(19)
(11) EP 0 234 266 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1987  Patentblatt  1987/36

(21) Anmeldenummer: 87100755.5

(22) Anmeldetag:  21.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F27B 9/38, F27B 9/26, F27B 9/14, F27D 3/00, F27D 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR IT

(30) Priorität: 24.01.1986 DE 3602076
13.05.1986 DE 3616087

(71) Anmelder: Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG
D-89231 Neu-Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Lingl, Hans
    D-7910 Neu-Ulm (DE)
  • Kastler, Gerhard
    D-8876 Jettingen (DE)
  • Simon, Helmut
    D-8908 Krumbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Be- und Entladen von einen Brennofen für Keramikteile auf einer Umlaufbahn durchlaufenden Ofenwagen


    (57) Bei der Vorrichtung zum Be- oder Entladen von einen Brennofen für Keramikteile auf einer Umlaufbahn (1) durchlaufenden Ofenwagen, auf denen die Keramikteile auf Unterlagen, insbesondere in Kassetten (4), anzuordnen oder angeordnet sind, mit einer Stapel- und Entstapelvorrich­tung (9) für die Unterlagen bzw. Kassetten (4), mit einer seitlich neben der Umlaufbahn angeordneten Befüll- oder Entleerungsvorrichtung (11,12) für die Unterlagen bzw. Kassetten (4), und mit einer Fördereinrichtung, die sich zur Befüll- oder Entleerungsvorrichtung (11, 12) hin erstreckt, ist die Fördereinrichtung durch einen Förderer (10) gebildet, der für die Förderung der Kassetten von der Umlaufbahn (1) zur Befüll- oder Entleerungsvorrichtung (11,12) und von der Befüll- oder Entleerungsvorrichtung (11,12) zur Umlaufbahn (1) eingerichtet ist. Dem Förderer ist ein seiner Höhe ange­paßter Träger (16) mit zwei Stellplätzen /17,18) für Unter­lagen bzw. Kassetten zugeordnet, die durch Verschiebung des Trägers (16) in Flucht mit dem Förderer (10) bringbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE-AS 27 05 074 beschrieben und dargestellt.

    [0003] Bei der bekannten Ausgestaltung besteht die Fördereinrichtung aus zwei, in Fahrtrichtung der Ofenwagen hintereinanderliegenden und einen Abstand zwischen sich aufweisenden Förderern, von denen der in Fahrtrichtung erste für die Förderung der Unterlagen von der Stapel- oder Entstapelvorrichtung zur Befüll- oder Entleerungsvor­richtung und der zweite für die Förderung von der Befüll- oder Entleerungsvorrichtung zur Stapel- oder Entstapelvorrichtung einge­richtet ist. Die Funktion der Vorrichtung, z.B. im Bereich einer Entladestation für die gebrannten Keramikteile, ist folgende:

    [0004] Die mit Keramikteilen beladenen Unterlagen, in diesem Falle Kasset­ten, werden in quer zur Längsrichtung der Umlaufbahn angeord­neten Reihen mittels der Stapel- und Entstapelvorrichtung auf den ersten Förderer gesetzt und zur Entleerungsvorrichtung gefördert, wo die Kassetten entleert werden. Die leeren Kassetten werden durch den zweiten Förderer wieder unter die Stapel- und Entstapel­vorrichtung gefördert, die sie wieder auf den oder einen Ofenwagen stapelt.

    [0005] Die der Befüll- oder Entleerungsvorrichtung zugewandten Enden der Förderer sind durch einen dritten Förderer miteinander ver­bunden, der die Kassetten vom ersten Förderer zu einer Mittel­stellung zwischen letzterem und dem zweiten Förderer, in der die Kassetten entleert werden und dann zum zweiten Förderer fördert.

    [0006] Die bekannte Ausgestaltung ist sehr aufwendig. Dies ist dadurch bedingt, daß die Fördereinrichtung zwei Förderer aufweist, was zu hohen Herstellungskosten führt. Außerdem ergibt sich nicht nur für den ersten und zweiten Förderer, sondern zusätzlich auch durch den dritten Förderer ein bedeutender Raumbedarf.

    [0007] Bei der bekannten Ausgestaltung sind der erste und der zweite Förderer auf einem Tisch abgestützt, der sich oberhalb der Ofen­wagen erstreckt und mit Arbeitstisch bezeichnet ist. Diese Be­zeichnung ist insofern irreführend, weil der Tisch weder an der Stapelung bzw. Entstapelung noch an der Förderung der Kassetten zur Befüll- oder Entleerungsvorrichtung und zurück teilnimmt. Der Tisch dient somit lediglich der Abstützung des ersten und des zweiten sowie offenbar auch des dritten Förderers.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art so auszugestalten, daß bei Gewähr­leistung eines gleichzeitigen Stapelns bzw. Entstapelns und Be­füllens bzw. Entleerens der Unterlagen die Fördereinrichtung einfacher und in kleinerer Bauweise hergestellt werden kann.

    [0009] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.

    [0010] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfaßt die För­dereinrichtung nur einen Förderer, wodurch die angestrebte Vereinfachung und kleine Bauweise erreicht wird. Mit diesem Förderer werden die Unterlagen sowohl von der Stapel- und Entstapelvorrichtung zur Befüll- oder Entleerungsvorrichtung als auch umgekehrt gefördert. Dies ist durch einen bezüglich seiner Förderichtung umkehrbaren oder reversiblen Förderer erreichbar. Da kein zweiter Förderer gemäß der bekannten Aus­gestaltung vorhanden ist, bedarf es auch keines dritten Förde­rers, wie es bei der bekannten Ausgestaltung ebenfalls der Fall ist.

    [0011] Ein gleichzeitiges Stapeln bzw. Entstapeln und Befüllen bzw. Entleeren der Unterlagen ist bei der erfindungsgemäßen Aus­gestaltung durch den in Längsrichtung der Umlaufbahn ver­schiebbaren Träger mit wenigstens zwei Stellplätzen bzw. Stellplatzreihen für die Unterlagen gewährleistet. Während der Förderung der Unterlagen von der Stapel- und Entstapelvor­richtung zur Befüll- oder Entlleerungsvorrichtung und zurüci steht somit wenigstens ein weiterer Stellplatz bzw. eine weitere Stellplatzreihe zur Verfügung, auf die eine Unterlage bzw. eine Reihe Unterlagen abgesetzt oder entnommen werden kann; das heißt, die Stapel- und Entstapelvorrichtung und die Befüll- oder Entleerungsvorrichtung können gleichzeitig arbeiten.

    [0012] Es ist aus der FR-PS 2120 335 zwar bereits bekannt, bei einer Vorrichtung zum Be- oder Entladen von einen Brennofen für Keramikteile auf einer Umlaufbahn durchlaufenden Ofenwagen eine Fördereinrichtung mit nur einem Förderer einzusetzen, jedoch ist bei dieser bekannten Ausgestaltung die Befüll- oder Entleerungsvorrichtung nicht seitlich neben der Umlauf­bahn angeordnet, sondern in die Stapel- und Entstapelvor­richtung integriert. Ein gleichzeitiges Stapeln bzw. Entstapeln und Befüllen bzw. Entleeren ist somit nicht möglich. Außerdem ist der der Abführung bzw. Zuführung lediglich der Keramikteile dienende Förderer nur für die Förderung in eine Fördereinrich­tung eingerichtet. Ein Träger gemäß der erfindungsgemäßen Lösung ist bei dieser bekannten Ausgestaltung nicht vorge­sehen.

    [0013] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, nach Anspruch 2 die Fördereinrichtung des Trägers durch jeweils im Bereich der Stell­plätze angeordnete Einzelförderer oder durch einen einzigen För­derer zu bilden, dessen Breite sich über die Stellplätze erstreckt.

    [0014] Im Anspruch 3 sind einfache Aggregate enthalten, die einen kontinuierlichen Betrieb gewährleisten.

    [0015] In den meisten Fällen wird angestrebt, die Beladestation möglichst in der Nähe des Ofeneingangs und die Entladestation möglichst in der Nähe des Ofenausgangs anzuordnen, um eine unnütze Förde­rung der Keramikteile auf Umlaufbahn und eine hierdurch be­dingte Fertigungsverzögerung zu vermeiden. Dies ist durch eine Ausbildung gemäß Anspruch 4 möglich, bei der zwei Vorrichtungen vorhanden sind, von denen die eine zum Beladen und die andere zum Entladen eingerichtet ist.

    [0016] Die Ansprüche 5 bis 7 geben im Rahmen der Erfindung lediglich eine andere Anordnung der verschiebbaren Träger wieder.

    [0017] Nachfolgen wird die Erfindung anhand von in Zeichnungen dar­gestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und in Drauf­sicht einen im rückführenden Abschnitt einer Umlaufbahn für einen Brennofen mit zwei er­findungsgemäß ausgestalteten Vorrichtungen zum Beladen bzw. Entladen der Ofenwagen;

    Fig. 2 einen der Linie II-II entsprechenden Schnitt durch eine Vorrichtung als zweites Ausführungs­beispiel;

    Fig. 3 eine Variante der Vorrichtungen in Draufsicht mit in die Befüll- oder Entleerungsvorrichtung integrier­tem verschiebbaren Träger.



    [0018] Auf der allgemein mit 1 bezeichneten Umlaufbahn werden hinter­einander angeordnete, nur in Fig. 2 im einzelnen angedeutete Ofenwagen 2 in Fahrtrichtung (Pfeil 3) vorbewegt. Auf den Ofen­wagen 2 sind in quer zur Fahrtrichtung 3 angeordneten Reihen 4 in Kassetten aufgenommene Keramikteile, wie beispielsweise Dach­pfannen, gestapelt. Die Kassetten und die Keramikteile sind im einzelnen nicht dargestellt. Die Darstellung der Kassetten als Reihen 4 reicht deshalb aus, weil die Kassetten reihenweise (Reihen 4) gehandhabt werden.

    [0019] Die Vorrichtungen 5 und 6 sind einander gleich ausgebildet; sie werden jedoch nach unterschiedlichen Arbeitsverfahren betrieben, wobei die Vorrichtung 5 im Bereich einer Entladestation 7 ange­ordnet ist zum Entladen der Dachziegel und die Vorrichtung 6 im Bereich einer Beladestation 8 angeordnet ist und zum Beladen der Ofenwagen 2 mit Dachziegeln betrieben wird.

    [0020] Jede Vorrichtung 5,6 weist eine Stapel- und Entstapelvorrichtung in Form eines Greifers auf, der sich über die gesamte Breite (b) der Umlaufbahn 1 erstreckt und somit jeweils eine Reihe 4 der Kassetten gleichzeitig zu ergreifen vermag. Der Greifer ist der Höhe nach sowie in Längsrichtung der Umlaufbahn 1 verfahrbar und ist durch aufeinander zu und voneinander weg bewegliche Greifbacken 9 angedeutet.

    [0021] Jede Vorrichtung 5,6 umfaßt weiterhin einen quer zur Umlaufbahn 1 angeordneten Förderer 10, der oberhalb der Umlaufbahn 1 das heißt oberhalb der Ofenwagen 2, angeordnet ist und sich quer zur Umlaufbahn 1 bis zu einer Befüll- oder Entleerungsvorrichtung 11, 12 erstreckt. Der Befüll- und Entleerungsvorrichtung 11, 12 ist ein ebenfalls der Höhe nach und längs der Umlaufbahn 1 verfahrbarer Greifer zugeordnet, mit dem eine gestrichelt angedeutete Reihe 13 in noch zu beschreibender Weise gehandhabt werden kann.

    [0022] An die Vorrichtung 12 schließt im Falle der Vorrichtung 5 ein Ab­führungsförderer 14 an, der, in Längsrichtung der Umlaufbahn 1 gesehen, vor, hinter oder seitlich neben dem freien Ende der Vorrichtung 12 angeordnet sein kann. Im Falle der Vorrichtung 6 ist kein Abführungsförderer, sondern ein Zuführungsförderer 15 vorgesehen, der sich vom Abführungsförderer 14 lediglich durch seine Förderrichtung unterscheidet, die entgegengerichtet ist.

    [0023] Jede Vorrichtung 5,6 weist auch einen Träger 16 mit zwei Stell­plätzen 17, 18 für Kassetten auf, dessen Oberseite an die Förder­fläche des Förderers 10 angepaßt ist, und der zwischen einer mit durchgezogenen Vollinien dargestellten Position und einer strich­punktiert angedeuteten Position hin und her, das heißt längs der Umlaufbahn 1, verschiebbar ist. Der Antrieb für den Träger 16 ist aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt. Es kann sich zum Beispiel um einen hydraulischen Kolben-Zylinder-Antrieb han­deln. Die Führungen für den Träger 16 sind in Fig. 2 angedeutet und mit 19 bezeichnet, in denen der Träger 16 mit Rollen 21 ge­führt ist. In den Verschiebe-Endstellungen des Trägers 16 fluchtet entweder der Stellplatz 17 oder der Stellplatz 18 mit dem Förderer 10, das heißt die Länge des Verschiebeweges entspricht dem Mittelabstand zwischen den Stellplätzen 17, 18.

    [0024] Im folgenden wird die Arbeitsweise zunächst der Vorrichtung 5 beschrieben, nämlich das Entladen der Dachziegel.

    [0025] Mit dem ersten Arbeitsschritt wird eine Reihe 4 mit Dachziegeln gefüllter Kassetten mittels der Greifbacken 9 von der mit A) bezeichneten Position auf den Ofenwagen 2 auf den Stellplatz 18, das heißt in die Position C), übergesetzt. Anschließend fördert der Förderer 10 diese Reihe Kassetten vom Stellplatz 18 zur Entleerungsvorrichtung 12, wo die mit 13 bezeichnete und punktiert angedeutete Reihe der Dachziegel mittels des durch Greifbacken 22 angedeuteten Greifers auf den Abführungsförde­rer 14 übergesetzt und abgeführt wird. Daraufhin wird die sich in der Entleerungsvorrichtung befindliche Reihe leerer Kassetten mittels des Förderers 10 zum Stellplatz 18 zurückgefördert. Wäh­rend dieser Arbeitsschritte wird eine nächste Reihe 4 vom Ofen­wagen 2 auf den Stellplatz 17 des Trägers 16 übergesetzt. Dann wird der Träger 16 in der Zeichnung nach rechts verschoben, so daß der Stellplatz 17 mit der darauf befindlichen Reihe gefüll­ter Kassetten in Flucht mit dem Förderer 10 gelangt, und der Stellplatz 18 die strichpunktiert angedeutete Position, das heißt die mit D) bezeichnete Position, einnimmt.

    [0026] Die nächsten Arbeitsschritte bestehen darin, die sich nunmehr in Flucht mit dem Förderer 10 befindliche Reihe gefüllter Kassetten zur Entleerungsvorrichtung 12 zu fördern, zu entleeren und wieder auf den Träger 16 zurückzufördern. Während dieser Arbeits­schritte wird die sich in der Position D) befindliche Reihe leerer Kassetten mittels der Greifbacken 9 zu einer mit E) bezeichneten Position auf den Ofenwagen 2 übergesetzt und ggf. gestapelt. Wenn der Träger 16 abschließend in die mit Vollinien dargestellte Position zurückfährt, ist der Stellplatz 18 - Position C) - frei und auf dem Stellplatz 17 - Position B) - befindet die sich zuletzt ent­leerte Reihe Kassetten.

    [0027] Der nächste Arbeitsschritt besteht darin, eine nächste Reihe ge­füllter Kassetten von der Position A) auf den Stellplatz 18 - Position C - überzusetzen. Während der Entleerung dieser Reihe 4 Kassetten wird die leere Reihe Kassetten vom Stellplatz 17 - Position B) - zur Position E) auf den Ofenwagen 2 übergesetzt und eine weitere Reihe 4 gefüllter Kassetten von der Position A) auf den Stellplatz 17 - Position B) - übergesetzt, was jeweils durch die Greifbacken 9 erfolgt. Es ist auch möglich, diese Reihe 4 immer von A) nach C) zu übertragen, wobei im Falle des Stellplatzes 17 dieser jedoch erst in Flucht mit dem Förderer 10 geschoben werden muß.

    [0028] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann das Entleeren der Reihen Kassetten auch das Übersetzen der Reihen gefüllter Kasset­ten auf den Träger 16 bzw. das Übersetzen der Reihen leerer Kassetten vom Träger 16 auf den Ofenwagen 2 - Position E) - gleichzeitig erfolgen. Während des Förderns und Entleerens einer Reihe Kassetten vom Stellplatz 18 wird der Stellplatz 18 - Position B) - entleert sowie neu besetzt und während des Förderns und Entleerens einer Reihe Kassetten vom Stellplatz 17 wird der Stellplatz 18 - Position D) - frei gemacht.

    [0029] Die Arbeitsweise der Vorrichtung 6 zum Beladen der Ofenwagen 2 mit gefüllten Kassetten ist entsprechend; vergleiche Greifbacken 9, Positionen A) bis E) und Stellplätze 17 sowie 18. Es besteht ledig­lich der Unterschied, daß nicht Reihen 4 mit gefüllten Kassetten, sondern Reihen 4 mit leeren Kassetten von dem sich zwischen den Vorrichtungen 5, 6 befindlichen Speicherabschnitt auf den Träger 16 übertragen und Reihen 4 gefüllter Kassetten auf den Ofenwagen 2 - Position E) - übergesetzt werden. Das Befüllen der jeweiligen Reihe 4 Kassetten erfolgt durch Übersetzen der Dachziegel vom Zuführungsförderer 15 in die Reihe 4 Kassetten mittels der Greifbacken 22.

    [0030] Die Arbeitsschritte zum Entladen oder Beladen können von Hand oder durch ein Programm automatisch gesteuert werden.

    [0031] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, einen Träger 16 mit mehr als zwei Stellplätzen 17, 18 anzuordnen und somit den Träger im größeren Umfang als Speicher für Reihen 4 mit gefüllten oder entleerten Kassetten auszunutzen.

    [0032] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 besteht der Förderer 10 aus einem einzigen Fördererabschnitt 25, der sich bis zum Träger 16 erstreckt. Der Fördererabschnitt 26 ist Teil des Trägers 16 und mit letzterem hin- und herverschiebbar. Es ist deshalb erforderlich, den Fördererabschnitt 26 so breit auszule­gen, daß er sich über beide Stellplätze 17, 18 erstreckt, oder zwei - in Längsrichtung der Umlaufbahn 1 gesehen - hinterein­ander liegende einzelne Fördererabschnitte 26 im Bereich der Stellplätze 17, 18 anzuordnen.

    [0033] Aus. Fig. 2 ist deutlich zu entnehmen, daß die Kassetten in überein­ander gestapelten Reihen 4, also in Stapeln, angeordnet sind. Die Höhenverstellung der Greifbacken 9 ist entsprechend ausgelegt.

    [0034] Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante der Erfindung ist der ver­schiebbare Träger 16 nicht mehr über der Umlaufbahn 1 angebracht, sondern in die Befüll- oder Entleerungsvorrichtung 11, 12 verlegt. Darüber hinaus ist die Ausführung der Vorrichtung zum Be- und Entladen identisch mit in Fig. 1 dargestellten, vorstehend be­schriebenen Ausführung, so daß sich diesbezüglich eine noch­malige Erläuterung erübrigt.

    [0035] Aus der Verlegung des Trägers 16 in die Befüll- oder Entleerungs­vorrichtung ergibt sich folgende Arbeitsweise:

    [0036] Bei der Vorrichtung 5 zum Entladen wird eine mit Dachzie­geln gefüllte Kassettenreihe mittels der Greifbacken 9 vom Ofenwagen 2 auf den Förderer 10 umgesetzt. Anschlies­send fördert dieser die Kassettenreihe zur Entleerungs­vorrichtung 12, in der z.B. der Stellplatz 18 des Trägers 16 sich in Position C) befindet, fluchtend mit dem Förderer 9, um die angeförderte Kassettenreihe aufzunehmen. Während die­ser Arbeitsschritte wird eine auf dem Stellplatz 17 (Pos. B) befindliche Reihe gefüllter Kassetten mittels der Greifbacken 22 entleert und die entnommene Ziegelreihe 13 auf den Abführungs­förderer 14 übergesetzt. Daraufhin wird der Träger 16 in die ge­strichelt angedeutete Lage verschoben, in der der Stellplatz 17 in Position C) mit dem Förderer 10 fluchtet, und der Stellplatz 18, der mit einer Reihe gefüllter Kassetten belegt ist, die Posi­tion D) einnimmt.

    [0037] Als nächstes wird die auf dem Stellplatz 17 befindliche entleerte Kassettenreihe über den Förderer 10 zur Umlaufbahn 1 zurück­befördert und auf den Ofenwagen übergesetzt, worauf eine weitere Reihe gefüllter Kassetten vom Ofenwagen 2 auf den Förderer 10 übergesetzt und zur Entleerungsvorrichtung 12 befördert wird und auf den Stellplatz 17 des Trägers gelangt. Während dieser Arbeitsschritte wird die auf dem Stellplatz 18 in Position D) befindliche Kassettenreihe entleert. Daraufhin wird der Träger 16 wieder in die mit Vollinien dargestellt Lage verschoben, in der der Stellplatz 18 in Position C) mit dem Förderer 10 fluchtet, und der Stellplatz 17 die Position B) einnimmt.

    [0038] Nachdem die entleerte Kassettenreihe vom Stellplatz 18 über den Förderer 10 zur Umlaufbahn zurückgeleitet und auf den Ofenwagen 2 übergesetzt ist, wird der Stellplatz 18 in der vorgeschilderten Weise wieder mit einer Reihe gefüllter Kassetten belegt und gleich­zeitig die gefüllte Kassettenreihe auf dem Stellplatz 17 entleert.

    [0039] Die Arbeitsweise der Vorrichtung 6 zum Beladen der Ofenwagen mit gefüllten Kassettenreihen ist entsprechend, wobei in der Be­füllvorrichtung 11 Reihen leerer Kassetten auf die Stellplätze 17, 18 des Trägers 16 übertragen werden und das Befüllen der Kas­settenreihen durch Übersetzen der Dachziegel vom Zuführungs­förderer 15 mittels der Greifbacken 22 erfolgt.

    [0040] Die Stellplätze 17,18 des in die Befüll- oder Entleerungsvor­richtung 11, 12 integrierten verschiebbaren Trägers 16 können analog dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 in Fortsetzung des Förderers 10 jeweils als Förderer ausgebildet sein.

    [0041] Ferner kann der Transport der Kassettenreihen auf dem Förderer 10 auf einer Palette erfolgen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Be- oder Entladen von einen Brenn­ofen für Keramikteile auf einer Umlaufbahn durch­laufenden Ofenwagen, auf denen die keramkteile auf Unterlagen, insbesondere in Kassetten, anzuordnen oder angeordnet sind,
    mit einer sich über die Breite der Umlaufbahn er­streckenden Stapel- und Entstapelvorrichtung für die Unterlagen bzw. Kassetten, die längst der Umlaufbahn verfahrbar ist, und unter der hindurch die Ofenwagen verschiebbar sind,
    mit einer seitlich neben der Umlaufbahn angeordneten Befüll- oder Entleerungsvorrichtung für die Unterla­gen bzw. Kassetten,
    und mit einer Fördereinrichtung, die oberhalb der Ofen­wagen angeordnet ist und sich zur Befüll- oder Ent­leerungsvorrichtung hin erstreckt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fördereinrichtung durch einen Förderer (10) gebildet ist, der für die Förderung der Kassetten von der Umlaufbahn (1) zur Befüll- oder Entleerungsvorrich­tung (11,12) und von der Befüll- oder Entleerungsvor­richtung (11,12) zur Umlaufbahn (1) eingerichtet ist,
    daß der Förderer (10) an einen seiner Höhe angepaßten, sich etwa über die Breite (b) der Umlaufbahn (1) erstrek­kenden Träger (16) seitlich anschließt, der eine Förder­ einrichtung (26) für die Kassetten bzw. Unterlagen quer zur Längsrichtung der Umlaufbahn mit wenigstens zwei in Längs­richtung der Umlaufbahn (1) hintereinander liegenden Stell­plätzen (17,18) für die Unterlagen bzw. Kassetten aufweist, und daß der Träger (16) in Längsrichtung der Umlaufbahn (1) zwischen Stellungen verschiebbar ist, in denen der eine oder der andere Stellplatz (17,18) mit dem Förderer (10) fluchtet.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die dem Träger (16) zugeordnete Fördereinrichtung (26) durch jeweils im Bereich der Stellplätze (17,18) angeordnete Einzelförderer oder durch einen einzigen Förderer gebildet ist, dessen Breite sich über alle Stellplätze (17,18) erstreckt.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Befüll- oder Entleerungsvorrichtung (11,12) ein Zu- oder Abführungsförderer (14,15) und eine Übertragungs­vorrichtung (22) für die Keramikteile zugeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in einem längs der Umlaufbahn (1) erstreckenden Abstand von der zum Beladen oder Entladen eingerichteten Vorrichtung (5) eine zweite Vorrichtung (6) angeordnet, die zum Beladen bzw. Entladen eingerichtet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der verschiebbare Träger (16) in die seitlich neben der Umlaufbahn (1) angeordnete Befüll- oder Entleerungsvorrich­tung (11,12) integriert ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stellplätze (17,18) des Trägers (16) in Fortsetzung des Förderers (10) jeweils als Förderer ausgebildet sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß aus dem Förderer (10) eine Palette (23) zur Aufnahme einer Kassettenreihe (4) angebracht ist.
     




    Zeichnung