[0001] Die Erfindung betrifft ein Griffelement für ein symmetrisches Rigg nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus den Patentschriften US 43 69 724 und PCT/CH 84/00104 sind Gabelbäume bekannt,
die nur an den seitlichen Nocken des symmetrischen Segels befestigt sind, während
zum Mast hin nur eine bewegliche Führung bzw. gar keine Verbindung besteht.
[0003] Eine bedingt drehbare, unverschiebliche Verbindung zwischen Mast und Gabelbaum wird
in der Patentschrift FR 80 17212 beschrieben.
[0004] Die Nachteile dieser Konstruktionen liegen vor allem darin, daß eine feste Verbindung
zwischen dem Mast und der Griffspiere des Gabelbaums fehlt. Die mehr oder weniger
große Drehung des Gabelbaums um seine Längsachse erschwert dem Segler die Führung
des Riggs und wirkt sich besonders ungünstig bei Manövern aus.
[0005] Eine Höhenverstellbarkeit der Griffspiere zur Anpassung an die unterschiedliche Körpergröße
der Segler ist bei diesen Konstruktionen nicht vorhanden, sondern nur durch die andererseits
unerwünschte Drehung des Gabelbaums um seine Längsachse zu erreichen. Die naheliegende
Lösung, den gesamten Gabelbaum in der Höhe zu verschieben, ist nicht möglich, weil
die äußeren Ecken des Segels durch den Gabelbaum gehalten uerden und damit die Höhenlage
des Gabelbaums gar nicht oder nur mit erheblichen Nachteilen für den Segeltrimm verändert
werden kann.
[0006] Die Höhenverstellbarkeit der Griffspiere durch gegenseitiges Abwinkeln der Gabelbaumhälften
um die Gabelbaumlängsachse ist aus der GM 79 o4 3oo bekannt. Der Gabelbaum bleibt
jedoch auch hier drehbar in bezug auf den Mast, sodaß die oben beschriebenen Nachteile
bestehen bleiben.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine feste Verbindung zwischen Griff und
Rigg zu schaffen, eine einfache Höhenverstellbarkeit des Griffs zu ermöglichen und
weitere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik zu erreichen.
[0008] Die Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst. Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen darin, daß
1. Segel und Mast mit dem Gabelbaum durch eine stabile "Vierpunktlagerung" verbunden
werden, wobei Mast und Segel jeweils an zwei Stellen gefaßt werden. Dadurch spürt
der Segler jede Druckänderung am Segel deutlicher und kann das Rigg besser führen.
2. Die Höhenverstellbarkeit der Griffspiere wird durch einfaches Verschieben der Teile
längs des Mastes oder durch eine Längenänderung der Strebe erzielt; Segelbefestigungen
und Segeltrimm bleiben davon unberührt.
3. Die Beanspruchung des Masts vermindert sich erheblich dank der Halterung in zwei
Punkten, was zu geringeren Mastabmessungen und Gewichtsersparnis führt.
4. Durch die schräg nach oben gerichtete Bogenform bildet die Gabelbaumgriffspiere
in etwa einen Kreis um den Riggfußpunkt, sodaß der Segler auch beim Vor- und Zurückneigen
des Riggs stets in etwa die gleiche Griffhöhe vorfindet.
5. Gegenüber bekannten Anordnungen werden die Gabelbaumenden deutlich niedriger am
Segel befestigt, sodaß die größte Segelbreite und damit auch der Segeldruckpunkt eine
vorteilhafte Verschiebung nach unten erfahren.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Erfindungsgegenstandes als Übersicht
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt
Fig. 3 eine schematische Vorderansicht
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht zur Höhenverstellung des Griffelements
Fig. 5 eine bevorzugte Ausführungsart des Gabelbaums in der Draufsicht
Fig. 6 eine weitere Ausführungsart des Gabelbaums in der Draufsicht.
[0012] Aus Fig. 1, 2 und 3 ist die räumliche Anordnung des Griffelements ersichtlich. Die
beiden Gabelbaumspieren 1, 2 umfassen in einer bevorzugten Ausführungsart Mast 4 mit
dem Segel 5. Die schräg nach oben gerichtete Strebe 3 ist mit dem Verbindungsmittel
6 gelenkig an der Gabelbaumspiere 1 befestigt und schließt mit dem Verbindungsmittel
7 ebenfalls gelenkig an den Mast 4 an. Der Mast 4 ist außerdem über das Verbindungsmittel
8 fest mit der Gabelbaumspiere 2 verbunden. Das Segel 5 wird an den Endstücken 9,
10 des Gabelbaums 1, 2 gehalten.
[0013] Um die oben beschriebenen Vorteile der geringeren Mastbeanspruchung, der gleichmäßigen
Griffhöhe und des günstigen Segelumrisses voll zu nutzen, muß der Abstand zwischen
den Verbindungsmitteln 7 und 8 möglichst groß sein, die Lage der Endstücke 9 und 10
so niedrig wie möglich und die Lage des Verbindungsmittels 7 so hoch wie möglich.
Die in der Längs- achse des Gabelbaums 1, 2 verlaufende abwinkelung dient dazu, diese
Forderungen besser zu erfüllen.
[0014] Für die Verstellung der Griffhöhe an der Spiere 1 aus einer hoch liegenden Position
werden, wie aus Fig 4 hervorgeht, die beiden Verbindungsmittel 7 und 8 gelockert und
längs des Masts 4 verschoben. Dabei dreht sich der Gabelbaum 1, 2 um seine Längsachse,
die durch die Endstücke 9 und 10 verläuft.
[0015] Ist eine große Verstellung erwünscht, so wird der Gabelbaum um seine Querachse geschwenkt,
so daß der ursprünglich nach oben offene Knick in der Längsachse des Gabelbaums jetzt
nach unten weist.
[0016] Durch die Schwenkung des Gabelbaums wird der Drehwinkelbereich der Spiere 1 auf der
Gegenseite an der Spiere 2 um die Hälfte reduziert. Das wiederum hat zur Folge, daß
die Spiere 2 in jeder Position in etwa senkrecht zum Mast liegt und somit der für
die Profiltiefe des Segels wesentliche Abstand zwischen dem Mast 4 und den Gabelbaumendstücken
9, 10 erhalten bleibt.
[0017] Nach Abschluß der Höhenverstellung in eine tiefer liegende Position nehmen die Gabelbaumspieren
1, 2 die geänderte Lage 1', 2' ein.
[0018] Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Formgebung für die Gabelbaumspieren 1, 2. Mast 4 und
Segel 5 liegen zwischen den gekrümmten Spieren 1, 2 und sind so gegen Beschädigungen
durch Stöße geschützt.
[0019] In Fig. 6 ist eine weitere Formgebung für die Gabelbaumspieren 1, 2 dargestellt.
Hier liegen Mast 4 und Segel 5 leeseitig von der Spiere 2, die eine nach Luv gekrümmte
Form mit einem Knick im Bereich des Verbindungsmittels 8 aufweist.
[0020] Das in Fig. 1 bis 6 dargestellte Segel 5 erhält seine Form durch Latten oder andere
aussteifende Bauteile.
1. Griffelement für ein symmetrisches, am Fußpunkt dreh-und kippbares Rigg mit mittig
angeordnetem Mast, bestehend aus einem Gabelbaum, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Strebe (3) die als Griff dienende Gabelbaumspiere (1) mit dem Mast
(4) verbindet.
2. Griffelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelbaumspieren (1)
und (2) in der durch die Endstücke (9) und (10) verlaufenden Gabelbaumlängsachse eine gegenseitige Abwinkelung aufweisen.
3. Griffelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelbaumspiere (1)
im eingebauten Zustand eine schräg nach oben gerichtete Bogenform aufweist.
4. Griffelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel
(7,8) einerseits zwischen der Strebe (3) und dem Mast(4) sowie andererseits zwischen
der segelseitigen Gabelbaumspiere (2) und dem Mast (4) längsverschieblich zum Mast
(4) und feststellbar ausgebildet sind.
5. Griffelement gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Strebe (3) teleskopartig
in ihrer Länge verändert werden kann.
6. Griffelement gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (4) mit dem
Segel (5) zwischen den gekrümmten Gabelbaumspieren (1) und (2) angeordnet wird.
7. Griffelement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (4) mit dem Segel
(5) leeseitig von der nach Luv gekrümmten, mit einem Knick in der Mitte versehenen
Gabelbaumspiere (2) angeordnet wird.