[0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einem Gehäuse, einem
Treibkolben, der gegenüber einem setzrichtungsseitigen Schaft eine radial abragende
Schulter aufweist, und einer gegenüber dem Gehäuse längs der Achse des Treibkolbens
verschiebbaren Führungsbüchse für den Treibkolben, wobei im Gehäuse ein im wesentlichen
senkrecht zur Achse des Treibkolbens in eine Einrückposition verschiebbarer Riegel
gelagert ist und das Gehäuse ein Halteorgan mit einer den Riegel in Einrückposition
mindestens teilweise übergreifenden Stützschulter aufweist.
[0002] Bei pulverkraftbetriebenen Setzgeräten mit einem Treibkolben zur Uebertragung der
Pulverkraft auf das setzende Befestigungselement muss der Treibkolben nach dem Eintreibvorgang
für den nächsten Setzvorgang in einer Führungsbüchse wieder in Zündbereitschaftsstellung
nach rückwärts verschoben werden.
[0003] Bei einem bekannten Setzgerät (CH-PS 553 037) ist hierzu ein im Gehäuse des Setzgerätes
gelagerter Riegel vorgesehen, der in die axiale Verschiebebahn einer radial abragenden
Schulter des Treibkolbens einragt. Nach dem Eintreibvorgang kommt beim Vorziehen der
Führungsbüchse der mit der abragenden Schulter am Riegel aufstehende Treibkolben in
den rückwärtigen Teil der Führungsbüchse zu liegen, so dass er samt Führungsbüchse
wieder in Zündbereitschaftsstellung zurückverschoben werden kann.
[0004] Der Riegel wird über eine Stützschulter eines gehäuseseitigen Halteorgans in der
einragenden Einrückposition gehalten. Beispielsweise zum Austausch des Treibkolbens
muss der Riegel ausrückbar sein, was durch Entfernen des als Schraube ausgebildeten
Halteorgans ermöglicht wird. Das Entfernen des Halteorgans bedarf des Einsatzes eines
Hilfswerkzeuges und erfordert darüberhinaus wegen der Notwendigkeit des vollstän
digen Herausdrehens des Halteorgans einen erheblichen Manipulationsaufwand; dies
trifft auch für das Einsetzen bzw. Festlegen des Riegels durch das Halteorgan zu.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Setzgerät mit dem Rückführen
eines Treibkolbens dienendem einrückbarem Riegel das Entfernen und Einsetzen des
Riegels ohne Hilfswerkzeug und ohne nennenswerten Manipulationsaufwand zu ermöglichen.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Halteorgan um die Achse
des Treibkolbens drehbar ist und die Stützschulter sich in Umfangsrichtung wenigstens
entlang eines Teiles des Halteorgans erstreckt.
[0007] Durch Drehbarkeit des beispielsweise als Ringsegment ausgebildeten Halteorgans um
die Achse des Treibkolbens kann dieses in unterschiedliche Drehstellungen mit der
als Stützschulter dienenden Innenkontur in den Riegel übergreifende oder nicht übergreifende
Stellung gebracht werden, ohne dass hierzu ein Hilfswerkzeug erforderlich ist. In
der jeweiligen Drehstellung kann das Halteorgan beispielsweise durch Reibschluss
in Position gehalten werden.
[0008] Vorzugsweise ist das Halteorgan als das Gehäuse umfassender Ring mit die Stützschulter
bildender, von einem mindestens der Radialprojektion des übergriffenen Riegelteiles
entsprechenden Durchbruch unterbrochener Innenkontur ausgebildet. Ein ringförmiges
Halteorgan erfordert keine besonderen Führungsmittel, da der Ring selbsthaltend das
Gehäuse konzentrisch umfasst. Es bedarf lediglich der axialen Festlegung des Ringes
gegenüber dem Gehäuse.
[0009] Zum Einsetzen bzw. Entfernen des Riegels wird durch Drehen des Ringes dessen Durchbruch
in Deckung mit dem Riegel bzw. mit der Ausnehmung für den Riegel im Gehäuse gebracht.
Der Riegel kann im wesentlichen beispielsweise Balkenform aufwei sen, wobei das eine
Ende des Riegels im Gehäuse eingehängt wird, während das gegenüberliegende Ende durch
Uebergreifen der Stützschulter des Ringes niedergehalten und dadurch der Riegel in
Einrückposition fixiert wird.
[0010] Durch ein unterseitig auf den Riegel einwirkendes Federelement lässt sich ein automatisches
Ausrücken des Riegels erreichen, wenn der Durchbruch in Deckung mit dem Riegel gebracht
wird. Um sicherzustellen, dass auch durch Erschütterung des Setzgerätes die Halteposition
des Halteorgans beibehalten wird, ist zur Dreharretierung des Halteorgans mit Vorteil
eine Arretiereinrichtung vorgesehen. Zweckmässig ist die Arretiereinrichtung durch
Rastkörper, wie Kugeln, Nocken oder dgl. gebildet, die durch Federkraft in Rastvertiefungen
eintauchen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, deren Ausführungsbeispiel
eines Setzgerätes wiedergibt, näher erläutert: Es zeigen
Fig. 1 Ein Setzgerät, im Vorderbereich im Längsschnitt, in Ruehestellung, mit zurückgeführtem
Treibkolben;
Fig. 2 eine Detail-Ansicht des Setzgerätes, gemäss Ansicht II in Fig. 1.
[0012] Das setzgerät nach Fig. 1 weist ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Gehäuse auf. Das
Gehäuse 1 besteht aus einer Aussenschale 2 mit seitlich abragendem Handgriff 3 und
einem rohrförmigen, in der Aussenschale 2 festgelegten Futterkörper 4. Im Handgriff
3 ist ein Trigger 5 verschiebbar gelagert, der zur Auslösung des Zündvorganges auf
einen nicht näher dargestellten an sich bekannten Zündmechanismus einwirkt.
[0013] Im Futterkörper 4 ist eine insgesamt mit 6 bezeichnete Führungsbüchse verschiebbar
gelagert, die unter Anpressbedin gungen des Setzgerätes zum Erlangen der in Zündbereitschaftsstellung
sich zu einem gehäuseseitig festgelegten Verschlusskörper 7 hin verschiebt. Dieses
Verschieben der Führungsbüchse 6 erfolgt gegen Federkraft, indem ein in der Führungsbüchse
6 sitzender Spannstift 8 auf eine im Gehäuse 1 hinterseitig abgestützte (nicht dargestellte)
Druckfeder des Zündmechanismus' einwirkt. Im Verschlusskörper 7 ist ein Zündstift
9 des Zündmechanismus' verschiebbar gelagert, wobei eine Zündnase 11 in die vordere
Stirnseite des Verschlusskörpers 7 überragende Stellung treibbar ist.
[0014] In der Axialprojektion zur Zündnase 11 befindet sich in der Führungsbüchse 6 eine
kegelige Lagerbohrung 12 für die Pulvertreibladungen. Die Lagerbohrung 12 mündet
in eine Zentralbohrung 13, in welcher ein insgesamt mit 14 bezeichneter Treibkolben
gelagert ist. Der Treibkolben 14 besteht aus einem vorderseitigen Schaft 15 und einem
hinterseitigen Kopf 16. Der Uebergang vom kleineren Querschnitt des Schaftes 15 zum
grösseren Querschnitt des Kopfes 16 bildet eine Schulter 17. Der Schaft 15 ist in
einem insgesamt mit 18 bezeichneten Mündungsteil geführt und ragt hierzu in eine Mündungsbohrung
19 ein. Das Mündungsteil 18 ist in eine Büchse 21 axial begrenzt verschiebbar eingesetzt,
wobei Verriegelungsbacken 22 von einer Ringfeder 23 in Eingriff mit nischenförmigen
Ausnehmungen 24 am Mündungsteil 18 gehalten werden.
[0015] Die Büchse 21 ist im Futterkörper 4 teleskopisch verschiebbar und nimmt innenseitig
den Vorderbereich der Führungsbüchse 6 auf. Ein Nocken 25 an der Innenseite der Büchse
21 greift in eine axial orientierte Auskehlung 26 der Führungsbüchse 6 ein und ist
entlang der Führungsbüchse bis zu einem Anschlagbolzen 27 verschiebbar.
[0016] Diametral gegenüberliegend zur Auskehlung 26 weist die Führungsbüchse 6 einen nach
vorne durchgehenden Längsschlitz 28 auf. Ein sich in Einrückposition befindender,
insgesamt mit 29 bezeichneter Riegel ragt mit einer Nase 31 durch ein Fen ster 32
im Futterkörper 4 und den Längsschlitz 28 hindurch in die axiale Verschiebebahn der
Schulter 17. Aussenseitig ist der Riegel 29 balkenförmig ausgebildet und stützt sich
mit dem hinteren Ende 33 in einer Nische 34 im Gehäuse 1 ab. Das gegenüberliegende
vordere Ende 35 des Riegels 29 wird von einem den Futterkörper 4 umfassenden, insgesamt
mit 36 bezeichneten Ring radial übergriffen, so dass der Riegel 29 in der gezeigten
Einrückposition gehalten wird. Eine Blattfeder 37 beaufschlagt den Riegel 29 radial
nach aussen.
[0017] Die Innenkontur des Ringes 36 bildet eine zur Abstützung des Riegels 29 teilweise
umlaufende Stützschulter 38 und ist in Umfangsrichtung durch einen Durchbruch 39 unterbrochen,
dessen lichte Weite geringfügig grösser als die Radialprojektion des übergriffenen
vorderen Endes 35 des Riegels 29 ist. Durch Drehen des Ringes 36 kann der Durchbruch
39 in Deckung mit dem Ende 35 bzw. mit dem Fenster 32 gebracht werden, so dass der
Riegel 29 entnommen bzw. eingesetzt werden kann.
[0018] Eine Arretiereinrichtung, bestehend aus einer Rastkugel 41, einem Federring 42 und
einer Rastvertiefung 43 im Futterkörper 4 gewährleistet zuverlässig die Beibehaltung
der übergreifenden Drehstellung der Stützschulter 38. Wie die Fig. 2 verdeutlicht,
ist zur leichteren Betätigung des Ringes 36 auf diesem aussenseitig eine Rändelung
44 vorgesehen. Der axialen Abstützung des Ringes 36 dient ein im Futterkörper 4 sitzender
Stützring 45.
1. Pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einem Gehäuse (1), einem Treibkolben (14),
der gegenüber einem setzrichtungsseitigen Schaft (15) eine radial abragende Schulter
(17) aufweist, und einer gegenüber dem Gehäuse (1) längs der Achse des Treibkolbens
(14) verschiebbaren Führungsbüchse (6) für den Treibkolben (14), wobei im Gehäuse
(1) ein im wesentlichen senkrecht zur Achse des Treibkolbens (14) in eine Einrückposition
verschiebbarer Riegel (29) gelagert ist und das Gehäuse (1) ein Halteorgan (36) mit
einer den Riegel (29) in Einrückposition mindestens teilweise übergreifenden Stützschulter
(38) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteorgan (36) um die Achse des Treibkolbens (14) drehbar ist und die
Stützschulter (38) sich in Umfangsrichtung wenigstens entlang eines Teiles des Halteorgans
(36) erstreckt.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteorgan als das
Gehäuse (1) umfassender Ring (36) mit die Stützschulter (38) bildender, von einem
mindestens der Radialprojektion des übergriffenen Riegelteiles entsprechenden Durchbruch
(39) unterbrochener Innenkontur ausgebildet ist.
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Dreharretierung
des Halteorgans (36) eine Arretiereinrichtung (41, 42, 43) vorgesehen ist.