[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mahlung von schwer mahlbarem Gut, insbesondere
aus dem Bereich der Bausteine-Erden-Industrie, der Erzaufbereitung, der Recycling-Industrie
sowie der Chemie- und Lebensmittel-Produzenten.
[0002] Dabei wird das Prinzip der Rollenmuhle ausgenutzt, bei dem zwischen rotierenden Mahlkörpern
und einer Mahlbahn das Mahlgut in einem Arbeitsgang auf Endfeinheit zerkleinert werden
kann.
[0003] Es ist bekannt, daß hierfür üblicherweise-Walkmühlen oder Hammermühlen mit geschlossenem
Boden eingesetzt werden.
[0004] Bei den bisher bekannten Systemen ist jedoch der Kraft- und Energiebedarf hoch und
die gewünschte Endkorngröße nicht in einem Arbeitsgang erreichbar. Vielmehr ist es
notwendig, das Mahlgut mehrfach zu fraktionieren und das Mahlgut mehrfach zu repetieren.
[0005] Es ist Aufgabe der beschriebenen Erfindung, einen Apparat und ein Verfahren zu beschreiben,
mit dem es möglich ist, das angesprochene Gut in einem Arbeitsgang auf Endmahlfeinheit
zu zerkleinern.
[0006] Die Ausgestaltung des Apparates und des Verfahrens sieht vor, daß das Mahlgut zwischen
leicht exzentrischen zylinderischen Mahlbahnen, von denen mindestens eine angetrieben
wird, mehrfach überlaufen und mitgenommen wird, womit die Zerkleinerung auf Endmahlfeinheit
erreicht wird.
[0007] Das Mahlgut wird durch Mitnahme-Effekt natürlich transportiert und somit mehreren
Mahlvorgängen unterworfen. Durch die Exzentrität der Mahlbahnen wird das Mahlgut erst
allmählich auf Endkorngröße zerdrückt, weil es einer Vielzahl von Zerkleinerungsvorgängen
unterliegt.
[0008] Es ist vorgesehen, daß die Mahlung demzufolge durch eine Vielzahl von Mahlkörpern
erfolgt, die als Rollen, Stangen, Walzen oder ähnliches ausgebildet sein können.
[0009] Der Verschleiß des einzelnen Mahlkörpers wird um so geringer werden, je mehr Mahlkörper
am Prozess der Vermahlung beteiligt sind.
[0010] Der Umfang des Mahlweges ist für den Feinheitsgrad der Vermahlung bestimmend. Darum
wird vorteilhaft vorgeschlagen, den Mahlweg variabel zu gestalten, indem unterschiedlich
angebrachte Entnahmeöffnungen am äußeren Radius der Mahltrommel angebracht sind.
[0011] Je nach Aufgabenstellung können verschiedene öffnungen genutzt werden, so daß damit
der Weg des Mahlgutes innerhalb der Mühle frei wählbar ist.
[0012] Es leuchtet ein, daß damit eine sehr einfache Möglichkeit angegeben wird, den Feinheitsgrad
zu bestimmen. Vorteilhaft wird der Feinheitsgrad der Aufmahlung dadurch beeinflußt,
daß der Radius des äußeren Mahlkörpers, der Mahltrommel, variabel gestaltet wird,
(Vorspannung), und sich das Mahlgut zwischen der Mahl trommel, den Mahlrollen-Paaren
und der Antriebswalze abdrückt.. Bedingt durch die Gegenläufigkeit der Mahlrollen-Paare,
der axialen Drehrichtung der Antriebstrommel innerhalb der Mahltrommel sowie der Ausnutzung
der Schwerkraft zwischen den angeordneten Mahlrollen-Paaren, lassen sich vorzügliche
Feinstvermahlungs-Ergebnisse erzielen.
[0013] Durch die axiale Verstellmöglichkeit der beiden Mahlrollen-Drehkranz-Flansche ist
es vorteilhaft möglich, daß der spezifische Anpressdruck der Mahlrollen verändert
werden kann. Dadurch kann nicht nur der natürliche Verschleiß der Mahlrollen ausgeglichen
werden, vielmehr kann über diese Regelgröße das Mahlergebnis aktiv beeinflußt werden:
[0014] Insbesondere dann, wenn die Vorspannung in Abhängigkeit von der Energieaufnahme des
Antriebsmotors erfolgt. Damit ist vorteilhaft ein Komplettschutz der Neuanlage gegen
Überlastung gegeben:
[0015] Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn das Stellglied: das diese axiale Lage verstellt,
so in einem elektrischen Regelkreis angeordnet ist, daß sich der spezifische Leistungsbedarf
der Vorrichtung innerhalb frei wählbarer Grenzen selbsttätig einstellt.
[0016] Damit wird erfindungsgemäß und vorteilhaft erreicht, daß sich das Mahlergebnis unabhängig
von der Qualität des Eintragsgutes gleichmäßig gestaltet.
[0017] Erfahrungsgemäß ist es weiterhin von Bedeutung, daß die Zuführung von Mahlgut gleichmäßig
erfolgt. Dafür ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Dosiervorrichtung veränderbar zu
gestalten.
[0018] Dies erfolgt elektromethodisch ebenfalls in Abhängigkeit von der Leistungsaufnahme
der Gesamtanlage.
[0019] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, auch diese Stellmöglichkeit in einem geschlossenen
Regelkreis auszubilden.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner einen Apparat und ein Verfahren zur Mahlung von schwer
mahlbarem Gut insbesondere von feuchter Kohle oder Koks zwischen rotierenden Mahlkörpern
und einer Mahlbahn auf Endfeinheit, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Mahlung
von Mahlrollen zwischen exzentrischen, zylindrischen Mahlbahnen in einem Gutbett unter
Anwendung verstellbaren, hohen spezifischen Drucks erfolgt und daß das Mahlgut von
Mahlrollen zwischen konzentrischen, zylindrischen Mahlbahnen, von denen die innere
und äußere gegenläufig rotatorisch angetrieben ist.
[0021] Die Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Mahlbahnen
einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, der jeweils zwei Mahlrollen-Paare antreibt, so
daß sich während des rotierenden Mahlvorganges eine Mahlrolle gegen die Mahltrommel
abdrückt und die gleiche Rotationsrichtung aufweist wie die Antriebswalze, die zweite
Mahlrolle sich gegenläufig der Rotationsrichtung der Antriebswalze an diese während
des Mahlvorganges abdrückt, daß die durch die Antriebswalzen-Rotationsdrehrichtung
angetriebene erste Mahlrolle ihre gegenläufige Rotationsdrehung an die zweite Mahlrolle
überträgt und dadurch wieder die gleiche, angetriebene Drehrichtung wie die der Antriebswalze
bewirkt.
[0022] Die Erfindung betrifft ferner einen Apparat und ein Verfahren zum Mahlen von Gut,
das dadurch-gekennzeichnet ist, daß sieeineAufgabeöffnung zur Dosierung aufweist,
welche in die Antriebswalzen-Rotationsdrehrichtung versetzt angeordnet ist zur Vorgabe
des Mahlgutes und vorzugweise dem gleichen Abstand eines Mahlrollen- Paares entspricht,
daß beide Mahlbahnen einen axialen Spalt aufweisen, der durch eine Drehkranz-Flanschlagerung
verstellbar ist,
daß sie vier, davon jeweils zwei parallele Mahlbahnen aufweist, zwischen denen die
Mahlrollen- Paare das Mahlgut.wechselweise an die Antriebswalze und den feststehenden
oder auch angetriebenen Mahltrommel-Körper abdrücken,
daß auf einer Mahlbahn eine oder mehrere Austrags- öffnungen angeordnet sind.
[0023] Die Erfindung betrifft ferner einen Apparat und ein Verfahren zum Mahlen von schwer
mahlbarem Gut, das dadurch gekennzeichnet.ist, daß die Apparatur so ausgebildet ist,
daß die parallel angeordneten Mahlrollenlager-Drehkranzflansche jeweils innerhalb
der Gehäusekonstruktion montiert sind, daß eine geschlossene Mahltrommel verwendet
wird, daß der Antrieb sowie alle kämmenden Ritzel der Mahlrollen-Paare und der Antriebsachse
außerhalb des Gehäuses angeordnet sind und
daß als Antrieb für die Mahlrollen-Paare Zahnkränze, Ketten und-- Kettenräder oder
Zahnriemen verwendet werden können.
[0024] Die Erfindung wird in Zeichnungen in einer bevorzugten Ausführungsform gezeigt, wobei
sich aus den Zeichnungen weitere, vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung erkennen
lassen.
[0025] Die Zeichnungen stellen im einzelnen dar:
Fig. 1 die Seitenansicht der Drehkranz-Rollenmühle aus einer senkrecht zur Drehachse
der Mahlbahn stehenden Richtung und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie A --A
[0026] In Fig. 2 bezeichnet 1 die Antriebsmahlwalze, die längs ihres Umfanges mit den Mahlrollen-Paaren
4 umgeben ist.
[0027] Die Antriebsmahlwalze 1 sowie die Mahlrollen 2 bzw. 4 befinden sich innerhalb der
Mahltrommel 3..
[0028] Die Mahlrollen sind beidseitig in den Drehkranz - Rollenarmen 5 innerhalb des Gehäuses
10 in Kugellagern 12 gelagert. Die Drehkranz-Rollenarme können mittels Stellglied
6 axial verstellt werden.
[0029] Der Schüttguttrichter 7 befindet sich oberhalb der Mahltrommel und ist mit einem
Dosierschieber 8 aus - gestattet. Die Auslassöffnung 11 ist unterhalb des äußeren
Radius der Mahltrommel angeordnet.
[0030] Der Durchmesser der oberen Mahlrollen-Paare ist im Verhältnis zum Durchmesser der
Antriebswalze 1 etwas höher angeordnet, der Durchmesser der unteren Mahlrollen-Paare
etwas tiefer angeordnet.
[0031] Durch diese Maßnahme ergeben sich zwangsweise im Inneren der Mahltrommel 3 vorzugsweise
vier asymetrische Mahlbahnen,.zwischen denen das Mahlgut kontinuierlich auf Endfeinheit
vermahlen wird.
[0032] Der Schüttguttrichter 7 befindet sich in versetzter Anordnung gegen die Austragsrichtung
und bewirkt somit eine vorteilhafte Dosierung in Drehrichtung der Antriebswalze 1.
Mittels des elektronisch gesteuerten Dosierschiebers 8 ist die gleichmäßige Schüttgutaufnahme
geregelt, ferner bewirkt eine höhere Schüttgutaufnahme einen größeren spezifischen
Druck innerhalb der Mahltrommel 3.
[0033] Je nach Erfordernis kann vorzugsweise mittels Stellglied 6 die asymetrische Achse
der Mahlrollen-Anordnung durch kippen oder neigen der Drehkranz-Rollenarme 5 in die
gewünschte Stellung gefahren werden.. Hierbei wirkt sich vorteilhaft aus, daß die
axiale Mitte der Trommel 3 identisch ist mit der der Antriebswalze 1. Durch diese
Anordnung ist ein axialer Spalt vorgegeben der die Schüttgutzuführung positiv beeinflußt
weil das Mahlgut im oberen Bereich der Mahltrommel eine größere Mahlbettfläche aufweist
als im unteren Bereich.
[0034] Die erste Mahlrolle am Dosiereintritt 4 wird von der Antriebsmahlwalze
9 gegenläufig angetrieben sowie jede zweite Mahlrolle. Durch die Gegenläufigkeit der
ersten Mahlrolle ergibt sich vorteilhaft ein günstiger Materialeinzug. Die zweite
Mahlrolle des ersten Mahlrollen- Paares 4 wird widerum gegenläufig durch die erste
Mahl rolle angetrieben.Bedingt durch das Verfahren der sich gegenläufig rotierenden
Mahlrollen-Paare ergibt sich im oberen Bereich der Mühle eine Funktionsreihenfolge
der Mahlrollen von A)Einziehen des Mahlgutes auf die Antriebsmahlwalze und B) Abdrücken
des Malgutes in Richtung Mahltrommel. Im unteren Bereich der Mühle wirkt dieses Verfahren
genau umgekehrt. Der hohe, spezifische Anpressdruck bewirkt im Einklang mit der versetzten
Schutt guttrichter-Anordnung, daß gleichsam mit nur einer Mahlgutbahn in Funktion
ausgekommen werden kann.
[0035] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Mahlen von Gut mit einer zylindrischen
Mahltrommel, mit einer in der Mahltrommel aufgenommenen, in angetriebene Drehung versetzbaren
Walze und mit in einem Spalt zwischen Walze und Trommel wirkenden, rotierenden Mahlkörpern.
[0036] Eine solche Vorrichtung gehört zum Stand der Technik. Sie nutzt das Prinzip der Rotationsmühle
aus, bei dem zwischen rotierenden Mahlkörpern und einer Mahlbahn das Mahlgut in überwiegend
einem Arbeitsgang auf Endfeinheit zerkleinert werden kann. Es ist bekannt, daß hierfür
üblicherweise Walk-, Kugel- oder Hammermühlen mit geschlossenem Boden eingesetzt werden.
[0037] Bei den bekannten Vorrichtungen ist jedoch der Lärmpegel sowie der Energiebedarf
hoch und die gewünschte Endkorngröße nicht in einem Arbeitsgang gleichmäßig erreichbar.
Vielmehr ist es notwendig, das Mahlgut mehrfach zu fraktionieren und mehrfach zu repetieren.
[0038] Weiter ist der apparative Aufwand bei allen bekannten Vorrichtungen hoch, und ihre
Fertigung ist mit entsprechend hohen Gestehungskosten verbunden.
[0039] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten Art so weiter zu bilden,
daß sie bei unaufwendigem Aufbau, niedrigem Energieverbrauch und geringer Geräuschentwicklung
in der Lage ist, Gut verschiedenster Art in einem Arbeitsgang auf Endmahlfeinheit
zu zerkleinern.
[0040] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst,
daß auf dem Innenmantel der Mahltrommel den Mahlspalt verengende Anlaufbahnen angebracht
sind.
[0041] Durch diese Maßnahme verändert sich der Querschnitt der Mahlbahn über den Weg des
Mahlgutes durch die Vorrichtung. Damit ändert sich der spezifische Druck, dem das
Mahlgut beim Durchlaufen der Vorrichtung ausgesetzt ist, was zu einem homogenen Mahlen
auf Endfeinheit in einem einzigen Arbeitsgang ausgenutzt werden kann.
[0042] Die Anlaufbahn kann die Form ebener Rampen haben, die sich parallel zu der Mittelachse
der Mahltrommel entlang von Sekanten des Trommelkreises erstrecken. Diese Bauform
ist konstruktiv besonders unaufwendig. Die Anlaufbahnen lassen sich in Form von ebenen
Blechen oder Platten einfach in die üblicherweise kreiszylindrische Mahltrommel einschweißen.
[0043] In einer bevorzugten Bauform der Erfindung rotiert die Walze um eine Mittelachse,
die mit der Mittel-. achse der Mahltrommel zusammenfällt. Eine solche Vorrichtung
ist vom Lageraufbau her.besonders einfach, und sie zeichnet sich dank des Minimums
an apparativer Exzentrizität durch eine hohe Laufruhe aus. Weiter ist die erforderliche
Antriebsleistung gering. Trotz des im wesentlichen konzentrischen Maschinenaufbaus
erlauben es aber die erfindungsgemäß vorgesehenen Anlaufbahnen, den Querschnitt des
Mahlspalts über den Weg des Mahlgutes durch die Vorrichtung zu verändern.
[0044] Es kann ein Kranz von Mahlkörpern an einem gemeinsamen Halter gelagert sein, der
seinerseits verstellbar und insbesondere um eine außerhalb des Mahlkörperkranzes liegende
Achse schwenkbar gelagert sein kann. Bei einer solchen Vorrichtung kann man den Mahlkörperkranz
insgesamt relativ zu Walze und Mahltrommel verstellen, was die Möglichkeit gibt, den
Querschnitt der Mahlbahn über den Weg des Mahlgutes durch die Vorrichtung zu verändern.
Es iäßt sich so der spezifische Anpressdruck der Mahlkörper einstellen, und der Feinheitsgrad
der Aufmahlung beeinflussen; weiter kann man die Vorrichtung an das jeweils zu behandelnde
Mahlgut anpassen, um ein stets optimales Mahlergebnis zu erhalten.
[0045] In einer bevorzugten Bauform der Erfindung sind die Mahlkörper in einer von der Walze
abgeleiteten Drehung angetrieben, wobei je zwei benachbarte Mahlkörper gegenläufig
rotieren können. Hierzu ist vorzugsweise jeder zweite Mahlkörper getriebemäßig mit
der Walze verbunden und gegenläufig zu dieser angetrieben. Die nicht mit der Walze
verbundenen Mahlkörper können sich entweder im Mahlstrom frei drehen oder mit den
von der Walze angetriebenen Mahlkörpern getriebemäßig verbunden und in einer gegenläufigen
Drehbewegung zwangsangetrieben sein. Durch die sich in beiden Fällen ergebende Gegenläufigkeit
der Mahlrollenpaare werden vorzügliche Feinstvermahlungsergebnisse erzielt.
[0046] Eine bevorzugte Bauform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht ein Zahnradgetriebe
vor, bei dem jeder zweite Mahlkörper ein Ritzel trägt, das mit einem Zahnkranz an
der Walze kämmt. Zahnkranz und Ritzel können eine Schrägverzahnung haben. Der Zahnkranz
sowie alle kämmenden Ritzel sind vorzugsweise außerhalb eines Gehäuses der erfindungsgemäßen
Vorrichtung angeordnet.
[0047] Ein solches Zahnradgetriebe ist bei unaufwendigem Aufbau sehr robust, störungsunanfällig
und leicht zu warten.
[0048] Die Mahltrommel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise stationär. Sie
weist auf ihrem Mantel eine Eingabeöffnung auf, die insbesondere gegen den oberen
Scheitel der Mahltrommel in Walzendrehrichtung versetzt sein kann. Der Versatz entspricht
dabei vorzugsweise dem Abstand der beiden Mahlrollen eines gegenläufig rotierenden
Mahlrollenpaares.. Das zu zermahlende Gut wird so der Mahltrommel vorteilhafterweise
in Drehrichtung der Walze zu dosiert.
[0049] An der Mahltrommel können mehrere in Umfangsrichtung versetzte Ausgabeöffnungen vorgesehen
sein. Mit dieser Anordnung nutzt man aus, daß der Umfang des Mahlwegs für den Feinheitsgrad
der Vermahlung bestimmend ist. Mit einer Mehrzahl von Ausgabeöffnungen kann man den
Mahlweg variabel gestalten und den Erfordernissen entsprechend die optimale Ausgabeöffnung
wählen, wodurch man insbesondere an einen bestimmten Weg des Mahlgutes durch die Mahltrommel
vorgibt und den Feinheitsgrad der Aufmahlung beeinflußt.
[0050] Die Mahlkörper der Vorrichtung können zylindrische, an der Oberfläche gegebenenfalls
strukturierte Mahlrollen sein. Der Außenmantel der Walze und/oder der Innenmantel
der Mahltrommel mit:den dort vorgesehenen Anlaufbahnen können eine ebene, aufgerauhte,
wellige oder anders strukturierte Oberfläche haben. Mit einer solchen strukturierten
Oberfläche erzielt man eine zeitliche Variation des auf das Mahlgut wirkenden spezifischen
Drucks sowie gegebenenfalls eine Scherwirkung, die der effektiven Zerkleinerung des
Mahlguts dient.
[0051] Die Oberfläche der Mahltrommel und/oder der Walze und/ oder der Mahlkörper kann mit
einem Material von hoher Verschleißfestigkeit beschichtet sein, wobei die Beschichtung
insbesondere in einem Auftragspritzverfahren aufgebracht wird. Man erhöht so die Materialhaltbarkeit
an den Verschleißflächen, erhöht die Betriebsstandzeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und verlängert die Wartungsintervalle.
[0052] Der zuvor beschriebenen Vorrichtung kann eine Dosieranlage vorgeschaltet sein, die
Mahlgut in Abhängigkeit seiner spezifischen Eigenschaften, abgestimmt nach Gewicht,
Menge und Mahlgeschwindigkeit einführt. Der Einführvorgang kann dabei von einer Zeituhr
automatisch gesteuert werden. Man erreicht so eine gleichmäßige Zuführung von Mahlgut,
die erfahrungsgemäß für die Qualität des Mahlergebnisses von Bedeutung ist.
[0053] Mit der Zudosierung beeinflußt man weiter den während des Mahlvorganges herrschenden
spezifischen Gegendruck, der mit wachsender Mahlgutaufnahme steigt; hierdurch wird
wiederum Homogenität und Feinheit des Mahlergebnisses beeinflußt. Vorzugsweise steuert
man die Dosieranlage elektronisch in Abhängigkeit von der Leistungsaufnahme der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0054] Der Abtransport des gemahlenen Guts kann an den Austragsöffnungen mittels eines über
die Zeituhr gesteuerten und in Abhängigkeit von der Mengenaufgabe angetriebenen Förderbands
im automatischen Betrieb erfolgen. Man verhindert so einen Materialstau vor den Ausgabeöffnungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und nutzt die Transportkapazität des Förderbands
in optimaler Weise aus.
[0055] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auf einem Vibrationstisch stehen, der insbesondere
bei hohem Feinheitsgrad, des Mahlguts die Entleerung und gegebenenfalls auch Beschickung
der Mahltrommel unterstützt.
[0056] Ein solcher Vibrationstisch ist besonders nützlich, um ein Zusammenbacken oder Verkleben
bestimmter Mahlgüter zu verhindern und ein vorzügliches Feinstvermahlungsergebnis
zu erzielen.
[0057] Die Erfindung wird weiterhin im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Schematisch zeigen:
Figur 3"die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Mahlen von Gut mit Blick auf die Innenrichtung
der Drehachse der Mahlwalze;
Figur 4 eine ähnliche Seitenansicht mit Schnitt nach II - II von Figur 5;
Figur 5 eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß Figur 4 mit Blick senkrecht zur Drehachse
der Mahlwalze,
Figur 6 die Ausbildung der Anlaufbahnen in Form schiefer Ebenen.
[0058] Figur 3 zeigt ein Mühlenfundament 10, mit dem die erfindungsgemäße Vorrichtung auf
dem Boden aufsteht. Bei diesem Mühlenfundament kann es sich um eine Stahl-Schweiß-Konstruktion
handeln. Das Mühlenfundament 10 trägt in fester Anordnung das untere Halbteil 12 einer
stationären Mahltrommel. Das obere Halbteil 14 der Mahltrommel ist mit Schrauben 16
an das Mühlenfundament 10 geflanscht. Die Schrauben greifen dabei durch seitliche,
sich in Axial-Richtung'erstreckende Flansche
18 am oberen und unteren Halbteil 12, 14 hindurch.
[0059] Die Halbteile 12, 14 sind jeweils halbzylindrisch und ergänzen sich im montierten
Zustand zu einer vollen, kreiszylindrischen Mahltrommel.
[0060] Im Inneren der Mahltrommel ist in koaxialer Anordnung an einem Lagerzapfen 20 eine
Mahlwalze 22 gelagert.
[0061] Die Mahlwalze 22 wird mittels eines Elektromotors 24 über ein Getriebe 26 in angetriebene
Drehung versetzt. Ihr Außenmantel 28 kommt im Abstand von dem Innenmantel 30 der Mahltrommel
zum Liegen. Zwischen Mahlwalze 22 und Mahltrommel wird so ein Ringspalt 32 geschaffen,
[0062] in dem eine Anzahl Mahlkörper 34 arbeiten und in die Mahltrommel eingetrages Gut
zerkleinern.
[0063] Die Mahlwalze 22 erstreckt sich über die volle axiale Länge der Mahltrommel. Dasselbe
gilt für die Mahlkörper 34, die kreiszylindrisch sind und mit ihrer Achse parallel
zu der der Mahlwalze 22 zunLiegen kommen.
[0064] Figur 3 zeigt einen Kranz von acht Mahlkörpern 34, die unter gleichem Winkelabstand
über den Umfang des Ringspaltes 32 verteilt angeordnet sind. Die Mahlkammern 34 sind
dabei sowohl voneinander, als auch von dem Außenmantel 28 der Mahlwalze 22-und dem
Innenmantel 30 der Mahltrommel beabstandet. Allgemein findet vorzugsweise eine gerade
Zahl von Mahlkörpern 34 Verwendung. Jeder zweite Mahlkörper 34 ist in Drehung angetrieben,
was in Figur 3 durch eine Verzahnung 36 an den entsprechenden Mahlkörpern 34 angedeutet
ist.
[0065] Das zu zermahlende Gut wird der Vorrichtung durch einen Einfüllstutzen 38 zugeführt.
Dieser hat trichterförmige Gestalt und setzt am Rand einer Einfüllöffnung der Mahltrommel
an. Die Einfüllöffnung befindet sich an dem oberen Halbteil 14. Sie ist gegen den
Scheitel der Mahltrommel seitlich versetzt, und zwar vorzugsweise in Drehrichtung
der Mahlwalze 22. Die Mahltrommel hat über ihren Umfang verteilt mehrere Ausgabeöffnungen
mit zugehörigen Austragsstutzen 40, durch die gemahlenes. Füllgut aus der Mahltrommel
ausgegeben und mit einer geeigneten Transporteinrichtung weiter befördert wird. Die
Austragstutzen 40 befinden sich durchweg am unteren Halbteil 12 der Mahltrommel. Insbesondere
können zwei Austragsstutzen 40 vorgesehen sein, die mit unterschiedlichem Winkelversatz
beidseits des unteren Scheitels der Mahltrommel zumLiegen kommen. Eine Mehrzahl von
Austragstutzen an der Mahltrommel eröffnet die Möglichkeit, wahlweise den einen oder
anderen für die Ausgabe von gemahlenem Gut heranzuziehen und so den Weg des Mahlguts
durch die Vorrichtung zu variieren, insbesondere um den Feinheitsgrad der Mahlung
zu beeinflussen.
[0066] Auf dem Innenmantel der Mahltrommel sind mehrere -in dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 3 zwei- Anlaufbahnen 42 angeordnete, die dem als MahlspaltdienendenRingspalt
32 verengen. Die Anlaufbahnen 42 haben die Form von Rampen mit ebener Oberseite, wobei
sich letztere parallel zu der Drehachse von Mahlwalze 22 und Mahlkörpern 34 erstreckt
und bezüglich des Mahltrommelkreises eine Sekante bildet. Diese kann aber auch in
Form einer keilförmig -ansteigenden oder -auflaufenden Rampe von 0 mm bis n mm ausgebildet
sein und wie in Figur 6 gezeigt wieder auf ± 0 abfallen (Entspannungseffekt). Unmittelbar
danach erfährt das Mahlgut eine erneute Verdichtung/Feinmahlung mit einer geringfügig
stärkeren/dickeren Auflauffläche. Im Bereich der Anlaufbahnen 42 erhöht sich aufgrund
der Verengung des Mahlspalts, 32 der auf das Mahlgut wirkende spezifische Druck, ohne
daß von der konzentrischen Anordnung von Mahltrommel und Mahlwalze abgegangen werden
müßte.
[0067] Zur Verbesserung der Zerkleinerungswirkung kann überdies der Außenmantel 28 der Mahlwalze
22 und/oder der Innenmantel 30 der Mahltrommel und/oder die Anlaufbahnen 42 an der
Oberfläche aufgerauht, wellig oder sonstwie strukturiert ausgebildet sein. Dasselbe
gilt für die zylindrischen Mahlkörper 34, die ebenfalls eine strukturierte Oberfläche
haben können. Eine ebene oder strukturierte Oberfläche von hoher Verschleißfestigkeit
kann von einer Beschichtung aus entsprechendem Material gebildet werden, die man vorzugsweise
in einem Auftragspritzverfahren aufbringt.
[0068] Bezugnehmend auf Figur4 und 5, sind die Mahlkörper 34 beidendig an einem Mahlkörperhalter
drehbar gelagert. Der Mahlkörperhalter hat zwei Arme 44 mit im wesentlichen kreisförmigem
Außenring 46, dessen Durchmesser größer ist als der des Mahlkranzes, sowie einem mit
tangentialem Kantenverlauf daran angeformten Ansatz 48 von im wesentlichen dreieckigem
Grundriß. Die Arme 44 sind stirnseitig außerhalb der Mahltrommel angeordnet und um
eine mit dem Mühlenfundament 10 verbundene gemeinsame Achse 50 schwenkbar gelagert.
Die Achse 50 durchsetzt den Ansatz 48 der Arme 44. 52 ist eine Verstelleinrichtung,
die an dem Mühlenfundament 10 abgestützt ist und auf der der Achse 50 gegenüberliegenden
Seite an dem Mahlkörperhalter angreift. Mittels dieser Verstelleinrichtung kann man
die Arme 44 des Mahlkörperhalters in die gewünschte Position schwenken und so die
Position der Mahlkörper 34 in dem Ringspalt 32 verändern. Man variiert so den Querschnitt
der Mahlbahn, die das Mahlgut im Inneren der Mahltrommel durchläuft, über deren Umfang,
und verändert entsprechend dem auf das Mahlgut wirkenden spezifischen Druck.
[0069] Bezugnehmend auf Figur 5, trägt jeder zweite Mahlkörper 34 auf einem aus der Mahltrommel
herausstehenden Abschnitt 54 seiner Achse ein Ritzel 56. Die Ritzel 56 aller Mahlkörper
34 kämmen mit einemZahnkranz, der mit der Mahlwalze 22 starr verbunden ist und mit
dieser zusammen rotiert. Der Zahnkranz kann von der Peripherie eines Großrads 58 gebildet
werden, das mit der Mahlwalze 22 auf gemeinsamer Welle 60 sitzt. Es sind auch andere
Anordnungen möglich; insbesondere kann es sich bei dem Zahnkranz um eine Außenverzahnung
oder Innenverzahnung an der Mahlwalze 22.oder damit fest verbundenen Körper handeln.
Durch die Getriebeverbindung wird jeder zweite Mahlkörper 34 gegenläufig zu der Mahlwalze
22 angetrieben. Hierdurch ergibt sich ein vorteilhafter Materialeinzug des zu zermahlenden
Guts und eine gute Zerkleinerungswirkung. Die anderen, getriebemäßig nicht unmittelbar
mit der Mahlwalze 22 verbundenen Mahlkörper 34 rotieren vorzugsweise mit gleicher
Drehrichtung wie die.Mahlwalze 22. Eine solche Bewegung kann ohne besonderen Zwangsantrieb
dieser Mahlkörper 34 durch den Materialstrom herbeigeführt werden, der die Mahltrommel
durchsetzt. Doch kann man auch paarweise einander zugeordnete Mahlkörper getriebemäßig
miteinander koppeln, um sie in gegenläufiger Bewegung anzutreiben; insbesondere können
hierzu die Mahlkörper zwei miteinander kämmende Zahnräder tragen. In jedem Fall wird
der Drehantrieb der Mahlkörper 34 direkt oder indirekt von der angetriebenen Rotation
der Mahlwalze 22 abgeleitet. Es empfiehlt sich eine Anordnung, bei der sich alle miteinander
kämmenden Zahnräder, Zahnkränze und Ritzel außerhalb der Mahltrommel und eines diese
gegebenenfalls umschließenden Gehäuses befinden.
[0070] Die beiden Arme 44 des die Mahlkörper 34 lagernden Mahlkörperhalters sind um einen
Betrag schwenkbar gemacht, der die getriebemäßige Koppelung von Mahlwalze 22 und Mahlkammern
34 nicht unterbricht. Bei dem beschriebenen Zahnradgetriebe bleiben also die Ritzel
56 an den Mahlkörpern 34 stets mit dem Zahnkranz an der Mahlwalze 22 in Eingriff.
Dies zu gewährleisten, empfiehlt sich eine Schrägverzahnung von Zahnkranz und Ritzel
56. Die Vorteile einer Schrägverzahnung liegen weiter in der besserer Kraftübertragungsmöglichkeit
bei höheren Drücken und der dadurch höheren Verfügbarkeit. Außerdem bringt die Schrägverzahnung
Vorteile bezüglich der Materialerhaltung und im Hinblick auf den Verschleiß.
[0071] Wie Figur 4. zu entnehmen, ist der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Dosieranlage
62 vorgeschaltet, die Mahlgut in Abhängigkeit seiner spezifischen Eigenschaften, abgestimmt
nach Gewicht, Menge und Mahlgeschwindigkeit einführt. Die Dosieranlage befindet sich
oberhalb des Einfüllstutzens 38. Sie hat einen Schieber 64, mittels dessen der Querschnitt
einer Durchtrittsöffnung für das zu zermahlende Gut veränderlich ist. Der Schieber
64 wird vorzugsweise ` elektronisch gesteuert; insbesondere kann eine Zeitsteuerung
vorgesehen sein, bei der eine Zeituhr 66 die Schieberstellung beeinflußt, und insbesondere
den Schieber 64 in bestimmten Zeitintervallen öffnet und schließt. In einem gleichmäßige
Mahlbedienungen, eine gute Homogenität des Ausgangsmaterials und einem hohen
Energiewirkungsgrad gewährleistenden Verfahren steuert man die Eingabe von zu zermahlendem
Gut anhand der Leistungsaufnahme der Vorrichtung; diese kann insbesondere mit mehr
oder weniger gleichbleibender Leistungsaufnahme gefahren werden.
[0072] Die Entnahme von gemahlenem Gut aus der Mahltrommel kann ebenfalls automatisch gesteuert
sein. In einer bevorzugten Bauform ist vor der Mündung der Austragsstutzen 40 ein
Förderband vorgesehen, das das gemahlene Gut übernimmt. Der Vorlauf dieses Förderbandes
kann dabei in Abhängigkeit von der Mengenaufgabe insbesondere anhand eines Signals
der Zeituhr 66 gesteuert sein.
[0073] Es besteht die Möglichkeit, nicht nur Zulauf und Entnahme von Gut, sondern auch die
Position des Mahlkörperhalters anhand der Leistungsaufnahme der Vorrichtung zu steuern.
Dadurch wird automatisch ein optimaler Anpressdruck der Mahlkörper 34 gewährleistet.
Zugleich ist die Vorrichtung in wirkungsvoller Weise gegen Überlastung gesichert.
[0074] Weiter mit Bezug auf Figur 4, steht die ganze erfindungsgemäße Vorrichtung auf einem
Vibrationstisch 68. Dieser kann insbesondere auf Schwingungsbewegungen in zwei zueinander
senkrechten Richtungen in einer horizontalen Ebene ausgelegt sein. Durch die Rüttelbewegung
des Vibrationstischs wird die Zugabe und Entnahme von Gut sowie der Mahlvorgang selbst
in wirkungsvoller Weise unterstützt. Weiter verhindert man eine Zusammenbacken oder
Verkleben von gemahlenem Gut.
[0075] In Figur 6 bedeutet das Bezugszeichen 70 den Außenmantel mit Außenfläche 71 und Innenfläche
72.
[0076] Mit 73a und 73b sind Austräge gekennzeichnet. Mit dem Bezugszeichen 74 ist die sogenannte
erste Anlauffläche und mit dem Bezugszeichen 75 die sogenannte zweite Anlauffläche
gekennzeichnet.
[0077] Wie in Figur 6 ferner dargelegt ist, ist die erste Anlauffläche (=erste Anlaufbahn)
74 im Bereich ihrer größten Stärke, d. h. in ihrem Mittelbereich schwächer ausgebildet,
als die zweite Anlauffläche 75 in deren Mittelbereich.
[0078] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch universelle Einsatzmöglichkeiten
aus. Sie ist besonders geeignet zur Zerkleinerung und Mahlung von schwer mahlbarem
Gut, z. B. von Kohle, Koks, Zement, Keramikbruch, Kreide, Kunststoffgranulaten, Diamantbruch,
Bauxit, Glas, Basalt, sonstigen Produkten aus den Bereichen Bau-Steine-Erden, Chemie
und der Recycling-Industrie. Körniges Gut kann ebenso gemahlen werden, wie Pasten
und Weichgut. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist das Mahlen von Lebensmitteln. Die
Vorrichtung ermöglicht es, das Mahlgut nach dem Prinzip der Rotationsmühle in überwiegend
einem Arbeitsgang auf Endfeinheit zu zerkleinern. Das Mahlgut wird dazu zwischen Mahl-
; trommel und Mahlwalze von den Mahlkörpern mehrfach überlaufen und mitgenommen. Durch
den sich über den Umfang der Mahltrommel ändernden Querschnitt des Mahlspaltes wird
das Mahlgut allmählich auf Endkorngröße zerdrückt und einer Vielzahl von Wechselbelastungen
größeren und geringeren Drucks unterworfen, so daß man tatsächlich in einem Mahlgang
eine Vielzahl von Zerkleinerungsphasen erhält. Bedingt durch die Gegenläufigkeit der
Mahlrollenpaare, der Rotation der Mahlwalze innerhalb der Mahltrommel sowie die Ausnutzung
der Schwerkraft mit Vibrationsunterstützung werden vorzügliche Feinstvermahlungsergebnisse
erzielt. Die Vorrichtung ist dabei lärmarm im Betrieb und energiesparend. Sie ermöglicht
einen hohen Durchsatz und zeichnet sich durch eine wartungsarme Konstruktion, geringen
Verschleiß, geringe Ersatzteilbevorratung des Nutzers, niedrige Kosten in der Nutzungsphase
und eine lange Nutzungsdauer aus.
1. Verfahren zur Mahlung von schwer mahlbarem Gut, insbesondere von feuchter Kohle
oder Koks zwischen rotierenden Mahlkörpern und einer Mahlbahn auf Endfeinheit,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mahlung von Mahlrollen zwischen exzentrischen, zylindrischen Mahlbahnen in
einem Gutbett unter Anwendung verstellbaren, hohen spezifische Drucks erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mahlgut von Mahlrollen zwischen konzentrischen, zylindrischen Mahlbahnen,
von denen die innere und äußere gegenläufig rotatorisch angetrieben ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 - 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebenen Mahlbahnen einem gemeinsamen Antrieb aufweisen, der jeweils
zwei Mahlrollen-Paare antreibt, so daß sich während des rotierenden Mahlvorganges
eine Mahlrolle gegen die Mahltrommel abdrückt und die gleiche Rotationsrichtung aufweist.wie
die Antriebswalze,
die zweite Mahlrolle sich gegenläufig der Rotationsrichtung der Antriebswalze an diese
während des Mahlvorganges abdrückt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Aufgabeöffnung zur Dosierung
aufweist, welche in die.Antriebswalzen-Rotationsdrehrichtung versetzt angeordnet ist
zur Vorgabe des Mahlgutes und vorzugsweise dem gleichen Abstand eines Mahlrollen-Paares
entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie vier, davon jeweils zwei parallele Mahlbahnen aufweist, zwischen denen die
Mahlrollen- Paare das Mahlgut wechselweise an die Antriebswalze und den feststehenden
oder auch angetriebenen Mahltrommel-Körper abdrücken.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Mahlbahn eine oder mehrere Austrags- Öffnungen angeordnet sind.
7. Vorrichtung zum Mahlen von Gut mit einer zylindrischen Mahltrommel, mit einer in
der Mahltrommel aufgenommenen, in angetriebene Drehung versetzbaren Walze und mit
in einem Spalt zwischen Walze und Trommel wirkenden, rotierenden Mahlkörpern, dadurch
gekennzeichnet,
daß auf dem Innenmantel (30) der Mahltrommel den Mahlspalt verengende Anlaufbahnen
(42) angebracht sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlaufbahnen (42) die Form ebener Rampen haben, die sich parallel zu der Mittelachse
der Trommel entlang von Sekanten des Trommelkreises erstrecken.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlaufbahnen (= Anlaufflächen) (42) als schiefe Ebenen (74; 75) von t 0 mm
bis n mm ansteigend und wieder auf ± 0 mm abfallend ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Anlauffläche (74) im Bereich ihrer größten Stärke schwächer ausgebildet
ist, als die zweite Anlauffläche (= Anlaufbahn) (75).
11. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder zweite Mahlkörper (34) getriebemäßig mit der Walze (22) verbunden und gegenläufig
zu dieser angetrieben ist.