(19)
(11) EP 0 235 808 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.09.1987  Patentblatt  1987/37

(21) Anmeldenummer: 87103073.0

(22) Anmeldetag:  04.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F27D 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 05.03.1986 DE 3607224

(71) Anmelder: CLAUDIUS PETERS AKTIENGESELLSCHAFT
D-2000 Hamburg 60 (DE)

(72) Erfinder:
  • Koeberer, Günther
    D-2000 Hamburg 74 (DE)
  • Ubert, Hans-Jürgen
    D-2000 Hamburg 76 (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll & Partner 
Patentanwälte Postfach 26 01 62
80058 München
80058 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühlerrostplatte


    (57) Kühlerrostplatte (1) mit Luftdurchtrittsöffnungen (2,3) und unter­seitigen Rippen (5). Zur Verbesserung der Plattenkühlung sind wenigstens einige der Luftdurchtrittsöffnungen (3) in den Rippen (5) angeordnet, die als Verstärkungsrippen und/oder in Längs­richtung verlaufende Verschleißverdickungen ausgebildet sein können.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlerrostplatte mit Luftdurchtrittsöffnungen und unterseitigen Rippen.

    [0002] Rostkühler werden zum Kühlen heißen Guts, beispielsweise ge­brannten Zementklinkers, eingesetzt. Sie bestehen aus einer Vielzahl von reihenweise angeordneten Rostplatten, wobei durch Hin- und Herbewegung jeder zweiten Rostplattenreihe das Kühl­gut auf dem Rost durch den Kühler geschoben wird. Die Rost­platten werden mechanisch und thermisch hoch beansprucht, insbesondere in der ersten Kühlzone, auf der das Kühlgut aus einem Ofen abgeworfen wird. Gekühlt wird das Kühlgut durch Kühlluft, die unter dem Rost des Kühlers aufgegeben wird und durch die Luftdurchtrittsöffnungen der Rostplatten gleichmäßig verteilt in das Kühlgut eintritt. Diese Kühlluft hat auch die Aufgabe, die Rostplatten zu kühlen.

    [0003] Um einen hohen Wärmerückgewinnungsgrad in der ersten Kühlzone zu erreichen, soll die Kühlluft das Kühlgutbett nicht zu schnell passieren. Eine solche Betriebsweise mit geringer spezifischer Luftbeaufschlagung hat aber den Nachteil, daß die Rostplatten weniger gekühlt werden. Zur Verbesserung der Plattenkühlung ist es bekannt (DE-GM 75 04 290, US-PS 44 60 333,) anstelle von nahezu gleichmäßig über die Platte verteilten Löchern in dem thermisch besonders belasteten vorderen Bereich der Platte eine Vielzahl von Längsrippen mit dazwischen angeordneten Luftdurchtrittsschlitzen vorzusehen. Dadurch verbessert sich zwar die Kühlung der Platte im vor­deren Bereich; gleichzeitig verschlechtert sich damit aber die Luftverteilung unter dem Kühlgut. Außerdem hat die bekannte Platte den Nachteil, daß in Schubrichtung hinter den Luft­durchtrittsschlitzen ein besonders hoher, rillenförmiger Oberflächenverschleiß auftritt. Ferner ist es bekannt, auf der Plattenoberseite Rippen vorzusehen, durch die ein Teil des Kühlguts zur Bildung einer schützenden Schicht festgehalten wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kühlerrost­platte der eingangs genannten Art zu schaffen, die thermisch und mechanisch höher belastbar ist.

    [0005] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß wenigstens eine Mehrzahl von Luftdurchtrittsöffnungen in den Rippen angeordnet ist. Bei diesen Rippen kann es sich um die Verstärkungsrippen handeln. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können Reihen von in Schubrichtung der Platten hintereinander liegen­den Luftdurchtrittsöffnungen in rippenförmigen Verschleißver­dickungen gelegen sein.

    [0006] Die Erfindung ermöglicht eine etwa gleichmäßige Verteilung der Luftdurchtrittsöffnungen über die gesamte Plattenfläche und dennoch einen intensiven Wärmeaustausch zwischen der Platte und dem Kühlluftstrom. Zwar verliert dabei die bislang für be­sonders wichtig gehaltene, große Rippenaußenfläche an Bedeu­tung für den Wärmeaustausch, weil sie vom Kühlluftstrom nur noch im geringerem Maße berührt wird; da aber die Innenfläche der Luftdurchtrittsöffnungen durch ihre Anordnung in den Rippen vergrößert wird und da ferner infolge der hohen Strö­mungsgeschwindigkeit in den Luftdurchtrittsöffnungen die Wärmeübergangszahl dort wesentlich höher ist als an den Rip­penaußenflächen bei herkömmlicher Ausführung, läßt sich durch die erfindungsgemäße Maßnahme eine insgesamt wesentlich bessere und gleichmäßigere Kühlung der Platte erzielen.

    [0007] Dies ergibt die Möglichkeit, die spezifische Luftmenge pro Platte zu reduzieren und die Verweilzeit der Kühlluft in Kühlgut zu vergrößern. Dies erlaubt einen höheren Wärme­rückgewinn.

    [0008] Vorteile ergeben sich auch bezüglich der Verschleißeigen­schaften der Platte. Zwar ergibt sich auch bei dieser ein erhöhter, rillenförmiger Verschleiß im Bereich der in Schub­richtung verlaufenden Öffnungsreihen; da diese aber im Rippen­bereich, zumindest im Bereich von Verschleißverdickungen, liegen, kann für diesen Verschleiß ein wesentlich größeres Ausmaß zugelassen werden als bei bekannten Rostplatten.

    [0009] Auch werden die Wärmespannungen verringert, weil die ganze Platte gleichmäßiger gekühlt wird. Da die Kühlung der gesamten Platte verbessert wird, ohne daß mechanische Nachteile oder Nachteile in der Kühlluftverteilung entstehen, kann die ther­mische Belastung der Platten gesteigert werden, ohne daß die Plattentemperatur über die zulässigen Werte ansteigt.

    [0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Rostplatte seitlich der Befestigungsorgane wenigstens eine bis zur Plattenunterseite durchgehende Längsrippe aufweisen. Zweck­mäßigerweise ist je eine solche Längsrippe nahe den beiden Plattenlängsseiten vorgesehen. Ferner kann nach der Erfindung nahe der hinteren Stirnseite der Platte und nahe den Befesti­gungsorganen eine bis zur Plattenunterseite durchgehenden Querrippe vorgesehen sein. Durch die zusätzlichen Rippen er­hält die Platte eine größere Eigensteifigkeit und eine ver­größerte Oberfläche zur Plattenkühlung, und zwar unabhängig davon, ob diese Rippen mit oder ohne Luftdurchtrittsöffnungen ausgeführt sind. Ferner können Sie zur Spaltabdichtung zwischen dem Rost und darunter angeordneten, stationären Wänden verwendet werden, die zur Abtrennung von gesondert beaufschlagbaren Belüftungskammern dienen.

    [0011] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Darin zeigen:

    Fig. l eine erste und

    Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer Kühlerrostplatte in perspektivischer Ansicht schräg seitlich von unten.



    [0012] Der vordere, freiliegende Abschnitt der Platte l enthält eine Vielzahl von Luftdurchtrittsöffnungen 2, 3 in etwa gleich­mäßiger Verteilung. Der hintere Plattenbereich, der in der Figur links erscheint, enthält keine Luftdurchtrittsöffnungen, weil er von der nächsten Plattenreihe im wesentlichen ab­gedeckt ist.

    [0013] Auf der Plattenunterseite findet man im hinteren Bereich die zur Befestigung der Platte an der Rostunterkonstruktion be­stimmten Organe 4. Im vorderen Bereich erkennt man zwei Ver­stärkungsrippen 5, die in Längsrichtung verlaufen und die Luftdurchtrittsöffnungen 3 enthalten. Sie sind, um diese Öffnungen aufnehmen zu können, in deren Bereich verdickt ausgeführt.

    [0014] Ferner erkennt man, daß die übrigen Luftdurchtrittsöffnungen in Längsreihen angeordnet sind, die in rippenartigen, in Längsrichtung verlaufenden Verdickungen 6 angeordnet sind, die eine Verschleißreserve für den zu erwartenden rippenförmigen Verschleiß im Bereich der Öffnungsreihen bilden.

    [0015] Neben den mechanischen Aufgaben der Rippen - nämlich Ver­steifung der Konstruktion bei den Rippen 5 und Verschleiß­reserve bei den Rippen 6 - erfüllen sie die Aufgabe, die Wärmeaustauschfläche im unmittelbaren Bereich der Luftdurch­trittsöffnungen 2, 3 zu vergrößern und den Wärmetransport von der Plattenoberseite zu diesen Wärmeaustauschflächen zu ermöglichen.

    [0016] In beiden Plattenausführungen ist an der hinteren Stirnseite nahe den Befestigungsorganen 4 eine Querrippe 7 angeordnet, die sich über die gesamte Plattenbreite erstreckt und deren Begrenzungskante in der die Platte unterseitig begrenzenden Ebene liegt. Desgleichen sind an den Plattenlängsseiten über die gesamte Plattenlänge durchgehende Rippen 8 vorgesehen, deren Unterkanten gleichfalls nahezu in der genannten Ebene liegen. Durch diese zusätzlichen Rippen erhält die Platte eine größere Eigensteifigkeit und eine vergrößerte Oberfläche zur Kühlung. Da diese Platten oftmals in thermisch hoch bean­spruchten Bereichen eines Kühlers, beispielsweise eines Zementklinkerkühlers eingesetzt werden, kann es wünschenswert sein, den Kühlrost dem Bedarf entsprechend bereichsweise mit unterschiedlichen Kühlluftmengen und unterschiedlichen Kühl­luftdruck zu beaufschlagen. Hierzu werden unter dem Rost Kammern angeordnet, die gesondert mit Kühlluft beaufschlagt werden können. Während es bislang schwierig war, den Rost gegenüber den Wänden dieser Kammer in Längs- und Querrichtung abzudichten, da dieser Bereich hohen Temperaturen ausgesetzt und schlecht zugänglich ist, wird durch die zusätzlichen Rippen 7 und 8, die hinreichend tief bis zur Plattenunterseite durchgehen, eine Spaltabdichtung zwischen der jeweiligen Plattenrippe und der Kammerwand mit einfachen Mitteln möglich. Durch die bessere Abdichtung der Kammern zum Rost wird Kühl­luft gespart und ein besserer Kühler- und Rekuperations­wirkungsgrad erreicht.


    Ansprüche

    1. Kühlerrostplatte mit Luftdurchtrittsöffnungen und unter­seitigen Rippen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Mehrzahl von Luftdurchtrittsöffnungen (2, 3) in den Rippen (5, 6) angeordnet ist.
     
    2. Rostplatte nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen als Verstärkungsrippen (5) ausgebildet sind.
     
    3. Rostplatte nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen von in Längsrichtung verlaufenden Verschleißver­dickungen (6) gebildet sind.
     
    4. Rostplatte nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie seitlich der Befestigungsorgane (4) wenigstens eine bis zur Plattenunterseite durchgehende Längsrippe (8) aufweist.
     
    5. Rostplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Längsrippe (8) nahe den beiden Plattenlängsseiten vor­gesehen ist.
     
    6. Rostplatte nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß sie nahe der hinteren Stirnseite und nahe den Befestigungsorganen (4) eine bis zur Plattenunterseite durchgehende Querrippe (7) aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht