(19)
(11) EP 0 233 304 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.1987  Patentblatt  1987/35

(21) Anmeldenummer: 86102290.3

(22) Anmeldetag:  21.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A46B 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR

(71) Anmelder: TRISA BÜRSTENFABRIK AG TRIENGEN
CH-6234 Triengen (CH)

(72) Erfinder:
  • Jurt-Müller, Alfred
    CH-6234 Triengen (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rundbürste


    (57) Die Rundbürste (1) hat am Ende eines Handgriffs (3) einen stabförmigen Borstenträger (2), der mit Abstand von einer durchlöcherten Metallhülse (6) umschlossen ist. Die Hülse (6) ist auf den Borsten (4) oder Borstenbüscheln gehalten, die sich durch vorzugsweise kreisrunde Oeffnungen (5) der Hülsenwand erstrecken, so dass die Hülse (6) querbeweglich ist. Durch die Querbewegung der Hülse treten die Borsten (4) weiter aus der Hülse (6) hervor und ergreifen somit besser die Haare. Fönluft kann die Hülse (6) von aussen nach innen und in axialer Richtung durchströmen, so dass eine beschleunigte Haartrocknung möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rundbürste mit einem stabför­migen Borstenträger, der sich in einem Handgriff fort­setzt, wobei der Borstenträger von einer durchlöcherten Hülse mit Abstand umschlossen ist, durch die hindurch sich die Borsten radial nach aussen erstrecken.

    [0002] Eine Bürste dieser Art ist bekannt durch die US-PS 4 167 192. Ihre den Borstenträger umschliessende Hülse ist starr mit dem Handgriff der Bürste verbunden und hat die Aufga­be, die Borsten bzw. Borstenbüschel in ihren Löchern seit­lich abzustützen, so dass sie genauer ausgerichtet sind. Die Anwendung dieser Bürste erfolgt meist in für Rundbür­sten üblicher Weise zusammen mit einem Fön, um auf ihr ge­wickelte Haarlocken in ihrer Form zu stabilisieren. Wei­terhin ist durch die DE-AS 25 59 697 eine Rundbürste be­kannt, die mit einem Fön apparativ direkt kombiniert ist. Ihr Borstenträger ist von einer Anzahl von Wandabschnit­ten umschlossen, die hülsenförmig zueinander angeordnet sind, so dass sie den Wickelkörper zur Herstellung von Haarlocken bilden. Das hülsenförmige Gebilde ist starr mit dem Handgriff dieser Rundbürste verbunden, und die Borstenbüschel erstrecken sich durch die zwischen den Wandabschnitten vorhandenen durchlaufenden Schlitze radial nach aussen. In den Wandabschnitten vorhandene Löcher sind ausschliesslich für die Weiterleitung der axial zu­geführten Warmluft radial nach aussen zu den aufgewickel­ten Haaren bestimmt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundbürste der eingangs genannten Art zu finden, durch die das Erfas­sen der Haare beim Lockenwickeln durch die Borsten verbes­sert wird und die dabei eine verbesserte Verteilung der Warmluft gewährleistet. Ausserdem soll sie durch einfache Konstruktion mit geringem Aufwand herstellbar sein. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt aufgrund der kennzeichnen­den Merkmale des Patentanspruchs 1.

    [0004] Die als Wickelkörper dienende durchlöcherte Hülse besteht vorzugsweise aus einem Material mit guter Wärmeleitfähig­keit. Für eine gute Luftzirkulation durch sie hindurch, ist sie vorzugsweise an ihren beiden Enden bis auf ihren vollen Hohlquerschnitt offen.

    [0005] Für eine gute Luftzirkulation durch die Hülse hindurch und ausserdem für eine ausreichende Querbeweglichkeit der Hül­se relativ zu dem Borstenträger, ist zwischen dem Borsten­träger und der Hülsenwand ein verhältnismässig grosser Ab­stand vorhanden.

    [0006] Die Borsten oder Borstenbüschel haben vorzugsweise in dem jeweiligen Loch der Hülsenwand ein verhältnismässig gros­ses Spiel, so dass die Warmluft entsprechend gut zwischen den aufgewickelten Haaren hindurch in die Hülse einströ­men kann, um sie gleichmässig zu erwärmen und um die Haare einer guten Luftzirkulation auszusetzen.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0008] Es zeigt:

    Fig. 1 Einen Längsschnitt durch eine Rundbürste mit un­geschnittenem Borstenträger;

    Fig. 2 Eine Seitenansicht der Rundbürste nach Fig. 1 und

    Fig. 3 Einen Radialquerschnitt durch die Rundbürste nach Fig. 1.



    [0009] Die Rundbürste 1 hat einen Borstenträger 2, der in einem Stück in einen Handgriff 3 übergeht. Die Brosten 4 sind auf übliche Weise in dem stabförmigen Borstenträger 2 be­festigt und stehen von seiner zylindrischen Oeberfläche radial ab. Dabei erstrecken sie sich durch Oeffnungen 5, die in einer den Borstenträger umschliessenden metalli­schen Hülse 6 vorgesehen sind. Dadurch, dass die Borsten 4 über den gesamten Umfang des Borstenträgers vorzugsweise gleichmässig verteilt sind und jeweils durch die Oeffnun­gen 5 radial, d.h. auseinanderlaufend sich nach aussen er­strecken, ist die Hülse 6 gleichachsig mit dem Borstenträ­ger 2 auf den Borsten 4 gehalten, wobei keine zusätzlichen Mittel für ihre Verbindung mit der Rundbürste 1 vorhanden sind.

    [0010] Unter der Voraussetzung, dass die Borsten 4 nach dem glei­chen Muster am Borstenträger 2 vorgesehen sind wie die Oeffnungen 5 in der Hülse 6 und dass alle Oeffnungen 5 we­sentlich grösser sind als der Durchmesser der Borsten 5 bzw. der Borstenbüschel 7, ist die Hülse locker, d.h. mit Spiel, auf den Borsten 4 gehalten. Durch den beim Kämmen und Wickeln, d.h. Erfassen einer Haarlocke, auf die Hülse 6 seitlich von aussen ausgeübten Druck P (Fig. 1) ver­schiebt sich die Hülse quer zur Bürstenlängsachse 1a, z.B. in die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte und mit 6ʹ be­zeichnete Position, so dass die Borsten auf der Seite des ausgeübten Drucks, d.h. auf der Seite der Bürste, an der die Haare aufgenommen werden, um ein grösseres Mass von der den Wickelkörper bildenden Hülse 6 abstehen. Auf diese Weise ergibt sich das angestrebte bessere Erfassen der Haare beim Kämmen und Lockenwickeln. Bei verstärktem Druck weicht die Hülse 6 weiter in Querrichtung der Rundbürste elastisch aus, indem die die Hülse abstützenden Borsten 4 elastisch ausgebogen werden.

    [0011] Zum Trocknen der auf die Hülse 6 aufgewickelten Haare wird die Rundbürste seitlich durch Heissluft von einem Fön angeströmt, und ein Teil der Heissluft kann zwischen den Haaren hindurch durch die Oeffnungen 5 in den Hohl­raum 8 zwischen dem Borstenträger 2 und der Hülse 6 ein­strömen, um an den beiden Enden 9,10 der Hülse 6 wieder nach aussen zu entweichen. Diese Durchströmung der Rund­bürste, die auch mit einer Querdurchströmung verbunden ist, bewirkt ein beschleunigtes Trocknen der Haare.

    [0012] Die axialen Oeffnungen an den Enden der Hülse 6 haben im dargestellten Ausfürhungsbeispiel die Grösse des Hohlquer­schnittes der Hülse, jedoch können sie auch kleiner ausge­führt sein, so dass sie jedoch die maximale Querbewegung der Hülse 6 noch zulassen. Falls das äussere Ende des Bor­stenträgers 2 nicht über die Hülse 6 hinaus übersteht, so kann die Hülse am äusseren Ende auch geschlossen ausge­führt sein.

    [0013] Bei koaxialer Anordnung von Borstenträger 2 und Hülse 6 stehen die Borsten 4 um eine derartige Länge a (Fig. 1) über die Hülse 6 vor, dass bei maximaler Verlagerung der Hülse 6 quer zur Bürstenlängsachse 1a die Borsten 4 mit ihren Enden nicht aus den Oeffnungen 5 herausgleiten kön­nen. Falls die Hülse 6 bis zur Berührung mit dem Borsten­träger 2 verschoben werden kann, sollte die erwähnte Länge a im wesentlichen wenigstens dem Abstand b zwischen Hülse 6 und Borstenträger 2 entsprechen.

    [0014] Beispielsweise kann die Hülse 6 einen Innendurchmesser von etwa 33 mm haben, was bei einem Durchmesser des Bor­stenträgers 2 von etwa 19 mm einen Abstand b zwischen Hül­se 6 und Borstenträger 2 von rund 7 mm ergibt. Dabei ste­hen die Borsten 4 um das Mass a von etwa 7 mm über die Hülse 6 vor.

    [0015] Es versteht sich, dass zahlreiche Varianten der erfindungs­gemässen Rundbürste möglich sind.

    [0016] So können beispielsweise die Oeffnungen 5 anders als wie gezeigt kreisrund ausgebildet sein, z.B. oval oder viel­eckig.

    [0017] Im weitern ist es auch möglich, statt Borstenbüschel 7 Einzelborsten 5 vorzusehen, von denen sich jeweils eine durch jede Oeffnung 5 hindurcherstreckt. Die Borsten 5 kön­nen Naturborsten sein oder aus Kunststoff bestehen.

    [0018] Die Hülse 6 könnte auch aus Kunststoff bestehen. Eine sol­che Ausführungsform hätte jedoch gegenüber einer Metall­hülse den Nachteil geringerer Wärmeleitfähigkeit.


    Ansprüche

    1. Rundbürste mit einem stabförmigen Borstenträger (2), der sich in einem Handgriff (3) fortsetzt, wobei der Borstenträger von einer durchlöcherten Hülse (6) mit Abstand umschlossen ist, durch die hindurch sich die Borsten (4) radial nach aussen erstrecken, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Hülse (6) querbeweglich auf den Borsten (4) gehalten ist.
     
    2. Rundbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (6) metallisch ist.
     
    3. Rundbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, dass die Hülse (6) an mindestens einem Ende offen ist.
     
    4. Rundbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Borstenträger (2) und der Hülse (6) bei koaxialer Anordnung von beiden ein Abstand (b) vorhanden ist.
     
    5. Rundbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei koaxialer Anordnung von Bor­stenträger (2) und Hülse (6) die Borsten (5) um eine Länge (a) über die Hülse (6) vorstehen, die im wesent­lichen gleich oder grösser ist als die maximal mögliche Strecke (b) der Querbewegung der Hülse (6).
     
    6. Rundbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Oeffnungen (5) in der Hülsenwand festgelegte Durchschnittsquerschnitt grösser ist als die Querschnittsfläche der Borsten (4) oder Borstenbüschel.
     
    7. Rundbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (4) oder Borstenbü­schel (7) nach dem gleichen Muster an dem Borstenträ­ger (2) vorgesehen sind wie die Oeffnungen (5) in der Hülsenwand.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht