[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Platte aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen
von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben wird und zur Vergrößerung
ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet ist, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse in
Eintreibrichtung verlaufen. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine Walzvorrichtung
zur Herstellung solcher Platten.
[0002] Aus der AT-PS 335 689 ist ein Verfahren zum Trockenlegen feuchter Mauern bekannt,
bei dem gewellte Isolierplatten ohne Verwendung von Führungsmitteln und ohne vorheriges
Öffnen des Mauerwerks frei schwimmend in die Mörtelfugen des Mauerwerks eingetrieben
werden. Die Isolierplatten sind dabei zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet.
In der Patentschrift sind in Form einer Sinuslinie gewellte Isolierplatten angeführt,
außerdem sind dreieckförmige und trapezförmige Wellungen beschrieben und in den Zeichnungen
dargestellt.
[0003] Ein weiteres Verfahren zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk ist aus der DE-PS
663 812 bekannt. Auch bei diesem Verfahren werden Platten in das Mauerwerk eingeschlagen,
die zur Erhöhung ihrer Steifigkeit wellig ausgebildet sind. Vor dem Einschlagen der
Platten werden Führungen für die Isolierplatten im Mauerwerk vorgesehen. Es sind
wellblechartig ausgebildete Isolierplatten beschrieben, die mit ihren Rändern entweder
in Führungsschienen oder durch Eingreifen in umgebogene Längsränder benachbarter
Isolierplatten geführt sind. Für diesen Zweck können an den Längsrändern besondere
Profilkanten vorgesehen sein, die ineinander eingeschoben werden. Auch können die
Seitenränder der Platten verstärkt ausgebildet sein.
[0004] Durch die gewellte Ausbildung der Isolierplatten wird zwar deren Steifigkeit vergrößert.
Bei den bekannten wellenförmigen Isolierplatten kann es trotzdem vorkommen, daß sich
die Platten beim Eintreiben in das Mauerwerk unbeabsichtigt an bestimmten Stellen
verformen und sich in der Mörtelfuge zwischen den Führungen oder gegeneinander verklemmen.
[0005] Um Verformungen zu vermeiden, können nach allgemeinem Wissensstand die Platten aus
härterem und dickerem Werkstoff hergestellt werden. Dies erschwert jedoch die wellenförmige
Profilierung der Platten erheblich. Am einfachsten werden solche gewellten Platten
durch Walzen oder Pressen hergestellt, wobei sie über ihre gesamte Breite gleichzeitig
zwischen profilierten Preßwerkzeugen verformt oder in Längsrichtung der Wellen durch
Profilwalzen hindurchgeführt werden. Diese Verformung ist jedoch nur bei Verwendung
von Platten aus verhältnismäßig weichem, gut verformbarem Stahl möglich, weil hiebei
eine Streckung des Materials auftritt, die im Profilierungsverfahren bedingt und deshalb
nicht vermeidbar ist. Bei Verwendung von hartem Material, das ein ferritisches Gefüge
aufweist und nicht streckbar ist, treten Risse auf, die die Platten unbrauchbar machen
oder zumindest nachteilige Verformungen beim Eintreiben der Platten in das Mauerwerk
verursachen.
[0006] Die Verformung von hartem, nicht streckfähigem Material kann mit Hilfe einer Abkantpresse
vorgenommen werden. Dieses Herstellungsverfahren ist jedoch unwirtschaftlich, weil
es nur eine Verformung Rille um Rille ermöglicht. Praktisch das gleiche gilt für
ein Herstellungsverfahren durch Längsprofilierung. Dabei muß man von der Plattenmitte
ausgehen, in dieser eine Rille herstellen und anschließend symmetrisch zu beiden
Seiten je eine weitere Rille durch eigene Profilwalzen herstellen.
[0007] Aus der DE-OS 25 05 199 ist ein Verfahren zur Herstellung von Lüftungskanälen. Rohrverkleidungen
u.dgl. bekannt, wobei die sogenannte Querprofilerung zur Herstellung von gewellten
Kanalwänden angewendet wird. Dabei werden Verformungswalzen verwendet, die in einem
bestimmten Abstand voneiander angeordnet sind und mit in Achsrichtung verlaufenden
Verformungsrippen ineinandergreifen. Durch diese verzahnten Walzen wird eine ebene
Blechbahn hindurchgeführt, die zu einem gewellten Profil mit trapezförmigem Profilquerschnitt
verformt und sodann mit Hilfe einer Querschneidevorrichtung in die einzelnen Bauelemente
zertrennt wird. Dieses Profilierungsverfahren ist grundsätzlich auch mit hartem Werkstoff
möglich, weil die Blechplatten bei ihrer Verformung nur gebogen, aber nicht über den
ganzen Querschnitt gestreckt werden. Um dies zu erreichen, sind aber bestimmte Konstruktionsmerkmale
der Walzvorrichtung erforderlich wobei insbesondere auch darauf geachtet werden muß,
daß die fertig gewellten Platten einen Profilquerschnitt besitzen, der sie für ihren
besonderen Verwendungszweck geeignet macht.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher zum Trockenlegen von feuchtem
Mauerwerk verwendeten Platten aus rostfreiem Stahl so zu verbessern, daß sie trotz
Verwendung von hartem Werkstoff eine für das Eintreiben in das Mauerwerk vorteilhafte
Profilierung aufweisen und sich beim Eintreiben nicht verformen, insbesondere auch
keine von der Profilierung herrührende Risse aufweisen, die die Feuchtig keitsisolierung
gefährden könnten. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Walzvorrichtung, mit der die gewellten Platten aus hartem Werkstoff mit den vorstehend
angeführten Eigenschaften zweckmäßig hergestellt werden können.
[0009] Die erfindungsgemäße Platte aus rostfreiem Stahl ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Querschnittsprofil der Wellen in seinem gesamten Verlauf gekrümmt ausgebildet
ist und benachbarte Wellenprofile über Wendepunkte der Profilkurven unter Vermeidung
ebener Flächenstücke ineinander übergehen, wobei sie vorzugsweise aus hartem, nicht
streckfähigem Werkstoff bestehen. Eine so profilierte Platte weist zwar nicht die
größtmögliche Knicksteifigkeit auf und ist insbesondere weniger steif als eine vergleichbare
Platte mit rechteckigem oder trapezförmigem Wellenprofil. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung wird aber bei ausreichender Knicksteifigkeit der Platte selbst auch eine
bestmögliche örtliche Festigkeit gegen Verbeulen im Bereich der Profilwellen erzielt,
so daß die Platte beim Eintreiben in das Mauerwerk auch durch auf die Wellenflanken
allenfalls auftreffende Hindernisse nicht nachteilig deformiert werden kann. Die erfindungsgemäße
Form der Platte sichert deshalb nicht nur ein einwandfreies Eintreiben in das Mauerwerk
sondern auch eine zeitlich praktisch unbegrenzte wirkungsvolle Abdichtung des Mauerwerks
gegen aufsteigende Feuchtigkeit.
[0010] Eine einfache und deshalb bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die
über Wendepunkte aneinander anschließenden Wellenprofile kreisförmig oder annähernd
kreisförmig verlaufen. In den Wendepunkten schließen dabei jeweils zwei Kreisabschnitte
mit entgegengesetzter Krümmung aneinander an, so daß im Bereich der Wendepunkte praktisch
keine ebenen Flächenstücke vorhanden sind. Dieses Wellenprofil ist mit verhältnismäßig
einfach ausgebildeten Walzvorrichtungen herstellbar.
[0011] Die erfindungsgemäße Walzvorrichtung zur Herstellung von Platten aus rostfreiem Stahl
zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben werden
und zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet sind, wobei die Wellen
mit ihrer Längsachse in Eintreibrichtung verlaufen, weist zwei Verformungswalzen auf,
die im Querschnitt ein zahnradförmiges Profil haben, das in Achsrichtung verlaufende
Verformungsrippen bildet, die zahnradartig ineinandergreifen, wobei der Achsabstand
der beiden Verformungswalzen größer ist als die Summe der Radien der Wälzkreise der
verzahnten Walzen. Erfindungsgemäß sind dabei die ineinandergreifenden Verformungsrippen
an ihren Flanken als Evolventenprofil ausgebildet, an das jeweils das Profil des Kopfkreises
und des Fußkreises anschließt, wobei der Eingriffswinkel der Verformungsrippen im
Bereich des Wälzkreises mindestens 30° beträgt und die Zahnhöhe der Verformungsrippen
mindestens 15% des Radius des Wälzkreises ausmacht. Diese verhältnismäßig einfache
Walzvorrichtung ermöglicht die Herstellung der beschriebenen Platten mit dem vorteilhaften
Querschnittsprofil, die aus hartem Stahl mit ferritischem Gefüge bestehen können,
ohne daß beim Walzen Risse oder sonstige Beschädigungen auftreten. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der Verformungswalzen wird erreicht, daß immer nur jeweils eine Verformungsrippe
einer Verformungswalze mit einer Verformungsrippe der anderen Verformungswalze im
Eingriff steht, wodurch eine Streckung des Mate rials über den gesamten Verformungsquerschnitt
der verformten Platten und dadurch entstehende Risse vermieden werden.
[0012] Um auch bei kleinen Wellen verwirklichen zu können, daß immer nur eine Verformungsrippe
jeder Verformungswalze im Eingriff steht, ist der mögliche Durchmesser der Verformungswalzen
begrenzt. Die Verformungswalzen, die ausreichend lang sein müssen, damit auch lange
Platten, z.B. mit einer Länge von einem Meter und mehr, profiliert werden können,
haben deshalb eine begrenzte Biegesteifigkeit. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist daher vorgesehen, daß die an ihren Enden in Lagern gehaltenen Verformungswalzen
mit Stützwalzen versehen sind, die im Bereich zwischen den Lagern an der Verformungsstelle
diametral gegenüberliegenden Stellen der Verformungswalzen an diesen angreifen. Es
können dann auch noch verhätnismäßig dicke Bleche ohne Schwierigkeiten verarbeitet
werden. Die Stützwalzen haben zweckmäßig ein Zahnprofil mit den gleichen Kopfkreisen
und Fußkreisen wie die Verformungswalzen und stehen mit diesen im Eingriff. Von weiterem
Vorteil ist es, wenn der Abstand der Stützwalzen zu den zugehörigen Verformungswalzen
verstellbar ist. Es kann dann immer der passende Anpreßdruck in Abhängigkeit von der
Dicke und der Steifigkeit des verarbeiteten Bleches eingestellt werden. Auch der Abstand
zwischen den Verformungswalzen, einschließlich allfälliger Stützwalzen, kann verstellbar
sein, z.B. mittels einer Keil- oder Vertikalspindel-Lagerverstellung. Auch diese
Maßnahme dient dazu, die Walzvorrichtung an die Dicke der verwendeten Bleche anzupassen
sowie auch zur Veränderung der Höhe der Wellenprofile.
[0013] Die Stützwalzen sind zweckmäßig paarweise vorgesehen, wobei mehrere Stützwalzenpaare
entlang der Verformungswalzen nebeneinander angeordnet und getrennt voneinander verstellbar
sind. Die Möglichkeit der Anpassung der Walzvorrichtung an die jeweiligen Betriebsbedingungen
wird dadurch weiter vergrößert und verbessert.
[0014] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Verformungswalzen zur Synchronisierung
ihrer Drehbewegung mit an ihnen mitdrehbar befestigten Zahnrädern versehen, die miteinander
im Eingriff stehen. Die Verformungswalzen selbst und deren Verformungsrippen werden
dadurch von Einflüssen und Kräften entlastet, die zur Synchronisierung erforderlich
sind, wodurch eine nachteilige Veränderung des Wellenprofils der Platten durch derartige
Krafteinwirkungen ausgeschlossen wird. Dabei ist es zweckmäßig, die Verformungswalzen
mit eigenen Antriebsmotoren unter Zwischenschaltung elastischer Kupplungen zu versehen.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Walzvorrichtung besteht
darin, daß auf der Einlaufseite und/oder auf der Auslaufseite der Verformungswalzen
Richtwalzen angeordnet sind, durch die die Platten hindurchgeführt sind. Diese Richtwalzen
bewirken nicht nur die richtige Zuführung der zu profilierenden Platten in die Walzvorrichtung,
sondern sie gewährleisten insbesondere, daß die fertig gewellten Platten die Walzvorrichtung
eben verlassen. Dadurch wird ein nachträgliches Geraderichten der Platten überflüssig.
Vorteilhaft sind die Richtwalzen mit Gummi oder Kunststoff beschichtete zylindrische
Rollen. Sie können quer zur Durchlaufrichtung der Platten durch die Verformungswalzen
verstellbar angeordnet sein, wodurch ihre Lage und ihr gegenseitiger Abstand den jeweiligen
Eigenschaften der Platten und den Betriebsverhältnissen angepaßt werden können.
Zweckmäßig werden die Richtwalzen empirisch jeweils so lange einjustiert, bis die
hergestellten gewellten Platten eine ausreichend genaue Ebene Form besitzen.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walzvorrichtung besteht darin,
daß die Verformungswalzen je in einem kastenförmigen Gehäuse drehbar gelagert sind,
die Gehäuse übereinander in einem Gestell gegeneinander verstellbar angeordnet sind
und in Längsrichtung der Verformungswalzen hintereinander vorgesehene Führungsschächte
aufweisen, in die die Stützwalzen verschiebbar eingesetzt und in denen sie durch eine
Stellschraube abgestützt sind. Es handelt sich dabei um eine einfach aufgebaute und
robuste Walzvorrichtung, die trotzdem eine genaue Justierung ermöglicht. Die Richtwalzen
sind dabei an den kastenförmigen Gehäusen angeordnet und vorzugsweise mit Hilfe von
Verstellspindeln abgestützt, so daß sie gleichfalls auf einfache Weise verstellt
werden können.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
In diesen zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Platte in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 dazu das vergrößert herausgezeichnete Wellenprofil, Fig. 3 ein Detail einer
Walzvorrichtung zur Herstellung der gewellten Platte, Fig. 4 die gesamte Walzvorrichtung
in schematischer Darstellung, Fig. 5 eine Seitensansicht der Walzvorrichtung, teilweise
im axia len Mittelschnitt, und Fig. 6 einen Querschnitt durch die Walzvorrichtung
nach der Linie VI-VI in Fig. 5.
[0018] Die in Fig. 1 dargestellte Platte 1 besteht aus rostfreiem Stahl und ist zur Vergrößerung
ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet. Die in Fig. 1 mit 2 bezeichneten Wellen verlaufen
parallel zueinander. Zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk werden mehrere Platten
1 parallel nebeneinander in das Mauerwerk eingetrieben, u.zw. in Richtung der Längsachse
der Wellen 2.
[0019] Um nicht nur eine ausreichende Biegesteifigkeit der Platten zu erhalten, sondern
auch örtlich begrenzte Deformationen beim Einschlagen zu vermeiden, ist eine besondere
Ausbildung des in Fig. 2 dargestellten und mit 3 bezeichneten Querschnittsprofils
3 der Wellen 2 erforderlich. Das gesamte Querschnittsprofil 3 einer Platte 1 setzt
sich aus mehreren Wellenprofilen 4 zusammen, die aneinander anschließend Wellenberge
und Wellentäler bilden. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist das Querschnittsprofil 3 in
seinem gesamten Verlauf gekrümmt ausgebildet, wobei die benachbarten Wellenprofile
4 lediglich über Wendepunkte 5 der Profilkurve unter Vermeidung ebener Flächenstücke
ineinander übergehen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind die Wellenprofile 4
kreisförmig ausgebildet. Die strichpunktiert eingezeichnete gerade Linie 6 geht durch
die Scheitelpunkte eines Wellenberges und des benachbarten Wellentales sowie durch
den dazwischenliegenden Wendepunkt 5, wobei der gekrümmte Verlauf des Querschnittsprofils
3 deutlich zu erkennen ist. Im Rahmen der Erfindung sind auch Abweichungen vom kreisförmigen
Wellenprofil möglich, welches auch anders gekrümmt sein kann. Wesentlich ist lediglich,
daß ebene Flächen im Verlauf des Querschnittsprofils vermieden werden, weil ebene
Bereiche eine örtliche Verformung der Platte begünstigen würden.
[0020] Die gewellten Platten 1 müssen aus hartem, rostfreiem Stahl bestehen, damit sie den
auf sie einwirkenden mechanischen Beanspruchungen standhalten und im Mauerwerk selbst
nicht verwittern. Die Materialien, die diesen Anforderungen entsprechen, können jedoch
schwer verformt werden, insbesondere, weil sie nicht streckfähig sind. Beim Strecken
von Blechplatten aus solchem Material treten Risse und Sprünge auf, durch die beim
Eintreiben der Platten in das Mauerwerk die Biegesteifigkeit beeinträchtigt wird und
nach dem Eintreiben die Dichtheit nicht mehr gewährleistet ist. Die in Fig. 3 schematisch
gezeigte Walzvorrichtung ermöglicht die Herstellung gewellter Blechplatten aus hartem
Material, ohne daß dieses über den gesamten Verformungsquerschnitt gestreckt wird.
[0021] Die Walzvorrichtung nach Fig. 3 besteht aus zwei Verformungswalzen 7 und 8, die im
Querschnitt ein zahnradförmig ausgebildetes Profil mit Verformungsrippen 9 und 10
haben. Die beiden Verformungswalzen 7,8 sind mit paralellen Achsen übereinander drehbar
angeordnet, wobei ihre Verformungsrippen 9,10 zahnradartig ineinandergreifen. Der
Achsabstand der beiden Verformungswalzen 7,8 ist größer als die Summe der Radien der
in Fig. 3 strichpunktiert eingezeichneten Wälzkreise 11 und 12 der Verzahnungen der
Walzen 7,8. Dadurch entsteht ein Zwischenraum zwischen den ineinandergreifenden Verformungsrippen
9,10, zwischen die auf einanderfolgend Platten 1 eingeführt werden, um mit Wellen
2 versehen zu werden.
[0022] Die ineinandergreifenden Verformungsrippen 9,10 sind an ihren Flanken 13 und 14 mit
Evolventenprofil ausgebildet, an das jeweils das Profil des Kopfkreises 15 und des
Fußkreises 16 anschließt. Um zu erreichen, daß das Material der Platte 1 beim Verformen
nur gebogen und nicht gestreckt wird, sind die Verformungswalzen 7,8 so ausgebildet
und angeordnet, daß immer nur eine Verformungsrippe 9 der einen Verformungswalze
7 mit den Verformungsrippen 10 der anderen Verformungswalze 8 im Eingriff steht. Hiefür
sind die verformungswalzen 7,8 mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser im Vergleich
zur Zahnhöhe 17 der beiden Verformungswalzen 7,8 ausgebildet. Die Zahnhöhe 17 beträgt
mindestens 15% des Radius des Wälzkreises 11,12 der zugehörigen Verformungswalze
7,8. Außerdem ist der in Fig. 3 mit 18 bezeichnete Eingriffswinkel, den die Tangente
des Wälzkreises 12 mit der Normalen auf die an die Flanke 14 der Verformungsrippe
10 gelegten Tangente einschließt, größer als bei herkömmlichen Zahnradgetrieben. Er
beträgt mindestens 30°, wobei auch noch ein Eingriffswinkel bis 45° und allenfalls
darüber vorteilhaft sein kann.
[0023] Die Platte 1 wird in noch ebenem Zustand in Fig. 3 von links zwischen die beiden
Verformungswalzen 7,8 eingeführt, die mit gleicher Geschwindigkeit und in entgegengesetzten
Richtungen angetrieben werden. Zwischen den Verformungsrippen 9,10 der Verformungswalzen
7,8 wird die Platte 1 verformt und mit den Wellen 2 versehen. Wie aus Fig. 3 zu erkennen
ist, befindet sich immer nur eine Ver formungsrippe 9 10 einer Verformungswalze 7,8
mit der anderen Verformungswalze im Eingriff, so daß die Platte 1 zwar wellenförmig
gebogen, jedoch nicht über ihren gesamten Querschnitt gestreckt wird. Beim Herstellen
der Wellen 2 kann die Platte 1 in Richtung ihrer Ebene nachrutschen, so daß lediglich
ihre Breite verkleinert wird.
[0024] Fig. 4 zeigt schematisch die gesamte Walzvorrichtung mit den Verformungswalzen 7,8,
den Verformungsrippen 9,10 und mit der Blechplatte 1, die beim Durchlaufen durch die
Vorrichtung in Richtung der Pfeile mit den Wellen 2 versehen wird. Die Platten 1,
deren Länge mit der Dicke des trockenzulegenden Mauerwerks übereinstimmen muß, können
verhältnismäßig lang sein, wobei auch Längen von einem Meter und sogar darüber vorkommen
können. Die Verformungswalzen 7,8 müssen aber einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser
aufweisen, um die Platten 1 ohne Streckung verformen zu können. Die verhältnismäßig
dünnen Verformungswalzen 7,8 können sich deshalb durchbiegen, insbesondere bei größerer
Länge, wodurch über ihre Länge unregelmäßige Wellenhöhen entstehen und die Platten
eine bombierte Form erhalten. In der Ausführung nach Fig. 4 sind deshalb die beiden
Verformungswalzen 7,8 mit Stützwalzen 19 und 20 versehen, die jeweils an der Verformungsstelle
diametral gegenüberliegenden Stellen der Verformungswalzen 7,8 an diesen angreifen.
Die Stützwalzen 19,20 weisen das gleiche Zahnradprofil wie die Verformungswalzen
7,8 auf und stehen mit diesen im Eingriff, wobei die Verzahnungen unmittelbar aufeinander
abrollen. Um die Abstützkräfte den Anforderungen entsprechend wählen und verändern
zu können, ist der Abstand der Stützwalzen 19,20 zu den zugehörigen Verformungswalzen
7,8 verstellbar. Auch der Abstand zwischen den beiden Verformungswalzen 7 und 8 selbst
ist zweckmäßig verstellbar ausgeführt, damit eine Anpassung an die Dicke der zu verformenden
Platten 1 vorgenommen und auch die Höhe der hergestellten Wellen 2 gewählt werden
kann. Die Lager der Verformungswalzen 7,8 können zu diesem Zweck mit in der Zeichnung
nicht dargestellten Keil- oder Spindel-Lagerverstellungen versehen sein.
[0025] In den Fig. 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer vollständigen Walzvorrichtung
dargestellt. Die Verformungswalzen 7 und 8 sind dort je in einem kastenförmigen Gehäuse
21 und 22 gelagert, wobei die beiden Gehäuse 21, 22 in einem Gestell 23 übereinander
angeordnet sind. Die Gehäuse 21 und 22 weisen über bzw. unter den Verformungswalzen
7,8 in Längsrichtung derselben hintereinander vorgesehene Führungsschächte 24 auf,
die zur Aufanhme der Stützwalzen 19,20 bestimmt sind. In den Fig. 5 und 6 ist in den
mittleren Führungsschacht 24 über der Verformungswalze 7 eine Stützwalze 19 eingesetzt
und mit Hilfe einer Stellschraube 25 gegen die zugehörige Verformungswalze 7 verschiebbar.
Eine solche Verformungswalze 19 samt Stellschraube 25 könnte in alle sechs in Fig.
5 eingezeichnete Führungsschächte 24 eingesetzt sein.
[0026] Die Verformungswalzen 7 und 8 sind zur Synchronisierung ihrer Drehbewegung mit an
ihnen befestigten Zahnrädern 26 und 27 versehen, die miteinander im Eingriff stehen,
wie aus Fig. 5 zu entnehmen ist. Die Verformungswalzen 7,8 sind in diesem Ausführungsbeilspiel
auch mittels eigener Antriebsmotoren 28,29 angetieben. Die auf dem Gestell 23 verankert
sind. In die Antriebsverbindung sind elastische Kupplungen 30 und 31 eingeschaltet.
[0027] Aus Fig. 6 ist zu erkennen , daß auf der dort links dargestellten Einlaufseite der
Verformungswalzen 7,8 Richtwalzen 32 und auf der Auslaufseite Richtwalzen 33 angeordnet
sind. Die Richtwalzen 32,33 bestehen vorteilhaft aus mit Gummi oder Kunststoff beschichteten
zylindrischen Rollen und sind quer zur Durchlaufrichtung der Platten verstellbar,
so daß ihr Abstand auf die Dicke der Platten abgestimmt werden kann. Die Richtwalzen
33 sind, wie aus Fig. 6 hervorgeht, auf Schwenkebeln 34 gelagert und mit Hilfe von
Verstellspindeln 35 abgestützt, so daß sie einfach justiert werden können.
[0028] Die dargestellte und beschriebene Walzvorrichtung ist verhältnismäßig einfach aufgebaut
und ermöglicht dennoch die vorteilhafte Herstellung von wellenförmigen Platten aus
hartem rostfreiem Stahl, ohne daß das Plattenmaterial bei der Verformung gestreckt
wird.
1. Platte aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen von feuchtem Mauerwerk, die in das
Mauerwerk eingetrieben wird und zur Vergrößerung ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet
ist, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse in Eintreibrichtung verlaufen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Querschnittsprofil (3) der Wellen (2) in seinem gesamten
Verlauf gekrümmt ausgebildet ist und benachbarte Wellenprofile (4) über Wendepunkte
(5) der Profilkurve unter Vermeidung ebener Flächenstücke ineinander übergehen, wobei
sie vorzugsweise aus hartem, nicht streckfähigem Werkstoff bestehen.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die über Wendepunkte (5) aneinander
anschließenden Wellenprofile (4) kreisförmig oder annähernd kreisförmig verlaufen.
3. Walzvorrichtung zur Herstellung von Platten aus rostfreiem Stahl zum Trockenlegen
von feuchtem Mauerwerk, die in das Mauerwerk eingetrieben werden und zur Vergrößerung
ihrer Steifigkeit gewellt ausgebildet sind, wobei die Wellen mit ihrer Längsachse
in Eintreibrichtung verlaufen, mit zwei Verformungwalzen, die im Querschnitt ein zahnradförmiges
Profil haben, das in Achsrichtung verlaufende Verformungsrippen bildet, die zahnradartig
ineinandergreifen, wobei der Achsabstand der beiden Verformungswalzen größer ist
als die Summe der Radien der Wälzkreise der verzahnten Walzen, dadurch gekennzeichnet,
daß die ineinandergreifenden Verformungsrippen (9,10) an ihren Flanken (13,14) als
Evolventenprofil ausgebildet sind, an das jeweils das Profil des Kopfkreises (15)
und des Fußkreises (16) anschließt, daß der Eingriffswinkel (18) der Verformungsrippen
(9,10) im Bereich des Wälzkreises (11,12) mindestens 30° beträgt und daß die Zahnhöhe
(17) der Verformungsrippen (9,10) mindestens 15% des Radius des Wälzkreises (11,12)
ausmacht.
4. Walzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an ihren Enden
in Lagern gehaltenen Verformungswalzen (7,8) mit Stützwalzen (19,20) versehen sind,
die im Bereich zwischen den Lagern an der Verformungsstelle diametral gegenüberliegenden
Stellen der Verformungswalzen (7,8) angreifen.
5. Walzvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 , dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwalzen
(19,20) ein Zahnradprofil mit den gleichen Kopfkreisen (15) und Fußkreisen (16) wie
die Verformungswalzen (7,8) aufweisen und mit diesen im Eingriff stehen.
6. Walzvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Stützwalzen (19,20) zu den zugehörigen Verformungswalzen (7,8) verstellbar ist.
7. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen den Verformungswalzen (7,8), einschließlich allfälliger Stützwalzen
(19,20), verstellbar ist, z.B. mittels einer Keil- oder Vertikalspindel-Lagerverstellung.
8. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützwalzen (19,20) paarweise vorgesehen sind, wobei mehrere Stützwalzenpaare entlang
der Verformungswalzen (7,8) nebeneinander angeordnet und getrennt voneinander verstellbar
sind.
9. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verformungswalzen (7,8) zur Synchronisierung ihrer Drehbewegung mit an ihnen mitdrehbar
befestigten Zahnrädern (26,27) versehen sind, die miteinander im Eingriff stehen.
10. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verformungswalzen (7,8) mit eigenen Antriebsmotoren (28,29) unter Zwischenschaltung
elastischer Kupplungen (30,31) versehen sind.
11. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Einlaufseite und/oder auf der Auslaufseite der Verformungswalzen (7,8) Richtwalzen
(32,33) angeordnet sind, durch die die Platten hindurchgeführt sind.
12. Walzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen
(32,33) mit Gummi oder Kunststoff beschichtete zylindrische Rollen sind.
13. Walzvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen
(32,33) quer zur Durchlaufrichtung der Platten durch die Verformungswalzen (7,8)
verstellbar angeordnet sind.
14. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verformungswalzen (7,8) je in einem kastenförmigen Gehäuse (21,22) drehbar gelagert
sind, die Gehäuse (21,22) übereinander in einem Gestell (23) gegeneinander verstellbar
angeordnet sind und in Längsrichtung der Verformungswalzen (7,8) hintereinander vorgesehene
Führungsschächte (24) aufweisen, in die die Stützwalzen (19,20) verschiebbar eingesetzt
und in denen sie durch eine Stellschraube (25) od.dgl. abgestützt sind.
15. Walzvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen
(32,33) an den kastenförmigen Gehäusen (21,22) angeordnet und vorzugsweise mit Hilfe
von Verstellspindeln (35) abgestützt sind.