[0001] Die Erfindung betrifft einen Treppenaufzug mit einer als Plattform oder als Sitz
ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung, die auf längs der Treppe fest angeordneten
unteren und oberen Stützholmen verschiebbar gelagert und mit einem motorgetriebenen
Getriebe ausgerüstet ist.
[0002] Durch die europäische Patentschrift 00 19 014 ist bereits ein Treppenaufzug zur Verwendung
als Behindertenfahrstuhl der gattungsgemäßen Art bekannt geworden, der neben einem
oberen und einem unteren Stützholm für die Abstützung einer Lastaufnahmeeinrichtung
einen Führungsholm verwendet, an dem zwei Tragrollen in einem mittels einer Spindelmutter
auf einer Antriebsspindel geführten Lagerbock angreifen. Durch Höhenverstellung der
Tragrollen mittels der Spindelmutter läßt sich der Fahrstuhl längs der Stützholme
bewegen. Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel sind anstelle des Führungsholms zwischen
den Stützholmen in gleichen Abständen senkrecht stehende Sprossen vorgesehen, an denen
etwa in der Mitte zwischen den Stützholmen je eine Segmentplatte befestigt ist. Wie
beim ersten Ausführungsbeispiel ist am Fahrstuhl eine senkrecht stehende Antriebsspindel
mit einer Schnecke angeordnet, die mit waagerecht verlaufenden Rippen auf den Segmentplatten
zusammenarbeitet. Die Rippen auf den Segmentplatten stellen quasi ein abgewickeltes
Schneckenrad dar und bewirken bei einer Drehung der Antriebsspindel eine Höhenverstellung
des Fahrstuhls und damit zwangsweise eine Bewegung längs der Stützholme.
[0003] Diese bekannten Ausführungsformen sind verhältnismäßig kostenaufwendig, erfordern
einen erheblichen Aufwand, um dem durch die Stützholme und den Führungsholm bzw. die
Sprossen mit den Segmentplatten gebildeten Fahrgerüst die erforderliche Steifigkeit
zu verschaffen. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein neues Antriebssystem
zu entwickeln, das mit geringerem Aufwand in sich eine größere Steifigkeit aufweist
und einen platzsparenden Einbau in vorhandenen Treppenaufgängen ermöglicht. Als besonderer
Vorteil ist anzuführen, daß die jeweils gewünschte Geschwindigkeit des Fahrstuhls
lediglich durch die Neigung der Tragstäbe bestimmt wird und konstruktive Eingriffe
in das Getriebe und die Drehzahl des Antriebsmotors nicht erforderlich sind. Wesentlich
ist weiter der Umstand, daß die höhere Geschwindigkeit der bekannten Treppenaufzüge
im Kurvenbereich nicht nur vermieden, sondern sogar im wünschenswerter Weise stark
reduziert werden kann.
[0004] Die Erfindung wird nun in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Fahrgerüsts und den Antriebsteil der Lastaufnahmeeinrichtung,
teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Fahrgerüsts mit einer vereinfachten Kennzeichnung
einer möglichen Lage der Tragrollen auf den geneigten Tragstäben und
Fig. 3 ein vereinfachter Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1
[0005] Der Treppenaufzug (Fig. 1) besteht im wesentlichen aus einem oberen Stützholmen 1,
der zugleich als Handlauf eines Treppengeländers dienen kann, einem unteren Stützholmen
2, der dicht über den Treppenstufen an den zum Treppenauge weisenden Enden geführt
ist, zwischen den beiden Stützholmen 1 und 2 angeordneten senkrechten Stäben 4, im
mittleren Bereich der senkrechten Stäbe 4 befestigten und geneigt verlaufenden Tragstäben
6 und einer Lastaufnahmeeinrichtung 8 (Fahrstuhl nicht dargestellt) mit einem motorgetriebenen
Getriebe und einem oberen und unteren Rollenkäfig (10, 11) mit jeweils zwei Paar Führungsrollen
12 zur Führung der Lastaufnahmeeinrichtung an den Stützholmen 1 und 2. Die Stützholmen
1 und 2 weisen gleiche Abmessungen auf und sind parallel verlegte, senkrecht übereinander
angeordnete Rohre, deren Durchmesser entsprechend der Tragkraft des Treppenaufzuges
bemessen ist. Die zwischen den Stützholmen 1 und 2 befestigten senkrechten Stäbe 4
sind mit gleichmäßigen Abständen angeordnet und sind gleichförmig' über den wesentlichen
Teil ihrer Länge zum Treppenaufzug hin abgekröpft, wodurch Platz für den Antrieb der
Lastaufnahmeeinrichtung geschaffen ist.
[0006] Die geneigt verlaufenden Tragstäbe 6 erstrecken sich im Bereich der Treppenstufen
(nicht dargestellt) normalerweise jeweils zwischen drei senkrechten Stäben 4, wie
im rechten Teil der Fig. 1 dargestellt ist. Im Übergangsbereich z. B. von den oberen
Stufen einer Treppe zu einem ebenen Treppenabsatz wird die Neigungsrichtung der Tragstäbe
6 steiler gewählt, wodurch die Tragstäbe sich beispielsweise nur noch über ein Feld
zwischen zwei senkrechten Stäben 4 oder nur über ein Teil eines Feldes erstrecken,
wie im linken Teil der Fig. 1 angedeutet ist. Um in diesen Fällen die Steifigkeit
und Stabilität der Tragstäbe zu sichern werden zusätzliche Haltestäbe 14 bis 16 vorgesehen,
die parallel zu den Stützholmen verlaufen.
[0007] Das in einem Getriebegehäuse 18 untergebrachte Getriebe besteht aus zwei beispielsweise
2 cm starken Führungsplatten 19 und 20 in denen je eine endlose Nut 22 (Fig. 3) in
Form eines schlanken "0" mit einer Tiefe von etwa 1,5 cm eingearbeitet ist. Die Nut
22 ist im oberen und unteren Bereich halbkreisförmig und an den beiden Seiten geradlinig
gestaltet. Die beiden Führungsplatten 19 und 20 sind gleichförmig ausgebildet und
im Getriebegehäuse 18 (Fig. 1) in einem Abstand von beispielsweise 3 cm so angeordnet,
daß die Nuten an der Innenseite einander genau gegenüber liegen. In diesen Nuten 22
sind in einer geschlossenen endlosen Folge auf Bolzen 23 drehbar gelagerte Führungshülsen
24 geführt, die in ihrer Länge dem Abstand zwischen den Führungsplatten 19 und 20
genau angepaßt sind. Der Durchmesser der Bolzen 23 entspricht der Breite der Nuten
22.
[0008] In der geschlossenen endlosen Folge der auf den Bolzen 23 (Fig. 3) gelagerten Führungshülsen
24 sind in dem Ausführungsbeispiel sechs in gleichen Abständen angeordnete und aus
dem Getriebegehäuse 18 herausragende Tragrollen 26 vorgesehen, die auf an Rechteckstählen
28 befestigten Bolzenstümpfen 29 (Fig. 1) drehbar gelagert sind. Die Rechteckstähle
28 (Fig. 3) sind jeweils vor zwei Führungshülsen 24 angeordnet und mit diesen fest
verbunden. Die übrigen neben den Rechteckstählen 28 vorhandenen Führungshülsen sind
paarweise mit kleineren Rechteckstählen 30 fest verbunden und dienen im Bereich der
geradlinigen senkrechten Nut 22 zur seitlichen Abstützung der Rechteckstähle 28, die
die Tragrollen 26 tragen.
[0009] Der Antrieb der endlosen Folge der auf den Bolzen 23 gelagerten Führungshülsen 24
erfolgt über ein im oberen Teil des Getriebegehäuses 18 gelagertes aus den Zahnrädern
34a und 34b zusammengesetztes Zahnradpaar 34, dessen Zahngestaltung an den Durchmesser
der Bolzen 23 angepaßt ist (Fig. 1 und 3). Das Zahnradpaar 34 ist mit einer im Getriebegehäuse
18 bzw. in den Führungsplatten 19 und 20 gelagerten Antriebswelle 35 des Untersetzungsgetriebes
36 fest verbunden. Das Untersetzungsgetriebe 36 ist mit einem Motor 38 seitlich am
Getriebegehäuse 18 angebracht.
[0010] Das Getriebegehäuse 18 ist an seiner Ober- und Unterseite mit je einem Winkelträger
40 bzw. 41 verschraubt. Der obere Winkelträger 40 und der untere Winkelträger 41 tragen
an ihren freien Enden je einen Rollenkäfig 10 bzw. 11. Der obere Rollenkäfig 10 ist
mittels einer Schwenkachse 43 und der untere Rollenkäfig 11 ist auf einer Schwenkachse
44 schwenkbar gelagert. Mit den in diesen Rollenkäfigen 10 und 11 drehbar gelagerten
Führungsrollen 12 bzw. 13 kann die Lastaufnahmeeinrichtung 8 an den Stützholmen 1
und 2 aufwärts oder abwärts bewegt werden. Durch die schwenkbare Lagerung der Rollenkäfige
10 und 11 kann sich die Rollenführung an eine veränderliche Steigung der Stützholme
1 und 2 laufend anpassen. In den Rollenkäfigen 10 und 11 sind jeweils vier Führungsrollen
12 bzw. 13 so angeordnet, daß auf beiden Seiten der Stützholme je zwei Führungsrollen
12 bzw. 13 einander gegenüberliegend gelagert sind.
[0011] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die geneigten Tragstäbe 6 überlappt so übereinander
angeordnet, daß in jedem Bereich zwischen den senkrechten Stäben jeweils zwei geneigte
Tragstäbe 6 übereinander liegen. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß bei einem
Lauf der Lastaufnahmeeinrichtung 8 längs der durch die Stützholme 1 und 2 gebildeten
Bahn immer mindestens zwei Tragrollen 26 mit den geneigten Tragstäben 6 in Wirkverbindung
stehen.
1. Treppenaufzug mit einer als Plattform oder Sitz ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung,
die auf längs der Treppe fest angeordneten unteren und oberen Stützholmen verschiebbar
gelagert und mit einem motorgetriebenen Getriebe ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe in einem flachen an der Rückwand der Lastaufnahmeeinrichtung angeordneten
Getriebegehäuse (18) aus einer geschlossenen endlosen Folge von auf Bolzen (23) gelagerten
Führungshülsen (24) besteht, deren Bolzen (23) beidseitig in endlosen Nuten (22) des
Getriebegehäuses (18) gelagert und durch ein Zahnradpaar (34) motorisch angetrieben
sind und mit einer Mehrzahl von in gleichen Abständen in der Folge der Führungshülsen
(24) angeordneten aus dem Getriebegehäuse (18) herausragenden Tragrollen (26) mit
an senkrechten zwischen den Stützholmen (1 und 2) angeordneten Stäben (4) befestigten
geneigten Tragstäben (6) zusammenwirken.
2. Treppenaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Stäbe
(4) mit gleichmäßigen Abständen zwischen den Stützholmen (1 und 2) angeordnet sind.
3. Treppenaufzug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an den
senkrechten Stäben (4) befestigten geneigten Tragstäbe (6) so überlappend angeordnet
sind, daß zwischen den senkrechten Stäben (4) jeweils zwei geneigte Tragstäbe (6)
parallel übereinander liegen.
4. Treppenaufzug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne
des Zahnradpaars (34) an den Enden der Bolzen (23) angreifen und daß durch den Antrieb
des Zahnradpaars (34) die Bolzen (23) mit den Führungshülsen (24) in den Nuten (22)
in Umlaufrichtung verschieblich sind.
5. Treppenaufzug nach den Ansprüchen 1 bis 4,dadurch gekennzeichnet, daß die Tragrollen
(26) auf an Rechteckstählen (28) befestigten Bolzenstümpfen (29) drehbar gelagert
sind, wobei die Rechteckstähle (28) jeweils vor zwei Führungshülsen (24) angeordnet
und mit diesen fest verbunden sind.
6. Treppenaufzug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten
Stäbe (4) gleichmäßig über den wesentlichen Teil ihrer Länge zum Treppenauge abgekröpft
sind.
7. Treppenaufzug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
mindestens zwei Tragrollen (26) mit den geneigten Tragstäben (6) in Wirkverbindung
stehen.
8. Treppenaufzug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebegehäuse
(18) an seiner Oberseite und seiner Unterseite mit je einem schwenkbar gelagerten
Rollenkäfig (10 und 11) für die an den oberen und unteren Stützholmen (1 und 2) geführten
Führungsrollen (12 bzw. 13) verbunden ist.
9. Treppenaufzug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Rollenkäfig
(10, 11) 2 x 2 Führungsrollen (12, 13) drehbar gelagert sind.