[0001] Die Erfindung betrifft einen Gleitstuhl für eine Schienenweiche bzw. eine Schienenkreuzung
mit einer Gleiteinlage, auf welcher die Zungenschiene oder eine bewegliche Herzstückspitze
relativ zur Backen- bzw. Flügelschiene gleitend querverschiebbar ist.
[0002] Die allgemein bekannten Gleitstühle müssen in relativ kurzen Zeitabständen immer
wieder geschmiert werden, um die Reibung beim Verschieben der Zungenschiene bzw. der
Herzstückspitze klein zu halten. Um diese Gleitstühle wartungsarm oder besser noch
wartungsfrei zu machen, ist ein Gleitstuhl vorgeschlagen worden, bei dem in einer
Ausnehmung eine Gleiteinlage in Form einer Kunststoffplatte angeordnet ist. Diese
Kunststoffplatte hat sich jedoch nicht bewährt, da sich nach vergleichsweise kurzer
Betriebszeit durch die Schienenzunge zerstört wurde, der Reibungskoeffizient relativ
hoch anstieg, so daß sie schon nach kurzer Zeit ausgewechselt werden mußte. Nachteilig
ist auch, daß die Gleiteinlagen oft ausgewechselt werden müssen, was insbesondere
bei Hochgeschwindigkeitsstrecken, die in kurzen Zeitabständen und mit einer Geschwindigkeit
von 250 km/h befahren werden, zu Unterbrechungen des Schienenverkehrs führt und außerdem
das Wartungspersonal gefährdet.
[0003] Eine andere Ausführung, bei der die Gleitschicht durch Auftragsschweißen eines Gleitmetalles
auf die Gleitfläche des Gleitstuhles hergestellt wurde, hat sich ebenfalls nicht bewährt,
da in relativ kurzen Intervallen - jedoch in doppelten Zeitabständen zur konventionellen
Ausführung - ebenfalls geschmiert werden mußte.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Gleitstuhl der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, der die genannten Nachteile vermeidet. Die erfindungsgemäße Gleitstuhlplatte
soll funktionssicher und wartungsfrei sein und sich auch für Hochgeschwindigkeitsstrecken
eignen. Zudem sollen die Kosten sich im wirtschaftlich vertretbarem Rahmen halten.
[0005] Die erfindungsgemäße Gleitstuhlplatte ist dadurch gekennzeichnet, daß die Gleiteinlage
mehrere Gletielemente aus einem selbstschmierenden Gleitmetall aufweist, welche die
Oberfläche des Gleitstuhls überragen und die in einem Rahmen gehaltert sind, der herausnehmbar
in einer Ausnehmung des Gleitstuhls verriegelt ist.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Gleiteinlage auch bei sehr heißem,
trockenem oder feuchtem Wetter der Reibungskoeffizient in der Nähe desjenigen eines
gut geschmierten Gleitstuhls ohne Einlage liegt. Eine unterschiedliche Ausdehnung
zwischen dem Rahmen und den Gleitelementen wird durch eine zusätzliche Spannungserhöhung
im Kontaktbereich der Gleitelemente ohne Formveränderung geschluckt. Ein Hochwölben
der Einlage infolge Sonneneinstrahlung wird dadurch vermieden. Da die Gleitelemente
vergleichsweise klein sind, können sie kostengünstig durch Sintern oder Gießen hergestellt
werden. Eine beschädigte Gleiteinlage läßt sich sehr schnell mit wenigen Handgriffen
durch eine neue Einlage auswechseln. Eine beschädigte Einlage ist in der Regel reparierbar,
indem beispielsweise ein Gleitelement ersetzt wird.
[0007] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Gleitstuhls mit ausschnittsweise dargestellter
Backen- und Zungenschiene;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Gleitstuhl entlang der Linie II-II in Fig. 4;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Gleitstuhl entlang der Linie III-III in Fig.
4;
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Gleitstuhl;
Fig. 5 verschiedene Ansichten des Rahmens mit einstükkig angeformten Federelementen
nach einer Weiterbildung der Erfindung;
Fig. 6 ähnliche Ansichten des Rahmens mit Kunststoffpuffern als Federerlemente gemäß
einer anderen Weiterbildung der Erfindung;
Fig. 7 ähnliche Ansichten des Rahmens mit einem ein stückigen Kunststoffrahmen als
Federelement gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung;
Fig. 8 Ansichten eines zwischen Schienenzunge und Gleiteinlage eingesetzten Gleitbleches
gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung; und
Fig. 9 eine Ansicht der Schienenzunge mit angeklemmtem Gleitblech.
[0008] Die Fig. 1 zeigt einen Gleitstuhl 3, der an einer Grundplatte 4 angeformt ist, die
ihrerseits auf einer hier nicht dargestellten Eisenbahnschwelle aufgeschraubt ist.
Über die Grundplatte 4 führt eine Backenschiene 2, die mittels eines Spannbügels 11
(Fig. 2) in bekannter Weise mit dem Gleitstuhl 3 verspannt ist. In eine Ausnehmung
8 des Gleitstuhls 3, die auch schwalbenschwanzförmig sein kann, ist eine Gleiteinlage
5 eingesetzt, auf der eine Schienenzunge 1 aufliegt. Die Schienenzunge 1 kann auch
eine hier nicht dargestellte bewegliche Herzstückspitze sein. Diese läßt sich mittels
eines hier nicht dargestellten Antriebs relativ zur Flügelschiene je nach Erfordernis
quer verschieben.
[0009] Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, weist die Einlage 5 einen Blechrahmen 7 mit mehreren
Durchbrüchen 15 auf, in die Gleitelemente 6 mit Festsitz eingesetzt sind. Die Gleitelemente
6 weisen im unter dem Rahmen 7 liegenden Teil einen Flansch 16 auf und liegen unten
auf dem Gleitstuhl 3 vollflächig auf. Die Gleitelemente 6 überragen den Rahmen 7 und
die Oberfläche des Gleitstuhls 3, so daß die Zungenschiene 1 lediglich auf diesen
aufliegt. Wie insbesondere die Fig. 4 zeigt, bilden die Gleitelemente 6 drei Reihen,
wobei die mittlere Reihe 17 zu den beiden äußeren Reihen 18 in Längsrichtung des Gleitstuhls
3 um einen halben Abstand versetzt ist. Dadurch wird erreicht, daß die Auflagefläche
19 der Zungenschiene immer auf mehreren Gleitelementen zugleich, insbesondere in
der Bewegungsrichtung aufliegt.
[0010] Die Gleitelemente 6 bestehen aus einem selbstschmierenden Gleitmetall und sind rondellenförmig
ausgebildet. Als Gleitmetall eignet sich insbesondere gesinterte und gepreßte Gleitbronze,
wie z.B. Graphitbronze.
[0011] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist der Rahmen 7 eine trapezförmige oder rechteckige
Querschnittsfläche auf und ist in die Ausnehmung 8 eingeschoben, die als schwalbenschwanz-
oder rechteckförmige Nute ausgebildet ist. Der Rahmen 7 liegt am einen Ende an einer
Querwand 29 der Ausnehmung 8 und am anderen Ende mit zwei seitlich abstehenden Sperrzungen
10 an Erhöhungen 9 an, derart, daß die Gleiteinlage 5 spielfrei im Gleitstuhl verriegelt
ist.
[0012] Die Gleiteinlage 5 kann in einfacher Weise entfernt werden, indem mit dem in Fig.
3 schematisch dargestellten Werkzeug 13 von unten in eine Öffnung 20 eingegriffen
und der Rahmen 7 am vorderen Ende angehoben und aus der Ausnehmung 8 herausgezogen
wird. Zum Montieren wird die Gleiteinlage 5 bis zum Anschlag an der Querwand 19 in
die Ausnehmung 8 eingeschoben, wobei die Sperrzungen 10 selbsttätig einrasten. Die
Gleiteinlage 5 kann somit mit wenigen Handgriffen sehr schnell ausgewechselt werden
und ist gleichzeitig spielfrei im Gleitstuhl 3 verriegelt.
[0013] Der Rahmen 7 ist aus einem etwa 2 mm dicken Stahlblech gefertigt, er kann jedoch
auch aus einem geeigneten Kunststoff, wie Duroplast allein oder mit einem verspannenden
Drahtgeflecht bestehen.
[0014] Ein bei dem bisher beschriebenen Gleitstuhl auftretendes Problem ist die Maßanpassung
des Rahmens 7 an die Ausnehmung 8 der Gleitstuhldecke. Die Ausnehmung 8 ist dabei
gefräst oder anderswie hergestellt und weist verhältnismäßig große Fertigungstoleranzen
auf, die in Quer- und Längsrichtung nicht zu vernachlässigen sind. Auch weisen die
Abmessungen des Rahmens 7 Toleranzen auf. Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1
bis 4 wird die maßliche Anpassung der Gleiteinlagen 5 mit Hilfe von Schleifen oder
Feilen bewerkstelligt. Jede Gleiteinlage 5 bzw. jeder Rahmen 7 wird damit individuell
an die zugehörige Ausnehmung 8 des Gleitstuhls 3 angepaßt. Dies ist kosten- und zeitaufwendig.
Der größte Nachteil liegt jedoch darin, daß aufgrund der Toleranzen des Rahmens 7
die geforderte einfache Austauschbarkeit der einzelnen Gleiteinlagen untereinander
nicht möglich ist. Da die Gleiteinlagen nach Verschleiß der Gleitschicht ausgewechselt
werden müssen, muß die Ersatz- oder Austauschgleiteinlage dann ebenfalls wieder individuell
an jede Ausfräsung genauestens angepaßt werden. Alle diese vorerwähnten Mängel wie
Nichtkompatibilität aller Gleiteinlagen untereinander, keine Serienherstellung mit
Garantie der Austauschbarkeit, sondern praktisch für jede Platte eine Maßanfertigung
und dadurch entstehende, nicht garantiert fixierende Gleiteinlagen 5 in die Gleitstuhldecke
3 werden nach Weiterbildungen der Erfindung gemäß den Fig. 5 bis 7 dadurch gelöst,
daß das Blech 7 mit elastischen, sich selbst anpassenden Mitteln in die Ausnehmung
8 eingesetzt wird. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 sind diese Mittel Federn 21,
die einstückig am Rahmen 7 angeformt sind und sich längs- und querelastisch-plastisch
verformen. Hierbei sind ca. 90 % der Verformung plastisch und 10 % elastisch.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6 sind die Federelemente durch Kunststoff- bzw.
Elastomerpuffer realisiert, während beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ein Kunststoffrahmen
mindestens an drei Seiten des Rahmens 7 vorgesehen ist und sich ebenfalls verformen
kann.
[0016] Damit lassen sich die Bearbeitungstoleranzen in Längs- und Querrichtung überbrücken,
so daß die Gleiteinlage sowohl in Längs- als auch in Querrichtung exakt fixiert wird,
ohne daß eine individuelle Anpassung zwischen Rahmen und Ausnehmung erforderlich ist.
[0017] Fig. 5 zeigt den Rahmen 7 mit eingesetzten Gleitelementen 6. An drei Seiten des Rahmens
7 sind einstückig mit diesem Federn 21 vorgesehen, die durch sichelförmige Ausstanzungen
31 hergestellt sind, so daß ein im wesentlichen halbmondförmiger Bereich 24 über
einen Steg 32 mit dem Rahmen 7 verbunden ist. Das geschlossene Ende der Ausstanzung
31 endet also an der einen Seite des Steges 32. An der anderen Seite des Steges ist
eine weitere, kurze Ausstanzung 33 vorgesehen. Die nach außen weisende Kante bzw.
das freie Ende 25 des halbmondförmigen Bereiches 24 ragt über die Kontur des Rahmens
7 heraus und zwar so, daß sie unter einem spitzen Winkel 34 zur geradlinig verlaufenden
Kante 35 des Rahmens verläuft. Der spitze Winkel 34 ist dabei gemäß der Einschieberichtung
35 so gewählt, daß das vom Steg 32 abgewandte Ende 36 des halbmondförmigen Bereiches
24 am weitesten von dem Rahmen 7 absteht.
[0018] Zusätzlich sind die freien Enden 25 nach unten in Richtung zum Gleitstuhl 3 abgekantet
(Fig. 5d) und zwar unter einem Abkantungswinkel 26. Dieser Abkantungswinkel 26 ist
definiert als Winkel zwischen einer senkrecht auf der Ebene des Rahmens 7 stehenden
Linie und der abgekanteten Fläche 36 des freien Endes 25. Dieser Winkel 26 ist an
den Winkel der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung 8 angepaßt und zwar so, daß er
kleiner ist als der entsprechende Winkel der Ausnehmung 8. Damit erreicht man zusätzlich
zur Verformung des Steges 32 noch ein Drehmoment, welches den Rahmen 7 nach unten
gegen den Gleitstuhl 3 bzw. gegen den Grund der Ausnehmung 8 drückt, wobei sich die
Abkantung dadurch natürlich verformt, so daß sich der Winkel 26 dann durch die Verformung
dem Winkel der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung anpaßt.
[0019] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 weist der Rahmen 7 insgesamt sieben Kragarmfedern
21 auf, wobei an der in Einschieberichtung 35 liegenden Vorderseite des Rahmens 7
eine Kragarmfeder vorhanden ist und an den quer zur Einschieberichtung 35 liegenden
Seiten des Rahmens 7 je drei Kragarmfedern 21 gleichmäßig verteilt liegen. An der
in Einschieberichtung 35 gesehenen hinteren Seite des Rahmens 7 sind entsprechend
den Sperrzungen 10 der Fig. 1 auch hier Sperrzungen 37 vorgesehen, die durch Einschnitte
38 gebildet sind. Diese Sperrzungen 37 sind ebenfalls nach unten abgekantet, so daß
sie beim Einschieben des Rahmens 7 in die Ausnehmung 8 deutlich fühlbar hinter den
Erhöhungen 9 (Fig. 1) einrasten.
[0020] Die Länge der Abkantungen ist so gewählt, daß im fixierten Zustand des Rahmens die
Unterseiten der Gleitelemente 6 auf dem Gleitstuhl 7 aufliegen.
[0021] Fig. 6 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, bei der statt der Kragarmfedern
21 Kunststoffpuffer 22 verwendet werden. Diese Kunststoffpuffer haben ein im wesentlichen
U-förmiges Profil (vgl. Fig. 6c und 6d), das auf den Rahmen 7 geschoben wird. Zur
genaueren Fixierung hat der Rahmen 7 an den Stellen, an denen die Kunststoffpuffer
22 aufgeschoben werden, Zentrierausschnitte 40 (Fig. 6a). In dem seitlich über den
Rand des Rahmens 7 hinausragenden Teil haben die Kunststoffpuffer 22 einen Hohlraum
41, der eine Verformung dieses überstehenden Bereiches erleichtert. Auch hier ist
die nach außen weisende Seite 41, die mit der zugeordneten Wandfläche der schwalbenschwanzförmigen
Ausnehmung 8 in Kontakt kommt, mit einem Schrägunswinkel 42 abgeschrägt, wobei auch
hier dieser Winkel (Fig. 6d) kleiner sein kann (z. B. um 2°) als der Winkel der schwalbenschwanzförmigen
Ausnehmung, womit man wieder das Spannmoment erhält. In Fig. 6d ist es also ein rechtsdrehendes
Moment, das den Rahmen 7 nach unten gegen den Gleitstuhl 3 drückt.
[0022] Im eingebauten Zustand (Fig. 6c) entspricht der Schrägungswinkel 42 dagegen dem
Schrägungswinkel der Schwalbenschwanzführung. Wie aus dieser Figur zu erkennen ist,
kann der Rahmen 7 im Bereich der Kunststoffpuffer 22 auch abgekröpft sein.
[0023] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 sind an den Seiten, also quer zur Einschieberichtung
35 jeweils nur zwei Kunststoffpuffer 22 vorgesehen anstelle der drei Kragarmfedern
der Fig. 5. Ansonsten entspricht das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 im wesentlichen
dem der Fig. 5.
[0024] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7 wird die elastischplastische Verbindung zwischen
dem Rahmen 7 und der Ausnehmung 8 durch einen einstückigen Kunststoff- oder Elastomerrahmen
23 hergestellt, der ebenfalls ein U-förmiges Profil (ähnlich Fig. 6) aufweist, jedoch
die in Einschieberichtung 35 nach vorne weisende Kante und die beiden quer zur Einschieberichtung
35 liegenden Kanten des Rahmens 7 überdeckt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die
Ränder des Rahmens 7 umlaufend abgekröpft (vgl. Fig. 7b und 7c). Dieses Ausführungsbeispiel
wird besonders bevorzugt. Auch hier ist der Schrägungswinkel 42 so gewält, daß auf
den Rahmen 7 ein niederhaltendes Moment aufgebracht wird, das der Gleiteinlage eine
zusätzliche Stabilität gibt.
[0025] Bei dem bisher beschriebenen Gleitstuhl ist das Problem des Verschleißes und der
Reibungskraft der Gleitelemente 6 noch verbesserbar. Da Zungen- und Vignolschienen
üblicherweise Walzprofile sind, haben sie durch die Drehriefen beim Walzen sog. Längsrillen,
die z. B. bei der Zunge senkrecht zur Bewegungsrichtung liegen und sich damit in die
Gleitelemente 6 eingraben, so daß letztere sehr schnell verschlissen werden und auch
einen relativ hohen Reibungskoeffizienten abgeben. Zur Vermeidung des Mangels des
hohen Verschleißes sowie der zusätzlichen Arbeit durch Schwabbeln (Schleifen) der
Fußauflagefläche, sowie des größeren Reibungskoeffizienten verbunden mit relativ kurzer
Lebensdauer, wird nach einer Weiterbildung der Erfindung zwischen die Schienenzunge
1 und den Gleitstuhl 3 noch ein Gleitblech 43 eingesetzt. Für ein solches Gleitblech
43 wird ein Federstahlblech bevorzugt, da solches durch das Kaltwalzen eine sehr dichte
feine Oberfläche mit einem sehr geringen µ (ca. 4µ bis 6µ) aufweist und durch entsprechende
Formgestaltung durch die Federwirkung eine relativ hohe Anklemmkraft an den teilweise
bearbeiteten bzw. nicht bearbeiteten Schienenfuß hat. Als Materialdicke genügt ein
Maß von 1 mn.
[0026] Ein solches Gleitblech ist in den Fig. 8 und 9 dargestellt.
[0027] Zunächst sei auf Fig. 8 Bezug genommen. Das Gleitblech 43 hat einen im wesentlichen
ebenen Grundkörper 44. Zur Fixierung am Zungenfuß 1 besitzt es einander gegenüberliegende,
nach oben abgewinkelte Anschlagbleche 45 und 46, von denen das eine Anschlagblech
45, welches an der Zungeninnenseite anliegt, soweit um den Zungenfuß herumgebogen
ist, daß ein permanentes Fixieren des Gleitbleches garantiert ist. Das freie Ende
47 des Anschlagbleches 45 ist nach oben weisend abgebogen, so daß das Blech leicht
über den Zungenfuß geschoben werden kann.
[0028] Die beiden Anschlagbleche 46 sind nach oben abgebogen, so daß sie etwas nach innen
weisen, um dadurch die nötige Federkraft zu erzeugen. Ihre freien Enden 48 weisen
dagegen wieder nach außen, so daß damit ein leichtes Auf. schieben des Gleitbleches
43 von unten möglich ist. Mit diesen drei Anschlagblechen 45 und 46 ist das Gleitblech
43 in Querrichtung der Schienenzunge 1 eindeutig fixiert. Durch die drei Anschlagbleche
wird auch eine statisch bestimmte Dreipunktanlage erreicht. Um auch ein Wandern des
Gleitbleches in Längsachse der Schienenzunge gegenüber dem Gleitstuhl zu verhinder,
sind quer zur Längsrichtung der Schienenzunge 1 nach unten weisende Abkantungen 49
vorgesehen, die damit längs der Längskante des Gleitstuhles 3 gleiten können. Damit
bei einer leichten Verdrehung bzw. Verkantung des Gleitbleches 43 ein Verhaken an
der Längskante der Gleitstuhldecke vermieden wird, ist an den beiden Enden jeder Abkantung
49 je ein Einlauf 50 und 51 vorgesehen, der ein Verhaken an den Gleitstuhllängskanten
zweifelsfrei verhindert.
[0029] Damit die Auflagefläche des Gleitbleches beim Verspannen eben am Zungenfuß aufliegt,
erhält die Mitte des Auflagebereiches eine konvexe Vorwölbung nach außen von ca.
1,0 mm, die dann durch das auftretende Verspannungsmoment elastisch eben wird.
[0030] Nach längerer Liegedauer und eventuell auftretendem geringerem Verschleiß ist es
ohne weiteres möglich, diese Gleitbleche eventuell zusammen mit der Gleiteinlage
auszuwechseln und dann wieder den Neuzustand zu erreichen. Zur Verhinderung von Verschmutzung
durch Schotter werden die Ausnehmungen in der Gleitstuhldecke durch eine Kunststoffeinlage
während des Transports und beim Einschottern geschützt.
[0031] Aus Fig. 9 ist deutlicher zu erkennen, wie das Gleitblech 43 an der Schienenzung
1 fixiert ist.
1. Gleitstuhl für eine Schienenweiche mit einer Gleiteinlage (5), auf welcher die
Zungenschiene (1) oder eine bewegliche Herzstückspitze relativ zur Backen- (2) oder
Flügelschiene gleitend querverschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleiteinlage
(5) mehrere Gleitelemente (6) aus einems selbstschmierenden Werkstoff aufweist, welche
die Oberfläche des Gleitstuhls (3) überragen und die in einem Rahmen (7) fixiert
sind, der herausnehmbar in einer Ausnehmung (8) des Gleitstuhls (3) verriegelt ist.
2. Gleitstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente (6) aus
einem selbstschmierenden Gleitmetall, insbesondere aus Graphitbronze, hergestellt
sind.
3. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente
(6) in Längsrichtung des Gleitstuhls (3) versetzt angeordnete Rondellen sind.
4. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dr Rahmen
(7) ein Stahlblech mit Durchbrüchen (15) ist, in welche die Gleitelemente (6) mit
Festsitz eingesetzt sind.
5. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente
(6) unten auf dem Gleitstuhl (3) aufliegen.
6. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(7) in Längsrichtung des Gleitstuhls (3) in die Ausnehmung (8) eingeschoben und im
Gleitstuhl (3) eingerastet ist.
7. Gleitstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (7) wenigstens
ein Sperrstück (10) aufweist, das an einer Erhöhung (9) anliegt.
8. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelemente
(6) in Längsrichtung des Gleitstuhls (3) teilweise versetzt ange ordnet sind, derart,
daß die Zungenschiene (1) bzw. die bewegliche Herzstückspitze mit der Auflagefläche
(19) immer auf mehreren Gleitelementen (6) aufliegt.
9. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(7) aus Kunststoff mit oder ohne Drahtgeflecht mit Durchbrüchen ist, in welche die
Gleitelemente (6) mit Festsitz eingesetzt sind.
10. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(7) mittels verformbarer Elemente (21-23) in der Ausnehmung (8) des Gleitstuhls (3)
spielfrei fixiert ist.
11. Gleitstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbaren Elemente
am Rahmen (7) angeformte Kragarmfedern (21) sind.
12. Gleitstuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kragarmfedern (21)
eine halbmondförmigen Bereich (24) aufweisen, dessen nach außen weisendes freies
Ende (25) derart abgekantet ist, daß es unter Vorspannung an die zugeordnete Fläche
der Ausnehmung (8) des Gleitstuhls (3) angepaßt ist.
13. Gleitstuhl nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Abkantungswinkel
(26) des freien Endes der Kragarmfedern (21) kleiner ist als der zugeordnete Winkel
der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung (8), so daß im fixierten Zustand des Rahmens
(7) das freie Ende (25) zusätzlich zum Abkantungswinkel (26) verbogen ist und damit
den Rahmen (7) nach unten gegen den Grund der Ausnehmung (8) verspannt.
14. Gleitstuhl nach anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbaren Elemente
Kunststoffpuffer (22) mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt sind, die seitlich
auf den Rahmen (7) aufgeschoben sind.
15. Gleitstuhl nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen weisenden
Seiten (28) der Kunststoffpuffer (22) derart abgeschrägt sind, daß der Schrägungswinkel
(27) kleiner ist als der zugeordnete Winkel der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung
(8), so daß im fixierten Zustand des Rahmens (7) der Kunststoffpuffer zusätzlich
verformt wird und damit den Rahmen (7) nach unten gegen den Grund der Ausnehmung (8)
verspannt.
16. Gleitstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbaren Elemente
durch einen Kunststoffrahmen (23) mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt gebildet
sind, der zusammenhängend mindestens drei Seiten des Rahmens (7) umschließt.
17. Gleitstuhl nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen weisenden
Seiten (28) des Kunststoffrahmens (23) derart abgeschrägt sind, daß der Schrägungswinkel
(27) kleiner ist als der zugeordnete Winkel der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung
(8), so daß im fixierten Zustand des Rahmens (7) der Kunststoffrahmen (23) zusätzlich
verformt wird und damit den Rahmen (7) nach unten gegen den Grund der Ausnehmung (8)
verspannt.
18. Gleitstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
die Schienenzunge (1) und die Gleiteinlage (5) ein Gleitblech (30) einge setzt ist,
das formschlüssig an der Schienenzunge (1) und dem Gleitstuhl (3) geführt ist.
19. Gleitstuhl nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitblech (30) aus
Federstahl besteht und so vorgeformt ist, daß es durch Einschieben fest mit dem Zungenfuß
(1) verklemmt wird und durch die Formgebung Fußtoleranzen überbrückt.
20. Gleitstuhl nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitte der
Auflagefläche des Gleitblechs (30) convex vorgebogen ist, so daß es sich beim Verspannen
mit dem Zungenfuß durch die beiden angreifenden Drehmomente elastisch eben verformt
und so eine ebene Auflagefläche bildet.