[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufspannvorrichtung für flächenhafte Reproduktionen,
insbesondere photographische Reproduktionen, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist seit längerem bekannt, grossflächige photographische Bilder auf Papier oder
Film in einem rechteckigen äusseren Rahmen mittels Spannfedern aufzuspannen, die einerseits
längs des Randes des Bildes und andererseits längs des betreffenden Rahmenstücks
befestigt sind. Aus der Europäischen Patentameldung Nr. 84 304 393.6 (Publikation
Nr. 0 132 953) ist zudem eine Aufspannvorrichtung dieser Art bekannt geworden, bei
welcher mehrere lösbar durch Klemmverbindungselemente miteinander zu einem Rahmen
zusammengesetzte Rahmenprofilstücke innere Schienen aufweisen, in welchen Gleiter
angeordnet sind, in welchen die an der Reproduktion befestigte Spannfedern eingehängt
werden können. Nachteilig bei dieser bekannten Aufspannvorrichtung ist, dass ihre
Herstellung verhältnismässig aufwendig ist, dass beim Zusammenbau des Rahmens immer
darauf geachtet werden muss, ob ausreichend viele Gleiter eingelegt sind, und vor
allem, dass es nicht möglich ist, eine optisch rahmenlose Aufspannvorrichtung zu
erzielen, das heisst, eine Aufspannvorrichtung, bei der sich die Reproduktion allseitig
bis an die äussersten Ränder erstreckt und nirgends durch ein sichtbares Rahmenteil
abgedeckt ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Aufspannvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die nur einfach ausgebildete Rahmenprofilstücke mit Mitteln zum direkten,
jedoch verschiebbaren Einhängen von Spannfedern benötigt und die das Aufspannen von
Reproduktionen ohne Abdeckung durch sichtbare Rahmenteile ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäss weist die Aufspannvorrichtung die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angeführten Merkmale auf.
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 den Querschnitt eines erfindungsgemässen Rahmenprofilstücks mit einer gemäss
einer "randlos" aufgespannten Reproduktion;
Fig. 2 den Querschnitt des Rahmenprofilstücks der Fig. 1 mit einer am Rand durch den
Rahmen abgedeckten, aufgespannten Reproduktion;
Fig. 3 den Zuschnitt eines Eckbereichs der Reproduktion für die Aufspannung in einem
Rahmen mit Rahmenprofilstücken gemäss Fig. 1;
Fig. 4 die rückseitige Ansicht eines Rahmens, der aus mehreren Rahmenprofilstücken
gemäss Fig. 1 mittels mehrerer Klemmverbindungselemente zusammengesetzt ist; und
Fig. 5 der Querschnitt eines Rahmenprofilstücks mit Längs-Klemmverbindungselementen.
[0006] Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines beispielsweisen Rahmenprofilstücks gemäss der
Erfindung. Generell gesehen hat das Rahmenprofilstück eine Schmalseite 1 und eine
Breitseite 2. Die Schmalseite 1 ist im wesentlichen halbkreisbogenförmig mit einem
kurzen, nach innen abgebogenen Endbereich 3. Die Breitseite 2 ist eben und weist einen
unteren Endbereich 4 auf, der ebenfalls kreisbogenförmig ausgebildet ist, jedoch mit
einem kleineren Radius als derjenige der halbkreisbogenförmigen Schmalseite 1. Im
Inneren des Rahmenprofilstücks sind verschiedene vorspringende Profilteile vorgesehen,
die unterschiedlichen Zwecken dienen. Ein solcher an erster Stelle zu erwähnendes
Profilteil ist ein in dem von der Schmalseite 1 abgewandten Endbereich der Breitseite
2 befindlicher schienenartiger Vorsprung 5, der zum kreisbogen förmigen Endbereich
4 hin offen ist und der sich über die ganze Länge des Rahmenprofilstücks erstreckt.
Wie dargestellt, dient der schienenartige Vorsprung 5 zum Einhängen mehrerer Spannfedern
6 (nur eine in Fig. 1 sichtbar), die mit ihren entgegengesetzten Enden in längs des
betreffenden Randes der flächenhaften Reproduktion 7 angebrachten Oesen 8 eingehängt
sind. Die Reproduktion 7 ist, wie ersichtlich, um die halbkreisbogenförmige Schmalseite
1 über die anschliessende Breitseite 2 geführt und erstreckt sich dann bis zu einem
gegenüberliegenden Rahmenprofilstück des Aufspannrahmens, wo sie in gleicher Weise
über dessen Breitseite und Schmalseite zur Innenseite des Rahmenprofilstücks geführt
ist und dort mittels Spannfedern am Rahmenprofilstück eingehängt ist. Das gleiche
gilt auch für die beiden anderen Seiten der Reproduktion bzw. des Aufspannrahmens.
[0007] Es ist ersichtlich, dass bei dieser Aufspannvorrichtung keine Randpartien der Reproduktion
durch irgendwelche Rahmenteile abgedeckt sind, und dass sich ein glattes Spannen der
Reproduktion in einfacher Weise durch passendes Verschieben der Spannfedern 6 in
den schienenartigen Vorsprüngen 5 erzielen lässt. Zudem ermöglicht diese "randlose"
Ausbildungsform ein praktisch nahtloses Aneinanderreihen mehrerer gleicher Aufspannvorrichtungen
zu einem sehr grossflächigen Grossbild.
[0008] In Fig. 2 ist der Querschnitt eines gleichen Rahmenprofilstücks dargestellt, bei
welchem ein weiteres vorspringendes Profilteil benutzt wird. Es ist dies ein nahe
der Schmalseite 1 an der Innenfläche der Breitseite 2 vorgesehener schienenartiger
Vorsprung 9, der zur Schmalseite 1 hin offen ist und der sich über die ganze Länge
des Rahmenprofilstücks erstreckt. Wie dargestellt, dient der schienenartige Vorsprung
9 zum Einhängen mehrerer Spannfedern 6 (nur eine in Fig. 2 sichtbar), die mit ihren
entgegengesetzten Enden wiederum in längs des betreffenden Randes der flächenhaften
Reproduktion 7 angebrachten Oesen 8 eingehängt sind. Bei dieser mit den gleichen
Rahmenprofilstücken erzielbaren Aufspannart sind jedoch die Randpartien der Reproduktion
7 durch die Breitseite 2 und die Schmalseite 1 in an sich bekannter Weise abgedeckt.
Die gebogenen Formen der Schmalseite 1 und des Endbereichs 4 der Breitseite 2 schaffen
jedoch ein wesentlich gefälligeres und leichteres Aussehen des sichtbaren Rahmens.
[0009] Ein vollständiger Aufspannrahmen wird aus mehreren Rahmenprofilstücken gemäss Fig.
1 und 2 zusammengesetzt, wobei fugenlose Eckverbindungen durch entsprechende Gehrungsschnitte
erzielt werden. Wird die Reproduktion 7 gemäss Fig. 1 aufgespannt, das heisst über
die Breitseiten 2 und die gebogenen Schmalseiten 1 gezogen, so ist selbstverständlich
ein Eckzuschnitt der Reproduktion 7 erforderlich, um ein störendes Ueberlappen zu
vermeiden. In Fig. 3 ist ein entsprechender Eckzuschnitt 10 einer mit den Randösen
8 versehenen Reproduktion 7 dargestellt. Bei einem derart ausgebildeten Zuschnitt
stossen die Ränder 11 des Zuschnitts 10 direkt, das heisst ohne Ueberlappung und
ohne Trennfugenbildung, aneinander.
[0010] Zum erwähnten Zusammensetzen mehrerer Rahmenprofilstücke gemäss Fig. 1 und 2 kommen
mit Vorteil an sich bekannte Klemmverbindungselemente zur Anwendung. In Fig. 4 ist
die rückseitige Ansicht eines vollständigen Aufspannrahmens 12 mit solchen Klemmverbindungselementen
dargestellt.
[0011] Gemäss Fig. 4 sind vordere Längs-Klemmverbindungselemente 13 und seitliche Längs-Klemmverbindungselemente
vorgesehen, die Schrauben enthalten und deshalb ohne weiteres lösbar sind. Entsprechende
vordere Eck-Klemmverbindungselemente 15 und seitliche Eck-Klemmverbindungselemente
16 sind in den inneren Ecken des Aufspannrahmens 12 vorgesehen. Falls die Längenabmessung
des Aufspannrahmens 12 beträchtlich ist, empfiehlt es sich zudem, zur Vermeidung eines
Durchhangs eingelegte Abstützstäbe 17 vorzusehen.
[0012] Die Ausbildung der Rahmenprofilstücke zur Aufnahme der Klemmverbindungselemente 13
bis 16 und der Abstützstäbe ergibt sich aus Fig. 5, in welcher der Querschnitt eines
Rahmenprofilstücks gemäss Fig. 1 und nochmals dargestellt ist. Zur Aufnahme der vorderen
Längs-Klemmverbindungselemente 13 sowie der Schenkel der vorderen Eck-Klemmverbindungslemente
15 ist die Innenfläche der Breitseite 2 mit zwei schienenartigen Vorsprüngen 18 und
19 versehen, von welchen der eine Vorsprung 18 einstückig mit dem zum Einhängen der
Spannfedern vorgesehenen schienenartigen Vorsprung 5, und der andere Vorsprung 19
einstückig mit dem ebenfalls zum Einhängen der Spannfedern vorgesehenen schienenartigen
Vorsprung 9 ausgebildet ist. Zur Aufnahme der seitlichen Längs-Klemmverbindungselemente
14 und der Schenkel der seitlichen Eck-Klemmverbindungselemente 16 sind im Innern
der halbkreisbogenförmigen Schmalseite 1 zwei weitere schienenartige Vorsprünge 20
vorgesehen. Um die Abstützstäbe 17 an die inneren Wände der halbkreisbogenförmigen
Schmalseiten anlegen zu können, sind diese mit einer in Fig. 5 dargestellte, als ebene
Auflagefläche ausgebildeten Verdickung 21 versehen.
[0013] Bei dem in Fig. 5 dargestellten Klemmverbindungselement 13 ist als Betätigungsorgan
in bekannter Weise eine Flügelmutter 22 vorgesehen. Aus Gründen knapper Raumverhältnisse
wird beim Klemmverbindungselement 14 als Betätigungsorgan mit Vorteil eine Inbus-Schraube
23 verwendet.
[0014] Es sind vorgängig Ausführungsformen von Rahmenprofilstücken beschrieben worden, bei
welchen die Schmalseite des Profilstücks halbkreisbogenförmig ist. Es ist aber auch
möglich, diese Schmalseite so auszubilden, dass sie nur teilweise einer kreisbogenförmigen
Verlauf hat, nämlich vorzugsweise in den beiden Kantenbereichen der Schmalseite. Auch
dann ist es noch möglich, die flächenhafte Reproduktion von den Breitseiten her über
die Schmalseiten zu den Rückseiten der Rahmenprofilstücke zu ziehen und dort mittels
der in den Rahmenprofilstücken einhängbaren und verschiebbaren Spannfedern glatt
zu spannen. Eine solche Ausführungsform mit nur teilweise kreisbogenförmigen Schmalseiten
kann wegen des kleineren Krümmungsradius an den Kanten besonders dann von Vorteil
sein, wenn, wie bereits erwähnt, mehrere Aufspannvorrichtungen der vorliegenden Art
zur Herstellung eines Grossbildes aneinandergefügt werden.
[0015] Die vorliegende Aufspannvorrichtung bzw. ihre Rahmenprofilstücke lassen sich verhältnismässig
einfach und kostengünstig aus einem Leichtmetall herstellen, wobei eine hohe Steifigkeit
erzielt wird. Das Aufhängen und Spannen einer flächenhaften Reproduktion aus Papier,
einem Kunststoffmaterial oder einem textilen Material kann problemlos erfolgen. Die
durch die Erfindung ermöglichte "randlose" Aufspannung einer Reproduktion ist von
ganz besonderem praktischem und ästhetischem Interesse.
1. Aufspannvorrichtung für flächenhafte Reproduktionen, insbesondere photographische
Reproduktionen, mit einem aus mehreren Rahmenprofilstücken zusammengesetzten Aufspannrahmen,
der innere Profilteile (5, 9) zum verschiebbaren Einhängen von Spannfedern (6) aufweist,
welche an den Rändern der Reproduktion (7) befestigbar sind, und der weitere innere
Profilteile (18, 19, 20) zum Anbringen von Klemmverbindungselementen (13, 14, 15,
16) aufweist, um den Aufspannrahmen (12) aus mehreren Rahmenprofilstücken lösbar zusammensetzen
zu können, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Rahmenprofilstück eine mindestens teilweise
kreisbogenförmige Schmalseite (1) und eine daran anschliessende, dazu senkrechte
ebene Breitseite (2) hat, und dass die Innenfläche der Breitseite (2) mit mindestens
einem sich in Längsrichtung der Breitseite (2) erstreckenden, in der Querrichtung
der Breitseite (2) offenen Profilteil (5) versehen ist, um darin Spannfedern (6) direkt
einzuhängen und längs des Profilteils zu verschieben.
2. Aufspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche
der Breitseite (2) in dem von der Schmalseite (1) abgewandten Endbereich mit dem genannten
Profilteil (5) versehen ist, derart, dass die flächenhafte Reproduktion (7) über die
ebene Breitseite (2) und die mindestens teilweise kreisbogenförmige Schmalseite (1)
zur Innenseite des Rahmenrprofilstücks legbar ist, und jede am betreffenden Rand der
Reproduktion (7) befestigte Spannfeder (6) in das genannte innere Profilteil (5) der
Breitseite (2) einhängbar und längs des Profilteils (5) verschiebbar ist.
3. Aufspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche
der Breitseite (2) in dem der Schmalseite (1) benachbarten Endbereich mit dem genannten
Profilteil (9) versehen ist, derart, dass die flächenhafte Reproduktion (7) hinter
die Breitseite (2) legbar ist, und jede am betreffenden Rand der Reproduktion (7)
befestigte Spannfeder (6) in das genannte innere Profilteil (9) der Breitseite (2)
einhängbar und längs des Profilteils (9) verschiebbar ist.
4. Aufspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der von der Schmalseite (1) des Rahmenprofilstücks abgewandte Endbereich (4) der Breitseite
(2) ebenfalls mindestens angenähert kreisbogenförmig ausgebildet ist, wobei der Kreisbogenradius
dieses Endbereichs (4) kleiner als derjenige der Schmalseite (1) ist.
5. Aufspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenseite der kreisbogenförmigen Schmalseite (1) des Rahmenprofilstücks mit einer
ebenen Auflagefläche (21) für den Rahmen-Abstützstab (17) versehen ist.
6. Aufspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenflächen der Schmalseite (1) und der Breitseite (2) des Rahmenprofilstücks
mit Schienen (18, 19, 20) zur Aufnahme der Klemmverbindungselemente (13, 14, 15,
16) versehen sind.
7. Rahmenprofilstück für eine Aufspannvorrichtung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet
durch die dem Rahmenprofilstück gemäss Anspruch 1 zukommenden Merkmale.
8. Flächenhafte Reproduktion zur Verwendung in einer Aufspannvorrichtung nach Patentanspruch
2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Eckbereich der Reproduktion (7) einen nach innen
verlaufenden Zuschnitt (10) aufweist, der derart ausgebildet ist, dass die Ränder
(11) der beiden um die rechtwinklig zueinander stehenden Schmalseiten (1) der Rahmenprofilstücke
gelegten Randbereiche der Reproduktion (7) direkt aneinander zu liegen kommen.