[0001] Die Erfindung betrifft eine Kippvorrichtung für motorgetriebene Müllsammelfahrzeuge
mit einer mit dem Randbereich von Müllbehältern zusammenwirkenden Aufnahmeklaue.
[0002] Kippvorrichtungen für motorgetriebene Müllsammelfahrzeuge sind in unterschiedlichen
Ausführungsformen bekannt geworden. Diese weisen jedoch sämtlich den Nachteil auf,
daß die Müllbehälter entweder von Hand oder durch umständliche Manipulationen an diese
angekuppelt werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kippvorrichtung der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, die mit einer Aufnahmeklaue versehen ist, die sich einfach an bereitgestellte
Müllbehälter ankuppeln läßt, so daß die Einsammelarbeit auch von dem Fahrer des Müllsammelfahrzeugs
allein durchgeführt werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß auf der Grundschiene
außermittig ein Lenker um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert ist, der an seinem
freien Ende derart die Aufnahmeklaue für den Müllbehälter trägt, daß diese zwischen
ihrer ausgeschwenkten Stellung und ihrer an der Grundschiene anliegenden Mittelstellung
schwenkbar ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht, daß der Fahrer des Müllsammelfahrzeugs
mit den Greif- oder Kuppelelementen der Hubkippvorrichtung seitlich des Fahrzeugs
stehende Müllbehälter ergreifen, verkippen und wieder absetzen kann. Zweckmäßigerweise
besteht die Aufnahmeklaue aus einem mit seiner Spitze nach oben weisenden gleichschenkeligen
dreieckigen Glied, das um einen vertikalen Bolzen des Koppelstücks schwenkbar gelagert
ist. eine derartige Klaue läßt sich selbstzentrierend in eine entsprechend geformte
Aufnahmenut des Müllbehälters einführen.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Aufnahmeklaue auf
dem vertikalen Bolzen gegen Federkraft axial verschieblich geführt und relativ zu
diesem in ihrr nach unten gedrückten Stellung blockiert ist. Während sich die Aufnahmeklaue
zur Einführung in die Aufnahmenut durch Anlage gegen die entsprechende Behälterwand
selbst zentriert, wird die Aufnahmeklaue unter dem Gewicht des angekuppelten Müllbehälters
relativ zu dem diese tragenden Bolzen verriegelt, so daß der Müllbehälter an der
Aufnahmeschiene der Hubkippvorrichtung während des Verkippens im Zusammenhang mit
einem gegenhaltenden Riegel festgelegt ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0008] In dieser zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Müllsammelfahrzeugs bei seiner Annäherung
an einen zur Entleerung bereitgestellten Müllbehälter,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Müllsammelfahrzeugs nach Fig. 1, teilweise in schematischer
Schnittdarstellung,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende schematische Seitenansicht des Müllsammelfahrzeugs
mit zum Teil weggebrochenen Teilen zur besseren Darstellung von Einzelheiten,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Grundschiene der Hubkippvorrichtung mit in eingeschwenkter
und ausgeschwenkter Stellung dargestellter Einrichtung zum Ankuppeln an Müllbehälter,
Fig. 4a eine Vorderansicht der Grundschiene nach Fig. 4, zum Teil im Schnitt und mit
weggebrochenen Teilen,
Fig. 4b einen Schnitt durch die Grundschiene nach Fig. 4a längs der Linie A - A,
Fig. 4c einen Schnitt durch die Grundschiene nach Fig. 4a längs der Linie B - B,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines Müllbehälters und einer diesen ergreifenden
Einrichtung der in Fig. 4 dargestellten Art unmittelbar vor dem Ankuppeln,
Fig. 5a einen Schnitt durch die miteinander kuppelnden Teile des Müllbehälters und
der Aufnahmeeinrichtung in schematischer Darstellung,
Fig. 5b eine schematische Darstellung zweier Mülbehälter unterschiedlicher Größen
mit eingefahrenen Kupplungsteilen,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Förder- und Preßeinrichtung,
Fig. 7 eine Rückansicht der Förder- und Preßeinrichtung nach Fig. 6,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Förder- und Preßeinrichtung nach Fig. 6 und
Fig. 9 eine schematische Seitenansicht des Hubarms mit dem die Grundschiene bei dem
Verschwenken steuernden Lenker-Hebelsystem und mit angekuppeltem Müllbehälter in verschiedenen
Stellungen.
[0009] Das in den Fig. 1 bis 3 im Ganzen dargestellte Müllsammelfahrzeug des Wechselbehälter-Müllsammelsystems
besteht aus einem LKW mit kurzem Achsabstand, um dem Fahrzeug bei dem Einsammeln von
Müll eine gute Wendigkeit zu verleihen. Das Führerhaus 1 ist vor der Vorderachse 2
an dem Grundrahmen 3 des Chassis tiefliegend befestigt, so daß es mit seiner Unterkante
bis in den Bereich der Ebene der Radachsen oder noch tiefer ragt und dem Fahrer eine
gute Sicht auf neben der Straße stehende Müllbehälter gewährt. Das Müllsammelfahrzeug
ist in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise mit zwei Lenkrädern zur Links- und Rechtssteuerung
versehen, so daß der Fahrer im normalen Straßenverkehr die Linkssteuerung benutzen
und sich zum Einsammeln des Mülls auf die rechte Fahrzeugseite setzen kann, auf der
die Müllbehälter bereitgestellt sind.
[0010] Auf dem Chassis ist mit dem Fahrzeugrahmen 3 die Schütteinheit 4 derart verbunden,
daß diese zwischen dem Führerhaus 1 und dem Container 5 angeordnet ist und sich über
das Führerhaus 1 erstreckt.
[0011] Die Hubkippvorrichtung besteht aus zwei beidseits des Führerhauses angeordneten
U-förmigen Schwenkarmen 6, 6ʹ, deren kürzeren Schenkel um eine hinter dem Führerhaus
im unteren Bereich der Schütteinheit 4 oder an dem Chassis angeordnete Achse 46 schwenkbar
gelagert sind. An die freien Enden der längeren Schenkel sind die einen Enden von
Koppelstücken 7, 7ʹ angelenkt, die durch eine zu den Radachsen parallele Grundschiene
8 miteinander verbunden sind. Die anderen Ende der Koppelstücke 7, 7ʹ sind gelenkig
mit den Lenkern 9, 9ʹ eines Lenker-Hebelsystems verbunden, das die Drehbewegung der
Grundschiene 8 beim Verschwenken der Hubarme 6, 6ʹ derart steuert, daß diese bis zum
Verschwenken in Höhe des oberen Bereiches der Führerkabine im wesentlichen etwa relativ
zu dem Müllsammelfahrzeug keine Drehung ausführt, sodann aber während des restlichen
Schwenkweges eine beschleunigte Drehbewegung vollzieht. Dieses Lenker-Hebelsystem
wird unten anhand der Fig. 9 noch näher erläutert.
[0012] Die Schwenk- oder Hubarme 6, 6ʹ sind derart bügelförmig ausgestaltet, daß deren
kurzen Schenkel im abgesenkten Zustand hinterder Rückwand des Führerhauses und deren
vorderen längeren Schenkel im vorderen Seitenbereich des Führerhauses liegen, wobei
die Schenkel durch Stege 10 miteinander verbunden sind, die oberhalb der Seitentüren
der Führerhauses liegen, so daß weder die Sicht noch das Öffnen und Schließen der
Führerhaustüren durch die Hubarme behindert werden.
[0013] Auf der aus einem Kastenprofil bestehenden Grundschiene 8 ist in der am besten aus
den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Weise ein Profilrohr 11 mit ebenfalls rechteckigem
Querschnitt längsverschieblich geführt. Zum Ein- und Ausfahren des Profilrohrs 11
ist in der Grunschiene 8 eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet. Auf
dem Profilrohr 11 sind ein Hauptlenker 12 und ein Hilfslenker 13 schwenkbar gelagert,
deren anderen Enden gelenkig mit einem Koppelstück 14 verbunden sind, das eine dreieckförmige
Greifklaue 15 mit keilförmiger Greifkante 16 trägt. Mit dem Hauptlenker 12 ist die
Kolbenstange 17 eines Hydraulikzylinders 18 gelenkig verbunden, der in der aus Fig.
5 ersichtlichen Weise mit dem Profilrohr 11 schwenkbar verbunden ist, so daß sich
die Greifklaue 15 zwischen einer ausgeschwenkten Stellung und einer mittig an dem
Profilrohr 11 anliegenden Stellung verschwenken läßt.
[0014] Zum Heben und Kippen sind die Müllbehälter 19 im oberen Randbereich ihrer Öffnungsseite
mit einem verstärkenden Profil 20 versehen, das an seiner Unterkante eine zu der keilförmigen
Greifkante 16 der Greifklaue 15 komplementäre hinterschnittene, abgewinkelte Aufnahmenut
21 aufweist. Durch Einfahren der Greifklaue 15, die sich an der Behältervorderwand
selbst zentriert, in die komplementäre Aufnahmenut 21 läßt sich der Behälter 19 an
die Hubkippvorrichtung ankuppeln. Nach dem Ankuppeln wird die Greifklaue 15 in ihre
Hub-Kipp-Stellung verschwenkt, in der diese mittig an dem Profilrohr 11 anliegt.
An dem Profilrohr 11 oder der Grundschiene 8 ist ein diese überragender Riegel 22
befestigt, dessen obere abgewinkelte Nase 23 über den oberen Behälterrand oder den
oberen Rand der mit der Aufnahme mit 21 versehenen profilierten Verstärkung 20 greift
und den Behälter mit der Hubkippvorrichtung verriegelt. Nach dieser Verriegelung wird
der Behälter 19 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise in Richtung des Pfeils 24 gehoben
und in die Einschüttöffnung 25 der Schütteinheit 4 entleert. Aufgrund der Kinematik
des die Grundschiene 8 verdrehenden Lenker-Hebel-Systems wird der Behälter 19 zunächst
in einer Weise angehoben, daß er zunächst in seiner im wesentlichen senkrechten Stellung
verbleibt und Müll nicht herausfallen kann. Erst kurz vor der Einschüttöffnung 25
führt die Grundschiene 8 eine beschleunigte Drehung aus, durch die der Deckel 26 des
Behälters geöffnet und der Müll gleichsam dadurch in die Einschüttöffnung geschleudert
wird, daß die Hubarme oder der Behälter gegen einen Anschlag stoßen oder die Hubarme
eine Rückbewegung ausführen.
[0015] Das Ankuppeln der an der rechten Straßenseite zur Entleerung bereitgestellten Müllbehälter
an die Hubkippvorrichtung sowie das Heben und Verkippen lassen sich durch geeignete
Steuerein richtungen von dem Fahrersitz aus bewerkstelligen, so daß das Einsammeln
des Mülls nur von dem Fahrer des Müllsammelfahrzeugs vorgenommen werden kann, ohne
daß dieser den Fahrersitz verlassen und anstrengende oder schmutzige Arbeiten verrichten
müßte.
[0016] Oberhalb des Führerhauses 1 führt eine aus einem gekrümmten Blech bestehende Rampe
27 zur Einschüttöffnung 25 hin. Diese Rampe ist um eine Querachse des Müllsammelfahrzeugs
derart gekrümmt, daß diese beim Verkippen der Behälter 19 im kurzen Abstand von
der Grundschiene 8 bzw. dem Profilrohr 11 überstrichen wird. Die Grundschiene 8 oder
das Profilrohr 11 sind mit einer geeigneten Abstreifkante versehen, so daß vorzeitig
aus dem Müllbehälter 19 herausfallender Müll mitgenommen und in die Einschüttöffnung
25 geschoben wird.
[0017] An die durch die seitlichen Wandungen 28, 29 begrenzte Einschüttöffnung 25 schließt
sich der Aufnahmeraum 30 für den eingeschütteten Müll an. Der untere Teil 31 dieses
Aufnahmeraums bildet eine Förderkammer, in der der Preßstempel 32 in Richtung des
Doppelpfeils 33 hin- und hergehend verfahrbar ist. Der nur zu Darstellungszwecken
verbreitert dargestellte Preßstempel 32 ist mit einem oberen Abschlußblech 34 versehen,
das beim Vorschieben des Preßstempels 32 die Förder- und Preßkammer 31 von dem oberen
Teil des Aufnahmeraums 30 abtrennt. Wird der Preßstempel 32 zurückgefahren, schiebt
sich das Abschlußblech 34 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise in einer Führung über
das Fahrerhaus 1, so daß aus dem oberen Teil des Aufnahmeraums 30 Müll in die Förder-
und Preßkammer 31 nachfallen kann.
[0018] Durch den Preßstempel 32 wird der Müll durch eine Öffnung des Containers 5 in diesen
eingeschoben. Die Öffnung des Containers 5 ist durch nicht dargestellte Schieber verschließbar,
die durch mit entsprechenden Klinken bzw. Ankuppeleinrichtungen versehene Druckmittelkolbenzylindereinheiten
bewegbar sind, die Teil der Schütteinheit 4 sind.
[0019] Mit dem Grundrahmen 3 des Chassis ist in der aus den Fig. 2 und 3 ersichtlichen Weise
ein auf diesem liegender Rahmen 36 schwenkbar verbunden. Die Schwenkachse 37 des Schwenkrahmens
36 befindet sich an einem abgewinkelten Fortsatz 38 des hinteren Endes des Schwenkrahmens
36 und ist in einem Langloch 39 des Grundrahmens 3 geführt. Der Schwenkrahmen 36 weist
an seinem vorderen Ende eine abgeflachte Nase 87 auf, die in mit dem Grundrahmen
3 verriegeltem Zustand unter ein mit dem Grundrahmen verbundenes Winkelstück 88 greift.
Mit dem Grundrahmen 3 ist gelenkig der Zylinder 89 einer Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
verbunden, deren Kolbenstange um den Bolzen 40 an den Schwenkrahmen 36 angelenkt
ist. Nach dem Lösen geeigneter Verriegelungen wird also durch Betätigung der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
zunächst der Rahmen 36 auf dem Grundrahmen 3 nach hinten verschoben, bis der Bolzen
37 an das Ende des Langloches 39 in der aus Fig 2 ersichtlichen Weise anstößt. In
dieser Lage ist die Nase 87 von dem diese überdeckenden Schenkel des Winkelprofils
88 freigeschoben worden, so daß sich der Schwenkrahmen 36 in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise zum Entleeren des Containers verschwenken läßt.
[0020] Der Container 5 ist an seinem vorderen Ende mit einem der Verriegelung dienenden
Bolzen 41 versehen, hinter den ein Verriegelungshaken 42 der Schütteinheit 4 greift.
[0021] Der Container 5 ist auf dem Schwenkrahmen36 durch Verriegelungseinrichtungen 43
verriegelt und durch seitliche Backen 44 zentriert. Nach Lösen der Verriegelungen
41, 42, 43 läßt sich der Container 5 nach Schließen von dessen Einfüllöffnung von
dem Müllsammelfahrzeug abheben und zum Transport durch geeignete Spezialfahrzeuge
zu den Deponien bereitstellen.
[0022] Aus den Fig. 2 und 3 ist noch der an das Chassis angelenkte Hydraulikzylinder 94
ersichtlich, dessen Kolbenstange an dem Hebel 45 angelenkt ist, der die Schwenkarme
6,6ʹum deren Schwenkachse 46 verschwenkt.
[0023] Anhand der Fig. 4 wird nun die die Greifklaue 15 enthaltende Greifeinheit der Hubkippvorrichtung
näher erläutert:
[0024] Die Koppelstücke 7, 7ʹ sind in der Darstellung nach Fig. 4 in ihren gelenkigen Verbindungen
von den Hubarmen 6, 6ʹ und den äußeren Lenkern 9, 9ʹ gelöst. Auf die die Koppelstücke
7, 7ʹ miteinander verbindende Grundschiene 8 ist das Profilrohr 11 aufgeschoben. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Profilrohr 11 in Fig. 4 nur nach links
und in Fig. 5 nur nach rechts verschieblich und die Greifklaue 15 nur in Verschiebungsrichtung
aus ihrer Mittelstellung auf dem Profilrohr verschwenkbar, so daß der Fahrer des
Müllsammelfahrzeugs nur auf der rechten Straßenseite stehende Müllbehälter ergreifen
und entleeren kann. Aus diesem Grunde ist das Müllsammelfahrzeug zusätzlich zu der
Linkssteuerung für Fahrten im normalen Straßenverkehr mit einer Rechtssteuerung für
das Aufnehmen und Entleeren der Müllbehälter versehen.
[0025] Das Profilrohr 11 ist, wie aus Fig. 5 ersichtlich, in seinem Endbereich auf seiner
rückwärtigen Seite mit einem langlochartigen Schlitz 47 versehen, so daß es über
das Koppelstück 7 nach rechts hin ausgefahren werden kann. Es besteht die Möglichkeit,
das Profilrohr 11 um etwa 1,20 m über das Koppelstück 7 nach rechts hin zu verschieben.
Zum Ausfahren des Profilrohrs ist, wie aus Fig. 4a ersichtlich ist, in der aus einem
Kastenprofil bestehenden Grundschiene 8 an der in Fahrtrichtung gesehen linken Seite
der Zylinder 48 einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit befestigt. Die Kolbenstange
dieses Zylinders ist an dem ausschiebbaren Ende des Profilrohrs 11 befestigt.
[0026] Auf dem Profilrohr 11 sind um die Bolzen 50, 50ʹ die oberen und unteren Hauptlenker
12, 12ʹ schwenkbar gelagert. Das äußere Ende des Lenkers 12 ist auf einem mit dem
Koppelstück 14 fest verbundenen Bolzen 51 schwenkbar gelagert. Der Bolzen 51 ist
mit einer Bohrung versehen, in der der die Greifklaue 15 tragende Bolzen 52 begrenzt
längsverschieblich geführt ist. Durch eine Feder 53, die den Bolzen 52 einfaßt und
sich mit Ihrem unteren Ende auf dem unteren Hauptlenker 12ʹ und mit Ihrem oberen Ende
auf einem mit dem Bolzen 52 verbundenen Anschlag 54 abstützt, ist der Bolzen und
damit die Greifklaue 15 im unbelasteten Zustand in Anlage an einen nicht dargestellten
Anschlag gehalten. Der buchsenartige Gelenkbolzen 51 für den Hauptlenker 12 weist
an seinem oberen Ende gegenüberliegende Nuten auf, deren Flanken durch abgerundete
Teile miteinander verbunden sind. Mit dem oberen Ende des die Klaue 15 schwenkbar
lagernden Bolzens 52 sind zu den Nuten komplementäre Nasen 55 verbunden, die bei Belastung
der Greifklaue 15 durch einen Müllbehälter gegen die Kraft der Feder 53 nach unten
gedrückt werden und dabei in die Nuten eingreifen und die Greifklaue relativ zu dem
Koppelstück 14 fixieren. Im unbelasteten Zustand ist daher, wie aus Fig. 4 ersichtlich
ist, die Greifklaue relativ zu dem Koppelstück 14 um 45° nach links und nach rechts
zwischen nicht dargestellten Anschlägen verschwenkbar. Um einen Müllbehälter aufzunehmen,
braucht daher die Greifklaue 15 nur gegen die mit der Aufnahmenut 21 versehene Vorderseite
des Müllbehälters geschwenkt zu werden. Dabei richtet sich die Greifklaue 15 zu der
Vorderwand so aus, daß sie im wesentlichen flach auf dieser aufliegt. Wird nun die
Greifklaue angehoben, greifen deren keilförmigen Greifkanten 16 unter die Aufnahmenut
21 und werden in Querrichtung in dieser zentriert, wenn sich die Spitze der Greifkante
16 nur in dem Bereich der Aufnahmenut 21 befindet. Wird nun die Greifklaue angehoben,
wird sie unter dem Gewicht des Müllbehälters 19 belastet, so daß die Nasen 55 unter
Zusammendrücken der Feder 53 in die komplementären Nuten rutschen und die Klaue 15
relativ zu dem Koppelstück 14 fixiert ist.
[0027] An dem Koppelstück 14 ist in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise der Hilfslenker 13
angelenkt. Die Anlenkpunkte des Hilfslenkers 13 an dem Koppelstück 14 und dem Profilrohr
11 sind so gewählt, daß die Greifklaue 15 zwischen ihrer Mittelstellung, in der sie
dicht vor dem Profilrohr 11 liegt, und ihrer aus Fig. 4 ersichtlichen ausgeschwenkten
Stellung verschwenkbar ist.
[0028] Die Anlenkpunkte 56, 57 des Zylinders 8 auf dem Profilrohr 11 und der Kolbenstange
17 auf dem Hauptlenker 12 sind aus Fig. 4 ersichtlich.
[0029] Wie aus Fig. 4c ersichtlich ist, ist die Verriegelungsstange 22 mittig mit dem Profilrohr
11 verbunden. In dem dargestellten eingeschwenkten Zustand der Greifklaue 15 ist der
Behälterrand bzw. die mit der Aufnahmenut 21 versehene Profilleiste 20 zwischen der
abgerundeten Spitze der Greifklaue 15 und der übergreifenden Zunge 23 der Verriegelungsstange
22 eingeklemmt und fixiert.
[0030] Die Greifklaue 15 besteht, wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich ist, aus einem dreieckigen
Formstück, dessen Basis mit einem profilierten unteren Querträger 60 verbunden ist.
Die Spitze des gleichschenkeligen Dreiecks ist abgerundet und die Greifkanten 16,
die durch die Dreiecksseiten und die Spitze gebildet sind, sind nach innen hin abfallend
abgeschrägt.
[0031] Der Behälter 19 ist üblicher Bauart und weist auf seiner dem Aufnahmeprofil 20 gegenüberliegenden
Seite die Schwenkachse für den Klappdeckel 26 auf.
[0032] Verschieden große Behälter können mit dem gleichen Aufnahmeprofil 20 versehen werden,
so daß mit der Greifklaue 15 der Hubkippvorrichtung verschieden große Behälter ergriffen
und gekippt werden können. In Fig. 5b sind beispielsweise ein größerer Behälter und
ein kleinerer Behälter dargestellt, der übliche Haushaltsgröße hat.
[0033] Anhand der Fig. 6 bis 8 wird nun die Förder- und Preßeinrichtung näher erläutert:
[0034] Der Preßstempel 32, dessen Verschiebeweg in der Kammer 31 aus Fig. 2 ersichtlich
ist, ist durch zwei Kniehebel 61, 62 und 63, 64 mit der vorderen Wandung der Kammer
31 verbunden. Die Kniehebelglieder 62, 64 sind um die Gelenkachsen 65, 66 im Bereich
der Vorderwandung der Kammer 31 schwenkbar. Auf den Achsen 65, 66 sind auch die Zylinder
67, 68 von Kolbenzylindereinheiten schwenkbar gelagert, deren Kolbenstangen gelenkig
an den Kniegelenken 69, 70 in der Weise angelenkt sind, daß sie einander kreuzen.
[0035] Der Preßstempel 32 ist der Querschnittsform der Kammer 31 angepaßt und weist eine
rechteckige Form auf. Er ist mit der Deckplatte 34 verbunden, die in seitlichen Führungen
71, 72 geführt ist. Die Deckplatte 34 schließt mit dem Preßstempel 32 die Förder-
und Preßkammer 31 ab, so daß der Kniehebelmechanismus und die Kolbenzylinereinheiten
nicht durch den nachfallenden Müll verschmutzt werden. In ihrer eingefahrenen Stellung
nimmt das Kniehebel-Kolbenzylinder-System nur eine kurze axiale Stellung ein, so daß
eine kompakte Bauweise ermöglicht wird.
[0036] Die Kinematik des Lenker-Hebel-Systems der Hubarme 6, 6ʹ ist aus Fig. 9 ersichtlich,
in der der Behälter 19 zwischen seiner Aufnahmestellung und seiner Stellung beim
Verkippen in fünf verschiedenen Stellungen gezeigt ist. Der kürzere Schenkel 75 der
Hubarme ist um die Achse 46 gestellfest gelagert. In den Eckbereichen des die Schenkel
verbindenden Steges 10 der Hubarme 6, 6ʹ sind um die Gelenkbolzen 76, 77 die etwa
dreieckförmigen Hebelplatten 78, 79 derart schwenkbar gelagert, daß sie die Winkelbereiche
der Hubarme nach außen hin überragen. An die Hebelplatten sind in den Eckbereichen
der Basis die Koppelstangen 9, 80, 81 angelenkt. Die Koppelstange 80 verläuft etwa
parallel zu dem Steg 10 und verbindet die beiden Hebelplatten 78, 79 in der dargestellten
Weise. Die Koppelstange 9 verläuft etwa parallel zu dem längeren Schenkel 82 und ist
an das Koppelstück 14 der Grundschiene angelenkt. Die innere Koppelstange 81 ist
mit ihrem äußeren Ende an die Hebelplatte 78 und mit ihrem inneren Ende auf dem Bolzen
83 mit dem Gestell gelenkig verbunden. Der gewünschte Hub- und Schwenkweg der Behälter
19 ist aus den Behälterpositionen 1 bis 5 ersichtlich. Die Gelenkachse 84 des Behälterdeckels
befindet sich auf der den Kuppelelementen gegenüberliegenden Behälterseite, so daß
sich der Deckel im Bereich der Position 5 des Behälters beim Verkippen selbsttätig
öffnet.
[0037] Jede der Koppelstangen 9, 80, 81 bildet mit dem Koppelstück 14 bzw. den Hebelplatten
und den Anlenkstellen an dem Gestell und mit den Schenkeln und dem Steg der Hubarme
jeweils ein Viergelenksystem, so daß sich ein Hebel-Koppelstangen-Getriebe mit der
beschriebenen Charakteristik ergibt.