[0001] Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen zum Wärmen und anschließenden Abkühlen
von Werkstücken, insbesondere Sinterteilen, mit einem Ofenteil und einem Kühlteil
unter Schutzgasatmosphäre und einem Förderband, das den Ofenteil und den Kühlteil
durchsetzt.
[0002] Ein derartiger Durchlaufofen ist bekannt, beispielsweise aus der DE-AS 26 01 658.
[0003] Durchlauföfen der bekannten Art sind üblicherweise so ausgebildet, daß der Kühlteil
in gerader Verlängerung des Ofenteils angeordnet ist und daß Ofenteil und Kühlteil
von demselben Förderband durchsetzt sind. Ofenteil und Kühlteil bilden daher bei bekannten
Durchlauföfen der eingangs genannten Art eine bauliche Einheit.
[0004] Bei manchen Anwendungsfällen, insbesondere aber auch bei beengten räumlichen Verhältnissen
ergeben sich durch diese bekannte Bauart Probleme deswegen, weil der Durchlaufofen
mit Ofenteil und Kühlteil zu lang wird.
[0005] Aus der DE-OS 28 29 093 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abkühlen von
heißen Schüttgütern oder Pellets bekannt. Die bekannte Vorrichtung weist einen horizontal
ausgerichteten Drehrohrofen sowie einen ebenfalls horizontal ausgerichteten Drehrohrkühler
auf, wobei der Drehrohrkühler unterhalb des Drehrohrofens angeordnet ist. Das Ende
des Drehrohrofens ist mit dem Anfang des Drehrohrkühlers über ein senkrecht angeordnetes
Gehäuse verbunden, in dem eine Aufgabeschurre angeordnet ist. Auf der Aufgabeschurre
wird aus der Richtung des Drehrohrofens zunächst ein Materialbett aus bereits abgekühltem
Material aufgebracht, das vom Ende des Drehrohrkühlers zum Anfang der Aufgabeschurre
mittels eines Förderbandes gefördert wird. Das Materialbett aus gekühltem Schüttgut
rutscht nun die Aufgabeschurre herunter und ungefähr auf halbem Wege der Aufgabenschurre
rieselt von oben aus dem Ende des Drehrohrofens heißes Schüttgut auf das gekühlte
Materialbett auf. Das in dieser Weise geschichtete Material rutscht nun über das Ende
der Aufgabeschurre in den Anfang des Drehrohrkühlers hinein. Während dieses Vorganges
wird das Material von einem Kühlluftstrom umgeben, der insbesondere im Drehrohrkühler,
der mit umlaufenden Hubschaufeln versehen ist, die Materialmischung weiter abkühlt.
[0006] Die bekannte Vorrichtung ist in Längsrichtung ebenfalls linear ausgebildet, d.h.
der Drehrohrofen und der Drehrohrkühler liegen in derselben Längsachse.
[0007] Zur Behandlung von Werkstücken, insbesondere Sinterteilen unter Schutzgasatmosphäre
ist die bekannte Vorrichtung nicht geeignet, weil derartige Werkstücke in Drehrohröfen
oder Drehrohrkühlern nicht behandelt werden können, da es sich um diskrete Werkstücke
und nicht um Schüttgut handelt. Außerdem ist bei einem durchlaufenden Kühlluftstrom
eine Schutzgasatmosphäre nicht aufrecht zu erhalten.
[0008] Aus der DE-PS 33 22 874 ist noch eine Anlage mit einem Durchlaufofen zum Anwärmen
oder Wärmebehandeln von Stranggußbarren bekannt, bei der hinter einem Durchlauf-Homogenisierungsofen
als getrennte Baueinheit ein Schnellanwärmofen vorgesehen ist, in dem die Stranggußbarren
temperaturgeregelt abgekühlt der wieder erwärmt werden können. Eine Schutzgasatmosphäre
ist bei dieser bekannten Anlage weder erforderlich noch vorgesehen. Auch befinden
sich die Öfen auf derselben Höhe und sind in derselben Längsachse hintereinander angeordnet.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Durchlaufofen der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die Anordnung des Ofens mit Ofenteil
und Kühlteil flexibel an die jeweils vorliegenden Raumverhältnisse angepaßt werden
kann.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ofenteil und der Kühlteil
auf räumlich versetzten Ebenen getrennte Einheiten bilden, die jeweils von einem Förderband
durchsetzt sind, und daß die Einheiten über einen schutzgasdichten Kanal in Längsrichtung
abgewinkelt miteinander verbunden sind, wobei der Kanal eine Rutsche aufweist, über
die die Werkstücke unter Schwerkrafteinfluß vom Ende des Förderbandes des Ofenteils
zum Anfang des Förderbandes des Kühlteils gelangen.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird damit vollkommen gelöst, weil durch
die bauliche Trennung von Ofenteil und Kühlteil unterschiedliche Anordnungen möglich
sind, beispielsweise in abgewinkelter Form mit stumpfem oder spitzem Winkel oder aber
auch in einer Weise, bei der Ofenteil und Kühlteil sich übereinander befinden. Es
liegt auf der Hand, daß damit die Raumprobleme, die sich bei streng linear bauenden
Öfen einstellen, vermieden werden können.
[0012] Die Maßnahme, daß der Übergang vom Ende des Förderbandes des Ofenteils zum Anfang
des Förderbandes des Kühlteils als schutzgasdichter Kanal ausgebildet ist, hat den
Vorteil, daß trotz der abgeknickten oder U-förmigen Anordnung von Ofenteil und Kühlteil
eine vollkommen geschützte Behandlung der Sinterteile möglich ist. Das bereits eingangs
genannte Merkmal des Umsetzens der Werkstücke allein unter Schwerkrafteinfluß hat
in diesem Zusammenhang einen besonderen Vorteil deswegen, weil die Sinterteile am
Ende des Ofenteils des Durchlaufofens eine sehr hohe Temperatur von beispielsweise
1100°C aufweisen, wobei zu berücksichtigen ist, daß bekannte mechanische Umsetzeinrichtungen
bei diesen Temperaturen zumindest im Langzeitbetrieb nicht einsetzbar sind. Die erfindungsgemäße
Merkmalskombination, die Sinterteile unter Schwerkrafteinfluß durch einen schutzgasdichten
Kanal von dem Förderband des Ofenteils auf das Förderband des Kühlteils umzusetzen,
löst somit alle damit verbundenen Probleme.
[0013] Die Maßnahme, daß zwischen dem Ende des Förderbandes des Ofenteils und dem Anfang
des Förderbandes des Kühlteils eine Rutsche angeordnet ist, hat den Vorteil, daß die
heißen Werkstücke durch geeignete Formgebung der Rutsche schonend vom Förderband des
Ofenteils abgenommen und auf das Förderband des Kühlteils aufgesetzt werden können.
Außerdem ist eine weitgehende Anpassung an die jeweiligen räumlichen Verhältnisse
dadurch möglich, daß Länge, Neigung und Krümmung der Rutsche entsprechend eingestellt
werden.
[0014] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind der Ofenteil und
der Kühlteil nebeneinander, in Draufsicht in U-förmiger Anordnung mit gegenläufiger
Förderrichtung der Fördereinrichtungen positioniert.
[0015] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Baulänge des Durchlaufofens, verglichen mit
dem Stand der Technik, halbiert wird, so daß eine räumlich sehr gedrängte Anordnung
des Durchlaufofens entsteht, die auch bei beengten Raumverhältnissen einsetzbar ist.
Außerdem haben diese Merkmale den Vorteil, daß die Bestückung des Durchlaufofens und
die Entnahme der fertig bearbeiteten Werkstücke in unmittelbarer räumliche Nähe erfolgen
können, so daß bei automatisierten Prozessen beispielsweise ein und dieselbe Person
den Bestükkungs- und Entnahmevorgang beaufsichtigen kann.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
der Ofenteil zum Ende der Fördereinrichtung hin ansteigend angeordnet ist.
[0017] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das heiße Schutzgas im Ofenteil sich zum Ende
der Fördereinrichtung hin nach oben ansammelt und dort nicht entweichen kann, weil,
wie erwähnt, die Werkstücke allein unter Schwerkrafteinfluß, d.h. nach unten, entsorgt
werden, so daß keine Wärmeverluste durch Entweichen des Schutzgas eintreten.
[0018] Bevorzugt ist dabei, daß die Neigung des Ofenteils zur Horizontalen etwa 10' beträgt.
[0019] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann, sofern die räumlichen Verhältnisse
dies als vorteilhaft erscheinen lassen, der Ofenteil auch horizontal angeordnet sein,
wobei dann der Kühlteil unterhalb des Ofenteils ebenfalls horizontal oder aber in
Förderrichtung nach oben ansteigend verlaufen kann.
[0020] Schließlich ist noch eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei der die Werkstücke
auf der Fördereinrichtung auch zur Förderrichtung geneigten Linien angeordnet sind.
[0021] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Fördereinrichtung, insbesondere ein Förderband,
dicht mit Werkstücken bestückt werden kann, wobei die schiefe Anordnung der Werkstücke,
in Förderrrichtung gesehen, sicherstellt, daß die Werkstücke am Ende der Fördereinrichtung
einzeln über die Kante beispielsweise auf die Rutsche gelangen, so daß trotz der hohen
Bestückungsdichte der Fördereinrichtung eine Vereinzelung stattfindet.
[0022] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch erläuterten
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
[0024] Fig. 1
und 2 eine Seitenansicht und eine Draufsicht, teilweise aufgebrochen, eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Durchlaufofens;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäß bestücktes Förderband, in stark vergrößertem
Maßstab;
Fig. 4 und 5 weitere stark schematisierte und verkleinerte Ansichten weiterer Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Durchlauföfen;
Fig. 6 eine Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels, ähnlich Fig. 1, jedoch
teilweise abgebrochen, zur Veranschaulichung der Funktionsweise einer Ausführungsform
einer Weiche;
Fig. 7 einen stark vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 6 zur Erläuterung der dort dargestellten
Weiche.
[0025] In Fig. 1 ist 10 insgesamt ein Förderband-Durchlaufofen, wie er zum Hart- und Hochtemperaturlöten,
Blankglühen und Härten unter kontrollierter Atmosphäre mit kontinuierlichem Bearbeitungsprozess
eingesetzt werden kann. Die Einrichtungen zum Heizen, Regeln, Zu- und Abführen von
Schutzgas und dgl. sind an sich bekannt und der Übersichtlichkeit halber in den Fig.
1 und 2 nicht dargestellt.
[0026] Man erkennt in den Fig. 1 und 2 einen Ofenteil 15 sowie einen räumlich davon getrennten
Kühlteil 16, der sich neben dem Ofenteil 15 parallel zu diesem erstreckt.
[0027] Fig. 1 zeigt, daß der Ofenteil 15 in Förderrichtung leicht ansteigend ausgebildet
ist, wobei der Anstiegswinkel 17 vorzugsweise etwa 10° beträgt.
[0028] Am Anfang des Ofenteiles 1.5 ist mit 18 eine Aufgabestation für Sinterteile 19 angedeutet,
die dort auf ein erstes Förderband 20 aufgesetzt werden. Das erste Förderband 20 gelangt
unter leichtem Anstieg entsprechend dem Winkel 17 in einen Eingang 21 des Ofenteils
15, durchläuft dort in an sich bekannter Weise zunächst eine in Fig. 2 angedeutete
Stearatzone 22 und alsdann eine Sinterzone 23.
[0029] Schließlich gelangen die Sinterteile 19 auf dem ersten Förderband 20 in eine Endkammer
25, die sich am obersten Punkt des Ofenteils 15 befindet.
[0030] Die Sinterteile 19 fallen nun über eine Kante einer das Ende des ersten Förderbandes
20 bildende Transportwalze 28 in Richtung eines Pfeiles 27 auf eine Rutsche 26, die
sich innerhalb eines gasdichten Kanals 29 hinüber zum Kühlteil 16 erstreckt.
[0031] Die Rutsche 26 mündet dort in einer als Schieber ausgebildeten Weiche 30, die in
Fig.' 2 in horizontaler Richtung verschiebbar angeordnet ist. In der in Fig. 2 eingezeichneten
Stellung mündet die Rutsche 26 in ein Kurvenstück 31 der Weiche 30, so daß die Sinterteile
19 auf ein zweites Förderband 32 des Kühlteils 16 gelangen. Nach Durchlaufen einer
Kühlzone 24 des Kühlteils 16 sind die Sinterteile 19 schließlich an einer ersten Abgabestation
33 am Ende des zweiten Förderbandes 32 abnehmbar.
[0032] Wird die Weiche 30 hingegen in die in Fig. 2 nicht eingezeichneten Stellung durch
Verschieben nach links umgelegt, so mündet die Rutsche 26 in ein Geradenstück 34 der
Weiche 30 und die Sinterteile 19 rutschen durch die Weiche 30 durch in eine zweite
Abgabestation 35, die beispielsweise zu einer Presse 36 führen kann.
[0033] Die Wirkungsweise des Förderband-Durchlaufofens 10 gemäß den Fig. 1 und 2 ist wie
folgt:
[0034] Die Sinterteile 19 werden an der Aufgabestation 18 auf das erste Förderband 20 aufgesetzt
und durchlaufen den aufgeheizten Ofenteil 15 mit seiner Stearatzone 22, in der das
Stearat der Sinterteile 19 verdampft wird und seiner Sinterzone 23. Durch den Aufheizvorgang
ist der Ofenteil 15 mit heißem Schutzgas gefüllt, wobei dieses heiße Schutzgas danach
strebt, nach oben zu steigen, so daß der Punkt der höchsten Temperatur sich im Bereich
der Endkammer 25 befindet. Da die Endkammer 25 jedoch nach oben gekapselt ist und
nur nach unten über die Rutsche 26 ein Ausgang besteht, kann das erhitzte Schutzgas
aus der Endkammer 25 nicht entweichen, was zu besonders geringen Wärmeverlusten führt.
[0035] Wenn Sinterteile 19 behandelt werden, die anschließend, d.h. im noch warmen Zustand,
auf der Presse 36 weiterbearbeitet werden sollen, so befindet sich die Weiche 30 in
der in Fig. 2 nicht eingezeichneten Stellung und die ankommenden Sinterteile 19 rutschen
unmittelbar zur Presse 36 durch.
[0036] Wenn jedoch nun mehr Sinterteile 19 an der Presse 36 ankommen, als diese momentan
verarbeiten kann, beispielsweise deswegen, weil das erste Förderband 20 mit zu vielen
Sinterteilen 19 bestückt wurde oder weil sich aufgrund einer Störung im Bereich der
Presse 36 ein Stau bildet, so wird die Weiche 30 in die in Fig. 2 eingezeichnete Stellung
umgelegt und die momentan nicht benötigten warmen Sinterteile 19, die von der Rutsche
26 herkommen, gelangen auf das zweite Förderband 32 und werden behutsam abgekühlt.
Sie können nun entweder anderweitig verwendet oder aber nochmals in einem erneuten
Durchgang dem Ofenteil 15 zugeführt werden.
[0037] Fig. 3 zeigt, in stark vergrößertem Maßstab, eine Draufsicht auf das erste Förderband
20 im Bereich der Transportwalze 28. Man erkennt, daß die Sinterteile 19 entlang von
Linien 40 angeordnet sind, die zur Förderrichtung geneigt verlaufen, beisielsweise
unter 45°. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß trotz relativ hoher Packungsdichte
auf dem ersten Förderband 20 die Sinterteile 19 nacheinander über die äußere Kante
der Transportwalze 28 auf die Rutsche 26 fallen. In Fig. 3 erkennt man, daß ein Sinterteil
19a bereits über die Kante der Transportwalze 28 her- übergerutscht ist, es werden
nacheinander die Sinterteile 19b, dann 19c und dann 19d folgen und so fort.
[0038] Am Ausgang der Weiche 30 werden daher die Sinterteile 19, 19a, 19b, 19c, 19d ...
vereinzelt erscheinen, so daß von Sinterteil zu Sinterteil eine Entscheidung getroffen
werden kann, ob die Weiche 30 umgelegt werden soll oder nicht.
[0039] Fig. 4 zeigt ein weiteres, stark schematisiertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Förderband-Durchlaufofens. Mit 15' und 16' sind wiederum Ofenteil und Kühlteil angedeutet
und man erkennt, daß der Ofenteil 15' horizontal, jedoch oberalb des Kühlteils 16'
verläuft. Der gasdichte Kanal 29' ist wiederum an einer Position entsprechend Fig.
1 und 2 angeordnet. Die Aufgabestation 18' und die erste Abgabestation 33' befinden
sich bei diesem Ausführungsbeispiel übereinander. Schließlich ist mit 16a' angedeutet,
daß das Kühlteil 16' auch anders abgewinkelt verlaufen kann, sich also nicht notwendigerweise
parallel unterhalb des Ofenteils 15' erstrecken muß.
[0040] In einer ähnlichen Darstellung, wie sie Fig. 5 zeigt, verläuft bei einem anderen
Ausführungsbeispiel der Erfindung der Ofenteil 15'' wieder horizontal, der Übergang
zu dem Kühlteil 16'' wird wiederum über einen gasdichten Kanal 29'' hergestellt, der
Kühlteil 16'' verläuft jedoch in Förderrichtung ansteigend, so daß sich die Aufgabestation
18'' und die erste Abgabestation 33'' wieder auf derselben Höhe befinden.
[0041] Es versteht sich, daß die schematischen Darstellungen, wie sie die Fig. 4 und 5 zeigen,
in entsprechender Variation noch weitergebildet werden können.
[0042] Fig. 6 zeigt in teilweise abgebrochener Darstellung ähnlich Fig. 1 eine Variante
mit einer anders ausgebildeten Weiche 50.
[0043] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist zunächst das durch die Transportwalze 28
dargestellte Ende des ersten Förderbandes 20 schräg über dem Anfang des zweiten Förderbandes
32a angeordnet, wobei jedoch das zweite Förderband 32a nicht parallel und gegenläufig
zum ersten Förderband 20 angeordnet ist, wie es bei den Ausführungsbeispielen der
Fig. 1, 2, 4 und 5 der Fall war, das zweite Förderband 32a ist vielmehr in vorderer
Verlängerung des ersten Förderbandes 20 angeordnet, sei es in geradliniger, sei es
in abgewinkelter Anordnung, je nach vorliegenden Raumverhältnissen.
[0044] Schräg unterhalb der Transportwalze 28 und zwar in Richtung auf das zweite Förderband
32a hin ist die Weiche 50 angeordnet, deren Funktionsweise im einzelnen Fig. 7 zu
entnehmen ist.
[0045] Man erkennt aus Fig. 7, daß die Weiche 50 ein erstes Leitblech 51 aufweist, das um
eine erste raumfeste Achse 52 drehbar ist. Etwas von der ersten Achse 52 beabstandet
befindet sich am ersten Leitblech 51 eine zweite Achse 53, an der ein zweites Leitblech
54 angelenkt ist. Das gegenüberliegende freie Ende des zweiten Leitblechs 54 gleitet
beispielsweise auf einem Untergrund, der in Fig. 7 mit 55 angedeutet ist.
[0046] Bei der in Fig. 7 durchgezogen eingezeichneten Stellung der Weiche 50 gleiten vom
ersten Förderband 20 abrutschende Sinterteile 19 auf das erste Leitblech 51, das die
Sinterteile 19 auf das zweite Förderband 32a umlenkt. Die durchgezogen eingezeichnete
Stellung der Weiche 50 in Fig. 7 entspricht somit funktional der in Fig. 2 eingezeichneten
Stellung der dortigen Weiche 30.
[0047] Wird nun jedoch die Weiche 50 umgelegt, gelangt sie in die gestrichelt eingezeichnete
Stellung, in der das erste Leitblech 51 aus der Bewegungsbahn des herabrutschenden
Sinterteiles 19 weggeschwenkt ist, so daß das Sinterteil 19 auf die Oberfläche des
nun freiliegenden zweiten Leitbleches 54 gelangt. Auf dem zweiten Leitblech 54 gleitet
nun das Sinterteil 19 zwischen der Transportwalze 28 und dem zweiten Förderband 32
hindurch zu einer in Fig. 6 mit 35a angedeuteten zweiten Abgabestation, die wiederum
zu einer Presse oder dgl. führen kann.
1. Durchlaufofen zum Wärmen und anschließenden Abkühlen von Werkstücken insbesondere
Sinterteilen (19), mit einem Ofenteil (15) und einem Kühlteil (16) unter Schutzgasatmosphäre
und einem Förderband, das den Ofenteil (15) und den Kühlteil (16) durchsetzt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ofenteil (15) und der Kühlteil (16) auf räumlich versetzten
Ebenen getrennte Einheiten bilden, die jeweils von einem Förderband durchsetzt sind,
und daß die Einheiten über einen schutzgasdichten Kanal -(29) in Längsrichtung abgewinkelt
miteinander verbunden sind, wobei der Kanal (29) eine Rutsche (26; 51, 54) aufweist,
über die die Werkstücke unter Schwerkrafteinfluß vom Ende des Förderbandes des Ofenteils
815) zum Anfang des Förderbandes des Kühlteils (16) gelangen.
2. Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenteil (15) und
der Kühlteil (16) nebeneinander, in Draufsicht in U-förmiger Anordnung mit gegenläufiger
Förderrichtung der Förderbänder positioniert sind.
3. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
0fenteil (15) zum Ende des Förderbandes hin ansteigend angeordnet ist.
4. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ofenteil (15) horizontal angeordnet ist, und daß der Kühlteil (16) unterhalb des Ofenteils
(15) ebenfalls horizontal verläuft.
5. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ofenteil (15) horizontal angeordnet ist und daß der Kühlteil (16) unterhalb des Ofenteils
(15) in Förderrichtung nach oben ansteigend angeordnet ist.
6. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkstücke auf dem Förderband auf zur Förderrichtung geneigten Linien angeordnet sind.