[0001] Die Erfindung betrifft einen wind- und flüssigkeitsdichten, aus einem Compositwerkstoff
gefertigten Schutzanzug, bestehend aus einem Überzieher mit Hals- und Ärmelöffnungen,
die mit Manschetten aus dehnbarem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl., versehen sind,
wobei am Überzieherrand ebenfalls eine Manschette aus dehnbarem Material, vorzugsweise
Gummi o. dgl., angeordnet ist, und aus einer Hose aus gleichem Material wie der Überzieher,
deren Manschetten ebenfalls aus dehnbarem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl., bestehen.
[0002] Schutzanzüge der zuvor genannten Art werden in der Regel aus schichtartig aufgebauten
Compositwerkstoffen gefertigt, wobei der Grundstoff, d. h. das Trägergewebe, meistens
in Form eines sogenannten Gewirkes als textiles Flächengebilde entwickelt ist, welches
durch Maschenbildung aus einem oder mehreren Fadensystemen auf Wirkmaschinen hergestellt
wird, und die Oberschicht des Compositwerkstoffes meistens aus einer Folie oder Membrane
besteht.
[0003] Compositwerkstoffe der vorgenannten Art zur Herstellung von Schutzanzügen sind bereits
bekannt. So sind in der GB-PS 2,024,100 biegbare Schichtwerkstoffe zur Herstellung
von wasserdichter Regenbekleidung beschrieben, die eine wasserabweisende, mikroporöse
Schicht, beispielsweise aus expandierendem Polytetrafluoräthylen (PTFE), und eine
hydrophile Schicht, z. B. aus Polyätherpolyurethan, aufweisen, welche zwar Wasserdampf
bis zu einer bestimmten Menge durchläßt, aber den Durchgang von die Oberflächenspannung
herabsetzenden Mitteln verhindert, die z. B. im Atmungsmedium enthalten sind. Für
den Einsatz in Schutzanzügen kann zwar der textile Schichtwerkstoff stärker hydrophob
gemacht werden, ist aber dann nicht mehr geschmeidig genug, weil die Schicht des hydrophilen
Materials zu dick ist. Im übrigen führt eine dickere hydrophile Schicht zu stärkerer
Wasserabsorption und daher zu starkem Anschwellen. Dünnere Schichten sind jedoch weniger
geeignet, weil der biegbare Schichtwerkstoff dann leichter beschädigt werden kann.
[0004] Da eine aus einem derartigen Schichtwerkstoff gefertigte Schutzkleidung nicht ausreichend
atmungsaktiv ist, kann sie nur für kurze Zeit getragen werden. Aber auch dann entwickelt
sich meistens in dieser ein die Tragfähigkeit herabsetzendes, unangenehmes Kältegefühl,
beispielsweise durch nicht eliminierbare Schweißbildung, was, wie auch die Bildung
von möglichen Hitzestaus, zu einer verminderten Arbeitsleistung oder sogar zu einer
vorübergehenden völligen Arbeitsunfähigkeit der betreffenden Person führen kann. Hinzu
kommt, daß mikroporöse PTFE-Folien relativ teuer sind und deshalb in derartigen, massenweise
hergestellten Schutzanzügen kaum eine Verwendung finden.
[0005] Dem Ansetzen von Schweiß- und sonstiger Feuchtigkeit am Innenteil eines solchen Schutzanzuges
wurde nun dadurch begegnet, indem man das textile Flächengewirke am Innenteil des
Schutzanzuges mit einem Imprägniermittel versah und damit das Gewirke wasserabweisend
machte. Dieser Maßnahme steht aber der Nachteil gegenüber, daß die Imprägnation nicht
lange hält und daher oft eine Nachimprägnation am fertigen Textilteil vorgenommen
werden muß, was aber schwieriger als am ursprünglichen Werkstoff durchführbar und
damit kostenaufwendiger ist. Hinzu kommt noch, daß bei längerem Einwirken des Imprägniermittels
auf das textile Fadengewirke der Schutzanzug nicht mehr dicht bleibt und daher Feuchtigkeit
aufnimmt, was ein unangenehmes Tragegefühl zur Folge hat und den Schutzanzug entsprechend
schwerer und steifer macht.
[0006] Gleiche negative Erfahrungen hat man mit Polyvinylchlorid (PVC) gemacht, das aus
Polymerketten von Vinylchloridmolekülen aufgebaut ist und durch Nachchlorierung zur
Herstellung von Schutzbekleidung Verwendung findet. Da ein mit PVC hergestellter Schichtwerkstoff
einerseits zwar eine relativ hohe Dichte aufweist, kommt er andererseits wegen seiner
schwachen Atmungsaktivität für die Herstellung von Schutzbekleidung nicht in Frage.
[0007] Demgegenüber eignen sich Polyamide als Werkstoffe in textilen Flächengewirken zur
Herstellung von Schutzanzügen besonders gut, weil sie neben einer vergleichbar hohen
Dichte auch eine wünschenswerte Atmungsaktivität aufweisen. Polyamide entstehen durch
Polykondensation, z. B. von Diaminen mit Dicarbonsäuren, nach dem Schema

[0008] Die bekannte 6-Polyamidfaser (Perlon), die in der Kette zwischen den NH-Gruppen 6-Atome
aufweist, entsteht durch Polykondensation des ε-Caprolactams in Gegenwart von wenig
Wasser über die ε-Amino-capronsäure, die mit weiteren cyclischen Monomeren zu einem
Polykondensat folgender Kettenstruktur reagiert (P. Schlack, 1938):

[0009] Diese Faser ist zwar gegen Alkalien relativ beständig, aber extrem säureempfindlich
und kann daher nur dementsprechend zur Anwendung kommen.
[0010] Eine neuere Polyamidfaser pflanzlichen Ursprungs wurde in Frankreich unter dem Namen
Rilsan entwickelt. Als Ausgangsstoff dient die Undecylensäure, die aus Ricinusöl gewonnen
und in die 11-Amino-undecansäure, H₂N-(CH₂)₁₀-COOH, übergeführt wird. Ihre Polykondensation
liefert eine Polyamidfaser (11-Polyamid) von hoher Qualität, die sowohl gegenüber
Alkalien als auch Säuren beständig ist.
[0011] Zur Herstellung eines textilen Trägergewebes für Schutzanzüge eignet sich für den
beanspruchten besonderen Verwendungszweck insbesondere die bekannte Polyamidfaser
6,6-Polyamid, auch Nylon-6,6 genannt, die ebenfalls wie 6-Polyamid auf der Polykondensation
von aliphatischen Dicarbonsäuren mit Diaminen beruht. Man geht hierbei vom AH-Salz
aus, das aus molaren Mengen Adipinsäure, HOOC-(CH₂)₄-COOH, und Hexamethylendiamin,
H₂N-(CH₂)₆-NH₂, besteht und bei 255 Grad Celsius verschmolzen wird. Das hierbei gebildete
Polyhexamethylenadipamid weist folgende Kettenstruktur auf:
-NH-(CH₂)₆-NH-CO-(CH₂)₄-CO-
[0012] Da diese 6,6-Polyamide direkt aus der Schmelze verspinnbar sind, sind sie billiger
als andere Kunstfaserstoffe herstellbar und zeichnen sich durch besonders hohe Reißfestigkeit
und Elastizität aus. Das aus ihnen gefertigte textile Trägergewebe ist nach dem Hydrophobmachen
wasserabweisend und gegenüber aggressiven Medien besonders beständig. Das Trägergewebe
ist wegen seiner mikroporösen Struktur wasserdampfdurchlässig und entsprechend atmungsaktiv,
so daß es zur Herstellung von wind- und flüssigkeitsdichter Schutzbekleidung geeignet
ist, die beispielsweise in Reinräumen der Pharma-, Elektronik- und Automobilindustrie
getragen werden kann. Das Material ist flusen- und siliconfrei, antistatisch, flammhemmend,
dekontaminier- und zwischen 120 und 130 Grad Celsius autoklavierbar.
[0013] Eine sehr wichtige Rolle für die Herstellung von wind- und flüssigkeitsdichten Schutzanzügen
spielen Polyesterfolien oder -membrane, deren Grundstoff durch Polykondensation von
mehrwertigen Alkoholen und Dicarbonsäuren bzw. ihren Estern entsteht. So bildet Terephtalsäuredimethylester
mit Äthylenglykol eine Polyesterfaser, die im Handel unter Namen wie Terylen, Trevira
und Diolen bekannt ist. Die Terylenfaser zeichnet sich durch große Reißfestigkeit
und Elastizität sowie durch besondere Widerstandsfähigkeit gegen stark hydrolisierend
wirkende Agentien aus. Die aus dieser Polyesterfaser hergestellten Textilgewebe sind
winddicht und nach Hydrophobmachen auch flüssigkeitsdicht, sind aber wegen ihrer Mikroporen
noch wasserdampfdurchlässig und damit in erwünschtem Maße atmungsaktiv.
[0014] Des weiteren ist aus der EP o 111 360 ein biegbarer Schichtwerkstoff zur Herstellung
von wasserdichten Bekleidungsstücken oder Zelten als Textilmaterial bekannt, das mit
einem wasserdichten Folien- oder Membranmaterial mit einer Wasserdampfübertragungs-Geschwindigkeit
von mindestens 1000 g/qm pro Tag überzogen ist. Das wasserdichte Folienmaterial besteht
aus einem Copolyätherester, welcher sich aus mehreren, periodisch auftretenden Lang-
und Kurzkettenester-Einheiten aufbaut, wobei die Langkettenestereinheiten aus Polyäthylenoxidglykol
und die Kurzkettenester-Einheiten aus Polybutylenterephthalat bestehen können.
[0015] Weitere Copolyätherester, die in Compositwerkstoffen zur Anfertigung von wind- und
flüssigkeitsdichten Schutzanzügen Verwendung finden, sind in den GB-PS'en 682,866,
1,403,210 und 1,404,340 beschrieben. Bevorzugt werden hier Copolyätherester, von denen
die Kurzketteneinheiten ganz oder im wesentlichen ganz aus Polybutylen-Terephthalateinheiten
bestehen.
[0016] Die in diesen Druckschriften angeführten, zum Teil hydrophobgemachten Folien- oder
Membranwerkstoffe sind wind- und flüssigkeitsdicht, aber trotzdem sehr atmungsaktiv,
weil sie aufgrund ihrer Struktur Wasserdampf durchlassen. Das Ausmaß der Wasserdampfdurchlässigkeit
der Copolyätheresterfolien wie auch in anderen Folien hängt natürlich nicht nur von
der Zusammensetzung dieser Folien ab, sondern auch von ihrer Folienstärke. Bei irgendeiner
gewählten Folienstärke sollte die Geschwindigkeit der Wasserdampfdurchlässigkeit
stets mindestens 1000 g/qm sein. Es ist festgestellt worden, daß sehr günstige Ergebnisse
mit einer Polymerfolie in einer Stärke von 5 bis 35 Mym erhalten werden. Optimale
Ergebnisse ergeben sich in der Regel dann, wenn die Stärke der Polymerfolie im Bereich
von 10 bis 25 Mym liegt.
[0017] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die hier als geeignet beschriebenen
Kunststoffe als Compositwerkstoffe zur Anfertigung eines wind- und flüssigkeitsdichten
Schutzanzuges zu verwenden, der aufgrund seiner gewählten Werkstoffkombination ausreichend
wasserdampfdurchlässig und damit atmungsaktiv ist. Der Schutzanzug soll ferner gegenüber
aggressiven Medien beständig sein und sonstigen chemischen wie physikalischen Anforderungen
in optimaler Weise genügen.
[0018] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Trägergewebe in Form eines
Gewirkes aus bekanntem Polyamid, wobei der Faden des Gewirkes eine antistatische Seele
aus geeignetem Material enthält, und durch eine Folie oder Membrane aus bekanntem
100 %igem Polyester mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 1000 g/qm
pro Tag.
[0019] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis
8.
[0020] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Schutzanzug
nicht nur windund flüssigkeitsdicht, sondern auch aufgrund seiner ausreichenden Wasserdampfdurchlässigkeit
in erforderlichem Maße atmungsaktiv ist. Der Schutzanzug kann daher über einen längeren
Zeitraum (6 bis 8 Stunden) getragen werden, da selbst bei stärkerer körperlicher Belastung
eine Schweißbildung wegen der Mikroporosität der Folie oder Membrane des Schutzanzuges
nicht mehr möglich ist. Der Schutzanzug ist dank seiner besonderen Materialzusammensetzung
flusen- und siliconfrei, zum Teil flammhemmend, kann leicht entgiftet und entstaubt
werden. Darüber hinaus ist er zwischen 120 und 130 Grad Celsius autoklavierbar. Der
Schutzanzug ist gegenüber aggressiven chemischen Medien beständig, waschbar bis 40
Grad Celsius und scheuer-, knick- und zugstabil. Er findet bevorzugt in Reinräumen,
in der Medizin, in der Pharma-, Elektronik- und Automobilindustrie sowie in anderen
Branchen der Industrie Verwendung.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 - eine schematische Ansicht des Überziehers des erfindungsgemäßen Schutzanzuges,
Fig. 2 - eine schematische Ansicht der Hose des Schutzanzuges nach der Erfindung,
Fig. 3 - eine schematische Ansicht über eine Ausführungsform des einteiligen Schutzanzuges
nach der Erfindung,
Fig. 4 - eine rasterförmige Ansicht des Trägergewebes aus Polyamid,
Fig. 5 - eine Folie oder Membrane aus Polyester,
Fig. 6 - eine weitere Ausführung über den im Schutzanzug verwendeten Schichtwerkstoff
in auseinandergezogener Darstellung.
[0022] Fig. 1 zeigt einen aus einem flexiblen Schichtwerkstoff 2 gefertigten und mittels
Nähten 1a zusammengehaltenen Überzieher 1 des erfindungsgemäßen wind- und flüssigkeitsdichten
Schutzänzüges. Der flexible Schichtwerkstoff 2 besteht aus einem nicht gezeigten Trägergewebe
20 (siehe Fig. 4 und 6) in Form eines Gewirkes aus bekanntem Polyamid, beispielsweise
aus 6-, 6,6- oder 11-Polyamid, wobei der Faden des Gewirkes eine antistatische Seele
aus geeignetem Material enthält. Eine das Trägergewebe abdeckende, nicht gezeigte,
Folie oder Membrane 21 (siehe Fig. 5 und 6) als Oberstoff besteht aus 100 %igem Polyester,
beispielsweise aus einem bekannten Copolyätherester mit periodisch auftretenden Lang-
und Kurzkettenestereinheiten, die wiederum aus Polyäthylenoxidglykol bzw. Polybutylenterephthalat
bestehen. Die Folie ist wind- und flüssigkeitsdicht, aber wegen ihrer Wasserdampfdurchlässigkeit
von mindestens 1000 g/qm pro Tag in erforderlichem Maße atmungsaktiv und insbesondere
gegenüber aggressiven Medien beständig. Der mit dieser Folie hergestellte Schichtwerkstoff
liefert einen wind- und flüssigkeitsdichten Überzieher bzw., wie noch zu beschreiben
ist, eine Hose, die zusammen als Schutzanzug über einen längeren Zeitraum (6 bis 8
Stunden) getragen werden kann, ohne daß es dabei zu Schweißansätzen im Innenteil des
Schutzanzuges kommen kann. Ein mit diesem Werkstoff hergestellter Schutzanzug läßt
sich in entsprechenden Einrichtungen, beispielsweise in einem Autoklaven, zwischen
120 und 130 Grad Celsius völlig steril machen.Die Folie als Oberstoff oder Oberschicht
des Werkstoffes läßt sich auch abwaschen, ist scheuer- und knick- sowie zugstabil
und sehr geschmeidig und dehnfähig. Der Schutzanzug ist flusenfrei, antistatisch,
siliconfrei und zum Teil flammhemmend.
[0023] Der Überzieher 1 ist mit einer Halsmanschette 3 aus elastischem Material, vorzugsweise
Gummi o. dgl., versehen, deren Rand 3a gegen Ausfransen vernäht ist.
[0024] Die Halsmanschette 3 ist an der Halsöffnung 16 des Überziehers 1 durch eine Naht
3c befestigt. Die Halsmanschette 3 ist durch Nähte zusammengefügt. An Ärmelöffnungen
4 sind Ärmelmanschetten 4a und 4b aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi o.
dgl., mittels Nähten 4a2 und 4b2 angebracht, die seitlich ebenfalls durch Nähte 4a3
und 4b3 verbunden sind. Vernähte Ränder 4a1 und 4b1 der Ärmelmanschetten 4a und 4b
verhindern ein Ausfransen des elastischen Materials. Den Abschluß des Überziehers
1 bildet eine Bundmanschette 5 aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl.,
die am Überzieher 1 mittels einer Naht 5b angebracht ist. Seitlich wird die Bundmanschette
5 durch eine Naht 5c zusammengehalten. Die Bundmanschette 5 ist durch einen vernähten
Rand 5a gegen Ausfransen gesichert.
[0025] In Figur 2 ist eine aus gleichem flexiblen Schichtwerkstoff wie der Überzieher 1
gefertigte Hose 6 gezeigt. Eine Hosenmanschette 7 aus elastischem Material, vorzugsweise
Gummi o. dgl., ist einem Oberteil 6a der Hose 6 durch eine Naht 7a3 angesetzt. Die
Hosenmanschette 7 ist vorn und hinten durch Nähte 7a2 zusammengefügt. Gegen Ausfransen
ist die Hosenmanschette 7 durch einen vernähten Rand 7a1 geschützt. Das Oberteil 6a
der Hose 6 ist durch eine Naht 9 und Hosenbeine 12 durch eine Naht 10 und 11 dicht
zusammengehalten. Den Abschluß der Hosenbeine 12 bilden Hosenbeinmanschetten 12a und
12b, die wiederum durch Nähte 12a1 und 12b1 an den Hosenbeinen 12 wind- und flüssigkeitsdicht
befestigt sind. Seitlich zusammengehalten werden die Hosenbeinmanschetten 12a und
12b durch Nähte 12a2 und 12b2 und sind an ihren Rändern 12a3 und 12b3 gegen Ausfransen
vernäht. Die bereits beim Überzieher 1 beschriebenen Vorteile gelten in gleichem Maße
auch für die Hose 6, da der hier mit dem Bezugszeichen 8 gekennzeichnete Schichtwerkstoff
identisch mit dem Schichtwerkstoff 2 des Überziehers 1 ist.
[0026] Sämtliche Nähte, sowohl am Überzieher 1 als auch an der zugehörigen Hose 6, sind
mit Bändern 22 aus der Folie oder Membrane 21 überschweißt und so sicher abgedichtet.
Die Bänder 22 sind in den Zeichnungen gestrichelt dargestellt.
[0027] Hinzuzufügen ist noch, daß der Schichtwerkstoff und damit der Schutzanzug auch völlig
keimfrei gemacht werden kann und ferner keine auch noch so kleine Fremdkörperteilchen
durchläßt. Der Schutzanzug ist deshalb, wie bereits angedeutet, besonders in Reinräumen,
in der Medizin, in der Pharma-, Elektronik- und Automobilindustrie sowie in anderen
Branchen verwendbar, wo es insbesondere auf höchste Sauberkeit, Keim- und Partikelfreiheit
sowie auf längere Tragzeiten ohne Schweißbildung und Hitzestaus ankommt. Mit diesem
Schutzanzug wird dementsprechend die Leistungsfähigkeit der betreffenden Personen
bedeutend erhöht. Gegenüber einem nachfolgend zu beschreibenden einteiligen Schutzanzug
hat der zweiteilige Schutzanzug den Vorteil, daß bei Beschädigungen nicht der komplette
Anzug, sondern nur ein Teil davon ersetzt werden muß.
[0028] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung zeigt die Figur 3 mit einem einteiligen
Schutzanzug 13, der höchsten Ansprüchen in Bezug auf Keim- und Partikelfreiheit gerecht
wird. Die Nähte 13a und 18 sind auch hierbei zusätzlich mit Bändern 22 aus der Folie
oder Membrane 21 (gestrichelt dargestellt) überschweißt, um auch an diesen Stellen
ein mögliches Durchdringen von Flüssigkeit auszuschließen. An einer Halsöffnung 16
ist eine Halsmanschette 16a aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl.,
wie beim Überzieher 1, durch eine Naht 16a1 befestigt, wobei die Halsmanschette 16a
durch eine Naht 16b dicht zusammengefügt ist. An Ärmelöffnungen 14 sind Ärmelmanschetten
15a und 14b aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl., durch Nähte 14a2
und 14b2 angebracht. Die Ärmelmanschetten 14a und 14b werden seitlich ebenfalls durch
Nähte 14a3 und 14b3 zusammengehalten und sind am Ende durch vernähte Ränder 14a1 und
14b1 gegen Ausfransen geschützt. Ein in der Mitte des Schutzanzuges angebrachter,
verdeckt angeordneter Reißverschluß 15 ermöglicht das schnelle Öffnen und Schließen
des einteiligen Schutzanzuges 13. Mit dem Bezugszeichen 17 ist wiederum der gleiche
Schichtwerkstoff wie beim Überzieher 1 und der Hose 2 gekennzeichnet. An der Seite
und im Schritt wird der einteilige Schutzanzug 13 durch Nähte 18 zusammengehalten.
An Hosenbeinteilen 19 sind Hosenbeinmanschetten 19a und 19b aus elastischem Material,
vorzugsweise Gummi o. dgl., durch Nähte 19a1 und 19b1 angesetzt. Die Hosenbeinmanschetten
19a und 19b werden auch hier durch Nähte 19a2 und 19b2 dicht zusammengehalten. Am
unteren Ende sind die Hosenbeinmanschetten 19a und 19b durch vernähte Ränder 19a3
und 19b3 gegen Ausfransen geschützt. Für sämtliche Nähte der Schutzanzüge 1, 6 bzw.
13 können auch solche mit verschiedenen Stichtypen vorgesehen sein.
[0029] Während Fig. 4 schematisch den rasterförmigen Aufbau des Trägergewebes 20 zeigt,
ist in Fig. 5 die wind- und flüssigkeitsdichte, aber hoch atmungsaktive Folie oder
Membrane 21 dargestellt.
[0030] Fig. 6 zeigt eine besondere Ausführungsform des Schichtwerkstoffes für den Schutzanzug,
wobei die Folie 21 zwischen zwei Schichten des Trägergewebes 20 angeordnet ist.
[0031] Alle in der Beschreibung und/oder den Zeichnungen dargestellten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Wind- und flüssigkeitsdichter, aus einem Compositwerkstoff gefertigter Schutzanzug,
bestehend aus einem Überzieher mit Hals- und Ärmelöffnungen, die mit Manschetten aus
dehnbarem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl., versehen sind, wobei am Überzieherrand
ebenfalls eine Manschette aus dehnbarem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl., angeordnet
ist, und aus einer Hose aus gleichem Material wie der Überzieher, deren Manschetten
ebenfalls aus dehnbarem Material, vorzugsweise Gummi o. dgl., bestehen,
gekennzeichnet durch
ein Trägergewebe (20) in Form eines Gewirkes aus bekanntem Polyamid, wobei der Faden
des Gewirkes eine antistatische Seele aus geeignetem Material enthält, und durch eine
Folie oder Membrane (21) aus bekanntem 100 %igem Polyester mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit
von mindestens 100 g/qm pro Tag.
2. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das das Trägergewebe (20)
aufbauende Polyamid ein 6-, 6,6- oder 11-Polyamid ist.
3. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Folie oder Membrane
(21) aufbauende Polyester ein Copolyätherester ist, welcher sich aus periodisch auftretenden
Lang- und Kurzkettenestereinheiten zusammensetzt.
4. Schutzanzug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Langkettenestereinheiten
aus Polyäthylenoxidglykol und die Kurzkettenestereinheiten aus Polybutylenterephthalat
bestehen.
5. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergewebe (20)
auf die Folie oder Membrane (21) aus Polyester auflaminierbar ist, wobei die Folie
oder Membrane (21) die Oberschicht bildet.
6. Schutzanzug nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie oder Membrane
(21) zwischen zwei Polyamidschichten (20) angeordnet ist.
7. Schutzanzug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzanzug (13) einteilig ausgebildet ist und einen verdeckt angeordneten
Reißverschluß (15) aufweist.
8. Schutzanzug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Nähte, auch die zur Befestigung der Manschetten, (1a, 9, 10, 11 sowie
3c, 4a2, 4b2, 5b, 7a3, 12a1, 12b1) bzw. (13a, 18 sowie 14a2, 14b2, 16c1, 19a1, 19b1)
mit Bändern (22) aus der Folie oder Membrane (21) überschweißt sind.