[0001] Bei bekannten Abreisszündkerzen dieser Art (DE-PS 204 545 und DE-PS 29 51 848) sind
in einem Magnetkern-Schlitz eines Elektromagneten zwei Bandfedern gegeneinander isoliert
befestigt. An den Enden dieser Bandfedern sind die Anker so befestigt, dass sie sich
noch innerhalb des Magnetkernes befinden. Die Bandfedern weisen in den Verbrennungsraum
hineinragende Schenkel mit Elektrodenköpfen an ihren freien Enden auf. Bei der Abreisszündkerze
nach der DE-PS 204 545 sind der Magnetkern und die zugekehrten Flächen der Anker so
ausgebildet, dass beim Anschlagen der Anker an den Magnetkern der Ankerschenkel zum
Auseinanderreissen der Elektrodenköpfe eine Drehbewegung ausführt und damit bei jeder
Abreissbewegung die diese Anker tragenden Bandfedern knicken.
[0002] Bei der Abreisszündkerze nach der DE-PS 29 51 848 sind die Blattfedern im Magnetkern
so angeordnet, dass beim Auseinanderreissen der Elektroden an den Blattfedern starke
Schwingungen am Befestigungspunkt auftreten. Die Bandfedern werden somit fortwährend
an der gleichen Stelle stark beansprucht, was eine rasche Materialermüdung und einen
baldigen Bruch zur Folge hat. Ausserdem ist hier noch nachteilig, dass beim fortschreitenden
Abbrand der beiden Elektroden die beiden Ankerplatten sich an den Blattfedern berühren
und ein Auseinanderreissen der Elektroden verhindern.
[0003] Bei wieder einer anderen Abreisszündkerze dieser Art (US-PS 1 041 477) ist nur eine
Bandfeder mit Elektrode vorgesehen, bei der das Problem das gleiche ist. Bei einer
anderen vergleichbaren Ausführungsform (DE-PS 218 595) ist nachteilig, dass bei jeder
Abreissbewegung zwischen den Ankern und dem Magnetkern eine Reibwirkung entsteht,
die zur raschen Abnützung und zur Veränderung der Abhebstrecke und des Zündzeitpunktes,
sowie zu anderen nachteiligen Auswirkungen führt.
[0004] Bei all diesen Abreisszündkerzen ist auch nachteilig, dass der Hohlraum im Gehäuseunterteil
so ausgebildet ist, bzw. die Magnetspule mit dem Magnetkern und die Blattfedern mit
dem Anker so angeordnet sind, dass eine Ueberhitzung der Magnetpule und eine Verrussung
des Magnetkernunterteiles und der Anker erfolgen kann, wodurch die Funktion beeinträchtigt
wird.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abreisszündkerze zu schaffen,
bei der der Magnetkern mit seinem Hohlraum und der in Querrichtung zur Zündkerzenachse
bewegliche Anker funktionsfähiger ausgebildet sind, die Abreissbewegungen abnützungsfrei
ausführbar und die Erhitzung und Verrussung verringert sind.
[0006] Diese Aufgabe wird an einer Abreisszündkerze nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 erfingungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Kennzeichen der Unteransprüche beschrieben.
[0007] Dadurch, dass der Magnetkern in Ankerrichtung eine pilzförmige Verdickung mit konisch
verlaufenden Seitenflächen und einen Hohlraum aufweist, wird eine Konzentration der
Magnetwirkung im Ankerbereich gewährleistet. Da der im Magnetkernhohlraum quer zur
Kompressionsdruckströmung bewegliche Anker asymmetrisch in Bezug auf die Achse des
Magnetkernhohlraumes angeordnet ist, unterstützt der Kompressionsdruck die Abreissbewegungen.
Aufgrund des Feldlinienverlaufes tritt neben der Anzugswirkung auf den über den Magnetkern
hinausreichenden Anker zusätzlich eine Abstosswirkung auf. Die Abreissfolge lässt
sich zudem beschleunigen und exakter ausführen, und es treten an dem langen Stab,
an dem der Anker befestigt ist, keine-Materialdeformationen bei den Abreissbewegungen
auf.
[0008] Dadurch, dass der in den Explosionsraum hineinragende Teil des an dem Federstab angeordneten
Ankers mit einer zur Achse gerichteten Ausnehmung versehen ist, wird die daran befestigte
und somit bewegliche Elektrode bereits in der Abreissrichtung mit dem Explosionsdruck
beaufschlagt, was die erforderliche Magnetkraft entlastet. Ausserdem lassen sich der
Anker und die Elektroden bei dieser Anordnung leicht auswechseln, weil sie aus dem
Kerzengehäuse hervorragen. Durch die Anordnung eines mit stufenförmigen Erweiterungen
versehenen Hohlraumes im Magnetkern und durch den Freiraum mit Lüftungsöffnungen um
die Magnetspule werden die Verrussung des Ankers und die Ueberhitzung verringert.
Dies ist dann von besondererm Vorteil, wenn die Abreisszündkerze nicht bei Kolbenbrennkraftmaschinen,
sondern als Zünder in verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommt.
[0009] Wenn eine direkte Stromzuführung vom Zündkabel zur Magnetspule oder zum Federstab
erfolgt, so kann auch im oberen Teil der Abreisszündkerze die vorgesehene Isolierung
entfallen, was eine kleinere Bauart ermöglicht. Es kann auch der Federstab im oberen
Teil des Magnetkernes eingeschweisst werden, wenn eine direkte Stromzufuhr durch Hochspannung
erfolgt.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele, die auch in den
Zeichnungen dargestellt sind, näher beschrieben. Es zeigen:
Fig.1 die erfindungsgemässe Abreisszündkerze in Ansicht,
Fig.2 einen Längsschnitt dazu,
Fig.3 eine Stirnansicht auf die Elektrodenseite und
Fig.4 den Fig.2 entsprechenden Längsschnitt einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
[0011] Die dargestellte Abreisszündkerze umfasst ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse
1 mit einem Mehrkantprofil 3 aus metallischem, jedoch nicht magnetisierbarem Werkstoff,
das sich nach der Einschraubseite hin verengt, sowie einem Gewindeteil 2, der in den
Zylinderkopf (nicht dargestellt) einer Brennkraftmaschine oder in ein Zündsystem eingeschraubt
wird, und in einem einseitig angeordneten Ansatz 27 für die Befestigung der einen
Elektrode 25 endet. Die Wand des Gehäuses 1 ist von unteren und oberen Lüftungsöffnungen
7,7' durchsetzt, die in die Freiräume 4,8 zwischen der Magnetspule 5 und dem Gehäuse
1 münden.
[0012] Das Gehäuse 1 ist an seinem dem Gewindeteil abgekehrten Ende mit einem Gewinde 11
für einen Verschlussteil 22 mit Gewinde versehen, in dem eine Ausnehmung 32 für das
Zündkabel 29 sowie eine Platte 14 für den elektrischen Anschluss 13 mit Isolierungen
31,12 angeordnet sind. Im Inneren 4 des Gehäuses 1 sind eine an ihrem oberen Ende
mit Isolierplatten 30 versehene und im Abstand von der Gehäuseinnenwand angeordnete
Magnetspule 5, und ein Magnetkern 6 eingesetzt, der in Ankerrichtung mit einer pilzförmigen
Verstärkung 9 mit konisch verlaufender Spitze 10 versehen ist, die sich auf eine Dichtung
23 abstützt. Der Magnetkern 6 weist einen mittleren Hohlraum 15 mit stufenförmigen
Erweiterungen 15', 16 auf. Im Hohlraum 16 ist im Magnetspaltbereich ein über den Magnetkern
hinausreichender und mit Sackbohrung versehener Anker 18 an einem Federstab 19 befestigt.
Der Federstab weist an seinem Kopfteil 20 einen elektrischen Anschluss auf. Der in
Bezug auf die Achse des Hohlraumes 16 und des Gewindeteilhohlraumes 28 asymmetrisch
angeordnete Anker 18 ist mit einer zur Achse hin offenen Ausnehmung 26 in Richtung
des Explosionsraumes versehen; in der Ausnehmung 26 ist eine Elektrode 24 angeordnet.
Der Anker 18 und die Elektroden 24,25 sind auswechselbar vorgesehen. Die letzteren
sind mit ihren Köpfen einander zugekehrt und stehen in Ruhestellung in Kontakt.
[0013] Die Elektrode 24 weist im Längsschnitt eine Abschrägung auf, sodass der Explosionsdruck
(im Falle der Verwendung in einem Verbrennungsmotor) eine zusätzliche Angriffsfläche
findet, um ihr Abheben von der Elektrode 25 zu unterstützen.
[0014] Fig. 4 zeigt eine Zündkerze mit einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse 1. Dieses
besteht aus einem Unterteil 1' mit Lüftungsöffnungen 7, die in dem nach der Einschraubseite
hin verengten Bereich des unteren Gehäuseteils 1' angeordnet sind; einem Gewindeteil
2' und einem einseitig angeordneten Ansatz 27 mit einer Elektrode 25; sowie einem
Oberteil 1" mit Lüftungsöffnungen 7' in dessen abgeflacht ausgebildetem Bereich. Am
oberen freien Teil 1" ist ein Mehrkantprofil 33 mit einem Innengewinde 34 für eine
ein Gewinde aufweisende Schraube 35 vorgesehen, die in der Mitte eine Ausnehmung 35'
für einen elektrischen Anschluss 13 aufweist, der durch die Schraube 35 auf die Platte
14' aus elektrisch leitendem Material gedrückt wird; die Platte 14' ist zentrisch
zur Achse im Hohlraum 4 des Gehäuses 1 angeordnet und durch die Isolierung 12',30'von
der Magnetspule 5 und dem Magnetkern 6 getrennt. Der Magnetkern weist in Ankerrichtung
eine pilzförmige Verstärkung 9' mit konisch verlaufender Spitze 10, einen mittleren
Hohlraum 15 mit stufenförmigen Erweiterungen 15',16 und einen Dichtring 23' auf. Im
Hohlraum 15 ist ein über den Magnetkern hinausreichender Anker 18, asymmetrisch in
Bezug auf die Achse des Hohlraumes 16, an einem Federstab 19 befestigt, der im oberen
Teil des Magnetkernes 6 eingepresst oder eingeschweisst ist. Die am Anker 18 und am
Ansatz 27 auswechselbar angeordneten Elektroden 24,25 stehen in Ruhestellung mit ihren
Köpfen in Kontakt. Der Federstab 19 kann, zumindest in seinem oberen, mit dem Magnetkern
6 leitend fest verbundenen Ende, kantig, z.B. vierkantig ausgebildet sein, um die
Befestigung zu verbessern und ein Verdrehen um seine Achse zu verhindern.
[0015] Das Gehäuseunterteil 1' und das Gehäuseoberteil 1" sind durch ineinandergreifende
Ausnehmungen - von einem Sicherungsring 36 überdeckt - verbunden. Dies hat den Vorteil,
dass das Gehäuse 1 zu Montagezwecken auseinandergenommen werden kann; es hat sich
nämlich als zweckmässig erwiesen, verschiedene Teile, z.B. insbesondere die Dichtung/Isolierung
23', unter Druck und Wärme einzupressen oder sogar mit einer Glasmatte einzuschmelzen.
Auf die Isolierung zwischen Magnetkern 6 und der Spulenwicklung 5 kann verzichtet
werden, wenn ein von Keramik überzogener oder ein mit einer Spezialeloxierung versehener
Kupferdraht für die Spulenwicklung verwendet wird, dessen eines Ende 13' mit der Platte
14', das andere Ende 13" mit dem Magnetkern 6 in Verbindung steht.
[0016] Ueberraschenderweise hat es sich gezeigt, dass eine stärkere Funkenbildung resultiert
(offensichtlich weil weniger Verluste auftreten), wenn der Strom aus der Magnetspule
von ihrem unteren, an die Verstärkung 9' des Magnetkerns 6 grenzenden Ende direkt
in diesen eingeleitet wird und von dort über den Federstab 19 und den Anker 18 auf
die Elektrode 24 trifft. In Ruhestellung wird die Spannung dann über das Gehäuse 1
und z.B. das Gewinde 2' an den Motor, bzw. die Erdung abgeleitet.
[0017] Die Wirkungsweise der Zündkerze ist folgende: Die Spannung einer üblichen Batterie
wird entweder hochtransformiert oder direkt eingespeist. Je nach der Anzahl der zu
betreibenden Z linder oder Apparate ist eine entsprechende Anzahl von Thyristoren
angeschlossen, die anderseits auch mit der Zündkerze in Verbindung stehen. Ein Zündverteiler
oder Zeitgeber mit Zündimpulsgeber steuert die Thyristoren so, dass sie je nach der
gewünschten Zündfolge die Steuerimpulse an die Zylinder bzw. Apparate abgeben. Der
Zündstrom erregt den Elektromagneten und durchströmt auch die von den Elektroden gebildete
Kurzschlussstrecke. Das sich aufbauende Magnetfeld erzeugt im Ankerbereich eine Magnetwirkung,
wobei die Formgebung des Magnetkernfortsatzes eine Konzentration dieser Magnetwirkung
gewährleistet. Neben der Anzugswirkung auf den Anker tritt aufgrund des Magnetfeldlinienverlaufes
zwischen Magnetkern und Anker eine Abstosswirkung auf. Die Elektrodenköpfe werden
unter Funkenbildung auseinandergerissen; dadurch wird der Stromkreislauf unterbrochen,
so dass das Magnetfeld wieder zusammenfällt und die Elektrodenköpfe in die Kontaktstellung
zurückkehren können. Der Ring 23' isoliert den Magnetkern 6 vom Gehäuse 1, dichtet
die Freiräume 4,8 gegen aussen ab und bildet dabei gleichzeitig einen Anschlag, bzw
eine Begrenzung für den Anker 18 beim Auseinanderreissen der Elektroden 24,25.
[0018] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele. Da
es möglich ist, Abreisszündkerzen für andere Motoren als für Kolbenmotoren und auch
für andere Zwecke zu verwenden, kann das Gehäuse statt einer zylindrischen auch eine
andere Form haben oder aus zusammengesetzten Teilen bestehen, wobei dann auch die
Innenteile, bei entsprechender Ausbildung, der gewählten Form angepasst werden. Es
können auch die Elektroden anders befestigt oder angeordnet sein. Auch die Freiräume
können mit Isolierkörpern ganz oder teilweise ausgefüllt sein; auf die Lüftungsöffnungen
kann auch verzichtet werden. Statt der Batterie kann auch ein anderer Stromerzeuger
gewählt und die Stromzufuhr anders angeordnet sein. Wird der Magnetkern unter Hochspannung
gesetzt, kann der Federstab in den oberen Teil des Magnetkernes eingeschweisst sein
und auf die obere Isolierung verzichtet werden.
1. Abreisszündkerze in einem Gehäuse, bei der ein Zündimpuls die Magnetspule eines
Elektromagneten und eine Kurzschlussstrecke zwischen Elektroden durchläuft, so dass
das sich im Elektromagneten aufbauende Magnetfeld ein Aufreissen der Kurzschlussstrecke
und eine Funkenbildung bewirkt, mit in einem im axialen Hohlraum des Magnetkernes
des Elektromagneten in Längsachse der Zündkerze angeordneten Federstab und mit einem
an diesem im Magnetfeld befestigten Anker, sowie mit einer ausserhalb des Magnetkernes
von Elektrodenköpfen gebildeten Kurzschlussstrecke, dadurch gekennzeichnet, dass am
Magnetkern (6) in Ankerrichtung, ausserhalb der Magnetspule (5), eine Verdickung (9)
mit einem axialen Hohlraum (16) und am Federstab (19) ein über den Magnetkern (6)
hinaus in den Verbrennungsraum reichender Anker (18) mit einer Elektrode (24) vorgesehen
sind.
2. Abreisszündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Federstab (19)
im Kopfende des Magnetkernes (6) - vorzugsweise leitend - befestigt ist.
3. Abreisszündkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker
(18) asymmetrisch in Bezug auf die Achse des Hohlraumes (16) am freien Ende des Federstabes
(19) angeordnet ist.
4. Abreisszündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
am freien Ende des Ankers (18) eine - vorzugsweise zur Achse hin offene - Ausnehmung
(26) mit einer Elektrode (24) vorgesehen ist.
5. Abreisszündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anker (18) und die Elektroden (24, 25) auswechselbar ausgebildet sind.
6. Abreisszündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
mittlere Bohrung (15) des Magnetkernes (6) in Ankerrichtung stufenförmige Erweiterungen
(15, 16) aufweist.
7. Abreisszündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da- durch gekennzeichnet, dass zur Bewegungsbegrenzung des Ankers (18), zur Isolierung
des Magnetkernes (6) vom Gehäuse (1) und zur Abdichtung des Freiraumes (4) gegen aussen
eine Dichtung (23;23') vorgesehen ist.
8. Abreisszündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im
- vorzugsweise radial geteilten - Gehäuse (1) - vorzugsweise in den unteren, bzw.
oberen, sich gegebenenfalls verjüngenden Bereichen des Gehäuses (1) - Lüftungsöffnungen
(7; 7') vorgesehen sind.
9. Abreisszündkerze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Magnetspule (5) mit der Verdickung (9;9') des Magnetkerns (6) in direkt leitender
Verbindung steht.