[0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit einen seitlich
abragenden Handgriff aufweisendem Gehäuse, einem Zündmechanismus mit Spannfeder im
Gehäuse, einem das Gehäuse in Setzrichtung überragenden Mündungsteil mit unrunder
Umfangskontur, das gegenüber dem Gehäuse gegen Halteanschläge in eine vordere und
gegen Anschlagmittel in eine rückwärtige Stellung verschiebbar ist, und einem gegenüber
dem Mündungsteil in eine die Spannfeder spannende Zündbereitschaftstellung verschiebbaren
Anpressfühler, dessen freie Stirnseite in Zündbereitschaftsstellung mit der freien
Stirnseite des sich in rückwärtiger Stellung befindenden Mündungsteiles bündig ist.
[0002] Mittels pulverkraftbetriebenen Bolzensetzgeräten werden Nägel und dergleichen Befestigungselemente
in harten Untergrund, wie beispielsweise Beton, Stahl, mit hoher Geschwindigkeit eingetrieben.
Aus Sicherheitsgründen weisen die Setzgeräte Anpresseinrichtungen auf, die das Auslösen
eines Setzvorganges nur ermöglichen, wenn das Setzgerät mit einem Mündungsteil gegen
den Untergrund gepresst wird.
[0003] Bei einem aus der DE-AS 16 03 841 entnehmbaren Setzgerät weist die Anpresseinrichtung
einen im Mündungsteil verschiebbar gelagerten rohrförmigen Anpressfühler auf, der
in Ruhestellung des Setzgerätes die freie Stirnseite des Mündungsteiles nach vorne,
d.h. in Setzrichtung überragt und dessen Zentralbohrung konzentrisch zur Eintreibachse
liegt. Auf die hintere Stirnseite des Anpressfühlers wirkt eine Führungsbüchse für
einen Treibkolben ein, die ihrerseits von einer Spannfeder eines Zündmechanismus'
in Setzrichtung beaufschlagt ist. Die Führungsbüchse ist in einem Gehäuse verschiebbar
gelagert und wird unter Anpressbedingungen vom Anpressfühler gegen die Kraft der
Spannfeder nach rückwärts in Zündbereitschaftsstellung verschoben.
[0004] Das Mündungsteil ist im Gehäuse unverdrehbar und begrenzt axial verschiebbar gelagert.
Für die Begrenzung des Verschiebeweges nach vorne sind miteinander in Kontakt tretende
Halteanschläge und zur Begrenzung des Verschiebeweges nach hinten miteinander zusammenwirkende
Anschlagmittel am Mündungsteil und am Gehäuse vorgesehen. Das Einbauen des Mündungsteiles
in der bestimmten Drehstellung erfordert Hilfswerkzeuge und insgesamt erheblichen
Montageaufwand. Ein Entnehmen und Einbauen des Mündungsteiles, beispielsweise zum
Wechseln des Treibkolbens, ist also sehr aufwendig.
[0005] Das Setzen von Befestigungselementen in schmale Profil-Schienen oder das Setzen
nahe und entlang einer Wand bedarf einer unrunden Umfangskontur des Mündungsbereichs
des Mündungsteiles. Ein seitlich abragender Handgriff des Gehäuses steht in einer
definierten Drehstellung zum unrunden Mündungsbereich.
[0006] Dies führt im Verwendungseinsatz des Setzgerätes vielfach zu Handhabungsproblemen,
indem beispielsweise bei wandnahem Setzen der Handgriff so nahe an die Wand zu liegen
kommen, dass ein befriedigendes Fassen desselben und damit ein ordnungsgemässes Führen
des Setzgerätes nicht möglich ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät
mit seitlich abragendem Handgriff, Mündungsteil und Anpresseinrichtung, die einen
gegenüber dem Mündungsteil verschiebbaren Anpressfühler aufweist, zu schaffen, das
ein rasches Wechseln des Mündungsteiles ohne Hilfswerkzeug gestattet und zudem in
jedem Verwendungseinssatz ein ordnungsgemässes Fassen des Handgriffes ermöglicht.
[0008] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0009] Eine Drehbarkeit des Mündungsteiles gegenüber dem Gehäuse erlaubt die für den jeweiligen
Verwendungseinsatz geeignete Stellung des Handgriffes. Die Drehbarkeit des im Gehäuse
begrenzt axial verschiebbaren Mündungsteiles ergibt sich, indem das Bogenmass der
lichten Weite der Aufnahmeöffnungen grösser als das Bogenmass der Aussenkontur der
Anschlagelemente ist. Durch symmetrisches paarweises Anordnen von Anschlagmitteln
und Halteanschlägen ist das Mündungsteil wahlweise um eine Halbdrehung versetzt im
Gehäuse verriegelbar.
[0010] Zum Erlangen der jeweiligen Verriegelungsstellung wird das Mündungsteil in jener
Stellung in das Gehäuse eingeschoben, in welcher den Anschlagelementen in der Axialprojektion
die Aufnahmeöffnungen gegenüberliegen. Die Anschlagelemente können so für das Erlangen
der rückwärtigen Stellung des Mündungsteiles bei dessen Einschieben in die Aufnahmeöffnungen
eintauchen, bis die Anschlagmittel von Mündungsteil und Gehäuse aufeinanderlaufen
und ein weiteres Einschieben unterbinden. In dieser rückwärtigen Stellung des Mündungsteiles
sind die durch Schultern am Mündungsteil und Gegenschultern am Gehäuse gebildeten
Halteanschläge zueinander zumindest um das die Anschlagebene der Anschlagmittel axial
überragende Mass der Anschlagelemente gegenseitig axial beanstandet und überlappen
einander in Axialprojektion.
[0011] Durch mündungsseitiges Anpressen des Setzgerätes gegen einen Untergrund wird der
Anpressfühler in Zündbereitschaftsstellung nach hinten verschoben und spannt dabei
die Spannfeder des Zündmechanismus'. Die Zündbereitschaftsstellung ist erreicht,
wenn die freie Stirnseite des Anpressfühlers bündig mit der freien Stirnseite des
in rückwärtiger Stellung befindlichen Mündungsteiles ist.
[0012] Für das Entnehmen des Mündungsteiles werden die Schultern und Gegenschultern aus
der gegenseitigen Ueberlappungsstellung gebracht. Das Mündungsteil kann sodann abgezogen
werden. In den das Ueberlappen von Schultern und Gegenschultern ausschliessenden
Drehstellungen des Mündungsteiles ist es nicht möglich, das Mündungsteil in die rückwärtige
Stellung zu verschieben, da die Anschlagelemente an den als Anschlagmittel dienenden
Bereichen der Stirnfläche des anderen Teiles axial auflaufen. In entriegelter Drehstellung
des Mündungsteiles ist es folglich unmöglich, den Anpressfühler in die Zündbereitschaftsstellung
zu verschieben.
[0013] Vorzugsweise sind die Aufnahmeöffnungen am Gehäuse und die Anschlagelemente am Mündungsteil
angeordnet. Als Anschlagelemente eignen sich Nocken, die austauschbar am Grundkörper
des Mündungsteiles festgelegt sein können.
[0014] Für die wechselnden Verwendungseinsätze ausreichende Verdrehbarkeit zwischen Mündungsteil
und Gehäuse wird vorschlaggemäss erreicht, indem das Bogenmass der lichten Weite
der Aufnahmeöffnungen das Bogenmass der Aussenkontur der Anschlagelemente um das Zwei-
bis Fünffache übersteigt.
[0015] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die Schultern am Mündungsteil von
einer zur Mündung freiliegenden Stirnseite eines entgegen der Setzrichtung an die
Anschlagmittel anschliessenden Führungsstutzens gebildet. Die Schultern können durch
den hinteren axialen Auslauf im Querschnitt im wesentlichen sichelartiger Ausnehmungen
geschaffen sein und liegen zweckmässig in der Axialprojektion zu den Anschlagelementen.
[0016] Vorzugsweise sind die Gegenschultern am Gehäuse von einer zum Zündmechanismus hin
freiliegenden Stirnseite von in eine Aufnahmebohrung für den Führungsstutzen radial
eingerückten Riegeln gebildet. Die Riegel können in einem stationären Teil des Gehäuses
oder in einem gehäuseseitigen begrenzt verschiebbaren Aufnahmekörper normal zur Eintreibachse
verschiebbar gelagert sein.
[0017] Zur Erzielung eines automatischen Einrückens werden die Riegel mit Vorteil durch
Federmittel radial gegen den Führungsstutzen gedrückt.
[0018] Zum Entfernen des Mündungsteiles müssen die Schultern und Gegenschultern aus ihrer
anschlagwirksamen Ueberlappung gebracht werden. Dies wird durch Ausrücken der Riegel
bewerkstelligt, wozu, nach einer bevorzugten Ausführungsform, am Mündungsteil mündungsseitig
an die Schultern sich dem Umfang des Führungsstutzens in dessen Umfangsrichtung radial
nähernde Steuerkurven für die Riegel vorgesehen sind. Das Ausrücken der Riegel ist
so, nach vorgängigem Vorziehen des Mündungsteiles zwecks Ausfahrens der Anschlagelemente
aus den Aufnahmeöffnungen, durch teilweises Verdrehen des Mündungsteiles möglich.
In ausgerückter Stellung liegen die Riegel an der runden Umfangskontur des Führungsstutzens
auf, so dass das Mündungsteil nach vorne abgezogen werden kann.
[0019] Die Steuerkurven können den Grund der im Querschnitt sichelartigen Ausnehmungen
bilden. Durch einen in Umfangsrichtung stufigen Uebergang vom Grund der Ausnehmungen
in die runde Umfangskontur des Führungsstutzens wird in Zusammenwirkung mit den unter
Federkraft sich am Mündungsteil radial abstützenden Riegeln eine nur unter Aufbringen
eines erhöhten Drehmomentes überwindbare Drehbegrenzung des Mündungsteiles erreicht.
Das Mündungsteil kann somit in vorgezogener Stellung nicht selbsttätig sich in die
entriegelte Stellung verdrehen.
[0020] Um im Bereich der freien Verdrehbarkeit des verriegelten Mündungsteiles eine Drehverrastung
in verschiedenen Drehstellungen zu erreichen, können die Steuerkurven in Umfangsrichtung
in planflächige Mehrkant-Abschnitte unterteilt sein. Die gegen die Steuerkurven gefederten
Riegel stützten sich mit ihrer bevorzugt planen Anlagefläche je an einem der planflächigen
Mehrkant-Abschnitte ab. Ein Umsetzen in eine andere Drehstellung ist entgegen der
Kraft der auf die Riegel einwirkenden Federmittel durch Weiterdrehen des Mündungsteiles
möglich.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung weist das der Mündung abgewandte Ende des Führungsstutzens
einen sich entgegen der Setzrichtung verjüngten Abschnitt zum radialen Ausrücken der
Riegel auf. Die Verjüngung ist beispielsweise durch vom rückwärtigen Ende her nach
vorne der runden Umfangskontur sich stufenlos nähernde Einführflächen gebildet. Dadurch
wird das Einsetzen und Verriegeln des Mündungsteiles stark vereinfacht. Ueber die
Einführflächen werden die Riegel beim Einschieben des Mündungsteiles gegen die Kraft
der Federmittel radial auf die runde Umfangskontur ausgerückt um alsdann federnd sich
gegen die Steuerkurven zu legen.
[0022] Nach einem weiteren Vorschlag weist das Mündungsteil einen seitlich in die Mündungsbohrung
eintretenden Durchbruch mit einem daran anschliessenden Aufnahmekanal für die Befestigungselemente
auf. Der Aufnahmekanal ist zweckmässig durch ein Hohlprofil gebildet, das für das
Verriegeln und Entriegeln des Mündungsteiles als die Handhabung erleichternder Handgriff
dient. Zweckmässig ist bei dieser Anordnung der Anpressfühler als zur Eintreibachse
radial versetzt geführter Stift ausgebildet, der aus einer die Mündung überragenden
vorderen Stellung, unter Anpressen gegen den Untergrund, nach rückwärts in die Zündbereitschaftsstellung
verschoben werden kann. Dabei spannt der Anpressfühler, beispielsweise unter Zwischenschaltung
einer Führungsbüchse für den Treibkolben, die Spannfeder des Zündmechanismus'.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel
eines Bolzensetzgerätes wiedergeben, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Längsschnitt durch das Bolzensetzgerät, in Ruhestellung;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Setzgerät nach Fig. 1, gemäss Schnittverlauf II-II;
Fig. 3 einen Schnitt analog Fig. 2 durch das Setzgerät, in Zündbereitschaftsstellung;
Fig. 4 einen vergrösserten Schnitt IV-IV durch das Setzgerät nach Fig. 3;
Fig. 5 einen vergrösserten Schnitt V-V durch das Setzgerät nach Fig. 4;
Fig. 6 einen Schnitt analog Fig. 2 durch das Setzgerät mit entriegeltem Mündungsteil
in Ansicht;
Fig. 7 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Mündungsteiles und der mit diesem
in Verbindung stehenden Anschlussteile.
[0024] Das in den Fig. 1 und 2 in Ruhestellung gezeigte Setzgerät weist ein insgesamt mit
1 bezeichnetes Gehäuse auf. Dieses besteht im wesentlichen aus einem Grundkörper 2
mit seitlich angeformtem Handgriff 3 und einem im Grundkörper 2 verschiebbaren Aufnahmekörper
4. Im hinteren, d.h. der Setzrichtung abgewandten Abschnitt des Grundkörpers 2 ist
ein an sich bekannter, nicht vollständig dargestellter Zündmechanismus angeordnet.
Im vorderen Abschnitt des Gehäuses 1 ist eine insgesamt mit 5 bezeichnete Führungsbüchse
verschiebbar gelagert. Ein insgesamt mit 6 bezeichneter Treibkolben ist mit einem
Kopf 7 in der Führungsbüchse 5 gelagert und ragt mit einem vorderseitigen Schaft 8
in ein insgesamt mit 9 bezeichnetes Mündungsteil ein. Das Mündungsteil 9 ragt mit
einem rückwärtigen Führungsstutzen 10 in eine Aufnahmebohrung 11 des Aufnahmekörper
4 des Gehäuses 1 und ist hierin axial verschiebbar und lösbar verriegelt. Ein Anpressfühler
12 durchsetzt verschiebbar das Mündungsteil 9 parallel zur Kolbenachse.
[0025] Der Anpressfühler 12 überragt in Ruhestellung des Setzgerätes das Mündungsteil 9
in Setzrichtung und steht in Berührungskontakt mit der vorderen Stirnseite der Führungsbüchse
5. Der den Aufnahmekörper 4 in Setzrichtung überragende Mün dungsbereich des Mündungsteiles
9 weist eine unrunde Umfangskontur auf und trägt seitlich abragend einen Aufnahmekanal
13 für zu einer Kette miteinander lösbar verbundene Befestigungselemente 14 in Form
von Nägeln. Zum Eintritt der Befestigungselemente 14 in eine Mündungsbohrung 15 ist
in der Wandung des Mündungsteiles 9 ein Durchbruch 16 vorgesehen.
[0026] Zur begrenzt axial verschiebbaren Verbindung der Führungsbüchse 5 mit dem Aufnahmekörper
4 ragt ein im Aufnahmekörper 4 unverschiebbar gelagerter Federbügel 17 in vorder-
und hinterseitig geschlossene Ausnehmungen 18a, 18b an der Aussenkontur der Führungsbüchse
5 ein. In eine Führungsbohrung 19 für den Kopf 7 des Treibkolbens 7 mündet hinterseitig
eine kegelige Lagerbohrung 21 für an sich bekannte Pulvertreibladungen, wie Kartuschen.
Letztere werden, in Streifenform magaziniert, über einen Querkanal 22 zugeleitet.
In die Führungsbüchse 5 ist hinterseitig, wie die Fig. 2 zeigt, ein Spannstift 23
lagefest eingesetzt, der mit seinem entgegen der Setzrichtung abragenden Bereich auf
einen quer zu diesem angeordneten Mitnahmebolzen 24 des Zündmechanismus' einwirkt.
[0027] Der Mitnahmebolzen 24 ist, wie der Fig. 2 entnehmbar, in einem gehäuseseitig verschiebbar
gelagerten Zündstift 25 festgelegt, dessen Zündspitze 26 in der Axialprojektion der
Lagerbohrung 21 liegt. Ueber den Mitnahmebolzen 24 wirkt eine die Zündenergie speichernde
Spannfeder 27 in Setzrichtung auf den Zündstift 25 ein.
[0028] Das Spannen des Zündmechanismus' erfolgt durch Zurückschieben der Führungsbüchse
5 in die aus der Fig. 3 entnehmbare Zündbereitschaftsstellung. Dabei versetzt der
Spannstift 23 den Mitnahmebolzen 24 und damit auch den Zündstift 25 gegen die Kraft
der Spannfeder 27 nach hinten.
[0029] Zum Auslösen des Zündvorganges wird der Zündstift 25 durch Betätigen eines Tiggers
28 in bekannter Weise geringfügig gedreht, wodurch der Mitnahmebolzen 24 aus dem Wirkbereich
des Spannstiftes 23 gelangt und der Zündstift 25 nach vorne gegen die Pulvertreibladung
schnellt.
[0030] Die Verriegelung des Mündungsteiles 9 im Aufnahmekörper 4 wird durch segmentförmige
Riegel 31a, 31b bewerkstelligt, die in Fenstern 32a, 32b des Aufnahmekörpers 4 radial
verschiebbar gelagert und durch eine Ringfeder 33 in axial begrenzte Ausnehmungen
34a, 34b eingerückt sind. Das Mündungsteil 9 weist in dem die Ausnehmungen 34a, 34b
aufnehmenden Führungsstutzen 10 an sich eine mit der Aufnahmebohrung 11 des Aufnahmekörpers
4 korrespondierende runde Umfangskontur auf. Der hintere Auslauf der Ausnehmungen
34a, 34b bildet Schultern 34c, 34d, die in Axialprojektion von diesen gegenüberliegenden
Gegenschultern 31c, 31d der Riegel 31a, 31b liegen. Die Schultern 34c, 34d dienen
zusammen mit den Gegenschultern 31c, 31d als das Verschieben des Mündungsteiles 9
nach vorne begrenzende Halteanschläge.
[0031] In Umlauf- bzw. Drehrichtung des Mündungsteiles 9 nähert sich der Grund jeder Ausnehmungen
34a, 34b als ingesamt mit 34e, 34f bezeichnete Steuerkurve der runden Umfangskontur.
Wie die Fig. 4 verdeutlicht, sind die Steuerkurven 34e, 34f durch planflächige Mehrkant-Abschnitte
34g, 34h, 34i und 34j, 34k, 34l gebildet, an denen sich gegenüberliegend die Riegel
31a, 31b unter Federkraft mit einer planen Anlagefläche 31e, 31f abstützen. Ein Verdrehen
des Mündungsteiles 9 gegenüber dem Gehäuse 1 ist jeweils unter Ueberwindung der Federkraft
möglich, wie dies durch die strickpunktiert angedeuteten Drehendstellungen des Aufnahmekanals
13 angedeutet ist.
[0032] Wird das Mündungsteil 9 über diese Drehstellungen hinaus verdreht, so werden die
Riegel 31a, 31b von den Steuerkurven 34e, 34f aus den Ausnehmungen 34a, 34b gedrängt
und kommen auf die runde Umfangskontur des Führungsstutzens 10 zu liegen. Dadurch
ist ein Abziehen des Mündungsteiles 9 nach vorne möglich. Das Einsetzen des Mündungsteiles
9 in den Aufnahme körper 4 erfolgt lediglich durch Einschieben desselben, wobei über
in Setzrichtung zueinander divergierende Einführflächen 35a, 35b am Mündungsteil 9
die Riegel 31a, 31b auf die runde Umfangskontur radial ausgerückt werden, um sodann
in die Ausnehmungen 34a, 34b einzurücken.
[0033] Aus Sicherheitsgründen ist ein Auslösen des Setzvorganges nur möglich, wenn das Mündungsteil
9 verriegelt ist. In unverriegelter Drehstellung des Mündungsteiles 9 kann der für
das Verschieben der Führungsbüchse 5 in Zündbereitschaftsstellung vorgesehene Anpressfühler
12 nicht ausreichend nach rückwärts verschoben werden. Das Mündungsteil 9 weist hierzu
als Nocken ausgebildete Anschlagelemente 36a, 36b auf, die in verriegelter Stellung
des Mündungsteiles 9 bei dessen Verschieben nach rückwärts in stirnseitige Aufnahmeöffnungen
37a, 37b des Aufnahmekörpers 4 eintauchen, wie dies im Vergleich der Fig. 2 mit Fig.
3 zum Ausdruck kommt. In nach rückwärts verschobener Stellung des Mündungsteiles 9
ist dieses im Ausmass des Schwenkspiegels der Anschlagelemente 36a, 36b in den Aufnahmeöffnungen
37a, 37b gegenüber dem Gehäuse 1 verschwenkbar, was die Fig. 5 strickpunktiert andeutet.
Dieser Schwenkweg korrespondiert mit der Ueberlappung der Gegenschultern 31c, 31d
mit den Schultern 34c, 34d.
[0034] Das Verschieben des Mündungsteiles 9 nach rückwärts wird durch Anschlagmittel begrenzt,
die gebildet sind durch Bereiche 38a, 38b einer im wesentlichen ringförmigen Stirnfläche
am Mündungsteil 9 einerseits und durch Bereiche 39a, 39b einer im wesentlichen ringförmigen
Stirnfläche am Aufnahmekörper 4. Durch Anpressen des Setzgerätes gegen einen Untergrund
41 ist es so möglich, den Anpressfühler 12 sowohl um das Mass dessen in Fig. 1 gezeigten
Ueberragens des Mündungsteiles 9 als auch um das Mass des Verschiebeweges des Mündungsteiles
nach rückwärts in Zündbereitschaftsstellung zu versetzen. Der Anpressfühler 12 nimmt
dabei die Führungsbüchse 5 gegen die Kraft der Spannfeder 27 mit, so dass diese
für den Zündvorgang ausreichend gespannt wird.
[0035] Zum Entfernen des Mündungsteiles 9 muss dieses vorerst soweit nach vorne gezogen
werden, bis die Anschlagelemente 36a, 36b ausserhalb der Aufnahmeöffnungen 37a, 37b
liegen. Erst dann kann das Mündungsteil 9 zum Ausrücken der Riegel 31a, 31b verschwenkt
und anschliessend nach vorne abgezogen werden.
[0036] Wird in der entriegelten Drehstellung des Mündungsteiles 9 das Setzgerät mündungsseitig
gegen den Untergrund 41 gepresst, so laufen die Anschlagelemente 36a, 36b an den
Bereichen 39a, 39b des Aufnahmekörpers 4 auf, wie dies in Fig. 6 vereinfacht dargestellt
ist. Beim Anpressen des Setzgerätes lässt sich der Anpressfühler 12 nur um das Mass
dessen Ueberragens (Fig. 1) bündig zum Mündungsteil 9 gegenüber dem Gehäuse 1 nach
rückwärts verschieben; ein vollständiges Zurückschieben des Anpressfühlers 12 in
Zündbereitschaftsstellung ist wegen unterbundener Verschiebbarkeit des Mündungsteiles
9 nicht möglich.
[0037] Die Fig. 7 verdeutlicht den Aufbau der Verbindung des Mündungsteiles 9 mit den Anschlussteilen
sowie die Ausbildung dieser Teile im besonderen.
1. Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit einen seitlich abragenden Handgriff
(3) aufweisendem Gehäuse (1), einem Zündmechanismus mit Spannfeder (27) im Gehäuse
(1), einem das Gehäuse (1) in Setzrichtung überragenden Mündungsteil (9) mit unrunder
Umfangskontur, das gegenüber dem Gehäuse (1) gegen Halteanschläge in eine vordere
und gegen Anschlagmittel in eine rückwärtige Stellung verschiebbar ist, und einem
gegenüber dem Mündungsteil (9) in eine die Spannfeder (27) spannende Zündbereitschaftsstellung
verschiebbaren Anpressfühler (12), dessen freie Stirnseite in Zündbereitschaftsstellung
mit der freien Stirnseite des sich in rückwärtiger Stellung befindenden Mündungsteiles
(9) bündig ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Mündungsteil (9) gegenüber dem Gehäuse (1) um seine Längsachse drehbar
ist, die Anschlagmittel durch Bereiche (39a, 39b; 38a, 38b) einander zugewandter Stirnflächen
von Gehäuse (1) und Mündungsteil (9) gebildet sind, eines der Teile (1, 9) die Anschlagebene
des Bereiches (39a, 39b; 38a, 38b) axial überragende Anschlagelemente (36a, 36b) und
das andere der Teile (1, 9) für die Anschlagelemente (36a, 36b) Aufnahmeöffnungen
(37a, 37b) aufweist, und dass die Halteanschläge durch Schultern (34c, 34d) am Mündungsteil
(9) und Gegenschultern (31c, 31d) am Gehäuse (1) gebildet sind, wobei in rückwärtiger
Stellung des Mündungsteiles (9) die Schultern (34c, 34d) zumindest um das die Anschlagebene
axial überragende Mass der Anschlagelemente (36a, 36b) von den Gegenschultern (31c,
31d) entfernt sind und Schultern (34c, 34d) und Gegenschultern (31c, 31d) sich in
ihrer Axialprojektion überlappen.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeöffnungen (37a,
37b) am Gehäuse (1) und die Anschlagelemente (36a, 36b) am Mündungsteil (9) angeordnet
sind.
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bogenmass der
lichten Weite der Aufnahmeöffnungen (37a, 37b) das Bogenmass der Aussenkontur der
Anschlagelemente (36a, 36b) um das Zwei- bis Fünffache übersteigt.
4. Setzgerät nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schultern
(34c, 34d) am Mündungsteil (9) von einer zur Mündung freiliegenden Stirnseite eines
entgegen der Setzrichtung an die Anschlagmittel (38a, 38b) anschliessenden Führungsstutzens
(10) gebildet sind.
5. Setzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenschultern (31c,
31d) am Gehäuse (1) von einer zum Zündmechanismus hin freiliegenden Stirnseite von
in eine Aufnahmebohrung (11) für den Führungsstutzen (10) des Mündungsteiles (9) radial
eingerückten Riegel (31a, 31b) gebildet sind.
6. Setzgerät nach Anspruche 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegel (31a, 31b)
durch Federmittel (33) radial gegen den Führungsstutzen (10) des Mündungsteiles (9)
gedrückt werden.
7. Setzgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Mündungsteil
(9) mündungsseitig an die Schultern (34c, 34d) sich dem Umfang des Führungsstutzens
in dessen Umfangsrichtung radial nähernde Steuerkurven für die Riegel (31a, 31b)
vorgesehen sind.
8. Setzgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das der
Mündung abgewandte Ende des Führungsstutzens (10) einen sich entgegen der Setzrichtung
verjüngten Abschnitt zum radialen Ausrücken der Riegel (31a, 31b) aufweist.
9. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mündungsteil
(9) einen seitlich in die Mündungsbohrung (15) eintretenden Durchbruch (16) mit
einem daran anschliessenden Aufnahmekanal (13) für die Befestigungselemente (14)
aufweist.