[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz zur Erstellung von Mauerwerken,
mit Elementen, die Teile von Schwalbenschwanzverbindungen aufweisen. Dabei ist in
erster Linie an halbhohe Gartenstützmauern gedacht. Solche Mauern werden beispielsweise
aus Naturstein oder natursteinähnlichen Platten, aus Schwellen, wie sie beim Schienenbau
verwendet werden, oder aus Betonbalken hergestellt, die jedoch bei Ueberlänge armiert
sein müssen und daher relativ hohe Herstellungskosten aufweisen. Während das Verlegen
von geraden Mauerstücken an sich relativ einfach ist, ist die Verankerung von solchen
Elementen recht aufwendig, und das Eckenbilden ist oft ästhetisch nicht befriedigend
und erschwert zudem zusätzlich die Verankerung der Elemente. In der Regel wird für
die Verankerung so vorgegangen, das hinter der Mauer, d.h. dem Erdreich zugewandt,
Schalungsbretter angebracht werden müssen und die Hinterseite solcher Mauern betoniert
wird. Bei der Verwendung von Holzschwellen kann die Verankerung auch durch quergelegte
Schwellen vorgenommen werden, doch erschwert dies den Aufbau einer solchen Mauer,
abgesehen vom Aussehen solcher, in der Regel alten Eisenbahnschwellen, die nicht in
jede Landschaft passen. Erschwerend kommt noch beim Verankern von Stein- oder Betonmauern
hinzu, dass solche Mauern in der Regel teilweise, während dem Aufbau verschalt und
mittels Beton verankert werden müssen.
[0002] Bauelemente mit Schwalbenschwanzverbindungen sind an sich bekannt, so beispielsweise
aus der FR-A-2 376 269, die Bauelemente beschreibt, die ringsherum Nuten aufweisen
und die über ein Verbindungselement, das beidseitig eine Feder aufweist miteinander
verbindbar sind, um glatte Wände im Verbund zu errichten. Diese Elemente eignen sich
jedoch nicht zum Errichten von Gartenmauern, die verankert werden sollen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bausatz zur Errichtung von
Mauern, insbesondere Gartenmauern anzugeben, der einerseits leicht und rationnel
herstellbar ist und andererseits eine bequeme Errichtung sowie eine gute und einfache
Verankerung ermöglicht sowie ein gefälliges Aeusseres aufweist. Diese Aufgabe wird
mit dem in den Patentansprüchen beschriebenen Bausatz gelöst.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Figur 1 zeigt in Draufsicht einen Teil einer mit dem Bausatz errichteten Mauer,
Figuren 2, 3 und 4 zeigen im Schnitt drei Ausführungsvarianten von Elementen des
Bausatzes,
Figuren 5 und 6 zeigen zwei Schnitte der Mauer von Figur 1, und
Figur 7 zeigt in einer Seitenansicht eine weitere, mit dem Bausatz errichtete Mauer.
[0005] Man erkennt in Figur 1 vier zum Bausatz gehörende Elemente: das erste Element 1,
das zweite Element 2, das dritte Element 3 sowie das Verankerungselement 4. Das erste,
ganze Element 1 ist quaderförmig und weist an einer Längsseite in der Mitte eine Schwalbenschwanznut
5 und beidseitig davon je eine Schwalbenschwanzfeder 6 sowie an beiden Enden je eine
halbe Schwalbenschwanznut 5a und 5b auf, wobei diese Schwalbenschwanzverbindungsteile
gleichmässig über die Länge verteilt sind. Das zweite Element 2 entspricht genau der
Hälfte des ersten Elementes und weist daher die beiden Schwalbenschwanznuthälften
5a und 5b auf, die die Schwalbenschwanzfeder 6 zwischen sich bilden. Das dritte Element
3 entspricht dem halben, zweiten Element abzüglich der Breite des Elementes, in vorliegendem
Fall etwa einem Drittel des ersten Elementes, von einem Ende aus gesehen, und weist
daher die eine Hälfte der Schwalbenschwanznut 5a auf der einen Seite auf, während
die andere Seite einen Absatz 7 aufweist, dessen Länge der Tiefe der Nut 5 und dessen
Tiefe etwas grösser als seine Länge ist, wie aus Figur 1 hervorgeht. Das Verankerungselement
4 weist einen etwa quadratischen Querschnitt auf und besitzt eine durchgehende Oeffnung
8, die in vorliegendem Fall rechteckig ist, aber auch rund oder sonstwie gestaltet
sein kann. Auf einer der Seiten weist das Verankerungselement die Feder 6A auf, die
in die Nut 5 bzw. in die beiden halben Nuten 5a und 5b passt. Die anderen drei Aussenseiten
des Verankerungselementes weisen je in der Mitte eine über die ganze Höhe sich erstreckende
Längsnut 9 auf, in die Platten 10 gestellt werden können, die entweder Verschalungsbretter
sein können, falls die Mauer aus Sicherheitsgründen über die ganze oder einen Teil
der Länge hinterbetoniert werden muss oder zur Einrichtung eines Kiesbettes dienen
können.
[0006] Auf ihrer nach oben liegenden Seite weisen die drei Elemente 1, 2 und 3 je zwei
längsangeordnete Kittfugen 11 auf, in die zwecks leichterer Verlegung und besseren
Halt ein dauerelastischer Kitt eingebracht werden kann. Selbstverständlich müssen
es nicht zwei Kittfugen und auch nicht notwendigerweise durchgehende Kittfugen sein,
sondern irgendwelche Vertiefungen.
[0007] In den Figuren 2, 3 und 4 sind drei verschiedene Profile der Elemente 1, 2 oder 3
aufgezeichnet. In Figur 2, dem bevorzugten Ausführungsbeispiel, ist dargestellt, dass
die Schwalbenschwanzfeder 6 an ihrer Oberseite einen Absatz 12 aufweist, damit diese
nach dem Auffüllen mit dem Erdreich nicht sichtbar ist, um von oben gesehen eine durchgehende
gerade Mauer zu erhalten. Das Element gemäss Figur 3 weist keinen solchen Absatz auf,
während die Schwalbenschwanzfeder 6 in Figur 4 oben eine Abschrägung 13 aufweist.
Falls eine Mauer mit den Elementen gemäss Figur 3 erstellt wird und ein gerader Abschluss
erwünscht ist, kann ein Deckstein 14, siehe Figur 7, aufgelegt werden, der an seiner
Unterseite eine oder zwei Schultern 15 aufweist, um ein Verrutschen zu verhindern.
Um das gefällige Aussehen zu erhöhen, sind die Längs- und vertikalen Kanten der Elemente
1, 2, 3 gebrochen.
[0008] Die vier Elemente sind in erster Linie vorgesehen, aus Beton hergestellt zu werden,
wobei es nicht notwendig ist, diesen Beton zu armieren. Um einerseits eine möglichst
rationelle Herstellung mittels herkömmlichen Vorrichtungen zu ermöglichen und andererseits
handliche, von einem, allenfalls zwei Arbeitern gut zu tragende Elemente zu erhalten,
und um zudem ein hohes Mass an Flexibilität vorzusehen, weist das ganze Element 1
eine Länge von einem Meter, eine Breite von 15 cm und zusätzlich 5 cm für die Schwalbenschwanzfedern,
und eine Höhe von 15 cm auf. Die anderen Elemente sind entsprechend 50 und 35 cm lang,
während die Dimension des Verankerungselementes, natürlich abgesehen von der einen
Seite mit der Schwalbenschwanzfeder, keine so grosse Rolle spielt und dieses Element
beispielsweise 25 x 25 cm Grundfläche und 15 cm Höhe haben kann, aber insbesondere
auch eine doppelte Höhe aufweisen kann. Solche Masse erlauben eine rationelle Herstellung
unter maximaler Platzausnutzung, wobei auch Einheitselemente mit Trennfugen hergestellt
werden können oder von Anfang an getrennte Elemente gegossen werden können. Ausser
normalem Beton kommt insbesondere auch Leichtbeton, unter dem Handelsnamen Lecca
bekannt, in Frage, sowie selbstverständlich auch andere bekannte Materialien, mit
verschiedenen Färbungen oder mit behandelten oder nichtbehandelten Oberflächen.
[0009] Im folgenden wird das Errichten einer hinterfüllten Gartenmauer anhand der Figuren
1 und insbesondere 5 und 6 erläutert. Figur 5 zeigt das Mauerstück zwischen zwei Verankerungen,
während Figur 6 die Verankerung mit den Verankerungselementen darstellt. Man erkennt
in Figur 5 das im Erdreich 15 errichtete Betonfundament 16, auf welchem einige Lagen
der Elemente 1, 2 oder 3 aufgebaut sind. Dabei werden die Elemente mit einem dauerelastischen
Kitt aufeinandergeschichtet, wobei dieser Kitt die Elemente bereits in der richtigen
Lage festhält. Gleichzeitig mit dem Aufbau der Balkenlagen werden in Abständen von
50 cm oder einem Meter die Verankerungselemente eingehängt, wobei nach zwei Lagen
Vertikalarmierungen 17, siehe Figur 6, in die Oeffnungen der Verankerungselemente
gesetzt werden. Wie insbesondere aus Figur 6 hervorgeht, ist es zweckmässig, die Verankerungselemente
gegenüber den Balkenelementen um eine halbe Höhe zu versetzen, um dadurch einen besseren
Verbund zu erzielen. Nach dem Errichten der gesamten Mauer sowie dem Einhängen der
Verankerungselemente und dem Einführen der Vertikalarmierungen, kann die ganze Mauer
noch einmal kontrolliert und ausgerichtet werden, bevor die Oeffnungen der Verankerungselemente
mit Beton ausgefüllt werden. Bei solchen, mit Erdreich zu hinterfüllenden Mauern ist
eine gute Drainagemöglichkeit sehr wichtig. Die vorliegenden Elemente eignen sich
vorzüglich dafür, da die Hinterseite infolge der Ausgestaltung mit Nuten und Federn
nicht glatt ist und somit Platz für einen genügenden Wasserablauf bieten. Zweckmässigerweise
wird die Hinterseite der Elemente mit Geotextil-Vlies 18 oder dergleichen ausgekleidet,
auf der Unterseite Drainagematerial 19 und/oder ein Kiesbett 20 errichtet sowie eine
übliche Drainageröhre 21 gelegt, wonach die Mauer mit Erdreich hinterfüllt werden
kann.
[0010] Obwohl im wesentlichen nur zwei Elemente 1 und 2 sowie ein hauptsächlich für die
Eckenbildung verwendetes Ele ment 3 vorhanden sind, ergibt sich daraus eine Fülle
von Anwendungsmöglichkeiten, wobei auch das Verankerungselement zur eigentlichen
und sichtbaren Mauerbildung herbeigezogen werden kann. So erkennt man in Figur 7 beispielsweise,
dass eine Ecke sowohl nach aussen, in Figur 7 links, als auch nach innen, in Figur
7 rechts, gebildet werden kann, wobei in beiden Fällen eine Ecke mit sauberem Abschluss
entsteht. Infolge dem gewählten Rastermass, insbesondere bei den Ecken von ungefähr
35 cm plus 15 cm Breite, kann die ganze Mauer bequem durch die Verankerungselemente
verankert werden. In Figur 7 ist zudem noch gezeigt, dass die Verankerungselemente,
aufeinander gebaut, auch eine Säule bilden können, die beispielsweise für das Verankern
eines Fahnenmastes oder für eine Beleuchtung dienen können. Selbstverständlich können
auch längs einer ganzen Mauer oder einem Teilstück davon Verankerungselemente hochgezogen
werden, und es können dazwischen Platten oder dergleichen gelegt werden, um einen
Zaun zu bilden, an dem sich beispielsweise Pflanzen oder Sträucher hochranken können.
Wie bereits erwähnt, kann der Abschluss mittels Abschlussplatten 14 gebildet werden.
Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, kann das Verankerungselement 4 auch als Eck- oder
Gestaltungselement verwendet werden, wobei dann z.B. das ganz gezeichnete ganze Element
1 nach hinten versetzt wird und hinter die Verdickung der Schwalbenschwanzfeder
6A zu liegen kommt, während das links fortlaufende Balkenelement z.B. einen Winkel
bilden kann, derart, dass seine untere Kante in die untere Ecke der linken Längsnut
9 des Verbindungselementes greift, oder in Linie mit dem ersten Balkenelemente liegen
kann. Dadurch ergibt sich auch hier eine Verbundwirkung zwischen den Balkenelementen
und dem Verankerungselement. Es ist selbstverständlich, dass man bei Hängen mit besonderer
Rutschgefahr eine bessere Verankerung vorsehen kann, indem beispielsweise zwei hintereinanderliegende
Verankerungselemente verwendet werden, die zudem mit Armierungseisen miteinander horizontal
verbunden sind. Wie ferner Figur 1 zu entnehmen ist, können die Balkenelemente auch
derart miteinander verbunden werden, dass die Schwalbenschwanzfedern 6 und -Nuten
5 ineinandergreifen und so eine doppelte Reihe mit jeweils nach aussen weisender
Sichtseite entsteht.
1. Bausatz zur Erstellung von Mauerwerken, mit Elementen, die Teile von Schwalbeschwanzverbindungen
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass er enthält ein erstes, quaderförmiges Element
(1), das auf einer Längsseite, gleichmässig verteilt und von beiden Enden aus gesehen,
eine halbe Schwalbenschwanznut (5a, 5b), dann eine ganze Schwalbenschwanzfeder (6)
und, in der Mitte, eine ganze Schwalbenschwnznut (5) aufweist, ein zweites Element
(2), das, in Längsrichtung gesehen, der Hälfte des ersten Elementes (1) entspricht,
und ein Verankerungselement (4), das auf mindestens einer Seiner seiten eine der Schwalbenschwanznut
(5) des ersten Elementes (1) entsprechende Schwalbenschwanzfeder (6A) sowie eine
durchgenden Oeffnung (8) aufweist.
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er ferner ein drittes Element
(3) aufweist, das in Längsrichtung und von einem Ende aus gesehen, dem zweiten Element
(2) abzüglich seiner Breite entspricht und zusätzlich einen Absatz (7) an dem der
halben Schwalbenschwanznut (5a) entgegengesetzten Ende aufweist.
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, zweite
und dritte Element (1, 2, 3) an seiner oben zu liegenden Seite mindestens eine Vertiefung
(11) zur Aufnahme einer Kittmasse aufweist.
4. Bausatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (1, 2, 3) je
zwei durchgehende Kittfugen (11) aufweisen.
5. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement
(4) auf den Seiten, die keine Schwalbenschwanzfedern aufweisen, eine durchgehende
Nut (9) zur Aufnahme von Platten (10) oder Stangen aufweist.
6. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste
Element (1) eine Länge von 100 cm, eine Breite von 15 cm mit einer zusätzlichen Breite
der Schwalbenschwanzfedern von 5 cm und eine Höhe von 15 cm aufweist, und aus Beton
oder Leichtbeton gefertigt ist.
7. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwalbenschwanzfedern
(6) der drei Elemente (1, 2, 3) oben einen Absatz (12) oder eine Abschrägung (13)
aufweisen.
8. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen
Längskanten und die senkrechten Kanten der drei Elemente (1, 2, 3) angefast sind.
9. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er ferner
eine Deckplatte (14) mit mindestens einer unterhalb angebrachten Schulter (15) enthält.
10. Verwendung des Bausatzes nach Anspruch 1 und 2 zur Errichtung einer Stützmauer,
dadurch gekennzeichnet, dass auf einem Betonfundament (16) eine erste Lage der Elemente
(1, 2, gegebenenfalls 3) gelegt, in deren Kittfugen (11) eine dauerelastische Kittmasse
eingebracht und darauf eine zweite Lage der Elemente gelegt wird, woraufhin Verankerungselemente
(4) eingehängt werden, derart, dass sie um eine halbe Elementhöhe versetzt sind,
und in die Verankerungselemente Vertikalarmierungen (17) eingeführt werden und nach
dem Aufbau der Mauer und vor der Hinterfüllung mit Erdreich die Oeffnungen (8) der
Verankerungselemente mit Beton gefüllt werden, sowie ein Vlies (18) und ein Drainagerohr
(21) angebracht werden.