32 ist hierfür mit einer Rastvertiefung 59 versehen. Dieser Rastvertiefung 59 ist eine Rastnase 60 an der dem Übertragungsglied 32 benachbarten Gehäusewand 58 zugeordnet.

    [0010] Wenn der Tacker 1 an ein Werkstück angedrückt wird und somit das Heftmittelmagazin 14 an der Unterkante 56 des Gehäuses 2 anliegt, drückt der Hebel 28 das Übertragungsglied 32 zur Gehäusewand 58 hin. Wird nun die Handhabe 33 in Auslösestellung gebracht, so rastet unter dem Druck des Winkelhebels 28 die Rastvertiefung 59 über die Rastnase 60 ein. Bis zur Raststellung weicht das Übertragungsglied 32 der Rastnase 60 durch Eigenfederung aus. Wird nun die Handhabe 33 losgelassen, kehrt sie solange nicht in ihre Ausgangsstellung und Bereitschaftsstellung für einen neuen Schlag zurück wie der Winkelhebel 28 das Übertragungsglied 32 in der Raststellung festhält. Wird der Tacker 1 vom Werkstück abgehoben, so löst sich der Druck des Winkelhebels 28 auf das Übertragungsglied 32. Die Blattfeder 55 kann das Übertragungsglied 32 von der Gehäusewand 58 wegdrücken und damit die Rastverbindung 59/60 lösen. Nun bewegen sich auch die Handhabe 33 und das Übertragungslied 32 wieder in ihre Ruhestellung und sind danach für eine neue Auslösebewegung bereit.


    Ansprüche

    1. Tacker mit einem Kraftantrieb, der auf verschiedene Schlagstärken einstellbar ist, mit einer Freischußsicherung, die eine Vorrichtung mit einer Handhabe zum Auslösen eines Treiberschlages und einen beim Ansetzen des Tackers an ein Werkstück bewegbaren Taster umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Taster (15) eine Schlag-Wiederholsperre (59, 60) verbunden ist, die nur durch Abheben des Tackers (1) vom Werkstück gelöst werden kann.
     
    2. Tacker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Taster (15) mit einem Glied (32) der Auslösevorrichtung die die Betätigungshandhabe (33) enthält verbunden ist, um diese Vorrichtung in ihrer Auslösestellung zu halten, solange der Tacker (1) mit dem Taster (15) an ein Werkstück angedrückt bleibt und um so ein Rückstellen des Auslösers (47) und danach erneutes Auslösen eines Treiberschlages zu verhindern.
     
    3. Tacker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Taster (15) über ein Heftmittelmagazin (14) und einem Winkelhebel (28) mit einem Übertragungsglied (32) im Getriebezug von der Betätigungshandhabe (33) zu einem Auslöser (47) so verbunden ist, daß er dieses Übertragungsglied (32) mit einer in ihm angeordneten Rastvertiefung (59) an einer gehäusefesten Rastnase (60) einrasten kann, sobald die Betätigungshandhabe (33) gedrückt und der Tacker ( 1 ) noch an einem Werkstück anliegend gehalten ist.
     




    Zeichnung