Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hydraulikanlage nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei derartigen bekannten Anlagen ist es bisher noch nicht gelungen, diese mit optimaler
Energiebilanz zu betreiben, da die richtige Zuschaltung weiterer Pumpen zur Hauptpumpe
Schwierigkeiten bereitet.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Hydraulikanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß bei einem Mehrpumpensystem eine optimale Energiebilanz
erreichbar ist. Die Zuschaltung weiterer Pumpen wird bedarfsorientiert und stetig,
d. h. weich durchgeführt. Hierzu ist nur eine einzige Druckwaage zur Regelung zweier
oder mehrerer Pumpenförderströme notwendig, mit bedarfsabhängiger Stromregelung beider
Pumpen und Neutralumlaufsteuerung derselben. Der Hauptverbraucher kann in einem load-sensing-Kreis
angeordnet sein, dei Nebenverbraucher ebenfalls oder in einem open centre-System.
[0003] Besonders zweckmäßig ist es in einem Zweipumpensystem, wenn bei kleinem Strombedarf
nur die erste Pumpe Förderdruck bringt, während die zweite Pumpe bei geringem Neutralumlaufdruck
fördert. Erst bei einem Strombedarf, der den der ersten Pumpe übersteigt, wird auch
die zweite Pumpe mit auf Druck gefahren und der Summenstrom dem betätigten Verbraucher
zugeführt.
Zeichnung
[0004] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Die beiden Zeichnungen zeigen jeweils eine Hydraulikanlage
in schematischer Darstellung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 sind mit 10 und 11 zwei Pumper bezeichnet, von
denen die Pumpe 10 die erste Pumpe ist, die Pumpe 11 die zweite. Beide Pumpen saugen
Druckmittel aus einem Behälter an, die Pumpe 10 fördert es in eine Leitung 12, die
Pumpe 11 in eine Leitung 13. An die Leitung 13 ist eine Leitung 14 angeschlossen,
die in die Leitung 12 mündet. In der Leitung 14 ist ein Rückschlagventil 15 angeordnet,
das sich in Richtung von der Leitung 13 zur Leitung 12 zu öffnen vermag. An die Leitung
14 ist ein Druckbegrenzungsventil 16 angeschlossen.
[0006] Die Leitung 13 führt zu einer Druckwaage 17 mit den Schaltstellungen I, II, III,
die fließenden Übergang aufweisen. An die eine Seite der Druckwaage führt eine von
der Leitung 12 ausgehende Steuerleitung 19, an die entgegengesetzte Seite eine Steuerleitung
20, die zu einer Leitung 21 führt. Von der eine Längsseite der Druckwaage führt eine
Leitung 22 zur Leitung 14, wo sie stromabwärts des Rückschlagventils 15 mündet, von
der entgegengesetzten Seite führt eine Leitung 23 zur Rückaufleitung 24. Die Leitung
21 geht am Ende des Ventilblocks in die Rücklaufleitung 24 über.
[0007] Im Ventilblock befinden sich drei Wegeventile 26 bis 28, von denen nicht weiter bezeichnete
Verbraucherleitungen zu entsprechenden Verbrauchern führen. In jeder Arbeitsstellung
eines Wegeventils befindet sich eine Meßblende, die entsprechend den Wegeventilen
die Indexzahlen A und B tragen. Von jedem Wegeventil führt eine Leitung 29 bis 31
zur Rücklaufleitung, und eine Steuerleitung 32 bis 34 zur Leitung 21; diese ist eine
Signalleitung oder eine load-sensing-Leitung. An jeder Mündungsstelle der Leitungen
32 bis 34 in die Leitung 21 befindet sich ein Wechselventil 35 bis 37. Diese Ventile
haben den Zweck, den jeweils höchsten, an einem Verbraucher herrschenden Druck in
die Leitung 21 und damit an die rechte Stirnseite der Druckwaage 17 zu signalisieren.
Auf diese Seite der Druckwaage wirkt auch eine Regelfeder 39 ein.
[0008] Die Druckwaage 17 hat den Zweck, die Pumpen 10 und 11 bedarfsorientiert zu schalten.
Wenn kein Verbraucher zugeschaltet ist (wie gezeichnet), befindet sich die Druckwaage
17 in ihrer Schaltstellung I, da in der Leitung 21 kein Druck herrscht, wohl aber
in der Leitung 19, und zwar ein Druck, der höher ist als die Kraft der Regelfeder
39. Das von beiden Pumpen geförderte Druckmittel fließt nun über die Leitung 23 zum
Behälter 24.
[0009] Wird ein Verbraucher zugeschaltet - beispielsweise durch Verstellen des Wegeventils
28 - so baut sich in der Lei tung 34 entsprechend dem Regeldruckgefälle an der Meßblende
28A ein Druck auf, welcher über das Rückschlagventil 37 in die Leitung 21 übertragen
wird. Hat dieses Druckgefälle einen gestimmten Wert erreicht, was bedeutet, daß der
Druck in der Leitung 21 ansteigt und der Verbraucher mehr Druckmittel braucht, dann
wird entsprechend diesem Druck und der Kraft der Regelfeder 39 die Druckwaage in Richtung
ihrer Schaltstellung II verstellt. Dabei fördert die Pumpe 11 immer noch in die Rücklaufleitung.
Ist der Stromverbrauch gerade so groß, wie er dem Förderstrom von Pumpe 10 entspricht,
hat die Druckwaage die mittlere Stellung II eingenommen, d. h. die Pumpe 11 fördert
immer noch in die Rücklaufleitung. Erst mit weiter zunehmender Verstellung (Öffnung)
der Meßblende 28A wird auch die Pumpe 11 zugeschaltet, da das sich verringernde Regeldruckgefälle
an der Meßblende die Druckwaage 17 in Schaltstellung III verschiebt. In der Stellung
III kann kein Druckmittel mehr in die Leitung 23 und damit in die Rücklaufleitung
24 fließen, sondern der Förderstrom beider Pumpen fließt über die Leitung 14 bzw.
12 zum Verbraucher.
[0010] Wird beispielsweise auch noch das Wegeventil 26 zugeschaltet und herrscht dort ein
höherer Verbraucherdruck als am anderen Verbraucher, so steigt der Druck in der Leitung
32 über den in der Leitung 34 an, so daß nun der Druck aus der Leitung 32 an die rechte
Stirnseite der Druckwaage signalisiert wird. In die Zuführungsleitung von der Leitung
12 beispielsweise zum Wegeventil 27 kann ein Strombegrenzungsventil 40 eingesetzt
sein, das den maximalen Förderstrom zum Verbraucher begrenzt.
[0011] Auf die oben beschriebene Weise erreicht man eine bedarfsorientierte stetige Zuschaltung
der zweiten Pumpe 11 zur ersten Pumpe. Es können natürlich auch noch wei tere zusätzliche
Pumpen auf diese Weise zugeschaltet werden. Die Druckwaage regelt auch den Druck.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 2 sind gleiche Teile wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel
wieder mit denselben Ziffern bezeichnet. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich gegenüber dem vorherigen vor allem dadurch, daß es sich hier um ein open center-System
handelt, d. h. die Wegeventile - sie sind nun mit 50 bis 52 bezeichnet - weisen in
der gezeichneten Mittelstellung eine durchgehende Verbindung 54 zur Rücklaufleitung
24 auf. Dafür entfällt in diesem Ausführungsbeispiel die Leitung 21, da die Besonderheit
hier das Begeventil 50 ist, das außer der open center-Stellung I auch eine Zwischenstellung
II aufweist, die eine Übergangsfunktion von open center auf load sensing-Technik hat,
d. h. wenn an das Wegeventil 50 ein Verbraucher angeschlossen ist, wird hier der Lastdruck
über eine Leitung 55 an die Druckwaage 17 herangeführt. Diese Leitung entspricht also
der Leitung 21 des vorherigen Ausführungsbeispiels. Die Pumpe 10 dient hier sowohl
für die Versorgung des Hauptverbraucher als auch für den kleinen Strombedarf der Nebenverbraucher
an den Wegeventilen 51, 52. Wie im vorherigen Ausführungsbeispiel dient die Pumpe
11 durch entsprechende Betätigung der Druckwaage 17 wieder zur Deckung des Spitzenbedarfs
des Hauptverbrauchers, welcher am Wegeventil 50 angeschlossen ist.
[0013] Eine Besonderheit besteht darin, daß in der Förderleitung 12 zwei verstellbare Drosseln
56, 57 angeordnet sind. Die Drossel 57 bewirkt, daß durch den im Neutralumlauf durch
den Wegeventilblock zu den Leitungen 54 und 24 fließende Strom ein Druckabfall entsteht,
der nach Überschreiten einer Δ p-Schwelle die Druckwaage öffnet und der Reststrom
der beiden Pumpen über sie abfließt. Gleichzeitig ist die Drossel 57 bestimmend für
den zum Wegeventil 52 fließenden Maximalstrom, wenn dieses betätigt ist. Es ist somit
auch möglich, den vollen Summenstrom zu einem Nebenverbraucher, z. B. 52 zu bringen.
Durch die spezielle Verknüpfung der Pumpenleitung mit der Neutralumlaufleitung 54
kann dieser Großstrom-Nebenverbraucher beliebig weit hinten im Wegeventilblock angeordnet
sein. Mit der Drossel 56 hingegen kann der zum Wegeventil 51 fließende Maximalstrom
justiert werden. Damit wird außer der Maximalstrombegrenzung zu den Wegeventilen
51 und 52 erreicht, daß bei einem Ölstrombegrenzungswert,der gleich oder kleiner
dem von der Pumpe 10 ist, bei Betätigung dieser Wegeventile auch nur die Pumpe 10
gegen Druck fördert, während die Pumpe 11 bei Neutralumlaufdruck arbeitet.
1. Hydraulikanlage mit mehreren Pumpen für die Versorgung mehrerer Verbraucher über
eine gemeinsame Druckleitung, denen jeweils ein Wegeventil vorgeschaltet ist, wobei
der an einem Verbraucher herrschende Lastdruck ermittelt und in eine Steuerleitung
zwecks Signalverarbeitung übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß den Pumpen
(10, 11) eine einzige Druckwaage (17) zugeordnet ist, die bei entsprechendem Druckanstieg
in der Steuerleitung (21, 55) die andere(n) Pumpe(n) stetig der Druckleitung zuschaltet
entsprechend der Änderung des Regeldruckgefälles an einer Meßblende (26A bis 28A)
im Wegeventil.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Pumpen vorzugsweise einen
gemeinsamen Anschluß (23) zur Rücklaufleitung (24) haben und daß sämtliche Wegeventile
in Neutralstellung gesperrt sind.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wegeventile (50 bis 52)
in Neutralstellung einen Durchlauf zum Behälter haben (open center System) und daß
in der Förderleitung zwei Drosseln (56, 57) angeordnet sind, zwischen denen eine
Leitung (58) abzweigt, die an die open center-Leitung (54) führt (Figur 2).
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wegeventil neben der open
center-Stellung eine Zwischenstellung zur Umschaltung von open center auf load-sensing
aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (55)
in Grundstellung des besonderen Wegeventils (50) mit der Druckleitung stromabwärts
von Drossel (56) verbunden ist und bei betätigtem Wegeventil auf den Druckabgriffspunkt
nach der internen Meßblende umschaltet.