[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Behandeln, insbesondere zum Reinigen, Polieren
und Abschleifen von Oberflächen od. dgl. mittels einer motorisch unwuchtig bewegten
Masse, welche zumindest aus einem Elektromotor mit einem von der Motorwelle antreibbaren
exzentrischen Schwunggewicht und einem an der Seite des Schwunggewichtes, gegebenenfalls
über einen Werkzeugträger am Motorgehäuse befestigten Werkzeug besteht, und welche
eine Antriebseinheit bildet, die am Gerätegehäuse schwingbar gehalten ist, wobei gegebenenfalls
an der Antriebseinheit zusätzlich ein von der Motorwelle antreibbarer Staub absaugender
Gebläseläufer für eine am Gerät einsetzbare Staubfangvorrichtung angeordnet ist.
[0002] Ein Gerät der genannten Art ist durch die AT-PS 377 173 bekannt. Bei diesem ist das
exzentrische Schwunggewicht unmittelbar an der Motorwelle befestigt. Dies führt aber
zu einer übermäßig starken Beanspruchung der Motorlager und somit auch zu einer verminderten
Lebensdauer des Motors. Um dies zu vermeiden, ist man gezwungen, einen Motor mit besonders
starken Lagern herstellen zu lassen oder bei Verwendung handelsüblicher Motoren eine
verminderte Wirkung des Gerätes durch Anordnung eines geringeren Schwunggewichtes
in Kauf zu nehmen. Das Gerät kann bekannterweise auch zum Staub absaugen ausgebildet
werden, wobei zu den genannten Nachteilen eine umständliche Umbildung des Gerätes
hinzukommt.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu beseitigen und den Anwendungsbereich
eines solchen Gerätes zu erweitern.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe grundsätzlich durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angeführten Merkmale.
[0005] Durch diese Merkmale werden die Motorlager von der Zentrifugalkraft des exzentrischen
Schwunggewichtes vollkommen entlastet; sie werden nunmehr von eigenen Lagern aufgenommen,
die im Falle einer Abnützung leicht ausgetauscht werden können. Darüberhinaus werden
damit aber auch eine Reihe weiterer erfindungsgemäßer Vorteile erzielt. So kann nunmehr
aufgrund des u. U. dabei erforderlichen Untersetzungsgetriebes ein hochtouriger Motor
verwendet werden, durch dessen geringere Abmaße und geringeres Gewicht auch die Abmaße
und das Gewicht der Antriebseinheit und somit des Gerätes entsprechend vermindert
werden. Dabei ist es auch möglich, das Schwunggewicht auf mehrere Vorgelegerädern
des Untersetzungsgetriebes zu verteilen, sodaß die durch das Schwunggewicht hervorgerufenen
Belastungen auch auf mehreren Lagern verteilt werden.
[0006] Es ist dadurch ferner möglich, das Gerät so weiterzubliden, daß es eine Oberflächenbehandlung
bei gleichzeitiger Staubabsaugung durchführen kann. Dabei werden ohne zusätzliche
Maßnahmen unterschiedliche Antriebsgeschwindigkeiten für Schwunggewicht und Gebläseläufer
erzielt und damit ideale Verhältnisse für beide Anwendungsbereiche geschaffen. Aber
auch bei der bekannten, alternativ zum Staub absaugen geeigneten Ausbildung eines
solchen Gerätes werden darüber hinaus weitere Vorteile erzielt, da dadurch auch die
Umbildung des Gerätes wesentlich erleichtert wird.
[0007] Die Erfindung wird anhand von drei bevorzugten Ausführungsbeispielen zeichnerisch
näher dargestellt:
Es zeigen Figur 1 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Gerät zum Behandeln, z. B.
zum Reinigen von Oberflächen od. dgl., Figur 2 im Querschnitt das Gerät nach Figur
1 mit einer zusätzlichen Staubabsaugeinrichtung, zum Reinigen od. dgl bei gleichzeitiger
Staubabsaugung, Figur 3 im Querschnitt eine Variante des Gerätes nach Figur 1 zum
Reinigen od. dgl. oder alternativ zum Staub absaugen und Figur 4 im Querschnitt eine
zum Zwecke der Staubabsaugung einsetzbare Staubfangvorrichtung für Figur 3.
[0008] Das in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellte Gerät besteht im wesentlichen aus dem
Gehäuse 2 und einer am Gehäuse 2 schwingbar gelagerten, motorisch unwuchtig bewegten
Antriebseinheit 3 für das Werkzeug 1. Das Gehäuse 2 ist senkrecht zur Schnittebene
in drei Teilen 10 , 11,12 geteilt, welche Teile durch die Schrauben 9 - dargestellt
durch Symmetrielinien - miteinander verbunden sind.
Im weiteren besteht die Antriebseinheit 3 aus dem Elektromotor 5, dessen aus dem Motorgehäuse
hervorragende Welle 13 das exzentrische Schwunggewicht 4 antreibt und einem an der
Seite des Schwunggewichtes 4 am Motorgehäuse 5 durch den Bügel 7 und den Schrauben
6 befestigten Werkzeugträger 8. An der Bodenplatte des napfförmig ausgebilden Werkzeugträgers
8 ist das als Reinigungsbürste ausgebildete Werkzeug 1 mittels der Schnappkupplung
22 einsetzbar.
Die Antriebseinheit 3 ist durch drei zwischen dem Gehäuseende 12 und dem Werkzeugträger
8 symmetrisch angeordneten Schwingelementen 15 und einem in Achsrichtung des Motors
1 am Gehäuseteil 10 angeordneten Pendellager 14 schwingbar am Gehäuse 2 gehalten und
wird dadurch eine kreisförmig pendelnde Bewegung ausführen, die dem Werkzeug 1 übertragen
wird. Es ist jedoch auch eine andere Art der Schwinglagerung möglich. Am Gehäuse 2
befinden sich weiters elektrische Einrichungen, wie der Ein- und Ausschalter 17 und
die Ladebuchse 18 für mehrere im Gerät angeordnete Akku-Batterien 16.
Wie Figur 2 und 3 zeigen, kann erforderlichenfalls an der Antriebseinheit 3, uzw.
an der Motorwelle 13 auch zusätzlich ein Staub absaugender Gebläseläufer 31 für eine
am Gerät einsetzbare Staubfangvorrichtung 40 angeordnet sein.
[0009] Erfindungsgemäß ist das exzentrische Schwunggewicht 4 der Antriebseinheit 3 und gegebenenfalls
31 für sich am Werkzeugträger 8, uzw. an den Achsen 35 bzw. 24 drehbar gelagert und
ist von der Motorwelle 13 über die Kupplung 29 bzw. das Untersetzungsgetriebe 21 antreibbar.
(Figur 3 bzw. 1 und 2).
[0010] Gemäß Figur 1, einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, ist dabei das Schwunggewicht
4 an zwei identischen Vorgelegerädern 20, 20ʹ des Untersetzungsgetriebes 21 verteilt.
Diese sind in einer Ebene und symmetrisch zueinander am Werkzeugträger 8, uzw. an
den Achsen 24 zusammen mit den Schwunggewichtsteilen 4 drehbar gelagert und werden
von dem an der Motorwelle 13 befestigten Zahnritzel 19 angetrieben.
[0011] Die Figur 2 zeigt in erfindungsgemäßer Weiterbildung das Gerät gemäß Figur 1 zusätzlich
mit der Staubabsaugeinrichtung 31, 40, mit deren Hilfe gleichzeitig auch eine Staubabsaugung
durchführbar ist. Hiefür ist am Werkzeugträger 8 der ringförmige Ansatz 23 für den
Gebläseläufer 31 vorgesehen. Der unterhalb des Untersetzungsgetriebes 21 liegende
Gebläseläufer 31 ist mittels der Schraube 42 mit dem an der Motorwelle 13 befestigten
Zahnritzel 19 verbunden. Am ringförmigen Ansatz 23 ist das als Reinigungsbürste ausgebildete
Werkzeug 1 mittels der Schnappkupplung 22 einsetzbar. Die Reinigungsbürste 1 besitzt
zumindest eine zur Ansaugöffnung 32 des Gebläseläufers 31 führende Durchströmöffnung
41, die über eine radial am Werkzeugträger 8, uzw. am ringförmigen Ansatz 23 angeordnete
Austrittsöffnung 44 mit der am Gehäuse 2 angeordneten Staubfangvorrichtung 40 durchströmbar
verbunden ist. Um zu vermeiden, daß die Staubfangvorrichtung 40 die Schwingungen der
Antriebseinheit 3, 31 abbremst, ist vorteilbringend zwischen diesen die flexible Durchströmverbindung
45 angeordnet.
[0012] In Figur 3 ist gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung das Schwunggewicht
4 über die Kupplung 29 antreibbar. Die Kupplung 29 ist gemäß einer Fortbildung der
Erfindung lösbar ausgebildet, wobei der lösbare Kupplungsteil 29ʹ mit dem exzentrischen
Schwunggewicht 4 an der Achse 35 einer am Werkzeugträger 8 entfernbaren Bodenplatte
28 drehbar gelagert ist. Werkzeugträger 8 und Bodenplatte 28 sind zu diesem Zweck
mit dem Gewinde- oder Bajonettverschluß 27 ausgebildet. Man kann dadurch nicht nur
verschieden große Schwunggewichte 4 für eine Wirkungsänderung des Gerätes leicht
anbringen, sondern in weiterer Folge auch die Umbildung des Gerätes zum Staub absaugen
wesentlich erleichtern.
[0013] Zum Zwecke einer Staubabsaugung ist in an sich bekannter Weise an der Motorwelle13
zusätzlich ein Staub absaugender Gebläseläufer 31 angeordnet, dessen Nabe 30 in erfindungsgemäßer
Fortbildung zugleich als der weitere Teil der lösbaren Kupplung 29 ausgebildet ist.
Um nun bei der Oberflächenbehandlung den Gebläseläufer 31 außer Funktion zu setzen,
ist bekannterweise eine die Ansaugöffnung 32 des Gebläseläufers 31 verschließende
Abdeckung 33 vorgesehen, die gemäß einer anderen weiteren Fortbildung der Erfindung
zusammen mit dem Schwunggewicht 4 an der Achse 35 der entfernbaren Bodenplatte 28
drehbar gelagert ist. Die Abdeckung 33 besteht aus einem elastischen Material, z.
B. aus Schaumstoff und kann mit dem Schwunggewicht 4 verklebt sein. Damit ist es nunmehr
möglich, Schwunggewicht 4 und Abdeckung 33 mit nur mehr einem Handgriff, nämlich durch
lösen des Verschlußes 27 vom Gerät zu entfernen und anstelle dieser ebenso einfach
eine Staubfangvorrichtung 40 zum Staub absaugen anzubringen. Der Schalter 17 ist mehrfach
umschaltbar, sodaß einzelne Batterien 16 zum Zwecke einer Geschwindigkeitsänderung
des Motors 5 zu- bzw. abgeschaltet werden können.
[0014] In Figur 4 ist die hiefür geeignete Staubfangvorrichtung 40 näher dargestellt. Diese
besteht im wesentlichen aus dem Staubfangbehälter 37 mit Handgriff 38 und dem in Staubfangbehälter
37 einsetzbaren Staubfilter 39. Der Staubfangbehälter 37 ist mit einem mit der Bodenplatte
28 identischen Verschlußteil 27 ausgebildet.
[0015] Die in den einzelnen Figuren dargestellten und beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen
sind auch untereinander vertauschbar. So können z. B. Kupplung 29 und Untersetzungsgetriebe
21 gemeinsam angeordnet sein, oder es kann auch der Gebläseläufer 31 von Fig. 2 durch
Abdeckung seiner Ansaugöffnung oder durch Entfernen desselben außer Funktion gesetzt
werden. Es ist ferner möglich, den Motor 5 auch mit anderen als dargestellten Stromquellen,
gegebenenfalls auch über elektrische Regeleinrichtungen stufenlos zu betreiben, sowie
Ausbildungen vorzusehen, durch welche das Gerät auch als Bodengerät oder stationär
verwendbar ist. Mit erfindungsgemäßem Gerät können Oberflächenbehandlungen jeglicher
Art, einschließlich der Körpermassage durchgeführt werden.
1. Gerät zum Behandeln, insbesondere zum Reinigen, Polieren und Abschleifen von Oberflächen
od. dgl. mittels einer motorisch unwuchtig bewegten Masse, welche zumindest aus einem
Elektromotor (5) mit einem von der Motorwelle (13) antreibbaren exzentrischen Schwunngewicht
(4) und einem an der Seite des Schwunggewichtes (4), gegebenenfalls über einen Werkzeugträger
(8) am Motorgehäuse (5) befestigten Werkzeug (1) besteht und welche eine Antriebseinheit
(3) bildet, die am Gehäuse (2) schwingbar gehalten ist, wobei gegebenenfalls an der
Antriebseinheit (3) zusätzlich ein von der Motorwelle (13) antreibbarer Staub absaugender
Gebläseläufer (31) für eine am Gerät einsetzbare Staubfangvorrichtung (40) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das exzentrische Schwunggewicht (4) der Antriebseinheit (3) und gegebenenfalls
(31) für sich am Werkzeugträger (8) drehbar gelagert ist und von der Motorwelle (13)
über eine Kupplung (29), einem Untersetzungsgetriebe (21) od. dgl. antreibbar ist.
(Fig. 1, 2 u. 3).
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsgetriebe (21)
aus einem von der Motorwelle (13) antreibbaren Zahnritzel (19) und mehreren, vorzugsweise
zwei identischen Vorgelegerädern (20, 20ʹ) besteht, welche im wesentlichen in einer
Ebene und symmetrisch zueinander am Werkzeugträger (8) drehbar gelagert sind und an
welchen das Schwunggewicht (4) in etwa zu gleichen Gewichtsteilen verteilt ist. (Fig.
1 u. 2).
3. Gerät nach Anspruch 2, mit einem an der Antriebseinheit (3) zusätzlich angeordneten
Staub absaugenden Gebläseläufer (31), dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gebläseläufer
(31) in einem am Werkzeugträger (8) unterhalb des Untersetzungsgetriebes (21) anschließenden
ringförmigen Ansatz (23) befindet, welcher Ansatz (23) nach unten hin vorzugsweise
durch das einsetzbare Werkzeug (1) abdeckbar ist, wobei zumindest eine an der Abdeckung
bzw. am Werkzeug (1) vorgesehene Öffnung (41) über die Ansaugöffnung (32) des Gebläseläufers
(31) mit einer hinter dem Gebläseläufer (31) am Gehäuse (2) befestigten Staubfangvorrichtung
(40) einmündend verbunden ist. (Fig. 2).
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ringförmigen Ansatz
(23) und der Staubfangvorrichtung (40) eine flexible Durchströmverbindung (45) angeordnet
ist. (Fig. 2).
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (29) lösbar ausgebildet
ist und daß der lösbare Kupplungsteil (29ʹ) mit dem exzentrischen Schwunggewicht (4)
an einer vom Werkzeugträger (8) entfernbaren Bodenplatte (28) drehbar gelagert ist.
(Fig. 3).
6. Gerät nach Anspruch 5, mit einem an der Antriebseinheit (3) zusätzlich angeordneten
Staub absaugenden Gebläseläufer (31), dadurch gekennzeichnet, daß eine bekannterweise
die Ansaugöffnung (32) des Gebläseläufers (31) verschließende Abdeckung (33) zusammen
mit dem Schwunggewicht (4) an der entfernbaren Bodenplatte (29) drehbar gelagert ist
und daß die Bodenplatte (28) mitsamt dem Schwunggewicht (4), der Abdeckung (33) und
dem Kupplungsteil (29ʹ) zugunsten des Einsatzes einer Staubfangvorrichtung (40) entfernbar
ist. (Fig. 3 u. 4).