(19)
(11) EP 0 233 456 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.1987  Patentblatt  1987/35

(21) Anmeldenummer: 87100178.0

(22) Anmeldetag:  09.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 20/02, B65H 20/06, B65H 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.01.1986 IT 1914986

(71) Anmelder: OFFICINE MECCANICHE GIOVANNI CERUTTI S.p.A.
I-15033 Casale Monferrato Alessandria (IT)

(72) Erfinder:
  • Fantoni, Giuseppe
    I-15039 Ozzano Monferrato (AL) (IT)

(74) Vertreter: Mayer, Hans Benno, Dipl.-Ing. 
de Dominicis & Mayer Piazzale Marengo 6
20121 Milano
20121 Milano (IT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Vorwaertsbewegen von Papierbahnen mit konstanter Spannung


    (57) Einrichtung zum Vorwärtsbewegen mehrerer Papierbahnen (1) unter konstanter Spannung, wobei die Papierbahnen z.B. aus einer Rotationsdruckmaschine auslaufen, um einen Falzapparat zu erreichen und daß vorgesehen ist, die Vorschubmittel (4,5;10,11;16,17) derartig auszubilden, daß sie mit den Papierbahnen im wesentlichen entlang einer geraden, abgeflachten Strecke (T) in Kontakt treten.




    Beschreibung


    [0001] Die vostehende Erfindung betrifft eine Einrichtung mit der eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden Papierbahnen mit konstanter Spannung vorwaertsbewegbar ist.

    [0002] Es ist bekannt, dass Papierstreifen- oder Papierbahnen, die z.B. als bedruckte Bahnen vorliegen, nach der Schneidvorrichtung unter Verwendung von Rollenpaaren, die als Zugrollen ausgebildet sind, einer nachfolgenden Arbeitseinheit, z.B. einem Falzapparat zuzufuehren sind.

    [0003] Es ist den Fachleuten ferner bekannt, dass ueblicherweise den Falzapparaten 4, 8, 12 oder mehrere bedruckte und nebeneinanderliegende Papierbahnen zugefuehrt werden, die nach dem Schneidvorgang in einzelne Bogenbuendel umgewandelt werden, die die spaetere Zeitschrift bilden.

    [0004] Dem Fachmann ist auch bekannt, dass die Zufuehrung der Papierbahnen an den Falzapparat ueber Rollenpaare erfolgt, die einen steifen, harten Umfangsmantel aufweisen. Aus diesem Grund sind die Papaierbahnen nicht den gleichen Zugbelastungen ausgesetzt, d.h. die inneren Papierbahnen der Papierstreifengruppe, die vom Mittelpunkt der Zugrollen am weitesten entfernt sind, werden von einer groessere Zugkraft beeinflusst, hingegen die aeussere Papierbahn, die der Mitte der Zugzylinder am naechsten liegt, wird von einer kleineren Zugkraft beeinflusst.

    [0005] Versuche haben erwiesen, dass diese Zugkraefte in graphischer Darstellung ungefaehr einen parabolischen Verlauf annehmen, und allmaehlich von der Mitte des Papierbahnpaketes zur aeussersten Papierbahn hin abnehmen, Papierbahn die dem Walzenumfang am naechsten liegt. Die Tatsache, dass in bekannten Vorrichtungen zwischen den Papierbahnen unterschiedliche Spannungen auftreten, erfordert aufwendige Regulier- und Einstellvorgaenge, zum genauen Einstellen der Anpresskraft zwischen den zwei motorisch angetriebenen Rollen, haeufig tritt der Fall ein, dass die innenliegenden Papierstreifen derartig stark belastet werden, dass Rissbildungen in den Papierbahnen unvermeidlich sind. Die aeusseren Papierbahnen, die fast keiner Zugbelastung ausgesetzt sind, neigen waehrend ihres Durchlaufes durch die angetriebenen Rollen dazu, Falten und Knitterzonen zu bilden.

    [0006] Es koennen auch unerwuenschte Verschiebungen zwischen den einzelnen Papierbahnen auftreten, die dem Falzapparat zuzufuehren sind.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und neue Mittel fuer die Vorwaertsbewegung und die Zufuehrung einer Vielzahl von Papierbahnen an einen nachfolgenden Falzapparat vorzuschlagen, und zu gewaehrleisten, dass die Papierbahnen im wesentlichen mit gleicher Zugkraft beaufschlagt werden, besonders soll dabei vermieden werden, dass erhebliche Differenzen in der Zugkraft zwischen den einzelnen Papierbahnen, vor allem zwischen den inneren und den aeusseren Papierbahnen auftreten.

    [0008] Erfindungsgemaess wird diese Aufgabe dadurch geloest, dass die Papierbahnen zwischen walzenartigen Fortbewegungsmitteln, im wesentlichen entlang einer geraden abgeflachten Linie, die zwischen den Zugwalzen gebildet wird, fortbewegt werden.

    [0009] Mit besonderem Vorteil ist bei Verwendung von Rollen oder Antriebswalzen die paarweise angeordnet sind, vorgesehen, dass diese Zylinder eine elastisch weiche Ummantelung aufweisen. Dadurch wird erreicht, dass bei Kontakt zwischen den Rollen oder Zylindern und den Papierbahnen, eine Verformung des Zylindermantels erfolgt, derartig, dass an der Umfangslinie der Rollen oder Zylinder ein geradlinig, flach verlaufendes Teilstueck gebildet wird.

    [0010] Es ist ferner vorteilhaft, dass vom aeusseren Umfang des elastisch-­weichen Umhuellungsmantels der Zylinder, in Radialrichtung parallel zur Zylinderachse angeordnete Rippen abstehen, die ebenfalls aus leicht verformbarem Material gebildet sind.

    [0011] Ferner ist es vorteilhaft, wenn Rollen oder Zylinder mit hartem Kern, z.B. aus Stahl, Verwendung finden, welchem harten Kern eine Ummantelung aus elastisch-weichem Material zugeordnet ist, und dass die Kammer zwischen dem harten Kern und dem weich elastischen Mantel mit einem nachgiebigen Stoff gefuellt wird, z.B. Gas, in vorteilhafter Weise Luft.

    [0012] Es kann ferner vorteilhaft sein, dass die Kammer, die vom harten Kern der Rollen oder der Zylinder und dem aeusseren elastisch-­weichen Mantel begrenzt wird, durch aufgeschaeumtes, elastisches Material gebildet wird, z.B. Schaumgummi oder einem aehnlichen Material.

    [0013] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn fuer die Zugbewegung der Papierbahnen, aus zwei Rollen bestehende Vorrichtungen Verwendung finden, denen jeweils ein endloses Transportband zugeordnet ist, wobei stets zwischen zwei Rollen der Foerderbahn ein Druckschuh vorgesehen ist, der auf die Papierbahnen hin gerichtet ist, die zwischen den Rollenpaaren durchlaufen.

    [0014] Weitere vorteilhafte Ausfuehrungsformen koennen der nun folgenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Anspruechen entnommen werden.

    [0015] Der Erfingungsgegenstand wird nun genauer anhand eines Ausfuehrungsbeispieles beschrieben und in den beigefuegten Zeichnungen dargestellt.

    [0016] Es zeigen:

    Fig. 1 in einer teilweisen Schnittdarstellung zwei Einzugsrollen fuer bedruckte Papierbahnen;

    Fig. 2 zwei Rollen gemaess der Darstellung nach Fig. 1, wobei auf dem aeusseren Umfang der Rollen parallel angeordnete Rippen vorgesehen sind, die in radialer Richtung verlaufen.

    Fig. 3 zeigt zwei Rollen im Querschnitt, bestehend aus einem harten Kern und einem Aussenmantel, der nach Art eines Luftreifens ausgebildet ist.

    Fig. 4 zeigt zwei Rollenpaare, die mit einem endlosen Foerderband zusammenarbeiten, das durch Druckschuhe beeinflusst wird.



    [0017] Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist fuer die Vorschubbewegung der Papierbahnen 1, die in Richtung der Pfeile zugefuehrt werden, ein Rollenpaar 2 und 3 vorgesehen.

    [0018] Jede Rolle 2 und 3 wird in Pfeilrichtung (f) in Drehbewegung versetzt und weist eine Ummantelung 4 bzw. 5 auf. Das Material der Ummantelung 4, 5 besteht erfindungsgemaess aus elastisch-weichem Material, z.B. aus Gummi oder einem geeigneten Kunststoff. Im Beruehrungspunkt zwischen den Rollen 2 und 3, dank der Elastizitaet des ausgewaehlten Materials, das den Mantel 4 und 5 bildet, erfolgt ein Abflachen der Ummantelung ueber eine gerade Strecke (T). Somit wird eine im wesentlichen gradlinig verlaufende abgeflachte Strecke fuer die Foerderbewegung der Papierbahn 1 gebildet.

    [0019] Durch Bildung einer ebenen, geradlinigen Flaeche (T) werden alle Papierbahnen 1 des Paketes gleichmaessig beansprucht, und es wird der unerwuenschte, negative Einfluss des Kruemmungsradius der Zylinder 4 und 5 ausgeschaltet. Somit werden saemtliche Papierbahnen 1 durch die gleiche Zugkraft beeinflusst und die Bildung von Einrissen in den inneren Papierbahnen des Paketes sowie die Bildung von Falten und Knitterzonen auf den aussenliegenden Papierbahnen des Paketes 1 wird vermieden. Somit erfolgt ein gleichmaessiges Foerdern der Papierbahnen 1 ohne gegenseitige Beanspruchung der Papierbahnen an den folgenden Falzapparat.

    [0020] In Fig. 2, die ein weiteres Ausfuehrungsbeispiel der Erfindung darstellt, sind die Zylinder 2 und 3 stets durch einen Umfangsmantel 4 und 5 aus weichem, elastischem Material umhuellt, z.B. kann hier Gummi oder geeignetes Kunststoffmaterial zum Einsatz gelangen.

    [0021] In diesem Fall wird jedoch vorgeschlagen, dass auf dem Mantelumfang 4 bzw. 5 Rippen 6 bzw. 7 angeordnet sind, die in radialer Richtung vom Mantel 4 bzw. 5 abstehen und sich parallel zur Laengsachse der Zylinder 2 und 3 erstrecken.

    [0022] Die Rippen 6, 7 koennen besonders weich ausgebildet sein, um somit entlang der Teilflaeche (T) eine Verformung dieser Rippen 6 und 7 in erhoehtem Massse zu erzielen, um auch in diesem Falle eine Zone (T) mit geradlinigem Verlauf zu bilden.

    [0023] In Fig. 3 sind zwei Zylinder dargestellt, die im wesentlichen aus zwei rohrfoermigen Bauteilen 8 und 9 bestehen, z.B. aus Stahlrohren. Diese Stahlrohre nehmen eine aeussere Ummantelung 10 und 11 auf, die in vorteilhafter Weise aus weichem elastischem Material gebildet sind, z.B. aus Gummi oder auch aus einem sehr duennen Stahlblechmantel. Diese Aussenummantelungen 10, 11 sind dicht mit den Enden der Zylinder 8 und 9 verbunden. Wird nun die gebildete Ringkammer 12, 13 mit einem Gas gefuellt, z.B. mit Druckluft, so besteht die Moeglichkeit einen Zylinder herzustellen, der einen Aufbau aufweist, der dem eines Luftreifens eines Fahrzeuges gleicht. Auch in diesem Fall ist in der Kontaktzone zwischen den elastischen Umfangsmaenteln 10, 11 eine Zone (T) gebildet, die geradlinigen Verlauf hat und es ermoeglicht, die Papierbahnen 1 mit gleichmaessiger Zugkraft auf den Falzapparat zuzufuehren.

    [0024] Die Ringkammer 12, bzw. 13 kann auch mit elastischem Schaummaterial gefuellt werden, wie dies schematisch mit 14 und 15 dargestellt ist.

    [0025] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausfuehrungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

    [0026] In diesem Fall sind zwei Zylinderpaare vorgesehen, die insgesamt mit 16 und 17 gekennzeichnet sind.

    [0027] Die Gruppe 16 besteht aus den Zylindern 18 und 19, waehrend die Gruppe 17 aus den Zylindern 20 und 21 gebildet ist, und die Zylinder 18 und 19 nehmen ein endloses Transportband 21 auf, waehrend die Zylinder 20, 21 von einem Endlostransportband 23 umgeben sind. Zwischen den Baendern 22 und 23, die durch die Gruppen 16 und 17 der motorisierten Zylinder angetrieben werden, laufen die Papierbaender 11. Um eine Regulierung des Druckes zu ermoeglichen, der durch die Baender 22 und 23 auf das Papierbahnenpaket 1 zu uebertragen ist, werden die Teilstuecke 22 und 23, die sich gegenueberliegen, in Richtung der Pfeile "g" durch Druckschuhe 24 und 25 beaufschlagt oder es finden andere, geeignete Druckmittel Verwendung.

    [0028] Auch in diesem Fall wird eine geradlinige Strecke gebildet die einen Transport der Papierbaender 1 mit gleichmaessiger Zugkraft ermoeglicht.


    Ansprüche

    1. Einrichtung, zum Vorwaertsbewegen von Papierbahnen (1) mit konstaner Spannung, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierbahnen (1) zwischen walzenartigen Fortbewegungsmitteln (4,5; 10,11; 16,17;), im wesentlichen entlang einer geraden, abgeflachten Linie (T) bewegt werden, die zwischen den Zugwalzen (4,5; 10,11; 16,17) gebildet wird.
     
    2. Einrichtung, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Rollen oder Zugzylindern (4,5; 10,11;16,17) besteht, die eine weiche, elastische Ummantelung (4,5; 14,15) aufweisen.
     
    3. Einrichtung, nach Patentanspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass vom Aussenumfang des elastisch-weichen Umhuellungsmantels (4,5) einer jeden Rolle (2,3), in Radialrichtung Rippen (6,7) abstehen, die parallel zur Achse der Rolle angeordnet sind und aus einem leicht verformbaren Material gebildet sind.
     
    4. Einrichtung, nach Patentanspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen und Zylinder einen harten Kern (8,9) aufweisen, dem ein Mantel (10,11) aus elastischem oder weich-elastischem Material zugeordnet ist, dass in der zwischen dem harten Kern und dem elastischen Umhuellungsmantel gebildeten Kammer (12,13) ein komprimierbarer Stoff vorgesehen ist, z.B. ein Gas, in vorteilhafter Weise Druckluft (14,15).
     
    5. Einrichtung, nach Patentanspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (12,13) zwischen dem harten Kern (8,9) und dem weich-elastischem Mantel (10,11) mit einem nachgiebigen Schaummaterial (14,15) gefuellt ist, z.B. Gummi oder aufgeschaeumtem Kunststoffmaterial.
     
    6. Einrichtung, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Rollenpaare (18,19; 20,21) vorgesehen sind und jedem Rollenpaar ein eigenes, endloses Transportband (22,23) zugeordnet ist und, dass das Band zwischen den Rollen durch Druckschuhe (24,25) beaufschlagt wird, die das Band (22,23) gegen die Papierstreifen oder Papierbaender (1) druecken (g), die zwischen den Rollenpaaren (16,17) durchlaufen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht