[0001] Die Erfindung betrifft einen Profilstab, der zwei Gurte und einen diese verbindenden,
an den Gurten befestigten Steg aufweist, welcher mit Ausbuchtungen versehen ist, die
abwechselnd zur einen und zur anderen Seite des Profilstabes weisen.
[0002] Profilstäbe dieser Art sind beispielsweise aus der DE-GM 84 20 684.5 bekannt. Bei
der Ausführungsform gemäß Figur 3 dieser Vorveröffentlichung ist der Profilstab im
Bereich der Ausbuchtungen jeweils auf der Außenseite mit einer örtlich begrenzten
Schweißnaht an den beiden Gurten befestigt. Gemäß Figur 2 dieser Vorveröffentlichung
erfolgt die Befestigung des Steges an den Gurten mittels zweiseitiger Schweißnähte,
die im Bereich mittlerer Abschnitte des Steges zwischen den jeweiligen Ausbuchtungen
örtlich begrenzt angebracht sind.
[0003] In der Praxis hat sich gezeigt, daß trotz der vielseitigen Anwendbarkeit derartiger
Metallprofile bzw. Profilstäbe es nicht möglich ist, die Belastbarkeit derselben exakt
nachzuweisen, so daß Überdimensionierungen die zwangsläufige Folge sind. Überdimensionierungen
bedeuten aber erhöhtes Gewicht der Profilstäbe und dementsprechend Unwirtschaftlichkeit
bei der Handhabung und im praktischen Einsatz.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus der DE-GM 84 20 684.5 bekannten
Profilstäbe derart zu verbessern, daß deren Belastbarkeit genau nachgewiesen werden
kann, damit unnötige Überdimensionierungen vermieden werden können.
[0005] Diese Aufgabe wied erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gurte des Profilstabes
an den beiden Längskanten des zwischen diesen angeordneten Steges über die gesamte
Kantenlänge des Steges ohne Unterbrechungen befestigt sind. Auf diese Weise wird ein
Leichtbau-Metallprofil geschaffen, welches universell bei allen statischen Systemen
und Be lastungsarten einsetzbar ist, ohne unnötig überdimensioniert werden zu müssen.
Auf diese Weise ist es möglich, derartige Profilstäbe einfach und günstig herzustellen
und gleichzeitig enorme Materialmengen bzw. Massen und Gewichte einzusparen. Derartige
Profilstäbe können ohne spezielle Produktionseinrichtungen überall und somit auch
in sogenannten Enwicklungsländern preisgünstig und sachgerecht hergestellt werden.
[0006] Vorzugsweise sind die aus Metall bestehenden Gurte an dem ebenfalls aus Metall bestehenden
Steg des Profilstabes jeweils mit wenigstens einer einseitig oder wechselseitig durchgehenden
fortlaufenden Schweißnaht befestigt, die beispielsweise auf einer Seite des Steges
verlaufen kann. Weiteren Forderungen entsprechend ist vorgesehen, die Gurte an dem
Steg jeweils mit zwei einander gegenüberliegenden durchgehenden, d.h. ununterbrochenen,
Schweißnähten zu befestigen.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Steg aus Flachmaterial gebogen,
wobei seine winklig zueinander verlaufden Abschnitte der einzelnen Ausbuchtungen über
etwa teilkreisförmig gebogene integrale Abschnitte miteinander verbunden sind. Dementsprechend
werden scharfkantige Übergänge oder Ecken vermieden, die zu Veränderungen der Materialstrucktur
und damit Schwächungen in den Eckbereichen der Ausbuchtungen und der Gurt-Steg-Verbindungen
führen würden. Da derartige unkontrollierbare Schwächungen erfindungsgemäß mit Sicherheit
vermieden werden, ist es erstmals möglich, über ihre gesamte Länge gleichförmige
Eigenschaften zu erzielen und Schweißnähte für die Verbindung zwischen dem mittleren
Steg und den von diesen verbundenen Gurten des Metall-Profilstabes zu setzen, ohne
daß hierzu komplizierte Produktions- und Prüfeinrichtungen erforderlich wären.
[0008] Durch die Erfindung kann man aus Metall bestehende Profilstäbe herstellen, deren
Belastbarkeit ohne weiteres zu prüfen und dementsprechend nachzuweisen ist. Es können
Profilstäbe mit geraden, abgewinkelten, konisch zulaufenden und anderweitig gebogenen
Abschnitten, deren Stegquerschnitte im wesentlich trapezförmig sind, hergestellt
werden. Die Profilstäbe lassen sich sowohl aus Aluminium als auch aus Stahl oder anderen
geeigneten Metall herstellen, wobei in jedem Falle Leichtbau weise gewährleistet
ist. Es ist eine automatisch durchführbare fehlerfreie Herstellung möglich. Die abgerundet
gebogenen Kanten zwischen den trapezförmigen oder wellenförmigen Abschnitte der Stege
gewährleisten über ihre gesamte Länge gleichförmige und somit gleichmäßig belastbare
Eigenschaften. Die erfindungsgemäßen Profilstäbe sind daher für alle Belastungsfälle
optimal einsetzbar. Dabei können sowohl symetrische als auch asymetrische Querschnittsformen
angewendet werden. Die Gurte können dementsprechend sowohl parallel als auch in einem
Winkel zueinander bzw. rechtwinklig und auch schrägwinklig zu dem Steg verlaufen.
[0009] Die Ausbuchtungen des Steges bilden mit den Gurten einen Winkel zwischen 10° bis
170° und vorzugsweise von 60° bis 120°. Die Seitenwände der Ausbuchtungen verlaufen
in einem Winkel von 1° bis 89° zur Längsachse bzw. Längsrichtung des Profilstabes
bzw. des Steges des Profilstabes.
[0010] In der einfachsten Ausführungsform bestehen die Gurte des Profilstabes aus Bandmaterial
oder sonstigem Flachmaterial. Sie können aber auch aus beliebigen offenen oder geschlossenen
Profilen in beliebiger Anordnung gebildet sein. Ebenso können sie in einem Stück
aus einem Metallblock warmgewalzt werden.
[0011] Da aufgrund der Erfindung die Verformung und damit die Belastbarkeit der Profilstäbe
zuverlässig nachweisbar ist, können diese nicht nur optimal ausgelegt, sondern auch
in allen Querschnittsformen und/oder Profilierungen bestimmt und wirtschaftlich sinnvoll
hergestellt werden.
[0012] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Profilstabes schematisch
dargestellt, und zwar zeigt
Figur 1 eine schaubildliche Ansicht eines Endes des Profilstabes nach einer Ausführungsform,
Figur 2 einen horizontalen Teilschnitt durch den Profilstab aus Figur 1 im Bereich
des seine beiden Gurte verbindenden Steges und
Figur 3 bis 9 horizontale Teilschnitte wie in Figur 2 abgewandelter Ausführungsformen
des Profilstabes.
[0013] Der Profilstab (1) hat einen Obergurt (2) und einen Untergurt (3), die gemäß Figur
1 über einen hochkant stehenden Steg (4) miteinander verbunden sind. Obwohl die Gurte
(2 und 3) in Figur 1 parallel zueinander und im wesentlichen rechtwinklig zu dem
Steg (4) angeordnet sind, können sie auch unter einem von 90° abweichenden Winkel
zum Steg (4) verlaufen, ebenso wie sie gegeneinander einen Winkel einschließen können.
Der Winkel zum Steg kann von 30° bis 150° betragen und liegt vorzugsweise im Bereich
zwischen 60° und 120° und besonders bevorzugt zwischen 75° und 105°.
[0014] Die Gurte (2 und 3) sind gemäß Figur 1 aus Bandmaterial bzw. Flachmaterial gebildet.
Sie können auch aus beliebigen Profilstäben U-förmigen, H-förmigen, winkelförmigen
oder sonstigen Querschnittes bestehen, ebenso aus im Querschnitt runden, rechteckigen
oder quadratischen Hohlkastenprofilen.
[0015] Der Steg (4) ist in Längsrichtung desselben derart gebogen ausgebildet, daß er abwechselnd
nach der einen oder anderen Seite weisende Ausbuchtungen (5 und 6) bildet, deren
Flanken (7) in einem Winkel zwischen 1° und 89° zur Längsachse des Profilstabes (1)
verlaufen, während der die Flanken (7 und 8) verbindende Abschnitt (9) jeder Ausbuchtung
(5 bzw. 6) sich praktisch in Längsrichtung des Profilstabes (1) erstreckt.
[0016] Die Übergänge zwischen den Flanken (7) und dem Abschnitt (9) jeder Ausbuchtung sind
durch Abrundungen (8) gebildet, die nach einem Radius gebogen sind. Auf diese Weise
sind scharfkantige Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten der Ausbuchtungen
(5 und 6) und zwischen diesen Ausbuchtungen selbst vermieden, die zu unkontrollierbaren
Veränderungen der Materialeigenschaften im Steg (4) führen würden.
[0017] Die Gurte (2 und 3) sind an die entsprechenden Enden des Steges (4) gemäß Figur 2
mittels einer durchgehenden, d.h. ununterbrochenen Schweißnaht (10) angeschweißt.
Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 erfolgt die Befestigung mit zwei doppelseitig
angebrachten Schweißnähten (11 und 12). Es ist erkennbar, daß aufgrund der Abrundungen
(8) zwischen den einzelnen Abschnitten (7 und 9) der Ausbuchtungen (5 und 6) die betreffenden
Schweinähte (10 bzw. 11 und 12) gleichförmig und absatzlos verlaufen und dementsprechend
auch gleichförmig erzeugt werden können.
[0018] Bei der Ausführungsform aus Figur 4 sind abwechselnd auf der einen und der anderen
Seite des Steges (4) Schweißnähte (13 und 14) endlicher Länge vorgesehen, die sich
aber insgesamt zu einer durchgehenden Verbindung zwischen Steg (4) und den Gurten
(2 und 3) ergänzen.
[0019] Während bei den Ausführungsformen gemäß Figur 1 bis 4 der Profilstab (1) einen aus
Flachmaterial gebogenen Steg (4) aufweist, sind bei den Ausführungsformen gemäß Figur
5 und 6 die Gurte (2 und 3) mittels zweier Stege (14 und 15) miteinander verbunden,
die jeweils mittels einer von außen angebrachten Schweißnaht (16 bzw. 17) mit den
Gurten verbunden sind. Während bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 die nach außen
weisenden Ausbuchtungen (18 und 19) der Stege (14 und 15) einander gegenüber liegen,
sind sie bei der Ausführungsform gemäß Figur 6 gegeneinander versetzt. Im übrigen
sind auch die Stege (14 und 15) aus Flachmaterial gebogen, so daß sie keine scharfkantigen
Ecken aufweisen.
[0020] Die Gurte (2 und 3) können aber auch mittels mehr als zwei aus Flachmaterial gebogenen
Stegen miteinander verbunden sein.
[0021] Die Abrundungen (8) sind derart gewählt, daß deren Radius mindestens dem 1,5-fachen
der Wandstärke oder Blechstärke des Materials des bzw. der Stege (4) bzw. (14, 15)
entspricht. So können sicher Materialschwächungen an den Umlenkstellen der ununterbrochenen
Stege vermieden werden.
[0022] Wesentlich ist, daß die Stege (4 bzw. 14, 15) aus ununterbrochenem Blech- oder Bandmaterial
bestehen und etwa trapezförmig mit abgerundeten Umlenkstellen (8) ausgebildet sind,
weil andernfalls eine Berechnung der Belastbarkeit und damit eine optimale Dimensionierbarkeit
des Trägers oder Profilstabes nicht möglich ist.
[0023] Es hat sich gezeigt, daß im Sinne der Erfindung hergestellte Profilstäbe oder Profilträger
bezüglich ihrer Belastbarkeit auch berechnet werden können, wenn deren trapezförmig
gebogene Stege nur teilweise, nämlich streckenförmig, mit den Gurten verbunden sind.
Fig. 7 bis 9 zeigen entsprechende Ausführungsformen.
[0024] Gemäß Figur 7 sind einseitig Schweißnähte (21) endlicher Länge an den in Längsrichtung
des Profilstabes (1) verlaufenden Abschnitten (22) des etwa trapezförmig ausgebildeten
Steges (4) vorgesehen, mit denen dieser Steg (4) zwischen den Gurten (2 und 3) befestigt
wird. Der Steg (4) ist also nur im Bereich der in Längsrichtung des Profilstabes (1)
verlaufenden Abschnitte (22) mit den Gurten (2 und 3) verschweißt, während die dazwischen
befindlichen, schräg verlaufenden Abschnitte (23) nicht mit den Gurten (2 und 3) verbunden
sind. Es hat sich gezeigt, daß auch derart hergestellte Profilstäbe oder Profilträger
auf ihre Tragbarkeit und Belastbarkeit berechnet werden können, so daß sie aus Flachmaterial
und sozusagen in Leichtbauweise herstellbar sind.
[0025] Gemäß Figur 8 ist der senkrecht zwischen den Gurten (2 und 3) verlaufende Steg (4)
ähnlich wie in Figur (7) nur im Bereich der gerade bzw. in Längsrichtung des Profilstabes
(1) verlaufenden Abschnitte (22) mit den Gurten (3 und 4) verschweißt, jedoch sind
die Schweißnähte (21) abwechselnd von der einen und der anderen Seite angebracht.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 9 sind wiederum nur die in Längsrichtung des
Profilstabes oder Profilträgers (1) verlaufenden Abschnitte (22) des Steges (4) mit
den Gurten (2 und 3) verbunden, jedoch sind in diesem Falle Schweißnähte (21) von
beiden Seiten an den Abschnitten (22) vorgesehen.
[0027] Obwohl die Erfindung vorstehend anhand von aus Metall bestehenden Profilstäben oder
Profilträgern erläutert worden ist, können die Profilstäbe auch aus Kunststoff oder
einer Kombination aus KunststoffHolz oder Kunststoff/Metall bestehen. Wichtig ist,
daß die trapezförmig gewellten mittleren Stege (4) aus einem ununterbrochenen Band
oder Streifen bestehen und keine deren Festigkeit beeinträchtigende Knickstellen aufweisen.
Bestehen die Teile der Profilstäbe aus Kunststoff und/oder Holz oder auch Metall,
werden sie durch Kleben miteinander verbunden.
1. Profilstab, mit zwei Gurten und einem diese verbindenden, an denselben befestigten
Steg, der Ausbuchtungen aufweist, die abwechselnd zur einen und zur anderen Seite
des Profilstabes weisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gurte (2,3) an den beiden Längskanten des Steges (4; 14, 15) über die gesamte
Kantenlänge desselben ohne Unterbrechungen befestigt sind.
2. Profilstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte (2,3) an dem
Steg (4; 14, 15) jeweils mit einer einseitig oder wechselseitig durchgehenden forlaufenden
Schweißnaht (10; 11, 12, 13, 14; 16, 17) befestigt sind.
3. Profilstab nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte (2,3)
an dem Steg (4) jeweils mit zwei einander gegenüberliegenden ununterbrochenen Schweißnähten
(11 und 12) befestigt sind.
4. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg
(4; 14, 15) aus Flachmaterial gebogen ist und seine winklig zueinander verlaufenden
Abschnitte (7 und 9) der einzelnen Ausbuchtungen (5,6; 18, 19) über teilkreisförmige
integrale gebogene Abschnitte (8) miteinander verbunden sind.
5. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtungen
(5, 6; 18, 19) des Steges (4; 14, 15) mit den Gurten (2,3) einen Winkel von 10° bis
170° sowohl im Längsschnitt als auch im Querschnitt des Profilstabes (1) bilden.
6. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken
(7) der Ausbuchtungen (5, 6; 18, 19) in einem Winkel von 1° bis 89° zur Längsachse
des Profilstabes (1) verlaufen.
7. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg
aus zwei oder mehr gebogenen Flachmaterialstreifen (14 und 15) besteht.
8. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte
(2,3) und der Steg (4) einstückig aus einem warmverformten Metallblock bestehen.
9. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg
(4) aus einem fortlaufenden, ununterbrochenen Streifen oder Band besteht und daß der
Radius der gebogenen Abschnitte (8) wenigstens dem 1,5-fachen der Dicke des den Steg
bildenden Bandes entspricht.
10. Profilstab nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die fortlaufenden
Schweißnähte (21) nur an den in Längsrichtung des Profilstabes (1) verlaufenden Abschnitten
(22) des Steges (4) vorgesehen sind.