[0001] Die Erfindung betrifft ein Bett mit einer Liegefläche, die zu ihrer Verstellung in
gelenkig miteinander verbundene, Abschnitte für beispielsweise den Kopf- und Rückenbereich,
den Gesäß- und Oberschenkelbereich sowie den Unterschenkelbereich unterteilt ist und
einer der Abschnitte, insbesondere jener für den Kopf- und Rückenbereich um eine innerhalb
dieses Abschnittes liegende im Bettrahmen gelagerte Achse wippenartig drehbar ist
und eine Feststelleinrichtung aufweist. Betten dieser Art ermöglichen eine Sitz- und
eine Liegestellung sowie auch Zwischenstellungen. Die Verstellung erfolgt mittels
des Körpers durch entsprechende Belastung bzw. Entlastung der Auflagerflächen des
Kopf- und Rückenabschnittes diesseits bzw. jenseits der Achse. Der Abschnitt ist aufgrund
der Lage seiner Achse durch die Gewichtsverteilung des menschlichen Körpers ausbalanciert
und jede Veränderung dieser Balance kann zu einer Verstellung der Liegefläche führen,
sofern eine Feststelleinrichtung gelöst ist. Es ist bekannt, die Fixierung mittels
Gasfedern über einen Bowdenzug zu bewirken. Infolge des im Inneren der Gasfedern herrschenden
hohen Druckes stellen Gasfedern eine Gefahrenquelle und damit einen Risikofaktor dar.
Abgesehen davon müssen die Gasfedern infolge ihrer vergleichsweise geringen Lebensdauer
ausgetauscht werden. Es ist klar, daß damit hohe Kosten verbunden sind.
[0002] Aus der CH-PS 643 722 ist ein Liegemöbel bekannt, das aus mehreren gelenkig miteinander
verbundenen Teilen besteht. Ein Motor treibt ein Gestänge an, dessen Verschiebung
eine Änderung der Winkelstellung der Teile des Liegemöbels bewirkt. Die DE-AS 1 174
463 zeigt ein Bettgestellt mit beweglichen Kopf-und Fußteilen, die über Hydraulikzylinder
anhebbar und absenkbar sind. Ferner ist eine Feststelleinrichtung für die Winkelposition
eines Kopfteiles einer Couch bekannt. Das Gestell der Couch trägt einen Fallriegel
mit einer Öffnung, durch welche eine Stützstange des Kopfteiles mit Spiel hindurchgeführt
ist. Der Kopfteil kann in beliebigen Winkelstellungen zwischen zwei Anschlägen festgestellt
werden.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, ein einfaches System anzugeben, das einen Aufbau
des Bettes der eingangs beschriebenen Art fast ausschließlich aus Holz ermöglicht.
Dies wird dadurch erreicht, daß der um die Achse wippenartig drehbare Abschnitt der
Liegefläche außerhalb der Achse mit einem Gestänge verbunden ist, das die Drehbewegung
des Abschnittes als lineare Bewegung auf eine Schubstange überträgt, die unterhalb
der Liegefläche und innerhalb des Bettrahmens längsverschiebbar gelagert ist und daß
an der Schubstange eine Bremse angreift, die mittels eines Hebels und bzw. oder Seilzuges
feststellbar bzw. lösbar ist. Der Drehweg des drehbaren Abschnittes wird über eine
kinematische Verbindung linearisiert und auf eine Schubstange übertragen, auf welche
eine Bremse wirkt. Als Bremse kann eine spannbare Stopfbuchse verwendet werden, die
sich mit zunehmendem Zusammenschrauben mehr und mehr an die Schubstange anlegt. Ferner
können Exzenterpaare diametral zur Stange angeordnet werden, die gegen die Oberfläche
der Stange vorgespannt werden. Ein Schub der Stange bewirkt ein noch festeres Anliegen
der als Backen wirkenden Exzenter. Besonders zweckmäßig ist es aber, wenn, wie an
sich bekannt, die Bremse mindestens ein Klemmstück, vorzugsweise eine Holzleiste,
mit einer Bohrung aufweist, durch welche die Schub stange mit Spiel hindurchgeführt
ist, wobei der Winkel des Klemmstückes gegenüber der Schubstange veränderbar ist
und eine Feder das Klemmstück bis zum Anliegen der Bohrung an der Schubstange verschwenkt
und wenn ein Seilzug oder dergleichen mit dem Klemmstück zum Verschwenken des Klemmstückes
gegen die Kraft der Feder vorgesehen ist. Durch das Verkanten einer zur Schubstange
konzentrischen Öffnung in jedem Klemmstück ergibt sich eine Bremswirkung bis zur Blockierung
der Schubbewegung. Weiters ist es vorteilhaft, wenn die Bremse zwei Klemmstücke mit
Bohrungen aufweist, durch welche die Schubstange mit Spiel durchgeführt ist, wenn
jedes Klemmstück an einem Ende drehbar gelagert ist und die Lagerungen an einander
entgegengesetzten Enden der Klemmstücke vorgesehen sind und wenn die Klemmstücke gegen
Federkraft aus einer klemmenden Schrägstellung, in der Randbereiche der Bohrungen
an der Schubstange anliegen in eine Stellung mit Spiel im gesamten Bohrungsbereich
verdrehbar sind. Eine besondere Ausführungsform sieht vor, daß der Hebel bzw. Seilzug
zur Lösung der Bremse zeitgesteuert auslösbar ist. Eine Steuergröße, die beispielsweise
mechanisch von einer Sanduhr od.dgl. abgeleitet wird, führt zur Entriegelung der Bremse
und damit zum gedämpften Umklappen des Bettes aus der Sitzstellung in die Liegestellung
(Lesestellung - Schlafstellung).
[0004] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen schematisch
dargestellt. Fig. 1 zeigt ein Bett mit Rahmen von oben, wobei zur besseren Erkennbarkeit
der Mechanik die Liegefläche nur strichliert dargestellt wurde, Fig. 2 einen Querschnitt
und die Fig. 3, 4 und 5 Barianten der Bremse.
[0005] Innerhalb eines Bettrahmens 1 ist eine in drei Abschnitte 2, 3, 4 unterteilte Liegefläche
vorgesehen, Abschnitt 2 ist um eine Achse 5 schwenkbar. Die Abschnitte 3 und 4 sind
gelenkig mit Abschnitt 2 verbunden und können mit Zapfen in seitliche Führungen in
den Wangen des Bettrahmens 1 eingreifen bzw. auf Leisten der Wangen aufliegen. Ein
Neigen des Abschnittes 2 um die Achse 5 führt beim Ausführungsbeispiel zu einem Einsinken
im Sitzbereich sowie einem Knick in der Kniebeuge. Um diese Lage, wie auch jede andere
zwischen die Liegestellung und der Sitzstellung zu fixieren bzw. den Übergang gedämpft
vorzunehmen, ist eine Bremse unterhalb der drei Abschnitte der Liegefläche vorgesehen.
Fig. 2 zeigt die kinematische Verbindung des Abschnittes 2 über die Hebel 6 und 7
mit einer Schubstange 8. Hebel 6 ist als Gabel ausgebildet (Fig. 1), die einerseits
im oberen Bereich des Abschnittes 2 drehbar angelenkt ist und deren anderes Ende mit
Achsstummeln 9 in seitliche Nuten 10 in den Wangen des Bettrahmens 1 eingreift. Mit
dem Hebel 6 ist der als Gabel ausgebildete weitere Hebel 7 gelenkig verbunden. Der
Hebel 7 ist an der Schubstange angelenkt. Dieser kinematische Hebelzug setzt die Drehbewegung
des Abschnittes 2 in eine lineare Bewegung der Schubstange 8 um. Eine Bremse 11 greift
an der Schubstange 8 an.
[0006] Die Bremse 11 umfaßt zwei drehbar gelagerte Klemmstücke 12, 13, die als Holzleisten
ausgebildet sind und die jeweils eine Bohrung 14, 15 größer als der Schubstangenquerschnitt
aufweisen. Durch diese Bohrungen ist die Schubstange hindurchgeführt. Die Drehachse
16 des Klemmstückes 12 und die Druckfeder 17 bewirken ein Verkanten des Klemmstückes
12 und damit ein Anliegen der Bohrung 14 an der Schubstange 8, wodurch eine Bremswirkung,
die der Schubrichtung der Schubstange 8 entgegen wirkt, hervorgerufen wird. Ebenso,
jedoch in entgegengesetzter Richtung, ist das Klemmstück 13 auf der Achse 18 gelagert
und wird durch die Feder 19 so vorgespännt, daß sich die Bohrung 15 bremsend an die
Stange 8 anlegt. Mittels eines über Rollen geführten Seilzuges 20 kann die Bremse
gelockert und gelöst werden. Der Seilzug, der in Fig. 1 vereinfacht nur mit einem
Betätigungsknopf 21 dargestellt ist, kann mittels eines seitlich auf dem Bettrahmen
angeordneten Hebels betätigt werden.
[0007] Fig. 3 zeigt eine Variante zur Bremse mit nur einem Klemmstück 22, welches ähnlich
den Klemmstücken 12, 13 eine Bohrung zum Durchtritt der Schubstange 8 aufweist. Diese
Klemmstück ist um eine Mittelachse 23 drehbar und wird durch Federn 25 in die Bremsstellung
gedrückt. In der Bremsstellung liegt die Bohrung mit zwei diametralen Innenbereichen
an der Schubstange an. Mittels des Seilzuges wird die Bremse gelockert bzw. gelöst.
[0008] Fig. 4 zeigt eine Bremse in Form einer Zange, die zwei Klemmstücke 26, 27 mit Bohrungen
umfaßt. Die beiden Klemmstücke sind um eine gemeinsame Achse 28 drehbar und werden
durch eine Feder 29 V-förmig gespreizt, bis die Bohrungen bremsend bzw. klemmend an
der Schubstange 8 anliegen. Ein Seilzug 20 wirkt der Federkraft 29 entgegen und verkleinert
bei Betätigung in Pfeilrichtung den Winkel der beiden Klemmstücke 26, 27 zueinander,
wodurch die verkanteten Bohrungen konzentrisch die Schubstange 8 umgreifen und die
Bremswirkung aufgehoben ist. Wenn die Achse 28 nicht ortsfest gelagert ist, sondern
durch Lagerung in einem Langloch 30 einen Freiheitsgrad aufweist, dann legen sich
die Bohrungen jeweils mit zwei diametralen Randbereichen an der Stange 8 an und es
wird eine erhöhte Bremswirkung erzielt. Beim Lösen der Bremse wird ein stetiger Übergang
zwischen der Feststellung und der Bremsung bzw. der Freigabe ermöglicht.
[0009] In diesem Sinn sind gemäß Fig. 5 die Klemmstücke 31, 32 sowie 33, 34, 35 und 36 vorgesehen.
Die Federn dieser Klemmstücke bewirken ein Blockieren der Schubstange. Wird der Seilzug
20 in Pfeilrichtung betätigt, dann öffnen vorerst die Klemmstücke 31, 32 und bei
weiterem Zug infolge des Durchhanges des Seils sodann 33, danach 34, später 35 und
zuletzt 36. Auf diese Weise ergibt sich ein besonders feinfühlig einstellbarer Übergang
zwischen Feststellen, Bremsen und Freigabe.
[0010] Erwähnt sei, daß die Hebelverbindung (Hebel 6, 7) zwischen dem Abschnitt 2 und der
Schubstange 8 auch durch ein starres Bogenstück oder eine Schwenkplatte realisiert
werden kann. Ferner kann die Schubstange 8 Ringnuten aufweisen.
1. Bett mit einer Liegefläche, die zu ihrer Verstellung in gelenkig miteinander verbundene
Abschnitte für beispielsweise den Kopf- und Rückenbereich, den Gesäß- und Oberschenkelbereich
sowie den Unterschenkelbereich unterteilt ist und einer der Abschnitte, insbesondere
jener für Kopf- und Rückenbereich um eine innerhalb des Abschnittes liegende, im Bettrahmen
gelagerte Achse wippenartig drehbar ist und eine Feststelleinrichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der um die Achse (5) wippenartig drehbare Abschnitt (2)
der Liegefläche außerhalb der Achse (5) mit einem Gestänge (6, 7) verbunden ist,
das die Drehbewegung des Abschnittes (2) als lineare Bewegung auf eine Schubstange
(8) überträgt, die unterhalb der Liegefläche und innerhalb des Bettrahmens (1) längsverschiebbar
gelagert ist und daß an der Schubstange (8) eine Bremse (11) angreift, die mittels
eines Hebels und bzw. oder Seilzuges (20) feststellbar bzw. lösbar ist.
2. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (11) mindestens ein
Klemmstück (12, 13; 22; 26; 27; 31 bis 36), vorzugsweise eine Holzleiste,mit einer
Bohrung (14, 15) aufweist, durch welche die Schubstange (8) mit Spiel hindurchgeführt
ist, daß der Winkel des Klemmstückes gegenüber der Schubstange veränderbar ist und
eine Feder (17, 19; 24, 25; 29) das Klemmstück bis zum Anliegen der Bohrung an der
Schubstange verschwenkt und daß ein Seilzug (20) od.dgl. mit dem Klemmstück (12, 13;
22; 26, 27; 31 bis 36) zum Verschwenken des Klemmstückes gegen die Kraft der Feder
(17, 19; 24, 25; 29) vorgesehen ist.
3. Bett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (11) zwei Klemmstücke
(12, 13) mit Bohrungen (14, 15) aufweist, durch welche die Schubstange (8) mit Spiel
durchgeführt ist, daß jedes Klemmstück (12, 13) an einem Ende drehbar gelagert ist
und die Lagerungen (16, 18) an einander entgegengesetzten Enden der Klemmstücke (12,
13) vorgesehen sind und daß die Klemmstücke (12, 13) gegen Federkraft (17, 19) aus
einer klemmenden Schrägstellung, in der Randbereiche der Bohrungen (14, 15) an der
Schubstange (8) anliegen in eine Stellung mit Spiel im gesamten Bohrungsbereich
verdrehbar sind(Fig. 1, 2).
4. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel bzw. Seilzug (20) zur
Lösung der Bremse (11) zeitgesteuert auslösbar ist.