[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstansaugende Kreiselpumpe zum Aufbereiten und Fördern
von mit hohem Faseranteil durchsetzten Flüssigkeiten, insbesondere mit Stroh, Futterresten
oder dgl. behafteter Gülle, mit einem Motor, einem Getriebe, einem einen Rückführkanal
und einen Saugkanal beinhaltendes Ansauggehäuse, einem Spiralgehäuse, einem Druckkanal,
einem Druckraum und einem rotierenden s-förmigen Laufrad mit saugseitig angeordneten
Schneiden, wobei das Laufrad saugseitig in der Verlängerung der Laufradachse eine
s-förmig verdrehte Einlaufschaufel aufweist.
[0002] Kreiselpumpen zum Aufbereiten und Fördern von Gülle mit hohem Faseranteil sind aus
der Praxis her bekannt. Diese Pumpen weisen durchwegs eine schwierige Handhabung,
vor allem bei Verstopfung des Laufrades durch langfasrige Güllebestandteile auf, welche
meist aufgrund der schlechten Zerkleinerung der Feststoffe eintritt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Pumpen oben erwähnter Art ist, daß man, um das
Laufrad von den langfasrigen Bestandteilen zu reinigen, meist das Pumpengehäuse vollständig
zerlegen muß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zu beseitigen und eine
selbstansaugende Kreiselpumpe so auszubilden, daß eine einfache Handhabung und ein
störungsfreier Betrieb der selbstansaugenden Kreiselpumpe gewährleistet ist.
[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß in der saugseitigen Wand des Spiralgehäuses
eine mit dem Laufrad zusammenwirkende Schneidscheibe mit Gegenschneiden angeordnet
ist, daß unmittelbar an die Schneidscheibe ein sich zum Saugkanal hin öffnender Trichter,
in dessen Innenraum sich radial Rippen erstrecken angeordnet ist, daß die Einlaufschaufel
in den Trichter hineinragt, wobei die Einlaufschaufel in Kombination mit den sich
radial erstreckenden Rippen ein Reißwerk bildet, daß im Rückführkanal ein den Durchfluß
regelndes, den Rückführkanal in seinem Durchmesser veränderndes Element angeordnet
ist, daß das Ansauggehäuse am Pumpengehäuse schwenkbar angeordnet ist und daß zwischen
Druckkanal, Rückführkanal und Druckraum ein Stellorgan angeordnet ist. Ein weiteres
Merkmal der Erfindung ist es, daß der Trichter eine ungerade Anzahl, vorzugsweise
fünf, durch regelmäßige Abstände voneinander getrennter radialer Rippen aufweist,
und daß der Querschnitt einer jeden radialen Rippe annähernd ein schiefwinkeliges
Dreieck bildet, dessen längste Seite mit dem Trichter verbunden und dessen kürzeste
Seite der Drehrichtung des Laufrades abgewandt ist.
[0005] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß an der saugseitigen Öffnung des Trichters
die radialen Rippen fließend auslaufen und laufradseitig an die mit gleicher Querschnittsform
ausgebildeten Gegenschneiden der Schneidscheibe anschließen.
[0006] Ein weiteres, anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß der Trichter mit der Schneidscheibe
einstückig ausgebildet ist, wobei die radialen Rippen in die Schneidscheibe übergehen
und dort die Gegenschneiden für das Laufrad bilden.
[0007] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß das Stellorgan das den Durchfluß regelnde
Element umfaßt und über einen von einer zwischen Druckraum und Druckkanal angeordneten
Steuerklappe aktivierbaren Stellmotor betätigbar ist.
[0008] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß das Ansauggehäuse um eine vertikale
oder horizontale Achse schwenkbar ist.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles mit Hilfe der
angeschlossenen Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen Fig.1 die erfindungsgemäße Kreiselpumpe in einer Schnittdarstellung entlang
der Linie A-A der Fig.3; Fig.2a die erfindungsgemäße Kreiselpumpe in einem abgerissenen
Schnitt entland der Linie B-B der Fig.1; Fig.2b die erfindungsgemäße Kreiselpumpe
in einem Schnitt entlang der Linie B-B der Fig.1; Fig.3 die erfindungsgemäße Kreiselpumpe
in einer Schnittdarstellung entlang der Linie C-C der Fig.1; und Fig.4 die erfindungsgemäße
Kreiselpumpe in einem Schnitt entlang der Linie D-D der Fig.2b.
[0010] Die selbstansaugende Kreiselpumpe unfaßt ein Pumpengehäuse (1) und ein an dieses
anschließendes, mit einer nicht gezeigten Saugleitung verbundenes Ansauggehäuse (2).
Bei Inbetriebnahme der Pumpe wird entweder Flüssigkeit in das Pumpengehäuse eingebracht
oder die noch im Pumpengehäuse (1) verbliebene Flüssigkeit im Bereich des s-förmig
ausgebildeten Laufrades (3), welches saugseitig angeordnete Schneiden (4) aufweist,
mit Luft vermischt und über das Spiralgehäuse (5) in den Druckraum (6) gefördert.
Eine mit einem aus dem Pumpengehäuse (1) ragenden Hebel (7) gewichtsbelastete Steuerklappe
(8) befindet sich zwischen dem Druckraum (6) und dem Druckstutzen (9). Das Flüssigkeit-Luft-Gemisch
wird nun im Druckraum (6) entlüftet, wobei der Luftanteil die Steuerklappe kurzzeitig
und geringfügig anhebt und in den Druckstutzen (9) entweicht. Sodann strömt die Flüssigkeit
über den Rückführkanal (10) zurück zum Saugmund des Laufrades (3).
[0011] Ein zwischen Druckraum (6), Rückführkanal (10) und Druckkanal (11) angeordnetes Stellorgan
(12) gewährleistet, daß in der Ansaugstellung die Verbindung Druckraum-Druckkanal
verschlossen ist und die Flüssigkeit in den Rückführkanal (10) geleitet wird (Fig.4).
Um zu verhindern, daß die zurückfließende, bereits entlüftete Flüssigkeit aus dem
Druckraum (6) wieder Luft mitreißt, wodurch die Vakuumerzeugung behindert und somit
auch die Ansaughöhe vermindert wird, kann der üblicherweise große Rückführkanaldurchmesser
durch ein im Rückführkanal (10) angeordnetes, den Durchfluß regelndes Element (13)
bis maximal auf die Hälfte reduziert werden.
[0012] Dieses Element ist als Drossel ausgebildet und wird je nach Aufgabe der Pumpe mit
verschiedenen Durchmessern ausgestattet. Das Element (13) kann aber ebensogut als
Schieber ausgebildet sein. Es besteht darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, das
Stellorgan (12) derart auszubilden, daß es zusätzlich zu seiner Funktion jene des
den Durchmesser verändernden Elementes (13) übernehmen kann.
Das Element (13) ist mit verschieden ausgebildeten Durchmessern in den Fig.2a, 2b
strichpunktiert dargestellt.
[0013] Die Zirkulation der sich im Pumpengehäuse befindenden Flüssigkeit wird so lange
fortgesetzt, bis die Saugleitung und die Saugseite der Pumpe vollständig entlüftet
ist, was dem Abschluß des Ansaugvorganges entspricht. Durch den Flüssigkeitsdruck
öffnet die Steuerklappe (8) und schwenkt um nahezu 90° (Fig.3). Durch die damit veränderte
Stellung des Hebels (7) wird an der Pumpenaußenseite der Abschluß des Ansaugvorganges
signalisiert, worauf das Stellorgan (12) mittels des Hebels (14) in die Pumpstellung
zu bringen ist (Fig.4 strichpunktierte Darstellung). In dieser Stellung ist der Druckraum
(6) mit dem Druckkanal (11) verbunden.
Das Umschalten des Stellorganes kann händisch, aber auch automatisch, d.h. elektromechanisch
erfolgen, wie in Fig.3 schematisch dargestellt. Dazu ist die Steuerklappe (8) über
eine Signalleitung (15) mit einem am Pumpengehäuse angeordneten Schalter (16) und
einem das Stellorgan (12) aktivierenden Stellmotor (17) verbunden.
Im Pumpbetrieb tritt die mit hohem Faseranteil durchsetzte Flüssigkeit aus der nicht
gezeigten Rohrleitung über eine Rückschlagklappe (18) in den Saugkanal (19) des Ansauggehäuses
(2) der selbstansaugenden Kreiselpumpe ein. Sodann strömt die Flüssigkeit durch einen
vor dem rotierenden s-förmigen Laufrad (3) angeordneten, sich zum Saugkanal hin öffnenden
Trichter (20).
[0014] Der Trichter (20) weist an seiner Innenseite eine ungerade Anzahl von in regelmäßigen
Abständen angeordneter, sich radial erstreckender Rippen (21) auf.
[0015] Der die Rippen (21) tragende Trichter (20) schließt an eine am Laufrad (3) sowie
in der saugseitigen Wand des Spiralgehäuses (5) angeordnete Schneidscheibe (22) an,
welche Gegenschneiden (23) trägt. In der Verlängerung der Laufradachse trägt das Laufrad
eine s-förmig verdrehte, in den Trichter (20) hineinragende Einlaufschaufel (24).
Die Rippen (21) sind vom Querschnitt her annähernd als schiefwinkeliges Dreieck ausgebildet,
wobei dessen längste Seite jene ist, mit welcher das Dreieck an die Trichterinnenwand
anschließt, und die kürzeste Seite der Drehrich tung des Laufrades (3) abgewandt
ist. Die Einlaufschaufel bildet somit mit den sich radial erstreckenden Rippen (21)
ein sogenanntes Reißwerk. Die mit der Flüssigkeit herankommenden Faserklumpen werden
zwischen den Kanten der Einlaufschaufel (24) und den Rippen (21) zerschlagen und somit
vorzerkleinert, wodurch eine große Entlastung der nächsten Zerkleinerungsstufe, welche
von der Kombination Laufradschneiden (4) - Gegenschneiden (23) durchgeführt wird,
gewährleistet ist.
[0016] Durch diese Vorzerkleinerung der Feststoffe im Reißwerk wird auch verhindert, daß
sich an der Einlaufschaufel (24) ein aus langfasrigen Flüssigkeitsbestandteilen
gebildetes Knäuel festsetzt, mit dieser mitrotiert und damit die Pumpe außer Betrieb
setzt.
Es ist konstruktiv auch möglich, den Trichter (20) und die Schneidscheibe (22) aus
einem Stück und somit auch aus einem Material herzustellen. Die Rippen (21) gehen
dabei nahtlos in die Gegenschneiden (23) über.
Das Ansauggehäuse (2) ist am Pumpengehäuse (1) entweder über eine horizontale Achse
(25) (Fig.2a) oder eine vertikale Achse (26) (Fig.2b) schwenkbar angeordnet.
[0017] Zum Wegschwenken ist lediglich das Loslösen einer einzigen Fixierschraube (27) notwendig.
Die jeweilige konstruktive Ausführung mit einer dieser Schwenkachsen ist durch den
Verwendungszweck der Pumpe bedingt.
Findet beispielsweise die Pumpe als Traktorgetriebepumpe Verwendung, also beim Vorhandensein
einer an das Ansauggehäuse (2) mit Hilfe einer nicht gezeigten Schnellverschlußkupplung
angekuppelten flexiblen Saugleitung, so wird das Ansauggehäuse nach dem Abkuppeln
der flexiblen Leitung um eine vertikale Achse (26) (Fig.2b) weggeschwenkt.
Beim Einsatz der Pumpe als Industriepumpe, d.h. bei Verbindung mit einer starren
Saugleitung über Normflansche, wird das Ansauggehäuse (2) nach dem Lösen der Saugleitung
um eine horizontale Achse (25) geschwenkt.
Durch dieses einfache Loslösen des Ansauggehäuses (2) vom Pumpengehäuse (1) kann man
mit wenigen Handgriffen zum Laufrad (3) sowie auch zum Stellorgan (12) gelangen, um
diese einer eventuellen Reinigung zu unterziehen, wogegen herkömmliche Pumpen dazu
einer Zerlegung ihres kompletten Gehäuses bedürfen.
1. Selbstansaugende Kreiselpumpe zum Aufbereiten und Fördern von mit hohem Faseranteil
durchsetzten Flüssigkeiten, insbesonders mit Stroh, Futterresten oder dgl. behafteter
Gülle, mit einem Motor, einem Getriebe, einem einen Rückführkanal und einen Saugkanal
beinhaltendes Ansauggehäuse, einem Spiralgehäuse, einem Druckkanal, einem Druckraum
und einem rotierenden s-förmigen Laufrad mit saugseitig angeordneten Schneiden, wobei
das Laufrad saugseitig in der Verlängerung der Laufradachse eine s-förmig verdrehte
Einlaufschaufel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in der saugseitigen Wand des
Spiralgehäuses (5) eine mit dem Laufrad (3) zusammenwirkende Schneidscheibe (22) mit
Gegenschneiden (23) angeordnet ist, daß unmittelbar an die Schneidscheibe (22) ein
sich zum Saugkanal (19) hin öffnender Trichter (20), in dessen Innenraum sich radial
Rippen (21) erstrecken angeordnet ist, daß die Einlaufschaufel (24) in den Trichter
(20) hineinragt, wobei die Einlaufschaufel (24) in Kombination mit den sich radial
erstreckenden Rippen (21) ein Reißwerk bildet, daß im Rückführkanal (10) ein den
Durchfluß regelndes, den Rückführkanal (10) in seinem Durchmesser veränderndes Element
(13) angeordnet ist, daß das Ansauggehäuse (2) am Pumpengehäuse (1) schwenkbar angeordnet
ist und daß zwischen Druckkanal (11), Rückführkanal (10) und Druckraum (6) ein Stellorgan
(12) angeordnet ist.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (20) eine
ungerade Anzahl, vorzugsweise fünf, durch regelmäßige Abstände voneinander getrennter
radialer Rippen (21) aufweist.
3. Kreiselpumpe nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
einer jeden radialen Rippe (21) annähernd ein schiefwinkeliges Dreieck bildet, dessen
längste Seite mit dem Trichter (20) verbunden und dessen kürzeste Seite der Drehrichtung
des Laufrades (3) abgewandt ist.
4. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
der saugseitigen Öffnung des Trichters (20) die radialen Rippen (21) fließend auslaufen
und laufradseitig an die mit gleicher Querschnittsform ausgebildeten Gegenschneiden
(23) der Schneidscheibe (22) anschließen.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Trichter (20) mit der Schneidscheibe (22) einstückig ausgebildet ist, wobei die radialen
Rippen (21) in die Schneidscheibe (22) übergehen und dort die Gegenschneiden (23)
für das Laufrad (3) bilden.
6. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan (12)
das den Durchfluß regelnde Element (13) umfaßt.
7. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansauggehäuse (2)
um eine vertikale (26) oder horizontale (25) Achse schwenkbar ist.
8. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan (12)
über einen von einer zwischen Druckraum (6) und Druckkanal (11) angeordneten Steuerklappe
(8) aktivierbaren Stellmotor (17) betätigbar ist.