[0001] Die Erfindung betrifft einen Folientastschalter mit einer Basisfolie, einer Oberfolie
und einer Schaltkammern zwischen diesen beiden Folien bildenden Abstandsfolie, wobei
sich in der Schaltkammer Kontaktflächen der Basisfolie und der Oberfolie gegenüberstehen,
die sich beim Durchdrücken der Oberfolie kontaktieren und die Kontaktflächen sich
im Zentrum der Schaltkammer nur über einen Bereich erstrecken, der klein gegenüber
der Fläche der Schaltkammer ist.
[0002] Ein derartiger Folientastschalter ist in der DE-PS 29 02 769 beschrieben. Sollen
bei dem bekannten Folien tastschalter bei einer Tastenbetätigung zwei Schaltkreise
geschlossen werden, dann werden die Kontaktflächen in der Schaltkammer unter Verwendung
einer entsprechenden Zwischenfolie übereinander angeordnet. Dies hat zur Folge, daß
bei einer Tastenbetätigung die Schaltkreise zwangsläufig nacheinander geschlossen
werden.
[0003] In der DE-OS 33 00 186 ist ein Drucktastenschalter mit einer Schaltmatte vorgeschlagen.
Kontaktflächen zweier Schaltkreise liegen hier in einer Ebene. Die Schaltnoppen der
Kontaktmatte sind so ausgebildet, daß die Schaltkreise nacheinander geschlossen werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Folientastschalter der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, bei dem mit dem gleichen Tasthub gleichzeitig zwei Schaltkreise geschlossen
werden.
[0005] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Folientastschalter der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß in dem genannten Bereich der Basisfolie als Kontaktflächen
Leiterendstreifen von zwei Schaltkreisen so nebeneinander parallel verlaufen, daß
die Gesamtbreite der Parallelanordnung wesentlich kleiner als der Durchmesser der
Schaltkammer ist, und daß auf der oberfolie zwei Kontaktflächen angeordnet sind, die
jeweils nur die Leiterendstreifen eines der Schaltkreise überdecken.
[0006] Die sich bei Tastenbetätigung kontaktierenden Zonen der Leiterendstreifen und der
Kontaktflächen sind dabei in der Mitte der Schaltkammer konzentriert. Sie liegen also
in einem Bereich, in dem die Oberfolie bei Tastenbetätigung niedergedrückt wird.
Dadurch ist erreicht, daß bei Tastenbetätigung beide Schaltkreise gleichzeitig geschlossen
werden. Durch die Parallelanordnung der Leiterendstreifen der beiden Schaltkreise
ist gewährleistet, daß trotz schmaler Leiterendstreifen ein sicheres Schalten erfolgt,
indem die Kontaktverbindung nicht auf einen punktförmigen Bereich beschränkt ist,
sondern sich auf einer Linie erstreckt.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt eines Folientastschalters im Bereich einer seiner Schaltkammern,
Figur 2 eine Ansicht längs der Linie II-II nach Figur 1,
Figur 3 eine Ansicht längs der Linie III-III nach Figur 1,
Figur 4 eine Durchsicht in Richtung der Pfeile IV-IV nach Figur 1 und
Figur 5 eine Figur 4 entsprechende Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Erfindung.
[0008] Ein Folientastschalter weist eine flexibel elastische Basisfolie 1 und eine flexibel
elastische Oberfolie 2 auf. Beide Folien 1 und 2 sind durch eine Abstandsfolie 3
beabstandet. In der Abstandsfolie 3 sind Schaltkammern 4 bildende Lochungen vorgesehen,
von denen in den Figuren nur eine dargestellt ist. Die Schaltkammern 4 weisen einen
Durchmesser von 8 mm bis 10 mm auf. Über der Oberfolie 2 ist bei jeder Schaltkammer
4 ein Druckstück 5 vorgesehen, das Teil einer nicht näher dargestellten Taste einer
Tastatur eines Eingabeterminals, wie beispielsweise eines Tastenwahltelefonapparats,
ist.
[0009] Das Druckstück 5 ist so angeordnet, daß es auf einen zur Schaltkammer 4 zentralen
Bereich der Oberfolie 2 wirkt. Dieser Bereich ist klein gegenüber der Fläche der Schaltkammer
4.
[0010] Innerhalb der Schaltkammer 4 sind auf die Basisfolie 1 im Siebdruckverfahren Leiterendstreifen
6 bis 11 aufgedruckt. Die Leiterendstreifen 6 bis 11 verlaufen nebeneinander parallel.
Die Breite jedes Leiterendstreifens 6 bis 11 beträgt höchstens 0,35 mm. Etwa ebenso
groß ist deren Abstand, so daß die Parallelanordnung der Leiterendstreifen 6 bis
11 in der Schaltkammer 4 eine Breite von etwa 4 mm einnimmt. Die Breite der Parallelanordnung
ist damit etwa ebenso groß bzw. kleiner als der halbe Durchmesser D der Schaltkammer
4. Die Parallelanordnung der Leiterendstreifen 6 bis 11 verläuft im Zentrum der Schaltkammer
4. Die Leiterendstreifen 6 bis 8 einerseits und die Leiterendstreifen 9 bis 11 andererseits
liegen symmetrisch zum Durchmesser D der Schaltkammer 4.
[0011] Die Leiterendstreifen 6, 7 und 8 gehören zu einem ersten Schaltkreis. Die Leiterendstreifen
9, 10 und 11 gehören zu einem zweiten Schaltkreis.
[0012] Die Leiterendstreifen 7 und 8 sind über einen Quersteg 12 miteinander verbunden.
Sie umgreifen den Leiterendstreifen 6 gabelförmig. Die Leiterendstreifen 10 und 11
sind über einen Quersteg 13 miteinander verbunden. Sie umgreifen den Leiterendstreifen
9 gabelförmig.
[0013] Auf die Oberfolie 2 sind zwei Kontaktflächen 14 und 15 aufgedruckt. Die Kontaktflächen
14 und 15 sind nicht miteinander verbunden. Sie sind in einem Abstandsbereich 16
voneinander getrennt, der parallel zum Abstandsbereich zwischen den Leiterendstreifen
8 und 10 verläuft. Die Kontaktfläche 14 überdeckt die Leiterendstreifen 6, 7 und 8
und den Quersteg 12. Die Kontaktfläche 15 überdeckt die Leiterendstreifen 9, 10 und
11 und den Quersteg 13 (vgl. Figur 4).
[0014] Die Funktionsweise der beschriebenen Anordnung ist etwa folgende:
[0015] Drückt das Druckstück 5 in Richtung des Pfeiles P auf die Oberfolie 2, dann werden
beide Kontaktflächen 14 und 15 gleichzeitig durchgedrückt. Die Kontaktfläche 14 trifft
dabei auf die Leiterendstreifen 6, 7 und 8 und den Quersteg 12, wodurch der erste
Schaltkreis geschlossen wird. Die Kontaktfläche 15 trifft dabei auf die Leiterendstreifen
9, 10 und 11 und den Quersteg 13, wodurch der zweite Schaltkreis geschlossen wird.
[0016] Da der Leiterendstreifen 6 bzw. der Leiterendstreifen 9 U-förmig von den durch den
Quersteg 12 bzw. 13 verbundenen Leiterendstreifen 7 und 8 bzw. 10 und 11 umschlossen
ist, ist eine sichere Kontaktgabe selbst bei geringfügigen Schrägstellungen des Druckstücks
5 gewährleistet. Eine gleichzeitige sichere Kontaktierung der beiden Schaltkreise
ist auch dadurch gewährleistet, daß auch die Basisfolie 1 flexibel elastisch ist,
so daß sie sich etwaigen Schrägstellungen des Druckstücks 5 anpaßt.
[0017] Es soll vermieden sein, daß die Kontaktfläche 14 die Leiterendstreifen 9 bis 11 oder
die Kontaktfläche 15 die Leiterendstreifen 6 bis 8 bei einer Tastenbetätigung berührt.
Um dies auch bei ungünstigen Toleranzbedingungen zwischen der Basisfolie 1 und der
Oberfolie 2 zu gewährleisten, kann im Abstandsbereich 16 und/oder im Abstandsbereich
17 zwischen den Leiterendstreifen 8 und 10 auf der Oberfolie 2 bzw. der Basisfolie
1 eine Isolationsdruckschicht vorgesehen sein, deren Dicke etwa der Dicke der gedruckten
Leiterendstreifen 6 bis 11 bzw. Kontaktflächen 14 und 15 entspricht. Der Isolationsdruck
kann auch die Leiterendstreifen 6 bis 8 des ersten Schaltkreises und die Leiterendstreifen
9 bis 11 des anderen Schaltkreises sowie die Kontaktflächen 14 und 15 umschließen.
[0018] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel können auch die Kontaktflächen 14 und/oder
15 mit einem eigenen Anschluß 14ʹ bzw. 15ʹ (vgl. Figur 3) versehen sein. Bei einer
Tastenbetätigung wird dann eine am Anschluß 14ʹ anliegende Spannung gleichzeitig an
den Leiterendstreifen 6 und die Leiterendstreifen 7 und 8 gelegt. Gleichzeitig wird
auch eine am Anschluß 15ʹ anliegende Spannung an den Leiterendstreifen 9 und die Leiterendstreifen
10 und 11 gelegt.
[0019] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist die Parallelanordnung der Leiterendstreifen
6 bis 11 dichter um das Zentrum der Schaltkammer 4 gelegt, indem die Leiterendstreifen
8 und 10 nicht parallel zueinander verlaufen, sondern praktisch auf einer Linie liegen.
Die Leiterendstreifen 8 und 10 sind dabei gegenüber den Leiterendstreifen 7 bzw.
11 verkürzt. Dementsprechend sind die Kontaktflächen 14 und 15 trapezartig miteinander
zugewandten Schrägseiten 14ʺ bzw. 15ʺ ausgebildet. Ausgehend von einer Breite der
Leiterendstreifen 6 bis 11 und deren Abständen von je 0,35 mm ergibt sich hier eine
Breite der Parallelanordnung von etwa 3 mm.
[0020] Im Rahmen der Erfindung liegen zahlreiche weitere Ausführungsbeispiele. So ist es
beispielsweise auch möglich, die Querstege 12 und 13 so anzuordnen, daß sie nicht
von den Kontaktflächen 14 bzw. 15 überdeckt sind. Eine Überdeckung der Querstege
12 und 13 durch die Kontaktflächen 14 bzw. 15 ist jedoch günstig, da diese dann auch
zur möglichen Kontaktgabe beitragen.
1. Folientastschalter mit einer Basisfolie, einer Oberfolie und einer Schaltkammern
zwischen diesen beiden Folien bildenden Abstandsfolie, wobei sich in der Schaltkammer
Kontaktflächen der Basisfolie und der Oberfolie gegenüberstehen, die sich beim Durchdrücken
der Oberfolie kontaktieren und die Kontaktflächen sich im Zentrum der Schaltkammern
nur über einen Bereich erstrecken, der klein gegenüber der Fläche der Schaltkammer
ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem genannten Bereich der Basisfolie (1) als Kontaktflächen
Leiterendstreifen (6, 7, 8; 9, 10, 11) von zwei Schaltkreisen so nebeneinander parallel
verlaufen, daß die Gesamtbreite der Parallelanordnung wesentlich kleiner als der Durchmesser
der Schaltkammer (4) ist, und daß auf der Oberfolie (2) zwei Kontaktflächen (14,
15) angeordnet sind, die jeweils nur die Leiterendstreifen (6, 7, 8; 9, 10, 11) eines
der Schaltkreise überdecken.
2. Folientastschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbreite
der Parallelanordnung der Leiterendstreifen (6 bis 11) höchstens halb so groß ist
wie der Durchmesser der Schaltkammer (4).
3. Folientastschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Leiterendstreifen
(6, 9) jedes Schaltkreises gabelförmig von Leiterendstreifen (7, 8; 10, 11) des Schaltkreises
umgriffen ist.
4. Folientastschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die übergreifenden
Leiterendstreifen (7, 8; 10, 11) durch Querstege (12, 13) verbunden sind, die von
der zugeordneten Kontaktfläche (14 bzw. 15) überdeckt sind.
5. Folientastschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Leiterendstreifen (8, 10) der beiden Schaltkreise eine Isolationsdruckbahn
vorgesehen ist.
6. Folientastschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Kontaktflächen (14, 15) eine Isolationsdruckbahn vorgesehen ist.
7. Folientastschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterendstreifen (6 bis 11) symmetrisch zum Durchmesser der Schaltkammer
(4) liegen.
8. Folientastschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Leiterendstreifen (8, 10) der beiden Schaltkreise auf einer Linie liegen und kürzer
als weitere Leiterendstreifen (6, 7; 9, 11) der Schaltkreise sind.