[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen dem Treibspiegelmantel und dem Treibspiegelheck
eines Treibspiegelgeschosses, mit einer Umfangsnut am Treibspiegelheck, in welche
ein Führungsband des Treibspiegelmantels hineinragt, zur Bildung einer Verbindung
zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck, die einerseits den mechanischen
Kräften beim Abschuss widersteht und andererseits gasdicht ist.
[0002] Bei einem bekannten Treibspiegelgeschoss dieser Art (siehe EP-B 0 072 584) besitzt
das Treibspiegelheck ausser der genannten Umfangsnut noch eine zweite Umfangsnut und
der Treibspiegelmantel besitzt ausser dem genannten Flansch noch einen zweiten Flansch,
wobei der eine Flansch zum Abdichten und der andere Flansch zur Befestigung dient.
Die Seitenwände der den Flansch zum Abdichten aufnehmenden Umfangsnut sind zueinander
parallel und gegenüber der Geschossachse in einem Winkel von 75° nach vorne geneigt.
Die Seitenwände der anderen Umfangsnut sind gegenüber der Geschossachse in einem Winkel
von 75° nach vorne bzw. nach hinten geneigt. Die beiden Umfangsnuten des Treibspiegelhecks
sind durch eine Umfangsrippe voneinander getrennt.
[0003] Diese bekannte Verbindung zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck hat jedoch
den Nachteil, dass sie beim Austritt des Treibspiegelgeschosses aus dem Waffenrohr
wieder gelöst werden muss, da der Treibspiegel, d.h. Mantel und Heck sich vom Geschosskörper
trennen müssen. Eine solche lösbare Verbindung ist aber nicht in der Lage, grossen
mechanischen Kräften und grossem Gasdruck beim Abschuss des Treibspiegelgeschosses
zu widerstehen.
[0004] Mit der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst, eine Verbindung zwischen
Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck zu schaffen, welche grossen mechanischen Kräften
und grossem Gasdruck beim Abschuss des Treibspiegelgeschosses gewachsen ist und beim
Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr nicht gelöst werden muss.
[0005] Die erfindungsgemässe Verbindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnut
und das darin verankerte Führungsband einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweisen,
der ein Herausgleiten des Führungsbandes aus der Führungsnut verhindert, und dass
das Führungsband über eine Sollbruchstelle mit dem Treibspiegelmantel verbunden ist.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Verbindung zwischen Treibspiegelmantel und Treibspiegelheck
eines Treibspiegelgeschosses ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich
beschrieben. Es zeigt:
Fig.1 einen Längsschnitt durch ein bekanntes Treibspiegelgeschoss
Fig.2 im vergrösserten Massstab einen Längsschnitt durch das Treibspiegelheck und
einem Teil des Treibspiegelmantels.
[0007] Gemäss Fig.1 weist das bekannte Treibspiegelgeschoss einen Geschosskörper 10, einen
Treibspiegelheckteil 11 und einen Treibspiegelmantel 12 auf. Auf dem Geschosskörper
10 ist eine ballistische Haube 13 befestigt. Vorzugsweise wird für die Herstellung
des Geschosskörpers 10 eine Hartmetalllegierung, insbesondere eine Wolframlegierung
verwendet, die für solche Geschosse üblich ist. Der Treibspiegelheckteil 11 wird vorzugsweise
aus Leichtmetall hergestellt, und der Treibspiegelmantel 12 aus Kunststoff. Der Treibspiegelmantel
12 besteht üblicherweise aus drei Segmenten, die miteinander mit Hilfe von geeigneten
Sollbruchstellen 14 verbunden sind. In Fig.1 ist nur eine einzige Sollbruchstelle
14 dargestellt. Ausserdem weist der Treibspiegelmantel 12 Aussparungen 15 und ein
Führungsband 16 auf. Der Geschosskörper 10 besitzt zwei Umfangsnuten 17, die zur Befestigung
des Treibspiegelheckteiles 11 am Geschosskörper 10 dienen. Dieser Treibspiegelheckteil
11 weist sechs Zungen 18 auf, welche mit Vorsprüngen 25 in die Umfangsnuten 17 des
Geschosskörpers 10 hineinragen.
[0008] Die bisher beschriebene Konstruktion des Treibspiegelgeschosses ist an sich bekannt,
trotzdem scheint es notwendig, noch auf folgende ebenfalls bekannte Merkmale hinzuweisen.
[0009] Damit sich beim Austritt des Treibspiegelgeschosses aus dem Waffenrohr der Treibspiegelheckteil
11 vom Geschosskörper 10 trennen kann, ist eine innere Nut 29 am Treibspiegelheckteil
11 vorhanden, durch welche eine Sollbruchstelle gebildet wird, an welcher die Zungen
18 vom Treibspiegelheckteil 11 abgebrochen werden können. Diese sechs Zungen 18 sind
durch sechs Schlitze 30 voneinander getrennt. Dank der Nut 29 und dank der Schlitze
30 zwischen den sechs Zungen 18 können sich, nachdem das Treibspiegelgeschoss das
Waffenrohr verlassen hat, die sechs Zungen 18 unter der Wirkung der durch den Drall
erzeugten Fliehkraft, soweit nach aussen biegen, dass sie abbrechen und somit den
Geschosskörper 10 nicht mehr mit ihren Nocken 25 in den Umfangsnuten 17 festhalten.
Zur Erleichterung dieser Freigabe des Geschosskörpers 10 ist am Treibspiegelheckteil
11 noch eine weitere äussere Umfangsnut 31 vorgesehen, wobei die Wandstärke zwischen
den beiden Nuten 29 und 31 gerade so dick gewählt ist, dass sich die Zungen 18 durch
die Fliehkraft leicht herausbrechen lassen.
[0010] Zur Herstellung der Nocken 25, die ja erst nach dem Einsetzen des Geschosskörpers
10 in dem Treibspiegelheckteil 11 erzeugt werden dürfen, ist an jeder Zunge 18 eine
scheibenförmige Aussparung 32 vorhanden. Sobald der Geschosskörper 10 in den Treibspiegelheckteil
11 eingesetzt wurde, werden in den Grund der scheibenförmigen Aussparungen 32 je zwei
rechteckige Aussparungen 33 hineingepresst, wodurch die Nocken 25 entstehen, durch
welche der Geschosskörper 10 im Treibspiegelheckteil 11 gehalten wird, da diese Nocken
25 in die Nuten 17 hineinragen.
[0011] Ferner weist der Treibspiegelheckteil 11 noch eine weitere Umfangsnut 34 auf, die
zur Befestigung einer in der Zeichnung nicht dargestellten Patronenhülse dient.
[0012] An die Verbindung zwischen Treibspiegelmantel 12 und Treibspiegelheckteil 11 werden
stets grössere Anforderungen gestellt, da die Kadenz der Feuerwaffe stets grösser
wird. Auch ist die Umfangsnut 34 tiefer als bisher, wodurch der grössere Widerstand
des Geschosses 10 beim Herausziehen aus der Patronenhülse bewirkt, dass dieses Herausziehen
bei grösserem Gasdruck erfolgt. Bei grösserer Zuführgeschwindigkeit der Patrone zur
Feuerwaffe entsteht eine grössere mechanische Beanspruchung der Verbindung zwischen
Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12. Durch eine geeignete Ausbildung
der Verbindung zwischen Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12, gemäss
der vorliegenden Erfindung, wird verhindert, dass Treibgase zwischen Treibspiegelmantel
12 und Treibspiegelheckteil 11 eindringen.
[0013] Zu diesem Zweck weist gemäss Fig.2 der Treibspiegelheckteil 11 eine Umfangs-Dichtungsnut
19 auf, welche schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist, d.h. die beiden Seitenwände
20 dieser Nut 19 sind gegenüber der Geschossachse derart geneigt, dass ein unbeabsichtigtes
Herausgleiten des Führungsbandes 16 stark erschwert wird. Das Führungsband 16 ist
gemäss Fig.2 über eine Sollbruchstelle 21 mit dem Treibspiegelmantel 12 verbunden.
Das Führungsband 16 weist an seiner Innenseite eine Rille 22 auf, in welche eine Umfangsrippe
23 des Treibspiegelheckteiles 11 hineinragt, wodurch nicht nur die Dichtung zwischen
Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12, sondern auch die Verankerung zwischen
Heck 11 und Mantel 12 verbessert wird. Die Sollbruchstelle 21, welche sich über den
ganzen Umfang erstreckt, ermöglicht nach dem Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr,
dass sich der Treibspiegelmantel 12 ohne das Führungsband 16 vom Treibspiegelheckteil
11 ablösen kann. Dank dieser Sollbruchstelle 21 kann somit das Führungsband 16 ausreichend
stark am Treibspiegelheckteil 11 befestigt werden. Die Zerlegung des Treibspiegelmantels
12 kann dank dieser Sollbruchstelle 21 störungsfrei erfolgen. Dank der schwalbenschwanzförmigen
Ausbildung der Umfangsdichtungs- und Befestigungsnut 19 wird das Führungsband 16,
oder zumindest ein Teil des Führungsbandes,sowohl im Waffenrohr als auch nach dem
Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr am Heckteil 11 festgehalten.
[0014] Die beschriebene Ausbildung des Treibspiegelmantels 12 mit einem über eine Sollbruchstelle
21 daran befestigten Führungsband 16 hat den Vorteil, dass eine gasdichte Verbindung
zwischen Treibspiegelheckteil 11 und Treibspiegelmantel 12 gewährleistet ist und dass
beim Austritt des Geschosses aus dem Waffenrohr eine störungsfreie Trennung des Treibspiegelmantels
12 vom Treibspiegelheck 11 gewährleistet ist.
Bezugsziffernliste
[0015]
10 Geschosskörper
11 Treibspiegelheckteil
12 Treibspiegelmantel
13 ballistische Haube
14 Sollbruchstellen
15 Aussparungen
16 Führungsband
17 Umfangsnuten
18 Zungen, sechs
19 Umfangsdichtungsnut, schwalbenschwanzförmig
20 Seitenwände
21 Sollbruchstelle
22 Rille
23 Rippe
24
25 Vorsprünge, Nocken
26
27
28
29 innere Nut
30 Schlitze
31 Umfangsnut
32 scheibenförmige Aussparung
33 rechteckige Aussparungen
34 Umfangsnut
1. Verbindung zwischen dem Treibspiegelmantel (12) und dem Treibspiegelheck (11) eines
Treibspiegelgeschosses, mit einer Umfangsnut (19) am Treibspiegelheck (11), in welche
ein Führungsband (16) des Treibspiegelmantels (12) hineinragt, zur Bildung einer Verbindung
zwischen Treibspiegelmantel (12) und Treibspiegelheck (11), die einerseits den mechanischen
Kräften beim Abschuss widersteht und andererseits gasdicht ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Umfangsnut (19) und das darin verankerte Führungsband (16) einen schwalbenschwanzförmigen
Querschnitt aufweisen, der ein Herausgleiten des Führungsbandes (16) aus der Umfangsnut
(19) verhindert, und dass das Führungsband (16) über eine Sollbruchstelle (21) mit
dem Treibspiegelmantel (12) verbunden ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Umfangsnut (19)
eine Umfangsrippe (23) vorhanden ist, welche in eine entsprechende Rille (22) des
Führungsbandes (16) hineinragt.