(19)
(11) EP 0 233 576 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.1987  Patentblatt  1987/35

(21) Anmeldenummer: 87101831.3

(22) Anmeldetag:  10.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08B 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE ES GB IT NL SE

(30) Priorität: 11.02.1986 DE 3604241

(71) Anmelder: Zwicker, Wolfgang
D-1000 Berlin 65 (DE)

(72) Erfinder:
  • Zwicker, Wolfgang
    D-1000 Berlin 65 (DE)

(74) Vertreter: Hassler, Werner, Dr. 
Postfach 17 04
D-58467 Lüdenscheid
D-58467 Lüdenscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Alarmsystem


    (57) Das Alarmsystem mit autonomen Alarmsensoren (1-4) und von den Alarmsen­soren erregten Alarmgebern. Kommt ohne Zentralgerät aus. Die nicht abschaltbaren Alarmsensoren können jederzeit beliebig in neuer Ver­teilung aufgestellt werden. Jeder Alarmsensor (1-4) enthält einen Sensor, eine Alarmauslöseschaltung, an die eine ein Er­regersignal aussendende Erregersignalschaltung und ein Alarmge­ber angeschlossen sind, und eine auf das Erregersignal eines an­deren Alarmsensors ansprechende Empfangsschaltung, die ebenfalls an die Alarmauslöseschaltung angeschlossen ist. Alarmsensoren (1-4) wirken in beliebiger Anzahl unabhängig von einem Zentralgerät in unmittelbarer gegenseitiger Beeinflussung aufeinander ein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Alarmsystem mit autonomen Alarmsenso­ren und von den Alarmsensoren erregten Alarmgebern.

    [0002] Bekannte Alarmsysteme erfordern eine planmäßige Installation der Alarmsensoren in Verbindung mit einem Zentralgerät. Das Alarmsystem ist nach einem Aufstellungsplan ausgelegt. Dieser Plan kann von Unbe­fugten mit mehr oder minder großem Aufwand ermittelt werden, so daß das Alarmsystem außer Wirkung gesetzt werden kann. Außerdem enthält ein herkömmliches Alarmsystem eine mittels eines Code auslösbare Ab­schaltstufe. Infolgedessen ist ein herkömmliches Alarmsystem sehr em­pfindlich und läßt sich vergleichsweise leicht ausschalten und unwirk­sam machen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Alarmsystems, das ohne Zentralgerät auskommt und dessen nicht abschaltbare Alarmsen­soren beliebig und jederzeit in neuer Verteilung aufgestellt werden können.

    [0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß jeder Alarmsensor einen Sensor, eine Alarmauslöseschaltung, an die eine ein Erregersignal aussendende Erregersignalschaltung und ein Alarmgeber angeschlossen sind, und eine auf das Erregersignal eines anderen Alarmsensors ansprechende Empfangsschaltung enthält, die ebenfalls an die Alarmauslöseschaltung angeschlossen ist, und daß Alarmsensoren in beliebiger Anzahl unabhängig von einem Zentralgerät in unmittelba­rer gegenseitiger Beeinflussung aufeinander einwirken.

    [0005] Das Alarmsystem nach der Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als alle Alarmsensoren gleichberechtigt sind. Jeder Alarmsensor spricht mit seinem Sensor auf eine Veränderung des zu überwachenden Umfeldes an und gibt bei Erkennung einer Veränderung ein Alarmsignal ab. Außerdem wird ein Erregersignal zur Erregung wei­terer Alarmsensoren abgegeben. Bei Erregung eines einzigen Alarmsen­sors werden so alle Alarmsensoren des Systems erregt und geben Alarm­signale ab. Dadurch läßt sich die Wirkung eines Alarmsensors verviel­fachen. Die Alarmsensoren können in beliebiger Verteilung ohne festen Aufstellungsplan aufgestellt werden. Diese Verteilung kann jederzeit geändert werden. Es ist daher für Unbefugte nicht möglich, das Alarm­system unwirksam zu machen. Wenn ein Alarmsensor einmal erregt ist, läßt er sich nicht mehr abschalten, gegenbenenfalls bis die Energie­quelle erschöpft ist. Selbst wenn es einem Unbefugten gelingen würde, einen einzigen Alarmsensor zu entfernen oder zu zerstören, so würde dadurch die Wirksamkeit des Gesamtsystems nicht nennenswert beein­trächtigt, da alle Alarmsensoren gleichwertig, gleichberechtigt und gleich sensibel sind. Die einzelnen autonomen Alarmsensoren sind ver­gleichsweise preiswert, so daß das gesamte Alarmsystem dem jeweiligen Schutzbedürfnis angepaßt werden kann. Die Schutzwirkung des Alarmsy­stems ist bereits durch eine geringe Anzahl von Alarmsensoren gege­ben. Je größer die Anzahl der Alarmsensoren ist, um so mehr wird die Schutzwirkung vervielfältigt.

    [0006] Die einzelnen Sensoren sprechen in an sich bekannter Weise auf Änderungen in der Umgebung an. Die Sensoren können auf Lageänderun­gen, Kraftänderungen, Beleuchtungsänderungen, auf Stoß, auf Schall­einflüsse, auf Beschleunigungen ansprechen. Man kann Sensoren belie­biger Wirkungsweise in den einzelnen Alarmsensoren vorsehen.

    [0007] Eine vollständige autonome Energieversorgung jedes Alarmsensors wird dadurch erreicht, daß als Energiequelle jedes Alarmsensors eine Batterie eingesetzt ist.

    [0008] Eine gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Alarmsensoren wird dadurch sichergestellt, daß die Erregersignalschaltung ein Hochfre­quenzsendesignal erzeugt und daß die Empfangsschaltung auf dieses Hochfrequenzsendesignal anspricht. Ein Hochfrequenzsignal läßt sich in einfacher Weise aus dem Grundsignalpegel des Umfeldes aussieben. Es können auch andere Fernwirksignale wie Ultraschallsignale, Licht­signale und dergleichen zur Anwendung kommen.

    [0009] Eine besonders wirksame Alarmgabe wird dadurch sichergestellt, daß der Alarmgeber ein akustisches Alarmsignal selbst abgibt.

    [0010] Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Bezug­nahme auf die anliegende Zeichnung erläutert, in der darstellen:

    Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung eines Alarmsystems nach der Erfindung und

    Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Alarmsensors.



    [0011] Ein Alarmsystem nach der Erfindung kann eine beliebige Anzahl von Alarmsensoren umfassen. Fig. 1 zeigt ein System mit vier Alarmsen­soren 1, 2, 3, 4, die jeweils autonom, das heißt, von einer äußeren Energiezufuhr unabhängig, und untereinander gleichberechtigt sind.

    [0012] Der Aufbau eines Alarmsensors ist anhand der Fig. 2 erläutert. Der Alarmsensor enthält einen Sensor 7, der auf einen zu überwachen­den Zustand der Umgebung anspricht, sowie eine Empfangsschaltung 8, die auf ein Erregersignal eines anderen Alarmsensors anspricht. Inner­halb des Alarmsensors ist eine Alarmauslöseschaltung 9 vorhanden, die auf Ausgangssignale des Sensors 7 und der Empfangsschaltung 8 an­spricht. Die Alarmauslöseschaltung gibt einerseits ein Signal an eine Erregersignalschaltung 10 und andererseits an einen Alarmgeber 11 wei­ter. Schließlich ist eine Energiequelle 12, z.B. eine Batterie vorge­sehen. Die Energiequelle 12 ist mit allen Schaltstufen verbunden und versorgt dieselben mit Energie. Einzelne Verbindungen sind in Fig. 2 angegeben.

    [0013] Der Sensor 7 spricht auf einen Umgebungszustand an. Der Sensor 7 kann lageabhängig, kraftabhängig, beschleunigungsabhängig sein. Er kann auch auf Lichtsignale, akustische Signale, Trittschall und belie­big andere Umgebungssignale ansprechen, die von unbefugten Eindring­lingen verursacht werden. Sobald der Sensor 7 anspricht und ein Sig­nal abgibt, wird die Alarmauslöseschaltung 9 erregt. Diese ist nach einmaliger Erregung nicht mahr abschaltbar. Die Alarmauslöseschaltung schaltet die Erregersignalschaltung 10 ein, die ein Erregersignal ab­gibt. Es kann sich dabei um ein Hochfrequenzsignal handeln, das über eine Antenne 13 abgestrahlt wird. Das Signal kann codiert sein, um Störungen mit anderen Signalquellen auszuschließen. Die Antenne 13 ist gleichzeitig Sendeantenne und Empfangsantenne. Der Empfangsteil der Antenne 13 ist mit der Empfangsschaltung verbunden. Die Empfangs­schaltung 8 spricht auf Erregersignale irgendeines anderen Alarmsen­sors des Alarmsystems an und beaufschlagt ebenfalls die Alarmauslöse­schaltung 9. Hierdurch ist sichergestellt, daß alle Alarmsensoren des Systems erregt werden, sobald ein beliebiger Alarmsensor durch eine unbefugte Beeinflussung erregt ist.

    [0014] Ferner beaufschlagt die Alarmauslöseschaltung 9 einen Alarmgeber 11, der z.B. ein akustisches Alarmsignal erzeugt. Jeder Alarmsensor enthält einen solchen Alarmgeber und kann ein akustisches Alarmsignal aussenden. Man kann selbstverständlich auch andere Alarmsignale vorse­hen. Man kann das Alarmsignal des Alarmgebers auch zu einer stationä­ren Einrichtung übertragen. Wichtig ist jedenfalls, daß jeder einzel­ne Alarmsensor ein solches Alarmsignal abgibt. Dadurch werden entspre­chend der Vielzahl der Alarmsensoren eine Vielzahl von Alarmsignalen erzeugt, die zu einer ungeheueren Verwirrung des unbefugten Eindring­lings führen.

    [0015] Fig. 1 zeigt, wie bei Erregung eines beliebigen Alarmsensors 1, 2, 3 oder 4 alle übrigen Alarmsensoren erregt werden. Die Erregung kann von einem Alarmsensor direkt alle übrigen Alarmsensoren errei­chen, oder die Erregung kann sich von einem Alarmsensor zu benachbar­ten Alarmsensoren fortpflanzen.

    [0016] Bei Erregung eines beliebigen Alarmsensors wird so das ganze Sy­stem angestoßen. Dieser Erregungszustand bleibt nach einmaliger Erre­gung bestehen, da die Empfangsschaltungen selbsthaltend als Fangschal­tungen ausgebildet sind. Die Erregung ist also nicht zurückrufbar. Die Erregung kann nach einer vorgegebenen Zeit beendet werden. Im ein­fachsten Fall hört die Erregung nach Erschöpfung der Batterie auf.


    Ansprüche

    1. Alarmsystem mit autonomen Alarmsensoren und von den Alarmsen­soren erregten Alarmgebern, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Alarm­sensor (1...6) einen Sensor (7), eine Alarmauslöseschaltung (9), an die eine ein Erregersignal aussendende Erregersignalschaltung (10) und ein Alarmgeber (11) angeschlossen sind, und eine auf das Erreger­signal eines anderen Alarmsensors ansprechende Empfangsschaltung (8) enthält, die ebenfalls an die Alarmauslöseschaltung (9) angeschlossen ist, und daß Alarmsensoren (1...6) in beliebiger Anzahl unabhängig von einem Zentralgerät in unmittelbarer gegenseitiger Beeinflussung aufeinander einwirken.
     
    2. Alarmsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Energiequelle (12) jedes Alarmsensors eine Batterie eingesetzt ist.
     
    3. Alarmsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregersignalschaltung (10) ein Hochfrequenzsendesignal er­zeugt und daß die Empfangsschaltung (8) auf dieses Hochfrequenzsende­signal anspricht.
     
    4. Alarmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Alarmgeber (11) ein akustisches Alarmsignal selbst abgibt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht