(19)
(11) EP 0 233 172 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1987  Patentblatt  1987/34

(21) Anmeldenummer: 87890014.1

(22) Anmeldetag:  26.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/70, B21D 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 03.02.1986 AT 249/86

(71) Anmelder:
  • Haböck, Herwig, Dipl.-Ing.
    A-3130 Herzogenburg (NÖ) (AT)
  • Weinzierl, Bruno, Dipl.Volkswirt
    A-3130 Herzogenburg (NÖ) (AT)

(72) Erfinder:
  • Haböck, Herwig, Dipl.-Ing.
    A-3130 Herzogenburg (NÖ) (AT)
  • Weinzierl, Bruno, Dipl.Volkswirt
    A-3130 Herzogenburg (NÖ) (AT)

(74) Vertreter: Klein, Adam, Dipl.Ing. 
Patentanwälte Klein & Pinter OEG Fasangasse 49
1030 Wien
1030 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Platte aus rostfreiem Stahl und Walzvorrichtung zur Herstellung von Platten


    (57) Eine Platte (1) aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben wird, ist zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausge­bildet. Um zu verhindern, daß sich die Platte (1) beim Ein­treiben in das Mauerwerk verbeult, ist das Querschnittsprofil (3) der Wellen (2) in seinem gesamten Verlauf gekrümmt aus­gebildet, derart, daß benachbarte Wellenprofile (4) über Wendepunkte (5) der Profilkurve unter Vermeidung ebener Flä­chenstücke ineinander übergehen. Für die Herstellung der Platten (1) ist eine Walzvorrichtung vorgesehen, die zwei Verformungwalzen (7,8) aufweist, die im Querschnitt ein zahn­radförmiges Profil haben, das in Achsrichtung verlaufende Verformungsrippen (9.10) bildet, die ineinandergreifen. Die Verformungsrippen (9,10) sind an ihren Flanken (13,14) als Evolventenprofil ausgebildet, an das jeweils das Profil des Kopfkreises (15) und des Fußkreises (16) anschließt. Der Eingriffswinkel (18) der Verformungsrippen (9,10) beträgt im Bereich des Wälzkreises (11,12) mindestens 30° und die Zahn­höhe (17) der Verformungsrippen (9,10) macht mindestens 15% des Radius des Wälzkreises (11,12) aus.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Platte aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben wird und zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet ist, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse in Eintreibrichtung verlaufen. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine Walzvorrichtung zur Herstellung solcher Platten.

    [0002] Aus der AT-PS 335 689 ist ein Verfahren zum Trockenlegen feuchter Mauern bekannt, bei dem gewellte Isolierplatten ohne Verwendung von Füh­rungsmitteln und ohne vorheriges Öffnen des Mauerwerks frei schwimmend in die Mörtelfugen des Mauerwerks eingetrieben werden. Die Isolierplatten sind dabei zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet. In der Patent­schrift sind in Form einer Sinuslinie gewellte Isolierplatten angeführt, außer­dem sind dreieckförmige und trapezförmige Wellungen beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt.

    [0003] Ein weiteres Verfahren zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk ist aus der DE-PS 663 812 bekannt. Auch bei diesem Verfahren werden Platten in das Mauerwerk eingeschlagen, die zur Erhöhung ihrer Steifigkeit wellig aus­gebildet sind. Vor dem Einschlagen der Platten werden Führungen für die Iso­lierplatten im Mauerwerk vorgesehen. Es sind wellblechartig ausgebildete Iso­lierplatten beschrieben, die mit ihren Rändern entweder in Führungsschie­nen oder durch Eingreifen in umgebogene Längsränder benachbarter Isolier­platten geführt sind. Für diesen Zweck können an den Längsrändern besondere Profilkanten vorgesehen sein, die ineinander eingeschoben werden. Auch kön­nen die Seitenränder der Platten verstärkt ausgebildet sein.

    [0004] Durch die gewellte Ausbildung der Isolierplatten wird zwar deren Steifigkeit vergrößert. Bei den bekannten wellenförmigen Isolierplatten kann es trotzdem vorkommen, daß sich die Platten beim Eintreiben in das Mauer­werk unbeabsichtigt an bestimmten Stellen verformen und sich in der Mör­telfuge zwischen den Führungen oder gegeneinander verklemmen.

    [0005] Um Verformungen zu vermeiden, können nach allgemeinem Wissensstand die Platten aus härterem und dickerem Werkstoff hergestellt werden. Dies erschwert jedoch die wellenförmige Profilierung der Platten erheblich. Am einfachsten werden solche gewellten Platten durch Walzen oder Pressen herge­stellt, wobei sie über ihre gesamte Breite gleichzeitig zwischen profilierten Preßwerkzeugen verformt oder in Längs­richtung der Wellen durch Profilwalzen hindurchgeführt wer­den. Diese Verformung ist jedoch nur bei Verwendung von Platten aus verhältnismäßig weichem, gut verformbarem Stahl möglich, weil hiebei eine Streckung des Materials auftritt, die im Profilierungsverfahren bedingt und deshalb nicht vermeidbar ist. Bei Verwendung von hartem Material, das ein ferritisches Gefüge aufweist und nicht streckbar ist, treten Risse auf, die die Platten unbrauchbar machen oder zumindest nachteilige Verformungen beim Eintreiben der Platten in das Mauerwerk verursachen.

    [0006] Die Verformung von hartem, nicht streckfähigem Mate­rial kann mit Hilfe einer Abkantpresse vorgenommen werden. Dieses Herstellungsverfahren ist jedoch unwirtschaftlich, weil es nur eine Verformung Rille um Rille ermöglicht. Prak­tisch das gleiche gilt für ein Herstellungsverfahren durch Längsprofilierung. Dabei muß man von der Plattenmitte aus­gehen, in dieser eine Rille herstellen und anschließend symmetrisch zu beiden Seiten je eine weitere Rille durch eigene Profilwalzen herstellen.

    [0007] Aus der DE-OS 25 05 199 ist ein Verfahren zur Her­stellung von Lüftungskanälen. Rohrverkleidungen u.dgl. be­kannt, wobei die sogenannte Querprofilerung zur Herstellung von gewellten Kanalwänden angewendet wird. Dabei werden Verformungswalzen verwendet, die in einem bestimmten Abstand voneiander angeordnet sind und mit in Achsrichtung verlau­fenden Verformungsrippen ineinandergreifen. Durch diese verzahnten Walzen wird eine ebene Blechbahn hindurchgeführt, die zu einem gewellten Profil mit trapezförmigem Profilquer­schnitt verformt und sodann mit Hilfe einer Querschneide­vorrichtung in die einzelnen Bauelemente zertrennt wird. Dieses Profilierungsverfahren ist grundsätzlich auch mit hartem Werkstoff möglich, weil die Blechplatten bei ihrer Verformung nur gebogen, aber nicht über den ganzen Quer­schnitt gestreckt werden. Um dies zu erreichen, sind aber bestimmte Konstruktionsmerkmale der Walzvorrichtung erfor­derlich wobei insbesondere auch darauf geachtet werden muß, daß die fertig gewellten Platten einen Profilquerschnitt besitzen, der sie für ihren besonderen Verwendungszweck ge­eignet macht.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk verwendeten Platten aus rostfreiem Stahl so zu verbessern, daß sie trotz Ver­wendung von hartem Werkstoff eine für das Eintreiben in das Mauerwerk vorteilhafte Profilierung aufweisen und sich beim Eintreiben nicht verformen, insbesondere auch keine von der Profilierung herrührende Risse aufweisen, die die Feuchtig­ keitsisolierung gefährden könnten. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten Walzvorrich­tung, mit der die gewellten Platten aus hartem Werkstoff mit den vorstehend angeführten Eigenschaften zweckmäßig herge­stellt werden können.

    [0009] Die erfindungsgemäße Platte aus rostfreiem Stahl ist dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnittsprofil der Wel­len in seinem gesamten Verlauf gekrümmt ausgebildet ist und benachbarte Wellenprofile über Wendepunkte der Profilkurven unter Vermeidung ebener Flächenstücke ineinander übergehen, wobei sie vorzugsweise aus hartem, nicht streckfähigem Werk­stoff bestehen. Eine so profilierte Platte weist zwar nicht die größtmögliche Knicksteifigkeit auf und ist insbesondere weniger steif als eine vergleichbare Platte mit rechteckigem oder trapezförmigem Wellenprofil. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird aber bei ausreichender Knicksteifigkeit der Platte selbst auch eine bestmögliche örtliche Festigkeit gegen Verbeulen im Bereich der Profilwellen erzielt, so daß die Platte beim Eintreiben in das Mauerwerk auch durch auf die Wellenflanken allenfalls auftreffende Hindernisse nicht nachteilig deformiert werden kann. Die erfindungsgemäße Form der Platte sichert deshalb nicht nur ein einwandfreies Ein­treiben in das Mauerwerk sondern auch eine zeitlich prak­tisch unbegrenzte wirkungsvolle Abdichtung des Mauerwerks gegen aufsteigende Feuchtigkeit.

    [0010] Eine einfache und deshalb bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die über Wendepunkte aneinander an­schließenden Wellenprofile kreisförmig oder annähernd kreis­förmig verlaufen. In den Wendepunkten schließen dabei jeweils zwei Kreisabschnitte mit entge­gengesetzter Krümmung aneinander an, so daß im Bereich der Wendepunkte praktisch keine ebenen Flächenstücke vorhanden sind. Dieses Wellenprofil ist mit verhältnismäßig einfach ausgebildeten Walzvorrichtungen herstellbar.

    [0011] Die erfindungsgemäße Walzvorrichtung zur Herstellung von Platten aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen von feuch­tem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben werden und zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet sind, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse in Eintreibrichtung verlaufen, weist zwei Verformungswalzen auf, die im Querschnitt ein zahnradförmiges Profil haben, das in Achsrichtung ver­laufende Verformungsrippen bildet, die zahnradartig inein­andergreifen, wobei der Achsabstand der beiden Verformungs­walzen größer ist als die Summe der Radien der Wälzkreise der verzahnten Walzen. Erfindungsgemäß sind dabei die inein­andergreifenden Verformungsrippen an ihren Flanken als Evolventenprofil ausgebildet, an das jeweils das Profil des Kopfkreises und des Fußkreises anschließt, wobei der Ein­griffswinkel der Verformungsrippen im Bereich des Wälzkrei­ses mindestens 30° beträgt und die Zahnhöhe der Verformungs­rippen mindestens 15% des Radius des Wälzkreises ausmacht. Diese verhältnismäßig einfache Walzvorrichtung ermöglicht die Herstellung der beschriebenen Platten mit dem vorteil­haften Querschnittsprofil, die aus hartem Stahl mit ferri­tischem Gefüge bestehen können, ohne daß beim Walzen Risse oder sonstige Beschädigungen auftreten. Durch die erfindungs­gemäße Ausbildung der Verformungswalzen wird erreicht, daß immer nur jeweils eine Verformungsrippe einer Verformungs­walze mit einer Verformungsrippe der anderen Verformungs­walze im Eingriff steht, wodurch eine Streckung des Mate­ rials über den gesamten Verformungsquerschnitt der verform­ten Platten und dadurch entstehende Risse vermieden werden.

    [0012] Um auch bei kleinen Wellen verwirklichen zu können, daß immer nur eine Verformungsrippe jeder Verformungswalze im Eingriff steht, ist der mögliche Durchmesser der Verfor­mungswalzen begrenzt. Die Verformungswalzen, die ausreichend lang sein müssen, damit auch lange Platten, z.B. mit einer Länge von einem Meter und mehr, profiliert werden können, haben deshalb eine begrenzte Biegesteifigkeit. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß die an ihren Enden in Lagern gehaltenen Verformungswalzen mit Stützwalzen versehen sind, die im Bereich zwischen den La­gern an der Verformungsstelle diametral gegenüberliegenden Stellen der Verformungswalzen an diesen angreifen. Es können dann auch noch verhätnismäßig dicke Bleche ohne Schwierig­keiten verarbeitet werden. Die Stützwalzen haben zweckmäßig ein Zahnprofil mit den gleichen Kopfkreisen und Fußkreisen wie die Verformungswalzen und stehen mit diesen im Eingriff. Von weiterem Vorteil ist es, wenn der Abstand der Stützwal­zen zu den zugehörigen Verformungswalzen verstellbar ist. Es kann dann immer der passende Anpreßdruck in Abhängigkeit von der Dicke und der Steifigkeit des verarbeiteten Bleches eingestellt werden. Auch der Abstand zwischen den Verfor­mungswalzen, einschließlich allfälliger Stützwalzen, kann verstellbar sein, z.B. mittels einer Keil- oder Vertikal­spindel-Lagerverstellung. Auch diese Maßnahme dient dazu, die Walzvorrichtung an die Dicke der verwendeten Bleche an­zupassen sowie auch zur Veränderung der Höhe der Wellenpro­file.

    [0013] Die Stützwalzen sind zweckmäßig paarweise vorgesehen, wobei mehrere Stützwalzenpaare entlang der Verformungswalzen nebeneinander angeordnet und getrennt voneinander verstell­bar sind. Die Möglichkeit der Anpassung der Walzvorrichtung an die jeweiligen Betriebsbedingungen wird dadurch weiter vergrößert und verbessert.

    [0014] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Verformungswalzen zur Synchronisierung ihrer Drehbewegung mit an ihnen mitdrehbar befestigten Zahnrädern versehen, die miteinander im Eingriff stehen. Die Verformungswalzen selbst und deren Verformungsrippen werden dadurch von Einflüssen und Kräften entlastet, die zur Synchronisierung erforderlich sind, wodurch eine nachteilige Veränderung des Wellenprofils der Platten durch derartige Krafteinwirkungen ausgeschlossen wird. Dabei ist es zweckmäßig, die Verformungswalzen mit ei­genen Antriebsmotoren unter Zwischenschaltung elastischer Kupplungen zu versehen.

    [0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfin­dungsgemäßen Walzvorrichtung besteht darin, daß auf der Ein­laufseite und/oder auf der Auslaufseite der Verformungswal­zen Richtwalzen angeordnet sind, durch die die Platten hin­durchgeführt sind. Diese Richtwalzen bewirken nicht nur die richtige Zuführung der zu profilierenden Platten in die Walzvorrichtung, sondern sie gewährleisten insbesondere, daß die fertig gewellten Platten die Walzvorrichtung eben ver­lassen. Dadurch wird ein nachträgliches Geraderichten der Platten überflüssig. Vorteilhaft sind die Richtwalzen mit Gummi oder Kunststoff beschichtete zylindrische Rollen. Sie können quer zur Durchlaufrichtung der Platten durch die Verformungswalzen verstellbar angeordnet sein, wodurch ihre Lage und ihr gegenseitiger Abstand den jeweiligen Eigenschaf­ten der Platten und den Betriebsverhältnissen angepaßt wer­den können. Zweckmäßig werden die Richtwalzen empirisch je­weils so lange einjustiert, bis die hergestellten gewellten Platten eine ausreichend genaue Ebene Form besitzen.

    [0016] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walzvorrichtung besteht darin, daß die Verformungswalzen je in einem kastenförmigen Gehäuse drehbar gelagert sind, die Gehäuse übereinander in einem Gestell gegeneinander ver­stellbar angeordnet sind und in Längsrichtung der Verfor­mungswalzen hintereinander vorgesehene Führungsschächte aufweisen, in die die Stützwalzen verschiebbar eingesetzt und in denen sie durch eine Stellschraube abgestützt sind. Es handelt sich dabei um eine einfach aufgebaute und robuste Walzvorrichtung, die trotzdem eine genaue Justierung ermög­licht. Die Richtwalzen sind dabei an den kastenförmigen Ge­häusen angeordnet und vorzugsweise mit Hilfe von Verstell­spindeln abgestützt, so daß sie gleichfalls auf einfache Weise verstellt werden können.

    [0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung er­geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh­rungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Platte in per­spektivischer Ansicht, Fig. 2 dazu das vergrößert herausge­zeichnete Wellenprofil, Fig. 3 ein Detail einer Walzvor­richtung zur Herstellung der gewellten Platte, Fig. 4 die gesamte Walzvorrichtung in schematischer Darstellung, Fig. 5 eine Seitensansicht der Walzvorrichtung, teilweise im axia­ len Mittelschnitt, und Fig. 6 einen Querschnitt durch die Walzvorrichtung nach der Linie VI-VI in Fig. 5.

    [0018] Die in Fig. 1 dargestellte Platte 1 besteht aus rostfreiem Stahl und ist zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet. Die in Fig. 1 mit 2 bezeichneten Wel­len verlaufen parallel zueinander. Zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk werden mehrere Platten 1 parallel ne­beneinander in das Mauerwerk eingetrieben, u.zw. in Richtung der Längsachse der Wellen 2.

    [0019] Um nicht nur eine ausreichende Biegesteifigkeit der Platten zu erhalten, sondern auch örtlich begrenzte Defor­mationen beim Einschlagen zu vermeiden, ist eine besondere Ausbildung des in Fig. 2 dargestellten und mit 3 bezeich­neten Querschnittsprofils 3 der Wellen 2 erforderlich. Das gesamte Querschnittsprofil 3 einer Platte 1 setzt sich aus mehreren Wellenprofilen 4 zusammen, die aneinander anschlie­ßend Wellenberge und Wellentäler bilden. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist das Querschnittsprofil 3 in seinem gesamten Verlauf gekrümmt ausgebildet, wobei die benachbarten Wel­lenprofile 4 lediglich über Wendepunkte 5 der Profilkurve unter Vermeidung ebener Flächenstücke ineinander übergehen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind die Wellenprofile 4 kreisförmig ausgebildet. Die strichpunktiert eingezeichnete gerade Linie 6 geht durch die Scheitelpunkte eines Wellen­berges und des benachbarten Wellentales sowie durch den da­zwischenliegenden Wendepunkt 5, wobei der gekrümmte Ver­lauf des Querschnittsprofils 3 deutlich zu erkennen ist. Im Rahmen der Erfindung sind auch Abweichungen vom kreisför­migen Wellenprofil möglich, welches auch anders gekrümmt sein kann. Wesentlich ist lediglich, daß ebene Flächen im Verlauf des Querschnittsprofils vermieden werden, weil ebene Bereiche eine örtliche Verformung der Platte begünstigen wür­den.

    [0020] Die gewellten Platten 1 müssen aus hartem, rostfreiem Stahl bestehen, damit sie den auf sie einwirkenden mechani­schen Beanspruchungen standhalten und im Mauerwerk selbst nicht verwittern. Die Materialien, die diesen Anforderungen entsprechen, können jedoch schwer verformt werden, insbe­sondere, weil sie nicht streckfähig sind. Beim Strecken von Blechplatten aus solchem Material treten Risse und Sprünge auf, durch die beim Eintreiben der Platten in das Mauerwerk die Biegesteifigkeit beeinträchtigt wird und nach dem Ein­treiben die Dichtheit nicht mehr gewährleistet ist. Die in Fig. 3 schematisch gezeigte Walzvorrichtung ermöglicht die Herstellung gewellter Blechplatten aus hartem Material, ohne daß dieses über den gesamten Verformungsquerschnitt gestreckt wird.

    [0021] Die Walzvorrichtung nach Fig. 3 besteht aus zwei Verformungswalzen 7 und 8, die im Querschnitt ein zahnrad­förmig ausgebildetes Profil mit Verformungsrippen 9 und 10 haben. Die beiden Verformungswalzen 7,8 sind mit paralel­len Achsen übereinander drehbar angeordnet, wobei ihre Ver­formungsrippen 9,10 zahnradartig ineinandergreifen. Der Achsabstand der beiden Verformungswalzen 7,8 ist größer als die Summe der Radien der in Fig. 3 strichpunktiert einge­zeichneten Wälzkreise 11 und 12 der Verzahnungen der Walzen 7,8. Dadurch entsteht ein Zwischenraum zwischen den inei­nandergreifenden Verformungsrippen 9,10, zwischen die auf­ einanderfolgend Platten 1 eingeführt werden, um mit Wellen 2 versehen zu werden.

    [0022] Die ineinandergreifenden Verformungsrippen 9,10 sind an ihren Flanken 13 und 14 mit Evolventenprofil ausgebildet, an das jeweils das Profil des Kopfkreises 15 und des Fuß­kreises 16 anschließt. Um zu erreichen, daß das Material der Platte 1 beim Verformen nur gebogen und nicht gestreckt wird, sind die Verformungswalzen 7,8 so ausgebildet und an­geordnet, daß immer nur eine Verformungsrippe 9 der einen Verformungswalze 7 mit den Verformungsrippen 10 der anderen Verformungswalze 8 im Eingriff steht. Hiefür sind die ver­formungswalzen 7,8 mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser im Vergleich zur Zahnhöhe 17 der beiden Verformungswalzen 7,8 ausgebildet. Die Zahnhöhe 17 beträgt mindestens 15% des Radius des Wälzkreises 11,12 der zugehörigen Verformungs­walze 7,8. Außerdem ist der in Fig. 3 mit 18 bezeichnete Eingriffswinkel, den die Tangente des Wälzkreises 12 mit der Normalen auf die an die Flanke 14 der Verformungsrippe 10 gelegten Tangente einschließt, größer als bei herkömmlichen Zahnradgetrieben. Er beträgt mindestens 30°, wobei auch noch ein Eingriffswinkel bis 45° und allenfalls darüber vorteil­haft sein kann.

    [0023] Die Platte 1 wird in noch ebenem Zustand in Fig. 3 von links zwischen die beiden Verformungswalzen 7,8 ein­geführt, die mit gleicher Geschwindigkeit und in entgegen­gesetzten Richtungen angetrieben werden. Zwischen den Ver­formungsrippen 9,10 der Verformungswalzen 7,8 wird die Platte 1 verformt und mit den Wellen 2 versehen. Wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, befindet sich immer nur eine Ver­ formungsrippe 9 10 einer Verformungswalze 7,8 mit der ande­ren Verformungswalze im Eingriff, so daß die Platte 1 zwar wellenförmig gebogen, jedoch nicht über ihren gesamten Querschnitt gestreckt wird. Beim Herstellen der Wellen 2 kann die Platte 1 in Richtung ihrer Ebene nachrutschen, so daß lediglich ihre Breite verkleinert wird.

    [0024] Fig. 4 zeigt schematisch die gesamte Walzvorrichtung mit den Verformungswalzen 7,8, den Verformungsrippen 9,10 und mit der Blechplatte 1, die beim Durchlaufen durch die Vorrichtung in Richtung der Pfeile mit den Wellen 2 versehen wird. Die Platten 1, deren Länge mit der Dicke des trocken­zulegenden Mauerwerks übereinstimmen muß, können verhält­nismäßig lang sein, wobei auch Längen von einem Meter und sogar darüber vorkommen können. Die Verformungswalzen 7,8 müssen aber einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser auf­weisen, um die Platten 1 ohne Streckung verformen zu können. Die verhältnismäßig dünnen Verformungswalzen 7,8 können sich deshalb durchbiegen, insbesondere bei größerer Länge, wo­durch über ihre Länge unregelmäßige Wellenhöhen entstehen und die Platten eine bombierte Form erhalten. In der Aus­führung nach Fig. 4 sind deshalb die beiden Verformungswal­zen 7,8 mit Stützwalzen 19 und 20 versehen, die jeweils an der Verformungsstelle diametral gegenüberliegenden Stellen der Verformungswalzen 7,8 an diesen angreifen. Die Stütz­walzen 19,20 weisen das gleiche Zahnradprofil wie die Ver­formungswalzen 7,8 auf und stehen mit diesen im Eingriff, wobei die Verzahnungen unmittelbar aufeinander abrollen. Um die Abstützkräfte den Anforderungen entsprechend wählen und verändern zu können, ist der Abstand der Stützwalzen 19,20 zu den zugehörigen Verformungswalzen 7,8 verstellbar. Auch der Abstand zwischen den beiden Verformungswalzen 7 und 8 selbst ist zweckmäßig verstellbar ausgeführt, damit eine Anpassung an die Dicke der zu verformenden Platten 1 vorge­nommen und auch die Höhe der hergestellten Wellen 2 gewählt werden kann. Die Lager der Verformungswalzen 7,8 können zu diesem Zweck mit in der Zeichnung nicht dargestellten Keil- oder Spindel-Lagerverstellungen versehen sein.

    [0025] In den Fig. 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel ei­ner vollständigen Walzvorrichtung dargestellt. Die Verfor­mungswalzen 7 und 8 sind dort je in einem kastenförmigen Gehäuse 21 und 22 gelagert, wobei die beiden Gehäuse 21, 22 in einem Gestell 23 übereinander angeordnet sind. Die Ge­häuse 21 und 22 weisen über bzw. unter den Verformungswalzen 7,8 in Längsrichtung derselben hintereinander vorgesehene Führungsschächte 24 auf, die zur Aufanhme der Stützwalzen 19,20 bestimmt sind. In den Fig. 5 und 6 ist in den mittle­ren Führungsschacht 24 über der Verformungswalze 7 eine Stützwalze 19 eingesetzt und mit Hilfe einer Stellschraube 25 gegen die zugehörige Verformungswalze 7 verschiebbar. Eine solche Verformungswalze 19 samt Stellschraube 25 könnte in alle sechs in Fig. 5 eingezeichnete Führungsschächte 24 eingesetzt sein.

    [0026] Die Verformungswalzen 7 und 8 sind zur Synchroni­sierung ihrer Drehbewegung mit an ihnen befestigten Zahn­rädern 26 und 27 versehen, die miteinander im Eingriff ste­hen, wie aus Fig. 5 zu entnehmen ist. Die Verformungswalzen 7,8 sind in diesem Ausführungsbeilspiel auch mittels eigener Antriebsmotoren 28,29 angetieben. Die auf dem Gestell 23 verankert sind. In die Antriebsverbindung sind elastische Kupplungen 30 und 31 eingeschaltet.

    [0027] Aus Fig. 6 ist zu erkennen , daß auf der dort links dargestellten Einlaufseite der Verformungswalzen 7,8 Richt­walzen 32 und auf der Auslaufseite Richtwalzen 33 angeordnet sind. Die Richtwalzen 32,33 bestehen vorteilhaft aus mit Gummi oder Kunststoff beschichteten zylindrischen Rollen und sind quer zur Durchlaufrichtung der Platten verstellbar, so daß ihr Abstand auf die Dicke der Platten abgestimmt werden kann. Die Richtwalzen 33 sind, wie aus Fig. 6 hervorgeht, auf Schwenkebeln 34 gelagert und mit Hilfe von Verstell­spindeln 35 abgestützt, so daß sie einfach justiert werden können.

    [0028] Die dargestellte und beschriebene Walzvorrichtung ist verhältnismäßig einfach aufgebaut und ermöglicht dennoch die vorteilhafte Herstellung von wellenförmigen Platten aus hartem rostfreiem Stahl, ohne daß das Plattenmaterial bei der Verformung gestreckt wird.


    Ansprüche

    1. Platte aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben wird und zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet ist, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse in Eintreibrichtung verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnitts­profil (3) der Wellen (2) in seinem gesamten Verlauf ge­krümmt ausgebildet ist und benachbarte Wellenprofile (4) über Wendepunkte (5) der Profilkurve unter Vermeidung ebe­ner Flächenstücke ineinander übergehen, wobei sie vorzugs­weise aus hartem, nicht streckfähigem Werkstoff bestehen.
     
    2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die über Wendepunkte (5) aneinander anschließenden Wellenpro­file (4) kreisförmig oder annähernd kreisförmig verlaufen.
     
    3. Walzvorrichtung zur Herstellung von Platten aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben werden und zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet sind, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse in Eintreibrichtung verlaufen, mit zwei Verformungwalzen, die im Querschnitt ein zahnrad­förmiges Profil haben, das in Achsrichtung verlaufende Verformungsrippen bildet, die zahnradartig ineinander­greifen, wobei der Achsabstand der beiden Verformungs­walzen größer ist als die Summe der Radien der Wälzkreise der verzahnten Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß die ineinandergreifenden Verformungsrippen (9,10) an ihren Flanken (13,14) als Evolventenprofil ausgebildet sind, an das jeweils das Profil des Kopfkreises (15) und des Fuß­kreises (16) anschließt, daß der Eingriffswinkel (18) der Verformungsrippen (9,10) im Bereich des Wälzkreises (11,12) mindestens 30° beträgt und daß die Zahnhöhe (17) der Verformungsrippen (9,10) mindestens 15% des Radius des Wälzkreises (11,12) ausmacht.
     
    4. Walzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an ihren Enden in Lagern gehaltenen Verformungs­walzen (7,8) mit Stützwalzen (19,20) versehen sind, die im Bereich zwischen den Lagern an der Verformungsstelle diametral gegenüberliegenden Stellen der Verformungswal­zen (7,8) angreifen.
     
    5. Walzvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 , dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stützwalzen (19,20) ein Zahnradprofil mit den gleichen Kopfkreisen (15) und Fußkreisen (16) wie die Verformungswalzen (7,8) aufweisen und mit diesen im Eingriff stehen.
     
    6. Walzvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Abstand der Stützwalzen (19,20) zu den zugehörigen Verformungswalzen (7,8) verstellbar ist.
     
    7. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Verformungs­walzen (7,8), einschließlich allfälliger Stützwalzen (19,20), verstellbar ist, z.B. mittels einer Keil- oder Vertikalspindel-Lagerverstellung.
     
    8. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwalzen (19,20) paarweise vorgesehen sind, wobei mehrere Stützwalzenpaare entlang der Verformungswalzen (7,8) nebeneinander angeordnet und getrennt voneinander verstellbar sind.
     
    9. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformungswalzen (7,8) zur Syn­chronisierung ihrer Drehbewegung mit an ihnen mitdrehbar befestigten Zahnrädern (26,27) versehen sind, die mit­einander im Eingriff stehen.
     
    10. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß die Verformungswalzen (7,8) mit eigenen Antriebsmotoren (28,29) unter Zwischenschaltung elastischer Kupplungen (30,31) versehen sind.
     
    11. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, da­durch gekennzeichnet, daß auf der Einlaufseite und/oder auf der Auslaufseite der Verformungswalzen (7,8) Richt­walzen (32,33) angeordnet sind, durch die die Platten hindurchgeführt sind.
     
    12. Walzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen (32,33) mit Gummi oder Kunststoff be­schichtete zylindrische Rollen sind.
     
    13. Walzvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Richtwalzen (32,33) quer zur Durch­laufrichtung der Platten durch die Verformungswalzen (7,8) verstellbar angeordnet sind.
     
    14. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, da­durch gekennzeichnet, daß die Verformungswalzen (7,8) je in einem kastenförmigen Gehäuse (21,22) drehbar gelagert sind, die Gehäuse (21,22) übereinander in einem Gestell (23) gegeneinander verstellbar angeordnet sind und in Längsrichtung der Verformungswalzen (7,8) hintereinander vorgesehene Führungsschächte (24) aufweisen, in die die Stützwalzen (19,20) verschiebbar eingesetzt und in denen sie durch eine Stellschraube (25) od.dgl. abgestützt sind.
     
    15. Walzvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich­net, daß die Richtwalzen (32,33) an den kastenförmigen Gehäusen (21,22) angeordnet und vorzugsweise mit Hilfe von Verstellspindeln (35) abgestützt sind.
     




    Zeichnung