(19)
(11) EP 0 235 115 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1987  Patentblatt  1987/36

(21) Anmeldenummer: 87890004.2

(22) Anmeldetag:  14.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42C 13/06, F42C 15/14, F42B 3/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.01.1986 AT 189/86

(71) Anmelder: Intertechnik Techn. Produktionen- Gesellschaft m.b.H.
A-4040 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Zierler, Reinhard
    A-4563 Micheldorf (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Annäherungsschalter zum Zünden einer Hohlladung, insbesondere für eine Mine


    (57) Um zum Zünden einer Hohlladung einen Annäherungs­schalter auf der Basis eines elektrischen Schwingkreises einsetzen zu können, ist die dem metallischen Hohlkörper (3) der Hohlladung zielseitig vorgelagerte, mit einer elek­trostatischen Schirmung (6) versehene Zylinderspule (5) des Schwingkreises auf ihrer vom Ziel abgewandten Seite mit einem koaxialen Ferritring (7) verschiebefest und elektrisch isoliert verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Annäherungs­schalter zum Zünden einer Hohlladung, insbesondere für eine Mine, unter Verwendung eines elektrischen Schwingkreises mit einer Zylinderspule.

    [0002] Bei Minen zur Bekämpfung von Landfahrzeugen ist es bekannt, Annäherungsschalter zum Zünden der Sprengladung vorzusehen, wobei diese Annäherungsschalter durch Schall­wellen oder Veränderungen eines magnetischen Feldes gesteu­ert werden. Besonders einfach aufgebaute und funktionssi­chere Annäherungsschalter werden auf der Basis von Schwing­kreisen erhalten, die durch das sich nähernde Fahrzeug ver­stimmt werden und die Zündung der Mine auslösen. Solche auf der Basis von elektrischen Schwingkreisen beruhende Annähe­rungsschalter können jedoch nicht zum Zünden von Hohlla­dungen eingesetzt werden, weil der der Sprengladung ziel­seitig vorgelagerte, metallische Hohlkörper eine zu starke Dämpfung des Schwingkreises aufgrund der im Hohlkörper in­duzierten Wirbelströme bewirkt.

    [0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu vermeiden und einen Annäherungsschalter zum Zünden einer Hohlladung auf der Basis eines elektrischen Schwingkreises zu schaffen, dessen Ansprechempfindlichkeit nicht durch den metallischen Hohlkörper der Hohlladung be­einträchtigt wird.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die dem metallischen Hohlkörper der Hohlladung zielseitig vorgelagerte, mit einer elektrostatischen Schirmung ver­ sehene Zylinderspule des Schwingkreises auf ihrer vom Ziel abgewandten Seite mit einem koaxialen Ferritring verschiebe­fest und elektrisch isoliert verbunden ist.

    [0005] Durch das Vorsehen eines der Zylinderspule des Schwingkreises zugeordneten, koaxialen Ferritringes auf der dem Ziel abgekehrten Spulenseite durchsetzen die Feldlinien des durch die Zylinderspule erregten elektromagnetischen Feldes aufgrund des gegenüber Luft wesentlich geringeren magnetischen Widerstandes des Ferritringes den Ferritring im wesentlichen radial, so daß eine störende Feldausbreitung in den Bereich des metallischen Hohlkörpers der Hohlladung unterbunden wird. Es werden daher keine Wirbelströme im metallischen Hohlkörper der Hohlladung induziert werden.

    [0006] Da der Ferritring aus einem Werkstoff hoher Perme­abilität und eines vergleichsweise großen spezifischen Ohmschen Widerstandes hergestellt werden kann, können die durch das Spulenfeld im Ferritkern induzierten Wirbelströme auf ein zulässiges Maß herabgesetzt werden, ohne die Funk­tionsfähigkeit des Annäherungsschalters zu gefährden. In diesem Zusammenhang ist ja zu berücksichtigen, daß der An­näherungsschalter erst bei einem vergleichsweise geringen Abstand des Zieles von der Hohlladung ansprechen soll und eine entsprechende Ausbreitung des Spulenfeldes in Richtung des Zieles durch den Ferritring auf der dem Ziel abgewandten Spulenseite nicht verhindert werden kann. Um die Funktions­sicherheit eines solchen Annäherungsschalters zu gewähr­leisten, muß allerdings dafür gesorgt werden, daß der Ferrit­ring verschiebefest mit der Zylinderspule des Schwingkreises verbunden ist, damit nicht Relativbewegungen zwischen der Zylinderspule und dem Ferritkern zu einer unter Umständen ein Ansprechen des Annäherungsschalters bewirkenden Ver­stimmung des Schwingkreises führen können. Dem gleichen Zweck dient die elektrostatische Schirmung der Zylinderspule des Schwingkreises, so daß kapazitive Störeinflüsse ausge­schaltet werden können. Thermische Einflüsse, wie z. B. eine Temperaturdrift, sind dabei durch die an die Schaltung ange­ schlossene Elektronik kompensierbar.

    [0007] Der Ferritring kann in verschiedener Art und Weise mit der Zylinderspule des Schwingkreises verbunden werden, da es lediglich auf eine veschiebefest Zuordnung des Ferritringes zur Zylinderspule ankommt. Besonders vorteil­hafte Konstruktionsverhältnisse werden allerdings dadurch sichergestellt, daß der Ferritring mit der Zylinderspule des Schwingkreises durch eine elektrisch isolierende Klebeschicht verbunden wird. Diese Klebeschnicht macht nicht nur andere ge­gebenenfalls die Ausbildung des Spulenfeldes beeinflussende Verbindungsmittel überflüssig, sondern ergibt auch eine wirksame elektrische Isolierung zwischen der Zylinderspule bzw. ihrer elektrostatischen Schirmung und dem Ferritring.

    [0008] Zur Halterung der Zylinderspule des Schwingkreises und des mit der Zylinderspule verbundenen Ferritringes kann in weiterer in einer elektrisch isolierenden Vergußmasse eingebettet sein, wobei die Zylinderspule mit dem Ferritring zunächst in ein Kunststoffgehäuse eingesetzt werden kann, das dann mit der Vergußmasse ausgefüllt wird, die vorzugs­weise aus einem dauerelastischen Werkstoff gebildet wird.

    [0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand bei­spielsweise dargestellt. Es zeigen
    Fig. 1 eine Hohlladung mit einer Zylinderspule eines er­findungsgemäßen Annäherungsschalters in einem sche­matischen Axialschnitt und
    Fig. 2 den Querschnitt der Zylinderspule des Schwingkreises des Annäherungsschalters in einem größeren Maßstab. Gemäß Fig. 1 besteht die dargestellte Hohlladung aus einem Kunststoffgehäuse 1, das mit Sprengstoff 2 gefüllt ist und zielseitig durch einen metallischen Hohlkörper 3 übli­cherweise in Form eines Hohlkegels abgeschlossen ist. Das Gehäuse 1 bildet dabei eine ringförmige Aufnahme 4 für die Zylinderspule 5 eines nicht näher dargestellten Schwing­kreises eines Annäherungsschalters zum Zünden der Hohlla­dung. Diese Zylinderspule 5 ist mit einer elektrostatischen Schirmung 6 versehen und auf ihrer vom Ziel abgewandten Seite mit einem koaxialen Ferritring 7 veschiebefest ver­bunden. Zur Verbindung des Ferritringes 7 und der Zylinder­spule 5 dient eine Klebeschicht 8, die zugleich eine elek­trische Isolierung zwischen dem Ferritring 7 und der elek­trostatischen Schirmung 6 bzw. der Zylinderspule 5 ergibt. Die mit dem Ferritring 7 verbundene Zylinderspule 5 des An­näherungsschalters ist innerhalb der ringförmigen Aufnahme 4 des Kunststoffgehäuses 1 in eine dauerelastische Vergußmasse 9 eingebettet, was eine gute Halterung der Zylinderspule 5 mit dem Ferritring 7 sicherstellt.

    [0010] Da der Ferritring 7 einen gegenüber Luft sehr kleinen magnetischen Widerstand aufweist, schließen sich die Feld­linien des durch die Zylinderspule 5 des Schwingkreises erregten elektromagnetischen Feldes über diesen Ferritring 7, so daß der metallische Hohlkörper 3 der Hohlladung in einem im wesentlichen feldfreien Raum liegt. In dem me­tallischen Hohlkörper 3 können daher keine den Schwing­kreis in unzulässiger Weise dämpfenden Wirbelströme indu­ziert werden. Die Induktion von Wirbelströmen im Ferrit­ring 7 kann ohne Schwierigkeiten auf einen zulässigen Wert begrenzt werden, weil der Werkstoff für den Ferritring 7 eine hohe Permeabilität und einen vergleichsweise großen spezifischen Ohmschen Widerstand aufweisen kann, der die Induktion größerer Wirbelströme unterbindet und damit die Bedämpfung des Schwingkreises in einem vertretbaren Bereich hält. Trotz des Ferritringes 7 auf der dem Ziel abgekehrten Seite der Zylinderspule 6 kann sich somit ein ausreichend großes Spulenfeld in Richtung des Zieles ausbilden, das bei einer Zielannäherung durch das Ziel verändert wird, so daß die damit verbundene Verstimmung des Schwingkreises des An­näherungsschalters zum Zünden der Hohlladung ausgenützt werden kann.

    [0011] Obwohl sich erfindungsgemäße Annäherungsschalter mit besonderem Vorteil bei Hohlladungen für Minen einsetzen lassen, ist die Erfindung selbstverständlich nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt. Mit Hohlladungen ver­sehene Flugkörper, Granaten und Geschoße können ebenfalls mit solchen Annäherungsschaltern versehen werden, wenn es gilt, die Hohlladung in einem bestimmten Abstand vom Ziel zu zünden.


    Ansprüche

    1. Annäherungsschalter zum Zünden einer Hohlladung, ins­besondere für eine Mine, unter Verwendung eines elektrischen Schwingkreises mit einer Zylinderspule, dadurch gekenn­zeichnet, daß die dem metallischen Hohlkörper (3) der Hohl­ladung zielseitig vorgelagerte, mit einer elektrostatischen Schirmung (6) versehene Zylinderspule (5) des Schwingkreises auf ihrer vom Ziel abgewandten Seite mit einem koaxialen Ferritring (7) verschiebefest und elektrisch isoliert ver­bunden ist.
     
    2. Annäherungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Ferritring (7) mit der Zylinderspule (5) des Schwingkreises durch eine elektrisch isolierende Klebe­schicht (8) verbunden ist.
     
    3. Annäherungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderspule (5) mit dem Ferrit­ring (7) in einer elektrisch isolierenden Vergußmasse (9) eingebettet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht