[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer zylindrischen
Kreuzspule in wilder Wicklung aus einem Faden, insbesondere aus einem texturierten,
insbesondere falschzwirn-texturierten Faden. Dabei können die Stirnflächen derartiger
zylindrischer Kreuzspulen in einer Normalebene liegen (Wicklung mit geraden Stirnflächen)
oder relativ zu dieser Normalebene abgeböscht sein (bikonische Wicklung).
[0002] Als Kreuzspule in wilder Wicklung wird in dieser Anmeldung eine Kreuzspule bezeichnet,
deren Spulverhältnis im Verlauf der Spulreise stetig oder in Sprüngen variabel ist.
Mit "Spulverhältnis" wird dabei das Verhältnis der Spuldrehzahl NS (Umdrehungen der
Spule pro Minute) zu der Changiergeschwindigkeit DH (Anzahl der Doppelhübe pro Minute)
bezeichnet.
[0003] Spulen der eingangs definierten Art sind in DIN 61800 beschrieben. Sie werden auf
Kreuzspulvorrichtungen von Texturiermaschinen hergestellt. Die Fäden haben dort aufgrund
ihrer Behandlung, insbesondere Falschzwirntexturierbehandlung kräuselelastische Eigenschaften.
[0004] Die gegenwärtige technische Entwicklung zielt auf größere Spulen sowie auf die Erhöhung
der Ablaufgeschwindigkeit in den Weiterverarbeitungsmaschinen ab.
Zur Vermeidung der Wülste an den Spulenenden ist es bekannt, den Changierhub durch
Atmung, d.h. periodische Verkürzung und Verlängerung im Endbereich dieser Wülste zu
modifizieren.
[0005] Bekannt ist auch, daß bei der Herstellung von Kreuzspulen eine Spiegelstörung erfolgen
sollte. Als Spiegel wird die Erscheinung der Spule bezeichnet, bei der sich in aufeinanderfolgenden
Wicklungslagen des Fadens gleichgerichtete Fadenstücke mehr oder weniger genau aufeinanderlegen.
Die Symptome derartiger Spiegel werden üblicherweise dadurch vermieden, daß die Changiergeschwindigkeit,
die als Anzahl der Hin- und Herbewegungen (Doppelhübe) des Changierfadenführers pro
Zeiteinheit angegeben wird, zwischen einer Ober- und Untergrenze ständig verkleinert
und vergrößert wird.
[0006] Bekannt ist auch, daß die Zugkraft, mit der der Faden auf die Spule aufgewickelt
worden ist, ein besonderes Kriterium für gute Ablaufeigenschaften ist. Es kommt insbesondere
auf die Gleichmäßigkeit dieser Zugkraft über die Fadenlänge und über die Länge der
Spule an. Um eine gleichmäßige Fadenspannung zu gewährleisten, ist auch bekannt,
daß Atmung und Spiegelstörung derart synchron erfolgen, daß Änderungen der Changiergeschwindigkeit,
die durch Änderungen des Fadenführerhubes erfolgen, durch die Änderungen zum Zwecke
der Spiegelstörung kompensiert werden.
[0007] Bei systematischen Untersuchungen zum Ablaufverhalten von Spulen wurde überraschend
herausgefunden, daß eine Abflachung des zylindrischen Mantelflächenbereichs der Kreuzspule
auf der von der Abzugsseite des Fadens abgewandten Seite eine wesentliche Verbesserung
der Ablaufeigenschaften des Fadens mit sich bringt. Dagegen hatten wulstförmige
Verdickungen der Spule auf der Fadenabzugseite, insbesondere durch unvermeidliche
Ablage einer zu großen Fadenmenge im Bereich der Hubumkehr keine nachteiligen Folgen.
Dieses Ergebnis war völlig unerwartet, und zwar deshalb, weil aufgrund der bekannten
Erfahrungen mit dem Ablaufverhalten der Fäden von kegeligen Spulen gerade mit dem
entgegengesetzten Ergebnis gerechnet worden war.
[0008] Es sei erwähnt, daß es sich bei der Abflachung des zylindrischen Mantelflächenbereichs
der Kreuzspule nicht um eine schräge Stirnfläche handelt, wie sie bei der Herstellung
einer bikonischen Kreuzspule durch eine gleichmäßige Verringerung des Fadenführerhubs
erhalten wird, sondern um eine bewußt herbeigeführte, insbesondere stetige Durchmesserverringerung
an zumindest dem Ende des zylindrischen Spulbereichs, das der Fadenabzugseite gegenüberliegt.
Bei Spulen, die eine Fadenreservewicklung zum Verbinden des Fadenanfangs einer Spule
mit dem Fadenende einer Folgespule haben, liegt die Abflachung auf der Seite der Spule,
auf der die Fadenreserve liegt.
[0009] Die Fadenabzugseite einer Spule ist ferner dadurch definiert, daß die Spulenhülsen
auf ihrer der Fadenabzugseite zugewandten Stirnseite eine abgerundete Kante aufweisen.
[0010] Die Herstellung derartiger Spulen läßt sich vor allem dadurch bewerkstelligen, daß
bei Kreuzspulvorrichtungen, deren Changiereinrichtungen neben der Möglichkeit der
Bildstörung zur Verbesserung des Kantenaufbaus Einrichtungen zur zyklischen Verkürzung
und Verlängerung des Fadenführungshubs (Atmung) aufweisen, die Länge der Atmungshübe
wesentlich erhöht wird, beispielsweise auf etwa 20 mm Hubminderung an einem oder beiden
Hubenden bei einem Grundhub des Changierfadenführers von 250 mm.
[0011] Spulen, die auf diese Weise erzeugt werden, hatten jedoch relativ weiche Stirnflächen.
Das ist je nach Art der Weiterbearbeitung unerwünscht, da weiche Spulen leichter
beschädigt werden als harte Spulen. Somit erwiesen sich die Spulen mit abgeflachten
Enden in vielen Fällen, insbesondere wegen der entstehenden Transport- und Handling-Probleme,
trotz ihrer günstigen Ablaufeigenschaften als ungünstig.
[0012] Durch die EP-Anmeldung 85 109799.8 konnten die Vorteile der Spulen mit abgeflachten
Enden aufrechterhalten und gleichzeitig eine zu große Weichheit der Spulenenden vermieden
und eine Spule mit erwünschter, einstellbarer Härte bei gleichwohl hervorragenden
Ablaufeigenschaften erzeugt werden. Dabei geht die EP-Anmeldung 85 109799.8 von dem
durch EP-PS 27 173 = US-PS 4,325,517 bekannten Verfahren aus, bei dem der Atmungshub
als Differenz zwischen der maximalen und der geringsten Hublänge von einem Atmungszyklus
zum anderen synchron mit der Spiegelstörung fortlaufend verändert wird (Bag. 1157).
Dieses Verfahren hat eine wesentliche Vergleichmäßigung des Spulenaufbaus und Verbesserung
der Ablaufeigenschaften gebracht.
[0013] Durch Anspruch 1 wird die Aufgabe gelöst, Spulen mit großem Durchmesser und großer
Spulenlänge herzustellen, die bei hohen Abzugsgeschwindigkeiten von 1000 m/min und
mehr einen störungsfreien Ablauf des Fadens über Kopf gewährleisten, die überdies
eine stabile zylindrische Form haben und die mit gleichmäßiger, von der Changierbewegung
und der Spiegelstörung unabhängiger Fadenspannung aufgewickelt sind.
[0014] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen können an zylindrischen Kreuzspulen mit geraden Stirnflächen
und solchen mit im Längsschnitt schrägen Stirnflächen (bikonische Spulen) angewandt
werden.
[0015] Das Verfahren nach dieser Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß allenfalls zwei
Atmungshübe von unterschiedlicher Größe, vorzugsweise aber nur gleich große Atmungshübe
in ständigem Wechsel durchgeführt werden. Dabei folgt die Atmungskurve zwischen den
inneren Endpunkten und den äußeren Endpunkten des Changierhubes einem Wellenverlauf
mit parabelähnlichen Tälern, wobei der Scheitelpunkt der Atmungskurve auf dem äußeren
Endpunkt des Changierhubes liegt und dort die Steigung Null hat. Die Umkehr der Atmungskurven
in den inneren Endpunkten erfolgt im wesentlichen unstetig, indem die parabelförmigen
Äste der Atmungskurve mit abnehmendem Changierhub und die Äste der Atmungskurve mit
zunehmendem Changierhub in dem jeweiligen inneren Endpunkt des Changierhubes spitz
ineinanderlaufen.
[0016] Unter Atmungskurve wird im Rahmen dieser Anmeldung das zeitliche Bewegungsgesetz
des Endpunktes des Changierhubes mit der Verkürzung des Changierhubs (Atmungshub)
als Ordinate und der Zeit als Abszisse bezeichnet. Der Atmungshub ist die an einem
Ende der Spule durchgeführte, zeitweilige Verkürzung des Changierhubs gegenüber dem
Grund-Changierhub, so daß bei Atmung an beiden Enden der Spule die Gleichungen gelten:
2 × maximaler Atmungshub = (Changierhub zwischen den äußeren Endpunkten)
- (Changierhub zwischen den inneren Endpunkten)
2 × maximaler Atmungshub = maximaler Changierhub - minimaler Changierhub und
2 × Atmungshub = maximaler Changierhub - aktueller Changierhub.
[0017] Dabei wird der Changierpunkt zwischen den äußeren Endpunkten als Grund-Changierhub
bezeichnet. Zur Herstellung einer bikonischen Spule wird auch der Grund-Changierhub
ständig verkleinert gegenüber dem Anfangs-Changierhub. Der Anfangs-Changierhub ist
der größte Changierhub der Spulreise. Er wird zu Anfang der Spulreise gefahren und
bestimmt die Länge der Spule.
[0018] Die Atmungskurve hat also im Atmungshub-Zeit-Diagramm einen parabelähnlichen Verlauf
und dieser Verlauf ist so bestimmt, daß die im Umkehrbereich der Changierung abgelegte
Fadenmenge über den Umkehrbereich gleichmäßig verteilt wird. Es entsteht mithin an
den Spulenenden, an denen die Atmung durchgeführt wird, ein - theoretisch - geringfügig
verdicktes Spulenende, das jedoch nicht - wie bisher - die Form einer Ringwulst hat,
sondern genau zylindrisch ist.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und anhand von
Vorrichtungen, mit denen die Erfindung ausgeführt werden kann, erläutert.
[0020] Fig. 7 zeigt eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf eine Spule nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren. Bei dieser Figur wird Bezug genommen auf die US-PS 3,730,448,
die mit Fig. 3 des deutschen Patents 19 16 580 im wesentlichen übereinstimmt. Zu
den Bezugsziffern in Fig. 3 der US-PS 3,730,448 wurde jeweils 100 zur Kennzeichnung
identischer Teile in Fig. 7 dieser Erfindung hinzugezählt.
Kurze Beschreibung:
[0021] In Fig. 7 wird auf Spulenhülse 101 eine Spule 102 gebildet. Die Spule wird von Reibwalze
105 auf Welle 106 angetrieben. Die Welle wird von Motor 50 über einen Frequenzwandler
51 angetrieben. Die Changiereinrichtung 107 besteht aus einem Fadenführer 108 mit
Winkelhebel 109, der auf Zapfen 110 drehbar gelagert ist. Der Zapfen 110 ist an einem
Schlitten 111 befestigt, der von Gleitschuh 113 angetrieben wird. Der Gleitschuh 113
bewegt sich in einer schrauben- oder spiralförmigen Nut 114 auf Kurventrommel 115.
In der Führungsschiene 118 wird der Kulissenstein 117 geführt, der am Zapfen 116
am anderen Ende des Winkelhebels 109 drehbar gelagert ist. Die Führungsschiene 118
ist im Drehpunkt 120 drehbar gelagert. Der Changierhub des Fadenführers 108 ist von
der Schräglage der Führungsschiene 118 abhängig.
[0022] Zur Einstellung der Schräglage der Führungsschiene 118 dient Nockenkopf 135, der
an der Stange 126 befestigt ist. Stange 126 ist einer Reihe von nebeneinander angeordneten
Aufwikkeleinheiten zugeordnet und besitzt einen Zentralantrieb, der weiter unten
beschrieben wird. Die Arbeitsfläche 136 des Nockenkopfes 135 wirkt auf Führungsschiene
118 über Übertragungsnocken 128 und Übertragungsglied 129 und bestimmt somit die
Schräglage der Führungsschiene 118 und folglich die Länge des Changierhubs. Mit Hilfe
des Übertragungsgliedes 129 werden Spulen 102 mit bikonischen Enden hergestellt, indem
der Changierhub in Abhängigkeit vom wachsenden Durchmesser der Spule 102 verkürzt
wird. In diesem Zusammenhang wird auf die Beschreibung der obengenannten US-Patentschrift
3,730,448 Bezug genommen. Zur Herstellung von Spulen mit geraden Kanten wird die Führungsschiene
118 nach links bewegt und arretiert (hierauf wird später eingegangen), so daß Nockenkopf
123 über seine Arbeitsfläche 137 mit Schulter 138 an Führungsschiene 118 in Wirkverbindung
steht. In dieser Stellung ist das Übertragungsglied 129 aufgrund der stärkeren Schräglage
der Führungsschiene 118 außer Betrieb.
[0023] Zusätzlich zu dem, was in Fig. 3 der US-PS 3,730,448 gezeigt wird, werden im linken
Teil der Fig. 5 dieser Beschreibung Vorrichtungen zum Antrieb und zur Einstellung
der Schiene 126 dargestellt. Diese (schematisch dargestellten) Vorrichtungen bestehen
aus einer Programmeinheit 18, einem Signal/Stromwandler 19, einem Elektromagneten
20, dessen Magnetkraft auf ein hydraulisches Steuerventil 21, eine Feder 22 und auf
den Kolben der Zylinder-Kolben-Einheit 23 übertragen wird. Die Kolbenstange 24 ist
mit dem Ende der Verstellstange 126 verbunden. Die aus Magnet 20, Steuerventil 21,
Feder 22 und Zylinder-Kolben-Einheit 23 bestehende Gruppe ist auf Schlitten 25 angeordnet.
Diese Gruppe wird als Einheit 26 in Fig. 6 im Detail dargestellt.
[0024] Die Einheit 26 umfaßt den Elektromagneten 20, das hydraulische Steuerventil 21,
die Feder 22 und die Zylinder-Kolben-Einheit 23. Der Eisenkern 27 des Magneten 20
wirkt auf Kolbenstange 28 des Steuerventils 21. Die Kolbenstange 28 besitzt drei Steuerbünde
29, 30, 31, die zur Steuerung der Verbindungsleitungen zwischen Pumpe 32, Tank 33
und der Rückseite 34 der Zylinder-Kolben-Einheit 23 dienen. Die Feder 22 wirkt über
eine entsprechende Federplatte 35 auf die andere Seite der Kolbenstange 28. Das andere
Ende der Feder 22 wirkt auf die Federplatte 36 und den Kolben 37 der Zylinder-Kolben-Einheit
23. Der Kolben 37 ist ein Differen tialkolben, da seine Stirnfläche 38 durch die
Fläche der Kolbenstange 24 verkleinert wird. Die Stirnfläche 38 des Kolbens 37 ist
mit der Pumpe 32 über Kanal 39 ständig verbunden. Die Rückseite 34 des Kolbens 37
ist sowohl mit der Pumpe 32 über Kanal 40 als auch mit dem Tank 33 über Kanal 41 verbunden.
Diese Verbindung wird durch Verschieben des Steuerbundes 30 gesteuert, der den Kanal
41 sowohl mit Kanal 40 als auch mit Kanal 42 verbindet.
[0025] Der eine Arm 43 des Kanals 42 führt zur Rückseite 34 der Zylinder-Kolben-Einheit
23. Der andere Arm 44 dient zum Ausgleich des Druckes, der auf beiden Seiten des hydraulischen
Steuerventils herrscht. Es sei bemerkt, daß Kolben 37 in seiner äußeren, linken Stellung
an einer Schulter 45 des Zylinders anliegt. Hierdurch werden die äußersten Hubenden
der Spule mechanisch festgelegt.
[0026] In Fig. 6 ist außerdem zu sehen, daß die Einheit 26 auf einem Schlitten 25 gelagert
ist. Der Schlitten ist auf zwei parallelen Stangen 49 befestigt, die in Gleitlager
46 gleitend gelagert sind. Der Schlitten 25 ist zwischen zwei Stellungen verschiebbar,
wobei die eine Stellung durch Anschlag 47 und die andere Stellung durch Anschlag von
Flansch 48 auf Gleitlager 46 begrenzt wird.
[0027] In Betrieb ist eines der in den vorhergehenden Zeichnungen und Diagrammen gezeigten
Aufspulprogramme in der Programmeinheit 18 gespeichert. Die Programmeinheit erzeugt
ein Ausgangssignal, das einer bestimmten Changierhublänge entsprechend einem der
Changierprogramme nach dieser Erfindung entspricht. Dieses Ausgangssignal wird von
dem Wandler 19 in einen elektrischen Strom umgewandelt, der den Magneten 20 aktiviert.
Die Magnetkraft wird auf die Kolbenstange 28 des Steuerventils 21, auf Feder 22 und
auf Kolben 38 sowie Kolbenstange 24 übertragen.
[0028] Die Funktion der Einheit 26 wird unter Bezugnahme auf die in Fig. 6 gezeigte Stellung
des Steuerventils 21 beschrieben.
[0029] Ein bestimmtes Ausgangssignal wird in einen Strom umgewandelt, der eine Kraft auf
den Eisenkern 27 ausübt, welcher hierauf Kolbenstange 28 mit Steuerbund 30 in die
gezeigte Stellung schiebt. In dieser Stellung ist Kanal 42 geschlossen. Folglich
wird die Stirnfläche der Zylinder-Kolben-Einheit 23 von dem von der Pumpe 32 kommenden
Flüssigkeitsstrom beaufschlagt. Die Rückseite 34 ist geschlossen. Infolgedessen werden
Kolben 37 und Kolbenstange 24 in der gezeigten Stellung arretiert.
[0030] Wird das Ausgangssignal der Programmeinheit derart verändert, daß auf den Elektromagneten
20 ein stärkerer Strom wirkt, so wirkt wiederum eine stärkere Kraft auf den Eisenkern
27, die den Eisenkern 27 nach rechts bewegt. Hierauf öffnet sich Kanal 42 zu Kanal
41 hin, welcher zum Tank 33 führt. Es entsteht nunmehr auf der Rückseite 34 der Zylinder-Kolben-Einheit
23 ein Druckabfall, und der auf die Vorderseite 38 wirkende Pumpendruck verschiebt
Kolben 37 und Kolbenstange 24 nach links. Hierdurch wird die Feder 22 zusammengepreßt,
und die resultierende Federkraft bewirkt ein Verschieben der Kolbenstange 28 des Steuerventils
21 nach links, woraufhin Steuerbund 30 die Verbindung des Kanals 42 zum Kanal 41 und
somit zum Tank unterbricht. Somit wird die Kraft des Eisenkerns 27 durch die Feder
22 ausgeglichen. Wenn im umgekehrten Falle der Strom verringert wird, verschiebt
die Feder 20 die Kolbenstange 28 nach links, und Bund 30 öffnet den Kanal 42 zu dem
zur Pumpe führenden Arm 40 hin. Nunmehr werden beide Seite des Kolbens 37 mit dem
Pumpendruck beaufschlagt. Da die aktive Fläche auf der Rückseite 34 größer ist als
die aktive Fläche auf der Vorderseite 38, wird Kolben 37 nach rechts bewegt. Hierdurch
dehnt sich Feder 22, und die auf die Kolbenstange 28 wirkende Federkraft läßt nach.
Durch die auf den Eisenkern 27 wirkende Magnetkraft wird nun die Kolbenstange 28 nach
rechts bewegt, so daß Bund 30 die Verbindung zwischen Kanal 42 und Pumpenkanal 40
verschließt.
[0031] Aus dieser Beschreibung wird ersichtlich, daß der auf den Elektromagneten 20 wirkende
Eingangsstrom eine bestimmte Stellung des Kolbens 37, der Kolbenstange 24 und folglich
der Stange 126 und somit die Schrägstellung der Führungsschiene 118 bewirkt. Somit
wird die Changierhublänge des in Fig. 7 gezeigten Fadenführers 108 durch das Ausgangssignal
der Programmeinheit 18 gesteuert.
[0032] Wie bereits erwähnt, ist Einheit 26 auf Schlitten 25 gelagert. In der dargestellten
Stellung, in der der Flansch 48 an Anschlag 37 anliegt, werden Einheit 26 und Stange
126 derart positioniert, daß nunmehr die Schräglage der Führungsschiene 118 über Nockenkopf
135 auf Stange 125 bestimmt wird. Befinden sich Schlitten 25 und Einheit 26 in dieser
Stellung, so werden bikonische Spulen 102 hergestellt. Befindet sich der Schlitten
in der anderen Stellung, in der der Flansch 48 an Gleitlager 46 anliegt, so steht
der Nockenkopf 123 der Stange 126 mit der Schulter 138 an der Führungsschiene 118
in Wirkverbindung, wodurch Spulen 102 mit abgeflachten Endbereichen gebildet werden.
[0033] Fig. 7 zeigt außerdem, daß Welle 106 auf Reibwalze 105 durch Motor 50 angetrieben
wird. Motor 50 wird durch das Ausgangssignal des Frequenzwandlers 51 gesteuert. Die
Kurventrommel 115 wird durch Motor 52 angetrieben. Motor 52 wird über die Programmeinheit
53 gesteuert, wodurch die Changiergeschwindigkeit zur Verhinderung unerwünschter
Spiegel auf dem gebildeten Wickel verändert wird. Der Frequenzwandler 51 wird einerseits
durch das Ausgangssignal der Programmeinheit 18 gesteuert, durch welches die Atmung
gemäß dieser Erfindung beeinflußt wird, und andererseits durch das Ausgangssignal
der Programmeinheit 53, durch welches die Changiergeschwindigkeit verändert wird.
Hierdurch können Veränderungen der Spannung des auf die Spule 102 zu wickelnden Fadens,
die entweder durch die Atmung und/oder die Verände rung der Changiergeschwindigkeit
hervorgerufen werden, durch geringe Veränderungen der Umfangsgeschwindigkeit der Reibwalze
105 und der Spule 102 kompensiert werden. Zeitgeber 54 koordiniert die Ausgangssignale
der Programmeinheiten 18 und 53, über welche die Atmung und die Veränderung der Changiergeschwindigkeit
gemäß dieser Erfindung und insbesondere gemäß den dargestellten Diagrammen gesteuert
wird.
[0034] Die bisher bekannt gewordenen Atmungsverfahren verwenden nun Atmungsgesetze mit einem
zickzackförmigen, jedoch geradlinigen Verlauf. Demgegenüber ist nach dieser Erfindung
ein Atmungsgesetz mit einem parabelförmigen Verlauf vorgesehen, wie es in Fig. 4 dargestellt
ist. Auf der Abszisse des dort dargestellten Diagramms ist die Zeit dargestellt, auf
der Ordinate der Endbereich des Changierhubes H bzw. der Atmungshub A. Die dargestellten
Kurven stellen die Endpunkte dar, an denen der Changierfadenführer 108 (Fig. 7) im
zeitlichen Verlauf der Spulreise an einem Spulenende umkehrt. In einem zeitlichen
Teilbereich des Diagramms nach Fig. 4 ist das Zeit-Weg-Diagramm des Changierfadenführers
108 dargestellt, wobei die Darstellung auf der Zeitachse zeichnerisch nur verzerrt
dargestellt werden kann, da die Changiergeschwindigkeit in Wirklichkeit schneller
ist. Der Verlauf dieses Zeit-Weg-Diagramms ist mit 8 bezeichnet. Es ist aus diesem
Zeit-Weg-Diagramm 8 ersichtlich, daß die Endpunkte E, an denen der Changierfadenführer
umkehrt, im Laufe einer Zykluszeit einen parabelförmigen Bogen zwischen dem Scheitelpunkt
Ea (äußerer Endpunkt) und dem inneren Endpunkt Ei laufend verlegt wird.
[0035] Die Endpunkte E sind identisch mit dem Scheitelpunkt des jeweiligen Changierhubs.
Der parabelförmige Bogen wird in dieser Anmeldung als "Atmungskurve" bezeichnet.
[0036] Der Abstand A = Ea - Ei wird in dieser Anmeldung mit "maximaler Atmungshub" bezeichnet
und beträgt bei einer ausgeführten Atmung 25 mm.
[0037] Die Zykluszeit eines ausgeführten Atmungsgesetzes betrug 6 Sekunden.
[0038] Es ist aus dem in Fig. 4 dargestellten Diagramm ersichtlich, daß die Atmungskurve
im Scheitelpunkt Ea die Steigung Null hat und daß die Äste der Atmungskurve in die
inneren Endpunkte Ei unter einem recht spitzen Winkel einlaufen. Dies entspricht
dem idealen Verlauf. Dieser ideale Verlauf kann nur dann gewählt werden, wenn die
in Fig. 7 dargestellte Mechanik, d.h. insbesondere der Antrieb der Führungsschiene
118, die erforderliche, schnelle Bewegungsumkehr darstellen kann. Sofern dies nicht
der Fall ist, wird erfindungsgemäß das Verfahren angewandt, das nachfolgend anhand
der Figuren 8 bis 13 beschrieben ist.
[0039] Es sei darauf hingewiesen, daß in dem dargestellten Zeit-Weg-Diagramm des Atmungshubes
nach Fig. 4 die absteigenden zu den ansteigenden Ästen der Atmungskurve im Scheitelpunkt
Ea spiegelsymmetrisch sind. Dies ist - wie sich aus der nachfolgenden weiteren Beschreibung
ergeben wird - zweckmäßig, aber auch dann nicht erforderlich, wenn der Atmungshub
der aufeinanderfolgenden Atmungszyklen konstant bleibt.
[0040] Zu dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4, 5:
Bevor der genaue Verlauf der Atmungskurve 1 beschrieben wird, sei noch zuvor auf die
Synchronisation zwischen Atmungskurve 1 und Störungskurve 2 hingewiesen. Die Störungskurve
2 ist in Fig. 5 dargestellt, und zwar mit derselben Abszisse als Zeitachse und mit
der Changiergeschwindigkeit DH als Ordinate. Die Changiergeschwindigkeit wird angegeben
als Doppelhubzahl DH. Die Doppelhubzahl ist die Anzahl pro Zeiteinheit der Hin- und
Herbewegungen des Changierfadenführers 108 (Fig. 7). Der Changierfadenführer 108 wird
mit einer bestimmten mittleren Doppelhubzahl DHM betrieben. Diese mittlere Doppelhubzahl
steht in Beziehung zu der Oberflächengeschwindigkeit, die der Spule durch die Treibwalze
105 gegeben wird, und bestimmt den Winkel, mit dem der Faden auf der Spule abgelegt
wird. Die Changiergeschwindigkeit wird nun fortlaufend zwischen einem oberen Grenzwert
DHO und einem unteren Grenzwert DHU variiert, z.B. nach dem dargestellten linearen,
sägezahnförmigen Störungsgesetz. Dabei sind das Atmungsgesetz 1 und das Störungsgesetz
2 derart synchronisiert, daß die geringste Changiergeschwindigkeit DHU stets mit dem
größten Changierhub im Scheitelwert Ea der Atmungskurve und die größte Changiergeschwindigkeit
DHO mit dem kleinsten Changierhub im inneren Endpunkt der Atmungskurve zusammenfällt.
Dadurch wird gewährleistet, daß die Veränderung der linearen Changiergeschwindigkeit,
die durch die Atmung hervorgerufen werden, durch einen gegenläufigen Verlauf der Störung
ausgeglichen und hierdurch die Fadenspannung konstant gehalten oder doch sehr stark
eingeebnet wird. Bemerkt sei, daß die mittlere Changiergeschwindigkeit im Verlauf
der Spulreise vorzugsweise konstant bleibt, jedoch auch zur Beeinflussung des Ablagewinkels
während der Spulreise geringfügig erhöht oder erniedrigt werden kann.
[0041] Und nun zur Ermittlung des Verlaufs der Atmungskurve:
Es ist bereits aus Fig. 7 ersichtlich, daß die Nut 114 auf der Kurventrommel 115 an
den Endpunkten des Changierhubes mit einer gewissen Krümmung umkehrt. Dieser Verlauf
der Nut ist als Bewegungsgesetz 3 der Changierung (Changierkurve) in Fig. 1 als Linie
4, 6 dargestellt. Linie 4, 6 in Fig. 1 stellt insofern eine Abwicklung der Kurventrommel
115 dar. Es ist aus Fig. 1 ersichtlich, daß der geradlinige Ast 4 der Changierkurve
vor und hinter der Hubumkehr in einem Punkt 5 in eine gekrümmte Kurve 6 übergeht.
Die axiale Strecke zwischen den Punkten 5 und dem Scheitelpunkt - äußerer Endpunkt
Ea des Changierhubes wird als äußerer Umkehrbereich Ba bezeichnet.
[0042] Bei der Ermittlung des Umkehrbereiches BA ist ferner zu berücksichtigen, daß die
Ablage des Fadens auf der Spule sich nicht nur nach dem Changiergesetz richtet, das
durch die Formgebung der Kurventrommel 115 vorgegeben ist. Vielmehr ist auch zu berücksichtigen,
daß der Faden bei der Ablage auf der Spule unter einer Zugspannung steht und sich
daher nicht nach dem durch die Kurventrommel vorgegebenen Changiergesetz ablegt. Der
Faden tendiert daher dazu, im Umkehrbereich einen Bogen mit möglichst kleiner Krümmung
zu bilden. Die Größe der Krümmung ist zum einen von der Fadenspannung, zum anderen
aber auch von verschiedenen Fadenparametern, insbesondere der Reibung des Fadens
auf den abgelegten Fadenschichten abhängig. Die Qualität der Spule hängt daher nicht
nur von dem Changiergesetz der Kurventrommel 115, sondern mehr noch von der tatsächlichen
Ablage des Fadens auf der Spule ab. Daher wird der Umkehrbereich BA vorzugsweise an
einer Spule gemessen als axiale Strecke zwischen dem Spulenende durch die Kurventrommel
vorgegebenen Ende des Changierhubs und der Normalebene der Spule, in der der gekrümmte
Umkehrbereich des tatsächlich auf der Spule abgelegten Fadens in den Bereich des geradlinig
abgelegten Fadens übergeht.
[0043] Der Verlauf dieser Kurve 6 kann parabolisch sein. Es sind jedoch auch andere Kurvenverläufe,
z.B. sinusförmig, denkbar. Wesentlich ist dabei, daß der Changierfadenführer mit Schlitten
111 und sämtlichen daran befestigten Teilen (Fig. 7) mit möglichst geringer Verzögerung
und Beschleunigung sowie ruck- und stoßfrei den Umkehrbereich Ba durchfährt. Das bedeutet,
daß der äußere Endpunkt Ea des Changierhubs gegenüber dem theoretischen Endpunkt Eth,
in dem sich die geradlinigen Äste 4 der Changiernut winkelig treffen würden, um einen
gewissen Betrag axial zur Spulenmitte hin versetzt ist.
[0044] In Fig. 1 ist nun weiterhin dargestellt, daß durch Verschwenken der Führungsschiene
118 die Changierkurve des Changierfadenführers 108 aus dem Endbereich zur Spulenmitte
hin und wieder zurück verlegt wird (Atmung). Es sind in Fig. 1 die axial äußerste
Changierkurve mit den Kurvenstücken 4 und 6 sowie die axial innerste Changierkurve
9 (strich-zwei-punktiert) und dazwischen drei willkürlich herausgegriffene Changierkurven
10 (gestrichelt), 11 (strichpunktiert), 12 (punktiert) dargestellt. Diese Kurvenverläufe
10, 11, 12 werden in willkürlich herausgegriffenen Bruchteilen der Zykluszeit eines
Atmungshubes durchlaufen, und zwar je einmal in beiden Richtungen der Atmung.
[0045] Der Abstand zwischen dem Scheitelpunkt Ea der axial äußersten Changierkurve und
deren Übergangspunkt 5, in dem der geradlinige Kurvenzug 4 in den gekrümmten Kurvenzug
6 übergeht, wird im Rahmen dieser Anmeldung als Umkehrbereich Ba bezeichnet. Es geht
nun aus Fig. 1 hervor, daß der Atmungshub A, d.h. die axiale Strecke zwischen dem
äußeren Endpunkt Ea und dem inneren Endpunkt Ei des Changierhubs, im wesentlichen
dem Umkehrbereich Ba entspricht und zumindest gleich groß ist.
[0046] Erfindungsgemäß ist der Atmungshub A vorzugsweise größer als der Umkehrbereich Ba.
Dabei ist der Umkehrbereich B die axiale Länge der Spule, auf der der Faden sich nicht
unter einem konstanten Ablagewinkel ablegt. Dieser Bereich ist von Fall zu Fall durch
Messung zu ermitteln. Der äußere Umkehrbereich Ba ist der Umkehrbereich, den der
Faden bei größtem Changierhub hat. Der Umkehrbereich hängt, wie noch erklärt wird,
zum einen von dem Changiergesetz ab, nach dem die Bewegungsrichtung des Fadens an
den Enden des Changierhubs mit endlicher Verzögerung und Beschleunigung umgekehrt
wird, dann aber auch von der Fadenzugkraft und Reibung, mit der der Faden auf der
Spule abgelegt wird.
[0047] Wenn der Changierfadenführer 108 sich auf der axial äußersten Changierkurve mit
den Kurvenstücken 4, 6 bewegt, so wird auf den geradlinigen Stücken 6, auf denen eine
konstante Changiergeschwindigkeit besteht, auf jeder Einheit der Spulenlänge eine
gleiche Fadenmenge abgelegt. Es entsteht also eine zylindrische Fadenschicht. Auf
den gekrümmten Kurvenstücken 6 nimmt die Changiergeschwindigkeit jedoch zunächst bis
auf Null im äußeren Scheitelpunkt Ea der Changierkurve ab und nimmt sodann wieder
auf den zuvor beschriebenen, konstanten Wert zu. Da bei niedriger Changiergeschwindigkeit
auf jeder Einheit der Spulenlänge eine größere Fadenmenge abgelegt wird als bei hoher
Changiergeschwindigkeit, wird auch am Spulenende, d.h. im Bereich des äußeren Scheitelpunkts
Ea eine sehr hohe Fadenmenge abgelegt.
[0048] Die Dicke der Fadenschicht, die im Umkehrbereich Ba abgelegt wird, ist daher im Scheitelpunkt
des Changierhubs am größten und nimmt von dort ab auf die durch die geradlinige Changierkurve
6 abgelegte Schichtdicke.
[0049] Das Diagramm nach Fig. 2 zeigt auf der Abszisse die Länge L der Spule, ausgehend
vom äußeren Scheitelpunkt Ea und auf der Ordinate die Dicke der Fadenschicht, z.B.
in Millimetern gemessen, die auf der Spule pro Zeiteinheit abgelegt wird. Der Kurvenzug
6.2 zeigt den Verlauf der Fadenschichtdicke, wenn der Changierfadenführer die Changierkurve
nach den Kurvenzügen 4, 6 in Fig. 1 einhält.
[0050] Mit der Atmung erfolgt nun, wie aus Fig. 1 ersichtlich, eine Parallelverschiebung
der Changierkurven. Damit wird auch der Umkehrbereich Ba axial zur Spulenmitte hin
verlegt. Daraus ergibt sich, daß jeder der in Fig. 1 dargestellten, augenblicklichen
Changierkurven 9, 10, 11, 12 zu einem zugeordneten, abgelegten Schichtdickenverlauf
9.2, 10.2, 11.2, 12.2 führt.
[0051] In Fig. 2 und deren Vergrößerung Fig. 2A sind diese pro Zeiteinheit erzeugten Schichten
nebeneinander aufgezeichnet.
[0052] Das Diagramm nach Fig. 3 zeigt die Summierung der Schichten. Aus dieser Summierung
ergibt sich das Wesen der Erfindung:
[0053] Die Figuren 1 bis 3 sind insofern vereinfacht, als während eines Atmungshubes nur
noch vier weitere einzelne Changierkurvenverläufe des Changierfadenführers bzw. die
mit diesen Changierkurvenverläufen erzeugten Schichten dargestellt sind. In Wirklichkeit
werden auch alle Changierkurven durchfahren, die zwischen den dargestellten Changierkurven
4, 6 und 9 liegen.
[0054] Die gewählte stufenweise Betrachtung macht das Erfindungsprinzip jedoch klarer:
Zum einen entspricht der maximale Atmungshub im wesentlichen der axialen Länge des
Umkehrbereiches. Zum anderen wird die Atmungskurve nach Fig. 4 so berechnet, daß
die Summe der gebildeten Schichtdicken im gesamten Atmungshub A
max konstant ist und eine zylindrische Spulenoberfläche OB ergibt. In Fig. 3 erkennt
man die Schicht 6.3, die im Scheitelpunkt des Atmungshubes durch die Changierkurve
4, 6 (Fig. 1) erzeugt wird. Durch Vorgabe der Zeit, in der diese Changierkurve gefahren
wird, d.h. durch Vorgabe der Steigung dA/dT der Atmungskurve (Fig. 4) im Scheitelpunkt
Ea, wird die Schichtdicke der Schicht 6.3 so bestimmt, daß das am Spulenende gelegene
Maximum den im Umlenkbereich gewünschten, vergrößerten Durchmesser D der Spule ergibt.
Das gilt für die stufenweise Betrachtung. In Wirklichkeit, d.h. bei einer stetigen
Atmungskurve ergibt sich diese Vorgabe aus der Krümmung der Atmungskurve im Scheitelpunkt.
[0055] Die Schicht 10.3, die auf die Schicht 6.3 gewickelt wird, darf nur so groß werden,
daß ihr Maximum mit der darunter liegenden Schicht 6.3 wieder den gewünschten Durchmesser
des Endbereichs Ba erreicht. Schicht 10.3 wird erzeugt durch Changierkurve 10. Changierkurve
10 wird für eine gewisse Zeitdauer angefahren, während sich der Changierhub verkleinert
(Hinweg der Atmung) und für eine gewisse Zeitdauer angefahren, während sich der Changierhub
vergrößert (Rückweg der Atmung). Die Zeitdauer für Hinweg und Rückweg der Atmung kann
vorzugsweise gleich groß sein. In diesem Falle ist die Atmungskurve zur Changierachse
in ihrem Scheitelpunkt spiegelsymmetrisch. Die Zeitdauer für Hinweg und Rückweg der
Atmung kann auch ungleich sein. Es ergibt sich eine unsymmetrische Atmungskurve.
In jedem Falle ist die Gesamtzeitdauer, die für die Changierkurve 10 eingehalten
wird, durch den maximalen Durchmesser D der zuvor gewickelten Fadenschichten vorgegeben.
[0056] Wie gesagt: Diese Ausführungen gelten bei der vereinfachten, stufenweisen Betrachtung.
Beim Durchfahren einer stetigen Atmungskurve entspricht diese Zeitdauer einer bestimmten,
vorzugebenden Steigung und Krümmung der Atmungskurve an der Stelle des Atmungshubes,
an der die Changierkurve 10 gefahren wird. Ebenso wie die Zeitdauer können Steigung
bzw. Krümmung für den Hinweg und Rückweg der Atmung unterschiedlich sein.
[0057] Zurück zur stufenweisen Betrachtung:
Auf die Schichten 6.3 und 10.3 wird in der nächsten Atmungsstufe die Schicht 11.3
gewickelt, indem die Changierkurve 11 (Fig. 1) eingestellt wird. Diese Changierkurve
11 erzeugt wiederum eine Schicht mit einem Dickenmaximum. Durch Vorgabe der Zeiten,
während der die Changierkurve 11 auf dem Hinweg und dem Rückweg der Atmung eingehalten
wird, wird das Maximum der Schicht 11.3 so bestimmt, daß es zusammen mit den darunter
liegenden Schichten 6.3 und 10.3 den vorgegebenen Durchmesser D der in den vorhergehenden
Stufen des Atmungshubes übereinandergewickelten Schichten ergibt.
[0058] Dasselbe gilt nun für die Changierkurve 12 und die damit erzeugte Schicht 12.3 sowie
die Changierkurve 9 und die damit erzeugte Schicht 9.3.
[0059] Damit ist das innere Ende des Atmungshubes erreicht und die Atmungsbewegung geht
wieder rückwärts. Dabei werden - wie gesagt - wiederum die Changierkurven 12, 11,
10 durchlaufen und schließlich wieder die äußere Changierkurve 4, 6 erreicht. Dieses
Verfahren in stetiger Form wird über den gesamten Umkehrbereich Ba, gerechnet vom
äußersten Scheitelpunkt des Changierhubs, durchgeführt.
[0060] Es ist aus Fig. 3 zu sehen, daß bei stufenweiser Betrachtung im Umkehrbereich Ba
theoretisch eine Spulenoberfläche mit einzelnen scharfen Ringen entsteht. Wenn die
Atmung - wie erfindungsgemäß vorgesehen - jedoch stetig erfolgt bzw. die Atmungsstufen
so klein gewählt werden, wie es durch die digitale elektronische Steuerung vorgegeben
ist, entsteht eine glatte, zylindrische Oberfläche mit dem Durchmesser D, der größer
als der Spulendurchmesser d im Bereich der Spulenlänge mit geradliniger Changierkurve
ist.
[0061] Die Atmungskurve wird also so berechnet und vorgegeben, daß die pro Längeneinheit
der Spule abgelegten Fadenmenge zu einer zylindrischen Menge verteilt wird. Dabei
bestimmt die Steigung und Krümmung der Atmungskurve und der Verlauf der Steigung die
genaue Einhaltung der Mengenverteilung über den Umkehrbereich Ba der Spule.
Es ist ersichtlich, daß in die Berechnung der Atmungskurve vor allem auch der Verlauf
der Führungsnut 114 im Umkehrbereich B eingeht. Als Korrekturfaktoren kommen auch
der Fadendurchmesser und sonstige Qualitätsparameter des Fadens in Betracht. Diese
Faktoren können insbesondere dadurch ermittelt werden, daß durch Versuch festgestellt
wird, wie groß der Abstand zwischen dem theoretischen Scheitelpunkt Eth (Fig. 1)
des Changiergesetzes und dem tatsächlich ermittelten äußersten Scheitelpunkt der Fadenablage
auf der Spule ist.
[0062] Aus Fig. 3 ergibt sich, daß in dem Umkehrbereich Bi, den der Fadenführer 108 bei
maximalem Atmungshub durchläuft (siehe Kurvenzug 9 in Fig. 1), der vergrößerte Zylinderumfang
OB sanft in den Zylinderumfang 0, der im Bereich mit konstanter Changiergeschwindigkeit
entsteht, ausläuft.
[0063] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 und 9 erfolgt die Atmung mit veränderlichem
Atmungshub A1, A2, A3 usw. und die Störung mit veränderlicher Störamplitude C1, C2,
C3 usw. Sowohl in Fig. 8 als auch in Fig. 9 ist die Abszisse die Zeitachse. In Fig.
8 ist der Changierweg H bzw. der Atmungshub A auf der Ordinate abgetragen. In Fig.
9 ist die Changiergeschwindigkeit auf der Ordinate abgetragen. Die Changiergeschwindigkeit
wird angegeben als Doppelhubzahl DH. Die Doppelhubzahl ist die Anzahl pro Zeiteinheit
der Hin- und Herbewegungen des Fadenführers 108 (Fig. 7). Die Changiergeschwindigkeit
wird fortlaufend zwischen dem unteren, fest vorgegebenen Grenzwert DHU und einem oberen,
variablen Grenzwert DHO variiert, wobei auch hier - wie dargestellt - ein lineares,
sägezahnförmiges Störungsgesetz angewandt werden kann. Wie auch zuvor sind das Atmungsgesetz
1 und das Störungsgesetz 2 derart synchronisiert, daß die geringste Changiergeschwindigkeit
DHU stets mit dem größten Changierhub im Scheitelwert EA der Atmungskurve und die
größte Changiergeschwindigkeit DHO mit dem kleinsten Changierhub im inneren Endpunkt
der Atmungskurve zusammenfällt. Diese Synchronisation dient zur Kompensation der
Fadenspannungsschwankungen, die einerseits durch die Atmung und andererseits durch
die Störung hervorgerufen werden. Im Gegensatz zur Ausführung nach den Figuren 8,
9 erfolgt hier jedoch die Spiegelstörung so, daß die untere Changiergeschwindigkeit
DHU über die Spulreise fest vorgegeben wird. Daher bleibt der Mittelwert der Changiergeschwindigkeit
im Verlaufe einer Serie von Spiegelstörungszyklen mit veränderlicher oberer Changiergeschwindigkeit
DHO nicht konstant. Dadurch wird zwar der Ablagewinkel des Fadens auf der Spule auch
in seinem Mittelwert verändert. Die Veränderung ist jedoch recht gering. Der untere
Wert der Changiergeschwindigkeit DHU bleibt vorzugsweise während der Spulreise konstant.
Es ist jedoch auch möglich, den unteren Wert im Verlaufe der Spulreise zu verändern,
z.B. schwach abfallen zu lassen oder etwa während des ersten Drittels der Spulreise
schwach ansteigen und sodann schwach abfallen zu lassen.
[0064] Zur Ermittlung des Verlaufs der Atmungskurve nach Fig. 8:
In Fig. 8 sind drei Atmungszyklen aus einer Serie von vier Atmungszyklen dargestellt.
Zu einer Serie können aber auch mehr, z.B. acht Atmungszyklen gehören. Die Serie von
zusammengehörenden Atmungszyklen zeichnet sich dadurch aus, daß der Atmungshub A1
des ersten Atmungszyklus gleich dem maximalen Atmungshub ist und daß der Atmungshub
A2, A3 ... der folgenden Atmungszyklen sodann von einem Atmungszyklus zum nächsten
ständig verkürzt wird. Die nächste unmittelbar folgende Serie von Atmungszyklen beginnt
wieder mit dem maximalen Atmungshub.
[0065] Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Atmungskurve die Verlegung des Endpunktes
eines Changierhubs während eines Atmungszyklus darstellt. Die Atmungskurve besteht
typischerweise aus einem Verkürzungsast K und einem Verlängerungsast L. Der Verkürzungsast
gibt die Verkürzung des Changierhubes zwischen dem äußeren Scheitelpunkt Ea und dem
inneren Scheitelpunkt Ei des Changierhubes H wieder.
[0066] Der Verlängerungsast gibt den zeitlichen Verlauf der Verlängerung des Scheitelpunktes
des Changierhubes H zwischen dem inneren Scheitelpunkt Ei und dem äußeren Scheitelpunkt
Ea wieder.
[0067] In Abweichung von der vorangegangenen Beschreibung wird einem Atmungszyklus jeweils
ein Verkürzungsast K und ein Verlängerungsast L zugeordnet.
[0068] Der in Fig. 8 dargestellte erste Atmungszyklus weist nun den Verkürzungsast K1 und
den Verlängerungsast L1 auf. Die Atmungskurve erstreckt sich über den maximalen Atmungshub
A
max. Die Atmungskurve des ersten Zyklus ist in ihrem grundsätzlichen Kurvenverlauf,
die als ausgezogene Linie dargestellt ist, so ausgelegt, daß - wie bereits zuvor
anhand des Diagramms nach Fig. 2, 2A, 3 und 4 beschrieben - die Dicke der abgelegten
Fadenschicht im gesamten Atmungshub A
max konstant ist und eine zylindrische Spulenoberfläche ergibt. Diese Schicht ist in
Fig. 13A als Schicht 1 markiert. Die Atmungskurve wird jedoch - wie durch den gestrichelten
Kurvenzug 13.1 angegebenen - korrigiert. Die Atmungskurve 13.1 wird so ausgelegt,
daß in dem axialen Überschußbereich D1 der Spule, der die Differenz zwischen dem maximalen
Atmungshub A
max bzw. A1 und dem Atmungshub A2 des nächsten Atmungszyklus mit den Ästen K2, L2 ist,
eine zusätzliche Fadenmenge 14.1 abgelegt wird. Diese Fadenmenge 14.1 bildet eine
Schicht, die so dick ist wie die Summe sämtlicher Schichten, die im Umkehrbereich
Ba der Spule während der betroffenen Serie von Atmungszyklen abgelegt werden.
[0069] Die resultierende Atmungskurve nach dem gestrichelten Kurvenzug 13.1 hat nun gegenüber
dem idealen, ausgezogenen Kurvenzug den Vorteil, daß im inneren Endpunkt Ei eine verhältnismäßig
sanfte Umkehr des Verkürzungsastes K1 in den Verlängerungsast L1 stattfindet. Das
bedeutet praktisch, daß zum Antrieb der Atmungsstange 126 (Fig. 7) und der Zylinder-Kolben-Einheit
23 nur geringe Verzögerungen und Beschleunigungen erforderlich sind. Es sei darauf
hingewiesen, daß die Korrektur 13.1 ideal auf den Überschußbereich D1 beschränkt
ist, daß aus praktischen, insbesondere dynamischen Gründen u.U. jedoch eine weitergehende
Korrektur zweckmäßig ist - wie gezeigt. Die Auswirkungen dieser weitergehenden Korrektur
auf die Fadenablage können jedoch gering gehalten werden.
[0070] Wie Fig. 8 zeigt, wird der folgende Atmungszyklus mit verkürztem Atmungshub A2 durchgeführt.
Dabei besteht der Atmungszyklus aus dem Verkürzungsast K2 und dem Verlängerungsast
L2. Als Grundlage für die Berechnung dieses Kurvenzuges dient wiederum die Vorgabe,
daß der Faden über den Bereich des Atmungshubes A2 gleichmäßig, d.h. zu einer gleich
dicken Schicht 2 (Fig. 13A) verteilt werden soll. Dabei wird jedoch auch dieser Kurvenzug
korrigiert, und praktisch wird der gestrichelte Kurvenzug 13.2 gefahren. Dieser gestrichelte
Kurvenzug ist so ausgelegt, daß im axialen Überschußbereich D2 der Spule zwischen
den inneren Endpunkten Ei2 und Ei3 des darauffolgenden Atmungszyklus eine zusätzliche
Fadenmenge 14.2 abgelegt wird derart, daß in dem axialen Bereich D2 eine Schichtdicke
erreicht wird, die der Summe sämtlicher Schichten der in der betroffenen Serie noch
folgenden, verkürzten Atmungszyklen entspricht.
[0071] Während des nun folgenden Atmungszyklus ist der Atmungshub wiederum verkürzt, und
zwar zu dem Atmungshub A3. Auch hier sind der Verkürzungsast K3 und der Verlängerungsast
L3 in ihrem grundsätzlichen Verlauf so ausgelegt, daß die Fadenmenge über den Atmungshub
A3 zu einer zylindrischen Schicht 3 verteilt wird. Zusätzlich wird jedoch in dem Überschußbereich
D3 der Spule zusätzlich die Fadenmenge 14.3 (Fig. 13A) abgelegt, indem wiederum die
gestrichelt eingezeichnete Korrektur 13.3 der Atmungskurve erfolgt. Die zusätzliche
Fadenmenge 14.3 erreicht wiederum die Schichtdicke der gesamten Fadenschicht, die
in der Serie von Atmungszyklen im Umkehrbereich abgelegt wird.
[0072] Während des letzten Atmungszyklus 4 (nicht dargestellt) der Serie folgt wiederum
eine Verkürzung des Atmungshubes auf den Atmungshub A4. Hierbei ist die Atmungskurve
so ausgelegt, daß eine gleichmäßig zylindrische Schicht über den Atmungshub A4 gewickelt
wird.
[0073] Anschließend folgt eine neue Serie von Atmungshüben, wobei der nächste Atmungszyklus
mit dem maximalen Atmungshub A
max wie in Fig. 8 dargestellt, beginnt und wiederum eine stufenweise Verkürzung des
Atmungshubes von einem Zyklus zum nächsten stattfindet.
[0074] In den Fig. 13A und 13B ist der Schichtenaufbau des Endbereiches dargestellt, wobei
in einer Serie vier Atmungszyklen durchgeführt werden.
[0075] Es ist aus Fig. 13A in schematischer Darstellung ersichtlich, daß auch mit diesem
modifizierten Verfahren über den Atmungsbereich A
max sich eine zylindrische Wicklung ergibt, die einen etwas größeren Durchmesser hat
als die Wicklung im mittleren Bereich der Spule. Im Umkehrbereich Bi, der sich an
den maximalen Atmungshub A
max anschließt, findet ein sanfter Übergang zwischen der Wicklung mit größerem Durchmesser
und der Wicklung mit kleinerem Durchmesser statt, wie bereits zuvor unter Hinweis
auf Fig. 3 beschrieben.
[0076] Fig. 13B zeigt die Schichtbildung, die in Fig. 13A schematisch dargestellt ist,
in einer der Praxis näherkommenden Art und Weise. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
zum einem die während jedes Atmungszyklus abgelegte Fadenmenge sehr gering ist, da
jeder Atmungszyklus nur wenige Sekunden, z.B. 6 Sekunden dauert. Zum anderen ist zu
berücksichtigen, daß infolge dieser kurzen Dauer eines Atmungszyklus keine scharfen
Kanten der einzelnen Schichten und Fadenmengen entstehen. Der Faden ist ein lineares
Gebilde. Die einzelnen Fadenwindungen einer Schicht liegen nicht dicht bei dicht,
sondern mit Abstand, der einige Millimeter betragen kann. Wegen dieses Fadenabstandes
aufeinanderfolgender Windungen werden die in einer späteren Schicht abgelegten Windungen
stets, d.h. bei funktionierender Spiegelstörung, zwischen den Windungen der vorausgegangenen
Schicht abgelegt werden, so daß die einzelnen Schichten geometrisch nicht notwendigerweise
auch unterschiedliche Radien haben. Was in Fig. 13A und 13B als radial aufgetragene
Fadenschicht erscheint, macht sich daher in Wirklichkeit zu einem großen Teil lediglich
in einer Erhöhung der Packungsdichte der Spule bemerkbar.
Es ist aus Fig. 8 ersichtlich, daß die Korrekturen der Atmungskurven in allen Fällen
dazu führen, daß die Atmungsbewegung mit geringer Verzögerung und Beschleunigung
durchgeführt werden kann.
[0077] Fig. 9 zeigt nun, daß zur Spiegelstörung die Changiergeschwindigkeit, ausgehend
von der unteren Doppelhubzahl DHU, synchron mit der Verkürzung des Changierhubes H
erhöht wird, wobei in jedem Spiegelstörungszyklus der obere Wert der Doppelhubzahl
(DHO2, DHO3 ...) proportional zu der jeweiligen Verkürzung des Atmungshubes A1, A2,
A3 ... gegenüber der Doppelhubzahl DHO des vorausgegangenen Spiegelstörungszyklus
ebenfalls verringert wird.
[0078] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird dabei DHO4, d.h. der kleinste
obere Wert der Doppelhubzahl innerhalb einer Serie von Atmungs- und Spiegelstörungszyklen
mindestens so groß gewählt, daß das Verhältnis von Spiegelstörungsamplitude (C =
DHO - DHU) zu Zykluszeit T einen bestimmten vorgegebenen Wert nicht unterschreitet.
Die Spiegelstörungsamplitude C3 ist dabei die Differenz zwischen der kleinsten oberen
Doppelhubzahl DHO3 und der unteren Doppelhubzahl DHU. Die halbe Zykluszeit T/2 ist
die Zeitdauer für die Erhöhung der Doppelhubzahl von DHU auf DHO. Das Verhältnis
C3 / T/2 gibt die geringste Steigung der Spiegelstörungskurven nach Fig. 9 wieder.
Diese geringste Steigung muß so groß sein, daß zwei Fadenwindungen, die durch aufeinanderfolgende
Changierhübe unmittelbar nebeneinander abgelegt werden, einen Abstand gemessen senkrecht
zum Faden haben, der mindestens gleich der Fadendicke ist. Man kann auch formulieren:
Der Abstand in axialer Richtung muß mindestens gleich der Ablagebreite (gemessen in
axialer Richtung) sein, mit der sich der multifile Faden auf der Spule ablegt. Diese
Ablagebreite ist auf der Spule durch Messung zu ermitteln.
[0079] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Fig. 10 bis 12
erläutert. Das Atmungsgesetz und die dadurch hervorgerufene Fadenablage auf der Spule
entspricht der Beschreibung und Darstellung nach den Fig. 8 bzw. 13, 13A. Die Ausführung
der Spiegelstörung nach Fig. 11 entspricht der Darstellung und Beschreibung nach Fig.
5. Das heißt, die Spiegelstörungsamplitude ist konstant.
[0080] Wenn man bei konstanter Spiegelstörungsamplitude davon ausgeht, daß der obere Wert
der Doppelhubzahl DHO so bemessen ist, daß er bei maximalem Atmungshub eine ideale
Fadenspannungskompensation ergibt, so folgt daraus, daß bei dem kleinsten Atmungshub
keine vollständige Fadenspannungs kompensation mehr stattfindet. Aus diesem Grunde
wird bei diesem Ausführungsbeispiel die Umfangsgeschwindigkeit der Spule - wie Fig.
12 zeigt - synchron mit der Atmung bzw. Spiegelstörung erhöht. Während des Atmungszyklus
mit maximalem Atmungshub A
max ist die Umfangsgeschwindigkeit der Spule gleich dem Ausgangswert VAO. Synchron mit
dem Beginn eines Atmungszyklus mit verkürztem Atmungshub A2 erfolgt auch eine geringfügige
Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit V der Spule, wobei die Differenz zwischen V2 und
V1 proportional der Differenz der Atmungshübe A1 und A2 ist. Sodann wird mit Verlängerung
des Changierhubes die Changiergeschwindigkeit wiederum auf ihren Ausgangswert VAO
= V1 vermindert. Mit Durchführung des nächsten Atmungszyklus erfolgt wiederum eine
Erhöhung der Changiergeschwindigkeit, und zwar auf einen vergrößerten Wert V3. Die
Differenz V3 - V1 ist wiederum proportional der Gesamtverkürzung des Atmungshubes
A
max - A3. Durch geeignete Vorgabe des Ausgangswertes der Umfangsgeschwindigkeit der Spule
V1 und der erhöhten Werte V2 und V3, die durch Berechnung und Versuch zu ermitteln
ist, läßt sich eine vollständige Fadenspannungskompensation herbeiführen, so daß
die Fadenzugkraft, der der Faden auf der Spule unterworfen ist, weder während der
Spulreise noch während einer Serie von Atmungszyklen noch während eines Atmungszyklus
schwankt.
[0081] Es ist ersichtlich, daß das Verfahren nach Fig. 12 auch mit einem Verfahren nach
den Fig. 8, 9 kombiniert werden kann. Dies wird man mit Vorteil dann tun, wenn sich
zwischen der Forderung der guten Spiegelstörung und der Forderung der Fadenspannungskompensation
ein gangbarer Kompromiß nicht finden läßt.
[0082] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren 14 bis 16
erläutert. Die Ausführung der Spiegelstörung nach Fig. 15 entspricht der Darstellung
und Beschreibung nach Fig. 5. Das heißt, die Spiegelstörungsamplitude ist konstant.
Es sei jedoch vorab darauf hingewiesen, daß das Verfahren nach Fig. 14, 16, das nachfolgend
beschrieben wird, auch mit einem Spiegelstörungsverfahren nach Fig. 9 kombiniert werden
kann. Man wird von der Möglichkeit, die Spiegelstörungsamplitude zu variieren, insbesondere
dann Gebrauch machen, wenn dies zur Kompensation von Fadenspannungsschwankungen erforderlich
ist. Insoweit wird auf die Beschreibung zu Fig. 5 Bezug genommen.
[0083] Mit Hilfe des Changierdiagramms nach Fig. 14 wird eine bikonische Wicklung hergestellt.
Zu Anfang der Spulreise wird der Faden mit dem Anfangs-Changierhub H1 verlegt. Im
Verlaufe der Spulreise erfolgt eine ständige Verkleinerung des Changierhubes H, und
zwar an beiden Seiten der Spule. Daher entsteht eine zylindrische Spule mit abgeflachten,
d.h. konischen Stirnflächen. Die Differenz der axialen Wickellänge zwischen der Anfangswicklung
und der Endwicklung ist mit D bezeichnet. Das bedeutet, daß der Basis-Changierhub
im Laufe der Spulreise ständig kleiner wird. Die Atmung geht nun von diesem kleiner
werdenden Basis-Changierhub aus.
[0084] Die Atmung erfolgt mit veränderlichem Atmungshub A1, A2, A3 usw. Sowohl in Fig. 14
bis 16 ist die Abszisse die Zeitachse. In Fig. 15 ist die Changiergeschwindigkeit
auf der Ordinate abgetragen. Die Changiergeschwindigkeit wird angegeben als Doppelhubzahl
DH. Die Doppelhubzahl ist die Anzahl pro Zeiteinheit der Hin- und Herbewegungen des
Fadenführers 108 (Fig. 7). Die Changiergeschwindigkeit wird fortlaufend zwischen dem
unteren, fest vorgegebenen Grenzwert DHU und einem oberen, variablen Grenzwert DHO
variiert, wobei auch hier - wie dargestellt - ein lineares, sägezahnförmiges Störungsgesetz
angewandt werden kann. Wie auch zuvor sind das Atmungsgesetz 1 und das Störungsgesetz
2 derart synchronisiert, daß die geringste Changiergeschwindigkeit DHU stets mit
dem größten Changierhub im Scheitelwert EA der Atmungskurve und die größte Changiergeschwindigkeit
DHO mit dem kleinsten Changierhub im inneren Endpunkt der Atmungskurve zusammenfällt.
Diese Synchronisation dient zur Kompensation der Fadenspannungsschwankungen, die einerseits
durch die Atmung und andererseits durch die Störung hervorgerufen werden.
[0085] In Fig. 14 ist der Changierweg H bzw. der Atmungshub A auf der Ordinate abgetragen.
Es ist zu ersehen, daß sich der Basis-Changierhub gegenüber dem Anfangs-Changierhub
ständig verändert. In der Darstellung nach Fig. 14 bildet der Basis-Changierhub eine
unter dem Winkel beta ansteigende Gerade. Der Changierhub kehrt nun im Laufe eines
Atmungszyklus ständig auf diesen Basis-Changierhub zurück und die Atmungshübe A1
bis A4 werden von diesem Basis-Changierhub aus berechnet.
[0086] Zur Ermittlung des Verlaufs der Atmungskurve nach Fig. 14:
In Fig. 14 sind drei Atmungszyklen aus einer Serie von vier Atmungszyklen dargestellt.
Zu einer Serie können aber auch mehr, z.B. acht Atmungszyklen gehören. Die Serie von
zusammengehörenden Atmungszyklen zeichnet sich dadurch aus, daß der Atmungshub A1
des ersten Atmungszyklus gleich dem maximalen Atmungshub ist und daß der Atmungshub
A2, A3 ... der folgenden Atmungszyklen sodann von einem Atmungszyklus zum nächsten
ständig verkürzt wird. Die nächste unmittelbar folgende Serie von Atmungszyklen beginnt
wieder mit dem maximalen Atmungshub.
[0087] Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Atmungskurve die Verkleinerung des Changierhubs
gegenüber dem Basis-Changierhub während eines Atmungszyklus darstellt. Die Atmungskurve
besteht typischerweise aus einem Verkürzungsast K und einem Verlängerungsast L. Der
Verkürzungsast gibt die Verkürzung des Changierhubes zwischen dem äußeren Scheitelpunkt
Ea = Basis-Changierhub und dem inneren Scheitelpunkt Ei des Changierhubes H wieder.
Der Verlängerungsast gibt den zeitlichen Verlauf der Verlängerung des Scheitelpunktes
des Changierhubes H zwischen dem inneren Scheitelpunkt Ei und dem äußeren Scheitelpunkt
Ea = Basis-Changierhub wieder.
[0088] Im folgenden wird einem Atmungszyklus jeweils ein Verkürzungsast K und ein Verlängerungsast
L zugeordnet.
[0089] Der in Fig. 14 dargestellte erste Atmungszyklus weist nun den Verkürzungsast K1 und
den Verlängerungsast L1 auf. Die Atmungskurve erstreckt sich über den maximalen Atmungshub
A
max. Die Atmungskurve des ersten Zyklus ist in ihrem grundsätzlichen Kurvenverlauf,
die als ausgezogene Linie dargestellt ist, so ausgelegt, daß - wie bereits zuvor
anhand des Diagramms nach Fig. 2, 2A, 3 und 4 beschrieben - die Dicke der abgelegten
Fadenschicht im gesamten Atmungshub A
max konstant ist und eine zylindrische Spulenoberfläche ergibt. Diese Schicht ist in
Fig. 17A als Schicht 1 markiert. Die Atmungskurve wird jedoch - wie durch den gestrichelten
Kurvenzug 13.1 angegebenen - korrigiert. Die Atmungskurve 13.1 wird so ausgelegt,
daß in dem axialen Überschußbereich D1 der Spule, der die Differenz zwischen dem maximalen
Atmungshub A
max bzw. A1 und dem Atmungshub A2 des nächsten Atmungszyklus mit den Ästen K2, L2 ist,
eine zusätzliche Fadenmenge 14.1 abgelegt wird. Diese Fadenmenge 14.1 bildet eine
Schicht, die so dick ist wie die Summe sämtlicher Schichten, die im Umkehrbereich
Ba der Spule während der betroffenen Serie von Atmungszyklen abgelegt werden.
[0090] Die resultierende Atmungskurve nach dem gestrichelten Kurvenzug 13.1 hat nun gegenüber
dem idealen, ausgezogenen Kurvenzug den Vorteil, daß im inneren Endpunkt Ei eine verhältnismäßig
sanfte Umkehr des Verkürzungsastes K1 in den Verlängerungsast L1 stattfindet. Das
bedeutet praktisch, daß zum Antrieb der Atmungsstange 126 (Fig. 7) und der Zylinder-Kolben-Einheit
23 nur geringe Verzögerungen und Beschleunigungen erforderlich sind. Es sei darauf
hingewiesen, daß die Korrektur 13.1 ideal auf den Überschußbereich D1 beschränkt
ist, daß aus praktischen, insbesondere dynamischen Gründen u.U. jedoch eine weitergehende
Korrektur zweckmäßig ist - wie gezeigt. Die Auswirkungen dieser weitergehenden Korrektur
auf die Fadenablage können jedoch gering gehalten werden.
[0091] Wie Fig. 14 zeigt, wird der folgende Atmungszyklus mit kürzerem Atmungshub A2 durchgeführt.
Dabei besteht der Atmungszyklus aus dem Verkürzungsast K2 und dem Verlängerungsast
L2. Als Grundlage für die Berechnung dieses Kurvenzuges dient wiederum die Vorgabe,
daß der Faden über den Bereich des Atmungshubes A2 gleichmäßig, d.h. zu einer gleich
dicken Schicht 2 (Fig. 17A) verteilt werden soll. Dabei wird jedoch auch dieser Kurvenzug
korrigiert, und praktisch wird der gestrichelte Kurvenzug 13.2 gefahren. Dieser gestrichelte
Kurvenzug ist so ausgelegt, daß im axialen Überschußbereich D2 der Spule zwischen
den inneren Endpunkten Ei2 und Ei3 des darauffolgenden Atmungszyklus eine zusätzliche
Fadenmenge 14.2 abgelegt wird derart, daß in dem axialen Bereich D2 eine Schichtdicke
erreicht wird die der Summe sämtlicher Schichten der in der betroffenen Serie noch
folgenden, kürzeren Atmungszyklen entspricht.
[0092] Während des nun folgenden Atmungszyklus ist der Atmungshub wiederum verkürzt, und
zwar zu dem Atmungshub A3. Auch hier sind der Verkürzungsast K3 und der Verlängerungsast
L3 in ihrem grundsätzlichen Verlauf so ausgelegt, daß die Fadenmenge über den Atmungshub
A3 zu einer zylindrischen Schicht 3 verteilt wird. Zusätzlich wird jedoch in dem Überschußbereich
D3 der Spule zusätzlich die Fadenmenge 14.3 (Fig. 17A) abgelegt, indem wiederum die
gestrichelt eingezeichnete Korrektur 13.3 der Atmungskurve erfolgt. Die zusätzliche
Fadenmenge 14.3 erreicht wiederum die Schichtdicke der gesamten Fadenschicht, die
in der Serie von Atmungszyklen im Umkehrbereich abgelegt wird.
[0093] Während des letzten Atmungszyklus 4 (nicht dargestellt) der Serie folgt wiederum
eine Verkürzung des Atmungshubes auf den Atmungshub A4. Hierbei ist die Atmungskurve
so ausgelegt, daß eine gleichmäßig zylindrische Schicht über den Atmungshub A4 gewickelt
wird.
[0094] Anschließend folgt eine neue Serie von Atmungshüben, wobei der nächste Atmungszyklus
mit dem maximalen Atmungshub A
max wie in Fig. 14 dargestellt, beginnt und wiederum eine stufenweise Verkürzung des
Atmungshubes von einem Zyklus zum nächsten stattfindet.
[0095] In den Fig. 17A und 17B ist der Schichtenaufbau des Endbereiches dargestellt, wobei
in einer Serie vier Atmungszyklen durchgeführt werden.
[0096] Es ist aus Fig. 17A in schematischer Darstellung ersichtlich, daß die Verkürzung
des Basis-Changierhubs gegenüber dem Anfangs-Changierhub dazu führt, daß die Stirnflächen
der Spule abgeböscht, d.h. konisch wird. Es sei allerdings bemerkt, daß der Konuswinkel
in den Fig. 17A, B übergroß gezeichnet worden ist. In Wirklichkeit wirkt sich die
Veränderung des Basis-Changierhubes während eines Atmungszyklus, der eine Zeitdauer
von wenigen Sekunden hat, nicht so stark aus.
[0097] Es ist aus Fig. 17A in schematischer Darstellung ersichtlich, daß auch mit diesem
modifizierten Verfahren über den Atmungsbereich A
max sich eine zylindrische Wicklung ergibt, die einen etwas größeren Durchmesser hat
als die Wicklung im mittleren Bereich der Spule. Im Umkehrbereich Bi, der sich an
den maximalen Atmungshub A
max anschließt, findet ein sanfter Übergang zwischen der Wicklung mit größerem Durchmesser
und der Wicklung mit kleinerem Durchmesser statt, wie bereits zuvor unter Hinweis
auf Fig. 3 beschrieben.
[0098] Fig. 17B zeigt die Schichtbildung, die in Fig. 17A schematisch dargestellt ist,
in einer der Praxis näherkommenden Art und Weise. Auch in Fig. 17B ist der Böschungswinkel
der Stirnkante zu groß gezeichnet. Im Rahmen dieser Anmeldung ist zu berücksichtigen,
daß zum einem die während jedes Atmungszyklus abgelegte Fadenmenge sehr gering ist,
da jeder Atmungszyklus nur wenige Sekunden, z.B. 6 Sekunden dauert. Zum anderen ist
zu berücksichtigen, daß infolge dieser kurzen Dauer eines Atmungszyklus keine scharfen
Kanten der einzelnen Schichten und Fadenmengen entstehen. Der Faden ist ein lineares
Gebilde. Die einzelnen Fadenwindungen einer Schicht liegen nicht dicht bei dicht,
sondern mit Abstand, der einige Millimeter betragen kann. Wegen dieses Fadenabstandes
aufeinanderfolgender Windungen werden die in einer späteren Schicht abgelegten Windungen
stets, d.h. bei funktionierender Spiegelstörung, zwischen den Windungen der vorausgegangenen
Schicht abgelegt werden, so daß die einzelnen Schichten geometrisch nicht notwendigerweise
auch unter schiedliche Radien haben. Was in 17A und 17B als radial aufgetragene Fadenschicht
erscheint, macht sich daher in Wirklichkeit zu einem großen Teil lediglich in einer
Erhöhung der Packungsdichte der Spule bemerkbar. Es ist aus Fig. 14 ersichtlich,
daß die Korrekturen der Atmungskurven in allen Fällen dazu führen, daß die Atmungsbewegung
mit geringer Verzögerung und Beschleunigung durchgeführt werden kann.
[0099] Zur Spiegelstörung könnte nun, wie Fig. 9 zeigt, die Changiergeschwindigkeit, ausgehend
von der unteren Doppelhubzahl DHU, synchron mit der Verkürzung des Changierhubes
H erhöht werden, wobei in jedem Spiegelstörungszyklus der obere Wert der Doppelhubzahl
(DHO2, DHO3 ...) proportional zu der jeweiligen Verkürzung des Atmungshubes A1, A2,
A3... gegenüber der Doppelhubzahl DHO des vorausgegangenen Spiegelstörungszyklus ebenfalls
verringert wird. Zur weiteren Ausgestaltung wird auf die Ausführungen zu Fig. 9 verwiesen.
[0100] Sofern jedoch das Atmungsverfahren bei konstanter Spiegelstörung - wie in Fig. 15
dargestellt - betrieben wird, kann es vorteilhaft sein, zur Kompensation von Fadenspannungsschwankungen
auch die Umfangsgeschwindigkeit zu ändern, wie dies in bezug auf Fig. 16 gezeigt ist.
Zunächst einmal wird die Umfangsgeschwindigkeit synchron mit dem abnehmenden Basis-Changierhub
gegenüber dem Anfangswert der Umfangsgeschwindigkeit VA0 erhöht. Diese sich ständig
erhöhende Umfangsgeschwindigkeit ist in dem Diagramm nach Fig. 16, in dem die Ordinate
die Umfangsgeschwindigkeit der Spule darstellt, mit "Basisumfangsgeschwindigkeit"
bezeichnet. Erfindungsgemäß erfolgt nun eine weitere Modifikation.
[0101] Wenn man bei konstanter Spiegelstörungsamplitude davon ausgeht, daß der obere Wert
der Doppelhubzahl DHO so bemes sen ist, daß er bei maximalem Atmungshub eine ideale
Fadenspannungskompensation ergibt, so folgt daraus, daß bei dem kleinsten Atmungshub
keine vollständige Fadenspannungskompensation mehr stattfindet. Aus diesem Grunde
wird bei diesem Ausführungsbeispiel die Umfangsgeschwindigkeit der Spule - wie Fig.
16 zeigt - synchron mit der Atmung bzw. Spiegelstörung gegenüber der Basis-Umfangsgeschwindigkeit
erhöht. Während des Atmungszyklus mit maximalem Atmungshub A
max ist die Umfangsgeschwindigkeit der Spule gleich der Basis-Umfangsgeschwindigkeit.
Synchron mit dem Beginn eines Atmungszyklus mit verkürztem Atmungshub A2 erfolgt auch
eine geringfügige Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit V der Spule, wobei die Differenz
zwischen V2 und V1 proportional der Differenz der Atmungshübe A1 und A2 ist. Sodann
wird mit Verlängerung des Changierhubes die Changiergeschwindigkeit wiederum auf die
Basis-Umfangsgeschwindigkeit vermindert. Mit Durchführung des nächsten Atmungszyklus
erfolgt wiederum eine Erhöhung der Changiergeschwindigkeit, und zwar auf einen vergrößerten
Wert V3. Die Differenz V3 - V1 ist wiederum proportional der Gesamtverkürzung des
Atmungshubes A
max - A3. Durch geeignete Vorgabe des Ausgangswertes und Basiswertes der Umfangsgeschwindigkeit
der Spule V1 und der erhöhten Werte V2 und V3, die durch Berechnung und Versuch zu
ermitteln ist, läßt sich eine vollständige Fadenspannungskompensation herbeiführen,
so daß die Fadenzugkraft, der der Faden auf der Spule unterworfen ist, weder während
der Spulreise noch während einer Serie von Atmungszyklen noch während eines Atmungszyklus
schwankt.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0102]
1 Atmungskurve
2 Störungskurve
3 Changiergesetz
4 gerader Ast
5 Übergangspunkt
6 gekrümmter Ast
7
8 Zeit-Weg-Diagramm des Changierhubs
9 Kurve
10 Kurve
11 Kurve
12 Kurve
13 Kurvenzug
14 Fadenmenge, Anhäufung, Zusatzmenge
18 Programmeinheit
19 Signal/Stromwandler
20 Elektromagnet
21 hydraulisches Steuerventil
22 Feder
23 Zylinder-Kolben-Einheit
24 Kolbenstange
25 Schlitten
26 Einheit
27 Eisenkern
28 Kolbenstange
29 Bund, Steuerbund
30 Bund
31 Bund
32 Pumpe
33 Tank
34 Rückseite
35 Federplatte
36 Federplatte
37 Kolben
38 Vorderseite
39 Kanal
40 Kanal
41 Kanal
42 Kanal
43 Arm
44 Kanal
45 Schulter
46 Gleitlager
47 Anschlag
48 Flansch
49 Stange
50 Motor
51 Frequenzwandler
52 Motor
53 Programmeinheit
54 Zeitgeber