[0001] Die Neuerung bezieht sich auf ein Räumgerät zum Auseinanderschieben von ineinander-
oder aufeinandergeschobenen Schienenfahrzeugen mit einem hydraulisch angetriebenen
Spreizer, der zwei um einen Scharnierbolzen schwenkbare Spreizarme aufweist.
[0002] Ein derartiges, aus dem DE-GM 83 09 463 bekanntes Räumgerät ist geeignet, ineinander-
oder aufeinandergeschobene Schienenfahrzeuge auseinanderzuschieben und diese durch
Umkippen aus dem Bereich des Fahrgleises zu entfernen.
[0003] Hierbei muß jedoch ein ziemlicher Zeitaufwand für das Umsetzen des Räumgerätes in
Kauf genommen werden.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Räumgerät der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß es mit geringerem Zeitaufwand umgesetzt werden kann.
[0005] Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß dem Spreizer eine Drehvorrichtung
mit einem drehbar gelagerten Drehring zugeordnet ist, dessen Drehachse quer zur Achse
des Scharnierbolzens liegt, und daß die Drehvorrichtung über ein antreibendes Vierecklenkersystem
an ein Fahrzeug angelenkt ist, wobei die Lenkerachsen des Vierecklenkersystems quer
zur Drehachse des Drehrings und waagerecht angeordnet sind.
[0006] Der Scharnierbolzen ist in zwei Lagerböcken des Drehrings fest gelagert.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Neuerung weist der Spreizer ein Kniehebelsystem auf,
das an einen an den Drehring anschließbaren Haltezylinder angelenkt ist.
[0008] Zum Antrieb des Drehrings ist ein Hydraulikmotor angeordnet.
[0009] Zweckmäßigerweise weist das Vierecklenkersystem mindestens einen längenverstellbaren
Lenker auf.
[0010] Jeder längenverstellbare Lenker ist vorzugsweise ein hydraulischer Verstellzylinder.
[0011] Der Antrieb des Vierecklenkersystems besteht aus mindestens einem Hydraulikzylinder,
von dem ein Ende einer verstellbaren Lenkerachse und das andere Ende der diagonal
gegenüberliegenden Lenkerachse zugeordnet ist.
[0012] Vorzugsweise ist das Fahrzeug ein Land- und Schienenfahrzeug.
[0013] Durch den Gegenstand der Neuerung werden insbesondere die
Ar-beitsbedingungen des Hilfspersonals verbessert.
[0014] Die Neuerung wird anhand einer Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt ist, näher beschrieben.
[0015] Es zeigt
Fig. 1 ein Räumgerät mit einem Spreizer in Ansicht,
Fig. 2 eine Teildraufsicht des Räumgeräts in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch das Räumgerät entsprechend der Schnittangabe III-III
in Fig. 2 in vergrößertem Maßstab, wobei der Spreizer in einer Spreizstellung dargestellt
ist,
Fig. 4 einen Teilschnitt durch das Räumgerät entsprechend der Schnittangabe IV-IV
in Fig. 3 in vergrößertem Maßstab.
[0016] Ein Räumgerät 1 hat einen Spreizer 2 mit zwei Spreizarmen 3, 4, die um einen Scharnierbolzen
5 schwenkbar sind.
[0017] Jeder Spreizarm 3, 4 weist eine kuppelbare Aufgleisbrücke 6, 7 mit sechs Löchern
8, 9, eine Greifklaue 10, 11 und einen Scharnierschenkel 12, 13 auf. Beide Scharnierschenkel
12, 13 sind mit je zwei Hebeln 14, 15, 16, 17 fest verbunden.
[0018] 1 Auf jeder Aufgleisbrücke 6, 7 ist eine Führungstraverse 18, 19 verschiebbar angeordnet.
Jede Führungstraverse 18, 19 ist kuppelbar an eine Aufgleisbrücke 6, 7 mit Hilfe eines
arretierbaren Steckbolzens 20, 21.
[0019] Mit den Führungstraversen 18, 19 sind zwei Hydraulikzylinder 22, 23 gelenkig verbunden.
Sie erzeugen die Spreiz- und die Schließbewegung des Spreizers 2.
[0020] Der Spreizwinkel 24, der von den Spreizarmen 3, 4 bestrichen wird, ist abhängig von
dem Hub der Hydraulikzylinder 22, 23 und von der Stellung der Führungstraversen 18,
19 auf den Aufgleisbrücken 6, 7.
[0021] Dem Spreizer 2 ist eine Drehvorrichtung 25 mit einem drehbar gelagerten Drehring
26 zugeordnet, dessen Drehachse 27 quer zu der Achse 28 des Scharnierbolzens 5 liegt.
[0022] Der Scharnierbolzen 5 wird gehalten von zwei an dem Drehring 26 angebrachten Lagerböcken
29, 30.
[0023] In einem Gehäuse 31 der Drehvorrichtung 25 ist ein Hydraulikmotor 32 angeordnet,
der über ein Zahnrad 33 und einen Zahnkranz 34 einer Kugeldrehverbindung 35 den Drehring
26 antreibt.
[0024] Der Scharnierbolzen 5 und die Hebel 14, 15, 16, 17 bilden mit zwei Doppelachsen 36,
37 und drei Gelenkbolzen 38, 39, 40 ein Kniehebelsystem 41.
[0025] Ein hydraulischer Haltezylinder 42 ist einerseits an den Gelenkbolzen 40 und andererseits
an einen Gabelkopf 43 gelenkig angeschlossen. Schrauben 44, 45 verbinden den Gabeikopf
43 fest mit dem Drehring 26.
[0026] Die Drehvorrichtung 25 ist über ein antreibbares Vierecklenkersystem 46 an eine Traverse
47 eines Fahrzeugs 48 angelenkt. Das Fahrzeug 48 wird angetrieben von einem Fahrmotor
(nicht dargestellt).
[0027] Die Lenkerachsen 49, 50, 51, 52 des Vierecklenkersystems 46 sind quer zu der Drehachse
27 des Drehrings 26 und waagerecht angeordnet.
[0028] Das Vierecklenkersystem 46 besitzt zwei starre (53, 54) und zwei längenverstellbare
Lenker 55, 56.
[0029] Die längenverstellbaren Lenker 55, 56 sind hydraulische Verstellzylinder.
[0030] Angetrieben wird das Vierecklenkersystem 46 von zwei Hydraulikzylindern 57, 58, von
denen jeder mit einem Ende 59, 60 an die verstellbare Lenkerachse 51 und mit dem anderen
Ende 61, 62 an die diagonal gegenüberliegende Lenkerachse 50 gelenkig angeschlossen
ist.
[0031] Der hydraulische Haltezylinder 42 ist in der Lage, die Spreizarme 3, 4 gleichzeitig
um den Scharnierbolzen 5 zu verschwenken.
[0032] Das Verschwenken des Spreizers 2 um die Lenkerachse 50 wird erreicht durch Verstellen
der längenverstellbaren Lenker 55, 5
6.
1. Räumgerät zum Auseinanderschieben von ineinander- oder aufeinandergeschobenen Schienenfahrzeugen
mit einem hydraulisch angetriebenen Spreizer, der zwei um einen Scharnierbolzen schwenkbare
Spreizarme aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Spreizer (2) eine Drehvorrichtung
(25) mit einem drehbar gelagerten Drehring (26) zugeordnet ist, dessen Drehachse (27)
quer zu der Achse (28) des Scharnierbolzens (5) liegt, und daß die Drehvorrichtung
(25) über ein antreibbares Vierecklenkersystem (46) an ein Fahrzeug (48) angelenkt ist, wobei die Lenkerachsen
(49, 50, 51, 52) des Vierecklenkersystems (46) quer zu der Drehachse (27) des Drehrings
(26) und waagerecht angeordnet sind.
2. Räumgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierbolzen (5)
in zwei Lagerböcken (29, 30) des Drehrings (26) fest gelagert ist.
3. Räumgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizer
(2) ein Kniehebelsystem (41) aufweist, das an einen an den Drehring (26) anschließbaren
Haltezylinder (42) angelenkt ist.
4. Räumgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb des Drehrings
(26) ein Hydraulikmotor (32) angeordnet ist.
5. Räumgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vierecklenkersystem
(46) mindestens einen längenverstellbaren Lenker (55, 56) aufweist.
6. Räumgerät nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder längenverstellbare
Lenker (55, 56) ein hydraulischer verstellzylinder ist.
7. Räumgerät nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des
Vierecklenkersystems (46) aus mindestens einem Hydraulikzylinder (57, 58) besteht,
von dem ein Ende (59, 60) einer verstellbaren Lenkerachse (51) und das andere Ende
(60, 61) der diagonal gegenüberliegenden Lenkerachse (50) zugeordnet ist.
8. Räumgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug (48) ein Land-
und Schienenfahrzeug ist.