[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur abrasiven Oberflächenbehandlung.
Abrasive Oberflächenbehandlungen dienen dazu, um Verunreinigungen und Ablagerungen
aller Art, wie auch Oxidschichten von Metalloberflächen zu entfernen. Sie werden aber
auch dazu verwandt, um die radioaktive Kontamination von Bauelementen - bei der es
sich meist um eine Verunreinigung der Oberfläche durch Radioisotope handelt - zu verringern.
[0002] Ein Verfahren zur Dekontamination mit Hilfe einer abrasiven Oberflächenbehandlung
ist bereits durch die europäische Patentschrift 0 018 152 bekannt. Demzufolge soll
die zu reinigende Oberfläche einem Druck-Wasserstrahl ausgesetzt werden, dem drei
bis sieben Gewichtsprozent Sand beigemischt sind. Die mit dem Wasserstrahl auf die
zu reinigende Oberfläche geschleuderten Sandpartikel schmiergeln die Oberfläche ab.
Die von der Oberfläche abgetragenen Teilchen werden dann zusammen mit dem Sand mit
dem Wasserstrahl weggeschwemmt und in einem Behälter aufgefangen. Das Wasser wird
dann von dem Sand und den abgetragenen radioaktiven Teilchen abgetrennt. Mit der Zeit
stumpfen bei solchen Anlagen die Sandpartikel ab und werden mehr und mehr kontaminiert.
Schließlich müssen der Sand mitsamt dem Abtrag entsorgt werden. Dieser Abfall setzt
sich zu 95% aus dem durch die Spritzpistole auf die zu reinigende Oberfläche aufgespritzten
Sand bzw. Korund, Elstahlkorn-oder Drahtkornteilchen und zu ca. 5% aus den abgetragenen
Partikeln zusammen. Bei der Dekontamination ist dieser Abfall der Endlagerung zuzuführen.
Es ist aber schon jetzt abzusehen, daß in einem zukünftigen Endlager für schwach
radioaktive Abfälle diese in möglichst konzentrierter Form, d.h. ohne inaktive Trägermaterialien
einzubringen sind.
[0003] Aus der DE-A-20 58 766 ist die Verwendung von Eisgranulat oder Trockeneisgranulat
als Strahlmittel bekannt. Infolge der Verwendung von Strahlmitteln, die sich während
der Einwirkung auf die zu behandelnde Oberfläche im festen Aggregatzustand befinden
und nach der Einwirkung auf die zu behandelnde Oberfläche in einen anderen Aggregatzustand
überführbar sind, ist eine relativ einfache Abtrennung des Strahlmittels von den abgetragenen
Partikeln möglich. Das hat zur Folge, daß bei radioaktiv kontaminierten Oberflächen
nur der Abtrag deponiert bzw. entsorgt werden muß und nicht das etwa zehn Mal so
große Volumen von Abtrag plus Strahlmittel. Darüber hinaus wird so das Strahlmittel
wieder verwendbar.
[0004] Gemäß der GB-A-21 45 643 werden zur Reinigung von radioaktiv verseuchten Maschinen,
Geräten usw. Trockeneispartikel zusammen mit Eispartikeln oder einem oberflächenaktiven
Agens durch eine Düse gegen das zu reinigende Objekt geblasen. Dabei werden in einer
Kühlanlage gelagerte Eisblöcke und Trockeneisblöcke in Brechanlagen zu Eis- bzw. Trockeneisepartikeln
gemahlen und über eine Mischanlage der Blasdüse zugeführt. Dabei soll durch Zugabe
des oberflächenaktiven Agens, z.B. von Alkohol, zu den Trockeneispartikeln erreicht
werden, daß die radioaktiven Partikel nach unten fallen und nicht in die Atmosphäre
emittiert werden. Eine Emission läßt sich jedoch nicht vollständig unterbinden.
[0005] Aus der GB-A-21 46 926 ist ein Reinigungsverfahren bekannt, nach dem aus verflüssigtem
Kohldioxid Trockeneis-Schnee erzeugt wird, über den eine Flüssigkeit gesprüht und
Granulat erzeugt wird. Dieses wird in eine Schleudervorrichtung eingegeben, aus der
dann ein Ausschleudern oder -strahlen gegen ein Objekt mittels Druckluft oder Wasser
unter hohem Druck erfolgt.
[0006] Auch bei diesem bekannten Verfahren kann nicht vermieden werden, daß mit den in den
dampfförmigen Zustand überführten Strahlmitteln abgetragene Partikel in die Atmosphäre
gelangen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur abrasiven Oberflächenbehandlung
zu entwickeln, bei dem eine Wiederaufarbeitung des Gemisches aus Abtrag und Strahlmittel
im allgemeinen und insbesondere bei radioaktivem Abtrag möglich ist, aber keine abgetragenen
Partikel in die Atmosphäre gelangen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Bei der zweckmäßigen Verwendung eines bei nicht zu hohen Temperaturen schmelzbaren
Strahlmittels, etwa eines Kohlenwasserstoffs oder auch halogenierten Kohlenwasserstoffs,
kann letzteres vom Abtrag durch bloße Filterung des verflüssigten Strahlmittels
getrennt werden. Auch hier fällt der bloße Abtrag an und kann das Strahlmittel nahezu
beliebig oft wieder verwandt werden, weil die Kristalle nicht wie bei anderen Einrichtungen
zur abrasiven Oberflächenbehandlung bei jedem Einsatz stärker verschleißen, sondern
bei jedem Einsatz neu gebildet werden.
[0011] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann bei dieser Einrichtung
eine Gefrieranlage für die Überführung des Strahlmittels vor dem Einsatz in den festen
Aggregatzustand eingesetzt werden. Hierdurch wird die Voraussetzung sowohl für eine
vereinfachte Trennung des Abtrags vom Strahlmittel durch bloße Erwärmung als auch
die Voraussetzung für weitere nachgeschaltete erfindungsgemäße Weiterbildungen geschaffen.
So kann zweckmäßigerweise eine Anlage zur Verdichtung einer kleinen definierten Menge
des gefrorenen Strahlmittels der Gefrieranlage nachgeschaltet werden. Diese ermöglicht
es, Eispartikel bestimmter engumgrenzter Größe und deutlich erhöhter Dichte herzustellen.
Dieses wiederum ist Voraussetzung für einen anschließenden Mahlvorgang, in dem eine
eng tolerierte Körnung des Strahlmittels erhalten werden kann.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur abrasiven
Oberflächenbehandlung, bei der Kohlendioxid als Strahlmittel und komprimierte Luft
als Treibmittel verwendet sind,
FIG 2 eine Abwandlung der Einrichtung der FIG 1, bei der Druckwasser als Treibmittel
verwendet wird und
FIG 3 eine andere erfindungsgemäße Einrichtung zur abrasiven Oberflächenbehandlung,
bei der Kohlenwasserstoffe sowohl als Strahlmittel als auch als Treibmittel verwendet
werden.
[0013] Die Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung den Gesamtaufbau einer erfindungsgemäßen
Einrichtung 1 zur abrasiven Oberflächenbehandlung. Sie setzt sich aus einer Spritzkabine
2, einer Einrichtung 3 zur Bereitstellung des Strahlmittels einer Treibmittelpumpe
4 und einer Einrichtung 5 zur Trennung des Strahlmittels und Treibmittels vom Abtrag
zusammen. In der FIG 1 ist mit 6 ein Vorratsbehälter für das Treibmittel, im vorliegenden
Fall von Kohlendioxid bezeichnet. Dieser Vorratsbehälter 6 ist über ein Ventil 7
an eine Gefrieranlage 8 zur Erzeugung von Kohlensäureschnee angeschlossen. Ausgangsseitig
schließt sich an diese Gefrieranlage eine Pelletiervorrichtung 9 für die Erzeugung
kleiner Kohlensäurepellets an. Diese Pelletiervorrichtung ist wiederum ausgangsseitig
an ein Mahlwerk 10 zur Zerkleinerung dieser Pellets angeschlossen. Unter dem Mahlwerk
ist ein Strahlmittelbehälter 11 angeordnet. Der Strahlmittelbehälter 11, das Mahlwerk
10, der Pelletiervorrichtung 9 und der kalte Teil der Gefrieranlage sind in einem
thermisch isolierten druckfesten Kühlbehälter 12 untergebracht. Letzterer ist im
Ausführungsbeispiel an seinem unteren Ende an eine Vacuumpumpe 13 angeschlossen.
Am oberen Ende ist dieser Kühlbehälter 12 über ein Spannungsventil mit der Außenluft
verbunden.
[0014] Die Austrittsleitung 15 des Strahlmittelbehälters 11 ist über eine Strahlmittelleitung
16 an einer in der Spritzkabine 2 befindlichen Spritzpistole 17 angeschlossen. Die
Vacuumpumpe 13 ist druckseitig über je ein Ventil 18, 19 an der Austrittsleitung
15 des Strahlmittelbehälters 11 und einer ins freie mündenden Abgasleitung 20 angeschlossen.
Die Spritzpistole 17 ist außer an der Strahlmittelleitung 16 auch noch an einer Druckluftleitung
21 eines Luftverdichters 4 angeschlossen. In diese Druckluftleitung ist ein Kühler
22 eingebaut.
[0015] Die Spritzkabine 2 ist allseitig geschlossen und über eine hier nicht weiter dargestellte
Luftschleuse begehbar. Der Boden 23 ist als Sammeltrichter ausgebildet. Die Spritzkabine
ist an einem Luftabsauggebläse 24 angeschlossen, das in einen Zyklon bläst, welcher
in einen Abluftkamin 26 mündet. Sowohl der Boden der Spritzkabine 2 als auch das
untere Ende des Zyklons 25 sind mit einer in einen Container 27 mündende Austragsleitung
für die abgetragenen Partikel versehen.
[0016] Beim Betrieb dieser Einrichtung 1 zur abrasiven Oberflächenbehandlung kühlt sich
der Luftinhalt in dem gemeinsamen Kühlbehälter 11 infolge aidabatischer Entspannung
der durch das Entspannungsventil 14 einströmenden Luft ab. Dadurch werden alle Bauteile
in diesem gemeinsamen Kühlbehälter abgekühlt. Durch die Vacuumpumpe 13 wird die Luft
laufend aus diesem Kühlbehälter 12 wieder abgesaugt, so daß frische Luft nachströmen
kann. Beim Betrieb der Gefrieranlage 8 wird aus dem aus dem Vorratsbehälter 6 nachströmenden
Kohlendioxid Kohlensäureschnee erzeugt. Dieser Kohlensäureschnee fällt in die darunter
angeordnete Pelletiervorrichtung 9, in der der Kohlensäureschnee, ähnlich wie bei
der Tablettenherstellung, zu kleinen Pellets komprimiert wird. Der wesentliche Effekt
dieser Pelletierung ist eine hohe Verdichtung des Kohlesäureschnees zu Kohlensäureeis.
Diese kleinen hartgefrorenen Pellets werden in dem nachgeschalten Mahlwerk 10 in
kleine Kohlensäureeiskristalle zermahlen, bzw. zerbrochen. Dabei wird dieses Mahlwerk
so eingestellt, daß die kleinen Kohlesäureeiskristalle größer als 70 und in jedem
Fall kleiner als 0,5 mm groß sind.
[0017] Beim Betätigen der Spritzpistole 17 wird das die Vacuumpumpe 13 mit der Strahlmittelleitung
16 verbindende Ventil 18 geöffnet und zugleich das Ablaßventil 19 geschlossen und
der Luftverdichter 4 eingeschaltet. Nunmehr drückt die Abluft der Vacuumpumpe 13
das Strahlmittel über die Strahlmittelleitung 16 in die Spritzpistole 17, wo es von
der aus der Druckluftleitung 21 einströmenden Luft beschleunigt und auf die zu behandelnde
Oberfläche des zu dekontaminierten Bauelements geschleudert wird. Das Strahlmittel
sowie der Abtrag fallen auf den Boden der Spritzkabine 2. Dort verdampft das Kohlendioxid
und es bleiben nur noch die von der zu behandelnden Oberfläche abgetragenen Partikel
übrig. Diese fallen über die am Boden 23 der Spritzkabine 2 mündende Austragsleitung
28 in einen Container 27. Das Kohlendioxid wird über das Luftabsauggebläse 24 in einen
Zyklon 5 befördert, in dem es von evtl. noch mitgerissenen Staubpartikeln befreit
wird, bevor es in den Abluftkamin 26 entlassen wird. Es wäre auch denkbar, das mit
der Abluft des Zyklons 5 abströmende Kohlendioxid über eine Kühlfalle zurückzugewinnen
und dem Vorratsbehälter 6 wieder zuzuleiten.
[0018] Die FIG 2 zeigt eine Variation der Anlage der FIG 1, bei der der Spritzpistole 30
Druckwasser statt verdichteter Luft zugeleitet wird. Auch hier befindet sich die
Spritzpistole 30 in einer hermetisch verschließbaren Spritzkabine 31 und ist außer
an einer Druckwasserleitung 32 auch an eine Strahlmittelleitung 33 angeschlossen.
In der Spritzkabine ist auch hier ein Luftabsauggebläse 34 angeschlossen, das druckseitig
mit einem Zyklon 35 verbunden ist, der seine Abluft in einen Kamin 36 leitet und dessen
Feststoffaustragsleitung 37 in einen Container 38 mündet. Abweichend vom Ausführungsbeispiel
der FIG 1 ist die Spritzkabine 31 mit einer Austragsleitung 39 versehen, die in eine
Filteranordnung 40 mündet. Der ausgefilterte Feststoff gelangt über eine Austragsleitung
41 in einen Container 42. Die Seite der Filteranlage hinter dem Filter ist über eine
Treibmittelpumpe 43 an die Druckwasserleitung 32 angeschlossen.
[0019] Durch das Druckwasser werden bei dieser Anlage die über die Strahlmittelleitung 33
der Spritzpistole 30 zugeführten kleinen Kohlendioxidpartikel auf die zu behandelnde
Oberfläche des zu reinigenden Bauelementes (nicht dargestellt) geschleudert. Diese
Kohlendioxidpartikel, der Abtrag und das Wasser fallen auf den Boden 44 der Spritzkabine
31. Dabei verdampft das Kohlendioxid und kann, wie anhand des Ausführungsbeispiels
der FIG 1 erläutert wurde, über eine Entstaubungsanlage, im vorliegenden Fall einen
Zyklon 35, abgesaugt werden. Dabei kann der Zyklon wegen des extrem niedrigen Staubanteils
in den meisten Fällen entfallen. Das mit den abgetragenen Partikeln vermischte Wasser
läuft am Boden 44 der Spritzkabine 31 ab und wird über die Filteranordnung 40 zur
Treibmittelpumpe 43 geleitet. Die in der Filteranlage aufgefangenen Partikel gelangen
auch hier in einen Container.
[0020] Es ist ein großer Vorteil dieser Anlage, daß in beiden Varianten nur der Abtrag
in den Container 27, 38, 42 gelangt, während das Strahlmittel, d.h. die Kohlendioxidpartikel
sich infolge Sublimation ohne besondere Maßnahmen vom Abtrag abtrennen lassen. Dabei
ist die Entstaubungsanlage bzw. der Zyklon 5, 35 in beiden Fällen nur deshalb erforderlich,
um jene beim Aufprall des Strahlmittels auf die zu behandelnde Oberfläche weggeschleuderten
Teilchen des Abtrags nicht in die Abluft gelangen zu lassen. Die Abluft braucht daher
weder bei der Verwendung von Luft als Treibmittel, noch bei der Verwendung von Wasser
als Treibmittel weiter behandelt zu werden. Auch für den Fall, daß Wasser als Treibmittel
verwendet wird, wird dieses nur im Kreislauf bewegt und braucht weder erneuert noch
entsorgt zu werden. In beiden Ausführungsbeispielen dieser Anlage fällt daher nur
konzentrierter Abtrag an. Der Aufwand für die Erzeugung des Strahlgutes liegt dabei
deutlich unter dem Aufwand der ansonsten bei vorbekannten Strahlmitteln, wie Korund,
Sand, Eisenkies und dergleichen für die Abtrennung des Abtrags oder bei radioaktivem
Abtrag für die Entsorgung erforderlich wird.
[0021] Das Ausführungsbeispiel der FIG 3 zeigt eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen
Einrichtung 46 zur abrasiven Oberflächenbehandlung. Die Anlage 47 zur Bereitstellung
des Strahlmittels umfaßt, ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel der FIG 1, einen Vorratsbehälter
48 für das Strahlmittel, eine Gefrieranlage 49, eine Pelletiervorrichtung 50, ein
Mahlwerk 51 und einen an das Mahlwerk angeschlossenen Strahlmittelbehälter 52. Dabei
sind die Gefrieranlage 49, die Pelletiervorrichtung 50, das Mahlwerk 51 und der Strahlmittelbehälter
52 in einem Kühlbehälter 53 untergebracht. Dieser ist, wie anhand des Ausführungsbeispiel
der FIG 1 bereits erläutert wurde, druckfest ausgeführt, an eine Saugpumpe 54 angeschlossen
und über ein Entspannungsventil 55 mit der Außenluft verbunden. Wie beim Ausführungsbeispiel
der FIG 1 ist die Spritzpistole 56 sowohl über eine Strahlmittelleitung 57 mit der
Austrittsleitung 58 des Strahlmittelbehälters als auch an eine Treibmittelleitung
59 angeschlossen. Anders als beim Ausführungsbeispiel der FIG 2 wird jedoch die Treibmittelleitung
59 von einer an einem Treibmittelbehälter 60 angeschlossenen Treibmittelpumpe 61 gespeist.
Der Treibmittelbehälter ist jedoch anstelle von Wasser mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff,
z.B. einem halogenisierten Kohlenwasserstoff gefüllt. Der Boden 62 der Spritzkabine
63 enthält einen Ablauf 64, der ähnlich wie am Ausführungsbeipiel der FIG 2 dargestellt,
an eine Filteranlage 65 angeschlossen ist. Hinter der Filteranlage ist eine Förderpumpe
66 angeschlossen, die in einen Verdampfer 67 mündet. Der Verdampfer ist ausgangsseitig
an einen Kühler 68 angeschlossen, der ausgangsseitig über eine weitere Förderpumpe
69 an den Treibmittelbehälter 60 und/oder an den Vorratsbehälter 58 für das Strahlmittel
angeschlossen ist. Die Spritzkabine 63 ist wiederum an einem Luftabsauggebläse 70
angeschlossen. An die Absaugleitung 71 ist ein Kondensator 72 geschaltet.
[0022] Dieser Kondensator ist kondensatseitig an den Ablauf 64 der Spritzkabine angeschlossen.
[0023] Beim Betrieb dieser Einrichtung 46 zur abrasiven Behandlung wird der aus dem Vorratsbehälter
48 der Gefrieranlage 49 zuströmende Kohlenwasserstoff gefroren und der gefrorene
Kohlenwasserstoff in die der Gefrieranlage 49 nachgeschaltete Pelletiervorrichtung
50 zugeleitet. Die in der Pelletiervorrichtung erzeugten hochverdichteten Pellets
von gefrorenem Kohlen-Wasserstoff werden in dem nachgeschalteten Mahlwerk 51 zu einem
Granulat vorgegebener Körnung vermahlen. Dieses Granulat fällt in den Strahlmittelbehälter
52 und wird dort infolge der niedrigen Temperatur des gemeinsamen Kühlbehälters 53
streufähig erhalten. Dabei erzeugt die Saugpumpe 54 den nötigen Unterdruck in dem
Kühlbehälter 53, so daß über das Entspannungsventil 55 stets neue Außenluft nachströmen
kann und den Kühlbehälter durch die adiabatische Entspannung auf die nötige tiefe
Temperatur halten kann. Die Abluft der Saugpumpe wird über ein Abluftventil 73 in
den freien Luftraum entlassen.
[0024] Bei einer Betätigung der Spritzpistole 56 wird auch hier sowohl die Treibmittelpumpe
61 als auch das die Saugpumpe 54 mit der Strahlmittelleitung 57 verbindende Ventil
74 aufgesteuert und das Ventil 73 zugesteuert. Nunmehr drückt die Abluft der Saugpumpe
54 das Strahlgut in die Spritzpistole 56 und schleudert der über die Treibmittelpumpe
61 in die Spritzpistole 56 gedrückte Kohlenwasserstoffstrahl die Kohlenwasserstoffkristalle
auf die zu bearbeitende Oberfläche. Das flüssige Treibmittel, in diesem Fall der
gleiche Kohlenwasserstoff, aus dem auch die Strahlmittelpartikel bestehen und die
Strahlmittelpartikel fallen in der Spritzkabine 63 zu Boden, wobei die Strahlmittelpartikel
in dem flüssigen Kohlenwasserstoff schmelzen. Sie gelangen von dort in die Filteranlage
65. Dort wird der Abtrag von der behandelten Oberfläche von dem flüssigen Kohlenwasserstoff
getrennt und wird der flüssige Kohlenwasserstoff über die Förderpumpe 66 in den Verdampfer
67 befördert.
[0025] Der dampfförmige Kohlenwasserstoff gelangt über die Ausgangsleitung des Verdampfers
in einen Kühler 68, während evtl. mitgerissene feine abgetragene Teilchen im Sumpf
des Verdampfers 67 verbleiben und von Zeit zu Zeit in einen Container 75 abgeleitet
werden können. Im Kühler 68 kondensiert das Kohlenwasserstoffgas und wird über die
Förderpumpe 69 wieder zurück in den Treibmittelbehälter 60 gefördert. Es ist auch
denkbar, daß dieser flüssige Kohlenwasserstoff wieder in den Vorratsbehälter 48 zurückgefördert
wird. Weil sowohl der Inhalt des Vorratsbehälters 48 als auch der des Treibmittelbehälters
60 identisch sind.
[0026] Auch bei dieser Einrichtung zur abrasiven Oberflächenbehandlung handelt es sich um
ein nahezu vollständig geschlossenes System. Die in den Vorratsbehälter 48 eingesetzten
Kohlenwasserstoffe werden durch Gefrierung, Pelletierung und Mahlung zu Strahlmittelkristallen
umgewandelt und mit gleichartigen flüssigen Kohlenwasserstoffen als Treibmittel auf
die zu behandelnde Oberfläche geschleudert. Sie schmelzen nach der Oberflächenbehandlung
im Ablauf der Spritzkabine und werden über einen Filter 65 und einem nachgeschalteten
Verdampfer 67 vom Abtrag getrennt und erneut in den Kreislauf zurückgefördert. Es
fallen nur die von der zu behandelnden Oberfläche abgetragenen Partikel als Austrag
an.
1. Einrichtung zur abrasiven Oberflächenbehandlung mit einem während der Einwirkung
auf die zu behandelnde Oberfläche im festen Aggregatzustand befindlichen, und nach
der Einwirkung auf die zu behandelnde Oberfläche in flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand
überführbare Strahlmittel, wobei ein geschlossenes Gehäuse (2, 31, 63) mit Sammelvorrichtungen
für gasförmige, flüssige und feste Stoffe für die Behandlung der zu reinigenden Oberflächen
vorgesehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das Gehäuse (2, 61) an einer über einen Staubabscheider
(5, 72) geführte Luftabsaugung angeschlossen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der Kohlenwasserstoff als Strahlmittel
verwendet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das das Gehäuse (63) bei
der Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Treibmittel an einer Luftabsaugung (71)
angeschlossen ist, in deren Luftweg ein Kondensator (72) zur Zurückgewinnung der Kohlenwasserstoffe
geschaltet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der einer Gefrieranlage (8, 49)
eine Anlage (9, 50) zur Verdichtung kleiner definierter Mengen des gefrorenen Strahlmittels
nachgeschaltet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, bei der die Anlage (9, 50) eine Pelletiervorrichtung
ist.
7. Einrichtung nach nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der ein Vorratsbehälter
(11, 52), der kalte Teil der Gefrieranlage (8, 49), die Anlage (9, 50) zur Verdichtung
des geforenen Strahlmittels und ein Mahlwerk (10, 51) in einen gemeinsamen Kühlbehälter
(12, 53) eingebaut sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der in dem gemeinsamen Kühlbehälter
(12, 53) ein Unterdruck gegenüber der Außenluft aufrechterhalten wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, bei der der Unterdruck über eine anschlossene Vakuumpumpe
(13, 54) und ein am Kühlbehälter (12, 53) angeschlosses, mit der Außenluft in Verbindung
stehendes Entspannungsventil (14, 55) aufrechterhalten wird.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der das Gehäuse (2, 31, 63) am Boden (23, 44,
62) einen Ablauf für die Flüssigkeiten und Feststoffe besitzt.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, bei der ein Filter (40, 65) für die Abtrennung der
abgetragenen Partikel in die Ablaufleitung (39, 64) geschaltet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, bei der eine Wärmequelle (67) zur Verdampfung und
Abtrennung des Strahl- und des Treibmittels von den abgetragenen Partikeln an der
Ablaufleitung (64) angeschlossen ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, bei der ein Kondensator (68) der Wärmequelle (67)
zur Verflüssigung des Strahl- und des Treibmittels und zur teilweisen Zurückgewinnung
der Verdampfungswärme nachgeschaltet ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, bei der ein fremdbeheizter Wärmetauscher (67) als
Wärmequelle verwendet ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, bei der der Wärmequelle eine Einrichtung zur Abtrennung
des vom Strahlmittel mitgeführten Partikel nachgeschaltet ist.
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der eine Spritzpistole
(56) über einen separaten Anschluß (59) flüssige unter Druck stehende Kohlenwasserstoffe
zugeführt werden.