[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahrzeugtürverschluß, im wesentlichen
bestehend aus einer Gabelfalle, einer Sperrklinke sowie einem zylindrischen Schließbolzen
mit einem im Querschnitt größeren Schließbolzenkopf, wobei eine Gabelöffnung der Gabelfalle
den Schließbolzen umfaßt und die Gabelfalle auf ihrer Oberfläche eine insbesondere
geräuschdämpfende Beschichtung aufweist.
[0002] Gattungsgemäße Kraftfahrzeugtürverschlüsse sind im Stand der Technik hinreichend
bekannt. Auch die Anmelderin verwendet derart gestaltete Einrichtungen zum Verschließen
der seitlichen Fahrzeugtüren. Insbesondere zum Zwecke der Geräuschdämpfung beim Zusammenwirken
der Bauteile Gabelfalle, Sperrklinke und Schließbolzen während des Schließvorganges
weist die Gabelfalle über nahezu ihre gesamte Oberfläche eine Kunststoffbeschichtung
auf, die aber auch entsprechende Festigkeitseigenschaften aufweisen muß, damit die
ordnungsgemäße Verriegelung der Tür sichergestellt ist.
[0003] Üblich ist auch, ergänzend hierzu oder stattdessen den Schließbolzen im Kontaktbereich
mit der Gabelfalle mit einer Kunststoffbeschichtung zu versehen (DE-PS 31 31 119).
Dabei hat sich aber gezeigt, daß diese meist sehr schnell verschleißt und die ihr
zugedachte Funktion nicht mehr ordnungsgemäß erfüllen kann.
[0004] Aufgrund der gegebenen hohen Sicherheitsanforderungen an den Verriegelungsmechanismus
ist gerade von der Beschichtung der Gabelfalle zu fordern, daß diese auch bei großer
auf sie einwirkender Flächenpressung den Belastungen dauerhaft Stand halten kann.
Dabei ist nicht nur eine sichere Verriegelung in Schließrichtung gefordert, sondern
es ist auch erforderlich, daß die Verbindung Gabelfalle/Schließbolzen auch senkrecht
darauf gerichtete Kräfte aufnehmen kann. Diese können insbesondere infolge eines die
Fahrzeugtür verformenden, seitlichen Zusammenstoßes auftreten. Dabei kommt eine der
Stirnflächen der Gabelfalle im Bereich der Gabelöffnung mit dem Schließbolzenkopf
in flächenpressende Berührung.
[0005] Aber gerade hier liegt ein Schwachpunkt bei der Verbindung, da nahezu ausschließlich
die elastische Beschichtungsmasse mit der relativ kleinen Anlagefläche des Schließbolzenkopfes
in Kontakt kommt und nicht in der Lage ist, die auftretenden Kräfte aufzufangen.
[0006] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugtürverschluß
hervorzubringen, der einerseits einen geräuscharmen Schließvorgang gewährleistet
und andererseits nicht nur in Schließrichtung sondern auch quer zu dieser ein Höchstmaß
an Haltekräften übertragen kann.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kraftfahrzeugtürverschluß vorgeschlagen, wie
er den Merkmalen des Patentanspruches 1 entnommen werden kann. Durch die erfindungsgemäße
Vorgehensweise ist stets erreicht, daß die auftretenden Kräfte von metallischen Bereichen
der Drehfalle aufgenommen werden können. Dies gilt in vorteilhafter Weise sowohl in
der sogenannten Vorraststellung als auch in der eigentlichen Hauptraststellung. Die
geräuschdämpfende Wirkung wird in keiner Weise beeinträchtigt, da gerade durch die
leicht bauchig ausgebildeten Abschnitte der Beschichtungsmasse im Bereich der Gabelöffning
ein unmittelbar rein metallischer Kontakt zwischen Schließbolzen und Drehfalle sicher
verhindert wird. Es ist durch die Vorgehensweise gemäß der Erfindung nun auch die
Möglichkeit gegeben, für die Beschichtung einen Werkstoff mit etwas geringeren Festigkeitseigenschaften
und somit höheren Geräuschdämpfungseigenschaften als im Stand der Technik üblich zu
wählen.
[0008] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben und
in der Zeichning dargestellt. Diese zeigt dabei in
Figure 1 einen Kraftfahrzeugtürverschluß mit den wesentlichen Bauteilen und der erfindungsgemäß
ausgestatteten Gabelfalle,
Figur 2 einen Schnitt gemäß Pfeile 2 in Figur 1 und
Figure 3 eine vergrößerte Darstellung der Gabelfalle.
[0009] Der in Figur 1 dargestellt Kraftfahrzeugtürverschluß weist als im Rahmen der Erfindung
wesentliche Bauteile eine Sperrklinke (1), einen Schließbolzen (2) sowie eine, im
wesentlichen aus Vorrastschenkel (3) und Hauptrastschenkel (4) bestehende Gabelfalle
(5) auf. Sperrklinke (1) und Gabelfalle (5) sind dabei Bestandteile eines an der Fahrzeugtür
sich befindenden Türverschlußgehäuses (30) und werden beim Bewegen der Fahrzeugtür
entsprechend mitbewegt. Der Schließbolzen (2) selbst, der außerdem einen Schließbolzenkopf
(6) (Figur 2) aufweist, ist an der Fahrzeugkarosserie, beispielsweise am Türholm
(29) befestigt. Beim Bewegen von Fahrzeugtür mit Türverschlußgehäuse (30) in Schließrichtung
(Pfeil 7) greift der Schließbolzen (2) in eine Gabelöffnung (8) der Gabelfalle (5)
ein und dreht dabei letztere entgegen dem Uhrzeigersinn und gegen die Federkraft einer
Rückstellfeder (32) um ihre Drehachse (9). Die Gabelfalle (5) war zuvor in einer Stellung
(strichpunktiert dargestellt), in der die Gabelöffnung (8) entsprechend einer Gehäuseöffning
(31) des Türverschlußgehäuses (30) gerichtet war, und so den Schließbolzen (2) aufnehmen
konnte. In einer sogenannten "Vorraststellung" kann die durch eine Feder (10) belastete
Sperrklinke (1) hinter dem Vorrastschenkel (3) einfallen und dadurch bereits jetzt
ein unbeabsichtigtes Öffnen der Fahrzeugtür verhindern. Wird letztere weiter in Schließrichtung
bewegt und damit die Gabelfalle (5) weiter um ihre Drehachse (9) gedreht, so kann
letztendlich die Sperrklinke (1) hinter dem Hauptrastschenkel (4) einfallen, so daß
die endgültige Schließstellung erreicht ist. Die Sperrklinke (1) dreht sich dabei
um ihre Drehachse (11).
[0010] Ausgenommen an ihren Anlagestellen (12, 13) mit der entsprechend geformten Sperrklinke
(1) ist nahezu die gesamte Oberfläche der Gabelfalle (5) mit einer Beschichtung (22)
versehen, die vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise Polyester-Elastomer ausgeführt
ist und neben guten geräuschdämpfenden Eigenschaften den Erfordernissen genügende
Festigkeitseigenschaften, insbesondere hinsichtlich auftretender Flächenpressungen,
besitzt.
[0011] Die Gabelöffnung (8) weist in ihrem, den Schließbolzen (2) umfassenden und mit diesem
in Kontakt stehenden Bereich abwechselnd beschichtete und unbeschichtete Abschnitte
(14 bzw. 15) auf. Die Beschichtung (22) ist dabei in entsprechende Vertiefungen (33)
des metallischen Gabelfallenkernes (18) eingebettet. Wie Figur 1 entnommen werden
kann, überragen die beschichteten Abschnitte (14) die Kontur, d. h. die gedachte Kreislinie
(16) der Gabelöffnung (8) als leicht bauchige Erhebungen (17). Damit können diese
während des gesamten Bewegungsablaufes des Schließvorganges ihre zusätzlich geräuschdämpfende
Wirkung entfalten.
[0012] Wie der Schnittdarstellung nach Figur 2 entnommen werden kann, werden bei auftretenden
Querkräften (Pfeil 19) diese von der inneren Stirnfläche (20) des Schließbolzenkopfes
(6) aufgenommen, an die die entsprechend zugewandte Stirnfläche (21) der Gabelfalle
(5) zur Anlage kommt. Insbesondere hier erhöhen die unbeschichteten d. h. metallischen
Abschnitte (15) des Gabelfallenkernes (18) ganz wesentlich die Haltbarkeit der Verbindung.
Über die, die Beschichtung (22) aufweisenden weiteren Oberflächenabschnitte der Gabelfalle
(5) ist diese mit, der Schichtdicke entsprechenden Ausnehmungen (23) versehen.
1. Kraftfahrzeugtürverschluß, im wesentlichen bestehend aus einer Gabelfalle, einer
Sperrklinke sowie einem zylindrischen Schließbolzen mit einem im Querschnitt größeren
Schließbolzenkopf, wobei eine Gabelöffnung der Gabelfalle den Schließbolzen umfaßt
und die Gabelfalle auf ihrer Oberfläche eine insbesondere geräuschdämpfende Beschichtung
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelfalle (5) im Bereich der Gabelöffnung (8) abwechselnd beschichtete
und unbeschichtete Abschnitte (14, 15) aufweist.
2. Kraftfahrzeugtürverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Abschnitten (14) vorgesehene Beschichtung (22) in entsprechende Vertiefungen
(33) eines metallischen Gabelfallenkernes (18) eingebettet ist und die Kontur der
Gabelöffnung (8) als leicht bauchige Erhebungen (17) überragt.
3. Kraftfahrzeugtürverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die, die Beschichtung aufweisenden weiteren Oberflächenbereiche der Gabelfalle
(5) mit, der Schichtdicke entsprechenden Ausnehmungen (23) versehen ist.
4. Kraftfahrzeugtürverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschichtung (22) ein Kunststoff, vorzugsweise Polyester-Elastomer mit guten
geräuschdämpfenden Eigenschaften und hoher Festigkeit verwendet wird.