[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen einer Probe aus einem Schmelzensumpf
mittels einer Probenahmesonde, die eine Aufnahmeöffnung für die Probe besitzt, sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die Entnahme von Metallproben aus einem metallurgischen Gefäß, wie einem Konverter,
erfolgt vielfach mit Probenahmesonden, die jeweils von einem Papprohr gebildet sind,
welches nur einmal verwendet wird. Das Papprohr wird bei einer Probenahme auf eine
Lanze aufgeschoben und mittels dieser in die Schmelze eingetaucht. An seinem in die
Schmelze eintauchenden Ende ist das Papprohr verschlossen. Es weist einen nahe dem
unteren Ende liegenden Hohlraum auf, in den durch eine seitliche Öffnung die Schmelze
während des Eintauchens eindringt.
[0003] Nach dem Ausfahren der Probenahmesonde aus dem metallurgischen Gefäß muß die Probe
aus dem nur oberflächlich verkohlten, sonst aber noch intakten Papprohr entnommen
und zur Analyse in ein Labor gebracht werden. Da die Analysenwerte sehr schnell benötigt
werden - um noch vor Abstich der Schmelze steuernd in den Schmelzprozeß eingreifen
zu können -, ist es notwendig, die Probe innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne dem
Labor zur Verfügung zu stellen.
[0004] Es ist bekannt (interner Stand der Technik), zur Entnahme der Probe aus dem Papprohr
das Papprohr knapp oberhalb der Probe vom restlichen Teil zu trennen und die Probe
aus dem abgetrennten Teil des Papprohres hydraulisch auszupressen. Dies hat jedoch
den Nachteil, daß die gesamte Probe zum Labor geschickt werden muß, so daß die dafür
vorgesehene Beförderungsanlage entsprechend aufwendig gestaltet sein muß. Bei Verwendung
einer Rohrpostanlage müssen die Leitungen einen großen Krümmungsradius aufweisen und
ist eine große Druckluftmenge erforderlich.
[0005] Weiters muß im Labor aus der Probe erst ein analysengerechtes Stück herausgeschnitten
werden, was einen zusätzlichen Zeitaufwand darstellt. Bei der Beförderung mit einer
Rohrpostanlage können weiters Schwierigkeiten auftreten, da die hydraulisch ausgepreßte
Probe eine unregelmäßige Öberfläche, insbesondere einen seitlich vorstehenden Gußansatz,
aufweist, der von der in den Hohlraum des Papprohres mündenden seitlichen Öffnung
herrührt.
[0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zu schaffen, welche das Gewinnen eines kleinen analysengerechten Probenstückes in
einer möglichst kurzen Zeitspanne gestatten, wobei das Probenstück in einfacher Weise,
mit geringem Aufwand und geringer Störanfälligkeit in das Labor geschickt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Probenahme zunächst mit
einem ersten, sich in radialer Richtung der Probenahmesonde erstreckenden Umfangsschnitt
die Probenahmesonde oder ein von ihr abgelängter Probenahmensondenteil in Höhe der
Probe durchtrennt wird, wobei jedoch die Probe ungeschnitten bleibt, daß sodann der
die Probe haltende Teil der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles vom restlichen
Teil der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles durch Abziehen in axialer
Richtung getrennt wird und daß anschließend der aus dem Teil der Probenahmesonde bzw.
des Probenahmesondenteiles herausragende Teil der Probe mittels eines zweiten Schnittes
vom die Probe haltenden Teil der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles abgetrennt
wird.
[0008] Besonders schnell läßt sich das Probenstück entnehmen, wenn der Umfangsschnitt unter
Drehung der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles um ihre (seine) Längsachse
durchgeführt wird.
[0009] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist kennzeichnet durch
- eine erste und zweite Spanneinrichtung zum Halten der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles
beiderseits der Probe
- und eine Schneideinrichtung, insbesondere eine Trennscheibe, die in Richtung zur
Probe und von dieser wegbewegbar ist,
wobei vorzugsweise zur Steigerung der Entnahmegeschwindigkeit mindestens eine Spanneinrichtung
um die Achse der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles drehbar ist.
[0010] Zweckmäßig sind die Spannbacken der zweiten Spanneinrichtung als drehbare Rollen
ausgebildet, deren Drehachse parallel zur Achse der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles
gerichtet ist.
[0011] Zum einfachen Abziehen des die Probe enthaltenden Papprohrteiles vom restlichen Papprohrteil
ist vorteilhaft die zweite Spanneinrichtung mittels einer Stelleinrichtung von und
zur ersten Spanneinrichtung bewegbar.
[0012] Zur Sicherstellung eines Schnittes in stets gleicher Höhe ist zweckmäßig oberhalb
der ersten Spanneinrichtung ein Einlauftrichter zur Führung der Probenahmesonde bzw.
des Probenahmesondenteiles vorgesehen und ist unterhalb des Einlauftrichters ein höhenverstellbarer
mit der Probenahmesonde bzw. dem Probenahmesondenteil in und außer Eingriff bringbarer
Anschlag vorgesehen.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform, gemäß der eine sichere Schnittführung und damit
stets gleich große Probenstücke herstellbar sind, ist gekennzeichnet durch eine dritte
Spanneinrichtung zum Einspannen der Probe des die Probe enthaltenden Teiles der Probenahmesonde
bzw. des Probenahmesondenteiles, wobei zweckmäßig die zweite Spanneinrichtung von
einer mit der ersten Spanneinrichtung fluchtenden Position in eine zur dritten Spanneinrichtung
fluchtende Position bewegbar ist.
[0014] Um mit einer einzigen Schneideinrichtung das Auslangen zu finden, ist zweckmäßig
die dritte Spanneinrichtung seitlich neben der ersten Spanneinrichtung in gleicher
Höhe wie diese angeordnet und ist die Schneideinrichtung wahlweise zur ersten oder
zur dritten Spanneinrichtung bewegbar.
[0015] Eine schnelle Ausgabe der Probenstücke wird vorteilhaft dadurch erzielt, daß unterhalb
der dritten Spanneinrichtung eine Probenführungseinrichtung angeordnet ist, die in
und aus einer die Probe weiterfördernden Stellung bringbar ist.
[0016] Um eine Verfälschung der Analysenwerte der Probe zu vermeiden, sind zweckmäßig die
erste, zweite und dritte Spanneinrichtung, die Schneideinrichtung sowie die Probenführungseinrichtung
in einem trichterförmigen Gefäß angeordnet, das an der Trichterspitze eine Auslaßöffnung
aufweist, wobei vorteilhaft die Auslaßöffnung mittels einer Verschlußeinrichtung,
wie eines Schiebers, verschließbar ist und der Einlauftrichter mittels einer Verschlußeinrichtung,
wie eines Schiebers, verschließbar ist.
[0017] Zweckmäßig mündet in das Gefäß eine Gaszuführungsleitung zur Füllung des Gefäßes
mit einem nicht brennbaren Gas, wie Stickstoff. Hierdurch ist es möglich, das Gefäß
mit einem inerten Gas zu spülen, so daß eine Oxidation der noch sehr heißen Probe
während des Entnehmens vermieden werden kann.
[0018] Um die Trennscheibe entsprechend ihrem Durchmesser automatisch steuern zu können,
ist vorteilhaft zum Ermitteln des Durchmessers der Trennscheibe (34) eine Tasteinrichtung
(64) vorgesehen.
[0019] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert, wobei Fig. 1 eine schematisch dargestellte, teilweise geschnittene Gesamtansicht
der Vorrichtung zeigt. In den Fig. 2 bis 9 sind in vergrößerter Darstellung Details
näher veranschaulicht, wobei Fig. 2 eine drehbare Spanneinrichtung, Fig. 3 die Schneideinrichtung
samt Antrieb und Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der Fig. 3 darstellen.
Die Fig. 5 bis 7 veranschaulichen eine heb- und senkbare sowie schwenkbare Spanneinrichtung,
wobei Fig. 5 diese Spanneinrichtung in Seitenansicht, Fig. 6 in Richtung des Pfeiles
VI der Fig. 5 und Fig. 7 in Richtung des Pfeiles VII der Fig. 5 zeigen. Die Fig. 8
und 9 stellen die dritte Spanneinrichtung dar, wobei Fig. 9 eine Ansicht in Richtung
des Pfeiles IX der Fig. 8 ist.
[0020] Die Vorrichtung weist ein allseits geschlossenes trichterförmiges Gefäß 1 auf, welches
an seinem Deckel 2 mit einem Einlauftrichter 3 und an der Trichterspitze 4 mit einer
durch einen Schieber 5, der mittels eines Druckmittelzylinders 6 hin- und herbewegbar
ist, versperrbaren Auslaßöffnung 7 versehen ist. Der Einlauftrichter 3 ist ebenfalls
mittels eines durch einen Druckmittelzylinder 8 betätigbaren Schiebers 9 verschließbar.
[0021] Fluchtend unterhalb des Einlauftrichters 3 ist eine drehbare Hülse 10 am Deckel 2
gelagert, an deren unterem Ende eine erste, sich mit der Hülse mitdrehende Spanneinrichtung
11 mit schwenkbaren Spannbacken 12 befestigt sind, die eine durch den Einlauftrichter
3 in die Hülse eingeschobenen Probenahmensondenteil 13, dessen Durchmesser etwa dem
Innendurchmesser der Hülse 10 entspricht, erfassen und ebenfalls in Drehung versetzen.
Die Drehung der Hülse 10 erfolgt über ein an der Hülse 10 außenseitig montiertes Kettenrad
14, das über eine Kette 15 von einem Drehantrieb 16 angetrieben wird.
[0022] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein von der Probenahmesonde abgetrennter
Probenahmesondenteil 13 in die Vorrichtung durch den Einlauftrichter 3 eingebracht,
da die Probenahmesonde in der Regel eine Länge von etwa 2 m aufweist und eine übergroße
Vorrichtung erfordern würde. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, in die Vorrichtung
die gesamte Probenahmesonde, insbesondere wenn diese kürzer ausgebildet ist, einzubringen.
[0023] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, werden die Spannbacken 12 mittels eines ortsfest angeordneten
Druckmittelzylinders 17 über einen Schwenkhebel 18 betätigt, wobei der Schwenkhebel
18 an einem gegenüber der Hülse 10 höhenverstellbaren, sich mit der Hülse mitdrehenden
Ring 19 angreift, der über Hebelgestänge 20 mit den Spannbacken 12 gelenkig verbunden
ist.
[0024] Fluchtend unterhalb der drehbaren ersten Spanneinrichtung 11 ist eine zweite Spanneinrichtung
21 angeordnet, deren Spannbacken 22 von drehbaren Rollen gebildet sind. Die vertikal
gerichteten Spannbacken 22 sind an horizontalen Wellen 23 befestigt, die über durch
einen Druckmittelzylinder 24 betätigbare Hebel 25 bewegt werden, so daß die Spannbacken
22 sich voneinander und zueinander unter Festhalten des sich drehenden unteren Endes
des Probenahmensondenteiles 13 bewegen können. Die Wellen 23, die Hebel 25 und der
Druckmittelzylinder 24 sind an einem Träger 26 angeordnet, der am unteren Ende einer
vertikal ausgerichteten und in vertikaler Richtung verstellbaren Kolbenstange 27 eines
Druckmittelzylinders 28 befestigt ist, so daß die Spannbacken 22 in vertikaler Richtung
höhenverstellbar sind. Die Spannbacken sind weiters um die Achse 29 der Kolbenstange
27 in horizontaler Richtung verschwenkbar. Zum Verschwenken dient ein horizontal angeordneter
Druckmittelzylinder 30, dessen Kolbenstange 31 an einem am Zylinder 32 des die Höhenverstellung
bewirkenden Druckmittelzylinders 28 angeordneten Schwenkhebel 33 angreift. Um eine
Verdrehung der Kolbenstange 27 gegenüber dem Zylinder 32 zu vermeiden, ist die Kolbenstange
27 mit einem in einen Längsschlitz des Zylinders 32 eingreifenden Fortsatz 32ʹ versehen.
[0025] In Höhe zwischen der ersten drehbaren Spanneinrichtung 11 und der zweiten höhenverstellbaren
Spanneinrichtung 21 ist eine Trennscheibe 34 angeordnet, die in Richtung des Doppelpfeiles
35 zu den Spanneinrichtungen 11, 21 hin und von diesen weg verschwenkbar ist. Hierzu
dient (vgl. Fig. 3 und 4) ein an einem um eine vertikale Achse 36 schwenkbaren Tragarm
37 angelenkter Druckmittelzylinder 38. Ein Motor 39 zum Antrieb der Trennscheibe ist
fluchtend zur Achse 36 am Deckel 2 montiert. Die Verbindung zwischen Motor 39 und
Trennscheibe 34 erfolgt über einen Riementrieb 40.
[0026] In Höhe der ersten drehbaren Spanneinrichtung ist in dem Gehäuse 1 eine dritte Spanneinrichtung
41 vorgesehen, die um die Achse 36 der in Mittelstellung befindlichen Trennscheibe
34 etwa symmetrisch zur ersten drehbaren Spanneinrichtung 11 liegt. Diese dritte Spanneinrichtung
41 ist ortsfest angeordnet.
[0027] Betätigt wird die Spanneinrichtung 41 mittels eines Druckmittelzylinders 43. Gespannt
wird die Spanneinrichtung 41 dadurch, daß die Kolbenstange 44 auf die dem Zylinder
zugewendete Spannbacke 42 drückt und die dem Zylinder abgewendete Spannbacke 42 mittels
den Zugstangen 45 zu sich zieht. Zum Öffnen der Spanneinrichtung zieht die Kolbenstange
44 und die Zugstangen 4 drücken die Spannbacken 42 auf. Die Lenker 45ʹ halten die
Spannbacken 42 in jeder Situation im gleichen Abstand zum Zentrum 45ʺ.
[0028] Unterhalb der dritten Spanneinrichtung 41 ist eine durch eine Seitenöffnung 46 des
Gefäßes 1 nach außen ragende Probenführungseinrichtung angeordnet, die als Rutsche
47 ausgebildet ist. Der unmittelbar unter der dritten Spanneinrichtung 41 liegende
Teil 48 der Rutsche 47 kann gegenüber dem aus dem Gefäß 1 nach außen ragenden Teil
49 mittels eines Druckmittelzylinders 50 aus der in Fig. 1 mit vollen Linien dargestellten
Lage in die in Fig. 1 mit strichlierten Linien dargestellte Lage verschwenkt werden.
[0029] In der Nähe der ersten und zweiten Spanneinrichtung 11 bzw. 21 ist ein mittels einer
Spindel 51 vertikal verstellbarer Höhenanschlag 52 vorgesehen, der mittels eines Druckmittelzylinders
53 aus einer den in die Hülse 10 eingesetzten Probenahmensondenteil 13 in vorbestimmter
Höhe haltenden Stellung in eine zurückgeschwenkte Stellung gebracht werden kann.
[0030] Wie aus Fig. 1 anhand der Pfeile 54, 55, 56 ersichtlich ist, kann die höhenverstellbare
und seitlich verschwenkbare zweite Spanneinrichtung 21 aus einer mit der ersten drehbaren
Spanneinrichtung 11 fluchtenden Stellung in eine mit der dritten ortsfesten Spanneinrichtung
41 fluchtende Stellung gebracht werden.
[0031] Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
[0032] Nach Öffnen des am Einlauftrichter 3 vorgesehenen Schiebers 9 wird ein von der Probenahmensonde
mit vorbestimmter Länge 57, d.h. mit vorbestimmter Entfernung 58 zur im Inneren der
Probenahmesonde enthaltenen Probe 59 abgelängter Probenahmesondenteil 13 durch den
Einlauftrichter 3 eingebracht. Der Probenahmesondenteil 13 fällt auf den Höhenanschlag
52, der so eingestellt ist, daß die Ebene 60 der Trennscheibe 34 oberhalb einer in
den von der Probe 59 eingenommenen Innenraum des Probenahmesondenteiles 13 einmündenden
seitlichen Öffnung 61 zu liegen kommt. Diese Position des Probenahmesondenteiles 13
ist in Fig. 1 gezeigt.
[0033] Nach Festklemmen des Probenahmesondenteiles 13 mittels der Spannbacken 12 der ersten
drehbaren Spanneinrichtung 11 und Antreiben der Hülse 10 - wodurch der Probenahmesondenteil
13 in Drehung versetzt wird - und Festklemmen des Probenahmesondenteiles 13 mittels
der zweiten Spanneinrichtung 21 mittels deren drehbaren Rollen 22 wird die Trennscheibe
34 in Richtung zum Probenahmesondenteil 13 so weit bewegt, daß das Papprohr 62 des
Probenahmesondenteiles 13, nicht jedoch die Probe 59 durchtrennt wird.
[0034] Nach Zurückschwenken der Trennscheibe 34 in die in Fig. 1 dargestellte Lage und Zurückschwenken
des Höhenanschlages 52 kann der untere Teil 13ʹ des Probenahmesondenteiles 13 durch
vertikales Abwärtsbewegen der zweiten Spanneinrichtung 21 vom oberen Teil 13ʺ des
Probenahmesondenteiles 13 abgezogen werden, wobei die Probe 59 in dem unteren Teil
des Probenahmesondenteiles stecken bleibt, da die Probe 59 hier durch einen in die
seitliche Öffnung 61 des Probenahmesondenteiles 13 ragenden Gießansatz hinreichend
fixiert ist. Nach dem Abziehen des die Probe 59 enthaltenden unteren Teiles 13ʹ des
Probenahmesondenteiles 13 wird dieser mit Hilfe der zweiten Spanneinrichtung 21 fluchtend
unter die dritte Spanneinrichtung 41 bewegt und vertikal angehoben, bis die Spannbacken
42 der dritten Spanneinrichtung 41 das obere Ende der Probe 59 spannen können.
[0035] Nach Festspannen der Probe 59 mit Hilfe der dritten Spanneinrichtung 41 und Lösen
der zweiten Spanneinrichtung 21 vom unteren Teil 13ʹ des Probenahmesondenteiles erfolgt
mit Hilfe der Trennscheibe 34 ein Durchtrennen der Probe 59, so daß der untere Teil
13ʹ des Probenahmesondenteiles 13 mit dem in ihm befindlichen Reststück der Probe
59, welches an diesem durch den in die seitliche Öffnung 61 ragenden Gießansatz fixiert
ist, abfällt und zur Auslaßöffnung 7 gelangt. Danach werden der schwenkbare Rutschenteil
48 aus der mit vollen Linien dargestellten Lage in die in Fig. 1 mit strichlierten
Linien dargestellte Lage verschwenkt, die Spannbacken der dritten Spanneinrichtung
geöffnet und das von der Probe 59 abgetrennte Probenstück gelangt über die Rutsche
47 aus dem Gefäß, beispielsweise in eine Rohrpostanlage, mit der es zu einem Labor
gefördert wird.
[0036] In der Zwischenzeit erfolgte das Öffnen der Spannbacken 12 der ersten Spanneinrichtung
11, so daß der obere Teil 13" des Probenahmesondenteiles 13 ebenfalls zur Auslaßöffnung
7 gelangt ist. Durch Öffnen des Schiebers 5 der Auslaßöffnung können die beiden Teile
13ʹ und 13ʺ aus dem Gefäß 1 entfernt werden.
[0037] Der Probenahmesondenteil 13 ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich, mit der Schnittfläche
63 nach unten in die Hülse 10 eingesetzt, so daß das ursprünglich untere Ende der
Probenahmesonde nach oben ragt. Dies ist deswegen vorteilhaft, da das Ende der Probenahmesonde
angekohlt ist und keine genau definierte Entfernung zur seitlichen Öffnung 61 aufweist,
wogegen die Schnittfläche 63 des Probenahmesondenteiles 13 ein genaues höhenmäßiges
Inlagebringen des Probenahmesondenteiles 13 zur Durchführung des ersten, lediglich
das Papprohr 62, nicht jedoch die Probe 59 durchtrennenden Schnittes gestattet.
[0038] Um auch bei Abnützung der Trennscheibe das sichere Durchtrennen des Papprohres 62
bis zur Probe 59 sicherzustellen, ist an dem die Trennscheibe 34 haltenden Schwenkarm
37 eine Tasteinrichtung 64 vorgesehen, mit der der Umfang 65 der Trennscheibe abgetastet
werden kann. Je nach festgestellter Lage des Umfanges erfolgt dann die Steuerung der
Schwenkbewegung zur Durchführung des ersten Schnittes.
[0039] Um das Gefäß 1 mit einem nicht brennbaren Gas, wie Stickstoff, füllen zu können,
mündet eine Gaszuführungsleitung 66 in das Gefäß.
[0040] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern
sie kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise ist es möglich,
auf die dritte Spanneinrichtung zu verzichten, wenn die aus dem unteren Teil 13ʺ herausragende
Probe 59 mittels der Spannbacken 12 der ersten Spanneinrichtung nach dem ersten Schnitt
zur Durchführung des zweiten Schnittes festklemmbar ist.
1. Verfahren zum Gewinnen einer Probe aus einem Schmelzensumpf mittels einer Probenahmesonde
(13), die eine Aufnahmeöffnung für die Probe besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Probenahme zunächst mit einem ersten, sich in radialer Richtung der Probenahmesonde
erstreckenden Umfangsschnitt die Probenahmesonde oder ein von ihr abgelängter Probenahmensondenteil
(13) in Höhe der Probe (59) durchtrennt wird, wobei jedoch die Probe (59) ungeschnitten
bleibt, daß sodann der die Probe (59) haltende Teil (13ʹ) der Probenahmesonde bzw.
des Probenahmesondenteiles (13) vom restlichen Teil (13ʺ) der Probenahmesonde bzw.
des Probenahmesondenteiles (13) durch Abziehen in axialer Richtung getrennt wird und
daß anschließend der aus dem Teil (13ʹ) der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles
(13) herausragende Teil der Probe (59) mittels eines zweiten Schnittes vom die Probe
(59) haltenden Teil (13ʹ) der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles (13)
abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsschnitt unter
Drehung der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles (13) um ihre (seine) Längsachse
durchgeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet
durch
- eine erste und zweite Spanneinrichtung (11, 21) zum Halten der Probenahmesonde bzw.
des Probenahmesondenteiles (13) beiderseits der Probe (59)
- und eine Schneideinrichtung, insbesondere eine Trennscheibe (34), die in Richtung
zur Probe (59) und von dieser wegbewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Spanneinrichtung
(11) um die Achse der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles (13) drehbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken (22) der
zweiten Spanneinrichtung (21) als drehbare Rollen ausgebildet sind, deren Drehachse
parallel zur Achse der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles (13) gerichtet
ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Spanneinrichtung (21) mittels einer Stelleinrichtung (28) von und zur
ersten Spanneinrichtung (11) bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der ersten Spanneinrichtung (11) ein Einlauftrichter (3) zur Führung
der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles (13) vorgesehen ist und unterhalb
des Einlauftrichters (3) ein höhenverstellbarer mit der Probenahmesonde bzw. dem Probenahmesondenteil
(13) in und außer Eingriff bringbarer Anschlag (52) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, gekennzeichnet durch
eine dritte Spanneinrichtung (41) zum Einspannen der Probe (59) des die Probe enthaltenden
Teiles (13ʹ) der Probenahmesonde bzw. des Probenahmesondenteiles (13).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Spanneinrichtung
(21) von einer mit der ersten Spanneinrichtung (11) fluchtenden Position in eine zur
dritten Spanneinrichtung (41) fluchtende Position bewegbar ist.
10.Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Spanneinrichtung
(41) seitlich neben der ersten Spanneinrichtung (11) in gleicher Höhe wie diese angeordnet
ist und die Schneideinrichtung (34) wahlweise zur ersten oder zur dritten Spanneinrichtung
(11 bzw. 41) bewegbar ist.
11.Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der dritten Spanneinrichtung (41) eine Probenführungseinrichtung (47)
angeordnet ist, die in und aus einer die Probe weiterfördernden Stellung bringbar
ist.
12.Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste, zweite und dritte Spanneinrichtung (11, 21, 41), die Schneideinrichtung
(34) sowie die Probenführungseinrichtung (47) in einem trichterförmigen Gefäß (1)
angeordnet sind, das an der Trichterspitze (4) eine Auslaßöffnung (7) aufweist.
13.Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (7)
mittels einer Verschlußeinrichtung, wie eines Schiebers (5), verschließbar ist.
14.Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlauftrichter (3) mittels einer Verschlußeinrichtung, wie eines Schiebers
(9), verschließbar ist.
15.Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gefäß
(1) eine Gaszuführungsleitung (66) zur Füllung des Gefäßes (1) mit einem nicht brennbaren
Gas, wie Stickstoff, mündet.
16.Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ermitteln des Durchmessers
der Trennscheibe (34) eine Tasteinrichtung (64) vorgesehen ist.