[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag fuer Glaskonstruktionen aus rahmenlosen Glasplatten,
mit zwei Beschlagplatten, die mittels Bohrungen in den Glasplatten durchdringender
Schraubenbolzen miteinander verspannt werden und nach der Montage durch aufsteckbare
Kappen abdeckbar sind.
[0002] Beschlaege fuer die Befestigung von Glasplatten an den Waenden, dem Boden oder der
Decke eines Baukoerpers, sowie fuer die gegenseitige Verbindung bzw. Befestigung zweier
aneinander stossender Glasplatten bei einer Ganzglaskonstruktion sind in vielen Ausfuehrungen
bekannt. Die bekannten Beschlaege sind jedoch immer nur fuer eine ganz bestimmte Einbauposition
und fuer eine ganz bestimmte Funktion geeignet. Da bei der Erstellung von Ganzglaskonstruktionen
Befestigungsbeschlaege mit unterschiedlichen Funktionen benoetigt werden, muessen
eine Reihe verschiedener Beschlaege zur Verfuegung stehen. Das bedingt nicht nur einen
Mehraufwand und damit eine Verteuerung bei der Herstellung der Beschlaege, sondern
bedeutet auch eine Erschwernis bei der Lagerhaltung der Beschlaege. Schliesslich besteht
beim Anwender selbst die Gefahr, dass bei der Bestellung der Beschlaege Verwechslungen
auftreten, die erst bei der Montage selbst als solche erkannt werden und die zu Verzoegerungen
bei der Montage fuehren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vielseitig einsetzbares Beschlagsystem
fuer Ganzglaskonstruktionen zu schaffen, das die verschiedenen ueblicherweise vorkommenden
Funktionen erfuellen kann, so dass unabhaengig von der jeweils im Einzelfall erforderlichen
Funktion stets derselbe Beschlag verwendet werden kann.
[0004] Gemaess der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch geloest, dass wenigstens eine der
beiden Beschlagplatten symmetrisch zu einer mittleren Symmetrieachse mit Bohrungen
und/oder Vorspruengen fuer die Befestigung von in Randausschnitten der Glasplatten
und/oder unmittelbar an der Oberflaeche einer Glasplatte angeordneten Einsatzstuecken
versehen ist, und dass als Einsatzstuecke wahlweise ein seitliches Eckfutterstueck,
ein mittleres Futterstueck und ein ueber den Beschlag ueberstehendes Anschlagblech
mit der Beschlagplatte verschraubbar sind.
[0005] Durch die Erfindung wird ein Beschlagsystem geschaffen, das fuer die unterschiedlichsten
Zwecke innerhalb einer Ganzglaskonstruktion einsetzbar ist, indem die Beschlagplatten
als eigentliche Grundkoerper des Beschlags in unveraenderter Form fuer die verschiedensten
Anwendungsfaelle verwendet werden, und lediglich durch die Auswahl und die Anordnung
eines oder mehrerer Futterstuecke auf der Beschlagplatte dem Beschlag die jeweils
gewuenschte Funktion erteilt wird. Die Futterstuecke selbst sind verhaeltnismaessig
klein und wenig aufwendig. Vorzugsweise werden alle mit der Beschlagplatte zu kombinierenden
Futterstuecke zusammen mit den zwei Beschlagplatten, den zugehoerigen Abdeckkappen
und den erforderlichen Schrauben und elastischen Zwischenlagen jeweils zu einem Beschlagsatz
zusammengestellt, der als Ganzes in den Handel gelangt. Die fuer den jeweiligen Verwendungszweck
erforderlichen Einsatzstuecke koennen bei der Montage der Glasplatten ausgewaehlt
und auf der Beschlagplatte befestigt werden, waehrend die nicht benoetigten Einsatzstuecke
gegebenenfalls verworfen werden koennen.
[0006] Der erfindungsgemaesse Beschlagsatz eignet sich beispielsweise fuer die Befestigung
von Glasplatten an einer Ecke oder an einer anderen Stelle entlang derGlaskante auf
dem Boden des Baukoerpers, zur Befestigung von Glasplatten an einer Seitenwand, zur
Befestigung von Glasplatten an der Decke, zur gegenseitigen Verbindung zweier aneinanderstossender
Glasplatten, zur Anordnung eines Anschlagbleches bei Anschlagtueren sowie zur Verbindung
zweier senkrecht aufeinanderstossender Glasplatten
[0007] Das Beschlagsystem und verschiedene Anwendungsmoeglichkeiten des neuen Beschlags
werden im folgenden anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
[0008] Von den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine nach der Erfindung ausgebildete Beschlagplatte und die auf dieser wahlweise
zu befestigenden Einsatzstuecke;
Fig. 2 und 2a die Verwendung eines erfindungsgemaessen Beschlags als Eckbeschlag zur
Befestigung einer Glasplatte auf dem Boden, als Explosionszeichnung;
Fig. 3 und 3a die Verwendung eines erfindungsgemassen Beschlags zur Eckbefestigung
zweier aneinanderstossender Glasplatten oder auf einer Kante einer Glasplatte;
Fig. 4 und 4a die Verwendung eines erfindungsgemaessen Beschlags als Anschlag fuer
eine Anschlagtuer, und
Fig. 5 und 5a die Verwendung des erfindungsgemaessen Beschlags zur Eckverbindung zweier
rechtwinklig aufeinanderstossender Glasplatten.
[0009] Der neue Beschlag umfasst zwei Beschlagplatten 1 und 2, die beidseitig der Glasplatte
angeordnet werden. Die Glasplatte ist deckungsgleich zu den Bohrungen 3 und 4 mit
Lochbohrungen versehen, und mit Hilfe nicht dargestellter Schraubenbolzen werden die
Beschlagplatten 1,2 miteinander verschraubt, wobei in ueblicher Weise zwischen den
Beschlagplatten 1,2 und den Glasoberflaechen elastische Zwischenlagen 61 zwischengeschaltet
werden, die der besseren Uebersicht wegen nur in den Fig. 2,3 und 5 angedeutet sind.
Die Beschlagplatten 1 und 2 koennen voellig identisch ausgebildet sein, indem beispielsweise
die Bohrung 3 als Gewindebohrung ausgebildet ist, waehrend die Bohrung 4 zur Aufnahme
einer Senkkopfschraube versenkt ausgefuehrt ist. Die beiden Schrauben werden in diesem
Fall wechselseitig eingefuehrt, was an sich bekannt ist und den Vorteil hat, dass
der Beschlag nicht von einer Seite her abgeschraubt werden kann. Selbstverstaendlich
ist es auch moeglich, beispielsweise bei der Beschlagplatte 1 beide Bohrungen 3,4
als Gewindebohrungen auszufuehren, und bei der Beschlagplatte 2 die Bohrungen beide
auf der Aussenseite fuer die Aufnahme einer Senkkopfschraube auszubilden. Die Schraubenkoepfe
schliessen buendig mit der Oberflaeche der Beschlagplatten ab. Nach der Montage werden
die Beschlagplatten in bekannter Weise durch entsprechend geformte Kappen abgedeckt.
[0010] Der Beschlag umfasst ferner drei verschiedene Einsatzstuecke, naemlich ein Eckfutterstueck
5, ein mittleres Futterstueck 6 und ein Anschlagblech 7. Je nach der gewuenschten
Funktion, die der Beschlag im Einzelfall erfuellen soll, wird eines dieser Einsatzstuecke
auf der Beschlagplatte 1 oder auf der Beschlagplatte 2 befestigt.
[0011] Fuer die Befestigung der Einsatzstuecke 5 und 6 sind die Beschlagplatten 1 und 2
mit vier Gewindebohrungen 8,9,10 und 11 versehen. Die Einsatzstuecke 5 und 6 haben
eine Dicke, die der Dicke der Glasplatte entspricht und sind jeweils in einem Ausschnitt
der Glasplatte angeordnet.
[0012] Das Eckfutterstueck 5 kann an der rechten oder an der linken unteren Ecke der Beschlagplatte
angebracht werden. Zur Befestigung dienen die beiden Bohrungen 12 und 13, die jeweils
auf beiden Seiten zur Aufnahme von Senkkopfschrauben versenkt sind. Auf diese Weise
kann das Eckfutterstueck 5 um 180 Grad gewendet und statt ueber die Gewindebohrungen
8,9 durch die Gewindebohrungen 10 und 11 mit der Beschlagplatte verschraubt werden.
[0013] Die Abmessungen des Eckfutterstuecks 5 sind so gewaehlt, dass es unten und seitlich
jeweils um den Abstand A ueber die entsprechende Seitenflaeche der Beschlagplatte
uebersteht. Da das Eckfutterstueck 5 dazu bestimmt ist, seitlich oder unten an ein
benachbartes Bauteil anzuschliessen, wird durch den Ueberstand A Platz geschaffen,
damit die Abdeckkappe, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist, ueber die Beschlagplatte
uebergeschoben werden kann.
[0014] Um die Richtung der verschiedenen Bohrungen und Gewindebohrungen eindeutig zu definieren,
ist in der Fig. 1 ein Koordinatensystem eingezeichnet, auf das bei der Beschreibung
der Richtung der Bohrungen im folgenden Bezug genommen wird.
[0015] Wie bereits erwaehnt, dient das Eckfutterstueck 5 fuer die Befestigung des Beschlags
an einem angrenzenden Bauteil. Zu diesem Zweck sind in dem Eckfutterstueck 5 einerseits
zwei in X-Richtung verlaufende Gewindebohrungen 14 und 15, und andererseits eine in
Y-Richtung verlaufende Gewindebohrung 16 vorgesehen. Die Bohrungen 12,13 zum Anschrauben
an die Beschlagplatte verlaufen in Z-Richtung. Die Befestigung des Eckfutterstuecks
5 an dem angrenzenden Bauteil kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise
kann eine Befestigungslasche 17 mit Hilfe zweier Schrauben 18,19 mit dem Eckfutterstueck
5 verschraubt, und diese Befestigungslasche 17 mit Hilfe von Schrauben 20,21 mit dem
angrenzenden Bauteil verschraubt werden. Selbstverstaendlich kann die Befestigung
des Eckfutterstuecks 5 an dem angrenzenden Bauteil mit Hilfe der Gewindebohrungen
14,15 auch auf andere Weise erfolgen, beispielsweise mit Hilfe eines in eine der Gewindebohrungen
14,15 eingeschraubten Steinankers oder einer anderen geeigneten Verbindungsschraube.
Das gleiche gilt fuer die vertikale Gewindebohrung 16, in die je nach Bedarf eine
geeignete Verbindungsschraube eingedreht werden kann.
[0016] Anstelle des Eckfutterstuecks 5 kann das mittlere Futterstueck 6 mit der Beschlagplatte
1 verschraubt werden. Hierzu dienen wiederum die Gewindebohrungen 9,10, mit denen
die Bohrungen 22 und 23 in dem Futterstueck 6 fluchten. Die Koepfe der die Bohrungen
22,23 durchdringenden Schrauben muessen wiederum versenkt angeordnet sein und duerfen
ueber die Oberflaeche des Futterstuecks 6 nicht ueberstehen. Dieses mittlere Futterstueck
6 ist in der Mitte mit einer vertikalen Gewindebohrung 24 versehen, in die ebenso
wie in die Gewindebohrungen 14,15,16 des Eckfutterstuecks 5 die unterschiedlichsten
Befestigungsschrauben oder Steinanker eingedreht werden koennen.
[0017] Als weiteres Einsatzstueck ist ein Anschlagblech 7 vorgesehen, das gegebenenfalls
auch doppelt vorhanden sein kann. Das Anschlagblech 7 weist oben zwei Bohrungen 25,26
auf, ueber die die Fixierung auf der Beschlagplatte erfolgt. Eine separate Verschraubung
mit der Beschlagplatte ist nicht erforderlich, vielmehr genuegt es, wenn auf der Beschlagplatte
1 zwei zylindrische Vorspruenge 27,28 beispielsweise in Form von in die Beschlagplatte
eingesetzten Stiften vorgesehen werden, die in die Bohrung 26 des Anschlagblechs 7
eingreifen, waehrend die Bohrung 25 mit der Bohrung 3 oder 4 der Beschlagplatte fluchtet.
Beim gegenseitigen Verschrauben der beiden Beschlagplatten 1,2 wird das Anschlagblech
7 zwischen der Beschlagplatte und der Glasoberflaeche bzw. der elastischen Zwischenlage
fest eingespannt und damit sicher befestigt.
[0018] Die Beschlagkoerper 1,2 weisen ferner zwei weitere Gewindebohrungen 30,31 auf, die
vertikal uebereinander in der Mitte der Beschlagplatte angeordnet sind. Ueber diese
Bohrungen 30,31 kann auf der Aussenseite des Beschlags ein weiteres Futterstueck senkrecht
zur Ebene der Beschlagplatte mit dieser verschraubt werden. Diese zusaetzliche Moeglichkeit
wird spaeter anhand der Fig. 5 naeher beschrieben.
[0019] Auf ihrer oberen Umfangsflaeche sind die Beschlagplatten 1,2 ausserdem mit einer
rechteckigen Ausnehmung 32 versehen. Diese Ausnehmung 32 tritt dann in Funktion, wenn
mit Hilfe eines weiteren Beschlagteils, das ueber die Gewindebohrungen 30,31 mit der
Beschlagplatte verschraubt ist, zwei Glasplatten senkrecht aufeinander stossen. Auch
die Funktion dieser Aussparung 32 wird anhand der Fig. 5 naeher erlaeutert. Wenn die
Aussparung 32 nicht benoetigt wird, wird sie durch die nach der Montage aufgeschobene
Kappe abgedeckt, so dass sie bei dem fertig montierten Beschlag nicht sichtbar ist.
[0020] Die Bohrungen bzw. Gewindebohrungen 4,8,9 und der Haltevorsprung 28 sind achsensymmetrisch
zu den Bohrungen 3,11 und 10 bzw. zu dem Haltevorsprung 27 angeordnet, wobei die Symmetrieachse
S-S in der Mitte der Beschlagplatte verlaeuft. Dadurch ergibt sich die Moeglichkeit,
die Einsatzstuecke 5 und 7 wahlweise auf der einen oder der anderen Seite anzuordnen
und ggf. auch nur eine einzige Ausfuehrung fuer die Beschlagplatte vorzusehen. Die
Gewindebohrungen 8 und 11 sind ferner in einer solchen Hoehe angeordnet, dass in dem
Eckfutterstueck 5 oberhalb und unterhalb der der Gewindebohrung 8 entsprechenden Bohrung
12 genuegend Platz fuer die beiden Gewindebohrungen 14 und 15 bleibt.
[0021] In den Figuren 2 bis 5 sind verschiedene Anwendungsbeispiele fuer den neuen Beschlag
dargestellt, die die vielseitigen Verwendungsmoeglichkeiten des Beschlags verdeutlichen.
[0022] Fig. 2 zeigt in einer Explosionszeichnung die Verwendung des Beschlags als unteren
linken Eckbeschlag 35 fuer die Befestigung einer feststehenden Glasplatte 36 einer
Ganzglastueranlage, wie sie schematisch als Uebersichtszeichnung in Fig. 2a dargestellt
ist. In diesem Fall wird auf der Beschlagplatte 1 auf der linken Seite das Eckfutterstueck
5 mit Hilfe zweier Senkkopf- oder Innensechskantschrauben 37,38 festgeschraubt. Die
Glasplatte 36 ist im unteren Eckbereich mit Bohrungen 39 und einem Eckauschnitt 40
versehen, so dass das Eckfutterstueck 5 in diesem Ausschnitt 40 Platz findet. Unter
Zwischenschaltung geeigneter elastischer Zwischenlagen 61, die in der Zeichnung nur
teilweise dargestellt sind, werden nun die beiden Beschlagplatten 1,2 mit Hilfe der
beiden Schrauben 41,42 miteinander verschraubt. Zum Verankern des Beschlags im Boden
dient beispielsweise ein Steinanker 43, der in die Bohrung 16 eingeschraubt und in
einem entsprechenden Loch im Boden auf geeignete Weise befestigt wird. Nach der Montage
der Glasplatten werden zum Schluss in bekannter Weise Metallkappen 44,45 auf die Beschlagplatten
aufgeschoben und dort auf geeignete Weise befestigt.
[0023] Fig. 3 stellt die Verwendung des Beschlags fuer die in Fig. 3a erkennbare Situation
dar, bei der die beiden feststehenden Glasplatten 46 und 47 mit Hilfe eines solchen
Beschlages an der Seitenwand des Baukoerpers befestigt sind. Die Glasplatte 46 stellt
den linken feststehenden Seitenteil einer Doppeltueranlage dar, waehrend die Glasplatte
47 das die beiden feststehenden Seitenteile und die beiden Tuerfluegel ueberspannende
Oberlicht bildet. Die beiden Glasplatten 46,47 sind in den aneinandergrenzenden Eckbereichen
jeweils mit einer Bohrung 48 bzw. 49 versehen, durch die die Schrauben 41, 42 dringen,
mit denen die beiden Beschlagplatten 1,2 miteinander und mit den beiden Glasplatten
verspannt werden. Die Glasplatten 46,47 sind ausserdem jeweils mit einem Eckausschnitt
52 bzw. 53 versehen. In dem hierduch geschaffenen Platz liegt das mittlere Futterstueck
6, das zuvor auf die Beschlagplatte 1 aufgeschraubt wurde. Wie aus der Zeichnung ersichtlich
ist, ist auch dieses mittlere Futterstueck 6 so dimensioniert, dass seine Aussenflaeche
um den Abstand A ueber der entsprechenden Umfangsflaeche der Beschlagplatte uebersteht,
damit nach der endgueltigen Montage genuegend Platz fuer die entsprechende Seitenwand
der Abdeckkappe 44 bleibt.
[0024] Fig. 4 veranschaulicht die Verwendung des neuen Beschlags fuer die Montage von zwei
wechselseitig angeordneten Anschlagblechen 7 bei der in Fig. 4a dargestellten Ganzglastueranlage,
bei der die beiden Anschlagtueren 54,55 ineinander entgegengesetzten Richtungen geoeffnet
werden. Die Anschlagbleche 7 sind mit Hilfe des neuen Beschlags an der als Oberlicht
wirkenden Glasplatte 47 angeordnet. Die Anschlagbleche 7 und 7′ liegen ausserhalb
des Glasplattenkoerpers, so dass die Glasplatte 47 keinen Ausschnitt, sondern nur
zwei Bohrungen 56 fuer die Aufnahme der Schrauben 41,42 aufweist, mit denen die beiden
Beschlagplatten 1,2 unter Einspannung der Glasplatte 47 und der beiden Anschlagbleche
7 und 7′ miteinander verschraubt werden. Da die Tuerfluegel sich in entgegengesetzten
Richtungen oeffnen lassen, ist das Anschlagblech 7 auf der Beschlagplatte 1, und das
Anschlagblech 7′ auf der Beschlagplatte 2 angeordnet. Die Abdeckkappen 44 und 45,
die identisch ausgebildet sind, weisen am Rand der unteren Seitenwand 57 Ausnehmungen
50 auf, die in der Breite und Tiefe den Querschnittsabmessungen der Anschlagbleche
7 entsprechen. Damit ist sichergestellt, dass die uebrigen Seitenwaende der Abdeckkappen
44,45 bis zur Anlage an die Glasplatte 47 auf die Beschlagplatten aufgeschoben werden
koennen.
[0025] Selbstverstaendlich kann man durch die Wahl der Anordnung der Anschlagbleche auf
den beiden Beschlagplatten auch alle anderen moglichen Varianten fuer Anschlag-Doppeltueranlagen
realisieren, das heisst die beiden Tuerfluegel koennen auch in anderer Richtung gegensinnig,
oder auch in beiden Richtungen gleichsinnig oeffnend ausgefuehrt werden.
[0026] Die Anwendung des neuen Beschlags fuer die gegenseitige Befestigung von drei Glasscheiben
58,59,60, von denen die beiden Glasscheiben 58 und 59 in derselben Ebene liegen und
gegeneinander stossen, waehrend die dritte Glasscheibe 60 im rechten Winkel hierzu
angeordnet ist, ist in den Fig. 5 und 5a dargestellt. Diese Situation ergibt sich
oft ebenfalls bei Ganzglastueranlagen oder bei anderen Ganzglaskonstruktionen. Bei
einer Ganzglastueranlage ist beispielsweise die Glasscheibe 58 das Oberlicht oberhalb
des Tuerfluegels, die Glasscheibe 59 ein Seitenteil neben dem Tuerfluegel, und die
Glasscheibe 60 entweder eine schmale Glasplatte, die zur Aussteifung der Glaswand
dient, oder ein sich an die Glaswand rechtwinklig anschliessendes groesseres Konstruktionselement.
[0027] Die Verbindung der beiden Glasplatten 58 und 59 erfolgt in der zuvor beschriebenen
Weise, indem in die Glasplatten 58 und 59 jeweils ein Loch gebohrt und zwei Beschlagplatten
1 und 2 mit den Glasplatten verspannt werden. Fuer die Befestigung dienen wiederum
die Bohrungen bzw. Gewindebohrungen 3 und 4, in die die Befestigungsschrauben eingedreht
werden.
[0028] Bevor nun die Abdeckkappe 45 auf die Beschlagplatte 2 aufgeschoben wird, werden in
dieser Abdeckkappe 45 zunaechst zwei Bohrungen 62,63 angebracht, die mit den Gewindebohrungen
30,31 deckungsgleich sind. Ausserdem wird im oberen Bereich in der Mitte eine Ausnehmung
64 angebracht, die der Ausnehmung 32 in der Beschlagplatte 2 entspricht. Sodann wird
die Abdeckkappe 45 auf die Beschlagplatte 2 aufgeschoben und aussen auf die Abdeckkappe
2 ein Futterstueck 65 aufgesetzt und mit zwei Schrauben 66,67, die die in dem Futterstueck
65 angebrachten Laengsbohrungen 68,69 durchdringen, mit der Beschlagplatte 2 verschraubt.
[0029] Das Futterstueck 65 ist etwa in der Mitte mit einer quer durchgehenden Querbohrung
70 versehen. Diese Bohrung 70 dient fur die Aufnahme einer Schraube 71, mit der zwei
weitere Beschlagplatten 1,2 mit diesem Futterstueck 65 verspannt werden. Die Glasplatte
60, mit der diese beiden Beschlagplatten 1,2 ebenfalls verspannt werden, ist in der
unteren Ecke wiederum mit einer Eckausnehmung versehen, in der das Futterstueck 65
Platz findet, und ausserdem mit einer Bohrung 51, die mit den Bohrungen 3, 4 in den
Beschlagplatten 1,2 deckungsgleich ist und durch die die Beschlagplatten miteinander
verspannende Schraube 72 hindurchgefuehrt wird. Die Bohrung 70 in dem Futterstueck
65 ist so angeordnet, dass die hintere Begrenzungsflaeche 73 der Beschlagplatte 2
nicht buendig mit der hinteren Begrenzungsflaeche 74 des Futterstuecks 65 abschliesst,
sondern in einem Abstand A vor dieser endet, damit nach der Montage der Beschlagplatten
auf diese wiederum Abdeckkappen aufgeschoben werden koennen, die in diesem Fall jedoch
nicht dargestellt sind.
1. Beschlag fuer Ganzglaskonstruktionen aus rahmenlosen Glasplatten, mit zwei Beschlagplatten,
die mittels Bohrungen in den Glasplatten durchdringender Schraubenbolzen miteinander
verspannt werden und nach der Montage durch aufschiebbare Kappen abdeckbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der beiden Beschlagplatten (1,2) symmetrisch zu einer mittleren
Symmetrieachse (S-S) mit Bohrungen (8,9,10,11) und/oder Vorspruengen (27,28) fuer
die Befestigung von in Randausschnitten der Glasplatten und/oder unmittelbar an der
Oberflaeche einer Glasplatte angeordneten Einsatzstuecken (5,6,7) versehen ist, und
dass als Einsatzstuecke wahlweise ein seitliches Eckfutterstueck (5), ein mittleres
Futterstueck (6) und ein ueber den Beschlag ueberstehendes Anschlagblech (7) mit der
Beschlagplatte (1,2) verschraubbar sind.
2. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckfutterstueck
(5) zwei in Z-Richtung (Fig. 1) verlaufende Bohrungen (12,13) fuer die Befestigung
auf der Beschlagplatte (1,2), zwei in X-Richtung verlaufende Gewindebohrungen (14,15),
von denen eine Gewindebohrung (14) oberhalb der Bohrung (12) und die andere Gewindebohrung
(15) unterhalb der Bohrung (12) angeordnet ist, und eine in Y-Richtung verlaufende
Gewindebohrung (16) aufweist.
3. Beschlag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in Z-Richtung
verlaufenden Bohrungen (12,13) in dem Eckfutterstueck (5) auf beiden Seiten versenkt
sind und dadurch das Eckfutterstueck (5) wahlweise mit Gewindebohrungen (8,9) oder
den Gewindebohrungen (10,11) verschraubbar ist.
4. Beschlag nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Futterstueck
(6) mit zwei in Z-Richtung angeordneten, mit den Gewindebohrungen (9,10) in der Beschlagplatte
deckungsgleichen Bohrungen (22,23) fuer die Befestigung auf der Beschlagplatte, und
mit einer in Y-Richtung verlaufenden mittleren Gewindebohrung (24) versehen ist.
5. Beschlag nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die Gewindebohrungen
(14,15,16,24) der Einsatzstuecke (5,6) Befestigungschrauben, Steinanker, Verlaengerungsschrauben
usw. einschraubbar sind.
6. Beschlag nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagbleche
(7) im oberen Bereich mit zwei Bohrungen (25,26) versehen sind, von denen die eine
Bohrung (25) deckungsgleich zur Bohrung (3) oder (4) der Beschlagplatte (1,2)angeordnet,
und die andere Bohrung (26) mit dem Vorsprung (27) oder (28) in Eingriff kommt.
7. Beschlag nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Futterstuecke
(5,6) so dimensioniert sind, dass die an den angrenzenden Bauteilen zur Anlage kommenden
Begrenzungsflaechen der Futterstuecke (5,6) um einen Abstand (A) vorstehen, der das
Aufschieben der Abdeckkappen (44,45) ermoeglicht.
8. Beschlag nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagplatten
(1,2) an einer Laengsseitemittig mit einer Ausnehmung (32), und unterhalb der Ausnehmung
(32) mittig mit zwei in Z-Richtung angeordneten Gewindebohrungen (30,31) versehen
sind.
9. Beschlag nach Anspruch 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein aussen auf die montierten
Beschlagplatten mit Hilfe der Gewindebohrungen (30,31) verschraubbares Futterstueck
(65), das eine Querbohrung (70) fuer die Befestigung von zwei weiteren Beschlagplatten
(1,2) im rechten Winkel zu den anderen Beschlagplatten (1,2) aufweist.
10. Beschlag nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Laengsseitenwaende
(57) der Abdeckkappen (44,45) mit dem Querschnitt der Anschlagbleche (7) entsprechenden
Ausnehmungen (50) versehen ist.