(19)
(11) EP 0 236 553 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.1987  Patentblatt  1987/38

(21) Anmeldenummer: 86115868.1

(22) Anmeldetag:  14.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 15/00, F42B 12/10, F42C 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT

(30) Priorität: 16.01.1986 DE 3601052

(71) Anmelder: Messerschmitt-Bölkow-Blohm Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-81663 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Spengler, Hans
    D-8890 Aichach (DE)
  • Geiss, Klaus Peter
    D-8081 Egenhofen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ausfahrbarer Aufschlagkontakt für Hohlladungsgeschosse


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Ausfahren des Aufschlagkontaktes für Hohlladungen (30) zur Zündauslösung, der in Ruhestellung in der Ausnehmung (30a) der Hohlladung (30) lagert, wobei der ihn tragende Abstands­dorn (34) um eine wählbare Strecke arretierbar ausgefahren und der Zündkreis (37) für den Detonator geschlossen wird. Zum ausfahren des Abstandsdornes (34) wird eine Treibladung (32), die am vorderen Ende des Abstandsdornes (34), außerhalb des Stachelbildungsraumes, angeordnet ist gezündet. Dadurch bleibt der Stachelbildungsraum von Verbrennungsruckstände, Druckbeaufschlagung und Temperatureinwirkungen frei.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausfahren des Aufschlagkontaktes für Hohlladungen zur Zündauslö­sung, der in Ruhestellung in der Ausnehmung der Hohl­ladung lagert, wobei der ihn tragende Abstandsdorn um eine wählbare Strecke arretierbar ausgefaharen und der Zündkreis für den Detonator geschlossen wird.

    [0002] Eine solche Einrichtung ist durch die Anmelderin ent­wickelt worden und hat sich bewährt. Die vorliegende Erfindung baut darauf auf und hat sich die Aufgabe ge­stellt, diese Einrichtung dahingehend zu verbessern, daß der Stachelbildungsraum beim Ausfahren des Ab­standsdorns frei von Verbrennungsrückständen, Druckbe­aufschlagung und Temperatureinwirkungen wird.

    [0003] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteil­hafte Ausgestaltungen angegeben und in der nachfolgen­den Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel abgehan­delt und in der einzigen Figur der Zeichnung darge­stellt, die einen Querschnitt des Abschußrohr be­findlichen Hohlladungskopfes zeigt.

    [0004] Auch diesem Ausführungsbeispiel liegt der Gedanke zu­grunde, zum variierbaren Ausfahren des Abstandsdorns 34 einer Hohlladung den Stromimpuls einer Piezozündung 33 mit einer Treibladung 32 zu kombinieren.

    [0005] Die in der Figur gezeigt Ausführungsform einer Hohl­ladung 30 weist einen in ihrem Freiraum 30a gelagerten Abstandsdorn 34 auf. Dieser Abstandsdorn wird in der Haube 30b des Hohlladungsgeschosses 30 geführt und ist einerseits durch einen Scherstift 36 und andererseits durch einen Verdrehsicherungsstift 36a fixiert. Am Kopfteil dieses Abstandsdorns 34 befindet sich eine Piezozündung 33 für die Treibladung 32 und ein Piezo­generator 31 für die Haupthohlladung oder die Neben­hohlladung 39. Weiterhin sind am vorderen Ende des Ab­standsdorns 34 schräg nach hinten gerichtete Düsen 35 angeordnet.

    [0006] Aus diesen Düsen 35 strömt das bei der Zündung der Treibladung 32 entstehende Gas aus und dadurch wird das Ausfahren des Abstandsdorns 34 bewerkstelligt. Letzte­rer ist an seinem hinteren, im Freiraum 30a gelagerten Ende mit einem elektrischen Kontaktstecker 37a verse­hen, der in ausgefahrener Dornstellung in einer Kon­taktbuchse 37b zur Anlarge kommt und so über die Zünd­leitung 37c mit dem Detonator der Hohlladung 30 verbun­den wird.

    [0007] Die vorbeschriebene Einrichtung funktioniert wie folgt: Durch die Abschußbewegung des Flugkörpers wird der Rohrdeckel 40 des Abschußrohres 38 ausgestoßen und da­durch die Piezozündung 33 für die Treibladung 32 akti­viert. Zündeinrichtung 33 und Treibladung 32 sind aus­serhalb des Stachelbildungsraumes 30a angeordnet. Durch den Rückstoß dieser Treibladung 32 über die nach hinten gerichteten Düsen 35 wird der Abstandsdorn 34, der als Teleskop ausgebildet sein kann, in die jeweils vorge­gebene Ausfahrstellung "x" gebracht. Zu erwähnen ist noch, daß um eine ausreichende Vorrohrsicherheit zu ge­währleisten, der Zündimpuls der Piezozündung 33 die Treibladung 32 zeitverzögert nach der Raketenmotorzün­dung zu aktivieren ist.

    [0008] Hat der Abstandsdorn 34 die ihm vorgegebene Ausfahr­strecke "x" erreicht, so kommt der an seinem hinteren Ende angeordnete elektrische Stecker 37a mit der an der Geschoßhaube 30b angeordneten Kontaktbuchse 37b in Schließstellung und stellt über die Zündleitung 37c automatisch die elektrische Zündverbindung zur Hohlla­dung her. Durch den Aufschlagkontakt 33a beim Auftref­fen auf das Zeil erfolgt über die Piezozündung 31 in bekannter Weise die Zündung des Hohlladungsgschosses 30.

    [0009] In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Hohlraum des Abstandsdorns 34 entweder eine Vorhohlladung bzw. Nebenhohlladung 39 aufnimmt, die mit den Steckerelementen 37a und 37b in elektrischer Verbindung steht oder daß in dem Hohlraum Sensoren, Trimmgewichte etc. untergebracht sind. Auch diese Elemente sind so gelagert, daß sie in ausgefahre­nem Zustand außerhalb des Stachelbildungsraumes zu lie­gen kommen.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Ausfahren des Aufschlagkontaktes für Hohlladungen zur Zündauslösung, der in Ruhestellung in der Ausnehmung der Hohlladung lagert, wobei der ihn tragende Abstandsdorn um eine wählbare Strecke arre­tierbar ausgefahren und der Zündkreis für den Detonator geschlossen wird, dadurch gekennzeich­net, daß eine Treibladung (32) am vorderen Ende des mit Aufschlagkontakt (33a) versehenen Abstandsdorns (34) außerhalb des Stachelbildungsraumes angeordnet ist und diese über einen Piezogenerator (31) durch die Ab­schußbeschleunigung des Gefechtskopfes automatisch ge­zündet und durch den Rückstoß der schräg nach hinten gestellten Düsen (35) der Abstandsdorn (34) ausgefahren wird.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Zündung der Treib­ladung 32 durch den beim Ausstoß des Rohrdeckels (40) entstehenden Zündimpuls mit Verzögerung nach der Rake­tenmotorzündung erfolgt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß am Ende des ausfahrbaren Abstandsdorns (34) ein Steckkontakt (37a) angeordnet ist, der in ausgefahrenem Zustand in der Steckerbuchse (37b) zur Anlage kommt.
     
    4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprü­che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandsdorn (34) als Träger für Sensor Vor­hohlladung oder Trimmgewicht (39) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht