(19)
(11) EP 0 233 142 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1987  Patentblatt  1987/34

(21) Anmeldenummer: 87810030.4

(22) Anmeldetag:  19.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/23
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 13.02.1986 CH 670/86

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Köhler, Lothar
    CH-8630 Tann-Rüti (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Greifer für den Schussfadeneintrag bei einer Greiferwebmaschine


    (57) Ein Greifer (6) für den Schussfadeneintrag (l0) bei einer Greiferwebmaschine hält den Schussfaden (l0) zwischen einem Klemmhaken (63) und einer in Greiferlängsrichtung (60) unter Federwirkung (62l) verschiebbaren Klemmzunge (6l). Die Klemmzunge (6l) ist nur durch eine gelenkige Verbindung (643) mit einem Hebel (64) zur Betätigung der Klemmzunge und andererseits an der Klemmzungenspitze (6ll) geführt. Eine Druckfeder (62l) zur Rückstellung der Klemmzunge (6l) in den Klemmhaken (63) greift in der gelenkigen Verbindung (643) zwischen Hebel (64) und Klemm­zunge (6l) an. Das Greifergehäuse (65) und der Klemm­zungenschaft (6l) können so besonders einfach und leicht gestaltet werden. Der Greifer (6) ist deshalb für eine hohe Eintragsgeschwindigkeit des Schussfadens (l0) ge­eignet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Greifer für den Schusfaden­eintrag bei einer Greiferwebmaschine mit einem Klemmhaken für den Schussfaden und einer zugehörigen, in Greifer­längsrichtung unter Federwirkung in einem Gehäuse ver­schiebbaren Klemmzunge. Der Klemmzungenkopf weist auf der Seite, die der Klemmflanke des Klemmhakens gegenüber­liegt, eine schräg zur Greiferlängsrichtung liegende Klemmfläche zum Festhalten des Schussfadens während des Eintrages auf.

    [0002] Ein Greifer der eingangs beschriebenen Art ist in der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 3l 36 6l5 beschrieben. Die Klemmzunge ist am einen Ende an einen Winkelhebel über eine Lasche angelenkt und wird bei Betätigung des Winkelhebels in einer Längsführung innerhalb des Greifers verschoben. Wenn keine äussere Kraft auf den Winkelhebel einwirkt, wird dieser über eine Blattfeder gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt, wodurch die Klemmzunge in die keilförmige Ausnehmung innerhalb des Klemmhakens gedrückt wird. Aehnliche Konstruktionen werden auch in anderen Publikationen beschrieben, so z.B. in der europäischen Patentanmeldung Nr. 0 l23 005. In beiden erwähnten Pub­likationen sind Geradführungen für den Schaft der Klemm­ zunge vorgesehen, welche im Inneren des Greifergehäuses sitzen. Die erwähnten Konstruktionen haben den Nachteil, dass im Greifergehäuse Führungsflächen vorhanden sein müssen und dass diese sowie der Klemmzungenschaft eine führungsgeeignete Oberflächenbeschaffenheit aufweisen müssen. Diese Voraussetzungen schränken aber in der Ge­staltungsfreiheit für den Greifer und in der Material­wahl zu sehr ein und führen zu aufwendigen und material­intensiven Konstruktionen.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Greifer der eingangs definierten Art zu schaffen, der massenarm und mit mög­lichst wenig Führungsflächen gestaltet ist.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, dass die Klemmzunge einer­seits durch eine gelenkige Verbindung mit einem Hebel zur Betätigung der Klemmzunge und andererseits an der Klemmzungenspitze geführt ist. Das Greifergehäuse und der Klemmzungenschaft können so besonders einfach und leicht gestaltet werden. Der Greifer ist trotz niedriger Herstellkosten für eine hohe Eintragsgeschwindigkeit des Schussfadens geeignet.

    [0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren im Detail beschrieben.

    Fig. l enthält eine Ansicht eines Teils der Webmaschine mit dem Antrieb für den Greifer,

    Fig. 2 ist eine Ansicht von oben auf Teile der Web­maschine in Fig. l,

    Fig. 3 enthält eine vergrösserte Darstellung des linken Greifers in Fig. 2,

    Fig. 4 zeigt eine Ansicht von unten auf den Greifer in Fig. 2,

    Fig. 5 enthält wiederum einen Ausschnitt aus der Fig. 3 in vergrössertem Massstab,

    Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch den Greifer nach Linie VI - VI in Fig. 5,

    Fig. 7 zeigt einen Schnitt nach Linie VII - VII in Fig. 3 in vergrössertem Massstab,

    Fig. 8 zeigt eine abgewandelte Gestaltung der form­schlüssigen Führung und

    Fig. 9 zeigt eine weitere Gestaltung der formschlüssigen Führung.



    [0006] In Fig. l sind an einem Maschinengestell l ein Getriebe 4 für den Greiferantrieb sowie die Mittelträger ll und l2 zu sehen. Ueber den Mittelträgern ist als Teil der Web­lade das Riet 8 zu sehen, entlang dessen der Greifer 6 in Greiferlängsrichtung 60 vom Bandrad 4l über das An­triebsband 5 hin- und herbewegt wird. Der Schussfaden l0 wird von rechts nach links eingetragen, indem der Greifer 7 nach Fig. 2, welcher ebenfalls durch ein flexibles Band 5 angetrieben wird, den Schussfaden bis zur Mitte des Rietes 8 nach links einträgt, worauf der Greifer 6 den Schussfaden übernimmt und den Schussfadeneintrag voll­endet. Am Ende des Eintrages läuft das Hebelende 642 auf einem Nocken 30 auf, wodurch der Greifer 6 den ein­getragenen Schussfaden frei gibt. Die Bänder 5 werden links und rechts vom Webmaschinengestell durch Band­führungen 5l bzw. 52 geführt.

    [0007] In Fig. 3 ist der Greifer 6 genauer dargestellt. Er ist am Greiferband 5 angeschraubt und besteht im wesentlichen aus dem Gehäuse 65 mit den Seitenwänden 65l und 652, zwischen welchen die Klemmzunge 6l liegt. Sie wird teil­weise vom Deckel 66 geschützt, der mittels der Befesti­gungsschrauben 66l und 662 im Gehäuse 65 befestigt ist.

    [0008] Der Schussfaden l0 aus Fig. l wird zwischen dem Klemm­haken 63 und der Klemmzungenspitze 6ll während des Schusseintrags festgehalten. Zur Freigabe des Schuss­fadens l0 wird der Hebel 64 über sein Hebelende 642 ge­mäss Fig. 5 gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt. Er drückt dabei die Feder 62l über den Bolzen 643 und die Lasche 620 zusammen. Gleichzeitig wird die Klemmzunge 6l im wesent­lichen in Greiferlängsrichtung 60 nach links gezogen, wo­bei sie über das Ende der Biegefeder 622, die in der Achse 623 gelagert ist, gleitet. Dadurch hat die Klemmzunge 6l die Tendenz, um den Bolzen 643 gegen den Uhrzeigersinn zu schwenken. Der Hebel 64 ist mittels des Lagerzapfens 64l frei drehbar im Gehäuse 65 gelagert und wird nach Beginn der Bewegung des Greifers nach rechts in Richtung auf das Riet 8 gemäss Fig. l vom Nocken 30 freigegeben, worauf er mit der Klemmzunge 6l durch die Feder 62l nach rechts geschwenkt wird. Dadurch wird die Klemmzungenspitze 6ll von innen gegen den Klemmhaken 63 gedrückt.

    [0009] Im Klemmhaken 63 sitzt eine Einlage 630, wie in Fig. 7 dargestellt. Sie zeigt die Klemmzungenspitze 6ll inner­halb des Klemmhakens 63 in der Lage, wenn keine äussere Kraft auf das Hebelende 642 wirkt. Die Klemmzungenspitze 6ll wird aufgrund der Wirkung der Druckfeder 62l gegen die Klemmflanke 63l gedrückt. Auf der gegenüberliegenden Sei­te der Klemmflanke 63l weist die Klemmzungenspitze 6ll eine Nut 6l3 auf, mit der sie auf dem Vorsprung 633 der Einlage 630 sitzt. Das Spiel zwischen der Nut 6l3 und der Feder 633 in horizontaler Richtung in Fig. 7 wird so eng als möglich gewählt, damit keine Relativbewegungen zwischen der Klemmzungenspitze 6ll und der Einlage 630 in dieser Richtung möglich sind. Die Feder 633 und die Nut 6l3 bilden zusammen eine formschlüssige Führung 6l5 für die Klemmzungenspitze 6ll im Klemmhaken 63. Neben der Feder 6l3 stützt sich die Klemmzungenspitze 6ll auf der Flanke 632 der Einlage 630 ab. Die Druckkraft von der Feder 62l wird also von der Klemmflanke 63l und von der Flanke 632 aufgenommen. Der Schussfaden l0 wird zwischen Klemmzungenspitze 6ll und der Einlage 630 an der Klemm­flanke 63l gehalten. Die Schussfadenspitze l0′ wird durch einen Spalt zwischen der Klemmplatte 6l2 und der Einlage 630 gemäss Darstellung in Fig. 7 nach unten umgelenkt, wodurch sie sicherer als ohne die Klemmplatte 6l2 gehalten wird. Die Klemmplatte 6l2 ist an der Klemmzunge 6l be­festigt.

    [0010] Aus Fig. 3 ist zu ersehen, dass die Klemmzungenspitze 6ll an ihrem Ende keilförmig gestaltet ist, da sowohl die Klemmflanke 63l, auf der die Klemmzungenspitze 6ll eben aufliegt, als auch die Flanke 632 gegenüber der Klemm­flanke 63l einen spitzen Winkel mit einer Geraden durch die Greiferlängsrichtung 60 bilden. Wenn die Klemmzunge 6l aufgrund des Auflaufens des Hebelendes 642 auf dem Nocken 30 aus dem Klemmhaken 63 zurückgezogen wird, wird sie aufgrund der Wirkung der Feder 622 in Fig. 5 gegen die Flanke 632 gedrückt. Durch die schrägen Lagen der Flanke 63l und 632 gegenüber der Greiferlängsrichtung 60 bildet sich zwischen der Klemmflanke 63l und der Klemmzungenspitze 6ll nach kurzer Bewegung der Klemmzun­ge 6l ein Freiraum, durch den der Faden l0 aus dem Klemm­haken 63 herausgleiten kann.

    [0011] In Fig. 8 ist eine andere Ausführung der Einlage 630′, der Klemmzungenspitze 6ll′ und der Klemmplatte 6l2′ an der Klemmzungenspitze 6ll′ gezeigt. Hier greift der abgewinkelte Vorsprung 6l4′ der Klemmplatte 6l2′ hinter den Vorsprung 633′ der Einlage 630′ in die Nut 634′, wodurch die Klemmzungenspitze 6ll′ gegenüber der Einlage 630′ in allen Richtungen innerhalb der Zeichenebene der Fig. 8 formschlüssig geführt ist. Bei dieser Ausführungs­form der Einlage 630′ und der Klemmzunge 6ll′ kann die Biegefeder 622 und die Achse 623 entfallen.

    [0012] Fig. 9 zeigt als weitere Ausführungsform der Erfindung eine spielfreie prismatische Führung 6l5′′ zwischen der Einlage 630′′ und der Zungenspitze 6ll′′. Durch die Wirkung der Feder 622 in Fig.5 wird die V-Nut 6l3′′ der Zungenspitze 6ll′′ spielfrei gegen den keilförmigen Vor­sprung 633′′ an der Einlage 630′′ gedrückt.

    [0013] Dadurch, dass die Feder 622 schräg zur Greiferlängsrich­tung an der Klemmzunge 6ll angreift, unterstützt die Komponente der Federkraft in Greiferlängsrichtung 60 die Wirkung der Feder 62l bei der Rückstellung der Klemm­zungenspitze 6ll in den Klemmhaken 63, während die Kraft­komponente der Feder 622 quer zur Greiferlängsrichtung 60 die Klemmzungenspitze 6ll von der Klemmflanke 63l des Klemmhakens 63 bei Offenstellung abhebt.


    Ansprüche

    1. Greifer für den Schussfadeneintrag bei einer Greifer­webmaschine mit einem Klemmhaken (63) für den Schussfaden (l0) und einer zugehörigen in Greiferlängsrichtung (60) unter Federwirkung (62l) in einem Gehäuse (65) verschieb­baren Klemmzunge (6l), dadurch gekennzeich­net, dass die Klemmzunge (6l) einerseits durch eine gelenkige Verbindung mit einem Hebel (64) zur Betätigung der Klemmzunge und andererseits an der Klemmzungenspitze (6ll) geführt ist.
     
    2. Greifer nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass in der gelenkigen Verbindung (643) zwischen Klemmzunge (6l) und dem Hebel (64) auch eine Druckfeder (62l) zur Rück­stellung der Klemmzunge (6l) in den Klemmhaken (63) angreift.
     
    3. Greifer nach Anspruch l und 2, dadurch gekennzeich­net, dass eine Feder (622) schräg zur Greiferlängsrich­tung (60) an der Klemmzunge (6l) angreift, wobei eine Komponente der Federkraft in Greiferlängsrichtung die Wirkung der Druckfeder (62l) bei der Rückstellung unter­stützt und die andere Komponente quer zur Greiferlängs­richtung (60) die Klemmzungenspitze (6ll) in die Offen­stellung drückt.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht