[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder für Koaxialkabel, bestehend
aus einem Innenkontakt zur Verbindung mit dem Kabelinnenleiter, der axial in eine
durch Federarme begrenzte öffnung des Innenkontaktes steckbar ist, und aus einem Außenkontakt
zur Verbindung mit dem Kabelaußenleiter, mit dem am kabelseitigen Ende des Außenkontaktes
vorgesehene Krallen durch im wesentlichen radial nach innen erfolgendes Biegen in
Verbindung bringbar sind, indem ein die Krallen biegendes Schraubelement auf einer
Außenhülse aus Isoliermaterial in einer Richtung verdreht wird, wobei gleichzeitig
zwei auf gleicher Achse liegende Isolierkörper axial zueinander verstellt werden,
um dabei an einem Isolierkörper angeordnete Druckarme mittels einer am anderen Isolierkörper
befindlichen, mit den Druckarmen zusammenarbeitenden Konusfläche gegen die Federarme
zu drücken und diese den Kabelinnenleiter festklemmen zu lassen. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Steckverbinders.
[0002] Steckverbinder dieser Art sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 24
25 070 bekannt und können je nach Art ihrer Kontakte und Formgebung beispielsweise
als Stecker oder als Kupplung ausgebildet und verwendet werden. Sie sind zwar normalerweise
in ihrer Funktion und Anwendung einwandfrei, ein gewisser Nachteil ist aber in ihrem
doch noch recht komplizierten Aufbau und in der somit aufwendigen Montage der Bauteile
zu sehen,.so daß eine aus Kostengründen erwünschte Automatisierung der Herstellung
bisher nicht ohne weiteres möglich ist.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht dementsprechend in der Schaffung eines vergleichsweise
einfach aufgebauten Steckverbinders, der auch die Möglichkeit eines weitgehend automatisierten
und damit kostengünstigen Herstellung- und Montageverfahren bietet. Weiterhin soll
ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines solchen Steckverbinders vorgeschlagen
werden.
[0004] Zu diesem Zweck wird der eingangs erwähnte Steckverbinder erfindungsgemäß so ausgebildet,
daß die beiden Isolierkörper formschlüssig miteinander verbunden sind und daß der
einteilige Außenkontakt aus zwei zusammenhängenden, die Isolierkörper umgebenden Schalen
besteht.
[0005] Aufgrund der formschlüssigen Verbindung der Isolierkörper können diese montagefertig
einschließlich des in einem der Isolierkörper steckenden Innenkontaktes vorbereitet
und bei einem bestimmten Verfahrensschritt in den Montagevorgang eingeführt werden,
ohne daß die sonst gegebene Gefahr besteht, daß sich die Isolierkörper bei der Handhabung
voneinander lösen. Auch wird ständig eine genaue axiale Ausrichtung der Isolierkörper
insbesondere dann gewährleistet, wenn die Verbindung zwischen diesen Isolierkörpern
so ausgelegt wird, daß die Druckarme ständig an der Konusfläche anliegen und die Isolierkörper
in Bezug auf deren gemeinsame Achse zentrieren.
[0006] Im übrigen sollten die Isolierkörper über eine Rastverbindung zusammengehalten werden,
die eine axiale Relativbewegung zuläßt und mit einem Anschlag die größtmögliche Verstellbewegung
des einen Isolierkörpers relativ zum anderen Isolierkörper in einer Richtung begrenzt.
Der Anschlag kann als ein an einem der Isolierkörper umlaufender Wulst ausgebildet
sein, hinter den Rastnasen von am anderen Isolierkörper befindlichen, federnd auslenkbaren
Fingern fassen.
[0007] Der Außenkontakt besteht insgesamt aus einem Stück, so daß die bisher übliche mehrteilige
Ausbildung dieses Kontaktes entfällt und hierdurch einerseits der Zusammenbau des
Steckverbinders vereinfacht und andererseits Kosten gespart werden, zumal man den
Außenkontakt nunmehr vollständig auf der Basis eines billigen Stanzteiles herstellen
kann, wobei das Stanzteil nach entsprechender Formgebung im wesentlichen wie zwei
zusammenhängende, eine Hülse bildenden Schalen die Isolierkörper umfassen kann.
[0008] Im übrigen wird das Verfahren zur Herstellung bzw. zur Montage des Steckverbinders
zweckmäßigerweise in folgenden Verfahrensschritten ablaufen:
a. zur Herstellung des Außenkontaktes wird ein Rohling einschließlich der nachfolgend
zur Bildung der Krallen und des hülsenförmigen Kontaktteiles zu verformenden Teile
aus einem flachen Materialstreifen gestanzt,
b. aus diesem Stanzteil werden im wesentlichen zwei zusammenhängende, nebeneinanderliegende
Schalen geformt,
c. in eine der Schalen werden die vorab formschlüssig verbundenen Isolierkörper gelegt,
wobei sich in einem der Isolierkörper der Innenkontakte befindet,
d. die andere Schale wird über die Isolierkörper gebracht, um den hülsenförmigen Außenkontaktteil
zu bilden,
e. die Krallen werden wahlweise bei einem der vorerwähnten Verfahrensschritte oder
in einem gesonderten Arbeitsgang nach dem Verfahrensschritt d. ausgeformt, und
f. anschließend werden die Außenhülsen und das Schraubelement montiert.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch einen als Stecker ausgebildeten Steckverbinder,
Figur 2 schematisch und vereinfacht eine Vorrichtung zur Herstellung und Montage des
Steckverbinders und
Figuren Ergebnisse verschiedener Verfahrensschritte bei 3 bis 6 der Herstellung des Außenkontaktes in Stirnansicht.
[0010] Der grundsätzliche Aufbau die Funktion und die Anwendung eines Steckverbinders der
zur Diskussion stehenden Art sind weitgehend bekannt (DE-PS 24 25 070), so daß nur
die im Zusammenhang mit der Erfindung wesentlichen Teile beschrieben werden sollen,
und zwar am Ausführungsbeispiel eines Steckers.
[0011] Der Innenkontakt 1 ist am äußeren Ende als Stift la ausgebildet und trägt am anderen
Ende Federarme lb, die in bekannter Weise gegen den Innenleiter des nicht weiter dargestellten
und gemäß Figur 1 von rechts in den Stecker einzuführenden Koaxialkabels anliegen.
Im übrigen sitzt der Innenkontakt 1 fest in einem Isolierkörper 2, der in formschlüssigem
Eingriff mit einem weiteren, auf gleicher Achse 3 liegenden Isolierkörper 4 steht.
[0012] Der Formschluß ist nach Art einer Rastverbindung ausgeführt, bei der radial nach
innen gerichtete Rastnasen 2a, die an den freien Enden von Fingern 2b des Isolierkörpers
2 vorgesehen sind, hinter einen nach außen gerichteten Wulst 4a des anderen Isolierkörpers
4 greifen. Zum Verbinden der beiden Isolierkörper werden diese in Bezug auf die Längsachse
3 ausgerichtet und so gegeneinander bewegt, daß unter Aufspreizen der Finger 2b die
Rastnasen 2a über den Wulst 4a gleiten und dann hinter dem Wulst nach innen schnappen.
Die gegeneinander anliegenden Flächen der Rastnasen und des Wulstes werden zweckmäßigerweise
eben und radial verlaufend ausgebildet, damit eine haltbare Verbindung entsteht, die
ein unbeabsichtigtes Trennen der beiden Isolierkörper sicher verhindert.
[0013] Die so geschaffene Verbindung bildet weiterhin einen Anschlag, der die größtmögliche
Verstellbewegung im Sinne eines Auseinanderziehens bzw. Trennens der beiden Isolierkörper
begrenzt, während eine Bewegung im Sinne einer Annäherung der Isolierkörper zugelassen
wird und diese Bewegung dann ihre Grenze findet, wenn die am Isolierkörper 4 befindlichen
Druckarme 4b so weit an der Konusfläche 2c entlanggleiten und nach innen gebogen werden,
daß sie die Federarme lb fest auf den Innenleiter des Kabels gepreßt haben.
[0014] Im übrigen wird die Verbindung zwischen den Isolierkörpern 2, 4 so ausgelegt, daß
die Druckarme 4b ständig an der Konusfläche 2c anliegen und die beiden Isolierkörper
in Bezug auf deren gemeinsame Achse 3 zentrieren. Dies hat den Vorteil, daß die beiden
Isolierkörper vormontiert werden können und in stets ausgerichteter Lage bei einem
bestimmten Verfahrensschritt in das Verfahren zur Herstellung des Steckverbinders
einwandfrei eingeführt werden können.
[0015] Der Außenleiter 5 umgibt den Innenkontaktteil la und den Isolierkörper 2 im wesentlichen
in Form einer geschlossenen Hülse, wobei der Innenkontaktteil la und der vordere Außenkontaktteil
5a in ihren Durchmessern natürlich auf die genormten Maßge abgestimmt sind. An dem
nach der Zeichnung rechten Ende trägt der Außenkontakt 5 beispielsweise vier Krallen
5b, die innen an einer gewölbten Fläche des Isolierkörpers 4 und außen an der Konusfläche
6a einer als Schraubelement dienenden Überwurfmutter 6 anliegen, die mit einer Außenhülse
7 verschraubt ist. Die Teile 6 und 7 bestehen aus Isoliermaterial.
[0016] Durch Anziehen der Überwurfmutter werden die Krallen 5b nach innen gebogen, so daß
sie in die Schirmung des Kabels eingreifen und mit dieser in Kontakt gelangen werden.
Gleichzeitig wird der Isolierkörper 4 axial in Richtung auf den anderen Isolierkörper
2 verstellt, wodurch in bekannter Weise und wie auch schon beschrieben die Federarme
la in engen Kontakt mit dem Kabelinnenleiter gelangen.
[0017] Die Vorrichtung zur Herstellung und Montage des Steckers besteht gemäß Figur 2 aus
einem Stanz- und Biegeautomaten 8. Der Stanze 9 wird ein flacher Metallstreifen 10
zugeführt,um taktweise Stanzteile 11 (Figur 3) herzustellen, wobei ein Stanzteil als
weiter zu verformender Rohling für die Anfertigung eines Außenkontaktes 5 dient. Wie
die Darstellung in Figur 2 erkennen läßt, weist dieser Rohling auch die Teile auf,
aus denen später die vier Krallen 5b und der hülsenförmige Teil 5a des Außenkontaktes
geformt werden sollen.
[0018] Dann wird das Stanzteil 11 in einer mit mehreren Werkzeugen ausgestatteten Biegevorrichtung
12 zu zwei zusammenhängenden Schalen lla, llb gebogen bzw. gepreßt, die nebeneinanderliegen
und zur gleichen Seite hin offen sind (Figur 4), so daß nun beispielsweise in die
Schale lla die vorab verbundenen Isolierkörper 2, 4 gelegt werden können (Figur 5),
die mit dem bereits im Isolierkörper 2 befindlichen Innenkontakt 1 automatisch der
Biegevorrichtung 12 zugeführt und in dieser in die betreffende Schale lla eingelegt
werden. Schließlich wird die freie Schale llb durch Umbördeln umgelegt und über die
Isolierkörper 2, 4 geformt, so daß das in Figur 6 gezeigte Produkt mit einem im wesentlichen
hülsenförmigen Außenkontakt 5 entsteht.
[0019] Die Krallen 5b können anschließend in einem gesonderten Arbeitsgang durch Biegen
oder Pressen im Vorrichtungsteil 12 in die gewünschte Form gebracht werden, obwohl
es zweckmäßiger sein wird, die Krallen gleich bei einem der vorher beschriebenen Verfahrensschritte
mit auszuformen, also beispielsweise beim Biegen des Stanzteiles 11 in die Form nach
Figur 4.
[0020] Die anschließende Montage der Außenhülse 5 und der Überwurfmutter 6 kann bei entsprechender
Auslegung der Vorrichtung ebenfalls automatisch durchgeführt werden, da hierzu im
Prinzip nur relativ einfache Steck- und Schraubvorgänge erforderlich sind.
[0021] Abschließend wird noch darauf hingewiesen, daß die Druckarme, der Konus für deren
radiale Verstellung, die Finger mit den Rastnasen und der hiermit zusammenarbeitende
Wulst abweichend von der Darstellung auch am jeweils anderen Isolierkörper vorgesehen
werden können. Außerdem kann man mit den erfindungsgemäßen Merkmalen nicht nur Stecker,
sondern auch Kupplungen und dergleichen elektrische Steckverbinder herstellen.
1. Elektrischer Steckverbinder für Koaxialkabel, bestehend aus einem Innenkontakt
(1) zur Verbindung mit dem Kabelinnenleiter, der axial in eine durch Federarme (lb)
begrenzte öffnung des Innenkontaktes steckbar ist, und aus einem Außenkontakt (5)
zur Verbindung mit dem Kabelaußenleiter, mit dem am kabelseitigen Ende des Außenkontaktes
vorgesehene Krallen (5b) durch im wesentlichen radial nach innen erfolgendes Biegen
in Verbindung bringbar sind, indem ein die Krallen biegendes Schraubelement (6) auf
einer Außenhülse (7) aus Isoliermaterial in einer Richtung verdreht wird, wobei gleichzeitig
zwei auf gleicher Achse (3) liegende Isolierkörper (2, 4) axial zueinander verstellt
werden, um dabei an einem Isolierkörper (4) angeordnete Druckarme (4b) mittels einer
am anderen Isolierkörper (2) befindlichen, mit den Druckarmen zusammenarbeitenden
Konusfläche (2c) gegen die Federarme zu drücken und diese den Kabelinnenleiter festklemmen
zu lassen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Isolierkörper (2, 4) formschlüssig
miteinander verbunden sind und daß der einteilige Außenkontakt (5) aus zwei zusammenhängenden,
die Isolierkörper umgebenden Schalen (lla, llb) besteht.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierkörper (2,
4) über eine Rastverbindung (2a, 4a) zusammengehalten werden, die eine axiale Relativbewegung
der Isolierkörper zuläßt und mit einem Anschlag (4a) die größtmögliche Verstellbewegung
des einen Isolierkörpers relativ zum anderen Isolierkörper in einer Richtung begrenzt.
3. Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag als ein
an einem der Isolierkörper (4) umlaufender Wulst (4a) ausgebildet ist, hinter den
Rastnasen (2a) von am anderen Isolierkörper (2) befindlichen, federnd auslenkbaren
Fingern (2b) fassen.
4. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung zwischen den Isolierkörpern (2, 4) so ausgelegt ist, daß die Druckarme
(4b) ständig an der Konusfläche (2c) anliegend und die beiden Isolierkörper in Bezug
auf deren gemeinsame Achse (3) zentrieren.
5. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Steckverbinders nach einem der Ansprüche
1 bis 4, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a. zur Herstellung des Außenkontaktes (5) wird ein Rohling (11) einschließlich der
nachfolgend zur Bildung der Krallen (5b) und des hülsenförmigen Kontaktteiles (5a)
zu verformenden Teile aus einem flachen Materialstreifen (10) gestanzt,
b. aus diesem Stanzteil (11) werden im wesentlichen zwei zusammenhängende, nebeneinanderliegende
Schalen (lla,llb) geformt,
c. in eine der Schalen (lla, llb) werden die vorab formschlüssig verbundenen Isolierkörper
(2, 4) gelegt, wobei sich in einem der Isolierkörper (2) der Innenkontakt (1) befindet,
d. die andere Schale (llb) wird über die Isolierkörper (2, 4) gebracht, um den hülsenförmigen
Außenkontaktteil (5a) zu bilden,
e. die Krallen (5b) werden wahlweise bei einem der vorerwähnten Verfahrensschritte
oder in einem gesonderten Arbeitsgang nach dem Verfahrensschritt d. ausgeformt,und
f. anschließend werden die Außenhülse (7) und das Schraubelement (6) montiert.