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EP 0 234 009 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.09.1987 Patentblatt 1987/36 |
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Anmeldetag: 28.11.1986 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B26B 9/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
27.02.1986 DE 3606315
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Anmelder: Essmann & Schaefer GmbH & Co. KG |
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D-42369 Wuppertal (DE) |
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Erfinder: |
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- Kämmerling-Essmann, Horst-Peter
D-5600 Wuppertal 21 (DE)
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Vertreter: Patentanwälte
Dr. Solf & Zapf |
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Postfach 13 01 13 42028 Wuppertal 42028 Wuppertal (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Herstellen eines Schneid- und Ritzwerkzeuges |
(57) Eine Schneid- und Ritzlinie, besteht aus einer Klinge (1) aus Stahl mit einer an
einer Klingenlängsseite ausgebildeten, geschabten Fase (2), wobei die Klinge (1) im
Bereich der Fase (2) gehärtet ist und die Fase im gehärteten Bereich (4) ausgehend
von der Fasenspitze (3) einen Feinschliff (5) aufweist.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneid- und Ritzlinie, bestehend aus einer
Klinge aus Stahl mit einer an einer Klingenlängsseite ausgebildeten, geschabten Fase.
[0002] Derartige Schneid- und Ritzlinien werden in der Papierverarbeitungs- und Kartonagenindustrie
verwendet.
[0003] Es sind Schneid- und Ritzlinien bekannt, die entweder eine geschliffene Fase oder
eine geschabte Fase besitzen. Die geschliffene Fase weist einen minimalen Hohlschliff
auf, wodurch sich eine hervorragende Schärfe ergibt, so daß ein geringer Stanzdruck
erforderlich ist. Jedoch ist die Maßhaltigkeit einer derartigen Fase nicht für alle
Zwecke zufriedenstellend. Geschabte Fasen besitzen aufgrund ihrer Herstellung im Ziehverfahren
eine sehr gut Maßhaltigkeit, so daß sie bei hohen Ansprüchen an die Maßgenauigkeit
eingesetzt werden. Da die Fase aber schwach konvex ist, ist die Schärfe dieser Fase
gering und sie wirken nicht schneidend sondern drückend auf das Material ein, so daß
höhere Stanzdrücke erforderlich sind.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Schneid- und Ritzlinie
zu schaffen, die die Vorteile der geschabten und geschliffenen Fase miteinander verbindet.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Klinge zumindest im Fasenbereich
gehärtet ist und die Fase im gehärteten Bereich einen Feinschliff aufweist. Die Erfindung
basiert dabei auf der Erkenntnis, daß durch den Feinschliff nicht nur aufgrund der
damit verbundenen veränderten Formgebung eine verbesserte Funktion der Schneidlinie
erreicht wird, sondern daß durch den Feinschliff einerseits die Maßhaltigkeit der
geschabten Fase nicht beeinträchtigt wird und andererseits die oberste Schicht der
Fase in einer Stärke abgetragen wird, die der Stärke der weichen Außenhaut entspricht,
in der nicht die volle gewünschte Härte vorhanden ist. Erfindungsgemäß wird demnach
eine zusätzliche Wirkung erzielt, denn durch den erfindungsgemäßen Feinschliff wird
nicht nur die Maßhaltigkeit der geschabten Fase beibehalten, sondern auch die Schneidwirkung
einer geschliffenen Linie verwirklicht, wobei jedoch zusätzlich eine erhöhte Standzeit
gegeben ist.
[0006] Anhand des in der belieigenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung näher erläutert.
[0007] In der Zeichnung ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schneid- und Ritzlinie
dargestellt, die aus einer Klinge 1 besteht und die an einem Längsrand eine Fase 2
aufweist, wobei im dargestellten Beispiel eine doppelseitige Fase 2 vorhanden ist.
Erfindungsgemäß wird die Fase 2 dadurch hergestellt, daß das Flachmaterial aus Federbandstahl
mit einer Dicke von 0,4 bis 2 mm in einem Hartmetallziehstein gezogen wird, so daß
hierdurch die ein- oder zweiseitige Fase erzeugt wird. Hierbei spricht man von einer
sogenannten geschabten Fase. Erfindungsgemäß wird nun diese Fase mit einem bestimmten
Übermaß hergestellt, und zwar mit einem Übermaß 2/100 bis 4/100 mm. Diese mit Übermaß
hergestellte, geschabte Fase wird nun erfindungsgemaß im Bereich 4 gehärtet,und zwar
vorzugsweise induktionsgehärtet mit einer Einbringtiefe von 3/10 bis 5/10 mm von der
Spitze 3 der Fase 2 aus gemessen. Die Härtung erfolgt dabei auf eine Härte von 66
HRc. Nach dem Härtung erfolgt ein Anlassen im gleichen Bereich, und zwar auf eine
Endanlaßhärte von 57 bis 59 HRc. Weiterhin ist erfindungsgemäß nun vorgesehen, daß
die Fase 2 einen Feinschliff 5 erhält. Dieser Feinschliff 5 wird derart unter einem
Anschliffwinkel von ca. 45°-60° ausgeführt, daß das nach dem Schaben vorhandene Übermaß
abgetragen wird. Hierdurch wird gleichzeitig die weichere Außenhaut der gehärteten
und angelassenen Fase weggenommen. Durch diesen Feinschliff, der vorteilhafterweise
mit einer zugesetzten Schleifscheibe durchgeführt wird, wird nicht die Maßhaltigkeit
der geschabten Faser beeinträchtigt, zudem wird durch den Feinschiff verhindert,
daß Riefen in der Fasenoberfläche auftreten.
[0008] Die erfindungsgemäße Schneid- und Ritzlinie kann mit einer einseitigen Fase, mit
einer doppelseitigen Fase wie dargestellt, mit einseitigem Doppelschliff oder mit
Viererschliff ausgebildet sein. Sie zeichnet sich durch eine erhöhte Standzeit gegenüber
den bekannten Schneid- und Ritzlinien aus sowie dadurch, daß der bei den bekannten
Linien auftretende Fusseleffekt vermieden wird. Darüber hinaus besitzt die erfindungsgemäße
Linie eine ausgezeichnete Maßhaltigkeit, wodurch sich sehr kurze Zurichtzeiten im
Werkzeug ergeben.
1. Schneid- und Ritzlinie, bestehend aus einer Klinge aus Stahl mit einer an einer
Klingenlängsseite ausgebildeten, geschabten Fase, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (1) im Bereich der Fase (2) gehärtet ist und die Fase im gehärteten
Bereich (4) ausgehend von der Fasenspitze (3) einen Feinschliff (5) aufweist.
2. Schneid- und Ritzlinie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gehärtete Bereich etwa 3/10 bis 5/10 mm von der Fasenspitze (3) aus gemessen
beträgt.
3. Schneid- und Ritzlinie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Härtegrad ca. 66 HRc beträgt.
4. Schneid- und Ritzlinie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fase (2) im gehärteten Bereich angelassen ist, insbesondere auf eine Endhärte
von ca. 57 bis 59 HRc.
5. Schneid- und Ritzlinie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschliffmaß des Feinschliffes (5) 2/100 bis 4/100 mm beträgt.
6. Schneid- und Ritzlinie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschliffwinkel α des Feinschliffes (3) ca. 45° bis 60° beträgt.
7. Schneid- und Ritzlinie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (1) aus Federbandstahl mit einer Dicke von 0,4 bis 2 mm besteht.
