(19)
(11) EP 0 236 705 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.1987  Patentblatt  1987/38

(21) Anmeldenummer: 87100901.5

(22) Anmeldetag:  23.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.03.1986 CH 951/86

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Sigg, Hanspeter
    D-7893 Jestetten (DE)
  • Katzmann, Harald, Ing. HTL
    CH-5432 Neuenhof (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindung zwischen dem Treibspiegelmantel und dem Treibspiegelheck eines Treibspiegelgeschosses


    (57) An die Verbindung zwischen dem Treibspiegelheck (11) und dem Treibspiegelmantel (12) eines Treibspiegelgeschosses werden immer höhere Anforderungen bezüglich mechanischer Festigkeit und Gasdichte gestellt. Zur Verbesserung dieser Verbindung ist im Treibspiegelheckteil (11) eine Umfangsnut (19) vorgesehen, in welche ein Führungsband (16) des Treibspiegelmantels (12) hineinragt. Die Umfangsnut (19) und das darin verankerte Führungsband (16) weisen einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt auf, der ein Herausgleiten des Führungsbandes (16) aus der Umfangsnut (19) verhindert. Das Führungsband (26) ist über eine Sollbruchstelle (21) mit dem Treibspiegelmantel (12) verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen dem Treibspiegelmantel und dem Treibspiegelheck eines Treibspiegelgeschosses, mit einer Umfangsnut am Treibspiegelheck, in welche ein Führungsband des Treibspiegelmantels hineinragt, zur Bildung einer Verbindung zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck, die einerseits den mechanischen Kräften beim Abschuss widersteht und andererseits gasdicht ist.

    [0002] Bei einem bekannten Treibspiegelgeschoss dieser Art (siehe EP-B 0 072 584) besitzt das Treibspiegelheck ausser der genannten Umfangsnut noch eine zweite Umfangsnut und der Treibspiegelmantel besitzt ausser dem genannten Flansch noch einen zweiten Flansch, wobei der eine Flansch zum Abdichten und der andere Flansch zur Befestigung dient. Die Seitenwände der den Flansch zum Abdichten aufnehmenden Umfangsnut sind zueinander parallel und gegenüber der Geschossachse in einem Winkel von 75° nach vorne geneigt. Die Seitenwände der anderen Umfangsnut sind gegenüber der Geschossachse in einem Winkel von 75° nach vorne bzw. nach hinten geneigt. Die beiden Umfangsnuten des Treibspiegelhecks sind durch eine Umfangsrippe voneinander getrennt.

    [0003] Diese bekannte Verbindung zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck hat jedoch den Nachteil, dass sie beim Austritt des Treibspiegelgeschosses aus dem Waffenrohr wieder gelöst werden muss, da der Treibspiegel, d.h. Mantel und Heck sich vom Geschosskörper trennen müssen. Eine solche lösbare Verbindung ist aber nicht in der Lage, grossen mechanischen Kräften und grossem Gasdruck beim Abschuss des Treibspiegelgeschosses zu widerstehen.

    [0004] Mit der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst, eine Verbindung zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck zu schaffen, welche grossen mechanischen Kräften und grossem Gasdruck beim Abschuss des Treibspiegelgeschosses gewachsen ist und beim Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr nicht gelöst werden muss.

    [0005] Die erfindungsgemässe Verbindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnut und das darin verankerte Führungsband einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweisen, der ein Herausgleiten des Führungsbandes aus der Führungsnut verhindert, und dass das Führungsband über eine Sollbruchstelle mit dem Treibspiegelmantel verbunden ist.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Verbindung zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck eines Treibspiegelgeschosses ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig.1 einen Längsschnitt durch ein bekanntes Treibspiegelgeschoss

    Fig.2 im vergrösserten Massstab einen Längsschnitt durch das Treibspiegelheck und einem Teil des Treibspiegelmantels.



    [0007] Gemäss Fig.1 weist das bekannte Treibspiegelgeschoss einen Geschosskörper 10, einen Treibspiegelheckteil 11 und einen Treibspiegelmantel 12 auf. Auf dem Geschosskörper 10 ist eine ballistische Haube 13 befestigt. Vorzugsweise wird für die Herstellung des Geschosskörpers 10 eine Hartmetalllegierung, insbesondere eine Wolframlegierung verwendet, die für solche Geschosse üblich ist. Der Treibspiegelheckteil 11 wird vorzugsweise aus Leichtmetall hergestellt, und der Treibspiegelmantel 12 aus Kunststoff. Der Treibspiegelmantel 12 besteht üblicherweise aus drei Segmenten, die miteinander mit Hilfe von geeigneten Sollbruchstellen 14 verbunden sind. In Fig.1 ist nur eine einzige Sollbruchstelle 14 dargestellt. Ausserdem weist der Treibspiegelmantel 12 Aussparungen 15 und ein Führungsband 16 auf. Der Geschosskörper 10 besitzt zwei Umfangsnuten 17, die zur Befestigung des Treibspiegelheckteiles 11 am Geschosskörper 10 dienen. Dieser Treibspiegelheckteil 11 weist sechs Zungen 18 auf, welche mit Vorsprüngen 25 in die Umfangsnuten 17 des Geschosskörpers 10 hineinragen.

    [0008] Die bisher beschriebene Konstruktion des Treibspiegelgeschosses ist an sich bekannt, trotzdem scheint es notwendig, noch auf folgende ebenfalls bekannte Merkmale hinzuweisen.

    [0009] Damit sich beim Austritt des Treibspiegelgeschosses aus dem Waffenrohr der Treibspiegelheckteil 11 vom Geschosskörper 10 trennen kann, ist eine innere Nut 29 am Treibspiegelheckteil 11 vorhanden, durch welche eine Sollbruchstelle gebildet wird, an welcher die Zungen 18 vom Treibspiegelheckteil 11 abgebrochen werden können. Diese sechs Zungen 18 sind durch sechs Schlitze 30 voneinander getrennt. Dank der Nut 29 und dank der Schlitze 30 zwischen den sechs Zungen 18 können sich, nachdem das Treibspiegelgeschoss das Waffenrohr verlassen hat, die sechs Zungen 18 unter der Wirkung der durch den Drall erzeugten Fliehkraft, soweit nach aussen biegen, dass sie abbrechen und somit den Geschosskörper 10 nicht mehr mit ihren Nocken 25 in den Umfangsnuten 17 festhalten. Zur Erleichterung dieser Freigabe des Geschosskörpers 10 ist am Treibspiegelheckteil 11 noch eine weitere äussere Umfangsnut 31 vorgesehen, wobei die Wandstärke zwischen den beiden Nuten 29 und 31 gerade so dick gewählt ist, dass sich die Zungen 18 durch die Fliehkraft leicht herausbrechen lassen.

    [0010] Zur Herstellung der Nocken 25, die ja erst nach dem Einsetzen des Geschosskörpers 10 in dem Treibspiegelheckteil 11 erzeugt werden dürfen, ist an jeder Zunge 18 eine scheibenförmige Aussparung 32 vorhanden. Sobald der Geschosskörper 10 in den Treibspiegelheckteil 11 eingesetzt wurde, werden in den Grund der scheibenförmigen Aussparungen 32 je zwei rechteckige Aussparungen 33 hineingepresst, wodurch die Nocken 25 entstehen, durch welche der Geschosskörper 10 im Treibspiegelheckteil 11 gehalten wird, da diese Nocken 25 in die Nuten 17 hineinragen.

    [0011] Ferner weist der Treibspiegelheckteil 11 noch eine weitere Umfangsnut 34 auf, die zur Befestigung einer in der Zeichnung nicht dargestellten Patronenhülse dient.

    [0012] An die Verbindung zwischen Treibspiegelmantel 12 und Treibspiegelheckteil 11 werden stets grössere Anforderungen gestellt, da die Kadenz der Feuerwaffe stets grösser wird. Auch ist die Umfangsnut 34 tiefer als bisher, wodurch der grössere Widerstand des Geschosses 10 beim Herausziehen aus der Patronenhülse bewirkt, dass dieses Herausziehen bei grösserem Gasdruck erfolgt. Bei grösserer Zuführgeschwindigkeit der Patrone zur Feuerwaffe entsteht eine grössere mechanische Beanspruchung der Verbindung zwischen Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12. Durch eine geeignete Ausbildung der Verbindung zwischen Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12, gemäss der vorliegenden Erfindung, wird verhindert, dass Treibgase zwischen Treibspiegelmantel 12 und Treibspiegelheckteil 11 eindringen.

    [0013] Zu diesem Zweck weist gemäss Fig.2 der Treibspiegelheckteil 11 eine Umfangs-Dichtungsnut 19 auf, welche schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist, d.h. die beiden Seitenwände 20 dieser Nut 19 sind gegenüber der Geschossachse derart geneigt, dass ein unbeabsichtigtes Herausgleiten des Führungsbandes 16 stark erschwert wird. Das Führungsband 16 ist gemäss Fig.2 über eine Sollbruchstelle 21 mit dem Treibspiegelmantel 12 verbunden. Das Führungsband 16 weist an seiner Innenseite eine Rille 22 auf, in welche eine Umfangsrippe 23 des Treibspiegelheckteiles 11 hineinragt, wodurch nicht nur die Dichtung zwischen Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12, sondern auch die Verankerung zwischen Heck 11 und Mantel 12 verbessert wird. Die Sollbruchstelle 21, welche sich über den ganzen Umfang erstreckt, ermöglicht nach dem Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr, dass sich der Treibspiegelmantel 12 ohne das Führungsband 16 vom Treibspiegelheckteil 11 ablösen kann. Dank dieser Sollbruchstelle 21 kann somit das Führungsband 16 ausreichend stark am Treibspiegelheckteil 11 befestigt werden. Die Zerlegung des Treibspiegelmantels 12 kann dank dieser Sollbruchstelle 21 störungsfrei erfolgen. Dank der schwalbenschwanzförmigen Ausbildung der Umfangsdichtungs- und Befestigungsnut 19 wird das Führungsband 16, oder zumindest ein Teil des Führungsbandes,sowohl im Waffenrohr als auch nach dem Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr am Heckteil 11 festgehalten.

    [0014] Die beschriebene Ausbildung des Treibspiegelmantels 12 mit einem über eine Sollbruchstelle 21 daran befestigten Führungsband 16 hat den Vorteil, dass eine gasdichte Verbindung zwischen Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12 gewährleistet ist und dass beim Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr eine störungsfreie Trennung des Treibspiegelmantels 12 vom Treibspiegelheck 11 gewährleistet ist.

    Bezugsziffernliste



    [0015] 

    10 Geschosskörper

    11 Treibspiegelheckteil

    12 Treibspiegelmantel

    13 ballistische Haube

    14 Sollbruchstellen

    15 Aussparungen

    16 Führungsband

    17 Umfangsnuten

    18 Zungen, sechs

    19 Umfangsdichtungsnut, schwalbenschwanzförmig

    20 Seitenwände

    21 Sollbruchstelle

    22 Rille

    23 Rippe

    24

    25 Vorsprünge, Nocken

    26

    27

    28

    29 innere Nut

    30 Schlitze

    31 Umfangsnut

    32 scheibenförmige Aussparung

    33 rechteckige Aussparungen

    34 Umfangsnut




    Ansprüche

    1. Verbindung zwischen dem Treibspiegelmantel (12) und dem Treibspiegelheck (11) eines Treibspiegelgeschosses, mit einer Umfangsnut (19) am Treibspiegelheck (11), in welche ein Führungsband (16) des Treibspiegelmantels (12) hineinragt, zur Bildung einer Verbindung zwischen Treibspiegelmantel (12) und Treibspiegelheck (11), die einerseits den mechanischen Kräften beim Abschuss widersteht und andererseits gasdicht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnut (19) und das darin verankerte Führungsband (16) einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweisen, der ein Herausgleiten des Führungsbandes (16) aus der Umfangsnut (19) verhindert, und dass das Führungsband (16) über eine Sollbruchstelle (21) mit dem Treibspiegelmantel (12) verbunden ist.
     
    2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Umfangsnut (19) eine Umfangsrippe (23) vorhanden ist, welche in eine entsprechende Rille (22) des Führungsbandes (16) hineinragt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht