[0001] Die Erfindung betrifft ein Planelement-Verbund mit Planelementen und zum Ausrichten
derselben dienenden Paßformstücken, die in Ausnehmungen einander zugewandter Lagerfugenflächen
jeweils übereinander angeordneter Planelemente greifen, wobei die Ausnehmungen an
den unteren und oberen Lagerfugenflächen der Planelemente von durchgehenden Nuten
konstanten Querschnitts gebildet werden und die Seitenflächen der Nuten parallele
Führungsflächen für sich gegenüberliegende parallele Flächen oder zumindest Flächenabschnitte
von im Schiebesitz in den Nuten geführten Paßformstücken aufweisen.
[0002] Aus der DE-OS 27 39 017 ist ein Planelement-Verbund bekannt, bei dem als Paßformstücke
Leisten Verwendung finden, deren Querschnitt dem Querschnitt der Nuten und deren Länge
vorzugsweise der Gesamtlänge der zu errichtenden Wand entspricht. Dieser Planelement-Verbund,
der ein mörtelfreies Arbeiten ermöglichen soll, bietet gegenüber Planelement-Verbundsystemen,
deren Planelemente Nuten und in diese greifende integrale Stege oder andere Vorsprünge
aufweisen, einerseits den Vorteil eines geringeren Herstellungsaufwandes und andererseits
den Vorteil, daß die Gefahr einer Beschädigung vorstehender Teile entfällt. Wenn
er gleichwohl nicht voll zu befriedigen vermag, so liegt dies unter anderem daran,
daß bei aus einem Raster laufenden Pfeiler- bzw. Mauerwerksbreiten ein Zuschneiden
der Leisten unumgänglich ist und daß schon deren Einbringen in die Nuten der jeweils
unten liegenden Planelemente mit Schwierigkeiten verbunden ist, wenn die Nuten der
Planelemente infolge von Fertigungsungenauigkeiten nicht durchgehend den gleichen
Querschnitt aufweisen oder nicht völlig sauber sind. Probleme ergeben sich darüber
hinaus beim Aufsetzen der oberen Planelemente auf die unteren Planelemente, da das
Zusammenfügen ein äußerst genaues Ausrichten der jeweiligen Planelemente unumgänglich
macht. Die angedeuteten Schwierigkeiten treten in verstärktem Maße dann in Erscheinung,
wenn entgegen der in der DE-OS 27 39 017 gegebenen Empfehlung mit Mörtel gearbeitet
wird, auf den zumindest bei Bauten mit höheren Geschoßzahlen möglichst nicht verzichtet
werden sollte.
[0003] Anstelle von langen, vergleichsweise schwer handhabbaren und teuren Leisten werden
bei einem anderen bekannten Planelement-Verbund Paßformstücke mit topfförmigem Unterteil
und kegelstumpfförmigem Oberteil verwendet, wobei die Unterteile von jeweils zwei
Paßformstücken in zylindrische Ausnehmungen der oberen Lagerfugenfläche eines Planelementes
gesteckt sind, während ihre Oberteile in eine trapezförmige Nut der unteren Lagerfugenfläche
des jeweils oberen Planelementes ragen. Ein einwandfreies Ausrichten bzw. Justieren
der aufeinander zu setzenden Planelemente ist bei diesem System nur dann möglich,
wenn jeweils zwei Paßformstücke zur Wirkung kommen; an dieser Voraussetzung fehlt
es, wenn bei aus einem Raster laufenden Pfeiler- bzw. Mauerwerksbreiten ein Planelement
um einen Betrag verkürzt werden muß, der so groß ist, daß nur noch ein Paßformstück
zur Verfügung steht. Infolge der kegelstumpfförmigen Ausbildung der Oberteile der
Paßformstücke hängt zudem die Ausrichtgenauigkeit von der Dicke des Mörtelbettes ab,
und zwar dergestalt, daß bei einem vergleichsweise dicken Mörtelbett Querverschiebungen
zwischen den übereinander angeordneten Planelementen praktisch unvermeidbar sind und
eine Spachtelung der Planelement-Wände durch den Maler in einem Zug unmöglich machen.
Ein vorheriges sogenanntes Beispachteln der Fugen ist vielmehr unumgänglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Planelement-Verbund der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, dessen Paßformstücke trotz einfachster Form ein genaues
Ausrichten der Planelemente sicherstellen und bei dem die Zahl der Paßformstücke pro
Planelement und deren Lage zum jeweiligen Planelement sich in weiten Grenzen variieren
lassen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Paßformstücke als
Scheiben oder Ringe ausgebildet sind, wobei wahlweise mindestens die unteren Nuten
der insbesondere unter Verwendung von Dünnbettmörtel zusammenfügbaren Planelemente
mit sich zum Nutgrund verjüngenden Einschubleitflächen für die Paßformstücke versehen
sind und/oder die Paßformstücke selbst an ihren Außenrändern Einschubleitflächen aufweisen.
[0005] Der erfindungsgemäße Planelement-Verbund bietet den Vorteil, daß sich die äußerst
einfach geformten Paßformstücke an beliebigen Stellen der oberen Nut der Planelemente
etablieren und letztere sich folglich bei Bedarf ohne Einschränkungen vertikal teilen
lassen. Im Hinblick auf die Parallelität der zum Ausrichten der Planelemente dienenden
Flächen der Paßformstücke sowie der entsprechenden Seitenflächenabschnitte der Nuten
ist das Ergebnis des Ausrichtvorganges unabhängig von der Dicke des Mörtelbettes.
[0006] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Paßformstücke kreisrund sind.
Durch die kreisrunde Ausbildung wird erreicht, daß sich in die obere Nut eines Planelementes
eingedrungener Dünnbettmörtel in jeder Lage des Paßformstückes in Nutlängsrichtung
von diesem verdrängen läßt.
[0007] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung der in der beigefügten Zeichnung dargestellten
Ausführungs beispiele. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Planelementes;
Fig. 2 die Ansicht einer Stoßfugenfläche des Planelementes gemäß Fig. 1;
Fig. 3 die Ansicht einer Lagerfugenfläche des Planelementes gemäß Fig. 1;
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab Teile zweier übereinander angeordneter Planelemente
vor dem Ausrichten;
Fig. 5 wiederum in vergrößertem Maßstab Teile zweier übereinander angeordneter Planelemente
vor dem Ausrichten;
Fig. 6 die Teile der Planelemente gemäß Fig. 5 nach dem Ausrichten;
Fig. 7 Teile zweier durch ein anderes Paßformstück ausgerichteter Planelemente und
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
[0008] In Fig. 1 ist mit 1 allgemein ein Planelement bezeichnet, welches zwei sich gegenüberliegende
plane Seitenflächen 2 und 3, zwei sich gegenüberliegende Lagerfugenflächen 4 und 5
sowie zwei sich gegenüberliegende Stoßfugenflächen 6 und 7 aufweist. Im Bereich der
Lagerfugenflächen 4 und 5 sind die Planelemente 1 mit sich lediglich über einen Bruchteil
der Breite der Lagerfugenflächen 4,5 erstreckenden Nuten 8 und 9 versehen, die über
ihre gesamte Länge einen konstanten Querschnitt haben. Die Nuten 8 bilden dabei die
jeweils oberen Nuten eines unteren Planelementes, während die Nuten 9 die jeweils
unteren Nuten eines oberen oder auch sogenannten aufgehenden Planelementes formen.
Einzelheiten der Nuten und der zum Ausrichten zusammenzufügender Planelemente 1 dienenden
Paßformstücke zeigen die Fig. 4 - 8. In diesen Figuren ist das jeweils untere Planelement
mit 1 und das jeweils obere Planelement mit 1ʹ bezeichnet.
[0009] Die unteren Nuten 9 der jeweils oberen Planelemente weisen zum Nutgrund 10 verlaufende
parallele Führungsflächen 11 und 12 auf. An die Führungsflächen 11 und 12 schließen
sich Einschubleitflächen 13 und 14 für Paßformstücke 15 bzw. 16 bzw. 17 an. In den
Fällen der Fig. 5 - 8 sind auch die Paßstücke 16 und 17 mit zusätzlichen Einschubleitflächen
18,19 bzw. 20,21 versehen. Die Paßstücke besitzen sich gegenüberliegende parallele
Stirnflächen 22 und 23, von denen sich mindestens Abschnitte gegen die Führungsflächen
11 und 12 der Nute 9 bzw. die Führungsflächen 24 und 25 der Nuten 8 abstützen.
[0010] Die Paßformstücke 15, 16 und 17 sind vorzugsweise kreisrund. Aufgrund der kreisrunden
Form drücken sie, wie in Fig. 8 angedeutet, in die obere Nut des Planelementes 1 eingedrungenen
Dünnbettmörtel 26 beiseite.
[0011] Die Tiefe T der unteren Nuten 9 der Planelemente 1ʹ ist größer als die Tiefe t der
oberen Nuten 8 der Planelemente 1 und die Summe der Tiefen T + t ist größer als die
maximale Höhe H bzw. der größte Durchmesser D der Paßformstücke 15, 16 und 17. Die
Höhe H bzw. der Durchmesser D der Paßformstücke 15, 16 und 17 muß mindestens so groß
sein, daß parallele Stirnflächenabschnitte der Paßformstücke zwischen die Führungsflächen
11,12 bzw. 24,25 der Nuten 8,9 ragen. In der Praxis ist die maximale Breite b der
Paßformstücke 15,16,17 etwa 0,1 bis 0,3 mm kleiner als der Abstand A zwischen den
die Führungsflächen 11,12 bzw. 24,25 bildenden Seitenflächen der Nuten 8,9.
[0012] Die Paßformstücke bestehen vorzugsweise aus Kunststoff. Sie können im Spritzgußverfahren
hergestellt werden, es ist jedoch auch möglich, sie von einer Stange oder einem Rohr
abzuschneiden. Wie die Figuren zeigen, ist sowohl eine Ausbildung der Paßformstücke
als Vollkörper als auch als Ringkörper möglich.
1. Planelement-Verbund mit Planelementen (1,1ʹ) und zum Ausrichten derselben dienenden
Paßformstücken (15,16, 17), die in Ausnehmungen einander zugewandter Lagerfugenflächen
jeweils übereinander angeordneter Planelemente (1,1ʹ) greifen, wobei die Ausnehmungen
an den unteren und oberen Lagerfugenflächen der Planelemente von durchgehenden Nuten
(8,9) konstanten Querschnitts gebildet werden und die Seitenflächen der Nuten (8,9)
parallele Führungsflächen (11,12,24,25) für sich gegenüberliegende parallele Flächen
(22,23) oder zumindest Flächenabschnitte von im Schiebesitz in den Nuten (8,9) geführten
Paßformstücken (15,16,17) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Paßformstücke (15,16,17) als Scheiben oder Ringe ausgebildet sind, wobei
wahlweise mindestens die unteren Nuten (9) der insbesondere unter Verwendung von
Dünnbettmörtel zusammenfügbaren Planelemente (1,1ʹ) mit sich zum Nutgrund (10) verjüngenden
Einschubleitflächen (13,14) für die Paßformstücke (15,16,17) versehen sind und/oder
die Paßformstücke (15,16,17) selbst an ihren Außenrändern Einschubleitflächen (18,19;20,21)
aufweisen.
2. Planelement-Verbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Paßformstücke
(15,16,17) kreisrund sind.
3. Planelement-Verbund nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
(T) der unteren Nuten (9) der Planelemente (1ʹ) größer ist als die Tiefe (t) der oberen
Nuten (8) der Planelemente (1).
4. Planelement-Verbund nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der
Tiefen (T + t) der einander jeweils zugewandten Nuten (8,9) größer ist als die maximale
Höhe (H) bzw. der größte Durchmesser (D) der Paßformstücke (15,16,17).
5. Planelement-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe (H) bzw. der Durchmesser (D) der Paßformstücke (15,16,17) mindestens so groß
ist, daß parallele Stirnflächenabschnitte der Paßformstücke (15,16,17) zwischen parallele
Seitenflächenabschnitte der Nuten (8,9) eines Nutenpaares ragen.
6. Planelement-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Paßformstücke (15,16 17) als Vollkunststoffteile ausgebildet sind.
7. Planelement-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerfugenflächen (4,5) außerhalb der Nuten (8,9) eben sind.
8. Planelement-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die maximale Breite (b) der Paßformstücke (15,16,17) etwa 0,1 bis 0,3 mm kleiner
ist als der Abstand (A) zwischen den parallelen Seitenflächen (24,25) bzw. Seitenflächenabschnitten
(11, 12) der Nuten (8,9).